Verwaltungsgericht Köln Urteil, 25. Aug. 2016 - 1 K 589/16
Gericht
Tenor
Die Klage wird abgewiesen.
Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens.
1
Tatbestand
2Die Beteiligten streiten über die Rechtmäßigkeit eines Beschäftigungsverbots.
3Der Kläger war als Türsteher bei der O. C. GmbH in den beiden Diskotheken „O1. “ und „O2. “ tätig.
4Am 05.09.2014 erfuhr die Beklagte durch eine polizeiliche Mitteilung, dass der Kläger bei der O1. C. GmbH als Türsteher beschäftigt war, obschon es ihm nach polizeilicher Einschätzung aufgrund einer Vielzahl durch ihn zum Teil noch in der jüngeren Vergangenheit begangener Straftaten an der für diese Tätigkeit erforderlichen Zuverlässigkeit fehle. Er sei durch zahlreiche erhebliche Gewaltdelikte polizeibekannt, sei Konsument von Betäubungsmitteln und werde alleine in den zurückliegenden drei Jahren in 21 Strafverfahren als Beschuldigter geführt. Außerdem sei er in seiner Tätigkeit als Türsteher durch provozierendes und Eskalationen begünstigendes Verhalten sowohl gegenüber Gästen der Diskotheken als auch gegenüber Polizeikräften auffällig geworden.
5Ein von der Beklagten eingeholtes Führungszeugnis vom 09.02.2015 wies insgesamt zehn Eintragungen im Bundeszentralregister aus, darunter dreimal Körperverletzung, zweimal gefährliche Körperverletzung, zweimal Besitz von Betäubungsmitteln, einmal Verstoß gegen das Waffengesetz, einmal Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger und Menschenhandel, Zuhälterei, einmal versuchte Nötigung, einmal Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung. Die Einträge lauten wie folgt:
6„(...)
7- 8
4. 17.12.2001 Amtsgericht C.
- 00 LS -000 JS 0000/00- N 0/00 –
10Rechtskräftig seit 25.12.2001
11Datum der letzten Tat: 28.6.2001
12Tatbezeichnung: Körperverletzung sowie gefährliche Körperverletzung in Tateinheit mit Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger und Menschenhandel, Dirigierende Zuhälterei sowie Missbrauch von Ausweispapieren
13Angewendete Vorschriften: StGB § 23, § 20 Abs. 1 Nr. 2, § 180 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2, § 180b Abs. 2 S. 2, § 180a, § 281
14zwei Jahre Jugendstrafe
15Rest der Jugendstrafe zur Bewährung ausgesetzt bis 10.4.2005
16Ausgesetzt durch: 31.03.2003+00 VRJS 00/00 + R0000+ AG Iserlohn
17Bewährungshelfer bestellt
18Rest der Jugendstrafe erlassen mit Wirkung vom 3.3.2009
19Strafmakel beseitigt
20(...)
21- 22
7. 04.04.2007 Landgericht C.
- 000 Js 000/00 0 Ns 00/00 –
24Rechtskräftig seit 04.04.2007
25Datum der letzten Tat: 29.05.2005
26Tatbezeichnung: Betrug
27Angewendete Vorschriften: StGB § 263 Abs. 1
287 Monate Freiheitsstrafe
29Strafrest zur Bewährung ausgesetzt bis 5.3.2012
30ausgesetzt durch: 22.2.2008 +00 StVK 00/00 + R0000+ LG C.
31Bewährungshelfer bestellt
32Bewährungszeit verlängert bis 5.3.2013
33Bewährungszeit verlängert bis 5.3.2014
34- 35
8. 08.03.2010 Amtsgericht T.
- 000 Js 000/00 000 Ds 0/00 -
37Rechtskräftig seit 16.03.2010
38Datum der letzten Tat: 29.03.2009
39Tatbezeichnung: Körperverletzung
40Angewendete Vorschriften: StGB § 223 Abs. 1
4160 Tagessätze zu je 10 Euro Geldstrafe
42- 43
9. 18.08.2011 Amtsgericht C.
- 000 Js 0/00 00 Ds 00/00 –
45Rechtskräftig seit 27.1.2012
46Datum der letzten Tat: 14.11.2010
47Tatbezeichnung: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung
48Angewendete Vorschriften: StGB § 185, § 113 Abs. 1, § 53
4990 Tagessätze zu je 10 Euro Geldstrafe
50- 51
10. 14.08.2014 Amtsgericht L.
- 00 Js 0000/00 000 Ds 000/00 –
53Rechtskräftig seit 14.08.2014
54Datum der letzten Tat: 13.08.2013
55Tatbezeichnung: Betrug
56Angewendete Vorschriften: StGB § 263 Abs. 1
5790 Tagessätze zu je 10 Euro Geldstrafe“
58Mit Schreiben vom 22.04.2015 und 28.04.2015 wurde die O1. C. GmbH mit der Absicht der Beklagten konfrontiert, ein Beschäftigungsverbot auszusprechen. Der Kläger wurde am 28.04.2015 über das beabsichtigte Beschäftigungsverbot in Kenntnis gesetzt. Die O1. C. GmbH gab an, mit der Arbeitsleistung des Klägers sehr zufrieden zu sein. Zudem könne der Kläger aufgrund einer Verletzung bis Ende 2015 seiner Tätigkeit nicht mehr nachgehen.
59Auf erneute Anfrage der Beklagten teilte die Polizei C. am 28.05.2015 mit, dass gegen den Kläger seit seiner letzten strafrechtlichen Verurteilung wiederum in 14 Strafverfahren von den Staatsanwaltschaften L. und C. ermittelt worden sei. Neun dieser Ermittlungsverfahren beträfen Delikte, die unmittelbar mit der Tätigkeit des Klägers in den beiden Bonner Diskotheken zusammenhingen.
60Die Beklagte hörte die O1. C. GmbH mit Schreiben vom 02.12.2015 erneut an. Den Kläger unterrichtete die Beklagte ebenfalls mit Schreiben vom 02.12.2015 über ihre Absicht.
61Am 20.01.2016 erließ die Beklagte die streitbefangene Ordnungsverfügung. Sie untersagte der O1. C. GmbH jede weitere Beschäftigung des Klägers während der Betriebszeit ihrer Gaststätten „O1. “ und „O2. “. Zudem wurde die sofortige Vollziehung angeordnet. Für den Fall, dass die O1. C. GmbH der Anordnung nicht oder nicht fristgerecht nachkommen sollte, wurde ein Zwangsgeld i.H.v. 1.000 € angedroht. Der Kläger wurde über den Erlass der Ordnungsverfügung informiert.
62Am 03.02.2016 hat der Kläger Klage erhoben.
63Zur Begründung trägt er vor, dass vor Erlass der Ordnungsverfügung keine Anhörung des Klägers stattgefunden habe. Die in der Ordnungsverfügung genannten Gründe reichten für ein Beschäftigungsverbot nicht aus. Die von ihm begangenen Rechtsverstöße gehörten der Vergangenheit an, er habe sein Leben geändert. Die Beklagte zerstöre seine Existenz und seine Bemühungen, sich auch zukünftig im Einklang mit der Rechtsordnung zu verhalten. Zudem habe die Beklagte auf Erwägungen Bezug genommen, welche sich auf eingestellte Verfahren bezögen. Teilweise sei der Kläger freigesprochen worden. Die letzte Verurteilung liege fünf Jahre zurück. Seitdem liege eine anstandslose Weiterbeschäftigung des Klägers vor.
64Der Kläger beantragt sinngemäß,
65die Ordnungsverfügung der Beklagten vom 20.01.2016 aufzuheben.
66Die Beklagte beantragt,
67die Klage abzuweisen.
68Sie bezieht sich zur Begründung auf ihr Vorbringen im Verwaltungsverfahren. Der Kläger sei rechtzeitig vor Erlass der Ordnungsverfügung informiert worden. Sollte dies für eine Anhörung nicht ausreichen, so sei eine Anhörung jedenfalls mit den Äußerungen des Klägers gegenüber der Beklagten nachgeholt worden. Die Darstellung des Klägers, er sei inzwischen zuverlässig, da er sein Leben geändert habe, deckten sich nicht mit den Erkenntnissen der Beklagten.
69Hinsichtlich der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird auf die Gerichtsakte und die beigezogenen Verwaltungsvorgänge der Beklagten Bezug genommen.
70Entscheidungsgründe
71Mit Einverständnis der Beteiligten konnte das Gericht ohne mündliche Verhandlung entscheiden, § 101 Abs. 2 VwGO.
72Die zulässige Klage ist unbegründet. Die Ordnungsverfügung der Beklagten vom 20.01.2016 ist rechtmäßig und verletzt den Kläger nicht in seinen Rechten, § 113 Abs. 1 S. 1 VwGO.
73Die Ordnungsverfügung ist formell rechtmäßig. Insbesondere ist die nach § 28 Abs. 1 VwVfG NRW auch für den von dem Beschäftigungsverbot betroffenen Kläger erforderliche Anhörung,
74vgl. Erbs/Kohlhaas, Strafrechtliche Nebengesetze, Stand: März 2016, § 21 GastG Rn 5; Michel/Kienzle/Pauly, Das Gaststättengesetz, Kommentar, § 21 Rn 6.
75durch die Schreiben der Beklagten vom 28.04.2015 (Beiakte 1, Bl. 55, Beiakte 2, Bl. 76) und 02.12.2015 (Beiakte 2, Bl. 92 f.), mit der die Beklagte den Kläger über die Absicht informiert hat, ein Beschäftigungsverbot zu erteilen, erfolgt. Unschädlich ist, dass der Kläger nicht explizit drauf hingewiesen wurde, dass er sich zu dem beabsichtigten Verbot äußern könne. Ausreichend ist insoweit, wenn der Betroffene über die Verfahrenseinleitung und die beabsichtigte Entscheidung informiert wird. Die Behörde ist nicht verpflichtet, die Beteiligten auf die Möglichkeit zur Äußerung in der Sache hinzuweisen oder Sie dazu aufzufordern. Der Pflicht zur Gewährung rechtlichen Gehörs ist mit der Mitteilung über die Einleitung des Verfahrens genügt,
76vgl. VGH Kassel, NVwZ-RR 1989, 137; Kopp/Ramsauer, VwVfG, 16. Aufl. 2015, § 28 Rn. 20.
77Die Ordnungsverfügung ist auch materiell rechtmäßig. Das Beschäftigungsverbot findet seine materielle Grundlage in § 21 Abs. 1 GastG. Danach kann die Beschäftigung einer Person in einem Gaststättenbetrieb dem Gewerbetreibenden untersagt werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Person die für ihre Tätigkeit erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzt.
78Unzuverlässig im Sinne des § 21 Abs. 1 GastG ist eine Person dann, wenn sie nach dem Gesamteindruck ihres Verhaltens nicht die Gewähr dafür bietet, die Tätigkeit im Betrieb des Gewerbetreibenden künftig ordnungsgemäß auszuüben. Dabei müssen konkrete Tatsachen die Annahme der Unzuverlässigkeit rechtfertigen; bloße Vermutungen oder Verdächtigungen reichen nicht aus,
79vgl. Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 17.02.2012 – 22 CS 11.3014 –, juris; Michel/Kienzle/Pauly, aaO, § 21 Rn 4.
80Nach diesen Vorgaben ist der Kläger im maßgeblichen Zeitpunkt der gerichtlichen Entscheidung (bei Verzicht auf die mündliche Verhandlung),
81vgl. BVerwGE 28, 202, 292; Michel/Kienzle/Pauly, aaO, § 21 Rn. 6.
82als unzuverlässig anzusehen. Ausweislich des Bundeszentralregisterauszugs vom 09.02.2015 aus dem beigezogenen Verwaltungsvorgang weist der Kläger zahlreiche strafrechtliche Verurteilungen auf. Der Kläger hat sich zuletzt im Jahr 2014 wegen Betrugs (§ 263 Abs. 1 StGB) strafbar gemacht. In den Jahren davor, zuletzt im Jahr 2012, wurde der Kläger auch wegen Gewaltdelikten (Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte) verurteilt. Ein Verwertungsverbot gemäß § 51 Abs. 1 BZRG liegt nicht vor. Die Tilgungsfrist von fünf Jahren gemäß § 46 Abs. 1 Nr. 1 Bundeszentralregistergesetz ist noch nicht abgelaufen.
83Im Jahr 2001 ist der Kläger wegen Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger und Menschenhandel, Zuhälterei sowie Missbrauch von Ausweispapieren zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Die hierfür geltende Tilgungsfrist von 20 Jahren, § 46 Abs. 3 BZRG (die Verurteilung betraf eine Tat nach § 180 StGB), ist ebenfalls nicht abgelaufen. Zudem ist gemäß § 47 Abs. 3 S. 1 BZRG die Tilgung einer Eintragung erst zulässig, wenn für alle Verurteilungen, die im Register eingetragen sind, die Voraussetzungen der Tilgung vorliegen.
84Selbst wenn die zuständige Behörde nicht gehindert ist, die Zuverlässigkeit eines Gewerbetreibenden schon vor Ablauf der Tilgungsfrist wieder anzunehmen, lässt sich die Frage, wie viele Jahre zwischen einer die Unzuverlässigkeit begründenden Straftat und dem Zeitpunkt liegen müssen, in dem der Gewerbetreibende wieder als zuverlässig angesehen werden kann, nicht generell beantworten. Ob und inwieweit länger zurückliegendes Verhalten die Annahme der Unzuverlässigkeit rechtfertigt, ist vielmehr nach den Umständen des Einzelfalls zu beurteilen,
85vgl. BVerwG, Beschluss vom 09.07.1993 – 1 B 105.93 –, juris ; Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 27.05.2008 – 22 ZB 07.3428 –, juris.
86Insoweit ist vorliegend zu berücksichtigen, dass sich die Taten kontinuierlich über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren erstreckten. Insbesondere wird aus der mehrfachen Verurteilung des Klägers wegen (gefährlicher) Körperverletzung nicht nur dessen erheblicher Hang zur Gewalttätigkeit und zur rücksichtslosen Durchsetzung seiner Interessen ersichtlich, sondern auch seine Bereitschaft, bei der Gewaltausübung ein Werkzeug einzusetzen, das nach seiner objektiven Beschaffenheit und nach Art seiner Benutzung im Einzelfall geeignet ist, erhebliche Körperverletzungen zuzufügen,
87vgl. auch Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 27.05.2008 – 22 ZB 07.3428 –, juris.
88Es kommt hinzu, dass ausweislich des beigezogenen Verwaltungsvorgangs (Bl. 86 ff. der Beiakte 2) innerhalb der letzten vier Jahre 21 Ermittlungsverfahren – ein Großteil innerhalb der letzten 2-3 Jahre – gegen den Kläger geführt wurden. 14 Ermittlungsverfahren betreffenden Zeitraum nach der letzten strafrechtlichen Verurteilung des Klägers. Nach der Auskunft der Polizei betrifft die überwiegende Zahl der ermittelten Straftaten die Türstehertätigkeit des Klägers. Zudem hat der überwiegende Anteil der Verfahren Körperverletzungsdelikte zum Gegenstand. Dadurch wird auch der Hinweis des Klägers auf seine – nach seinen Angaben – spätere beanstandungsfreie Tätigkeit als Türsteher bei der O. C. GmbH relativiert.
89Dabei ist es unerheblich, dass die einzelnen Vorfälle zum Teil keine strafrechtlichen Konsequenzen nach sich gezogen haben, sondern die Verfahren in strafrechtlicher Hinsicht eingestellt wurden. Schließlich ist die gaststättenrechtliche Untersagung auch einer anderen Zielrichtung, nämlich dem Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, als einer strafrechtlichen repressiven Ahndung unterlegen,
90vgl. VG München, Urteil vom 12.03.2007 – M 16 K 06.896 –, Rn. 39, juris.
91Es kann dahinstehen, ob bezüglich der einzelnen Vorfälle ein strafbewehrtes Verhalten des Klägers nachgewiesen werden kann. Entscheidend ist und insoweit ist auch die von der Beklagten herangezogene Tatsachengrundlage ausreichend, dass es in einer Vielzahl von Fällen zu Anzeigen und strafrechtlichen Ermittlungsverfahren im Rahmen der klägerischen Tätigkeit als Türsteher kam,
92vgl. auch dazu VG München, Urteil vom 12.03.2007 – M 16 K 06.896 –, Rn. 41, juris.
93Überdies kann eine Unzuverlässigkeitsprognose auch ohne Verwertung der durch die Ermittlungsverfahren zum Ausdruck kommenden Vorwürfe begründet werden.
94Die Beklagte hat auch nicht ermessensfehlerhaft gehandelt. Ermessensfehler liegen nicht darin, dass die Beklagte sich auch auf strafrechtliche Ermittlungsverfahren bezogen hat. Soweit einzelne Ermittlungsverfahren gemäß § 170 Abs. 2 StPO eingestellt worden sind oder in einem Freispruch für den Kläger geendet haben, sind die Erkenntnisse daraus unverwertbar. Eine Unzuverlässigkeitsprognose ist aber auch ohne die Verwertung dieser Vorwürfe begründet.
95Das Beschäftigungsverbot ist auch verhältnismäßig. Die Gaststättenbehörde handelt regelmäßig verhältnismäßig, wenn sie anstelle des möglichen Widerrufs der Gaststättenerlaubnis zunächst als milderes Mittel ein Beschäftigungsverbot erlässt,
96vgl. VGH BW vom 25.6.1993, GewArch 1993, 388; Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 27.05.2008 – 22 ZB 07.3428 –, juris
97Ein milderes Mittel ist nicht ersichtlich. Zum Schutz der Allgemeinheit, insbesondere der Kundinnen und Kunden der O1. C. GmbH, ist es erforderlich, ein Beschäftigungsverbot auszusprechen. Ein bloßes Abwarten, ob vom Kläger in Zukunft weiterhin Straftaten begangen werden, erscheint vor dem Hintergrund der zahlreichen Ermittlungsverfahren und Vorstrafen des Klägers nicht vertretbar. Es ist auch verhältnismäßig, dass die Beklagte das Beschäftigungsverbot auf alle Tätigkeiten in den Gaststätten der O1. GmbH ausgedehnt hat. Die Anzahl an Ermittlungsverfahren und Vorverurteilungen lässt eine Zuverlässigkeit des Klägers für alle Tätigkeiten in den Gaststätten der O. GmbH entfallen, insbesondere weil sich nach Auskunft der Polizei die überwiegende Anzahl der angezeigten Straftaten auf die Tätigkeit des Klägers in den Gaststätten der O. C. GmbH bezieht.
98Ist – wie hier – das Beschäftigungsverbot zum Schutz der Allgemeinheit erforderlich, so ist es nicht unverhältnismäßig, dem Schutzzweck des § 21 GastG Vorrang vor dem Interesse des Betroffenen zu geben, seinen Beruf weiter ausüben zu können,
99vgl. zum Fall der Gewerbeuntersagung OVG NRW, Beschluss vom 22.12.2015 – 4 A 593/15 -, juris.
100Die auf die §§ 55, 57, 60 und 63 VwVG NRW gestützte Androhung von Zwangsgeld in der Ziff. 3 der Ordnungsverfügung für den Fall der Nichtbefolgung der Ziff. 1 der Verfügung ist vor diesem Hintergrund gleichfalls nicht zu beanstanden.
101Die Kostenentscheidung folgt aus § 154 Abs. 1 VwGO.
moreResultsText
Annotations
(1) Der Versuch eines Verbrechens ist stets strafbar, der Versuch eines Vergehens nur dann, wenn das Gesetz es ausdrücklich bestimmt.
(2) Der Versuch kann milder bestraft werden als die vollendete Tat (§ 49 Abs. 1).
(3) Hat der Täter aus grobem Unverstand verkannt, daß der Versuch nach der Art des Gegenstandes, an dem, oder des Mittels, mit dem die Tat begangen werden sollte, überhaupt nicht zur Vollendung führen konnte, so kann das Gericht von Strafe absehen oder die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2).
Ohne Schuld handelt, wer bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer tiefgreifenden Bewußtseinsstörung oder wegen einer Intelligenzminderung oder einer schweren anderen seelischen Störung unfähig ist, das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln.
(1) Wer sexuellen Handlungen einer Person unter sechzehn Jahren an oder vor einem Dritten oder sexuellen Handlungen eines Dritten an einer Person unter sechzehn Jahren
Vorschub leistet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Satz 1 Nr. 2 ist nicht anzuwenden, wenn der zur Sorge für die Person Berechtigte handelt; dies gilt nicht, wenn der Sorgeberechtigte durch das Vorschubleisten seine Erziehungspflicht gröblich verletzt.(2) Wer eine Person unter achtzehn Jahren bestimmt, sexuelle Handlungen gegen Entgelt an oder vor einem Dritten vorzunehmen oder von einem Dritten an sich vornehmen zu lassen, oder wer solchen Handlungen durch seine Vermittlung Vorschub leistet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(3) Im Fall des Absatzes 2 ist der Versuch strafbar.
(1) Wer ein Ausweispapier, das für einen anderen ausgestellt ist, zur Täuschung im Rechtsverkehr gebraucht, oder wer zur Täuschung im Rechtsverkehr einem anderen ein Ausweispapier überläßt, das nicht für diesen ausgestellt ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist strafbar.
(2) Einem Ausweispapier stehen Gesundheitszeugnisse sowie solche Zeugnisse und andere Urkunden gleich, die im Verkehr als Ausweis verwendet werden.
(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
- 1.
gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Urkundenfälschung oder Betrug verbunden hat, - 2.
einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen, - 3.
eine andere Person in wirtschaftliche Not bringt, - 4.
seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger oder Europäischer Amtsträger mißbraucht oder - 5.
einen Versicherungsfall vortäuscht, nachdem er oder ein anderer zu diesem Zweck eine Sache von bedeutendem Wert in Brand gesetzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört oder ein Schiff zum Sinken oder Stranden gebracht hat.
(4) § 243 Abs. 2 sowie die §§ 247 und 248a gelten entsprechend.
(5) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer den Betrug als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten nach den §§ 263 bis 264 oder 267 bis 269 verbunden hat, gewerbsmäßig begeht.
(6) Das Gericht kann Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1).
(7) (weggefallen)
Die Beleidigung wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Beleidigung öffentlich, in einer Versammlung, durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) oder mittels einer Tätlichkeit begangen wird, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(1) Wer einem Amtsträger oder Soldaten der Bundeswehr, der zur Vollstreckung von Gesetzen, Rechtsverordnungen, Urteilen, Gerichtsbeschlüssen oder Verfügungen berufen ist, bei der Vornahme einer solchen Diensthandlung mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt Widerstand leistet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn
- 1.
der Täter oder ein anderer Beteiligter eine Waffe oder ein anderes gefährliches Werkzeug bei sich führt, - 2.
der Täter durch eine Gewalttätigkeit den Angegriffenen in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt oder - 3.
die Tat mit einem anderen Beteiligten gemeinschaftlich begangen wird.
(3) Die Tat ist nicht nach dieser Vorschrift strafbar, wenn die Diensthandlung nicht rechtmäßig ist. Dies gilt auch dann, wenn der Täter irrig annimmt, die Diensthandlung sei rechtmäßig.
(4) Nimmt der Täter bei Begehung der Tat irrig an, die Diensthandlung sei nicht rechtmäßig, und konnte er den Irrtum vermeiden, so kann das Gericht die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2) oder bei geringer Schuld von einer Bestrafung nach dieser Vorschrift absehen. Konnte der Täter den Irrtum nicht vermeiden und war ihm nach den ihm bekannten Umständen auch nicht zuzumuten, sich mit Rechtsbehelfen gegen die vermeintlich rechtswidrige Diensthandlung zu wehren, so ist die Tat nicht nach dieser Vorschrift strafbar; war ihm dies zuzumuten, so kann das Gericht die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2) oder von einer Bestrafung nach dieser Vorschrift absehen.
(1) Hat jemand mehrere Straftaten begangen, die gleichzeitig abgeurteilt werden, und dadurch mehrere Freiheitsstrafen oder mehrere Geldstrafen verwirkt, so wird auf eine Gesamtstrafe erkannt.
(2) Trifft Freiheitsstrafe mit Geldstrafe zusammen, so wird auf eine Gesamtstrafe erkannt. Jedoch kann das Gericht auf Geldstrafe auch gesondert erkennen; soll in diesen Fällen wegen mehrerer Straftaten Geldstrafe verhängt werden, so wird insoweit auf eine Gesamtgeldstrafe erkannt.
(3) § 52 Abs. 3 und 4 gilt sinngemäß.
(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
- 1.
gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Urkundenfälschung oder Betrug verbunden hat, - 2.
einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen, - 3.
eine andere Person in wirtschaftliche Not bringt, - 4.
seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger oder Europäischer Amtsträger mißbraucht oder - 5.
einen Versicherungsfall vortäuscht, nachdem er oder ein anderer zu diesem Zweck eine Sache von bedeutendem Wert in Brand gesetzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört oder ein Schiff zum Sinken oder Stranden gebracht hat.
(4) § 243 Abs. 2 sowie die §§ 247 und 248a gelten entsprechend.
(5) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer den Betrug als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten nach den §§ 263 bis 264 oder 267 bis 269 verbunden hat, gewerbsmäßig begeht.
(6) Das Gericht kann Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1).
(7) (weggefallen)
(1) Das Gericht entscheidet, soweit nichts anderes bestimmt ist, auf Grund mündlicher Verhandlung. Die mündliche Verhandlung soll so früh wie möglich stattfinden.
(2) Mit Einverständnis der Beteiligten kann das Gericht ohne mündliche Verhandlung entscheiden.
(3) Entscheidungen des Gerichts, die nicht Urteile sind, können ohne mündliche Verhandlung ergehen, soweit nichts anderes bestimmt ist.
(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag auch aussprechen, daß und wie die Verwaltungsbehörde die Vollziehung rückgängig zu machen hat. Dieser Ausspruch ist nur zulässig, wenn die Behörde dazu in der Lage und diese Frage spruchreif ist. Hat sich der Verwaltungsakt vorher durch Zurücknahme oder anders erledigt, so spricht das Gericht auf Antrag durch Urteil aus, daß der Verwaltungsakt rechtswidrig gewesen ist, wenn der Kläger ein berechtigtes Interesse an dieser Feststellung hat.
(2) Begehrt der Kläger die Änderung eines Verwaltungsakts, der einen Geldbetrag festsetzt oder eine darauf bezogene Feststellung trifft, kann das Gericht den Betrag in anderer Höhe festsetzen oder die Feststellung durch eine andere ersetzen. Erfordert die Ermittlung des festzusetzenden oder festzustellenden Betrags einen nicht unerheblichen Aufwand, kann das Gericht die Änderung des Verwaltungsakts durch Angabe der zu Unrecht berücksichtigten oder nicht berücksichtigten tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse so bestimmen, daß die Behörde den Betrag auf Grund der Entscheidung errechnen kann. Die Behörde teilt den Beteiligten das Ergebnis der Neuberechnung unverzüglich formlos mit; nach Rechtskraft der Entscheidung ist der Verwaltungsakt mit dem geänderten Inhalt neu bekanntzugeben.
(3) Hält das Gericht eine weitere Sachaufklärung für erforderlich, kann es, ohne in der Sache selbst zu entscheiden, den Verwaltungsakt und den Widerspruchsbescheid aufheben, soweit nach Art oder Umfang die noch erforderlichen Ermittlungen erheblich sind und die Aufhebung auch unter Berücksichtigung der Belange der Beteiligten sachdienlich ist. Auf Antrag kann das Gericht bis zum Erlaß des neuen Verwaltungsakts eine einstweilige Regelung treffen, insbesondere bestimmen, daß Sicherheiten geleistet werden oder ganz oder zum Teil bestehen bleiben und Leistungen zunächst nicht zurückgewährt werden müssen. Der Beschluß kann jederzeit geändert oder aufgehoben werden. Eine Entscheidung nach Satz 1 kann nur binnen sechs Monaten seit Eingang der Akten der Behörde bei Gericht ergehen.
(4) Kann neben der Aufhebung eines Verwaltungsakts eine Leistung verlangt werden, so ist im gleichen Verfahren auch die Verurteilung zur Leistung zulässig.
(5) Soweit die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, spricht das Gericht die Verpflichtung der Verwaltungsbehörde aus, die beantragte Amtshandlung vorzunehmen, wenn die Sache spruchreif ist. Andernfalls spricht es die Verpflichtung aus, den Kläger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu bescheiden.
(1) Bevor ein Verwaltungsakt erlassen wird, der in Rechte eines Beteiligten eingreift, ist diesem Gelegenheit zu geben, sich zu den für die Entscheidung erheblichen Tatsachen zu äußern.
(2) Von der Anhörung kann abgesehen werden, wenn sie nach den Umständen des Einzelfalls nicht geboten ist, insbesondere wenn
- 1.
eine sofortige Entscheidung wegen Gefahr im Verzug oder im öffentlichen Interesse notwendig erscheint; - 2.
durch die Anhörung die Einhaltung einer für die Entscheidung maßgeblichen Frist in Frage gestellt würde; - 3.
von den tatsächlichen Angaben eines Beteiligten, die dieser in einem Antrag oder einer Erklärung gemacht hat, nicht zu seinen Ungunsten abgewichen werden soll; - 4.
die Behörde eine Allgemeinverfügung oder gleichartige Verwaltungsakte in größerer Zahl oder Verwaltungsakte mit Hilfe automatischer Einrichtungen erlassen will; - 5.
Maßnahmen in der Verwaltungsvollstreckung getroffen werden sollen.
(3) Eine Anhörung unterbleibt, wenn ihr ein zwingendes öffentliches Interesse entgegensteht.
(1) Die Beschäftigung einer Person in einem Gaststättenbetrieb kann dem Gewerbetreibenden untersagt werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß die Person die für ihre Tätigkeit erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzt.
(2) Die Landesregierungen können zur Aufrechterhaltung der Sittlichkeit oder zum Schutze der Gäste durch Rechtsverordnung Vorschriften über die Zulassung, das Verhalten und die Art der Tätigkeit sowie, soweit tarifvertragliche Regelungen nicht bestehen, die Art der Entlohnung der in Gaststättenbetrieben Beschäftigten erlassen. Die Landesregierungen können durch Rechtsverordnung die Ermächtigung auf oberste Landesbehörden übertragen.
(3) Die Vorschriften des § 26 des Jugendarbeitsschutzgesetzes bleiben unberührt.
(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
- 1.
gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Urkundenfälschung oder Betrug verbunden hat, - 2.
einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen, - 3.
eine andere Person in wirtschaftliche Not bringt, - 4.
seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger oder Europäischer Amtsträger mißbraucht oder - 5.
einen Versicherungsfall vortäuscht, nachdem er oder ein anderer zu diesem Zweck eine Sache von bedeutendem Wert in Brand gesetzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört oder ein Schiff zum Sinken oder Stranden gebracht hat.
(4) § 243 Abs. 2 sowie die §§ 247 und 248a gelten entsprechend.
(5) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer den Betrug als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten nach den §§ 263 bis 264 oder 267 bis 269 verbunden hat, gewerbsmäßig begeht.
(6) Das Gericht kann Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1).
(7) (weggefallen)
(1) Ist die Eintragung über eine Verurteilung im Register getilgt worden oder ist sie zu tilgen, so dürfen die Tat und die Verurteilung der betroffenen Person im Rechtsverkehr nicht mehr vorgehalten und nicht zu ihrem Nachteil verwertet werden.
(2) Aus der Tat oder der Verurteilung entstandene Rechte Dritter, gesetzliche Rechtsfolgen der Tat oder der Verurteilung und Entscheidungen von Gerichten oder Verwaltungsbehörden, die im Zusammenhang mit der Tat oder der Verurteilung ergangen sind, bleiben unberührt.
(1) Die Tilgungsfrist beträgt
- 1.
fünf Jahre bei Verurteilungen - a)
zu Geldstrafe von nicht mehr als neunzig Tagessätzen, wenn keine Freiheitsstrafe, kein Strafarrest und keine Jugendstrafe im Register eingetragen ist, - b)
zu Freiheitsstrafe oder Strafarrest von nicht mehr als drei Monaten, wenn im Register keine weitere Strafe eingetragen ist, - c)
zu Jugendstrafe von nicht mehr als einem Jahr, - d)
zu Jugendstrafe von nicht mehr als zwei Jahren, wenn die Vollstreckung der Strafe oder eines Strafrestes gerichtlich oder im Gnadenweg zur Bewährung ausgesetzt worden ist, - e)
zu Jugendstrafe von mehr als zwei Jahren, wenn ein Strafrest nach Ablauf der Bewährungszeit gerichtlich oder im Gnadenweg erlassen worden ist, - f)
zu Jugendstrafe, wenn der Strafmakel gerichtlich oder im Gnadenweg als beseitigt erklärt worden ist, - g)
durch welche eine Maßnahme (§ 11 Abs. 1 Nr. 8 des Strafgesetzbuchs) mit Ausnahme der Sperre für die Erteilung einer Fahrerlaubnis für immer und des Berufsverbots für immer, eine Nebenstrafe oder eine Nebenfolge allein oder in Verbindung miteinander oder in Verbindung mit Erziehungsmaßregeln oder Zuchtmitteln angeordnet worden ist,
- 1a.
zehn Jahre bei Verurteilungen wegen einer Straftat nach den §§ 171, 174 bis 180a, 181a, 182 bis 184g, 184i bis 184l, 201a Absatz 3, den §§ 225, 232 bis 233a, 234, 235 oder § 236 des Strafgesetzbuches, wenn - a)
es sich um Fälle der Nummer 1 Buchstabe a bis f handelt, - b)
durch sie allein die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet worden ist,
- 2.
zehn Jahre bei Verurteilungen zu - a)
Geldstrafe und Freiheitsstrafe oder Strafarrest von nicht mehr als drei Monaten, wenn die Voraussetzungen der Nummer 1 Buchstabe a und b nicht vorliegen, - b)
Freiheitsstrafe oder Strafarrest von mehr als drei Monaten, aber nicht mehr als einem Jahr, wenn die Vollstreckung der Strafe oder eines Strafrestes gerichtlich oder im Gnadenweg zur Bewährung ausgesetzt worden und im Register nicht außerdem Freiheitsstrafe, Strafarrest oder Jugendstrafe eingetragen ist, - c)
Jugendstrafe von mehr als einem Jahr, außer in den Fällen der Nummer 1 Buchstabe d bis f, - d)
(weggefallen)
- 3.
zwanzig Jahre bei Verurteilungen wegen einer Straftat nach den §§ 174 bis 180 oder 182 des Strafgesetzbuches zu einer Freiheitsstrafe oder Jugendstrafe von mehr als einem Jahr, - 4.
fünfzehn Jahre in allen übrigen Fällen.
(2) Die Aussetzung der Strafe oder eines Strafrestes zur Bewährung oder die Beseitigung des Strafmakels bleiben bei der Berechnung der Frist unberücksichtigt, wenn diese Entscheidungen widerrufen worden sind.
(3) In den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 Buchstabe e, Nr. 2 Buchstabe c sowie Nummer 3 und 4 verlängert sich die Frist um die Dauer der Freiheitsstrafe, des Strafarrestes oder der Jugendstrafe. In den Fällen des Absatzes 1 Nummer 1a verlängert sich die Frist bei einer Verurteilung zu einer Jugendstrafe von mehr als einem Jahr um die Dauer der Jugendstrafe.
(1) Wer sexuellen Handlungen einer Person unter sechzehn Jahren an oder vor einem Dritten oder sexuellen Handlungen eines Dritten an einer Person unter sechzehn Jahren
Vorschub leistet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Satz 1 Nr. 2 ist nicht anzuwenden, wenn der zur Sorge für die Person Berechtigte handelt; dies gilt nicht, wenn der Sorgeberechtigte durch das Vorschubleisten seine Erziehungspflicht gröblich verletzt.(2) Wer eine Person unter achtzehn Jahren bestimmt, sexuelle Handlungen gegen Entgelt an oder vor einem Dritten vorzunehmen oder von einem Dritten an sich vornehmen zu lassen, oder wer solchen Handlungen durch seine Vermittlung Vorschub leistet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(3) Im Fall des Absatzes 2 ist der Versuch strafbar.
(1) Für die Feststellung und Berechnung der Frist gelten die §§ 35, 36 entsprechend.
(2) Die Tilgungsfrist läuft nicht ab, solange sich aus dem Register ergibt, daß die Vollstreckung einer Strafe oder eine der in § 61 des Strafgesetzbuchs aufgeführten Maßregeln der Besserung und Sicherung noch nicht erledigt oder die Strafe noch nicht erlassen ist. § 37 Abs. 1 gilt entsprechend.
(3) Sind im Register mehrere Verurteilungen eingetragen, so ist die Tilgung einer Eintragung erst zulässig, wenn für alle Verurteilungen die Voraussetzungen der Tilgung vorliegen. Die Eintragung einer Verurteilung, durch die eine Sperre für die Erteilung der Fahrerlaubnis für immer angeordnet worden ist, hindert die Tilgung anderer Verurteilungen nur, wenn zugleich auf eine Strafe erkannt worden ist, für die allein die Tilgungsfrist nach § 46 noch nicht abgelaufen wäre.
(1) Bieten die Ermittlungen genügenden Anlaß zur Erhebung der öffentlichen Klage, so erhebt die Staatsanwaltschaft sie durch Einreichung einer Anklageschrift bei dem zuständigen Gericht.
(2) Andernfalls stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein. Hiervon setzt sie den Beschuldigten in Kenntnis, wenn er als solcher vernommen worden ist oder ein Haftbefehl gegen ihn erlassen war; dasselbe gilt, wenn er um einen Bescheid gebeten hat oder wenn ein besonderes Interesse an der Bekanntgabe ersichtlich ist.
(1) Die Beschäftigung einer Person in einem Gaststättenbetrieb kann dem Gewerbetreibenden untersagt werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß die Person die für ihre Tätigkeit erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzt.
(2) Die Landesregierungen können zur Aufrechterhaltung der Sittlichkeit oder zum Schutze der Gäste durch Rechtsverordnung Vorschriften über die Zulassung, das Verhalten und die Art der Tätigkeit sowie, soweit tarifvertragliche Regelungen nicht bestehen, die Art der Entlohnung der in Gaststättenbetrieben Beschäftigten erlassen. Die Landesregierungen können durch Rechtsverordnung die Ermächtigung auf oberste Landesbehörden übertragen.
(3) Die Vorschriften des § 26 des Jugendarbeitsschutzgesetzes bleiben unberührt.
(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.
(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.
(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.
(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.
(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.