Äußerungsrecht

Äußerungsrecht
Anwälte
Articles
Urteile

AOL Articles by other authors

27/09/2023 13:39

Das Äußerungsrecht befasst sich mit den rechtlichen Grenzen der Meinungs- und Informationsfreiheit und betrifft insbesondere das Medien- und Presserecht. Es regelt die Zulässigkeit von Äußerungen und deren mögliche rechtliche Konsequenzen, wobei Meinungsäußerungen durch die Meinungsfreiheit geschützt sind, während falsche Tatsachenbehauptungen straf- und zivilrechtliche Konsequenzen haben können, insbesondere im Kontext von Ehrenverletzungen. Im digitalen Zeitalter sind Fragen der Zuständigkeit, internationale Rechtsdurchsetzung und die Dynamik von Online-Medien zusätzliche Herausforderungen für Anwälte im Bereich des Äußerungsrechts.    

Äußerungsrecht

originally published: 01/02/2022 17:06, updated: 27/09/2023 13:40

Äußerungsrecht

originally published: 27/09/2023 13:39, updated: 24/01/2024 14:18
Author’s summary

Das Äußerungsrecht befasst sich mit den rechtlichen Grenzen der Meinungs- und Informationsfreiheit und betrifft insbesondere das Medien- und Presserecht. Es regelt die Zulässigkeit von Äußerungen und deren mögliche rechtliche Konsequenzen, wobei Meinungsäußerungen durch die Meinungsfreiheit geschützt sind, während falsche Tatsachenbehauptungen straf- und zivilrechtliche Konsequenzen haben können, insbesondere im Kontext von Ehrenverletzungen. Im digitalen Zeitalter sind Fragen der Zuständigkeit, internationale Rechtsdurchsetzung und die Dynamik von Online-Medien zusätzliche Herausforderungen für Anwälte im Bereich des Äußerungsrechts.
 
 
 
 

Das Äußerungsrecht, oft auch im Kontext mit dem Medien- und Presserecht behandelt, beschäftigt sich vor allem mit den rechtlichen Grenzen der Meinungs- und Informationsfreiheit. Es regelt, welche Äußerungen zulässig sind und wann sie rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Als Anwalt im Bereich des Äußerungsrechts begegnet man einer Vielzahl von Fragestellungen, die sich insbesondere im Zeitalter des Internets und der sozialen Medien vervielfacht haben.

Zentral ist das Grundrecht der Meinungsfreiheit, das in Artikel 5 des Grundgesetzes (GG) verankert ist. Es besagt, dass jeder das Recht hat, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten. Doch dieses Grundrecht ist nicht schrankenlos. Es findet seine Grenzen in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Jugendschutz und dem Recht der persönlichen Ehre.

Dabei unterscheidet man in der Regel zwischen Tatsachenbehauptungen und Meinungsäußerungen. Während Meinungsäußerungen grundsätzlich durch die Meinungsfreiheit geschützt sind, müssen Tatsachenbehauptungen wahr sein, um nicht rechtswidrig zu sein. Falsche Tatsachenbehauptungen können daher rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Ein zentraler Begriff im Äußerungsrecht ist die Ehrenverletzung, die in verschiedenen rechtlichen Kontexten relevant ist:

Üble Nachrede (§ 186 StGB): Wer über jemanden eine unwahre Tatsache behauptet, die ihn verächtlich machen oder in der öffentlichen Meinung herabwürdigen könnte, macht sich strafbar.

Verleumdung (§ 187 StGB): Hierbei wird eine unwahre Tatsache behauptet, von der der Äußernde weiß, dass sie unwahr ist.

Beleidigung (§ 185 StGB): Diese Norm schützt die persönliche Ehre und wird bei herabsetzenden Äußerungen relevant, die keine Tatsachenbehauptung enthalten.
Zusätzlich zu den strafrechtlichen Normen sind zivilrechtliche Ansprüche aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht relevant. Geschädigte können Unterlassungs-, Schadensersatz- oder auch Widerrufsansprüche geltend machen.

Ein besonderer Schutz kommt der Richtigstellung zu. Nach § 1004 BGB i.V.m. Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG kann eine Person, über die unwahr berichtet wurde, verlangen, dass die unwahre Tatsache richtiggestellt wird.

Bei der Abwägung zwischen dem Schutz der Meinungsfreiheit und dem Schutz der Ehre kommt es häufig zu komplexen Einzelfallentscheidungen. Hier spielt oft die Rolle des Betroffenen (öffentliche Person vs. Privatperson), der Kontext der Äußerung sowie ihre Verbreitung eine Rolle.

Im Zeitalter digitaler Medien und sozialer Netzwerke hat das Äußerungsrecht an Komplexität gewonnen. Fragen der Zuständigkeit, internationale Rechtsdurchsetzung und die besondere Dynamik von Online-Medien sind nur einige der Herausforderungen.

Für Anwälte im Bereich des Äußerungsrechts ist es essentiell, die ständige Rechtsprechung zu verfolgen, da gerade hier viele Entscheidungen durch die Gerichte im Einzelfall getroffen werden und einen erheblichen Einfluss auf die Auslegung der Gesetze und die Praxis haben.

{{count_recursive}} Anwälte, die zum {{title}} beraten.

moreResultsText

Fachanwältin für
Arbeitsrecht, Urheber- und Medienrecht

Rechtsanwalt Nils Pütz ist Fachanwalt für Arbeitsrecht sowie Fachanwalt im Urheber- und Medienrecht und vertritt Sie u.a. in folgenden Rechtsgebieten: Arbeitsrecht Urheberrecht Presserecht Äußerungsrecht Markenrecht Wettbewerbsrecht
Languages
DE, EN

Presserecht, Äußerungsrecht, Reputation & Rufschutz
Fachanwältin für
Gewerblicher Rechtsschutz, Informationstechnologierecht, Steuerrecht

Gewerblicher Rechtsschutz | Informationstechnologie | Datenschutz | Vertrieb
3 Lawyers
Dr. Hans-Dieter Weber | Fachanwalt für Steuerrecht
Dr. Jürgen Apel | Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz
Dominik Rücker, LL.M.
{{count_recursive}} Artikel relevant zu diesem Rechtsgebiet

moreResultsText

{{count_recursive}} Artikel relevant zu diesem Rechtsgebiet

02/01/2023 13:32

Der EuGH zum Recht auf VergessenGoogle muss Suchergebnisse mit unwahren Tatsachen auslisten.Suchmaschinen wie Google müssen Links auf Inhalte mit unwahren Tatsachen aus ihren Suchergebnissen auslisten. Das hat der EuGH entschieden (C-460/20). Grundsä
26/06/2022 15:32

Was wir derzeit weltweit erleben ist nichts anderes als ein Putsch (Mies) des digital-finanziellen Komplexes (Wolff). Schleichend wurden und werden weiterhin unsere Freiheitsrechte ausgehöhlt. Ein Symptom dafür ist nicht zuletzt, dass nicht nur Online-Beiträge, sondern sogar ganze Profile einfach gelöscht werden - siehe etwa https://www.123recht.de/ratgeber/grundrechte-verfassung/Gewoehnung-an-Zensur-Widerspruch-zur-grundrechtlich-garantierten-Meinungsfreiheit-__a159776.html - ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Folgen für die Betroffenen. Neben Kayvan Soufi-Siavash war auch Henryk M. Broder Opfer dieser digitalen Bücherverbrennung, ebenso wie etwa ein Michael Wendler  und zuletzt auch sämtliche Kanäle auf YouTube von OVALmedia. Zu dieser Zensur und ihrer historischen Kontinuität siehe Hofbauer, Zensur (2022). Gut beraten ist man also, wenn man sich nicht blindlings den globalfaschistischen Internet-Konzernen ausliefert sondern immer noch Bücher produziert. Corona-Widerstandsbücher gibt es inzwischen noch und nöcher, langsam pfeifen es die Spatzen von den Dächern, und es ist hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis endlich die notwendige Entcoronazifizierung stattfindet und eine gründliche Aufarbeitung. Ein kleiner Beitrag ist meine im Entstehen begriffene Bibliographie. Siehe ferner auch meine neuere Übersicht über einige aus meiner Sicht wesentliche Aufklärungsmedien. 
24/03/2022 11:43

Das Bundesverfassungsgericht gelingt zu der Ansicht, dass die Verurteilung eines Mannes wegen Beleidigung, verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht genügt. Die Meinungsfreiheit des Mannes wurde von den Gerichten nicht hinreichend berücksichtigt, weil eine Abwägung zwischen den allgemeinen Persönlichkeitsrecht des Finanzministers und der Meinungsfreiheit des Mannes nicht stattgefunden hat. Der Mann hat in einen Schreiben an die Finanzbehörden, den damaligen Finanzminister unter anderen als "rote Null" bezeichnet. 
24/03/2022 11:32

Das Bundesverfassungsgericht bestätigt die Verurteilung eines Mannes wegen Beleidigung. Dieser hat sich in mehreren Blogeinträgen über die Verhandlungsführung der Richter in einem ihn betreffenden Verfahren ausgelassen und diese als „asoziale Justizverbrecher“, „Provinzverbrecher“ und „Kindesentfremnder“, welche Rechtsbeugung begehen und „Drahtzieher einer Vertuschung von Verbrechern im Amt“ seien, bezeichnet.
{{count_recursive}} Urteile relevant zu diesem Rechtsgebiet

moreResultsText

{{count_recursive}} Urteile relevant zu diesem Rechtsgebiet

published on 18/08/2022 14:15

Die Bezeichnung eines Journalisten, der sich sachlich mit der Frankfurter Buchmesse und rechtem Gedankengut in einem Fachartikel beschäftigt, als "Gasaufdreher", stellt eine Ehrverletzung dar. Dirk Streifler - Streifler&Kollegen - Rechtsanw&
published on 30/06/2022 14:21

Der Publizist Roland Tichy muss der SPD-Politikerin Sawsan Chebli 10 000 Euro Schmerzensgeld zahlen, nachdem er sich sexistisch und frauenfeindlich über sie in einem Magazin geäußert hat. In einer Druckausgabe von "Tichys Einblick" ko
published on 30/06/2022 13:52

Grobe Beleidigungen, die im persönlichen Umfeld und nicht in der Öffentlichkeit ausgesprochen werden, begründen zwar regelmäßig einen Unterlassungsanspruch, jedoch nicht zwingend einen Schmerzensgeldanspruch. So urteilte der
published on 20/04/2022 14:42

Streitgegenständlich ist vorliegend die Verurteilung eines Mannes wegen Beleidigung einer Staatsanwältin und die hiergegen gerichtete Verfassungsbeschwerde: Aus Wut über eine - seiner Ansicht nach - unrechtmäßige Veruteilung