Nutzungsausfallentschädigung nach Verkehrsunfällen: Wissenswertes und Durchsetzung

erstmalig veröffentlicht: 24.03.2024, letzte Fassung: 24.03.2024
beira.de Redaktion

Nach einem Verkehrsunfall kann nicht nur der materielle Schaden am Fahrzeug eine Rolle spielen, sondern auch der immaterielle Verlust, der durch die zeitweise Nichtnutzbarkeit des Fahrzeugs entsteht. Die Nutzungsausfallentschädigung ist eine Form des Schadenersatzes, die darauf abzielt, diesen immateriellen Verlust auszugleichen. Dieser Artikel erläutert, was Betroffene über die Nutzungsausfallentschädigung wissen sollten und wie sie ihre Ansprüche effektiv durchsetzen können.

Was ist Nutzungsausfallentschädigung?

Die Nutzungsausfallentschädigung steht Verkehrsunfallgeschädigten zu, die ihr Fahrzeug aufgrund von Reparaturen oder bei Totalschaden vorübergehend nicht nutzen können und dadurch einen immateriellen Nachteil erleiden. Die Entschädigung dient dazu, den Verlust der Mobilität finanziell auszugleichen, selbst wenn kein Mietwagen in Anspruch genommen wird.

 

Anspruchsvoraussetzungen

Um Anspruch auf Nutzungsausfallentschädigung zu haben, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

Schuldhaft verursachter Verkehrsunfall: Der Unfall muss durch eine andere Partei verschuldet worden sein.

Nachweis des Nutzungswillens: Der Geschädigte muss nachweisen, dass das Fahrzeug regelmäßig genutzt wurde.

Reparaturdauer oder Totalschaden: Es muss eine konkrete Reparaturdauer vorliegen oder ein Totalschaden festgestellt werden.

 

Berechnung der Nutzungsausfallentschädigung

Die Höhe der Nutzungsausfallentschädigung richtet sich nach der Fahrzeugklasse und der Dauer der Reparatur bzw. dem Zeitraum bis zur Beschaffung eines Ersatzfahrzeugs. Es gibt Tabellen und Richtlinien, die zur Berechnung herangezogen werden können.

 

Durchsetzung der Ansprüche

Die Geltendmachung von Nutzungsausfallentschädigung kann auf Widerstand bei Versicherungen stoßen. Um die eigenen Ansprüche effektiv durchzusetzen, ist folgendes Vorgehen empfehlenswert:

Dokumentation: Halten Sie die Reparaturdauer und den Nutzungswillen sorgfältig dokumentiert fest.

Kommunikation mit der Versicherung: Machen Sie Ihren Anspruch gegenüber der Versicherung des Unfallverursachers geltend.

Rechtliche Unterstützung: Die Inanspruchnahme eines auf Verkehrsrecht spezialisierten Anwalts kann entscheidend sein, um die Ansprüche durchzusetzen und mit der Versicherung zu verhandeln.

 

Die Rolle rechtlicher Beratung

Angesichts der Komplexität der Rechtslage und der möglichen Verhandlungsschwierigkeiten mit Versicherungen ist professionelle rechtliche Beratung unerlässlich. Ein erfahrener Anwalt kann:

- Die Angemessenheit der Nutzungsausfallentschädigung beurteilen.

- Bei der Ermittlung der korrekten Höhe der Entschädigung unterstützen.

- Die Ansprüche gegenüber der Versicherung effektiv vertreten.

 

Fazit

Die Nutzungsausfallentschädigung bietet Geschädigten von Verkehrsunfällen eine wichtige Möglichkeit, für den immateriellen Verlust der Fahrzeugnutzung entschädigt zu werden. Um diese Ansprüche erfolgreich geltend zu machen, ist es wichtig, gut informiert zu sein und gegebenenfalls rechtliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann eine entscheidende Rolle spielen, um sicherzustellen, dass Ihre Rechte gewahrt bleiben und Sie die Ihnen zustehende Entschädigung erhalten.

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Bundesgerichtshof Urteil, 23. Nov. 2004 - VI ZR 357/03

bei uns veröffentlicht am 15.11.2021

Für den Nutzungsausfall eines Pkw ist im Rahmen der eingeschränkten Kommerzialisierbarkeitsthese eine Entschädigung zu zahlen. Die Höhe der Entschädigung bemisst sich im Rahmen des § 287 ZPO nach dem Ermessen des Tatrich