Tenor

1. Die sofortige Beschwerde des Gläubigers gegen den Beschluss des Amtsgericht Deggendorf vom 03.01.2017, Az. 2 M 5584/16, wird zurückgewiesen.

2. Der Gläubiger trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens.

3. Die Rechtsbeschwerde wird zugelassen.

Gründe

I.

Mit Beschluss vom 03.01.2017 hat das Amtsgericht Deggendorf – Abteilung für Vollstreckungssachen – auf den Antrag des Schuldners vom 15.11.2016 für das näher bezeichnete Pfändungsschutzkonto des Schuldners angeordnet, dass über den nach § 850 k ZPO bescheinigten pfandfreien Betrag dem Schuldner ein weiterer Betrag in Höhe von 4.720,27 € für den Monat November 2016 gemäß § 850 k Abs. 4 pfandfrei belassen wird.

Zur Begründung hat das Amtsgericht im Wesentlichen ausgeführt, dass der Schuldner von der Deutschen Rentenversicherung Bund für den Zeitraum 01.10.2013 bis 31.10.2016 im November 2016 eine Nachzahlung auf eine volle Erwerbsminderungsrente in Höhe von 4.720,27 € erhalten habe. Die Nachzahlungszeiträume vor dem 02.05.2016 blieben unberücksichtigt, weil vor diesem Zeitpunkt noch keine Pfändung vorgelegen habe. Relevant sei lediglich die Nachzahlung für den weiteren Zeitraum ab dem 02.05.2016 bis 31.10.2016. Diese errechne sich durch anteilige Verteilung der gesamten Nachzahlung in Höhe von 4.720,27 € auf die 37 Kalendermonate des Nachzahlungszeitraumes, vorliegend sei daher eine Rentennachzahlung von durchschnittlich 127,57 € je Monate zu den sonstigen Einkünften des Schuldners hinzuzurechnen. Diese hätten im fraglichen Zeitraum ab 02.05.2016 bis 27.09.2016 lediglich aus Krankengeld in Höhe von 4.570,75 € insgesamt und damit aus monatlich durchschnittlich 761,79 € bestanden. Insgesamt habe der Schuldner daher lediglich über ein durchschnittliches monatliches Einkommen in Höhe von 889,36 € verfügt, das unterhalb des Pfändungsfreibetrages von 1.073,88 € liege. Die Nachzahlungen wären daher unpfändbar.

Gegen diese dem Gläubigervertreter am 10.01.2017 zugestellte Entscheidung wendet sich der Gläubiger persönlich mit Beschwerdeschreiben vom 20.01.2017, bei Gericht eingegangen (jedenfalls) am 23.01.2017.

Mit Beschluss vom 26.01.2017 hat das Amtsgericht der Beschwerde nicht abgeholfen und diese dem Landgericht Deggendorf zur Entscheidung vorgelegt.

Mit Beschluss vom 14.02.2017 wurde das Verfahren wegen grundsätzlicher Bedeutung der Kammer zur Entscheidung übertragen. Die Beteiligten erhielten Gelegenheit zur Stellungnahme im Beschwerdeverfahren.

II.

1. Die sofortige Beschwerde des Gläubigers ist zulässig, §§ 11 Abs. 1 RPflG, 793, 567 ff ZPO. Die Beschwerde enthält die Bezeichnung der angefochtenen Entscheidung sowie die Erklärung, dass Beschwerde gegen diese Entscheidung eingelegt werde, § 569 Abs. 2 Satz 2 ZPO. Weiter lässt sich dem Beschwerdevorbringen ein Beschwerdeziel entnehmen, nämlich dass der Gläubiger eine Zahlung des Schuldners auf die titulierte Schuld begehrt. Eine weitergehende Begründung ist nicht erforderlich, § 571 Abs. 1 ZPO. Auf die zulässig erhobene Beschwerde hin findet eine Überprüfung in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht statt (Zöller/Heßler, ZPO 31. Aufl., § 571 Rn. 1, 2).

2. Die Beschwerde hat jedoch in der Sache keinen Erfolg. Die angegriffene Entscheidung des Amtsgerichts Deggendorf vom 03.01.2017 ist richtig. Die Nachzahlung ist gemäß §§ 54 Abs. 4 SGB I, 850 c Abs. 1 Satz 1 ZPO unpfändbar, so dass auf Antrag des Schuldners der pfändungsfreie Betrag für November 2016 gemäß § 850 k Abs. 4 Satz 1 und 2 ZPO um den Betrag der Nachzahlung zu erhöhen war.

a. Die vorliegende Nachzahlung ist als laufende Geldleistung gemäß § 54 Abs. 4 SGB I wie Arbeitseinkommen nach Maßgabe der Vorschriften in §§ 850 c ff ZPO pfändbar.

Die Nachzahlung der Erwerbsminderungsrente (vgl. § 43 SGB VI) stellt – trotz der Auszahlung in einem Betrag – eine laufende Sozialleistung im Sinne des § 54 Abs. 4 SGB I dar und keine Einmalzahlung im Sinne des § 54 Abs. 2 SGB I (vgl. Siefert in: Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, 92. EL Dezember 2016, SGB I § 54 Rn. 19; Smid in: Münchener Kommentar zur ZPO, 5. Aufl. 2016, Anhang Pfändungsschutz gemäß § 54 SGB I Rn. 8, 10). Denn maßgeblich ist nicht die Form der Zahlung, sondern die Anspruchsgrundlage. Ein Anspruch, der zwar in einem Betrag zur Auszahlung ansteht, nach seiner Anspruchsgrundlage aber als wiederkehrende Leistung gewährt wird, ist keine einmalige Geldleistung.

b. Es ist für Arbeitseinkommen im Sinne des § 850 c ZPO allgemein anerkannt, dass Nachzahlungen (anteilig) dem Monat zuzuschlagen sind, für den (und nicht: in dem) sie erfolgen (Zöller/Stöber, ZPO 31. Aufl., § 850 c Rn. 3), d.h. der Nachzahlungsbetrag ist auf den Nachzahlungszeitraum aufzuteilen und zu überprüfen, ob in dem jeweiligen Monat der Pfändungsfreibetrag überschritten ist.

Nichts anderes kann für die vorliegende Nachzahlung einer Erwerbsminderungsrente gelten, die auf einem Pfändungsschutzkonto eingeht. Denn gemäß § 850 k Abs. 4 Satz 2 ZPO ist § 54 Abs. 4 SGB I entsprechend anwendbar, dieser wiederum verweist insbesondere auf § 850 c ZPO.

c. Der Bundesgerichtshof hat mit Beschluss vom 25.10.2012, Az. VII ZB 31/12, bezüglich der Pfändbarkeit von Sozialleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem zweiten Sozialgesetzbuch (sog. Arbeitslosengeld II) entschieden, dass diese Ansprüche ebenfalls gemäß § 54 Abs. 4 SGB I wie Arbeitseinkommen gemäß §§ 850 c ff ZPO pfändbar sind. Weiter führt der Bundesgerichtshof in Randnummer 20 der Entscheidung wörtlich aus wie folgt:

„[20] Gleichwohl ist nicht auszuschließen, dass der sozialhilfebedürftige Schuldner in besonders gelagerten Einzelfällen Geldleistungen nach dem SGB II erhält, deren Betrag über den nach § 850 c ZPO zu berücksichtigenden Pfändungsfreigrenzen liegt. Ergibt sich diese Konstellation allerdings nur deshalb, weil solche Leistungen für mehrere Monate in einem Zahlbetrag zusammengefasst werden, sind die Einzelbeträge ebenso wie bei den vergleichbaren Fällen der Nachzahlung rückständiger Lohnbeträge für die Berechnung des pfandfreien Betrages dem Leistungszeitraum zuzurechnen, für den sie gezahlt werden (vgl.: Zöller/Stöber, ZPO, 29. Aufl., § 850 c Rdnr. 3).“

d. Nachdem für Arbeitseinkommen die Aufteilung von Nachzahlungen auf die jeweiligen Monate des Nachzahlungszeitraumes allgemein anerkannt ist und der Bundesgerichtshof für Nachzahlungen auf Sozialleistungen nach dem SGB II bereits ausgeführt hat, dass diese ebenfalls monatsweise aufzuteilen sind, kann für die vorliegende Nachzahlung auf Sozialleistungen nach dem SGB VI (Erwerbsminderungsrente) nichts anderes gelten.

e. Bei der Nachzahlung von laufenden Geldleistungen (wie hier der Erwerbsminderungsrente) auf ein Pfändungsschutzkonto ist demnach der Nachzahlungsbetrag für die Berechnung des pfandfreien Betrages dem Leistungszeitraum zuzurechnen, für den er gezahlt wurde (wie hier: LG Nürnberg-Fürth, Beschluss vom 04.08.2015, Az. 19 T 3589/15, Rn. 4; LG Bielefeld, Beschluss vom 21.10.2004, Az. 23 T 705/04, Rn. 7; im Ergebnis ebenso unter Hervorstellung des existenzsichernden Charakters von Sozialleistungen: LG Frankenthal, Beschluss vom 26.11.2015, Az. 1 T 267/15; Becker in: Musielak/Voit, ZPO 13. Aufl., § 850 k Rn. 5; Riedel in: BeckOK ZPO 23. Ed. Stand 01.12.2016, § 850 k Rn. 29 b; Siefert in: Kasseler Kommentar zum Sozialversicherungsrecht, 92. EL Dezember 2016, SGB I § 54 Rn. 39; Ahrens, VuR 2014, 117, ebd.; Rein, ZVI 2016, 50, 51).

f. Dies führt vorliegend dazu, dass die Beschwerde des Gläubigers erfolglos ist. Denn das Amtsgericht hat den Nachzahlungsbetrag entsprechend den oben dargestellten Grundsätzen zutreffend auf die jeweiligen Bezugsmonate aufgeteilt und errechnet, dass eine Überschreitung des Pfändungsfreibetrages in keinem der maßgeblichen Kalendermonate vorliegt. Der pfändungsfreie Betrag war daher gemäß § 850 k Abs. 4 ZPO in dem Monat der Gutschrift einmalig in Höhe der Rentennachzahlung abweichend festzusetzen. Auf die Ausführungen des Amtsgerichts in dem Beschluss vom 03.01.2017 wird im Übrigen vollumfänglich Bezug genommen.

g. Die Kammer hat hierbei die abweichende Rechtsprechung des Landgerichts Koblenz (Beschluss vom 23.01.2015, Az. 2 T 46/15, diesem folgend AG Ingolstadt vom 03.03.2016, Az. 2 M 3595/13) und des Landgerichts Berlin (Beschluss vom 14.10.2013, Az. 51 T 656/13) berücksichtigt. Die dortigen Erwägungen führen jedoch nicht zu einem abweichenden Ergebnis. Das Landgericht Berlin, auf dessen Rechtsprechung das Landgericht Koblenz im Wesentlichen Bezug nimmt, führt zur Begründung aus, dass ein Nachzahlungsbetrag nicht für den laufenden Lebensunterhalt benötigt würde (in praeteritum non vivitur) (hierzu unten aa.) und § 850 k ZPO eine Verteilung von Nachzahlungen für mehrere Monate auf diejenigen Monate, für welche die Nachzahlungen gedacht wären, nicht vorsehe (hierzu unten bb.). Dem schließt sich die Kammer nicht an.

aa. Ersterem lässt sich entgegen halten, dass der Schuldner nur deshalb den Betrag nicht für seinen laufenden Lebensunterhalt in der Vergangenheit verwendet hat, weil er ihm nicht zur Verfügung stand. Dass es dem Schuldner durch überobligatorischen Verzicht oder durch Erhalt von Darlehen oder Schenkungen aus dem Freundes- oder Familienkreis – wie auch vorliegend von dem Schuldner vorgetragen – für einen gewissen Zeitraum möglich war, von einem Betrag zu leben, der das ihm Zustehende unterschreitet, kann ihm vorliegend nicht zum Nachteil gereichen. Denn der Rechtsgedanke, dass Unterhalt für die Vergangenheit nicht benötigt und deshalb grundsätzlich nicht verlangt werden kann, soll den Unterhaltsverpflichteten vor unkalkulierbar hohen Nachzahlungen schützen. Dieser Gedanke lässt sich auf die vorliegende Situation nicht übertragen. Es ist nicht ersichtlich, wie ein Rechtssatz zum Schutz des Schuldners, nämlich des Unterhaltsverpflichteten, eine Abweichung von der ebenfalls schuldnerschützenden anerkannten Umrechnungsregel für Nachzahlungen rechtfertigen soll (so auch Ahrens, VuR 2014, 117, 119).

Darüber hinaus verlangt der Schuldner nicht heute von der Rentenversicherung eine Nachzahlung für die vergangenen 37 Monate, es wird vielmehr eine bereits am 15.05.2013 beantragte und ab 01.10.2013 geschuldete Rentenzahlung verspätet, nämlich erst im November 2016 ausgezahlt. Die vorliegende Situation der Nachzahlung einer bereits lange beantragten und lediglich verspätet verbeschiedenen Rente ist nicht mit der verspäteten Geltendmachung eines Unterhaltsanspruchs vergleichbar, sondern allenfalls mit der Situation eines bereits geltend gemachten (z.B. rechtshängigen), aber noch nicht erfüllten Unterhaltsanspruchs. Auch § 1613 Abs. 1 Satz 1 BGB schränkt den Unterhaltsanspruch für die Vergangenheit nur dahin ein, dass Unterhalt erst ab der Geltendmachung (Rechtshängigkeit, Verzug oder Auskunftsverlangen) geschuldet ist, dann jedoch uneingeschränkt für die nach der Geltendmachung liegenden Zeiträume, auch wenn die Erfüllung erst in der Zukunft für einen dann bereits vergangenen Zeitraum erfolgt. Einer am 15.05.2013 erhobenen Unterhaltsklage kann bei Rechtskraft erst am 30.09.2016 und Erfüllung im November 2016 auch nicht entgegen gehalten werden, dass der Berechtigte es schließlich geschafft habe, den Zeitraum der gerichtlichen Geltendmachung ohne Unterhalt zu überstehen und er die Nachzahlung daher nicht für seinen laufenden Unterhalt benötigen würde.

bb. Letzterem lässt sich entgegen halten, dass in der Rechtsprechung zu § 850 c ZPO seit langem anerkannt ist, dass eine solche Verteilung zu erfolgen hat. § 850 k Abs. 4 Satz 2 ZPO verweist für laufende Sozialleistungen wie vorliegend über § 54 Abs. 4 SGB I – jedoch gerade auf die entsprechende Anwendung der Pfändungsschutzvorschriften für Arbeitseinkommen und damit auch auf § 850 c ZPO. Die Erwerbsminderungsrente ersetzt zudem das Arbeitsentgelt, das aufgrund der geminderten Erwerbsfähigkeit nicht mehr verdient werden kann. Weshalb also bei Nachzahlungen von Erwerbsminderungsrenten andere Grundsätze zur Anwendung kommen sollten, als bei der Nachzahlung von Arbeitseinkommen, erschließt sich der Kammer nicht und wird von den oben unter Ziffer II. 2. g. zitierten Entscheidungen auch nicht diskutiert. Damit sieht § 850 k ZPO eben doch eine monatsweise Verteilung der Nachzahlung vor, nämlich über die Verweisung auf § 850 c ZPO, mit der auch auf die dort anerkannte Umrechnungsregel Bezug genommen ist.

III.

Die Kostenentscheidung beruht auf § 97 Abs. 1 ZPO. Die Rechtsbeschwerde ist gemäß § 574 Abs. 3 Satz 1 ZPO zuzulassen. Denn die Rechtssache hat über den vorliegenden Einzelfall hinaus grundsätzliche Bedeutung für weitere gleichgelagerte Verfahren, § 574 Abs. 2 Nr. 1 ZPO. Angesichts der oben dargestellten divergierenden Entscheidungen mehrerer Beschwerdegerichte ist zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung zudem eine Entscheidung des Rechtsbeschwerdegerichts erforderlich, § 574 Abs. 2 Nr. 2 ZPO.

ra.de-Urteilsbesprechung zu Landgericht Deggendorf Beschluss, 14. März 2017 - 12 T 17/17

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Tenor

1. Für das Pfändungsschutzkonto Nummer ... bei der ... das durch den Pfändungs- und Überweisungsbeschluss des Amtsgerichts Deggendorf vom 02.05.2016 gepfändet wurde, wird angeordnet, dass über den nach § 850 k ZPO bescheinigten pfandfreien Betrag dem Schuldner ein weiterer Betrag in Höhe von 4.720,27 € für den Monat November 2016 gemäß § 850 k Abs. 4 pfandfrei belassen wird.

2. Der Beschluss vom 17.11.2016, mit dem die einstweilige Einstellung der Überweisung aus dem Pfändungs- und Überweisungsbeschluss angeordnet wurde, bleibt bis zur Rechtskarft dieses Beschlusses aufrechterhalten.

3. Im Übrigen hat der Pfändungs- und Überweisungsbeschluss vom 02.05.2016 in vollem Umfang Bestand.

4. Sollte der mit diesem Beschluss freigegebene Betrag nicht durch ein entsprechendes Kontoguthaben des Schuldners gedeckt sein, richtet sich die Höhe des auszuzahlenden Betrages nach den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Drittschuldnerin. Eine Überziehung des Kontos durch den Schuldner wird hiermit ausdrücklich nicht durch das Vollstreckungsgericht bewilligt

5. Der Beschluss wird mit Rechtskraft wirksam.

Gründe

Der Schuldner ... hat am 15.11.2016 die Freigabe eines abweichenden pfändungsfreien Betrages im Sinne von § 850 k Abs. 4 ZPO beantragt.

Der Antrag ist zulässig und in vollem Umfang begründet.

Der Schuldner ... hat eine Bestätigung, dass es sich bei dem gepfändeten Konto um ein Pfändungsschutzkonto im Sinne des § 850 k Abs. 7 ZPO handelt, vorgelegt.

Der Schuldner hat in seinem Antrag versichert, über keine weiteren Einkünfte und kein Vermögen zu verfügen, das bei der Feststellung der unpfändbaren Einkünfte zu berücksichtigen wäre.

Das Konto wird als Pfändungsschutzkonto geführt. Es besteht ein Pfändungsfreibetrag von 1.073,88 €.

Der Schuldner bezog in der Zeit des Nachzahlungszeitraums vom 02.05.2016 bis 27.09.2016 Krankengeld ... von insgesamt 4.570,75 €, siehe Rentenbescheid vom 30.09.2016 der Deutschen Rentenversicherung Bund. Das entspricht einem durchschnittlichen monatlichen Einkommen von 761,79 € auf 6 Monate gerechnet. Laut diesem Rentenbescheid erhält der Schuldner ab dem 01.10.2013 eine Rente von 809,00 €/Monat, worauf die Krankenkassen- und andere Zahlungen verrechnet wurden. Der Zeitraum vor dem 02.05.2016 wird hier nicht berücksichtigt, da noch keine Pfändung vorlag.

Am 11.11.2016 wurde der Nachzahlungsbetrag für den Zeitraum 01.10.2013 bis 31.10.2016 ein Rentennachzahlungsbetrag von 4.720,27 € von der Deutschen Rentenversicherung Bund überwiesen.

Die Rückzahlung vom 01.10.2013 bis 30.04.2016 betrifft die Pfändung insoweit nicht, da diese erst im Mai 2016 erfolgte. Es betrifft demzufolge die Rückzahlung von durchschnittlich 127,57 €/Monat von Mai bis Oktober 2015 (6 Monate) – 4.720,27 EUR bezogen auf 37 Monate. Die durchschnittliche Krankengeldzahlung für diesen Zeitraum betrug 761,79 EUR/Monat. Zusammen mit der durchschnittlichen Rentennachzahlung von 127,57 EUR/Monat beträgt das monatliche Einkommen 889,36 €/Monat und übersteigt damit nicht den monatlichen Freibetrag. Daher ist der Pfändungsfreibetrag in Höhe von 1.073,88 € einmalig für den Kalendermonat November 2016 wegen der erfolgten Nachzahlung in Höhe von 4.720,27 € nach § 850 k Abs. 4 ZPO zu erhöhen.

Diese Nachzahlungen sind unpfändbar und daher freizugeben, §§ 850 k Abs. 4, 54 SGB I i.V.m. § 850 c ZPO.

Der Gesetzgeber hat in § 850 k ZPO lediglich die Freigabe von Kontoguthaben vorgesehen. Befindet sich auf dem gepfändeten Girokonto kein oder ein geringeres Guthaben, als mit diesem Beschluss freigegeben wurde, kann der Schuldner auch nur über diesen Betrag verfügen.

Die antragsgegnerische Partei wurde zu dem Antrag gehört. Eine Stellungnahme wurde nicht abgegeben.

Nach Prüfung der Sach- und Rechtslage war dem Antrag stattzugeben.

(1) Gegen die Entscheidungen des Rechtspflegers ist das Rechtsmittel gegeben, das nach den allgemeinen verfahrensrechtlichen Vorschriften zulässig ist.

(2) Kann gegen die Entscheidung nach den allgemeinen verfahrensrechtlichen Vorschriften ein Rechtsmittel nicht eingelegt werden, so findet die Erinnerung statt, die innerhalb einer Frist von zwei Wochen einzulegen ist. Hat der Erinnerungsführer die Frist ohne sein Verschulden nicht eingehalten, ist ihm auf Antrag Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren, wenn er die Erinnerung binnen zwei Wochen nach der Beseitigung des Hindernisses einlegt und die Tatsachen, welche die Wiedereinsetzung begründen, glaubhaft macht. Ein Fehlen des Verschuldens wird vermutet, wenn eine Rechtsbehelfsbelehrung unterblieben oder fehlerhaft ist. Die Wiedereinsetzung kann nach Ablauf eines Jahres, von dem Ende der versäumten Frist an gerechnet, nicht mehr beantragt werden. Der Rechtspfleger kann der Erinnerung abhelfen. Erinnerungen, denen er nicht abhilft, legt er dem Richter zur Entscheidung vor. Auf die Erinnerung sind im Übrigen die Vorschriften der Zivilprozessordnung über die sofortige Beschwerde sinngemäß anzuwenden.

(3) Gerichtliche Verfügungen, Beschlüsse oder Zeugnisse, die nach den Vorschriften der Grundbuchordnung, der Schiffsregisterordnung oder des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit wirksam geworden sind und nicht mehr geändert werden können, sind mit der Erinnerung nicht anfechtbar. Die Erinnerung ist ferner in den Fällen der §§ 694, 700 der Zivilprozeßordnung und gegen die Entscheidungen über die Gewährung eines Stimmrechts (§ 77 der Insolvenzordnung) ausgeschlossen.

(4) Das Erinnerungsverfahren ist gerichtsgebührenfrei.

(1) Die sofortige Beschwerde ist, soweit keine andere Frist bestimmt ist, binnen einer Notfrist von zwei Wochen bei dem Gericht, dessen Entscheidung angefochten wird, oder bei dem Beschwerdegericht einzulegen. Die Notfrist beginnt, soweit nichts anderes bestimmt ist, mit der Zustellung der Entscheidung, spätestens mit dem Ablauf von fünf Monaten nach der Verkündung des Beschlusses. Liegen die Erfordernisse der Nichtigkeits- oder der Restitutionsklage vor, so kann die Beschwerde auch nach Ablauf der Notfrist innerhalb der für diese Klagen geltenden Notfristen erhoben werden.

(2) Die Beschwerde wird durch Einreichung einer Beschwerdeschrift eingelegt. Die Beschwerdeschrift muss die Bezeichnung der angefochtenen Entscheidung sowie die Erklärung enthalten, dass Beschwerde gegen diese Entscheidung eingelegt werde.

(3) Die Beschwerde kann auch durch Erklärung zu Protokoll der Geschäftsstelle eingelegt werden, wenn

1.
der Rechtsstreit im ersten Rechtszug nicht als Anwaltsprozess zu führen ist oder war,
2.
die Beschwerde die Prozesskostenhilfe betrifft oder
3.
sie von einem Zeugen, Sachverständigen oder Dritten im Sinne der §§ 142, 144 erhoben wird.

(1) Die Beschwerde soll begründet werden.

(2) Die Beschwerde kann auf neue Angriffs- und Verteidigungsmittel gestützt werden. Sie kann nicht darauf gestützt werden, dass das Gericht des ersten Rechtszuges seine Zuständigkeit zu Unrecht angenommen hat.

(3) Der Vorsitzende oder das Beschwerdegericht kann für das Vorbringen von Angriffs- und Verteidigungsmitteln eine Frist setzen. Werden Angriffs- und Verteidigungsmittel nicht innerhalb der Frist vorgebracht, so sind sie nur zuzulassen, wenn nach der freien Überzeugung des Gerichts ihre Zulassung die Erledigung des Verfahrens nicht verzögern würde oder wenn die Partei die Verspätung genügend entschuldigt. Der Entschuldigungsgrund ist auf Verlangen des Gerichts glaubhaft zu machen.

(4) Ordnet das Gericht eine schriftliche Erklärung an, so kann diese zu Protokoll der Geschäftsstelle abgegeben werden, wenn die Beschwerde zu Protokoll der Geschäftsstelle eingelegt werden darf (§ 569 Abs. 3).

(1) Ansprüche auf Dienst- und Sachleistungen können nicht gepfändet werden.

(2) Ansprüche auf einmalige Geldleistungen können nur gepfändet werden, soweit nach den Umständen des Falles, insbesondere nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen des Leistungsberechtigten, der Art des beizutreibenden Anspruchs sowie der Höhe und der Zweckbestimmung der Geldleistung, die Pfändung der Billigkeit entspricht.

(3) Unpfändbar sind Ansprüche auf

1.
Elterngeld bis zur Höhe der nach § 10 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes anrechnungsfreien Beträge sowie dem Erziehungsgeld vergleichbare Leistungen der Länder,
2.
Mutterschaftsgeld nach § 19 Absatz 1 des Mutterschutzgesetzes, soweit das Mutterschaftsgeld nicht aus einer Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit herrührt, bis zur Höhe des Elterngeldes nach § 2 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes, soweit es die anrechnungsfreien Beträge nach § 10 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes nicht übersteigt,
2a.
Wohngeld, soweit nicht die Pfändung wegen Ansprüchen erfolgt, die Gegenstand der §§ 9 und 10 des Wohngeldgesetzes sind,
3.
Geldleistungen, die dafür bestimmt sind, den durch einen Körper- oder Gesundheitsschaden bedingten Mehraufwand auszugleichen.

(4) Im übrigen können Ansprüche auf laufende Geldleistungen wie Arbeitseinkommen gepfändet werden.

(5) Ein Anspruch des Leistungsberechtigten auf Geldleistungen für Kinder (§ 48 Abs. 1 Satz 2) kann nur wegen gesetzlicher Unterhaltsansprüche eines Kindes, das bei der Festsetzung der Geldleistungen berücksichtigt wird, gepfändet werden. Für die Höhe des pfändbaren Betrages bei Kindergeld gilt:

1.
Gehört das unterhaltsberechtigte Kind zum Kreis der Kinder, für die dem Leistungsberechtigten Kindergeld gezahlt wird, so ist eine Pfändung bis zu dem Betrag möglich, der bei gleichmäßiger Verteilung des Kindergeldes auf jedes dieser Kinder entfällt. Ist das Kindergeld durch die Berücksichtigung eines weiteren Kindes erhöht, für das einer dritten Person Kindergeld oder dieser oder dem Leistungsberechtigten eine andere Geldleistung für Kinder zusteht, so bleibt der Erhöhungsbetrag bei der Bestimmung des pfändbaren Betrages des Kindergeldes nach Satz 1 außer Betracht.
2.
Der Erhöhungsbetrag (Nummer 1 Satz 2) ist zugunsten jedes bei der Festsetzung des Kindergeldes berücksichtigten unterhaltsberechtigten Kindes zu dem Anteil pfändbar, der sich bei gleichmäßiger Verteilung auf alle Kinder, die bei der Festsetzung des Kindergeldes zugunsten des Leistungsberechtigten berücksichtigt werden, ergibt.

(6) In den Fällen der Absätze 2, 4 und 5 gilt § 53 Abs. 6 entsprechend.

(1) Versicherte haben bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze Anspruch auf Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung, wenn sie

1.
teilweise erwerbsgemindert sind,
2.
in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung drei Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit haben und
3.
vor Eintritt der Erwerbsminderung die allgemeine Wartezeit erfüllt haben.
Teilweise erwerbsgemindert sind Versicherte, die wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit außerstande sind, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens sechs Stunden täglich erwerbstätig zu sein.

(2) Versicherte haben bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze Anspruch auf Rente wegen voller Erwerbsminderung, wenn sie

1.
voll erwerbsgemindert sind,
2.
in den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung drei Jahre Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit haben und
3.
vor Eintritt der Erwerbsminderung die allgemeine Wartezeit erfüllt haben.
Voll erwerbsgemindert sind Versicherte, die wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit außerstande sind, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein. Voll erwerbsgemindert sind auch
1.
Versicherte nach § 1 Satz 1 Nr. 2, die wegen Art oder Schwere der Behinderung nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können, und
2.
Versicherte, die bereits vor Erfüllung der allgemeinen Wartezeit voll erwerbsgemindert waren, in der Zeit einer nicht erfolgreichen Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt.

(3) Erwerbsgemindert ist nicht, wer unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens sechs Stunden täglich erwerbstätig sein kann; dabei ist die jeweilige Arbeitsmarktlage nicht zu berücksichtigen.

(4) Der Zeitraum von fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung verlängert sich um folgende Zeiten, die nicht mit Pflichtbeiträgen für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit belegt sind:

1.
Anrechnungszeiten und Zeiten des Bezugs einer Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit,
2.
Berücksichtigungszeiten,
3.
Zeiten, die nur deshalb keine Anrechnungszeiten sind, weil durch sie eine versicherte Beschäftigung oder selbständige Tätigkeit nicht unterbrochen ist, wenn in den letzten sechs Kalendermonaten vor Beginn dieser Zeiten wenigstens ein Pflichtbeitrag für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit oder eine Zeit nach Nummer 1 oder 2 liegt,
4.
Zeiten einer schulischen Ausbildung nach Vollendung des 17. Lebensjahres bis zu sieben Jahren, gemindert um Anrechnungszeiten wegen schulischer Ausbildung.

(5) Eine Pflichtbeitragszeit von drei Jahren für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit ist nicht erforderlich, wenn die Erwerbsminderung aufgrund eines Tatbestandes eingetreten ist, durch den die allgemeine Wartezeit vorzeitig erfüllt ist.

(6) Versicherte, die bereits vor Erfüllung der allgemeinen Wartezeit voll erwerbsgemindert waren und seitdem ununterbrochen voll erwerbsgemindert sind, haben Anspruch auf Rente wegen voller Erwerbsminderung, wenn sie die Wartezeit von 20 Jahren erfüllt haben.

(1) Ansprüche auf Dienst- und Sachleistungen können nicht gepfändet werden.

(2) Ansprüche auf einmalige Geldleistungen können nur gepfändet werden, soweit nach den Umständen des Falles, insbesondere nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen des Leistungsberechtigten, der Art des beizutreibenden Anspruchs sowie der Höhe und der Zweckbestimmung der Geldleistung, die Pfändung der Billigkeit entspricht.

(3) Unpfändbar sind Ansprüche auf

1.
Elterngeld bis zur Höhe der nach § 10 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes anrechnungsfreien Beträge sowie dem Erziehungsgeld vergleichbare Leistungen der Länder,
2.
Mutterschaftsgeld nach § 19 Absatz 1 des Mutterschutzgesetzes, soweit das Mutterschaftsgeld nicht aus einer Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit herrührt, bis zur Höhe des Elterngeldes nach § 2 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes, soweit es die anrechnungsfreien Beträge nach § 10 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes nicht übersteigt,
2a.
Wohngeld, soweit nicht die Pfändung wegen Ansprüchen erfolgt, die Gegenstand der §§ 9 und 10 des Wohngeldgesetzes sind,
3.
Geldleistungen, die dafür bestimmt sind, den durch einen Körper- oder Gesundheitsschaden bedingten Mehraufwand auszugleichen.

(4) Im übrigen können Ansprüche auf laufende Geldleistungen wie Arbeitseinkommen gepfändet werden.

(5) Ein Anspruch des Leistungsberechtigten auf Geldleistungen für Kinder (§ 48 Abs. 1 Satz 2) kann nur wegen gesetzlicher Unterhaltsansprüche eines Kindes, das bei der Festsetzung der Geldleistungen berücksichtigt wird, gepfändet werden. Für die Höhe des pfändbaren Betrages bei Kindergeld gilt:

1.
Gehört das unterhaltsberechtigte Kind zum Kreis der Kinder, für die dem Leistungsberechtigten Kindergeld gezahlt wird, so ist eine Pfändung bis zu dem Betrag möglich, der bei gleichmäßiger Verteilung des Kindergeldes auf jedes dieser Kinder entfällt. Ist das Kindergeld durch die Berücksichtigung eines weiteren Kindes erhöht, für das einer dritten Person Kindergeld oder dieser oder dem Leistungsberechtigten eine andere Geldleistung für Kinder zusteht, so bleibt der Erhöhungsbetrag bei der Bestimmung des pfändbaren Betrages des Kindergeldes nach Satz 1 außer Betracht.
2.
Der Erhöhungsbetrag (Nummer 1 Satz 2) ist zugunsten jedes bei der Festsetzung des Kindergeldes berücksichtigten unterhaltsberechtigten Kindes zu dem Anteil pfändbar, der sich bei gleichmäßiger Verteilung auf alle Kinder, die bei der Festsetzung des Kindergeldes zugunsten des Leistungsberechtigten berücksichtigt werden, ergibt.

(6) In den Fällen der Absätze 2, 4 und 5 gilt § 53 Abs. 6 entsprechend.

1. Auf die sofortige Beschwerde der Schuldnerin wird der Beschluss des Amtsgerichts Grünstadt vom 06.08.2015, Az. M 465/07, abgeändert:

Die Pfändung des auf dem Konto der Beschwerdeführerin bei der Sparkasse A, Kontonummer X durch Gutschrift vom 09.04.2015 verbuchten Zahlbetrages der Bundesagentur für Arbeit in Höhe von 3.048,72 € wird aufgehoben und der Betrag zur Auszahlung an die Beschwerdeführerin freigegeben.

2. Die Gläubigerin trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens.

3. Die Rechtsbeschwerde wird zugelassen.

4. Die Wirkungen dieses Beschlusses treten erst mit Rechtskraft desselben ein.

Gründe

I.

1

Die Parteien streiten um die Freigabe von Guthaben auf einem Konto.

2

Die Antragstellerin ist Inhaberin des P-Kontos bei der Sparkasse A mit der Kontonummer X, in welches u.a. die Antragsgegnerin aus einem Titel des Amtsgerichts Braunschweig vom 09.10.1998, Az. 61 B 04516/98 aufgrund eines Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses des Amtsgerichts Grünstadt vom 18.11.2008, Az. M 1388/08, vollstreckt.

3

Auf dieses Konto überwies und überweist das Jobcenter D. W. Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts der Antragstellerin, aber auch der mit ihr in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Kinder B, geb. XX.XX.XXXX, sowie C, geb. XX.XX.XXXX.

4

Mit Bescheid vom 02.04.2015 setzte das Jobcenter für den Zeitraum vom 01.04.2015 bis 30.09.2015 zugunsten der Antragstellerin sowie der mit ihr in Bedarfsgemeinschaft lebenden Kinder Zahlungsbeträge - betreffend B in der Zeit von April 2015 bis einschließlich Juni 2015 monatlich 241,84 € (Regelbedarf 53,37 € zzgl. Bedarf für Unterkunft und Heizung 188,47 €) und von Juli 2015 bis einschließlich September 2015 monatlich 225,52 € (Regelbedarf 37,05 € zzgl. Bedarf für Unterkunft und Heizung 188,47 €) und C in der Zeit von April 2015 bis einschließlich Juni 2015 monatlich 209,09 € (Regelbedarf 20,62 € zzgl. Bedarf für Unterkunft und Heizung 188,47 €) und von Juli 2015 bis einschließlich September 2015 monatlich 225,52 € (Regelbedarf 37,05 € zzgl. Bedarf für Unterkunft und Heizung 188,47 €) fest.

5

Mit weiterem Bescheid vom gleichen Datum setzte das Jobcenter unter Aufhebung eines Bescheids vom 12.12.2014 weitere Zahlungen für den Zeitraum vom 01.10.2014 bis einschließlich 31.03.2015 fest, die im Einzelnen wie folgt aufgegliedert sind:

6

- vom 01.10.2014 bis 31.12.2014 monatlich 415,00 € mehr als bisher bewilligt

7

- vom 01.01.2015 bis 31.03.2015 monatlich 450,93 € mehr als bisher bewilligt

8

Am 09.04.2015 überwies das Jobcenter deshalb einen Gesamtbetrag von 3.048,72 € auf das vorbezeichnete Konto, wobei in dem Verwendungszweck aufgeführt wurde:

9

"54312//0002045/54312 1 / 438,94 EUR 2/ 2.609,78 EUR 52019021664/17020".

10

Dadurch wies Konto einen Guthabenbetrag von 3.134,58 €, bei einem verfügbaren Betrag von 783,93 € auf.

11

Mit Schriftsatz ihres Prozessbevollmächtigten vom 28.05.2015, beim Amtsgericht Grünstadt am Folgetag eingegangen, begehrte die Antragstellerin die Freistellung des Betrages von 3.048,72 € von der Pfändung sowie die einstweilige Einstellung der Zwangsvollstreckung ohne Sicherheitsleistung in dieser Höhe. Hinsichtlich der Einzelheiten wird auf den bei der Akte (Bl. 26 ff.) befindlichen Schriftsatz verwiesen.

12

Das Amtsgericht stellte mit Beschluss des Rechtspflegers vom 29.05.2015 die Zwangsvollstreckung bis zur Entscheidung über den Schuldnerantrag einstweilen nach §§ 850k Abs. 4, 732 Abs. 2 ZPO ein.

13

Nachdem die Antragsgegnerin innerhalb gewährter Frist keine Stellungnahme beim Amtsgericht abgegeben hatte, wies der Rechtspfleger beim Amtsgericht Grünstadt mit Beschluss vom 06.08.2015 den Antrag der Antragstellerin vom 28.05.2015 mit der Maßgabe des Wirksamwerdens mit Rechtskraft zurück und begründete dies damit, dass §§ 850k und 765a ZPO nur den Schuldner, nicht aber Dritte schütze und Nachzahlungen für mehrere Monate vom Vollstreckungsgericht nicht freigegeben werden könnten. Wegen der Einzelheiten der Begründung wird auf den Beschluss bei der Akte (Bl. 36 f.) Bezug genommen.

14

Gegen diesen ihr am 25.08.2015 zugestellten Beschluss hat die Antragstellerin am 08.09.2015 sofortige Beschwerde eingelegt.

15

Der Rechtspfleger beim Amtsgericht Grünstadt hat der sofortigen Beschwerde unter Bezugnahme auf die Gründe der angefochtenen Entscheidung durch Beschluss vom 16.09.2015 nicht abgeholfen und die Sache dem Beschwerdegericht zur Entscheidung vorgelegt.

16

Mit Beschluss vom 25.11.2015 hat der Einzelrichter der Beschwerdekammer die Sache der Kammer zur Entscheidung übertragen.

II.

17

Die statthafte und in formeller Hinsicht auch sonst nicht zu beanstandende sofortige Beschwerde führt in der Sache zum Erfolg.

18

Die auf dem Konto eingegangene Summe von insgesamt 3.048,72 € unterfällt insgesamt der Pfändungsfreiheit.

19

1.) Zunächst ist hinsichtlich des streitgegenständlichen Geldeinganges eine Differenzierung zwischen den einzelnen Rechtsgründen der Zahlung vorzunehmen. So ist aus dem Änderungsbescheid des Jobcenters D. W. vom 02.04.2015 zu entnehmen, dass sich der Zahlbetrag aus verschiedenen Einzelpositionen zusammensetzt. Ausweislich des Änderungsbescheids wurden für die Monate Oktober bis einschließlich Dezember 2014 jeweils 415,00 € angesetzt. Die Monate Januar bis einschließlich März 2015 wurden mit jeweils 450,93 € bemessen. Dies ergibt einen Gesamtbetrag von 2.597,79 €. Hinzuzusetzen sind die für den Monat April 2015 anzusetzenden Leistungen, die ausweislich des weiteren Bescheids des Jobcenters vom 02.04.2015 insgesamt 450,93 € betrugen.

20

2.) Betreffend des Zahlbetrages von 450,93 € folgt die Pfändungsfreiheit bereits aus § 850k Abs. 2 Nr. 1a) und Nr. 1b) ZPO.

21

Ausweislich des Leistungsbescheides des Jobcenters vom 02.04.2015 handelt es sich bei diesem Betrag um laufende Sozialleistungen nach dem SGB II. Bei den Berechtigten handelt es sich um Abkömmlinge der Beschwerdeführerin, denen diese nach den Vorschriften der §§ 1601 ff. BGB unterhaltsverpflichtet ist. Insoweit liegen die Voraussetzungen des § 850k Abs. 2 Nr. 1a) ZPO vor. Selbst unterstellt, es bestünde (teilweise) keine Unterhaltsleistung auf der Grundlage gesetzlicher Verpflichtungen (mehr), da die Tochter der Beschwerdeführerin seit April 2014 volljährig ist, so lebt diese - nach wie vor -, was sich aus den Bescheiden des Jobcenters ergibt, mit der Beschwerdeführerin in einer Gemeinschaft im Sinne des § 7 Abs. 3 Nr. 4 SGB II, wobei die Beschwerdeführerin die Leistungen als Vertreterin der Bedarfsgemeinschaft erhalten hat. Letzteres ergibt sich einerseits aus der Vermutung des § 38 Abs. 1 SGB II und andererseits aus den Angaben in den Bescheiden des Jobcenters.

22

Dieser Betrag ist zu Gunsten der Beschwerdeführerin freizugeben.

23

3.) Auch der Zahlungsbetrags von insgesamt 2.597,79 für die Monate Oktober 2014 bis einschließlich März 2015 ist von der Pfändung nicht umfasst.

24

a) Soweit das Amtsgericht seine Rechtsauffassung auf Beschlüsse des Amtsgerichts Hannover vom 06.06.2008 (105 M 55427/08), des Landgerichts Berlin vom 14.10.2013 (51 T 656/13) und des Landgerichts Koblenz vom 23.01.2015 (2 T 46/15) stützt, wird die mangelnde Vergleichbarkeit der zu beurteilenden Konstellationen verkannt.

25

Dem Amtsgericht ist zwar insoweit zuzustimmen, dass mit der Zahlung von Sozialleistungen auf ein Konto die Sozialleistungen grundsätzlich ihre Eigenschaft als solche verlieren und zu Kontoguthaben werden (vgl. etwa BGH NJW 1988, 709). Der hier zu beurteilende Fall liegt jedoch anders.

26

Aus § 850k Abs. 2 Nrn. 1a) und 1b) ZPO ergibt sich, dass die hierunter fallenden Beträge zu einer Erhöhung des Freibetrages führen. Ist dies aber der Fall und wird zudem über § 850k Abs. 2 S. 2 i.V.m. Abs. 1 S. 3 ZPO der Pfändungsschutz sogar noch in den dem Leistungsempfang nachfolgenden Monat verlängert, so gilt diese Wertung auch für die hier vorliegenden Leistungen. Die hier vorgenommenen Zahlungen und Leistungen können während des Kalendermonats, in welchem sie dem Konto gutgeschrieben werden, sowie dem ersten nachfolgenden Monat nicht mit anderen Leistungen gleichgesetzt werden. In diesem Aspekt unterscheidet sich der vorliegend zu beurteilende Sachverhalt auch von denjenigen, die den Entscheidungen des Amtsgerichts Aschaffenburg (ZVI 2012, 469 - dort Eingang von US-Rentenzahlungen des Sohnes), des Amtsgerichts Schwarzenbek (ZVI 2012, 354 - dort Übertragung von Kontoguthaben auf ein Sparbuch und Nichtweiterleitung auf P-Konto nach Eröffnung selbigen), des Landgerichts Berlin (ZVI 2013, 479 - dort Übergangs- und Krankengeld) und des Landgerichts Koblenz (a.a.O. - dort Nachzahlungen von Erwerbsminderungsrente) zu Grunde lagen.

27

b) Soweit in Rechtsprechung und Literatur die Auffassung vertreten wird, dass eine Nachzahlung, die einen Zeitraum von mehreren in der Vergangenheit liegenden Monaten umfasst, grundsätzlich nicht vom Schutz des § 850k ZPO umfasst wird, schließt sich die Kammer dieser Auffassung grundsätzlich an. Auch der Annahme, dass Leistungen für die Vergangenheit nicht mehr mit der Vermutung einhergehen, dass der Betrag tatsächlich für den Lebensunterhalt benötigt wird (vgl. etwa Landgericht Koblenz a.a.O. Rn. 5), tritt die Kammer grundsätzlich bei.

28

Für den vorliegenden Fall erfordern die hier maßgeblichen Umstände jedoch eine andere Betrachtung und Bewertung. Ausgangspunkt aller Erwägungen muss dabei der Zahlungsgrund und die Art der Leistungen sein, in die vollstreckt werden soll. Hier handelt es sich um Sozialleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts auf Grundlage des SGB II, also um steuerfinanzierte, bedarfsorientierte und bedürftigkeitsabhängige Fürsorgeleistungen des Staates (vgl. Breitkreuz, in: beckOK SozR, 39. Edition, Stand. 01.09.2015, SGB II § 19 Rn. 2), nach Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ein aus Art. 1 Abs. 1 i.V.m. 20 Abs. 1 GG folgenden Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums sichern sollen (BVerfGE 125, 175).

29

Daraus schließt die Kammer, dass entsprechende Nachzahlungen seitens der öffentlichen Hand dem Pfändungsschutz grundsätzlich unterfallen müssen. Dem Vollstreckungsschuldner soll nämlich ein zur notwendigen Lebensführung angemessener Betrag belassen, eine "Kahlpfändung" verhindert werden. Da die Leistungen nach den Intentionen des Gesetzgebers "unter Berücksichtigung des Bedarfsdeckungsgrundsatzes so weit wie möglich pauschaliert" (vgl. BT-Drucks 15/1516 S. 46) erfolgen, besteht eine Vermutung dafür, dass es sich bei der Zahlung, auf den jeweiligen Monat betrachtet, um die Deckung des menschenwürdigen Bedarfs in Gestalt des Existenzminimums handelt. Dieses soll aber bei einer Pfändung erhalten bleiben.

30

Insoweit ist der für den Monat März 2014 in dem Gesamtbetrag von (restlichen) 2.597,79 € enthaltene, im Folgemonat gezahlte Teilbetrag von 450,93 € ebenfalls vorab von der Pfändung auszunehmen. Dies folgt aus einer analogen Anwendung des § 850k Abs. 2 Nrn. 1a) und 1b) ZPO i.V.m. Abs. 1 S. 3 ZPO. Der darin zum Ausdruck gekommene Gedanke, dass pfändungsfreie stehengelassene Leistungen auch im Folgemonat noch von der Pfändungsfreiheit umfasst werden, ist dabei analog auf eine Nachzahlung seitens des Sozialleistungsträgers zu übertragen. Es ist kein durchgreifender Grund dafür ersichtlich, hier zwischen einer tatsächlich erfolgten Auszahlung und einer Nachzahlung (bezogen auf bestehende Leistungsansprüche aus dem Vormonat) zu differenzieren.

31

Der Betrag von weiteren 450,93 € ist daher aufgrund von § 850k Abs. 2 Nrn. 1a) und 1b) ZPO i.V.m. Abs. 1 S. 3 ZPO analog nicht der Pfändung unterworfen und freizugeben.

32

c) Hinsichtlich der Monate Oktober 2014 bis einschließlich Februar 2015 greift diese Analogie nicht, da diese außerhalb der Fristen aus § 850k Abs. 2 Nrn. 1a) und 1b) ZPO i.V.m. Abs. 1 S. 3 ZPO liegen.

33

Diese Beträge sind jedoch aus anderen Gründen der Beschwerdeführerin zu belassen.

34

Die Vermutung, dass diese zur Sicherung des Lebensunterhaltes gezahlten Beträge für in der Vergangenheit liegende Leistungszeiträume nicht mehr zum tatsächlichen Lebensunterhalt der Beschwerdeführerin benötigt werden, gilt hier nicht. Eine derartige gesetzgeberische Intention vermag die Kammer der Norm des § 850k ZPO nicht zu entnehmen, ebenso wenig anderen Vorschriften. Das Gegenteil ist der Fall. Nach der Gesetzbegründung soll sichergestellt werden, dass der mit der Zahlung der Leistungen verfolgte Zweck auch tatsächlich erreicht wird. Dies formuliert die Gesetzbegründung ausdrücklich für den Fall der Einmalzahlungen im Sinne des § 54 Abs. 2 SGB I (BT-Drucks. 16/7615 S. 19). Nicht anders ist der Fall vorliegende zu beurteilen.

35

Auch bei den hier gegenständlichen Beträgen darf die verfassungsrechtliche Grundlage zur Leistungserbringung durch den Staat und deren Zweck nicht außer Betracht gelassen werden. Handelt es sich bei den Leistungen um solche zur Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums (BVerfGE 125, 175), so folgt bereits im Umkehrschluss aus der Leistungsintention, dass zwar auch mit weniger Mitteln eine Existenz noch möglich ist, diese allerdings menschenunwürdig wäre. Einen zwingenden Schluss von der Nichtverfügbarkeit der Nachzahlungsbeträge in den entsprechenden Leistungsabschnitten auf die nach Meinung von Stimmen in Rechtsprechung und Literatur nunmehr nicht mehr zur Deckung des Lebensunterhalts bestehende Notwendigkeit, vermag die Kammer nicht zu erkennen. Zwar ist den Stimmen in Rechtsprechung und Literatur insoweit zuzustimmen, als gewisse Teilbereiche der menschlichen Existenz nicht nachholbar sind, etwa im Bereich der Ernährung. Im vorliegenden Fall entfallen jedoch in den Monaten Oktober bis Dezember 2014 von der monatlichen Gesamtsumme lediglich 47,66 € (39,11 € für B und weitere 8,55 € für C) und für die Zeit ab Januar 2015 monatlich 73,99 € (53,37 € für B und weitere 20,62 € für C) auf den Regelbedarf, in dem diese Kostenblöcke der menschlichen Existenz enthalten sind. Die restlichen 367,34 € pro Monat für die Monate bis einschließlich Dezember 2014 bzw. 376,94 € pro Monat in den Monaten ab Januar 2015 dienen dem Bedarf an Unterkunft und Heizung, was sich aus den vorliegenden Bescheiden ergibt.

36

Die Teile für Unterkunft und Heizung decken damit aber nach dem Zweck des SGB II lediglich die tatsächlich angefallenen Kosten der Unterkunft. Insoweit hat die Nutzung selbiger in der Vergangenheit auch stattgefunden, allein die Bezahlung war nicht erfolgt. Das Argument, dass die entsprechenden Zahlungsbestandteile nicht mehr für den Lebensunterhalt benötigt werden, verfängt in diesem Zusammenhang nicht, die fehlenden Zahlungen können (und müssen) als sog. "existenzsichernde Verpflichtungen (BT-Drucks. 16/7615 S. 14) nachgeholt werden. Gegen die Pfändbarkeit spricht § 54 Abs. 3 Nr. 2a) SGB I, wonach Wohngeld grundsätzlich unpfändbar ist, um zu verhindern, dass durch die Pfändung die Zwecksetzung des Wohngeldes in Gestalt der wirtschaftlichen Sicherung angemessenen und familiengerechten Wohnens vereitelt wird (BT-Drucks. 15/1516 S. 68).

37

Hinsichtlich der Regelbedarfsbeträge von insgesamt 47,66 € bzw. 73,99 € monatlich besteht ebenfalls keine Vermutung dafür, dass diese nicht für Leistungen zu verwenden sind, die nachgeholt oder nachgezahlt werden können. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die Regelleistungen aus verschiedenen Teilen zusammensetzen und entsprechend dem RBEG fortgeschrieben werden. Hinsichtlich der genauen Zusammensetzung wird auf die in den jeweiligen Jahren geltenden Zusammensetzungen der Beträge verwiesen, wie sie dem RBEG zu entnehmen sind. In diesen sind aber ausweislich § 6 RBEG beispielsweise mit den Kosten in der Abteilung 3 solche für Bekleidung enthalten, die im Falle der nachträglichen Zahlung noch bedarfsnachholend anfallen können. Es ist nicht ersichtlich, dass hier ein in der Vergangenheit bestehender Bedarf aufgrund Zeitablaufes in Wegfall geraten würde.

38

Gegen die Pfändbarkeit spricht auch noch ein weiteres Argument. So kommt in der Gesetzesbegründung (BT-Drucks. 15/1516 S. 56) zum Ausdruck, dass die Leistungen in Gestalt des ALG II nach dem SGB II nicht mit der Übernahme von Schulden des Hilfeempfängers verbunden sind. Dieses Ziel würde nicht erreicht, wenn bei der Nachzahlung fehlerhaft zu niedrig angesetzter Leistungen diese den Gläubigern des Sozialleistungsempfängers zu Gute kämen.

39

Auch spricht gegen eine Pfändbarkeit, dass dann im Falle der vorwerfbar fehlerhaften Festsetzung der Sozialleistungen dem Empfänger im haftungsrechtlichen Sinne ein Schaden entstünde, der - bei angenommener Vorlage der weiteren tatbestandlichen Voraussetzungen - zu einem Haftungsanspruch gegenüber dem Staat führen würde.

40

Insoweit ist eine Pfändbarkeit jedenfalls aus der wertenden Gesamtbetrachtung und auf Grundlage der §§ 850c, 850f Abs. 1 ZPO ausgeschlossen.

41

Aus den selben Gründen liegt in dem hier vorliegenden Fall - anders als das Amtsgericht angenommen hat - auch eine unbillige Härte im Sinne des § 765a ZPO vor, sodass eine Pfändbarkeit der entsprechenden Leistungen nicht in Betracht kommt. Ein schutzwürdiges Interesse der Gläubiger an einer Vollstreckung in nachgezahlte Leistungen nach dem SGB II ist nicht zu erkennen. Auf der Seite der Beschwerdeführerin - aber auch der mit ihr in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Kinder - besteht hingegen aus den vorstehend dargelegten Gründen ein schutzwürdiges Interesse am Behalten der (nachträglich gezahlten) Leistungen zur Sicherung des menschenwürdigen Existenzminimums, das die Interessen der Gläubigerin sichtlich überwiegt.

42

Soweit in den vom Amtsgericht zitierten Entscheidungen darauf hingewiesen wird, dass die Beschwerdeführerin bei Vorlage der gesetzlichen Bestimmungen und Bedingungen das Geld Dritter getrennt von ihrem Vermögen anzulegen hat, trifft dies aufgrund der Bestimmungen der §§ 1626, 1642 BGB i.V.m. den in § 1805 BGB niedergelegten Grundsätzen der Vermögenstrennung auch im Verhältnis Elternteil und Kind zwar grundsätzlich zu. Diese Grundsätze sind vorliegend jedoch über die in § 850k Abs. 2 ZPO zum Ausdruck gekommenen besonderen Wertungen zu korrigieren. Wenn wegen § 850k Abs. 2 ZPO ein jedenfalls eingeschränkter Pfändungsschutz besteht, so darf dieser nicht dadurch umgangen werden, dass die Gelder ohne weiteres zu reinem Kontoguthaben, in welches vollstreckt werden kann, erklärt werden.

43

Die Kostenentscheidung folgt aus § 97 ZPO.

44

Die Rechtsbeschwerde ist zuzulassen, da bislang zu den entscheidenden Rechtsfragen keine Entscheidung des Bundesgerichtshofs veröffentlicht ist und die Kammer mit dieser Entscheidung von der Rechtsprechung anderer erst- und zweitinstanzlicher Gerichte in ähnlich gelagerten tatsächlichen Ausgangskonstellationen abweicht. Insoweit ist eine Klärung der Rechtsfragen bei Nachzahlung von Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts (ALG II) aufgrund der über den hier zu entscheidenden Einzelfall hinausgehenden Bedeutung für eine Vielzahl von vergleichbaren Fallkonstellationen durch das Rechtsbeschwerdegericht angezeigt.

(1) Ansprüche auf Dienst- und Sachleistungen können nicht gepfändet werden.

(2) Ansprüche auf einmalige Geldleistungen können nur gepfändet werden, soweit nach den Umständen des Falles, insbesondere nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen des Leistungsberechtigten, der Art des beizutreibenden Anspruchs sowie der Höhe und der Zweckbestimmung der Geldleistung, die Pfändung der Billigkeit entspricht.

(3) Unpfändbar sind Ansprüche auf

1.
Elterngeld bis zur Höhe der nach § 10 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes anrechnungsfreien Beträge sowie dem Erziehungsgeld vergleichbare Leistungen der Länder,
2.
Mutterschaftsgeld nach § 19 Absatz 1 des Mutterschutzgesetzes, soweit das Mutterschaftsgeld nicht aus einer Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit herrührt, bis zur Höhe des Elterngeldes nach § 2 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes, soweit es die anrechnungsfreien Beträge nach § 10 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes nicht übersteigt,
2a.
Wohngeld, soweit nicht die Pfändung wegen Ansprüchen erfolgt, die Gegenstand der §§ 9 und 10 des Wohngeldgesetzes sind,
3.
Geldleistungen, die dafür bestimmt sind, den durch einen Körper- oder Gesundheitsschaden bedingten Mehraufwand auszugleichen.

(4) Im übrigen können Ansprüche auf laufende Geldleistungen wie Arbeitseinkommen gepfändet werden.

(5) Ein Anspruch des Leistungsberechtigten auf Geldleistungen für Kinder (§ 48 Abs. 1 Satz 2) kann nur wegen gesetzlicher Unterhaltsansprüche eines Kindes, das bei der Festsetzung der Geldleistungen berücksichtigt wird, gepfändet werden. Für die Höhe des pfändbaren Betrages bei Kindergeld gilt:

1.
Gehört das unterhaltsberechtigte Kind zum Kreis der Kinder, für die dem Leistungsberechtigten Kindergeld gezahlt wird, so ist eine Pfändung bis zu dem Betrag möglich, der bei gleichmäßiger Verteilung des Kindergeldes auf jedes dieser Kinder entfällt. Ist das Kindergeld durch die Berücksichtigung eines weiteren Kindes erhöht, für das einer dritten Person Kindergeld oder dieser oder dem Leistungsberechtigten eine andere Geldleistung für Kinder zusteht, so bleibt der Erhöhungsbetrag bei der Bestimmung des pfändbaren Betrages des Kindergeldes nach Satz 1 außer Betracht.
2.
Der Erhöhungsbetrag (Nummer 1 Satz 2) ist zugunsten jedes bei der Festsetzung des Kindergeldes berücksichtigten unterhaltsberechtigten Kindes zu dem Anteil pfändbar, der sich bei gleichmäßiger Verteilung auf alle Kinder, die bei der Festsetzung des Kindergeldes zugunsten des Leistungsberechtigten berücksichtigt werden, ergibt.

(6) In den Fällen der Absätze 2, 4 und 5 gilt § 53 Abs. 6 entsprechend.

(1) Für die Vergangenheit kann der Berechtigte Erfüllung oder Schadensersatz wegen Nichterfüllung nur von dem Zeitpunkt an fordern, zu welchem der Verpflichtete zum Zwecke der Geltendmachung des Unterhaltsanspruchs aufgefordert worden ist, über seine Einkünfte und sein Vermögen Auskunft zu erteilen, zu welchem der Verpflichtete in Verzug gekommen oder der Unterhaltsanspruch rechtshängig geworden ist. Der Unterhalt wird ab dem Ersten des Monats, in den die bezeichneten Ereignisse fallen, geschuldet, wenn der Unterhaltsanspruch dem Grunde nach zu diesem Zeitpunkt bestanden hat.

(2) Der Berechtigte kann für die Vergangenheit ohne die Einschränkung des Absatzes 1 Erfüllung verlangen

1.
wegen eines unregelmäßigen außergewöhnlich hohen Bedarfs (Sonderbedarf); nach Ablauf eines Jahres seit seiner Entstehung kann dieser Anspruch nur geltend gemacht werden, wenn vorher der Verpflichtete in Verzug gekommen oder der Anspruch rechtshängig geworden ist;
2.
für den Zeitraum, in dem er
a)
aus rechtlichen Gründen oder
b)
aus tatsächlichen Gründen, die in den Verantwortungsbereich des Unterhaltspflichtigen fallen,
an der Geltendmachung des Unterhaltsanspruchs gehindert war.

(3) In den Fällen des Absatzes 2 Nr. 2 kann Erfüllung nicht, nur in Teilbeträgen oder erst zu einem späteren Zeitpunkt verlangt werden, soweit die volle oder die sofortige Erfüllung für den Verpflichteten eine unbillige Härte bedeuten würde. Dies gilt auch, soweit ein Dritter vom Verpflichteten Ersatz verlangt, weil er anstelle des Verpflichteten Unterhalt gewährt hat.

(1) Ansprüche auf Dienst- und Sachleistungen können nicht gepfändet werden.

(2) Ansprüche auf einmalige Geldleistungen können nur gepfändet werden, soweit nach den Umständen des Falles, insbesondere nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen des Leistungsberechtigten, der Art des beizutreibenden Anspruchs sowie der Höhe und der Zweckbestimmung der Geldleistung, die Pfändung der Billigkeit entspricht.

(3) Unpfändbar sind Ansprüche auf

1.
Elterngeld bis zur Höhe der nach § 10 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes anrechnungsfreien Beträge sowie dem Erziehungsgeld vergleichbare Leistungen der Länder,
2.
Mutterschaftsgeld nach § 19 Absatz 1 des Mutterschutzgesetzes, soweit das Mutterschaftsgeld nicht aus einer Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit herrührt, bis zur Höhe des Elterngeldes nach § 2 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes, soweit es die anrechnungsfreien Beträge nach § 10 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes nicht übersteigt,
2a.
Wohngeld, soweit nicht die Pfändung wegen Ansprüchen erfolgt, die Gegenstand der §§ 9 und 10 des Wohngeldgesetzes sind,
3.
Geldleistungen, die dafür bestimmt sind, den durch einen Körper- oder Gesundheitsschaden bedingten Mehraufwand auszugleichen.

(4) Im übrigen können Ansprüche auf laufende Geldleistungen wie Arbeitseinkommen gepfändet werden.

(5) Ein Anspruch des Leistungsberechtigten auf Geldleistungen für Kinder (§ 48 Abs. 1 Satz 2) kann nur wegen gesetzlicher Unterhaltsansprüche eines Kindes, das bei der Festsetzung der Geldleistungen berücksichtigt wird, gepfändet werden. Für die Höhe des pfändbaren Betrages bei Kindergeld gilt:

1.
Gehört das unterhaltsberechtigte Kind zum Kreis der Kinder, für die dem Leistungsberechtigten Kindergeld gezahlt wird, so ist eine Pfändung bis zu dem Betrag möglich, der bei gleichmäßiger Verteilung des Kindergeldes auf jedes dieser Kinder entfällt. Ist das Kindergeld durch die Berücksichtigung eines weiteren Kindes erhöht, für das einer dritten Person Kindergeld oder dieser oder dem Leistungsberechtigten eine andere Geldleistung für Kinder zusteht, so bleibt der Erhöhungsbetrag bei der Bestimmung des pfändbaren Betrages des Kindergeldes nach Satz 1 außer Betracht.
2.
Der Erhöhungsbetrag (Nummer 1 Satz 2) ist zugunsten jedes bei der Festsetzung des Kindergeldes berücksichtigten unterhaltsberechtigten Kindes zu dem Anteil pfändbar, der sich bei gleichmäßiger Verteilung auf alle Kinder, die bei der Festsetzung des Kindergeldes zugunsten des Leistungsberechtigten berücksichtigt werden, ergibt.

(6) In den Fällen der Absätze 2, 4 und 5 gilt § 53 Abs. 6 entsprechend.

(1) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen der Partei zur Last, die es eingelegt hat.

(2) Die Kosten des Rechtsmittelverfahrens sind der obsiegenden Partei ganz oder teilweise aufzuerlegen, wenn sie auf Grund eines neuen Vorbringens obsiegt, das sie in einem früheren Rechtszug geltend zu machen imstande war.

(3) (weggefallen)

(1) Gegen einen Beschluss ist die Rechtsbeschwerde statthaft, wenn

1.
dies im Gesetz ausdrücklich bestimmt ist oder
2.
das Beschwerdegericht, das Berufungsgericht oder das Oberlandesgericht im ersten Rechtszug sie in dem Beschluss zugelassen hat.
§ 542 Abs. 2 gilt entsprechend.

(2) In den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 ist die Rechtsbeschwerde nur zulässig, wenn

1.
die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat oder
2.
die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Rechtsbeschwerdegerichts erfordert.

(3) In den Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 ist die Rechtsbeschwerde zuzulassen, wenn die Voraussetzungen des Absatzes 2 vorliegen. Das Rechtsbeschwerdegericht ist an die Zulassung gebunden.

(4) Der Rechtsbeschwerdegegner kann sich bis zum Ablauf einer Notfrist von einem Monat nach der Zustellung der Begründungsschrift der Rechtsbeschwerde durch Einreichen der Rechtsbeschwerdeanschlussschrift beim Rechtsbeschwerdegericht anschließen, auch wenn er auf die Rechtsbeschwerde verzichtet hat, die Rechtsbeschwerdefrist verstrichen oder die Rechtsbeschwerde nicht zugelassen worden ist. Die Anschlussbeschwerde ist in der Anschlussschrift zu begründen. Die Anschließung verliert ihre Wirkung, wenn die Rechtsbeschwerde zurückgenommen oder als unzulässig verworfen wird.