Verwaltungsgericht Gelsenkirchen Urteil, 15. März 2016 - 12 K 1012/14
Gericht
Tenor
Die Klage wird abgewiesen.
Die Klägerin trägt die Kosten des Verfahrens.
Das Urteil ist wegen der Kostenentscheidung vorläufig vollstreckbar. Die Klägerin darf die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in Höhe von 110 Prozent des aufgrund des Urteils zu vollstreckenden Betrages abwenden, wenn nicht der Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 110 Prozent des zu vollstreckenden Betrages leistet.
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Tatbestand:
2Die am 16. März XXXX geborene Klägerin steht als Richterin am T. (Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW) im Dienst des Beklagten.
3Mit Schreiben vom 26. November 2013, beim Landesamt für Besoldung und Versorgung NRW (LBV NRW) eingegangen am 7. Dezember 2013, legte die Klägerin Widerspruch gegen die ihr ab Januar 2013 gewährte Besoldung ein und beantragte eine amtsangemessene Alimentation. Zur Begründung führte sie aus, die derzeit gewährte Besoldung sei verfassungswidrig zu niedrig. Die Besoldungsentwicklung in den letzten 30 Jahren sei deutlich hinter der durchschnittlichen Einkommenssteigerung der deutschen Gesamtbevölkerung zurückgeblieben.
4Das LBV NRW wies den Widerspruch der Klägerin durch Widerspruchsbescheid vom 3. Februar 2014 als unbegründet zurück. Zur Begründung wurde ausgeführt, dass für die von der Klägerin beantragte Erhöhung der Bezüge keine gesetzliche Grundlage bestehe und die ihr gewährte Alimentation im Übrigen amtsangemessen sei.
5Die Klägerin hat am 26. Februar 2014 Klage erhoben.
6Sie ist der Ansicht, die ihr gewährte Besoldung sei evident zu niedrig und damit offensichtlich verfassungswidrig. Die Richterbesoldung sei in den letzten 30 Jahren so weit hinter die durchschnittliche allgemeine Einkommensentwicklung zurückgefallen, dass unter anderem auch die ihr gewährte Besoldung greifbar zu niedrig sei. Hierfür spreche, dass die Besoldungsentwicklung seit 1983 deutlich hinter der Entwicklung des Nominallohnindex, einem anerkannten Einkommens- und Wohlstandsindikator, zurück geblieben sei. Weiterhin weise die Besoldung unterer Besoldungsgruppen keinen ausreichenden Abstand zur Sozialhilfe auf. Käme es zu einer Anhebung auf das von Verfassungs wegen geforderte Maß, müsste die Besoldung wegen des insoweit zu beachtenden Abstandsgebots in den oberen Besoldungsgruppen ebenfalls angehoben werden. Des Weiteren genüge das Gesetz zur Anpassung der Dienst- und Versorgungsbezüge 2013/2014 nicht den verfassungsrechtlich gebotenen Begründungsanforderungen.
7Die Klägerin beantragt schriftsätzlich sinngemäß,
8- 9
1. unter Aufhebung des Widerspruchsbescheides vom 3. Februar 2014 festzustellen, dass die ihr in den Jahren 2013 und 2014 gewährte Alimentation aus der Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW verfassungswidrig zu niedrig bemessen gewesen ist,
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2. das Verfahren auszusetzen und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts und/oder des Verfas-sungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen gemäß Art. 100 Abs. 1 GG einzuholen.
Der Beklagte beantragt schriftsätzlich,
12die Klage abzuweisen.
13Er ist der Ansicht, die der Klägerin gewährte Besoldung genüge den verfassungsrechtlichen Anforderungen an eine amtsangemessene Alimentation.
14Die Beteiligten haben übereinstimmend auf die Durchführung einer mündlichen Verhandlung verzichtet und sich mit einer Entscheidung durch den Berichterstatter einverstanden erklärt.
15Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird auf den Inhalt der Gerichtsakte sowie den des beigezogenen Verwaltungsvorgangs des Beklagten Bezug genommen.
16Entscheidungsgründe:
17Das Gericht entscheidet im Einverständnis der Beteiligten ohne mündliche Verhandlung, § 101 Abs. 2 VwGO, durch den Berichterstatter, § 87a Abs. 2 und 3 VwGO.
18Die Klage hat keinen Erfolg.
19Der schriftsätzlich angekündigte Verpflichtungsantrag war unter Zugrundelegung der Klagebegründung (insbesondere Seite 7 des Schriftsatzes vom 8. April 2014) gemäߠ § 88 VwGO dahin auszulegen, dass die Feststellung der Verfassungswidrigkeit der der Klägerin in den Jahren 2013 und 2014 gewährten Alimentation begehrt wird. Die allgemeine Feststellungsklage (§ 43 Abs. 1 VwGO) ist in Konstellationen, in denen ein Verstoß der Besoldung gegen das Alimentationsprinzip und damit einhergehend eine höhere Alimentation geltend gemacht wird, regelmäßig – und so auch hier – die statthafte Klageart. Ihr steht insbesondere nicht die in § 43 Abs. 2 Satz 1 VwGO angeordnete Subsidiarität entgegen. Denn aufgrund des besoldungsrechtlichen Vorbehalts des Gesetzes und des Gestaltungsspielraums des Gesetzgebers können Beamten bzw. Richtern keine Besoldungsleistungen zugesprochen werden, die gesetzlich nicht vorgesehen sind. Das grundrechtsgleiche Recht auf amtsangemessene Alimentation ist daher mit einer Klage auf Feststellung geltend zu machen, dass die Besoldung verfassungswidrig zu niedrig bemessen sei.
20Vgl. BVerwG, Beschluss vom 19. Juni 2013 – 2 B 45/12 –, juris Rn. 16, und Urteil vom 20. März 2008 – 2 C 49/07 –, juris Rn. 29.
21Die so verstandene und auch im Übrigen zulässige Feststellungsklage ist unbegründet. Die der Klägerin in den Jahren 2013 und 2014 gewährte Besoldung genügt den verfassungsrechtlichen Anforderungen an eine amtsangemessene Alimentation für eine Richterin der Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW. Eine Aussetzung des Verfahrens kommt daher nicht in Betracht. Die für eine Einholung der von der Klägerin begehrten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (Art. 100 Abs. 1 Satz 1 Var. 2, Satz 2 GG) bzw. des Verfassungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen (Art. 100 Abs. 1 Satz 1 Var. 1 GG, § 50 des Gesetzes über den Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen) erforderliche Überzeugung von der Verfassungswidrigkeit der der Besoldung der Klägerin zugrunde liegenden gesetzlichen Grundlagen hat das Gericht nicht gewonnen.
22A.
23Der verfassungsrechtliche Maßstab, an dem die Rechtsgrundlagen für die Besoldung eines Richters zu messen ist, ergibt sich aus Art. 33 Abs. 5 GG. Hiernach ist das Recht des öffentlichen Dienstes unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums zu regeln und fortzuentwickeln. Zu den vom Gesetzgeber wegen ihres grundlegenden und strukturprägenden Charakters nicht nur zu berücksichtigenden, sondern zu beachtenden hergebrachten Grundsätzen des Berufsbeamtentums zählt das auch für die Besoldung eines Richters maßgebliche Alimentationsprinzip. Art. 33 Abs. 5 GG ist unmittelbar geltendes Recht und enthält einen Regelungsauftrag an den Gesetzgeber sowie eine institutionelle Garantie des Berufsbeamtentums. Des Weiteren begründet Art. 33 Abs. 5 GG ein grundrechtsgleiches Recht des Richters, soweit dessen subjektive Rechtsstellung betroffen ist.
24Der Inhalt des Alimentationsprinzips wird von verschiedenen Determinanten geprägt. Das Alimentationsprinzip verpflichtet den Dienstherrn, Richter sowie ihre Familien lebenslang angemessen zu alimentieren und ihnen nach ihrem Dienstrang, nach der mit ihrem Amt verbundenen Verantwortung und nach der Bedeutung der rechtsprechenden Gewalt und des Berufsbeamtentums für die Allgemeinheit entsprechend der Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse und des allgemeinen Lebensstandards einen angemessenen Lebensunterhalt zu gewähren. Damit wird der Bezug der Besoldung sowohl zu der Einkommens- und Ausgabensituation der Gesamtbevölkerung als auch zur Lage der Staatsfinanzen, das heißt zu der sich in der Situation der öffentlichen Haushalte ausdrückenden Leistungsfähigkeit des Dienstherrn, hergestellt. Im Rahmen dieser Verpflichtung zu einer dem Amt angemessenen Alimentierung hat der Gesetzgeber die Attraktivität der Dienstverhältnisse von Richtern für überdurchschnittlich qualifizierte Kräfte, das Ansehen des Amtes in den Augen der Gesellschaft, die vom Amtsinhaber geforderte Ausbildung und seine Beanspruchung zu berücksichtigen. Für die Beurteilung der Angemessenheit der Alimentation kommt es auf deren Gesamthöhe an, zu deren Ermittlung neben dem Grundgehalt auch weitere Besoldungsbestandteile wie Sonderzahlungen oder Stellenzulagen heranzuziehen sind, auch wenn diese für sich betrachtet nicht den verfassungsrechtlichen Schutz eines hergebrachten Grundsatzes des Berufsbeamtentums gemäß Art. 33 Abs. 5 GG genießen.
25Bei der praktischen Umsetzung der aus Art. 33 Abs. 5 GG resultierenden Pflicht zur amtsangemessenen Alimentierung besitzt der Gesetzgeber einen weiten Entscheidungsspielraum. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Struktur als auch hinsichtlich der Höhe der Besoldung; diese ist der Verfassung nicht unmittelbar als fester und exakt bezifferbarer Betrag zu entnehmen. Insofern stellt die in Art. 33 Abs. 5 GG enthaltene Garantie eines „amtsangemessenen“ Unterhalts lediglich eine den Besoldungsgesetzgeber in die Pflicht nehmende verfassungsrechtliche Gestaltungsdirektive dar. Innerhalb des ihm zukommenden Entscheidungsspielraums muss der Gesetzgeber das Besoldungsrecht den tatsächlichen Notwendigkeiten und der fortschreitenden Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse anpassen. Die von ihm jeweils gewählte Lösung – Struktur und Höhe der Alimentation – unterliegt allerdings der gerichtlichen Kontrolle.
26Dem weiten Entscheidungsspielraum des Gesetzgebers entspricht eine zurückhaltende, auf den Maßstab evidenter Sachwidrigkeit beschränkte Kontrolle der einfachgesetzlichen Regelung. Im Ergebnis beschränkt sich die materielle Kontrolle dabei auf die Frage, ob die Bezüge der Richter evident unzureichend sind. Ob dies der Fall ist, muss nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichts anhand einer Gesamtschau verschiedener Kriterien und unter Berücksichtigung der konkret in Betracht kommenden Vergleichsgruppen geprüft werden.
27Vgl. zum Ganzen BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 u. a. –, juris Rn. 91 ff. m. w. N.
28Im Zusammenhang mit der Frage der Verfassungsmäßigkeit der Richterbesoldung, unter anderem auch in Nordrhein-Westfalen, hat das Bundesverfassungsgericht fünf Parameter entwickelt, denen indizielle Bedeutung bei der Ermittlung des verfassungsrechtlich geschuldeten Alimentationsniveaus zukommt. Ist die Mehrheit dieser Parameter erfüllt (1. Prüfungsstufe), besteht eine Vermutung für eine verfassungswidrige Unteralimentation (I.). Diese Vermutung kann durch die Berücksichtigung weiterer alimentationsrelevanter Kriterien im Rahmen einer Gesamtabwägung widerlegt oder weiter erhärtet werden (2. Prüfungsstufe, II.). Ergibt die Gesamtschau das Vorliegen einer verfassungswidrigen Unteralimentation, bedarf es der Prüfung, ob dies im Ausnahmefall gerechtfertigt sein kann (3. Prüfungsstufe, III.).
29I.
30Der Gesetzgeber muss den für die Bemessung der amtsangemessenen Alimentation relevanten Kriterien sowohl bei strukturellen Neuausrichtungen im Besoldungsrecht als auch bei der kontinuierlichen Fortschreibung der Besoldungshöhe über die Jahre hinweg Rechnung tragen. Ebenso wenig wie die exakte Höhe der angemessenen Besoldung lässt sich dabei der Zeitpunkt, zu dem diese als gerade noch amtsangemessen anzusehen ist, unmittelbar der Verfassung entnehmen. Ob der Gesetzgeber seiner Pflicht zur Anpassung der Alimentierung an die allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse bei der Fortschreibung der Besoldungshöhe nachkommt, zeigt sich vielmehr erst anhand einer Gegenüberstellung der Besoldungsentwicklung einerseits mit verschiedenen Vergleichsgrößen andererseits über einen aussagekräftigen Zeitraum hinweg. Die hierbei regelmäßig heranzuziehenden Schwellenwerte, ab denen eine erkennbare Differenz zwischen der Besoldungsentwicklung oder -höhe und der heranzuziehenden Vergleichsgröße vorliegt, haben dabei lediglich Orientierungscharakter.
311.
32Eine deutliche Differenz zwischen der Besoldungsentwicklung und den Tarifergebnissen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst in Nordrhein-Westfalen ist ein wichtiger Parameter für eine evidente Missachtung des Alimentationsgebotes (erster Parameter).
33Bezugsrahmen für die Amtsangemessenheit der Alimentation sind zunächst die Einkommen der Arbeitnehmer mit vergleichbarer Ausbildung und Tätigkeit innerhalb des öffentlichen Dienstes. Wird bei einer Gegenüberstellung der Besoldungsentwicklung mit der Entwicklung der Tarifergebnisse im öffentlichen Dienst eine Abkoppelung der Bezüge der Amtsträger hinreichend deutlich sichtbar, ist dies mit der von Verfassungs wegen gebotenen Orientierungsfunktion der Tarifergebnisse für die Besoldungsanpassung unvereinbar. Dies ist in der Regel der Fall, wenn die Differenz zwischen den Tarifergebnissen und der Besoldungsanpassung mindestens fünf Prozent des Indexwertes der erhöhten Besoldung beträgt. Ausgehend von dem jeweils streitgegenständlichen Zeitabschnitt ist die Betrachtung dabei auf den Zeitraum der zurückliegenden 15 Jahre − dies entspricht etwa der Hälfte der Lebensdienstzeit eines Richters − zu erstrecken, um einerseits zufällige Ausschläge aufzufangen und andererseits eine methodische Vergleichbarkeit noch zu gewährleisten. Ergänzend ist gegebenenfalls für einen weiteren gleichlangen Zeitraum, der auch den Zeitraum der fünf Jahre vor Beginn des oben genannten 15-jährigen Betrachtungszeitraums abdeckt und sich mit diesem Zeitraum überlappt, eine Vergleichsberechnung durchzuführen.
34Vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 99 ff.
352.
36Eine deutliche Abweichung der Besoldungsentwicklung von der Entwicklung des Nominallohnindex in Nordrhein-Westfalen ist ein weiteres Indiz für eine evidente Missachtung des Alimentationsgebotes (zweiter Parameter).
37Die Verpflichtung zur Anpassung der Besoldung an die Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse erfordert, dass die Besoldung der Richter zu der Einkommenssituation und -entwicklung der Gesamtbevölkerung in Bezug gesetzt wird. Zur Orientierung eignet sich insoweit der Nominallohnindex, der ein allgemein anerkannter Indikator für die Einkommens- und Wohlstandsentwicklung der abhängig Beschäftigten in Deutschland ist. Dieser Index misst die Veränderung des durchschnittlichen Bruttomonatsverdienstes inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer. In diesem Zusammenhang kann zur Gewährleistung der Vergleichbarkeit im Rahmen der Gegenüberstellung der prozentualen Entwicklung des bruttolohnbasierten Nominallohnindex mit der Besoldung über einen längeren Zeitraum auf die Bruttobesoldung abgestellt werden; Verzerrungen infolge der Steuerprogression oder der Belastung mit Sozialabgaben fallen bei dieser relationalen Betrachtung nicht signifikant ins Gewicht und könnten gegebenenfalls im Rahmen der erforderlichen Gesamtbetrachtung berücksichtigt werden. Beträgt die Differenz zwischen der Besoldungsentwicklung und der Entwicklung des Nominallohnindex bei Zugrundelegung eines Zeitraums von 15 Jahren bis zu dem verfahrensgegenständlichen Zeitabschnitt sowie in einem überlappenden Zeitraum in der Regel mindestens fünf Prozent des Indexwertes der erhöhten Besoldung, ist dies ein weiteres Indiz für die evidente Unangemessenheit der Alimentation.
38Vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 103 ff.
393.
40Eine deutliche Abweichung der Besoldungsentwicklung von der Entwicklung des Verbraucherpreisindex in Nordrhein-Westfalen ist ein weiteres Indiz für die Bestimmung des Kerngehalts der Alimentation (dritter Parameter).
41Zur Ermittlung der wirtschaftlichen Situation des Richters ist der Entwicklung seines Einkommens die allgemeine Preisentwicklung anhand des Verbraucherpreisindex gegenüberzustellen. Der Verbraucherpreisindex bemisst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen (Mieten, Nahrungsmittel, Bekleidung, Kraftfahrzeuge, Friseur, Reinigung, Reparaturen, Energiekosten, Reisen etc.), die von privaten Haushalten für Konsumzwecke in Anspruch genommen werden. Bleibt die Besoldungsentwicklung im verfahrensgegenständlichen Zeitabschnitt hinter der Entwicklung des Verbraucherpreisindex in den zurückliegenden 15 Jahren und in einem weiteren gleichlangen überlappenden Zeitraum in der Regel um mindestens fünf Prozent zurück, ist dies ein weiteres Indiz für die evidente Unangemessenheit der Alimentation.
42Vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 106 ff.
434.
44Der systeminterne Besoldungsvergleich ist ein weiterer Parameter für die Konkretisierung der durch Art. 33 Abs. 5 GG gebotenen Alimentation (vierter Parameter).
45Die Amtsangemessenheit der Alimentation der Richter bestimmt sich auch durch ihr Verhältnis zur Besoldung anderer Beamtengruppen. Eine deutliche Verringerung der Abstände der Bruttogehälter in den Besoldungsgruppen infolge unterschiedlich hoher linearer Anpassungen bei einzelnen Besoldungsgruppen oder zeitlich verzögerter Besoldungsanpassungen indiziert daher einen Verstoß gegen das Abstandsgebot. Ein Verstoß liegt in der Regel vor bei einer Abschmelzung der Abstände zwischen zwei vergleichbaren Besoldungsgruppen um mindestens zehn Prozent in den zurückliegenden fünf Jahren.
46Vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 109 ff.
47Der vierte Parameter hat in der Folgeentscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu Beamten der Besoldungsgruppe A eine Ergänzung erfahren: Für die Wahrung eines ausreichenden Abstands der Bruttogehälter höherer Besoldungsgruppen zu den Tabellenwerten unterer Besoldungsgruppen ist im Übrigen in den Blick zu nehmen, dass von Verfassungs wegen bei der Bemessung der Besoldung der qualitative Unterschied zwischen der Grundsicherung für Arbeitssuchende (früher Sozialhilfe), der die Befriedigung eines äußersten Mindestbedarfs obliegt, und dem einem erwerbstätigen Beamten geschuldeten Unterhalt hinreichend deutlich werden muss. Die Nettoalimentation in den unteren Besoldungsgruppen muss also ihrerseits einen Mindestabstand zum Grundsicherungsniveau aufweisen. Dabei ist zu prüfen, ob ein solcher Mindestabstand zum sozialhilferechtlichen Existenzminimum unterschritten wäre, wenn die Besoldung um weniger als 15 Prozent über dem sozialhilferechtlichen Bedarf läge.
48Vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. November 2015 – 2 BvL 19/09 u. a. –, juris Rn. 93 f.
495.
50Der Quervergleich mit der Besoldung des Bundes und anderer Länder bildet schließlich ein weiteres Indiz für die Bestimmung des Kerngehalts der Alimentation (fünfter Parameter).
51Eine unbegrenzte Auseinanderentwicklung der Bezüge im Bund und in den Ländern ist durch die infolge der Neuordnung der Kompetenzverteilung im Grundgesetz eröffnete Befugnis zum Erlass jeweils eigener Besoldungsregelungen nicht gedeckt. Art. 33 Abs. 5 GG setzt der Gestaltungsfreiheit des Gesetzgebers insoweit Grenzen, ohne ein besoldungsrechtliches Homogenitätsgebot zu postulieren. Zeigt sich eine erhebliche Gehaltsdifferenz im Vergleich zum Durchschnitt der Bezüge der jeweiligen Besoldungsgruppe im Bund oder in den anderen Ländern, spricht dies dafür, dass die Alimentation ihre qualitätssichernde Funktion nicht mehr erfüllt. Liegt das streitgegenständliche jährliche Bruttoeinkommen einschließlich etwaiger Sonderzahlungen zehn Prozent unter dem Durchschnitt der übrigen Länder im gleichen Zeitraum, ist dies jedenfalls ein weiteres Indiz für eine verfassungswidrige Unteralimentation.
52Vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 113 ff.
53II.
54Es besteht die Vermutung der einer angemessenen Beteiligung an der allgemeinen Entwicklung der wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse und des Lebensstandards nicht genügenden und damit verfassungswidrigen Unteralimentation, wenn jedenfalls drei der oben genannten fünf Parameter erfüllt sind. Diese Vermutung kann im Rahmen einer Gesamtabwägung durch Berücksichtigung weiterer alimentationsrelevanter Kriterien widerlegt oder erhärtet werden. Zu diesen weiteren Kriterien zählen neben dem Ansehen des Amtes in den Augen der Gesellschaft sowie der vom Amtsinhaber geforderten Ausbildung und Beanspruchung insbesondere die Entwicklung der Qualifikation der eingestellten Bewerber, die besondere Qualität der Tätigkeit und Verantwortung eines Richters, Entwicklungen im Bereich der Beihilfe und der Versorgung, sowie der Vergleich mit den durchschnittlichen Bruttoverdiensten sozialversicherungspflichtig Beschäftigter mit vergleichbarer Qualifikation und Verantwortung.
55Vgl. im Einzelnen hierzu BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 116 ff.
56III.
57Ergibt die Gesamtschau, dass die als unzureichend angegriffene Alimentation grundsätzlich als verfassungswidrige Unteralimentation einzustufen ist, bedarf es der Prüfung, ob dies im Ausnahmefall verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein kann. Der Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation ist Teil der mit den hergebrachten Grundsätzen verbundenen institutionellen Garantie des Art. 33 Abs. 5 GG. Soweit er mit anderen verfassungsrechtlichen Wertentscheidungen oder Instituten kollidiert, ist er entsprechend dem Grundsatz der praktischen Konkordanz im Wege der Abwägung zu einem schonenden Ausgleich zu bringen (3. Prüfungsstufe).
58Vgl. im Einzelnen hierzu BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 125 ff.
59B.
60Ausgehend von diesen rechtlichen – das Gericht gemäß § 31 Abs. 1 BVerfGG bindenden – Maßstäben kann eine verfassungswidrige Unteralimentation der Klägerin als Richterin der Besoldungsgruppe R 1 in den Jahren 2013 und 2014 nicht festgestellt werden.
61Es sprechen bereits auf der ersten Prüfungsstufe nicht ausreichend Indizien dafür, dass die Bezüge der Klägerin in den streitgegenständlichen Jahren 2013 und 2014 nicht mehr akzeptabel waren und damit gegen das Alimentationsprinzip verstoßen haben (I.). Einer weiteren Abwägung bedarf es daher nicht (II.). Auch im Übrigen hat sich die Kammer keine Überzeugung von der Verfassungswidrigkeit der der Klägerin gewährten Alimentation bilden können (III.).
62I.
63Eine Gesamtschau der besoldungsrelevanten Parameter begründet nicht die Vermutung, dass die in der Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW gewährte Besoldung in den Jahren 2013 und 2014 evident unzureichend war.
641.
65Es bestand in den Besoldungsjahren 2013 und 2014 keine beachtliche Differenz in Höhe von mindestens fünf Prozent zwischen der Entwicklung der Tarifergebnisse der Arbeitnehmer mit vergleichbarer Ausbildung und Tätigkeit innerhalb des öffentlichen Dienstes des Landes Nordrhein-Westfalen und der Besoldungsanpassung in der Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW (erster Parameter). Hingegen blieb die hier zu betrachtende R 1-Besoldung in den Jahren 2013 und 2014 gegenüber der Entwicklung der Tarifergebnisse im öffentlichen Dienst des Bundes und der Gemeinden um mehr als fünf Prozent zurück.
66a.
67Die Entwicklung der Grundgehaltssätze zuzüglich Sonderzahlungen in der Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW in Nordrhein-Westfalen stellt sich bezogen auf das Besoldungsjahr 2013 in den davor liegenden 15 Jahren, d. h. in den hier zu betrachtenden Zeiträumen der Jahre 1999 bis 2013 (aa.) sowie des hilfsweise berechneten Kontrollzeitraums (1994 bis 2008, bb.) wie folgt dar:
68aa.
69- Basisjahr 1998 (= 100).
70- Zum 1. Juni 1999: 2,9% (Art. 1 Abs. 1 Nr. 1 BBVAnpG 1999 vom 19. November 1999 (BGBl I S. 2198)); Index: 102,90.
71- Dezember 1999: Kürzung Sonderzuwendung von 92,39% auf 89,79%, entspricht -0,20% (= (1 - 12,8979/12,9239) x 100); Index: 102,69 (= 102,90 - 102,90 x 0,20%).
72Ab 1994 wurde die den Richtern der Besoldungsgruppe R 1 bis dahin in voller Höhe eines Monatsgehalts gezahlte Sonderzuwendung zunächst auf den Stand des Jahres 1993 eingefroren und beginnend mit dem Jahr 1995 stufenweise – jeweils durch Festsetzung des in den jährlichen BBVAnpG in Bezug genommenen Bemessungsfaktors durch das Bundesministerium des Innern –,
73vgl. die Aufstellung bei: Bundesamt für Finanzen, Sonderzuwendung/Sonderzahlung/Zuwendung, Stand August 2005, abrufbar unter http://zope.dz-portal.de/Formularcenter/Documents/BAS011 (abgerufen am 15. März 2016),
74erst auf 95%, sodann im Jahr 1997 auf 93,78%, in 1998 auf 92,39%, in 1999 auf 89,79%, in 2001 auf 88,21% und in 2002 auf 86,31% gekürzt. Im Anschluss wurde die den Richtern gewährte jährliche Sonderzahlung ab 2003 auf 50% und ab 2006 auf 30% der für den Monat Dezember maßgebenden Bezüge abgesenkt (§ 6 Abs. 1 SZG NRW).
75- Zum 1. Januar 2001: 1,8% (Art. 1 Abs. 1 Nr. 1 BBVAnpG 2000 vom 19. April 2001 (BGBl I S. 618)); Index: 104,54 (= 102,69 + 102,69 x 1,8%).
76- Dezember 2001: Kürzung Sonderzuwendung auf 88,21%, entspricht -0,12% (= (1 - 12,8821/12,8979) x 100); Index: 104,41 (= 104,54 - 104,54 x 0,12%).
77- Zum 1. Januar 2002: 2,2% (Art. 1 Abs. 1 Nr. 1 BBVAnpG 2000 vom 19. April 2001 (BGBl I S. 618)); Index: 106,71 (= 104,41 + 104,41 x 2,2%).
78- Dezember 2002: Kürzung Sonderzuwendung auf 86,31%, entspricht -0,15 % (= (1 - 12,8631/12,8821) x 100); Index: 106,55 (= 106,71 - 106,71 x 0,15%).
79- Zum 1. Juli 2003: 2,4% (Art. 1 Nr. 2 BBVAnpG 2003/2004 vom 10. September 2003 (BGBl I S. 1798)); Index: 109,11 (= 106,55 + 106,55 x 2,4%).
80- Dezember 2003: Kürzung Sonderzahlung auf 50% (SZG NRW vom 20. November 2003 (GV. NRW. S. 696)), entspricht -2,82% (= (1 - 12,5/12,8631) x 100); Index: 106,03 (= 109,11 - 109,11 x 2,82%).
81- Zum 1. April 2004: 1,0% (Art. 2 Nr. 1 BBVAnpG 2003/2004 vom 10. September 2003 (BGBl I S. 1799)); Index: 107,09 (= 106,03 + 106,03 x 1,0%).
82- Zum 1. August 2004: 1,0% (Art. 3 Nr. 1 BBVAnpG 2003/2004 vom 10. September 2003 (BGBl I S. 1800)); Index: 108,16 (= 107,09 + 107,09 x 1,0%).
83- Dezember 2006: Kürzung Sonderzahlung auf 30% (SZG NRW, geändert durch Haushaltsbegleitgesetz 2006 (GV. NRW. S. 197)), entspricht -1,6% (= (1 - 12,3/12,5) x 100); Index: 106,43 (= 108,16 - 108,16 x 1,6%).
84- Zum 1. Juli 2008: 2,9% (§ 2 Nr. 1 BesVersAnpG 2008 NRW vom 20. Dezember 2007 (GV. NRW. S. 750)); Index: 109,52 (= 106,43 + 106,43 x 2,9%).
85- Zum 1. März 2009 (§ 2 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 3 a) BesVersAnpG 2009/2010 NRW vom 10. November 2009 (GV. NRW. S. 570)):
86- 20 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,38% (= 20 x 100 / 5.189,27); Index: 109,94 (= 109,52 + 109,52 x 0,38%); bei der prozentualen Bewertung durch die Erhöhung der Sockelbeträge setzt die Kammer den Erhöhungsbetrag zu Gunsten der Klägerin ins Verhältnis zu der Endstufe des Grundgehalt der Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW, da sich die Sockelbetragserhöhung bei höheren Gehältern prozentual geringfügiger auswirkt.
87- 3,0%; Index: 113,24 (= 109,94 + 109,94 x 3,0%).
88- Zum 1. März 2010: 1,2% (§ 2 Abs. 2 Nr. 1 a) BesVersAnpG 2009/2010 NRW vom 10. November 2009 (GV. NRW. S. 570)); Index: 114,60 (= 113,24 + 113,24 x 1,2%).
89- Zum 1. April 2011: 1,5% (§ 4 Abs. 1 Nr. 1 a) BesVersAnpG 2011/2012 NRW vom 5. April 2011 (GV. NRW. S. 202)); Index: 116,32 (= 114,60 + 114,60 x 1,5%).
90- Zum 1. Januar 2012 (§ 6 Abs. 1 Nr. 1 a) und 3 BesVersAnpG 2011/2012 NRW vom 5. April 2011 (GV. NRW. S. 202)):
91- 17 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,31% (= 17 x 100 / 5.511,39); Index: 116,68 (= 116,32 + 116,32 x 0,31%);
92- 1,9%: Index: 118,90 (= 116,68 + 116,68 x 1,9%).
93- Zum 1. September 2013 (§ 2 Abs. 1 Nr. 3 BesVersAnpG 2013/2014 NRW vom 16. Juli 2013 (GV. NRW. S. 486), in der Fassung des Art. 1 des Gesetzes zur Änderung des BesVersAnpG 2013/2014 vom 11. November 2014 (GV. NRW. S. 734)):
94- 30 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,53% (= 30 x 100 / 5.633,11); Index: 119,53 (= 118,90 + 118,90 x 0,53%);
95- 1,3%; Index: 121,08 (= 119,53 + 119,53 x 1,3%).
96Damit stieg die R 1-Besoldung in dem Zeitraum 1999 bis 2013 um 21,08 Prozent.
97bb.
98- Basisjahr 1993 (= 100).
99- Zum 1. Januar 1995: 2,0% (Art. 2 § 1 Abs. 1 Nr. 1 BBVAnpG 1994 vom 24. August 1994 (BGBl I S. 2229); Index: 102,00.
100- Sonderzuwendung auf den Stand des Monats Dezember 1993 eingefroren, entspricht -0,02%; Index 101,98 (= 102,00 - 102,00 x 0,02%).
101- Zum 1. Mai 1995: 3,2% (Art. 2 § 1 Abs. 1 Nr. 1 BBVAnpG 1995 vom 18. Dezember 1995 (BGBl I S. 1942)); Index: 105,24 (= 101,98 + 101,98 x 3,2%).
102- Dezember 1995: Kürzung Sonderzuwendung von 100% auf 95%, entspricht -0,38% (= (1 - 12,95/13) x 100); Index: 104,84 (= 105,24 - 105,24 x 0,38%).
103- Zum 1. März 1997: 1,3% (Art. 1 Abs. 1 Nr. 1 BBVAnpG 1996/1997 vom 24. März 1997 (BGBl I S. 590)); Index: 106,20 (= 104,84 + 104,84 x 1,3%).
104- Dezember 1997: Kürzung Sonderzuwendung auf 93,78%, entspricht -0,09% (= (1 - 12,9378/12,95) x 100); Index: 106,10 (= 106,20 - 106,20 x 0,09%).
105- Zum 1. Januar 1998: 1,5% (Art. 1 Abs. 1 Nr. 1 BBVAnpG 1998 vom 6. August 1998 (BGBl I S. 2026)); Index: 107,69 (= 106,10 + 106,10 x 1,5%).
106- Dezember 1998: Kürzung Sonderzuwendung auf 92,39%, entspricht -0,11% (= (1 - 12,9239/12,9378) x 100); Index: 107,57 (= 107,69 - 107,69 x 0,11%).
107- Zum 1. Juni 1999: 2,9%; Index: 110,69 (= 107,57 + 107,57 x 2,9%).
108- Dezember 1999: Kürzung Sonderzuwendung auf 89,79%, entspricht -0,20% (= (1 - 12,8979/12,9239) x 100); Index: 110,47 (= 110,69 - 110,69 x 0,20%).
109- Zum 1. Januar 2001: 1,8%; Index: 112,46 (= 110,47 + 110,47 x 1,8%).
110- Dezember 2001: Kürzung Sonderzuwendung auf 88,21%, entspricht -0,12% (= (1 - 12,8821/12,8979) x 100); Index: 112,33 (= 112,46 - 112,46 x 0,12%).
111- Zum 1. Januar 2002: 2,2%; Index: 114,80 (= 112,33 + 112,33 x 2,2%).
112- Dezember 2002: Kürzung Sonderzuwendung auf 86,31%, entspricht -0,15% (= (=1 - 12,8631/12,8821) x 100); Index: 114,63 (= 114,80 - 114,80 x 0,15%).
113- Zum 1. Juli 2003: 2,4%; Index: 117,38 (= 114,63 + 114,63 x 2,4%).
114- Dezember 2003: Kürzung Sonderzahlung auf 50%, entspricht -2,82% (= (1 - 12,5/12,8631) x 100); Index: 114,07 (= 117,38 - 117,38 x 2,82%).
115- Zum 1. April 2004: 1,0%; Index: 115,21 (= 114,07 + 114,07 x 1,0%).
116- Zum 1. August 2004: 1,0%; Index: 116,36 (= 115,21 + 115,21 x 1,0%).
117- Dezember 2006: Kürzung Sonderzahlung auf 30%, entspricht -1,6% (= (1 - 12,3/12,5) x 100); Index: 114,50 (= 116,36 - 116,36 x 1,6%).
118- Zum 1. Juli 2008: 2,9%; Index: 117,82 (= 114,50 + 114,50 x 2,9%).
119Daraus ergibt sich ein Anstieg der R 1-Besoldung in dem Zeitraum 1994 bis 2008 um 17,82 Prozent.
120b.
121Die Entwicklung der Grundgehaltssätze zuzüglich Sonderzahlungen in der Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW in Nordrhein-Westfalen stellt sich bezogen auf das Besoldungsjahr 2014 in den davor liegenden 15 Jahren, d. h. in den hier zu betrachtenden Zeiträumen der Jahre 2000 bis 2014 (aa.) sowie des hilfsweise berechneten Kontrollzeitraums (1995 bis 2009, bb.) wie folgt dar:
122aa.
123- Basisjahr 1999 (= 100).
124- Zum 1. Januar 2001: 1,8%; Index: 101,80.
125- Dezember 2001: Kürzung Sonderzuwendung von 89,79% auf 88,21%, entspricht -0,12% (= (1 - 12,8821/12,8979) x 100); Index: 101,68 (= 101,80 - 101,80 x 0,12%).
126- Zum 1. Januar 2002: 2,2%; Index: 103,92 (= 101,68 + 101,68 x 2,2%).
127- Dezember 2002: Kürzung Sonderzuwendung auf 86,31%, entspricht -0,15% (= (1 - 12,8631/12,8821) x 100); Index: 103,76 (= 103,92 - 103,92 x 0,15%).
128- Zum 1. Juli 2003: 2,4%; Index: 106,25 (= 103,76 + 103,76 x 2,4%).
129- Dezember 2003: Kürzung Sonderzahlung auf 50%, entspricht -2,82% (= (1 - 12,5/12,8631) x 100); Index: 103,25 (= 106,25 - 106,25 x 2,82%).
130- Zum 1. April 2004: 1,0%; Index: 104,28 (= 103,25 + 103,25 x 1,0%).
131- Zum 1. August 2004: 1,0%; Index: 105,32 (= 104,28 + 104,28 x 1,0%).
132- Dezember 2006: Kürzung Sonderzahlung auf 30%, entspricht -1,6% (= (1 - 12,3/12,5) x 100); Index: 103,63 (= 105,32 - 105,32 x 1,6%).
133- Zum 1. Juli 2008: 2,9%; Index: 106,64 (= 103,63 + 103,63 x 2,9%).
134- Zum 1. März 2009:
135- 20 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,38% (= 20 x 100 / 5.189,27); Index: 107,05 (= 106,64 + 106,64 x 0,38%);
136- 3,0%; Index: 110,26 (= 107,05 + 107,05 x 3,0%).
137- Zum 1. März 2010: 1,2%; Index: 111,58 (= 110,26 + 110,26 x 1,2%).
138- Zum 1. April 2011: 1,5%; Index: 113,25 (= 111,58 + 111,58 x 1,5%).
139- Zum 1. Januar 2012:
140- 17 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,31% (= 17 x 100 / 5.511,39); Index: 113,60 (= 113,25 + 113,25 x 0,31%);
141- 1,9%: Index: 115,76 (= 113,60 + 113,60 x 1,9%).
142- Zum 1. September 2013:
143- 30 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,53% (= 30 x 100 / 5.633,11); Index: 116,37 (= 115,76 + 115,76 x 0,53%);
144- 1,3%; Index: 117,88 (= 116,37 + 116,37 x 1,3%).
145- Zum 1. September 2014 (§ 2 Abs. 1 Nr. 3 BesVersAnpG 2013/2014 NRW vom 16. Juli 2013 (GV. NRW. S. 486), in der Fassung des Art. 1 des Gesetzes zur Änderung des BesVersAnpG 2013/2014 NRW vom 11. November 2014 (GV. NRW. S. 734)):
146- 40 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,70% (= 40 x 100 / 5.736,34); Index: 118,71 (= 117,88 + 117,88 x 0,70%);
147- 1,3%; Index: 120,25 (= 118,71 + 118,71 x 1,3%).
148Damit stieg die R 1-Besoldung in dem Zeitraum 2000 bis 2014 um 20,25 Prozent.
149bb.
150- Basisjahr 1994 (= 100).
151- Zum 1. Mai 1995: 3,2 %; Index: 103,20.
152- Dezember 1995: Kürzung Sonderzuwendung von 100% auf 95%, entspricht -0,38% (= (1 - 12,95/13) x 100); Index: 102,81 (= 103,20 - 103,20 x 0,38%).
153- Zum 1. März 1997: 1,3%; Index: 104,15 (= 102,81 + 102,81 x 1,3%).
154- Dezember 1997: Kürzung Sonderzuwendung auf 93,78%, entspricht -0,09% (= (1 - 12,9378/12,95) x 100); Index: 104,06 (= 104,15 - 104,15 x 0,09%).
155- Zum 1. Januar 1998: 1,5%; Index: 105,62 (= 104,06 + 104,06 x 1,5%).
156- Dezember 1998: Kürzung Sonderzuwendung auf 92,39%, entspricht -0,11% (= (1 - 12,9239/12,9378) x 100); Index: 105,50 (= 105,62 - 105,62 x 0,11%).
157- Zum 1. Juni 1999: 2,9%; Index: 108,56 (= 105,50 + 105,50 x 2,9%).
158- Dezember 1999: Kürzung Sonderzuwendung auf 89,79%, entspricht -0,20% (= (1 - 12,8979/12,9239) x 100); Index: 108,34 (= 108,56 - 108,56 x 0,20%).
159- Zum 1. Januar 2001: 1,8%; Index: 110,29 (= 108,34 + 108,34 x 1,8%).
160- Dezember 2001: Kürzung Sonderzuwendung auf 88,21%, entspricht -0,12% (= (1 - 12,8821/12,8979) x 100); Index: 110,16 (= 110,29 - 110,29 x 0,12%).
161- Zum 1. Januar 2002: 2,2%; Index: 112,58 (= 110,16 + 110,16 x 2,2%).
162- Dezember 2002: Kürzung Sonderzuwendung auf 86,31%, entspricht -0,15% (= (1 - 12,8631/12,8821) x 100); Index: 112,41 (= 112,58 - 112,58 x 0,15%).
163- Zum 1. Juli 2003: 2,4%; Index: 115,11 (= 112,41 + 112,41 x 2,4%).
164- Dezember 2003: Kürzung Sonderzahlung auf 50%, entspricht -2,82% (= (1 - 12,5/12,8631) x 100); Index: 111,86 (= 115,11 - 115,11 x 2,82%).
165- Zum 1. April 2004: 1,0%; Index: 112,98 (= 111,86 + 111,86 x 1,0%).
166- Zum 1. August 2004: 1,0%; Index: 114,11 (= 112,98 + 112,98 x 1,0%).
167- Dezember 2006: Kürzung Sonderzahlung auf 30%, entspricht -1,6% (= (1 - 12,3/12,5) x 100); Index: 112,28 (= 114,11 - 114,11 x 1,6%).
168- Zum 1. Juli 2008: 2,9 %; Index: 115,54 (= 112,28 + 112,28 x 2,9%).
169- Zum 1. März 2009:
170- 20 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,38% (= 20 x 100 / 5.189,27); Index: 115,98 (= 115,54 + 115,54 x 0,38%);
171- 3,0%; Index: 119,46 (= 115,98 + 115,98 x 3,0%).
172Daraus ergibt sich ein Anstieg der R 1-Besoldung in dem Zeitraum 1995 bis 2009 um 19,46 Prozent.
173c.
174In den hier zu betrachtenden Zeiträumen der Jahre 1999 bis 2013 (aa.) sowie des hilfsweise berechneten Kontrollzeitraums (1994 bis 2008, bb.) stellte sich die tarifliche Entwicklung im öffentlichen Dienst betreffend die mit der R 1-Besoldung vergleichbaren (höchsten) Vergütungs- bzw. Entgeltgruppe BAT Ia/TVöD E 15 bzw. TV-L E 15Ü unter Berücksichtigung von Sockelbetragserhöhungen wie folgt dar:
175aa.
176- Basisjahr 1998 (= 100).
177- Zum 1. April 1999: 3,1% (Vergütungstarifvertrag Nr. 33 zum BAT vom 5. März 1999); Index: 103,10.
178- 1999: Kürzung Sonderzahlung von 92,39% auf 89,66%, entspricht -0,21% (= (1 - 12,8966/12,9239) x 100); Index: 102,88 (= 103,10 - 103,10 x 0,21%).
179- Zum 1. August 2000: 2,0% (Vergütungstarifvertrag Nr. 34 zum BAT vom 30. Juni 2000); Index: 104,94 (= 102,88 + 102,88 x 2,0%).
180- 2000: Kürzung Sonderzahlung auf 87,86%, entspricht -0,14% (= (1 - 12,8786/12,8966) x 100); Index: 104,79 (= 104,94 - 104,94 x 0,14%).
181- Zum 1. September 2001: 2,4% (Vergütungstarifvertrag Nr. 34 zum BAT vom 30. Juni 2000); Index: 107,30 (= 104,79 + 104,79 x 2,4%).
182- 2001: Kürzung Sonderzahlung auf 85,80%, entspricht -0,16% (= (1 - 12,8580/12,8786)) x 100); Index: 107,13 (= 107,30 - 107,30 x 0,16%).
183- Zum 1. Januar 2003: 2,4% (Vergütungstarifvertrag Nr. 35 zum BAT vom 31. Januar 2003); Index: 109,70 (= 107,13 + 107,13 x 2,4%).
184- 2003: Kürzung Sonderzahlung auf 83,79%, entspricht -0,16% (= (1 - 12,8379/12,8580) x 100); Index: 109,52 (= 109,70 - 109,70 x 0,16 %).
185- Zum 1. Januar 2004: 1,0% (Vergütungstarifvertrag Nr. 35 zum BAT vom 31. Januar 2003); Index: 110,62 (= 109,52 + 109,52 x 1,0%).
186- 2004: Kürzung Sonderzahlung auf 82,96%, entspricht -0,06% (= (1 - 12,8296/12,8379) x 100); Index: 110,55 (= 110,62 - 110,62 x 0,06%).
187- Zum 1. Mai 2004: 1,0% (Vergütungstarifvertrag Nr. 35 zum BAT vom 31. Januar 2003); Index: 111,66 (= 110,55 + 110,55 x 1,0%).
188- 2004: Kürzung Sonderzahlung auf 82,14%, entspricht -0,06% (= (1 - 12,8214/12,8296) x 100); Index: 111,59 (= 111,66 - 111,66 x 0,06%).
189Mit dem Auslaufen des Bundesangestelltentarifvertrags (BAT) zum 31. Oktober 2006 und der im Anschluss erfolgten Umstellung der maßgeblichen Tarifgrundlagen für Beschäftigte des Bundes und der Kommunen auf den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) sowie für Landesbedienstete in Nordrhein-Westfalen auf den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) war beginnend mit dem Jahr 2006 zu differenzieren:
190- 2006 (Länder): Kürzung Sonderzahlung auf 35%, entspricht -3,68% (= (1 - 12,35/12,8214) x 100); Index: 107,48 (= 111,59 - 111,59 x 3,68%).
191- 2007 (Bund/Gemeinden): Kürzung Sonderzahlung auf 60%, entspricht -1,73% (= (1 - 12,60/12,8214)) x 100); Index: 109,66 (= 111,59 - 111,59 x 1,73%).
192- Zum 1. Januar 2008 (Bund/Gemeinden; Entgelttabelle TVöD):
193- 50 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,90% (= 50 x 100 / 5.570,00); Index: 110,65 (= 109,66 + 109,66 x 0,90 %).
194- 3,1 %; Index: 114,08 (= 110,65 + 110,65 x 3,1 %).
195- Zum 1. Januar 2008 (Länder): 2,9% (Entgelttabelle TV-L); Index: 110,60 (= 107,48 + 107,48 x 2,9%).
196- Zum 1. Januar 2009 (Bund/Gemeinden): 2,8% (TVöD); Index: 117,27 (= 114,08 + 114,08 x 2,8%).
197- Zum 1. März 2009 (Länder; TV-L):
198- 40 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,70% (= 40 x 100 / 5.735,00); Index: 111,37 (= 110,60 + 110,60 x 0,7%).
199- 3,0%; Index: 114,71 (= 111,37 + 111,37 x 3,0%).
200- Zum 1. Januar 2010 (Bund/Gemeinden): 1,2% (TVöD); Index: 118,68 (= 117,27 + 117,27 x 1,2%).
201- Zum 1. März 2010 (Länder): 1,2% (TV-L); Index: 116,09 (= 114,71 + 114,71 x 1,2%).
202- Zum 1. Januar 2011 (Bund/Gemeinden): 0,6% (TVöD); Index: 119,39 (= 118,68 + 118,68 x 0,6%).
203- Zum 1. August 2011 (Bund/Gemeinden): 0,5% (TVöD); Index: 119,97 (= 119,39 + 119,39 x 0,5%).
204- Zum 1. April 2011 (Länder): 1,5% (TV-L); Index: 117,83 (= 116,09 + 116,09 x 1,5%).
205- Zum 1. März 2012 (Bund/Gemeinden): 3,5% (TVöD); Index: 124,17 (= 119,97 + 119,97 x 3,5%).
206- Zum 1. Januar 2012 (Länder; TV-L):
207- 17 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,28% (= 17 x 100 / 6.109,92); Index: 118,16 (= 117,83 + 117,83 x 0,28%);
208- 1,9%; Index: 120,41 (= 118,16 + 118,16 x 1,9%).
209- Zum 1. Januar 2013 (Bund/Gemeinden): 1,4% (TVöD); Index 125,91 (= 124,17 + 124,17 x 1,4%).
210- Zum 1. August 2013 (Bund/Gemeinden): 1,4% (TVöD); Index 127,67 (= 125,91 + 125,91 x 1,4%).
211- Zum 1. Januar 2013 (Länder): 2,65% (TV-L); Index: 123,60 (= 120,41 + 120,41 x 2,65%).
212Damit stiegen die Verdienste der Tarifbeschäftigen im öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen in den Jahren 1999 bis 2013 um 23,60 Prozent, diejenigen des Bundes und der Gemeinden um 27,67 Prozent.
213bb.
214- Basisjahr 1993 (= 100).
215- Zum 1. September 1994: 2,0%; Index 102,00.
216- 1994: Kürzung Sonderzahlung von 100% auf 98,04%, entspricht -0,15% (= (1 - 12,9804/13) x 100); Index: 101,85 (= 102,00 - 102,00 x 0,15%).
217- Zum 1. Mai 1995: 3,2%; Index: 105,11 (= 101,85 + 101,85 x 3,2%).
218- 1995: Kürzung Sonderzahlung auf 95%, entspricht -0,23% (= (1 - 12,95/12,9804) x 100); Index: 104,87 (= 105,11 - 105,11 x 0,23%).
219- Zum 1. Januar 1997: 1,3%; Index: 106,23 (= 104,87 + 104,87 x 1,3%).
220- 1997: Kürzung Sonderzahlung auf 93,78%, entspricht -0,09% (= (1 - 12,9378/12,95) x 100); Index: 106,13 (= 106,23 - 106,23 x 0,09%).
221- Zum 1. Januar 1998: 1,5%; Index: 107,72 (= 106,13 + 106,13 x 1,5%).
222- 1998: Kürzung Sonderzahlung auf 92,39%, entspricht -0,11% (= (1 - 12,9239/12,9378) x 100); Index: 107,60 (= 107,72 - 107,72 x 0,11%).
223- Zum 1. April 1999: 3,1%; Index: 110,94 (= 107,60 + 107,60 x 3,1%).
224- 1999: Kürzung Sonderzahlung auf 89,66%, entspricht -0,21% (= (1 - 12,8966/12,9239) x 100); Index: 110,71 (= 110,94 - 110,94 x 0,21%).
225- Zum 1. August 2000: 2,0%; Index: 112,92 (= 110,71 + 110,71 x 2,0%).
226- 2000: Kürzung Sonderzahlung auf 87,86%, entspricht -0,14% (= (1 - 12,8786/12,8966) x 100); Index: 112,76 (= 112,92 - 112,92 x 0,14%).
227- Zum 1. September 2001: 2,4%; Index: 115,47 (= 112,76 + 112,76 x 2,4%).
228- 2001: Kürzung Sonderzahlung auf 85,80%, entspricht -0,16% (= (1 - 12,8580/12,8786) x 100); Index: 115,29 (= 115,47 - 115,47 x 0,16%).
229- Zum 1. Januar 2003: 2,4%; Index: 118,06 (= 115,29 + 115,29 x 2,4%).
230- 2003: Kürzung Sonderzahlung auf 83,79%, entspricht -0,16% (= (1 - 12,8379/12,8580) x 100); Index: 117,87 (= 118,06 - 118,06 x 0,16%).
231- Zum 1. Januar 2004: 1,0%; Index: 119,05 (= 117,87 + 117,87 x 1,0%).
232- 2004: Kürzung Sonderzahlung auf 82,96%, entspricht -0,06% (= (1 - 12,8296/12,8379) x 100); Index: 118,98 (= 119,05 - 119,05 x 0,06%).
233- Zum 1. Mai 2004: 1,0%; Index: 120,17 (= 118,98 + 118,98 x 1,0%).
234- 2004: Kürzung Sonderzahlung auf 82,14%, entspricht -0,06% (= (1 - 12,8214/12,8296) x 100); Index: 120,10 (= 120,17 - 120,17 x 0,06%).
235- 2006 (Länder): Kürzung Sonderzahlung auf 35%, entspricht -3,68% (= (1 - 12,35/12,8214) x 100); Index: 115,68 (= 120,10 - 120,10 x 3,68%).
236- 2007 (Bund/Gemeinden): Kürzung Sonderzahlung auf 60%, entspricht -1,73% (= (1 - 12,60/12,8214)) x 100); Index: 118,02 (= 120,10 - 120,10 x 1,73%).
237- Zum 1. Januar 2008 (Bund/Gemeinden; TVöD):
238- 50 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,90% (= 50 x 100 / 5.570,00); Index: 119,08 (= 118,02 + 118,02 x 0,90%).
239- 3,1%; Index: 122,77 (= 119,08 + 119,08 x 3,1%).
240- Zum 1. Januar 2008 (Länder): 2,9% (TV-L); Index: 119,03 (= 115,68 + 115,68 x 2,9%).
241Nach dieser Berechnung stiegen die Verdienste der Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen in den Jahren 1994 bis 2008 um 19,03 Prozent, diejenigen des Bundes und der Gemeinden um 22,77 Prozent.
242d.
243In den Jahren 2000 bis 2014 (aa.) sowie des hilfsweise berechneten Kontrollzeitraums (1995 bis 2009, bb.) entwickelten sich die Tarifergebnisse wie folgt:
244aa.
245- Basisjahr 1999 (= 100).
246- Zum 1. August 2000: 2,0%; Index: 102,00.
247- 2000: Kürzung Sonderzahlung von 89,66% auf 87,86%, entspricht -0,14% (= (1 - 12,8786/12,8966) x 100); Index: 101,86 (= 102,00 - 102,00 x 0,14%).
248- Zum 1. September 2001: 2,4%; Index: 104,30 (= 101,86 + 101,86 x 2,4%).
249- 2001: Kürzung Sonderzahlung auf 85,80%, entspricht -0,16% (= (1 - 12,8580/12,8786) x 100); Index: 104,13 (= 104,30 - 104,30 x 0,16%).
250- Zum 1. Januar 2003: 2,4%; Index: 106,63 (= 104,13 + 104,13 x 2,4%).
251- 2003: Kürzung Sonderzahlung auf 83,79%, entspricht -0,16% (= (1 - 12,8379/12,8580) x 100); Index: 106,46 (= 106,63 - 106,63 x 0,16%).
252- Zum 1. Januar 2004: 1,0%; Index: 107,52 (= 106,46 + 106,46 x 1,0%).
253- 2004: Kürzung Sonderzahlung auf 82,96%, entspricht -0,06% (= (1 - 12,8296/12,8379) x 100); Index: 107,46 (= 107,52 - 107,52 x 0,06%).
254- Zum 1. Mai 2004: 1,0%; Index: 108,53 (= 107,46 + 107,46 x 1,0%).
255- 2004: Kürzung Sonderzahlung auf 82,14%, entspricht -0,06% (= (1 - 12,8214/12,8296) x 100); Index: 108,46 (= 108,53 - 108,53 x 0,06%).
256- 2006 (Länder): Kürzung Sonderzahlung auf 35%, entspricht -3,68% (= (1 - 12,35/12,8214) x 100); Index: 104,47 (= 108,46 - 108,46 x 3,68%).
257- 2007 (Bund/Gemeinden): Kürzung Sonderzahlung auf 60%, entspricht -1,73% (= (1 - 12,60/12,8214) x 100); Index: 106,58 (= 108,46 - 108,46 x 1,73%).
258- Zum 1. Januar 2008 (Bund/Gemeinden; TVöD):
259- 50 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,90% (= 50 x 100 / 5.570,00); Index: 107,54 (= 106,58 + 106,58 x 0,90%).
260- 3,1%; Index: 110,87 (= 107,54 + 107,54 x 3,1%).
261- Zum 1. Januar 2008 (Länder): 2,9% (TV-L); Index: 107,50 (= 104,47 + 104,47 x 2,9%).
262- Zum 1. Januar 2009 (Bund/Gemeinden): 2,8% (TVöD); Index: 113,97 (= 110,87 + 110,87 x 2,8%).
263- Zum 1. März 2009 (Länder; TV-L):
264- 40 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,70% (= 40 x 100 / 5.735,00); Index: 108,25 (= 107,50 + 107,50 x 0,7%).
265- 3,0%; Index: 111,50 (= 108,25 + 108,25 x 3,0%).
266- Zum 1. Januar 2010 (Bund/Gemeinden): 1,2% (TVöD); Index: 115,38 (= 113,97 + 113,97 x 1,2%).
267- Zum 1. März 2010 (Länder): 1,2% (TV-L); Index: 112,84 (= 111,50 + 111,50 x 1,2%).
268- Zum 1. Januar 2011 (Bund/Gemeinden): 0,6% (TVöD); Index: 116,07 (= 115,38 + 115,38 x 0,6%).
269- Zum 1. August 2011 (Bund/Gemeinden): 0,5% (TVöD); Index: 116,65 (= 116,07 + 116,07 x 0,5%).
270- Zum 1. April 2011 (Länder): 1,5% (TV-L); Index: 114,53 (= 112,84 + 112,84 x 1,5%).
271- Zum 1. März 2012 (Bund/Gemeinden): 3,5% (TVöD); Index: 120,73 (= 116,65 + 116,65 x 3,5%).
272- Zum 1. Januar 2012 (Länder; TV-L):
273- 17 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,28% (= 17 x 100 / 6.109,92); Index: 114,85 (= 114,53 + 114,53 x 0,28%);
274- 1,9%; Index: 117,03 (= 114,85 + 114,85 x 1,9%).
275- Zum 1. Januar 2013 (Bund/Gemeinden): 1,4% (TVöD); Index 122,42 (= 120,73 + 120,73 x 1,4%).
276- Zum 1. August 2013 (Bund/Gemeinden): 1,4% (TVöD); Index 124,13 (= 122,42 + 122,42 x 1,4%).
277- Zum 1. Januar 2013 (Länder): 2,65% (TV-L); Index: 120,13 (= 117,03 + 117,03 x 2,65%).
278- Zum 1. Januar 2014 (Länder): 2,95% (TV-L); Index: 123,67 (= 120,13 + 120,13 x 2,95%).
279- Zum 1. März 2014 (Bund/Gemeinden): 3,0% (TVöD); Index 127,85 (= 124,13 + 124,13 x 3,0%).
280Damit stiegen die Verdienste der Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2000 bis 2014 um 23,67 Prozent, diejenigen des Bundes und der Gemeinden um 27,85 Prozent.
281bb.
282- Basisjahr 1994 (= 100).
283- Zum 1. Mai 1995: 3,2%; Index: 103,20.
284- 1995: Kürzung Sonderzahlung von 98,04% auf 95%, entspricht -0,23% (= (1 - 12,95/12,9804) x 100); Index: 102,96 (= 103,20 - 103,20 x 0,23%).
285- Zum 1. Januar 1997: 1,3%; Index: 104,30 (= 102,96 + 102,96 x 1,3%).
286- 1997: Kürzung Sonderzahlung auf 93,78%, entspricht -0,09% (= (1 - 12,9378/12,95) x 100); Index: 104,21 (= 104,30 - 104,30 x 0,09%).
287- Zum 1. Januar 1998: 1,5%; Index: 105,77 (= 104,21 + 104,21 x 1,5%).
288- 1998: Kürzung Sonderzahlung auf 92,39%, entspricht -0,11% (= (1 - 12,9239/12,9378) x 100); Index: 105,65 (= 105,77 - 105,77 x 0,11%).
289- Zum 1. April 1999: 3,1%; Index: 108,93 (= 105,65 + 105,65 x 3,1%).
290- 1999: Kürzung Sonderzahlung auf 89,66%, entspricht -0,21% (= (1 - 12,8966/12,9239) x 100); Index: 108,70 (= 108,93 - 108,93 x 0,21%).
291- Zum 1. August 2000: 2,0%; Index: 110,87 (= 108,70 + 108,70 x 2,0%).
292- 2000: Kürzung Sonderzahlung auf 87,86%, entspricht -0,14% (= (1 - 12,8786/12,8966) x 100); Index: 110,71 (= 110,87 - 110,87 x 0,14%).
293- Zum 1. September 2001: 2,4%; Index: 113,37 (= 110,71 + 110,71 x 2,4%).
294- 2001: Kürzung Sonderzahlung auf 85,80%, entspricht -0,16% (= (1 - 12,8580/12,8786) x 100); Index: 113,19 (= 113,37 - 113,37 x 0,16%).
295- Zum 1. Januar 2003: 2,4%; Index: 115,91 (= 113,19 + 113,19 x 2,4%).
296- 2003: Kürzung Sonderzahlung auf 83,79%, entspricht -0,16% (= (1 - 12,8379/12,8580) x 100); Index: 115,72 (= 115,91 - 115,91 x 0,16%).
297- Zum 1. Januar 2004: 1,0%; Index: 116,88 (= 115,72 + 115,72 x 1,0%).
298- 2004: Kürzung Sonderzahlung auf 82,96%, entspricht -0,06% (= (1 - 12,8296/12,8379) x 100); Index: 116,81 (= 116,88 - 116,88 x 0,06%).
299- Zum 1. Mai 2004: 1,0%; Index: 117,98 (= 116,81 + 116,81 x 1,0%).
300- 2004: Kürzung Sonderzahlung auf 82,14%, entspricht -0,06% (= (1 - 12,8214/12,8296) x 100); Index: 117,91 (= 117,98 - 117,98 x 0,06%).
301- 2006 (Länder): Kürzung Sonderzahlung auf 35%, entspricht -3,68% (= (1 - 12,35/12,8214) x 100); Index: 113,57 (= 117,91 - 117,91 x 3,68%).
302- 2007 (Bund/Gemeinden): Kürzung Sonderzahlung auf 60%, entspricht -1,73% (= (1 - 12,60/12,8214) x 100); Index: 115,87 (= 117,91 - 117,91 x 1,73%).
303- Zum 1. Januar 2008 (Bund/Gemeinden; TVöD):
304- 50 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,90% (= 50 x 100 / 5.570,00); Index: 116,91 (= 115,87 + 115,87 x 0,90%).
305- 3,1%; Index: 120,53 (= 116,91 + 116,91 x 3,1%).
306- Zum 1. Januar 2008 (Länder): 2,9% (TV-L); Index: 116,86 (= 113,57 + 113,57 x 2,9%).
307- Zum 1. Januar 2009 (Bund/Gemeinden): 2,8% (TVöD); Index: 123,90 (= 120,53 + 120,53 x 2,8%).
308- Zum 1. März 2009 (Länder; TV-L):
309- 40 Euro als Sockelbetrag, entspricht 0,70% (= 40 x 100 / 5.735,00); Index: 117,68 (= 116,86 + 116,86 x 0,7%).
310- 3,0%; Index: 121,21 (= 117,68 + 117,68 x 3,0%).
311In den Jahren 1995 bis 2009 stiegen die Verdienste der Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen folglich um 21,21 Prozent, diejenigen des Bundes und der Gemeinden um 23,90 Prozent.
312e.
313Die Differenz zwischen der Entwicklung der Tarifeinkommen (x) und der Besoldungsentwicklung (y) wird in Relation zur Besoldungsentwicklung mit der Formel ((100 + x) - (100 + y)) / (100 + y) x 100 dargestellt.
314Vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – BvL 17/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 144.
315Die Entwicklung der R 1-Besoldung blieb ausgehend von der Basis im Jahr 1998 im Jahr 2013 um 2,08 Prozent [((123,60 - 121,08) / 121,08) x 100] hinter dem Anstieg der Tarifverdienste in Nordrhein-Westfalen und um 5,44 Prozent [((127,67 - 121,08) / 121,08) x 100] hinter demjenigen in Bund und Gemeinden zurück. Im Rahmen der zusätzlichen Staffelprüfung blieb die Entwicklung der R 1-Besoldung in dem Zeitraum von 1994 bis 2008 um 1,03 Prozent [((119,03 - 117,82) / 117,82) x 100] hinter dem Anstieg der Tarifverdienste in Nordrhein-Westfalen und um 4,20 Prozent [((122,77 - 117,82) / 117,82) x 100] hinter demjenigen in Bund und Gemeinden zurück.
316Im Jahr 2014 betrug die Differenz zwischen der Besoldungsentwicklung und den Tarifverdiensten in Nordrhein-Westfalen 2,84 Prozent [((123,67 - 120,25) / 120,25) x 100] bzw. in Bund und Gemeinden 6,32 Prozent [((127,85 - 120,25) / 120,25) x 100]. Im Rahmen der zusätzlichen Staffelprüfung blieb die Entwicklung der R 1-Besoldung in dem Zeitraum von 1995 bis 2009 um 1,46 Prozent [((121,21 - 119,46) / 119,46) x 100] hinter dem Anstieg der Tarifverdienste in Nordrhein-Westfalen und um 3,72 Prozent [((123,90 - 119,46) / 119,46) x 100] hinter demjenigen in Bund und Gemeinden zurück.
3172.
318Es besteht für die Besoldungsjahre 2013 (a.) und 2014 (b.) keine (negative) Differenz in Höhe von mindestens fünf Prozent zwischen der Entwicklung des Nominallohnindex und der Besoldungsanpassung in der Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW (zweiter Parameter).
319a.
320Unter Zugrundelegung der vom Statistischen Bundesamt,
321vgl. Verdienste und Arbeitskosten – Reallohnindex und Nominallohnindex, 3. Vierteljahr 2015, S. 30, abrufbar unter https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/VerdiensteArbeitskosten/ReallohnNetto/ReallohnindexPDF_5623209.pdf?__blob=publicationFile (abgerufen am 15. März 2016),
322veröffentlichten Werte entwickelte sich der Nominallohnindex in Nordrhein-Westfalen bezogen auf das Jahr 2013 wie folgt:
323- 1998 (= 100).
324- 1999: 0,7; Index: 100,70.
325- 2000: 0,5; Index: 101,20 (= 100,70 + 100,70 x 0,5%).
326- 2001: 1,2; Index: 102,41 (= 101,20 + 101,20 x 1,2%).
327- 2002: 1,5; Index: 103,95 (= 102,41 + 102,41 x 1,5%).
328- 2003: 0,8; Index: 104,78 (= 103,95 + 103,95 x 0,8%).
329- 2004: 0,5; Index: 105,30 (= 104,78 + 104,78 x 0,5%).
330- 2005: 0,4; Index: 105,72 (= 105,30 + 105,30 x 0,4%).
331- 2006: -0,1; Index:105,61 (= 105,72 - 105,72 x 0,1%).
332- 2007: 1,0; Index: 106,67 (= 105,61 + 105,61 x 1,0%).
333- 2008: 2,4 (2,3); Index: 109,23 (= 106,67 + 106,67 x 2,4%).
334- 2009: 0,6 (0,4); Index: 109,88 (= 109,23 + 109,23 x 0,6%).
335- 2010: 2,6 (2,7); Index: 112,74 (= 109,88 + 109,88 x 2,6%).
336- 2011: 3,1 (3,2); Index: 116,23 (= 112,74 + 112,74 x 3,1%).
337- 2012: 2,0 (2,0); Index: 118,55 (= 116,23 + 116,23 x 2,0%).
338- 2013: 0,6 (0,4); Index: 119,26 (= 118,55 + 118,55 x 0,6%).
339Im Jahr 2013 lag die Entwicklung der R 1-Besoldung (21,08 Prozent) damit nicht unter, sondern um 1,50 Prozent [((119,26 - 121,08) / 121,08) x 100] über der Entwicklung des Nominallohnindex.
340Die als Klammerzusätze betreffend die Jahre 2008 bis 2013 zugefügten Zahlen beruhen auf den vom Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), dem statistischen Landesamt für Nordrhein-Westfalen, ausgewiesenen Werten.
341Vgl. IT.NRW, Vierteljährliche Verdiensterhebung in NRW (Stand Dezember 2015), http://www.it.nrw.de/statistik/r/daten/eckdaten/r523quartalsergebnisse.html (abgerufen am 15. März 2016).
342Auch deren Berücksichtigung führt ersichtlich zu keiner für die Klägerin günstigeren Bewertung.
343Die zusätzliche Staffelprüfung ergibt kein anderes Ergebnis. Die Entwicklung des Nominallohnindex in Nordrhein-Westfalen stellt sich unter Heranziehung der vom Statistischen Bundesamt bzw. IT.NRW herausgegebenen Werte für den Kontrollzeitraum von 1994 bis 2008 wie folgt dar:
344- 1993 (= 100).
345- 1994: 1,4; Index: 101,40.
346- 1995: 2,8; Index: 104,24 (= 101,40 + 101,40 x 2,8%).
347- 1996: 1,0; Index: 105,28 (= 104,24 + 104,24 x 1,0%).
348- 1997: -0,2; Index: 105,07 (= 105,28 - 105,28 x 0,2%).
349- 1998: 0,0; Index: 105,07.
350- 1999: 0,7; Index: 105,81 (= 105,07 + 105,07 x 0,7%).
351- 2000: 0,5; Index: 106,34 (= 105,81 + 105,81 x 0,5%).
352- 2001: 1,2; Index: 107,62 (= 106,34 + 106,34 x 1,2%).
353- 2002: 1,5; Index: 109,23 (= 107,62 + 107,62 x 1,5%).
354- 2003: 0,8; Index: 110,10 (= 109,23 + 109,23 x 0,8%).
355- 2004: 0,5; Index: 110,65 (= 110,10 + 110,10 x 0,5%).
356- 2005: 0,4; Index: 111,09 (= 110,65 + 110,65 x 0,4%).
357- 2006: -0,1; Index:110,98 (= 111,09 - 111,09 x 0,1%).
358- 2007: 1,0; Index: 112,09 (= 110,98 + 110,98 x 1,0%).
359- 2008: 2,4 (2,3); Index: 114,78 (= 112,09 + 112,09 x 2,4%).
360Auch für diesen Zeitraum bleibt die Entwicklung des Nominallohnindex um 2,58 Prozent [((114,78 - 117,82) / 117,82) x 100] hinter der Entwicklung der R 1-Besoldung (17,82 Prozent) zurück.
361b.
362Bezogen auf das Jahr 2014 stellt sich die Entwicklung des Nominallohnindex auf der Grundlage der Werte des Statistischen Bundesamtes bzw. von IT.NRW wie folgt dar:
363- 1999 (= 100).
364- 2000: 0,5; Index: 100,50.
365- 2001: 1,2; Index: 101,71 (= 100,50 + 100,50 x 1,2%).
366- 2002: 1,5; Index: 103,24 (= 101,71 + 101,71 x 1,5%).
367- 2003: 0,8; Index: 104,07 (= 103,24 + 103,24 x 0,8%).
368- 2004: 0,5; Index: 104,59 (= 104,07 + 104,07 x 0,5%).
369- 2005: 0,4; Index: 105,01 (= 104,59 + 104,59 x 0,4%).
370- 2006: -0,1; Index:104,90 (= 105,01 - 105,01 x 0,1%).
371- 2007: 1,0; Index: 105,95 (= 104,90 + 104,90 x 1,0%).
372- 2008: 2,4 (2,3); Index: 108,49 (= 105,95 + 105,95 x 2,4%).
373- 2009: 0,6 (0,4); Index: 109,14 (= 108,49 + 108,49 x 0,6%).
374- 2010: 2,6 (2,7); Index: 111,98 (= 109,14 + 109,14 x 2,6%).
375- 2011: 3,1 (3,2); Index: 115,45 (= 111,98 + 111,98 x 3,1%).
376- 2012: 2,0 (2,0); Index: 117,76 (= 115,45 + 115,45 x 2,0%).
377- 2013: 0,6 (0,4); Index: 118,47 (= 117,76 + 117,76 x 0,6%).
378- 2014: 2,4 (2,3); Index: 121,31 (= 118,47 + 118,47 x 2,4%).
379Hiernach lag die Entwicklung der R 1-Besoldung (20,25 Prozent) bezogen auf das Jahr 2014 0,88 Prozent [((121,31 - 120,25) / 120,25) x 100] unter der Entwicklung des Nominallohnindex.
380Für den Kontrollzeitraum (1995 bis 2009) ergibt sich ebenfalls nichts für die Klägerin Günstiges.
381- 1994 (= 100).
382- 1995: 2,8; Index: 102,80.
383- 1996: 1,0; Index: 103,83 (= 102,80 + 102,80 x 1,0%).
384- 1997: -0,2; Index: 103,62 (= 103,83 - 103,83 x 0,2%).
385- 1998: 0,0; Index: 103,62.
386- 1999: 0,7; Index: 104,35 (= 103,62 + 103,62 x 0,7%).
387- 2000: 0,5; Index: 104,87 (= 104,35 + 104,35 x 0,5%).
388- 2001: 1,2; Index: 106,13 (= 104,87 + 104,87 x 1,2%).
389- 2002: 1,5; Index: 107,72 (= 106,13 + 106,13 x 1,5%).
390- 2003: 0,8; Index: 108,58 (= 107,72 + 107,72 x 0,8%).
391- 2004: 0,5; Index: 109,12 (= 108,58 + 108,58 x 0,5%).
392- 2005: 0,4; Index: 109,56 (= 109,12 + 109,12 x 0,4%).
393- 2006: -0,1; Index:109,45 (= 109,56 - 109,56 x 0,1%).
394- 2007: 1,0; Index: 110,54 (= 109,45 + 109,45 x 1,0%).
395- 2008: 2,4 (2,3); Index: 113,19 (= 110,54 + 110,54 x 2,4%).
396- 2009: 0,6 (0,4); Index: 113,87 (= 113,19 + 113,19 x 0,6%).
397Damit lag die Entwicklung der R 1-Besoldung (119,46 Prozent) im Kontrollzeitraum 4,68 Prozent [((113,87 - 119,46) / 119,46) x 100] über der Entwicklung des Nominallohnindex.
3983.
399Auch der dritte Parameter (Entwicklung Besoldung/Verbraucherpreisindex) kann bezogen auf die Besoldungsjahre 2013 (a.) und 2014 (b.) im Ergebnis nicht als erfüllt angesehen werden.
400a.
401Unter Zugrundelegung der vom Statistischen Bundesamt,
402vgl. Preise – Verbraucherpreisindizes für Deutschland,Dezember 2015, S. 88, abrufbar unter https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Preise/Verbraucherpreise/VerbraucherpreiseMPDF/VerbraucherpreiseM2170700151124.pdf?__blob=publicationFile (abgerufen am 15. März 2016),
403veröffentlichten Werte entwickelte sich der Verbraucherpreisindex im Bundesgebiet bzw. ab 2012 in Nordrhein-Westfalen bezogen auf das Jahr 2013 wie folgt:
404- 1998 (= 100).
405- 1999: 0,6 (0,7); Index: 100,60.
406- 2000: 1,4 (1,5); Index: 102,00 (= 100,60 + 100,60 x 1,4%).
407- 2001: 2,0 (2,1); Index: 104,04 (= 102,00 + 102,00 x 2,0%).
408- 2002: 1,4 (1,3); Index: 105,50 (= 104,36 + 104,36 x 1,4%).
409- 2003: 1,1 (1,1); Index: 106,66 (= 105,50 + 105,50 x 1,1%).
410- 2004: 1,6 (1,6); Index: 108,37 (= 106,66 + 106,66 x 1,6%).
411- 2005: 1,6 (1,8); Index: 110,10 (= 108,37 + 108,37 x 1,6%).
412- 2006: 1,5 (1,3); Index: 111,75 (= 110,10 + 110,10 x 1,5%).
413- 2007: 2,3 (2,2); Index: 114,32 (= 111,75 + 111,75 x 2,3%).
414- 2008: 2,6 (2,4); Index: 117,29 (= 114,32 + 114,32 x 2,6%).
415- 2009: 0,3 (0,3); Index: 117,64 (= 117,29 + 117,29 x 0,3%).
416- 2010: 1,1 (1,0); Index: 118,93 (= 117,64 + 117,64 x 1,1%).
417- 2011: 2,1 (2,2); Index: 121,43 (= 118,93 + 118,93 x 2,1%).
418- 2012: 1,9 (1,9); Index: 123,74 (= 121,43 + 121,43 x 1,9%).
419- 2013: 1,6 (1,6); Index: 125,72 (= 123,74 + 123,74 x 1,6%).
420Die als Klammerzusätze zugefügten Zahlen beruhen wiederum auf den von IT.NRW ausgewiesenen Werten,
421vgl. IT.NRW, Vierteljährliche Verdiensterhebung in NRW (Stand Dezember 2015), http://www.it.nrw.de/statistik/r/daten/eckdaten/r523quartalsergebnisse.html (abgerufen am 15. März 2016).
422können an dieser Stelle allerdings vernachlässigt werden, da sie zu keinem signifikant anderen Ergebnis führen.
423Damit blieb die Entwicklung der R 1-Besoldung (21,08 Prozent) in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2013 um 3,83 Prozent [((125,72 - 121,08) / 121,08) x 100] hinter der Entwicklung des Verbraucherpreisindex zurück.
424Soweit das Verwaltungsgericht Münster zu dem Ergebnis gelangt, dass eine Differenz in Höhe von mindestens fünf Prozent zwischen der Entwicklung des Verbraucherpreisindex und der Entwicklung der R 2-Besoldung bezogen auf das Jahr 2013 besteht,
425vgl. Urteil vom 26. Januar 2016 – 5 K 1609/14 –, juris Rn. 548 ff.,
426wurde der Entwicklung des Verbraucherpreisindex die Entwicklung der R 2-Besoldung ohne Berücksichtigung von Sockelbetragserhöhungen gegenübergestellt. Die Erhöhung der Grundgehaltssätze um feste Beträge, die – anders als die Gewährung von Einmalzahlungen – auch bei künftigen Erhöhungen fortwirken, ist – auch nach Ansicht des Verwaltungsgerichts Münster –,
427vgl. Urteil vom 26. Januar 2016 – 5 K 1609/14 –, a. a. O. Rn. 73,
428grundsätzlich bei der Beurteilung der Besoldungsentwicklung zu berücksichtigen.
429Vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 –, a. a. O. Rn. 136, und Beschluss vom 17. November 2015 – 2 BvL 19/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 118, 124; bezogen auf die A 16-Besoldung auch VG Gelsenkirchen, Urteil vom 23. September 2015 – 1 K 144/14 –, juris Rn. 154.
430Demgegenüber ist im Rahmen der zusätzlichen Staffelprüfung für den Kontrollzeitraum 1994 bis 2008 von einer Abweichung der Besoldungsentwicklung von der Entwicklung des Verbraucherpreisindex in Höhe von mindestens fünf Prozent auszugehen.
431Für den vorgenannten Kontrollzeitraum stellt sich die Entwicklung des Verbraucherpreisindex in Nordrhein-Westfalen unter Heranziehung der vom Statistischen Bundesamt bzw. von IT.NRW herausgegebenen Werte wie folgt dar:
432- 1993 (= 100).
433- 1994: 2,6; Index: 102,6.
434- 1995: 1,8 (1,9); Index: 104,45 (= 102,60 + 102,60 x 1,8%).
435- 1996: 1,4 (1,4); Index: 105,91 (= 104,45 + 104,45 x 1,4%).
436- 1997: 2,0 (2,1); Index: 108,03 (= 105,91 + 105,91 x 2,0%).
437- 1998: 1,0 (0,8); Index: 109,11 (= 108,03 + 108,03 x 1,0%).
438- 1999: 0,6 (0,7); Index: 109,76 (= 109,11 + 109,11 x 0,6%).
439- 2000: 1,4 (1,5); Index: 111,30 (= 109,76 + 109,76 x 1,4%).
440- 2001: 2,0 (2,1); Index: 113,53 (= 111,30 + 111,30 x 2,0%).
441- 2002: 1,4 (1,3); Index: 115,12 (= 113,53 + 113,53 x 1,4%).
442- 2003: 1,1 (1,1); Index: 116,39 (= 115,12 + 115,12 x 1,1%).
443- 2004: 1,6 (1,6); Index: 118,25 (= 116,39 + 116,39 x 1,6%).
444- 2005: 1,6 (1,8); Index: 120,14 (= 118,25 + 118,25 x 1,6%).
445- 2006: 1,5 (1,3); Index: 121,94 (= 120,14 + 120,14 x 1,5%).
446- 2007: 2,3 (2,2); Index: 124,74 (= 121,94 + 121,94 x 2,3%).
447- 2008: 2,6 (2,4); Index: 127,98 (= 124,74 + 124,74 x 2,6%).
448Im Rahmen der zusätzlichen Staffelprüfung blieb die Entwicklung der R 1-Besoldung (17,82 Prozent) in dem Zeitraum von 1994 bis 2008 um 8,62 Prozent [((127,98 - 117,82) / 117,82) x 100] hinter dem Anstieg des Verbraucherpreisindex zurück.
449b.
450Bezogen auf das Jahr 2014 stellt sich die Entwicklung des Verbraucherpreisindex auf der Grundlage der Werte des Statistischen Bundesamtes bzw. von IT.NRW wie folgt dar:
451- 1999 (= 100).
452- 2000: 1,4 (1,5); Index: 101,40.
453- 2001: 2,0 (2,1); Index: 103,43 (= 101,40 + 101,40 x 2,0%).
454- 2002: 1,4 (1,3); Index: 104,88 (= 103,43 + 103,43 x 1,4%).
455- 2003: 1,1 (1,1); Index: 106,03 (= 104,88 + 104,88 x 1,1%).
456- 2004: 1,6 (1,6); Index: 107,73 (= 106,03 + 106,03 x 1,6%).
457- 2005: 1,6 (1,8); Index: 109,45 (= 107,73 + 107,73 x 1,6%).
458- 2006: 1,5 (1,3); Index: 111,09 (= 109,45 + 109,45 x 1,5%).
459- 2007: 2,3 (2,2); Index: 113,65 (= 111,09 + 111,09 x 2,3%).
460- 2008: 2,6 (2,4); Index: 116,60 (= 113,65 + 113,65 x 2,6%).
461- 2009: 0,3 (0,3); Index: 116,95 (= 116,60 + 116,60 x 0,3%).
462- 2010: 1,1 (1,0); Index: 118,24 (= 116,95 + 116,95 x 1,1%).
463- 2011: 2,1 (2,2); Index: 120,72 (= 118,24 + 118,24 x 2,1%).
464- 2012: 1,9 (1,9); Index: 123,01 (= 120,72 + 120,72 x 1,9%).
465- 2013: 1,6 (1,6); Index: 124,98 (= 123,01 + 123,01 x 1,6%).
466- 2014: 1,1 (1,1); Index: 126,35 (= 124,98 + 124,98 x 1,1%).
467Im Jahr 2014 lag die Entwicklung der R 1-Besoldung (20,25 Prozent) damit 5,07 Prozent [((126,35 - 120,25) / 120,25) x 100] unter der Entwicklung des Verbraucherpreisindex.
468Im Kontrollzeitraum (1995 bis 2009) entwickelte sich der Verbraucherpreisindex wie folgt:
469- 1994 (= 100).
470- 1995: 1,8 (1,9); Index: 101,80.
471- 1996: 1,4 (1,4); Index: 103,23 (= 101,80 + 101,80 x 1,4%).
472- 1997: 2,0 (2,1); Index: 105,29 (= 103,23 + 103,23 x 2,0%).
473- 1998: 1,0 (0,8); Index: 106,34 (= 105,29 + 105,29 x 1,0%).
474- 1999: 0,6 (0,7); Index: 106,98 (= 106,34 + 106,34 x 0,6%).
475- 2000: 1,4 (1,5); Index: 108,48 (= 106,98 + 106,98 x 1,4%).
476- 2001: 2,0 (2,1); Index: 110,65 (= 108,48 + 108,48 x 2,0%).
477- 2002: 1,4 (1,3); Index: 112,20 (= 110,65 + 110,65 x 1,4%).
478- 2003: 1,1 (1,1); Index: 113,43 (= 112,20 + 112,20 x 1,1%).
479- 2004: 1,6 (1,6); Index: 115,24 (= 113,43 + 113,43 x 1,6%).
480- 2005: 1,6 (1,8); Index: 117,08 (= 115,24 + 115,24 x 1,6%).
481- 2006: 1,5 (1,3); Index: 118,84 (= 117,08 + 117,08 x 1,5%).
482- 2007: 2,3 (2,2); Index: 121,57 (= 118,84 + 118,84 x 2,3%).
483- 2008: 2,6 (2,4); Index: 124,73 (= 121,57 + 121,57 x 2,6%).
484- 2009: 0,3 (0,3); Index: 125,10 (= 124,73 + 124,73 x 0,3%).
485Demnach lag die Entwicklung der R 1-Besoldung 4,72 Prozent [((125,10 - 119,46) / 119,46) x 100] unter der Entwicklung des Verbraucherpreisindex.
486c.
487Die Abkoppelung der Besoldungsentwicklung von der Entwicklung des Verbraucherpreisindex in Höhe von mehr als fünf Prozent im Jahr 2014 bzw. bezogen auf das Jahr 2013 in dem Kontrollzeitraum (1994 bis 2008) führt jedoch nicht dazu, dass der dritte Parameter als erfüllt anzusehen wäre. Denn das Bundesverfassungsgericht fordert eine mindestens 5%-ige Abweichung der Besoldungsanpassung im streitgegenständlichen Abschnitt, d. h. hier in den Jahren 1999 bis 2013, und im Kontrollzeitraum.
488Vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 –,a. a. O. Rn. 108, und Beschluss vom 17. November 2015 – 2 BvL 19/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 87.
489Diese Voraussetzungen sind vorliegend nicht erfüllt, da bezogen auf das Jahr 2013 die Differenz zwischen der Entwicklung der R 1-Besoldung und der Entwicklung des Verbraucherpreisindex 3,83 Prozent und somit nicht mindestens fünf Prozent beträgt. Bezogen auf das Jahr 2014 wird die 5%-Grenze in dem Kontrollzeitraum (1995 bis 2009) nicht erreicht.
4904.
491Einem Vergleich der Entwicklung des Abstands zwischen der R 1-Besoldung und anderen Besoldungsgruppen in den Jahren 2008 bis 2013 sowie 2009 bis 2014 kann ein Indiz gegen das Alimentationsprinzip ebenfalls nicht entnommen werden (vierter Parameter).
492Ausweislich der nachfolgenden Tabelle betrug der Abstand zwischen dem Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe R 1 (jeweils Endstufe) und dem Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe A 5 (jeweils Endstufe) in den Jahren 2008 bis 2013 bzw. 2009 bis 2014 nahezu konstant etwa 62 Prozent, zwischen dem Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe R 1 und dem Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe A 9 (jeweils Endstufe) nahezu konstant etwa 49 Prozent und zwischen dem Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe R 1 und dem Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe A 13 (jeweils Endstufe) nahezu konstant etwa 22 Prozent.
493Jahr |
A 5 (Endstufe) |
A 9 (Endstufe) |
A 13 (Endstufe) |
R 1 (Endstufe) |
2008 |
1.962,43 Euro |
2.607,28 Euro |
4.034,28 Euro |
5.189,27 Euro |
2009 2010 |
2.041,90 Euro 2.066,40 Euro |
2.706,10 Euro 2.738,57 Euro |
4.175,91 Euro 4.226,02 Euro |
5.365,55 Euro 5.429,94 Euro |
2013 |
2.211,34 Euro |
2.924,97 Euro |
4.474,95 Euro |
5.736,34 Euro |
2014 |
2.276,57 Euro |
3.011,26 Euro |
4.573,12 Euro |
5.850,91 Euro |
Verhältnis zu R 1 in Prozent |
||||
2008 |
62,19 |
49,76 |
22,26 22,18 22,18 21,99 |
|
2009 2010 |
61,95 61,95 |
49,57 49,57 |
||
2013 |
61,46 |
49,01 |
||
2014 |
61,10 |
48,54 |
21,84 |
|
Zusammengefasst wird in keinem der maßgeblichen Zeiträume der Grenzwert in Höhe von zehn Prozent innerhalb von fünf Jahren auch nur annähernd erreicht.
495Diese Feststellung wird nicht dadurch in Frage gestellt, dass für die Wahrung eines ausreichenden Abstands der Bruttogehälter höherer Besoldungsgruppen zu den Tabellenwerten unterer Besoldungsgruppen in den Blick zu nehmen ist, dass von Verfassungs wegen bei der Bemessung der Besoldung der qualitative Unterschied zwischen der Grundsicherung für Arbeitssuchende (= früher Sozialhilfe), der die Befriedigung eines äußersten Mindestbedarfs obliegt, und dem einem erwerbstätigen Beamten geschuldeten Unterhalt hinreichend deutlich werden muss. Die Nettoalimentation in den unteren Besoldungsgruppen muss daher ihrerseits einen Mindestabstand zum Grundsicherungsniveau aufweisen.
496Vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. November 2015– 2 BvL 19/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 93.
497Es kann vorliegend dahinstehen, ob dieser Gesichtspunkt, der sich erst in der soeben zitierten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur A-Besoldung und nicht bereits auch in dem Urteil vom 5. Mai 2015 zur Richterbesoldung findet, auch im Rahmen der Prüfung der Verfassungsmäßigkeit der Richterbesoldung zum Tragen kommt. Denn das Bundesverfassungsgericht stellt in diesem Zusammenhang ausdrücklich den weiten Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers heraus, wie den Anforderungen des Gebotes eines Mindestabstandes zum Grundsicherungsniveau bei der Festsetzung der Bezüge Rechnung zu tragen ist, namentlich kann dies durch eine Anhebung des Bemessungssatzes der Beihilfe auf 100 Prozent der entstandenen Aufwendungen, eine Anhebung des Eingangsgehaltes einer Besoldungsstufe verbunden mit einer geringeren prozentualen Steigerung in den Erfahrungsstufen, eine Anhebung des Familienzuschlags in den unteren Besoldungsgruppen oder durch sonstige geeignete Maßnahmen unter Berücksichtigung der sich in diesem Fall für höhere Besoldungsgruppen möglicherweise aufgrund des Abstandsgebotes ergebenden Konsequenzen geschehen.
498Vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. November 2015– 2 BvL 19/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 94.
499Ausgehend von diesen Grundsätzen sieht das Bundesverfassungsgericht selbst keine Anhaltspunkte dafür, dass etwaige verfassungswidrige Bruttogehälter unterer Besoldungsgruppen zwingend eine Verletzung des Abstandsgebotes für die (in dem vorstehend zitierten Beschluss) streitgegenständlichen Besoldungsgruppen – unter anderem die A 9-Besoldung in den Jahren 2003 und 2004 sowie die Besoldung in den Besoldungsgruppe A 12/ A 13 im Jahr 2003 jeweils in Nordrhein-Westfalen – zur Folge haben müssten.
500Vgl. BVerfG, Beschluss vom 17. November 2015– 2 BvL 19/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 95, 151, 155.
501Dass etwas anderes für die hier streitgegenständlichen Jahre 2013 und 2014 gelten sollte, ist weder substantiiert vorgetragen noch drängt es sich sonst auf.
502Ebenso für die R 2-Besoldung VG Münster, Urteil vom 26. Januar 2016 – 5 K 1609/14 –, a. a. O. Rn. 667 ff.; im Ergebnis auch VG Gelsenkirchen, Urteil vom 23. September 2015 – 1 K 144/14 –, a. a. O.
5035.
504Schließlich kann auch im Rahmen eines Quervergleichs der R 1-Besoldung in Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2013 und 2014 zum Durchschnitt der Bruttobezüge einschließlich Sonderzahlungen und in den anderen Ländern nicht eine derart erhebliche Gehaltsdifferenz festgestellt werden, die nach der bereits mehrfach zitierten Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Vorliegen des fünften Parameters führt.
505In Nordrhein-Westfalen, im Bund sowie in den anderen Ländern hat sich das Jahresbruttoeinkommen einschließlich etwaiger Sonderzahlungen,
506vgl. zu den jeweiligen Rechtsgrundlagen der Sonderzahlung VG Gelsenkirchen, Urteil vom 23. September 2015– 1 K 144/14 –, a. a. O. Rn. 172,
507in den Jahren 2013 und 2014 in der Besoldungsgruppe R 1 (jeweils Endstufe) wie folgt dargestellt:
508- Nordrhein-Westfalen:
5092013: 70.556,98 Euro (= 5.736,34 Euro x 12 + 5.736,34 Euro x 0,30).
5102014: 71.966,19 Euro (= 5.850,91 Euro x 12 + 5.850,91 Euro x 0,30).
511- Bund:
5122013: 73.490,40 Euro (= 6.124,20 Euro x 12).
5132014: 75.548,16 Euro (= 6.295,68 Euro x 12).
514- Baden-Württemberg:
5152013: 72.258,24 Euro (= 6.021,52 Euro x 12).
5162014: 74.245,32 Euro (= 6.187,11 Euro x 12).
517- Bayern:
5182013: 73.500,93 Euro (= 5.810,35 Euro x 12 + 5.810,35 Euro x 0,65).
5192014: 75.669,26 Euro (= 5.981,76 Euro x 12 + 5.981,76 Euro x 0,65).
520- Berlin:
5212013: 66.035,44 Euro (= 5.449,62 Euro x 12 + 640-, Euro).
5222014: 67.997,32 Euro (= 5.613,11 Euro x 12 + 640-, Euro).
523- Brandenburg:
5242013: 68.569,68 Euro (= 5.714,14 Euro x 12).
5252014: 69.803,88 Euro (= 5.816,99 Euro x 12).
526- Bremen:
5272013: 68.971,32 Euro (= 5.747,61 Euro x 12).
5282014: 70.485,84 Euro (= 5.873,82 Euro x 12).
529- Hamburg:
5302013: 69.685,08 Euro (= 5.807,09 Euro x 12).
5312014: 71.601,36 Euro (= 5.966,78 Euro x 12).
532- Hessen:
5332013: 72.891,50 Euro (= 5.785,04 Euro x 12 + 5.785,04 Euro x 0,05 x 12).
5342014: 74.786,67 Euro (= 5.935,45 Euro x 12 + 5.935,45 Euro x 0,05 x 12).
535- Mecklenburg-Vorpommern:
5362013: 71.080,07 Euro (= 5.770,77 Euro x 12 + 5.770,77 Euro x 0,31726).
5372014: 72.465,12 Euro (= 5.886,19 Euro x 12 + 5.886,19 Euro x 0,31104).
538- Niedersachsen:
5392013: 69.455,52 Euro (= 5.787,96 Euro x 12).
5402014: 71.504,40 Euro (= 5.958,70 Euro x 12).
541- Rheinland-Pfalz:
5422013: 69.236,64 Euro (= 5.769,72 Euro x 12).
5432014: 69.929,04 Euro (= 5.827,42 Euro x 12).
544- Saarland:
5452013: 69.029,16 Euro (= 5.752,43 Euro x 12).
5462014: 70.271,64 Euro (= 5.855,97 Euro x 12).
547- Sachsen:
5482013: 69.654,12 Euro (= 5.804,51 Euro x 12).
5492014: 71.708,88 Euro (= 5.975,74 Euro x 12).
550- Sachsen-Anhalt:
5512013: 69.654,12 Euro (= 5.804,51 Euro x 12).
5522014: 71.708,88 Euro (= 5.975,74 Euro x 12).
553- Schleswig-Holstein:
5542013: 69.382,32 Euro (= 5.781,86 Euro x 12).
5552014: 71.290,32 Euro (= 5.940,86 Euro x 12).
556- Thüringen:
5572013: 70.275,00 Euro (= 5.856,25 Euro x 12).
5582014: 72.207,60 Euro (= 6.017,30 Euro x 12).
559Unter Zugrundelegung der dargestellten Werte blieb die Jahresbruttobesoldung einschließlich der Sonderzahlung in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2013 um 4,00 Prozent und im Jahr 2014 um 4,75 Prozent hinter der R 1-Besoldung auf Bundesebene zurück, lag jedoch um 0,82 Prozent (Besoldungsjahr 2013) bzw. um 0,36 Prozent (Besoldungsjahr 2014) über dem Durchschnitt der Besoldung in den übrigen Ländern (2013: 69.978,61 Euro; 2014: 71.711,70 Euro). Auch der fünfte Parameter ist daher ersichtlich nicht erfüllt.
5606.
561Zusammenfassend zeigen die unter Ziffer 1. bis 5. angestellten Vergleiche, dass bezogen auf die Besoldungsjahre 2013 und 2014 nicht mindestens drei von fünf der zur Konkretisierung des Evidenzkriteriums herangezogenen Parameter erfüllt sind. Folglich besteht keine Vermutung der evidenten Unangemessenheit der Bezüge in der Besoldungsgruppe R 1 ÜBesG NRW in dem vorgenannten Zeitraum.
562Es kommt hier daher nicht entscheidend darauf an, ob die Entwicklung der Besoldung im Rahmen des ersten Parameters nur der Entwicklung der Verdienste der Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder,
563so BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 –, a. a. O. Rn. 99, und Beschluss vom 17. November 2015 – 2 BvL 19/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 78,
564oder daneben auch der Entwicklung der Verdienste der Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Gemeinden gegenüber gestellt wird. Selbst wenn man im Sinne einer Günstigkeitsprüfung davon ausgeht, dass es zur Erreichung der vorliegend relevanten Zwecke im Verhältnis zur Besoldungsentwicklung genügt, wenn jedenfalls einer der beiden Indexwerte für die Entwicklung der Tarifergebnisse den vom Bundesverfassungsgericht vorgegebenen Grenzwert übertrifft,
565so für die A-Besoldung VG Gelsenkirchen, Urteil vom 23. September 2015 – 1 K 144/14 –, a. a. O. Rn. 155; für die R 2-Besoldung wohl auch VG Münster, Urteil vom 26. Januar 2016 – 5 K 1609/14 –, a. a. O. Rn. 102 ff.,
566wäre bezogen auf das Besoldungsjahr 2013 allenfalls ein Parameter erfüllt. Es besteht demzufolge keine Vermutung dafür, dass die der Klägerin gewährte Besoldung im Jahr 2013 evident unzureichend war.
567Entsprechendes gilt auch für das Besoldungsjahr 2014. Selbst wenn man zu Gunsten der Klägerin davon ausgeht, dass neben dem ersten Parameter (Entwicklung Besoldung/Tarifentgelte) auch der dritte Parameter (Entwicklung Besoldung/ Verbraucherpreisindex) erfüllt ist, hat dies im Ergebnis keine indizielle Relevanz, weil ein den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts entsprechendes Indiz (drei von fünf Parametern) auch insoweit nicht erzielt wird.
568II.
569Eine weitere Abwägung ist im vorliegenden Fall nicht angezeigt, da bezogen auf die Besoldungsjahre 2013 und 2014 auf der ersten Prüfungsstufe nicht mindestens drei Parameter erfüllt sind. Zwar kann die Vermutung der verfassungswidrigen Unteralimentation im Rahmen einer Gesamtabwägung durch Berücksichtigung weiterer alimentationsrelevanter Kriterien erhärtet oder widerlegt werden. Besteht eine solche Vermutung aber bereits nicht, weil auf der ersten Prüfungsstufe nicht ausreichend Indizien dafür sprechen, dass die Bezüge verfassungsrechtlich nicht mehr akzeptabel gewesen wären mit der Folge eines Verstoßes gegen das Alimentationsprinzip, bedarf es keines Eingehens auf die vom Bundesverfassungsgericht zur Erhärtung oder Widerlegung der Vermutungswirkung beispielhaft,
570vgl. BVerfG, Urteil vom 5. Mai 2015 – 2 BvL 17/09 –,a. a. O. Rn. 116 ff.,
571aufgezählten weiteren Kriterien.
572So auch VG Münster, Urteil vom 26. Januar 2016 – 5 K 1609/14 –, a. a. O. Rn. 666.
573III.
574Schließlich hat sich die Kammer auch im Übrigen keine Überzeugung von der Verfassungswidrigkeit der der Klägerin in den Jahren 2013 und 2014 gewährten Alimentation bilden können. Dies gilt insbesondere mit Blick auf die Einhaltung prozeduraler Anforderungen, die den Gesetzgeber nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts insbesondere in Form von Begründungspflichten treffen.
575Danach ist der Gesetzgeber gehalten, bereits im Gesetzgebungsverfahren die Fortschreibung der Besoldungshöhe zu begründen. Die Ermittlung und Abwägung der berücksichtigten und berücksichtigungsfähigen Bestimmungsfaktoren für den verfassungsrechtlich gebotenen Umfang der Anpassung der Besoldung müssen sich in einer entsprechenden Darlegung und Begründung des Gesetzgebers im Gesetzgebungsverfahren niederschlagen. Eine bloße Begründbarkeit genügt nicht den verfassungsrechtlichen Anforderungen der Prozeduralisierung. Der mit der Ausgleichsfunktion der Prozeduralisierung angestrebte Rationalisierungsgewinn kann – auch mit Blick auf die Ermöglichung von Rechtsschutz – effektiv nur erreicht werden, wenn die erforderlichen Sachverhaltsermittlungen vorab erfolgen und dann in der Gesetzesbegründung dokumentiert werden. Die Prozeduralisierung zielt auf die Herstellung von Entscheidungen und nicht auf ihre Darstellung, das heißt nachträgliche Begründung.
576Vgl. nur BVerfG, Beschluss vom 17. November 2015– 2 BvL 19/09 u. a. –, a. a. O. Rn. 112 f. m. w. N.
577Unter Zugrundelegung dieser Maßgaben kann ein zur Verfassungswidrigkeit der Besoldung in den Jahren 2013 und 2014 führender Verstoß gegen die prozeduralen (Begründungs-)Pflichten im Ergebnis nicht festgestellt werden. Zum einen konnte von dem nordrhein-westfälischen Gesetzgeber zum Zeitpunkt des Erlasses des Gesetzes zur Änderung des BesVersAnpG 2013/2014 NRW vom 11. November 2014 bzw. der Begründung des Gesetzentwurfs vom 2. September 2014 (LT-Drs. 16/6688) nicht erwartet werden, dass er sich in der gebotenen Weise mit den erst rund ein halbes Jahr später vom Bundesverfassungsgericht in seiner grundlegenden Entscheidung vom 5. Mai 2015 zur Konkretisierung des Evidenzkriteriums herangezogenen Parameter auseinandersetzt. Auch das Bundesverfassungsgericht selbst hat im Ergebnis einen entsprechenden Verstoß weder in der vorgenannten noch in der nachfolgenden Entscheidung vom 17. November 2015 angenommen. Zum anderen könnte die Klägerin in Ansehung der zuvor unter dem Gliederungspunkt B. I. dargestellten Berechnungen ihr Klageziel nicht alleine auf der Grundlage einer (lediglich) unzureichenden Begründung des BesVersAnpG 2013/2014 NRW vom 16. Juli 2013, in der Fassung des Gesetzes zur Änderung des BesVersAnpG 2013/2014 vom 11. November 2014 erreichen.
578So bereits VG Gelsenkirchen, Urteil vom 23. September 2015 – 1 K 144/14 –, a. a. O. Rn. 201; ebenfalls keine Bedenken äußernd (ohne allerdings auf die prozeduralen Anforderungen im konkreten Fall ausdrücklich einzugehen) VG Münster, Urteil vom 26. Januar 2016 – 5 K 1609/14 –, a. a. O.
579Denn es bestehen keine belastbaren Anhaltspunkte dafür, dass der Gesetzgeber – würde die Verfassungswidrigkeit der Besoldung in den Jahren 2013 und 2014 durch das Bundesverfassungsgericht wegen Verstoßes gegen die prozeduralen (Begründungs-)Pflichten festgestellt werden – sich bei seinen Berechnungen auf gänzlich andere als die hier zugrundegelegten Zahlenwerte stützen würde. Gegen letzteres spricht bereits die Begründung des Gesetzentwurfs zur Anpassung der Dienst- und Versorgungsbezüge 2015/2016 sowie zur Änderung weiterer dienstrechtlicher Vorschriften im Land Nordrhein-Westfalen vom 23. September 2015 (LT-Drs. 16/9807 – Neudruck –, dort insbesondere S. 27 ff.).
580Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 1 VwGO, die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit auf § 167 VwGO in Verbindung mit §§ 708 Nr. 11, 711, 709 Satz 2 ZPO.
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(1) Hält ein Gericht ein Gesetz, auf dessen Gültigkeit es bei der Entscheidung ankommt, für verfassungswidrig, so ist das Verfahren auszusetzen und, wenn es sich um die Verletzung der Verfassung eines Landes handelt, die Entscheidung des für Verfassungsstreitigkeiten zuständigen Gerichtes des Landes, wenn es sich um die Verletzung dieses Grundgesetzes handelt, die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes einzuholen. Dies gilt auch, wenn es sich um die Verletzung dieses Grundgesetzes durch Landesrecht oder um die Unvereinbarkeit eines Landesgesetzes mit einem Bundesgesetze handelt.
(2) Ist in einem Rechtsstreite zweifelhaft, ob eine Regel des Völkerrechtes Bestandteil des Bundesrechtes ist und ob sie unmittelbar Rechte und Pflichten für den Einzelnen erzeugt (Artikel 25), so hat das Gericht die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes einzuholen.
(3) Will das Verfassungsgericht eines Landes bei der Auslegung des Grundgesetzes von einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes oder des Verfassungsgerichtes eines anderen Landes abweichen, so hat das Verfassungsgericht die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes einzuholen.
(1) Das Gericht entscheidet, soweit nichts anderes bestimmt ist, auf Grund mündlicher Verhandlung. Die mündliche Verhandlung soll so früh wie möglich stattfinden.
(2) Mit Einverständnis der Beteiligten kann das Gericht ohne mündliche Verhandlung entscheiden.
(3) Entscheidungen des Gerichts, die nicht Urteile sind, können ohne mündliche Verhandlung ergehen, soweit nichts anderes bestimmt ist.
(1) Der Vorsitzende entscheidet, wenn die Entscheidung im vorbereitenden Verfahren ergeht,
- 1.
über die Aussetzung und das Ruhen des Verfahrens; - 2.
bei Zurücknahme der Klage, Verzicht auf den geltend gemachten Anspruch oder Anerkenntnis des Anspruchs, auch über einen Antrag auf Prozesskostenhilfe; - 3.
bei Erledigung des Rechtsstreits in der Hauptsache, auch über einen Antrag auf Prozesskostenhilfe; - 4.
über den Streitwert; - 5.
über Kosten; - 6.
über die Beiladung.
(2) Im Einverständnis der Beteiligten kann der Vorsitzende auch sonst anstelle der Kammer oder des Senats entscheiden.
(3) Ist ein Berichterstatter bestellt, so entscheidet dieser anstelle des Vorsitzenden.
Das Gericht darf über das Klagebegehren nicht hinausgehen, ist aber an die Fassung der Anträge nicht gebunden.
(1) Durch Klage kann die Feststellung des Bestehens oder Nichtbestehens eines Rechtsverhältnisses oder der Nichtigkeit eines Verwaltungsakts begehrt werden, wenn der Kläger ein berechtigtes Interesse an der baldigen Feststellung hat (Feststellungsklage).
(2) Die Feststellung kann nicht begehrt werden, soweit der Kläger seine Rechte durch Gestaltungs- oder Leistungsklage verfolgen kann oder hätte verfolgen können. Dies gilt nicht, wenn die Feststellung der Nichtigkeit eines Verwaltungsakts begehrt wird.
(1) Jeder Deutsche hat in jedem Lande die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten.
(2) Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte.
(3) Der Genuß bürgerlicher und staatsbürgerlicher Rechte, die Zulassung zu öffentlichen Ämtern sowie die im öffentlichen Dienste erworbenen Rechte sind unabhängig von dem religiösen Bekenntnis. Niemandem darf aus seiner Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einem Bekenntnisse oder einer Weltanschauung ein Nachteil erwachsen.
(4) Die Ausübung hoheitsrechtlicher Befugnisse ist als ständige Aufgabe in der Regel Angehörigen des öffentlichen Dienstes zu übertragen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen.
(5) Das Recht des öffentlichen Dienstes ist unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums zu regeln und fortzuentwickeln.
(1) Die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts binden die Verfassungsorgane des Bundes und der Länder sowie alle Gerichte und Behörden.
(2) In den Fällen des § 13 Nr. 6, 6a, 11, 12 und 14 hat die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Gesetzeskraft. Das gilt auch in den Fällen des § 13 Nr. 8a, wenn das Bundesverfassungsgericht ein Gesetz als mit dem Grundgesetz vereinbar oder unvereinbar oder für nichtig erklärt. Soweit ein Gesetz als mit dem Grundgesetz oder sonstigem Bundesrecht vereinbar oder unvereinbar oder für nichtig erklärt wird, ist die Entscheidungsformel durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im Bundesgesetzblatt zu veröffentlichen. Entsprechendes gilt für die Entscheidungsformel in den Fällen des § 13 Nr. 12 und 14.
(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.
(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.
(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.
(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.
(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.
(1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs.
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Berufungsurteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten. Wird die Berufung durch Urteil oder Beschluss gemäß § 522 Absatz 2 zurückgewiesen, ist auszusprechen, dass das angefochtene Urteil ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckbar ist; - 11.
andere Urteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten, wenn der Gegenstand der Verurteilung in der Hauptsache 1.250 Euro nicht übersteigt oder wenn nur die Entscheidung über die Kosten vollstreckbar ist und eine Vollstreckung im Wert von nicht mehr als 1.500 Euro ermöglicht.