Tenor

Die Berufung wird zurückgewiesen.

Der Kläger trägt die Kosten des Berufungsverfahrens.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Tatbestand

 
Der Kläger begehrt die erneute Teilnahme am Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde der zahnärztlichen Abschlussprüfung.
Der Kläger nahm im Jahr 2001 zum ersten Mal an der zahnärztlichen Abschlussprüfung teil. Im Fach Zahnersatzkunde wurde seine Leistung mit „nicht genügend“ bewertet mit der Folge, dass dieser Prüfungsabschnitt nicht bestanden war. Die Wiederholungsprüfung in diesem Prüfungsabschnitt fand in der Zeit vom 12. bis 26.03.2002 statt. Der Kläger erhielt für seine Leistungen in der theoretischen Prüfung die Beurteilung „mangelhaft bis nicht genügend“, für die praktischen Prüfungsleistungen „nicht genügend“ und für die Gesamtleistung ebenfalls die Note „nicht genügend“. Daraufhin wurde dem Kläger mit Schreiben des Ausschusses für die zahnärztliche Prüfung an der Universität Tübingen vom 16.04.2002 mitgeteilt, dass er die Wiederholungsprüfung nicht bestanden habe und zu einer weiteren Prüfung nicht zugelassen werde. Gleichzeitig wurde ihm die schriftliche Begründung für die Gesamtnote „nicht genügend“ im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde zugeleitet.
Mit Schreiben vom 23.04.2002 legte der Kläger gegen das „Prüfungsergebnis im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde“ Widerspruch ein. Zur Begründung trug er vor, er habe den ersten Behandlungstag verloren, nachdem die zunächst zugewiesene Patientin aus Zeitmangel abgesagt habe; seine zweite Patientin sei erst gegen 17.00 Uhr erschienen. Des weiteren habe er keine aktuellen Röntgenbilder gehabt, da ihm die Anfertigung verwehrt worden sei, obgleich dies notwendig gewesen wäre. Er habe dann die alten Kronen an den Zähnen 46 und 47 entfernt. Danach sei am Zahn 46 im bukkalen Bereich ein Defekt entstanden. Bei der nachfolgenden Kariesbehandlung am Zahn 46 - auch seitlich entlang der Wurzel - habe er sehr viel Zeit dadurch verloren, dass er die ganze Sitzung gegen Blutungen habe ankämpfen müssen. Die angezeigte Gingivektomie habe der anwesende Assistent jedoch nicht durchgeführt, sondern ihn statt dessen aufgefordert, einen Faden zu legen. Er habe am 21.03.2002, nachdem er die Pfeilerzähne 46 und 47 am 14.03.2002 präpariert und am 15.03.2002 die Präparationen geglättet gehabt habe, seine fertige Arbeit eingepasst und einem Assistenzzahnarzt gezeigt. Dieser habe festgestellt, dass sich an Zahn 46 bukkal ein kleiner Defekt befinde und die Prüferin herbeigeholt, um sich die Situation anzuschauen. Diese habe ihm gesagt, dass es sich um eine Pulpenöffnung handele, die nach der Kronenentfernung noch nicht da gewesen sei. Indes habe die Prüferin sich die Situation zu keinem Zeitpunkt zwischen dem 13. bis 21.03.2002 angeschaut. Er habe die Situation nach der Kronen- und Kariesentfernung lediglich dem Assistenten vorgezeigt. Ungefähr 15 Minuten nach diesem Vorfall sei die Prüferin erneut zu ihm gekommen und habe gesagt, dass er die Examensprüfung sowieso nicht bestanden habe und er seinen Patienten einem Assistenten übergeben könne. Er rügte auch Fehler bei der Bewertung des theoretischen Prüfungsteils und des von ihm angefertigten herausnehmbaren Zahnersatzes.
Mit Widerspruchsbescheid des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 03.01.2003, dem Kläger zugestellt am 04.01.2003, wies das beklagte Land den Widerspruch zurück. Zur Begründung wurde ausgeführt, der Kläger habe noch am ersten Tag eine neue Patientin erhalten, die bereits um 16.00 Uhr erschienen sei. Die an diesem Tag nicht erfolgten Behandlungsschritte hätten bequem in der übrigen Prüfungszeit nachgeholt werden können. Die Prüfungsanweisung, mit der Behandlung der Patientin unverzüglich auch ohne Röntgenbild zu beginnen, sei korrekt gewesen, da beide Zähne zum Zeitpunkt des Behandlungsbeginns vital und bereits seit längerem überkront gewesen seien. Durch eine - überflüssige - Röntgendiagnostik hätte sich keine Änderung der Behandlung ergeben. Bei der Durchführung der Abformung für die Kronen an den Zähnen 46 und 47 sei der Kläger mit keiner stärkeren Blutungsneigung als bei der Anfertigung von festsitzendem Zahnersatz üblich konfrontiert gewesen. Das Versagen des Klägers im praktischen Prüfungsteil habe nicht auf der fehlenden Zeit, sondern vor allem auf der Tatsache beruht, dass er aufgrund nicht genügender theoretischer Kenntnisse und praktischer Umsetzung bei der betroffenen Patientin zwei vitale Pfeilerzähne durch seine Präparation kaputt geschliffen und damit einen bleibenden Schaden verursacht habe. Der vom Kläger beklagte, hiervon zu unterscheidende Defekt sei auch nicht, wie von ihm vermutet, durch das Abnehmen der alten Krone entstanden, sondern stelle eine kariöse Läsion dar. Die Prüferin habe den Zustand der Pfeilerzähne nach der Entfernung der Kronen 46 und 47 bei der Patientin gesehen, es habe hierbei keine Pulpa durchgeschimmert. Der Kläger habe sich bei dieser Gelegenheit bei der Prüferin beklagt, wie er die - vermeintlich schwierige - Präparation machen solle. Eine Beurteilung des Zustands der Pfeilerzähne sei möglich gewesen, auch wenn die Prüferin dem Kläger nur über die Schulter gesehen habe. Beide Pfeilerzähne seien zu diesem Zeitpunkt in einem vollkommen anderen Zustand gewesen als zu dem Zeitpunkt, als die Prüferin dem Kläger habe mitteilen müssen, dass seine Prüfungsleistung „nicht genügend“ sei, da er an einem der Pfeilerzähne mit zu starkem Neigungswinkel so weit in den Zahn präpariert habe, dass eine Perforation zur Pulpa bestanden und am anderen Pfeilerzahn die Pulpa rot durchgeschimmert habe. Die Äußerung zum Nichtbestehen habe die Prüferin machen dürfen, ohne damit gegen Verfahrensvorschriften zu verstoßen, da eine Beratung mit anderen Prüfern im praktischen Teil des Faches Zahnersatzkunde nicht vorgesehen sei. Zu diesem Zeitpunkt habe definitiv festgestanden, dass die Prüfungsleistung nicht genügend sei. Die später folgenden Prüfungsleistungen hätten keinen Einfluss auf die Gesamtnotengebung mehr haben können. Der Vorwurf der Befangenheit sei im Übrigen nicht unverzüglich erhoben worden.
Hiergegen hat der Kläger am 16.01.2003 Klage mit dem Ziel einer weiteren Prüfungszulassung erhoben. Zur Begründung trug er vor, ihm sei ein erheblicher Zeitverlust entstanden, der sich auf die - angeblich schlechte - Qualität der Behandlung ausgewirkt habe. Ein Ausgleich im Rahmen der ursprünglichen Bearbeitungszeit sei nicht möglich gewesen. Ihm hätte deshalb eine Verlängerung der Prüfungszeit um den verloren gegangenen Prüfungstag zugestanden werden müssen. Die Darstellung des Beklagten, dass er bei der Kariesbehandlung nach erfolgter Kronenentfernung einen Behandlungsfehler begangen habe, indem er zu tief bzw. in einem falschen Winkel geschliffen habe, treffe nicht zu. Er habe lediglich die vorhandene Karies entfernt. Sei eine so weitgehende Entfernung erforderlich, dass man in die Nähe des Pulparaumes gelange, so müsse notfalls eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden. Die von ihm vorgenommene Präparation und der Präparationswinkel seien erforderlich gewesen, um die vorhandene Karies abzutragen. Nicht zutreffend sei die Behauptung des Beklagten, er habe durch seine Behandlung, insbesondere durch das Abschleifen, eine Pulpaöffnung am Zahn 46 verursacht. Es sei bei der Entfernung der Krone ein kleiner Defekt entstanden, der keinerlei Kommunikation zum Pulparaum gehabt habe. Es sei nicht möglich, dass die Prüferin die Beobachtung, der Schaden sei unmittelbar nach Entfernen der Krone nicht vorhanden gewesen, gemacht haben könne, als sie ihm während der Behandlung über die Schulter geschaut habe. Nicht der Präparationswinkel sei für die Pulpaöffnung kausal gewesen, vielmehr sei diese durch die Entfernung der Krone entstanden. Hätte er anlässlich der Präparation des betreffenden Zahns am 14.03.2002 die Pulpa eröffnet, so hätten sich - was nicht erfolgt sei - bei der Patientin - neben einer deutlich sichtbaren Blutung - erhebliche Schmerzen einstellen müssen. Die Prüferin habe auch den ihr zustehenden Bewertungsspielraum überschritten.
Der Beklagte ist der Klage entgegen getreten und hat ausgeführt, dass es sich um ein übliches Problem handele, wenn Patienten während des Staatsexamens nicht zum gewünschten Zeitpunkt zur Behandlung kommen könnten. Hierdurch könne durchaus für einen Kandidaten ein Zeitverlust von einem Tag entstehen. Darauf werde durch die regelmäßige Prüfungszeit von 10 Tagen Rücksicht genommen. Eine Verlängerung der Behandlungszeit sei unrealistisch und führe zur Chancenungleichheit. Der Kläger habe eine von Umfang und Schwierigkeitsgrad her eher kleine Examensarbeit zu absolvieren gehabt. Die Falschbehandlung sei unabhängig von jedem vermeintlichen Zeitdruck zu sehen. Das Ausmaß der Kronenrandkaries habe nach Abnahme der Kronen klinisch wesentlich exakter als mit einem Röntgenbild ermittelt werden können, da Röntgenstrahlung die Metalllegierung nicht durchdringen würde. Nach Abnahme der Kronen seien beide Zähne vollkommen normal präpariert gewesen. Die Pulpenöffnung an Zahn 46 sowie die beinahe erfolgte Pulpenöffnung an Zahn 47 seien weder durch das Abnehmen der alten Kronen noch durch die Entfernung der Karies entstanden. In beiden Fällen habe der Kläger durch eine falsche Präparation mit einem zu starken Neigungswinkel auf die Zahnachse zu das Pulpenhorn auf der Glattfläche des vorderen Anteils der Zahnkrone vollständig an Zahn 46 und nahezu vollständig an Zahn 47 eröffnet. Die angesprochene Sekundärkaries an Zahn 46 liege von der Öffnungsstelle der Pulpa entfernt weiter unten zum Zahnfleisch hin. Die Schlitzung der Kronen erfolge ungefähr in der Mitte der Außenfläche des Zahnes, die Öffnungsstelle der Pulpa liege davor. Zudem lägen bei beiden Zähnen die besagten Verletzungsstellen auf einer - vom Kläger - eben geschliffenen Zahnoberfläche.
Mit Urteil vom 09.06.2005 hat das Verwaltungsgericht die Klage abgewiesen und ausgeführt, der Kläger habe keinen Anspruch auf erneute Teilnahme am Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde. Die Regelprüfungszeit des § 50 Satz 1 ZAppO von 10 Tagen sei eingehalten worden. Der Kläger habe keinen ganzen Behandlungstag verloren, er habe am ersten Behandlungstag die Patientin der Prüferin vorgestellt und an Ober- und Unterkiefer eine Situationsabformung vorgenommen. Der vom Kläger geltend gemachte Zeitverlust verstoße auch nicht gegen § 50 Satz 2 ZAppO. Einerseits könne eine mögliche Kompensation nicht nur durch nachträgliche Zeitzugabe, sondern auch - wie vorliegend - dadurch erfolgen, dass der Prüfer die klinischen Arbeitsbedingungen in seine Bewertung einbeziehe. Andererseits beruhe das Versagen des Klägers im praktischen Prüfungsteil nicht auf der fehlenden Zeit, sondern auf der schlechten Qualität der von ihm erbrachten Prüfungsleistungen. Er könne auch nicht geltend machen, dass er infolge des Zeitverlustes bestimmte Arbeitsschritte nicht habe durchführen können. Denn er habe diese Schritte am folgenden Behandlungstag nachgeholt. Auch ein Verstoß gegen den Grundsatz der Chancengleichheit und das prüfungsrechtliche Fairnessgebot liege nicht vor. Es stelle keinen erheblichen Verfahrensfehler dar, dass die Prüferin dem Kläger noch vor Ablauf des praktischen Teils der Prüfung mitgeteilt habe, er habe die Prüfung nicht bestanden. Die Äußerung sei zu einem Zeitpunkt erfolgt, als die im praktischen Teil der Prüfung einzige Prüferin sich aufgrund der Schwere des vom Kläger gemachten Fehlers bei der Präparation der Pfeilerzähne bereits ein endgültiges Urteil habe bilden können. Die mündliche Prüfung habe bereits stattgefunden gehabt. Die nachfolgenden Prüfungsleistungen hätten auf die Gesamtnotengebung keinen maßgeblichen Einfluss mehr nehmen können. Aus den gleichen Gründen liege auch insoweit kein Verstoß gegen das Fairnessgebot vor. Die Rüge bleibe auch deshalb erfolglos, weil der Kläger den Verfahrensfehler nicht rechtzeitig gerügt habe.
Der Kläger macht mit der vom Senat zugelassenen Berufung ergänzend geltend, die Arbeiten des ersten Behandlungstages seien wegen der fortgeschrittenen Zeit weitgehend nicht zu verwenden gewesen und hätten am nächsten Tag wiederholt werden müssen. Die Wertung, dass die Prüferin den Zeitrückstand im Rahmen ihres Beurteilungsspielraums berücksichtigt habe, sei sachwidrig. Sie habe vielmehr zusätzlich zu dem bereits bestehenden Zeitrückstand noch Druck auf ihn ausgeübt. Dass ein gewisser Zeitverlust im Rahmen des Beurteilungsspielraums berücksichtigt werden könne, könne weiter nicht gelten, wenn die Mangelhaftigkeit der erstellten Arbeit gerade auf den eingetretenen Zeitverlust und das permanente Anhalten zur beschleunigten Bearbeitung durch die Prüferin zurückgehe, das jedenfalls im Rahmen einer Gesamtwürdigung zu berücksichtigen sei. Die ihm verweigerte Röntgenuntersuchung sei ebenfalls grundlegend für die zeitlichen Engpässe gewesen, die sich im Folgenden eingestellt hätten, da hierdurch ein zügiges Arbeiten erschwert worden sei. Die Verweigerung der Röntgenuntersuchung sei im Übrigen sachwidrig gewesen, da für die Planung von Zahnersatz ein vollständiger Röntgenstatus unverzichtbar sei. Die ihm aufgegebene Arbeit sei sowohl vom Umfang als auch vom Schwierigkeitsgrad her kompliziert und zeitaufwändig gewesen. Die eigentliche Behandlung habe zwischen dem 13. und 15.03.2002 stattgefunden, das Labor habe am 22.03.2002 geliefert. Danach müsse noch Zeit sein, um die Kronen ggf. zur Nachbesserung an das Labor zurückzugeben. Es habe sich bei dem im Zuge der Kronenschlitzung an Zahn 46 entstandenen Defekt nicht um eine - von einem solchen Defekt streng zu unterscheidende - Pulpaeröffnung gehandelt. Vielmehr sei eine Pulpaeröffnung nicht vorhanden gewesen und sei auch nicht durch seine Behandlung herbeigeführt worden. Dies habe sich auch darin gezeigt, dass der Defekt nach der Kronenentfernung nicht geblutet habe. Seine Behandlung der Zähne 46 und 47 sei sachgemäß gewesen, etwaige Probleme bei der Behandlung seien allein auf die konkreten Anweisungen der die Prüfung betreuenden Zahnärzte zurückzuführen. Nach der im Rahmen der Voruntersuchung festgestellten Sekundärkaries an den Zähnen 46 und 47 sei vor der weiteren Behandlung die Anfertigung eines Röntgenbildes zwingend erforderlich gewesen. Um bei einer Kariesentfernung eine mögliche, jedoch bestrittene Pulpaöffnung zu vermeiden, müssten der Pulpaverlauf und die Ausdehnung der Karies festgestellt werden, was nur durch ein - nach Entfernen der Kronen angefertigtes - Röntgenbild möglich sei. Es bestehe gegenüber der üblichen Vorgehensweise zur Entfernung vorhandener Kronen durch deren Einschlitzen auch die Möglichkeit, die zu entfernenden Kronen statt dessen abzuschleifen. Zur Auswahl der richtigen Vorgehensweise und Ermittlung des Zustandes der unter der Krone befindlichen Zahnsubstanz sei zwingend die Anfertigung einer aktuellen Röntgenaufnahme vor Entfernen der Kronen notwendig. Dies sei ebenfalls für die eigentliche Durchführung des Abschleifens der vorhandenen Kronen ohne Verletzung des darunter liegenden Zahnes und insbesondere ohne Eröffnung der Pulpa notwendig, deren Verlauf erkennbar werde. Nachdem eine Röntgenaufnahme nicht zugelassen worden sei, habe er nur die Methode des Einschlitzens der Kronen anwenden können. Die ihm zur Last gelegten, von ihm weiterhin bestrittenen Behandlungsfehler wären jedenfalls nicht verursacht worden, wenn er die geforderte Röntgenaufnahme hätte erstellen können, weil dann eine - unterstellte - Pulpaeröffnung durch eine andere Methode zur Entfernung der Kronen und ein anderes Vorgehen bei der Entfernung der Sekundärkaries vermieden worden wäre. Die Anfertigung eines Röntgenbildes werde zur Vermeidung eines Präparationstraumas der Pulpa in der zahnärztlichen Literatur als unabdingbar angesehen. Es kämen mehrere Ursachen für die vom Beklagten behauptete Pulpaeröffnung in Betracht, nämlich eine Pulpaeröffnung bei der Kronenschlitzung, durch Herausbrechen von nicht gesunder und instabiler Zahnhartsubstanz, durch die Präparation zur Vorbereitung der Anbringung der neuen Krone oder durch die Entfernung der Sekundärkaries. Dementsprechend diene die Anfertigung eines Röntgenbildes der Beurteilung des Zustandes und der Stabilität der (bei Entfernung der vorhandenen Krone möglicherweise ansonsten herausbrechenden) Zahnhartsubstanz und weiter der Ermittlung der Ausdehnung des Sekundärkariesbefalls sowie des genauen Verlaufs der Pulpa. Dadurch, dass ihm im Gegensatz zu anderen Prüflingen keine Röntgenaufnahmen zur Verfügung gestanden hätten, liege außerdem ein Verstoß gegen die Chancengleichheit vor. Eine - unterstellte - Pulpaeröffnung stelle keinesfalls - wie vom beklagten Land angenommen - stets einen Behandlungsfehler dar, es könne auch bei ordnungsgemäßer Behandlung zu einer Pulpaeröffnung kommen. Insbesondere bestehe diese Gefahr auch bei ordnungsgemäßer Behandlung, wenn - wie im vorliegenden Fall - bereits bei früheren Behandlungen am Zahn u.a. durch Präparationen Substanzabtrag erfolgt sei und deshalb nur noch wenig Substanz über der Pulpa vorhanden sei oder wenn im Zuge der Behandlung zu entfernende Karies sich nahe an der Pulpa befinde. Nach der von ihm durchgeführten Behandlung habe keinerlei Pulpaeröffnung bestanden. Soweit daran anschließend von der Prüferin das Vorliegen einer Pulpaeröffnung behauptet worden sei und er in der Folge angewiesen worden sei, den streitgegenständlichen Zahn zu trepanieren, sei dies ausschließlich auf Anweisung der Prüferin hin erfolgt.
Der Kläger beantragt,
10 
das Urteil des Verwaltungsgerichts Sigmaringen vom 09. Juni 2005 - 8 K 79/03 - zu ändern und das beklagte Land unter Aufhebung der Bescheide des Ausschusses für die zahnärztliche Prüfung an der Universität Tübingen vom 16.04.2002 und des Widerspruchsbescheids des Landesprüfungsamtes beim Regierungspräsidium Stuttgart vom 03.01.2003 zu verpflichten, ihn zu einer weiteren Prüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde der zahnärztlichen Abschlussprüfung zuzulassen.
11 
Das beklagte Land beantragt,
12 
die Berufung zurückzuweisen.
13 
Es führt ergänzend aus, der Kläger habe in jedem Fall am ersten Behandlungstag Behandlungsmaßnahmen an der zweiten Patientin durchgeführt. Ein Verlust an Prüfungszeit habe sich vorliegend nicht auf das Prüfungsergebnis ausgewirkt und habe deshalb auch nicht durch Verlängerung der Prüfungszeit kompensiert werden müssen. Der Kläger habe für die Ausführung der Arbeit ein Mehrfaches der in der Regel dafür benötigten Zeit zur Verfügung gehabt und habe bereits vor Ablauf der Prüfungszeit am 26.03.2003 die fertige Prüfungsarbeit abgegeben. Die Mangelhaftigkeit der Prüfungsarbeit gehe deshalb nicht auf einen bestehenden Zeitdruck und auf das angebliche, im Übrigen nicht rechtzeitig gerügte Anhalten zur beschleunigten Bearbeitung durch die Prüferin zurück. Ein vor der Behandlung angefertigtes Röntgenbild hätte die Verletzung des Zahnnervs in einer Region, die von der früher getragenen Krone vollständig bedeckt gewesen sei, nicht vermieden, da die Kronen Röntgenstrahlen nicht durchließen. Im Verlauf der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht habe der Kläger zugeben müssen, dass er die Verletzung des Nervs erst zu diesem Zeitpunkt erkannt habe. Die vom Kläger genannten potentiellen Faktoren für eine Pulpaöffnung seien irrelevant, da er die Pulpa im oberen Kronenbereich durch einen falschen Präparationswinkel eröffnet habe. Ein Röntgenbild auch nach Entfernen der Krone hätte den Fehler des falschen Präparationswinkels nicht vermeiden können.
14 
Der Senat hat Beweis erhoben durch Einholung eines Sachverständigengutachtens zu den Fragen, ob die an den Kläger ergangene Anweisung, vor Beginn der geprüften Behandlung keine Röntgenaufnahmen anzufertigen, fachlich korrekt gewesen sei und ob der Umstand, dass der Kläger keine Röntgenaufnahmen anfertigen konnte, (mit-)ursächlich für die im Rahmen der angefochtenen Prüfung angenommene Falschbehandlung einer Patientin durch den Kläger gewesen sei oder ob sich ein solcher Zusammenhang ausschließen lasse. Wegen des Ergebnisses der Beweisaufnahme wird auf das Gutachten von Prof. Dr. ... vom 08.08.2006 verwiesen.
15 
Dem Senat liegen die Akten des Beklagten (1 Band) sowie die Akten des Verwaltungsgerichts vor. Hierauf und auf die zwischen den Beteiligten gewechselten Schriftsätze wird wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes verwiesen.

Entscheidungsgründe

 
16 
Die zulässige Berufung ist nicht begründet. Das Verwaltungsgericht hat die - zutreffend gegen das Land Baden-Württemberg gerichtete (vgl. dazu Senat, Urteil vom 13.04.1988 - 9 S 2019/87 -) - Klage zu Recht abgewiesen, da der Kläger keinen Anspruch auf erneute Teilnahme am Prüfungsteil Zahnersatzkunde der zahnärztlichen Abschlussprüfung hat (§ 113 Abs. 5 Satz 1 VwGO).
17 
Die angegriffene Wiederholungsprüfung litt nicht an einem rechtserheblichen Verfahrens- oder Bewertungsfehler, der einer Korrektur in einem erneuten Prüfungsverfahren bedürfte. Im Fall eines Fehlers im Verfahren zur Ermittlung der Kenntnisse und Fähigkeiten des Prüflings scheidet eine ordnungsgemäße Bewertung objektiv aus, wenn wegen des gestörten Prüfungsverlaufs einer zuverlässigen Bewertung die Grundlage fehlt und/oder die Chancengleichheit aller Prüflinge verletzt wird. Der durch den Fehler belastete Prüfling hat auf der Grundlage seines prüfungsrechtlichen Rechtsverhältnisses einen gesetzlich durchsetzbaren Anspruch auf Folgenbeseitigung, der in diesen Fällen die Wiederholung der Prüfung umfasst (vgl. dazu Niehues, Schul- und Prüfungsrecht, Bd. 2, 4. Aufl., Rdnr. 504). Demgegenüber sind Mängel bei der Bewertung von Prüfungsleistungen bei einer verfahrensfehlerfreien Prüfung grundsätzlich nicht durch eine Wiederholung, sondern durch eine erneute Beratung und Bewertung durch die zuständigen Prüfer zu beheben (Niehues, a.a.O., Rdnr. 512; zu Ausnahmen vgl. BVerwG, Beschluss vom 11.04.1996 - 6 B 13.96 -, DVBl. 1996, 597; Senat, Beschluss vom 21.09.2005 - 9 S 473/05 -, NVwZ-RR 2006, 255). Mithin bedarf es vorliegend, da der Kläger die Durchführung einer Wiederholungsprüfung und nicht nur die Korrektur der Bewertung begehrt, keiner gesonderten Entscheidung, ob die vom Kläger geltend gemachten Bewertungsfehler vorliegen.
18 
Hat der Kläger die Wiederholungsprüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde nicht bestanden, hat er auch die zahnärztliche Abschlussprüfung insgesamt endgültig nicht bestanden mit der Folge, dass der Prüfungsanspruch erloschen ist (§ 54 Abs. 4 ZAppO; so schon Senat, Urt. vom 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -; vgl. auch BVerwG, Urt. vom 10.11.1972 - VII C 19.72 -, BVerwGE 41, 148).
19 
1. Der Umstand, dass dem Kläger die letztlich im Rahmen der Prüfung zu behandelnde Patientin erst zum Ende des ersten Prüfungstages zur Verfügung stand, begründet keinen rechtserheblichen Verfahrensfehler.
20 
Der Senat geht davon aus, dass der Kläger insoweit seiner Obliegenheit, Verfahrensfehler unverzüglich zu rügen, nachgekommen ist und am zweiten Behandlungstag gegenüber dem Assistenten Dr. ... geltend gemacht hat, dass ihm die zur Verfügung stehende Zeit zur ordnungsgemäßen Behandlung der Examenpatienten nicht ausreicht und gleichzeitig zusätzliche Behandlungszeit verlangt hat. Die in diesem Zusammenhang behaupteten Verfahrensfehler liegen aber nicht vor.
21 
Die Regelprüfungszeit, die gemäß § 50 Satz 1 ZAppO 10 Tage beträgt, wurde eingehalten.
22 
Soweit der Kläger geltend macht, der erste Prüfungstag sei für ihn verloren gewesen, weil er die geplanten bzw. beabsichtigten Behandlungsmaßnahmen an der (neuen) Patientin nicht habe durchführen können, vermag ihm der Senat nicht zu folgen. Unstreitig konnte er die Patientin der Prüferin vorstellen, einen aktuellen Befund erheben und erste - wenn auch möglicherweise nicht weiter verwertbare - Abdrücke nehmen. Damit fand die zahnärztliche Prüfung für den Kläger auch an diesem Tag statt. Der am ersten Tag im Vergleich zur ursprünglichen Planung entstandene Zeitverlust ändert an der Einhaltung der Regelprüfungszeit nichts. Denn § 50 Satz 1 ZAppO schreibt weder eine bestimmte Prüfungsdauer (etwa 8 Stunden pro Prüfungstag) noch einen bestimmten Zeitanteil für Behandlungsmaßnahmen am Patienten vor (so bereits Senat, Urteil vom 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -).
23 
Der vom Kläger geltend gemachte Zeitverlust verstößt auch nicht gegen § 50 Satz 2 ZAppO.
24 
Dort ist die Pflicht des Kandidaten normiert, seine theoretischen Kenntnisse über die Planung und Ausführung von Behandlungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Zahnersatzkunde nachzuweisen und sowohl herausnehmbaren wie festsitzenden Zahnersatz anzufertigen und einzugliedern. Hieraus ergibt sich die Pflicht des Prüfers, dem Kandidaten unter anderem die Benutzung der Laborarbeitsplätze und der technischen Behandlungseinrichtungen sowie die Behandlung der Patienten in dem Umfang zu ermöglichen, der für die sachgerechte Bewältigung der gestellten Prüfungsaufgabe innerhalb des zur Verfügung stehenden zeitlichen Rahmens nötig ist. Im Hinblick auf diese sich aus dem Prüfungsanspruch des Kandidaten ergebende Verpflichtung kann auch in dem nur zeitweisen Ausfall eines Patienten ein zur Rechtswidrigkeit des Prüfungsbescheides führender Verfahrensfehler liegen (Senat, Urteil vom 13.04.1988, a.a.O.). Der Kläger hat nach seinen Angaben durch den von ihm nicht zu vertretenden Ausfall der ersten Patientin nicht näher bezifferte Behandlungszeit am Patienten verloren und den so entstandenen Zeitverlust auch nicht ausgleichen können. Ob in einer solchen zeitlichen Abweichung vom Behandlungsplan des Kandidaten allein bereits ein Verfahrensfehler zu sehen ist, kann vorliegend dahingestellt bleiben. Selbst wenn man zu Gunsten des Klägers aus diesem Grund die Fehlerhaftigkeit des Prüfungsverfahrens bejaht, steht ihm der geltend gemachte Wiederholungsanspruch nicht zu. Denn Verfahrensfehler führen nach ständiger Rechtsprechung nur dann zur Rechtswidrigkeit des Prüfungsbescheides, wenn sie sich auf das Prüfungsergebnis ausgewirkt haben können (BVerwG, Urt. vom 13.06.1969 - VII C 27.68 -, BVerwGE 32, 179; Senat, Urteil vom 13.04.1988, a.a.O.). Daran fehlt es hier.
25 
Ein Verfahrensmangel bei der Prüfung, vornehmlich wenn er in einem nicht zu vertretenden Verlust an Prüfungszeit besteht, kann geheilt werden. Im Regelfall bietet sich hierfür als Kompensation eine nachträgliche Zeitzugabe an. Ist Gegenstand der Prüfung aber eine unter den stets wechselnden und für alle Prüflinge nie gleichmäßigen Bedingungen der Praxis herzustellende praktische Arbeit, so kommt als Korrekturmaßnahme nicht nur eine, vielfach auch gar nicht mögliche, Prüfungsverlängerung in Betracht, sondern auch eine Korrektur des Inhalts, dass der Prüfer die klinischen Arbeitsbedingungen, unter denen die praktische Arbeit herzustellen war, in seine Bewertung einbezieht. Dies gilt besonders bei solchen praktischen Arbeiten, bei denen wie hier die konkrete Prüfungsaufgabe für jeden Prüfling anders ist und die Prüflinge innerhalb eines zeitlichen Rahmens eigenverantwortlich über die Art und Weise der Durchführung der gestellten Aufgabe entscheiden können (so bereits Senat, Urteil vom 13.04.1988, a.a.O.).
26 
Dass dem Kläger nur noch so wenig Zeit verblieben wäre, dass die Prüfungsaufgabe überhaupt nicht mehr zu bewältigen gewesen wäre, behauptet er bereits selbst nicht. Vielmehr hat das beklagte Land unter Bezugnahme auf eine Stellungnahme der Prüferin ausgeführt, für die vom Kläger zu bewältigende Prüfungsaufgabe seien in der Praxis maximal 3,5 Zeitstunden anzusetzen. Dem ist der Kläger nicht substantiiert entgegengetreten. Ihm stand aber - wenn man seinen eigenen Vortrag, die hier maßgebliche Behandlung habe vom 12. bis 15.03.2002 stattgefunden und er habe sich einen Behandlungsplatz mit einem Mitprüfling halbtageweise geteilt, zu Grunde legt - ein Mehrfaches dieser Behandlungszeit zur Verfügung. Vorliegend kann daher bei der Frage der Ursächlichkeit des - unterstellten - Verfahrensfehlers die Bewertung der erbrachten Prüfungsleistung durch den Prüfer herangezogen werden. Zu der vom Prüfling zu erbringenden praktischen Prüfungsleistung gehört auch die Bewältigung der sich aus den klinischen Arbeitsbedingungen ergebenden besonderen Schwierigkeiten, wie sie der zeitweilige Ausfall von Patienten darstellt. Dabei ist es, wie vom Beklagten unwidersprochen vorgetragen, ohne weiteres nachvollziehbar, dass es bei einer Prüfung unter klinischen Bedingungen zu Störungen des geplanten Behandlungsablaufs kommen kann, weil Patienten vorgesehene Termine nicht einhalten können und dabei Ausfallzeiten in der Größenordnung wie beim Kläger geschehen entstehen können. Damit obliegt es zunächst dem Prüfer, der die Prüfungsaufgabe gestellt hat und der die vom Prüfling im Verlauf der 10 Tage zu bewältigenden Schwierigkeiten kennt und ihre Auswirkungen auf die erbrachte Prüfungsleistung kraft seiner Fachkompetenz beurteilen kann, die verbindliche Entscheidung darüber zu treffen, ob und inwieweit der Prüfling den Prüfungsanforderungen gerecht geworden ist. Der Prüferin war vorliegend - wie sich aus ihren Stellungnahmen ergibt - bewusst, dass die zunächst für den Kläger vorgesehene Patientin ausfiel. Sie hat weiterhin die erforderliche Behandlungszeit benannt und damit im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Zeit ihre - vom Kläger nicht substantiiert bestrittene - Einschätzung untermauert, der Kläger habe im Bereich des feststehenden Zahnersatzes eine eher kleine Prüfungsarbeit herzustellen gehabt.Nach Auffassung der Prüferin beruhte das Versagen des Klägers im praktischen Prüfungsteil jedoch nicht auf fehlender Zeit, sondern auf seinem mangelnden Können, nämlich vor allem auf der Tatsache, dass der Kläger aufgrund nicht genügender theoretischer Kenntnisse und praktischer Umsetzung bei der betroffenen Patientin zwei Pfeilerzähne bei Wahl eines falschen Präparationswinkels fehlerhaft präpariert hat. Die Prüferin hat dabei in der mündlichen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht den für das Nichtbestehen maßgeblichen Umstand zulässiger Weise dahingehend präzisiert, dass dies nicht die Perforation der Pulpa als solche, sondern die Tatsache gewesen sei, dass der Kläger zu nahe am Zahnnerv und daher „definitiv zuviel Substanz“ wegpräpariert habe, so dass es auf die Frage, ob und gegebenenfalls wann und wie eine - ohnehin nur Zahn 46 betreffende - Pulpaeröffnung stattgefunden hat, und damit auch auf die vom Kläger angeführten möglichen alternativen Ursachen für die Pulpaeröffnung nicht entscheidungserheblich ankommt. Dafür, dass die Prüferin den Zustand der Zähne 46 und 47 nach Entfernung der alten Kronen und vor der Neupräparation gesehen hat, spricht entscheidend, dass die Prüferin mit ihrer Sachverhaltsschilderung durchgängig verbindet, dass der Kläger, was dieser nicht substantiiert bestritten hat, sich bei dieser Gelegenheit über die Schwierigkeit der vorzunehmenden Präparation beklagt hat.
27 
Das Vorliegen einer fehlerhaften Präparation hat der Kläger auch nicht substantiiert bestritten.
28 
Unter Präparation ist dabei - wie dies auch im Schriftsatz des Klägers vom 17.11.2006 dargestellt wird - der nach Entfernung der alten Kronen und Füllungen, der Kariesbehandlung und der Einbringung einer Aufbaufüllung erfolgende Behandlungsschritt zu verstehen, bei dem der aus Zahnstumpf und Aufbaufüllung gebildete „Zylinder“ zur Aufnahme der Krone zurecht geschliffen wird. Auf den Substanzabtrag bei dieser Präparation bezieht sich die Kritik der Prüferin. Soweit der Kläger dies noch in der Klagebegründung missverstanden hat und sich gegen den - nicht erhobenen - Vorwurf verteidigt hat, er habe bei der Kariesbehandlung zuviel Substanz abgetragen, ist sein Vortrag überholt. Bereits nach dem letzten Vortrag des Klägers, ebenso nach dem vom Senat erhobenen Gutachten, scheidet auch die Möglichkeit aus, dass der im Rahmen der Präparation stattfindende Substanzabtrag so auch im Weg der Kariesentfernung oder der Kronenentfernung erfolgen konnte.
29 
Soweit der Kläger - erstmals im Schriftsatz vom 17.11.2006 - behauptet, der vorgenommene Substanzabtrag und der Präparationswinkel entsprächen den - zuvor von ihm dargestellten - allgemeinen fachlichen Anforderungen „bzw.“ der bei Beginn der Behandlung vorgefundenen klinischen Situation, die dadurch gekennzeichnet gewesen sei, dass am „streitgegenständlichen“ Zahn bereits früher unter erheblichem Abtrag von Zahnsubstanz Präparationen erfolgt seien, gilt Folgendes: Der Senat geht davon aus, dass am Zahn 46 der Examenspatientin an der Stelle der zwischen den Beteiligten streitig gewordenen Pulpaeröffnung bereits vor der vom Kläger durchgeführten Behandlung „Präparationen, erheblicher Abtrag von Zahnsubstanz und Kariesentfernung vorgenommen wurden und deshalb nur noch wenig Zahnsubstanz über der Pulpa“ vorhanden war. Damit ist aber der von der Prüferin erhobene und in dem vom Senat eingeholten Gutachten bekräftigte Vorwurf eines Präparationsfehlers an Zahn 46 und 47 nicht in Frage gestellt. Denn es ist nichts dafür ersichtlich, dass aus dem - im Übrigen nur auf diesen Zahn bezogenen - früheren Zustand des Zahns 46 zwingend folgen würde, dass nur die vom Kläger vorgenommene Präparation möglich war. Dagegen spricht gerade auch die vom Kläger im Schriftsatz vom 17.11.2006 geschilderte Vorgehensweise beim Ersetzen von Kronen. Danach erfolgt die fragliche Präparation nicht am nach Entfernen der alten Krone vorhandenen Zahnstumpf, sondern an einem die Form eines senkrecht stehenden Zylinders aufweisenden, aus Zahn und neuer Aufbaufüllung bestehenden Bereich, wobei Aufbaufüllung und Zahnsubstanz abgeschliffen werden.
30 
Entgegen der Auffassung des Klägers lässt sich aufgrund des aufgetretenen Zeitverlustes auch kein Verstoß gegen den Grundsatz der Chancengleichheit feststellen. Dies gilt selbst für den Fall, dass nur bei ihm und keinem anderen Kandidaten Zeitverluste durch die klinischen Arbeitsbedingungen aufgetreten sind. Der Grundsatz der Chancengleichheit verlangt zwar auch, dass die Prüflinge ihre Prüfungsleistungen unter gleichen äußeren Prüfungsbedingungen erbringen können. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese bei allen Prüflingen einer Prüfungskonkurrenz in jeder Hinsicht identisch sein müssten. Dies gilt auch für die unter klinischen Bedingungen durchgeführte praktische Prüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde. Die sich gerade aus diesen Bedingungen ergebenden unterschiedlichen Schwierigkeiten, die jeden Kandidaten treffen können und deren Bewältigung - wie ausgeführt - Teil der zu erbringenden Prüfungsleistung ist, überschreiten den Rahmen der rechtlich nicht erheblichen Unterschiede in den äußeren Prüfungsbedingungen nicht (Senat, Urteil vom 13.04.1988, a.a.O.).
31 
2. Der Umstand, dass dem Kläger die Anfertigung eines Röntgenbildes verweigert wurde, begründet ebenfalls keinen rechtserheblichen Verfahrensfehler.
32 
Zu den von der die Prüfung durchführenden Stelle zu gewährleistenden äußeren Prüfungsbedingungen gehört auch das zur Verfügung stellen von notwendigen Arbeitsmitteln, die nicht der Prüfling selbst zu stellen hat. Wird diesem Erfordernis nicht genügt, liegt ein rechtlich relevanter Verfahrensmangel vor (vgl. Senat, Beschluss vom 20.12.2002 - 9 S 1173/02 -).
33 
Der Senat geht davon aus, dass der Kläger auch insoweit seiner Obliegenheit, Verfahrensfehler unverzüglich zu rügen, nachgekommen ist. Er hat während der Prüfung gerügt, dass er vor Behandlungsbeginn, also insbesondere vor dem Entfernen der Kronen, kein Röntgenbild anfertigen durfte. Der Senat geht auch davon aus, dass der Kläger gegenüber dem Assistenten Dr. ... am dritten Behandlungstag, also nach Entfernen der alten Kronen, verlangt hat, ihm die Anfertigung eines Röntgenbildes zur Beurteilung der klinischen Situation und der Vermeidung von Behandlungsfehlern zu gestatten.
34 
Nach dem vom Senat eingeholten Gutachten war die Erstellung eines Röntgenbildes vor Beginn der geprüften Behandlung nicht erforderlich. Sie konnte weder der Diagnose der zu entfernenden Sekundärkaries dienen, da diese bereits festgestellt war (und Anlass zur Erneuerung der Kronen gab) und auch nicht der Bestimmung der Ausdehnung der Sekundärkaries, da die Zahnhartsubstanz unter der (Metall-)Krone nicht röntgenologisch darstellbar war, vielmehr nur apikal der Kronenränder liegende Defekte, mithin nur ein Teil der möglichen Defekte, erkennbar gewesen wären. Auch die im Röntgenschatten liegende Kronenpulpa und ihr Verlauf hätten sich durch ein vor Behandlungsbeginn erstelltes Röntgenbild nicht beurteilen lassen. Der Kläger setzt dem lediglich die Behauptung entgegen, auch vor Behandlungsbeginn hätte zur Beurteilung des Verlaufs der Pulpa und der Ausdehnung des Sekundärkariesbefalls ein Röntgenbild angefertigt werden müssen, widerspricht damit aber seinem früheren Vortrag, wonach die Ausdehnung des Sekundärkariesbefalls nur durch ein nach Entfernen der Kronen erstelltes Röntgenbild erkennbar sein soll.
35 
Als neue Indikation für die Notwendigkeit eines Röntgenbildes vor Behandlungsbeginn hat der Kläger in seiner Stellungnahme zu dem vom Senat eingeholten Sachverständigengutachten die „Beurteilung des Zustands und der Stabilität der (bei Entfernung der vorhandenen Krone möglicherweise ansonsten herausbrechenden) Zahnhartsubstanz“ angegeben. Hierauf konnte der Gutachter nicht ausdrücklich eingehen, allerdings hat er auf die allgemein gehaltene Frage, ob die Anweisung, vor Beginn der geprüften Behandlung keine Röntgenaufnahme anzufertigen, fachlich korrekt war, zusammenfassend geantwortet, ein aktuelles Röntgenbild vor der Überkronung (womit der Gutachter im vorliegenden Zusammenhang meint: vor Behandlungsbeginn) sei nicht zwingend erforderlich gewesen. Dasselbe gilt, soweit der Kläger neuerdings ein Röntgenbild zur Feststellung von Wurzelkaries, horizontalem Knochenabbau sowie zur Feststellung eines internen Granuloms oder pathologischer Vorgänge im umliegenden Knochen für erforderlich hält.Außerdem führt der Gutachter aus, dass außerhalb der vom Kläger (bis zur Erhebung des Gutachtens) angeführten Indikationen ein aktuelles Röntgenbild (nur) zur Feststellung apikaler Prozesse und zum Verlauf des Limbus alveolaris herangezogen werden könne. Aufgrund der klinisch festgestellten Vitalität der Pfeilerzähne 46 und 47 seien jedoch röntgenologisch darstellbare apikale Veränderungen nicht zu erwarten.
36 
Soweit der Kläger hiergegen einwendet, die klinische Vitalitätsprüfung liefere häufig falsch positive oder falsch negative Ergebnisse, stellt dies die Einschätzung des Gutachtens nicht in Frage. Denn auch der Kläger behauptet damit bereits nicht, dass die Vitalitätsprüfung so fehleranfällig sei, dass sie als diagnostische Maßnahme in diesem Zusammenhang ausscheidet und zwingend durch ein Röntgenbild ersetzt werden müsse. Erst recht belegt er eine solche Annahme nicht. Der Gutachter hat demgegenüber die Frage bejahend beantwortet, ob die Vitalitätsprüfung im vorliegenden Zusammenhang noch ausreichend ist. Ob ein (zusätzliches) Röntgenbild - wie der Kläger meint - zuverlässigere Informationen liefern kann, kann in diesem Zusammenhang dahinstehen.
37 
Nach dem vom Senat eingeholten Gutachten war auch nach Entfernen der Kronen die Anfertigung eines Röntgenbildes unnötig. Der Gutachter führt in diesem Zusammenhang weiter an, nach Entfernung der Kronen sei die räumliche Ausdehnung der Sekundärkaries klinisch wesentlich besser zu beurteilen als mittels eines Röntgenbildes. Auch die Berücksichtigung der Ausdehnung der Pulpa begründe nicht die Notwendigkeit eines Röntgenbildes. Dieses projiziere eine dreidimensionale Struktur auf eine Ebene. Damit sei eine räumliche Zuordnung eines Defektes oder der Pulpaanteile im Strahlengang von bukkal nach lingual nicht möglich. Es sei lediglich eine geringe Ausdehnung der Pulpenhörner und auch dies nur im mesio-distaler Richtung darstellbar. Dem ist der Kläger nicht substantiiert entgegengetreten. Er hat lediglich behauptet, auch auf Röntgenbildern könne der genaue Verlauf der Pulpa beurteilt werden und nach Entfernung der Kronen müsste zwingend ein Röntgenbild zur Beurteilung der Ausdehnung der Sekundärkaries erstellt werden. Die Äußerung des Sachverständigen bezieht sich insbesondere auch auf die vom Kläger in diesem Zusammenhang angeführte „Ermittlung des genauen Verlaufs und der Lage des am Zahnhals von Zahn 46 mittels Aufbaufüllung versorgten Defekts“. Soweit der Kläger in diesem Zusammenhang auf die „unter dem proliferierten Zahnfleisch vorhandene Sekundärkaries“ abstellt, die wegen der fehlenden Einsehbarkeit nicht klinisch, sondern nur röntgenologisch zutreffend beurteilt werden könne, übersieht er, dass der Zustand des Zahnfleischs der Patientin sich bereits aus den vorliegenden Akten, die dem Gutachter vollständig zur Verfügung standen, ergibt.
38 
Das Gutachten von Prof. Dr. ... ist nach Einschätzung des Senats widerspruchsfrei und nachvollziehbar; er macht sich dieses Gutachten zu eigen.
39 
Liegt in der Anweisung, ein Röntgenbild nicht zu erstellen, somit bereits kein Verfahrensfehler, erübrigt sich die weitere Prüfung einer Kausalität zwischen Verfahrensfehler und Prüfungsergebnis. Im Übrigen hat der vom Senat beauftragte Gutachter auch die Frage, ob zwischen dem Nichtvorhandensein einer Röntgenaufnahme und der im Rahmen der angefochtenen Prüfung angenommenen Falschbehandlung, die ihrerseits zum Nichtbestehen der Prüfung geführt hat, ein Zusammenhang besteht, verneint.
40 
Soweit der Kläger zur Begründung eines Verfahrensfehlers neuerdings statt auf die zwingende Notwendigkeit eines Röntgenbildes stärker auf den Gesichtspunkt der Gleichbehandlung (vgl. Senat, Beschl. vom 20.12.2002, a.a.O.) abhebt, also der Sache nach geltend macht, (alle) andere(n) Kandidaten hätten ein aktuelles Röntgenbild zur Verfügung gehabt und sei kein aktuelles Röntgenbild vorhanden gewesen, sei ein solches erstellt worden, auch wenn keine medizinische Notwendigkeit hierfür bestand, handelt es sich um eine bloße Behauptung.
41 
3. Der Kläger kann die Wiederholung der Prüfung auch nicht deshalb verlangen, weil die Prüferin ihm gegenüber befangen gewesen wäre.
42 
Die Besorgnis der Befangenheit ist berechtigt, wenn ein Grund vorliegt, der geeignet ist, Misstrauen gegen eine unparteiische Beurteilung der Prüfungsleistung durch den Prüfenden zu rechtfertigen (§ 21 Abs. 1 Satz 1, § 2 Abs. 3 Nr. 1 LVwVfG; vgl. Senat, Beschluss vom 11.02.2003 - 9 S 2182/02 -).Eine solche Befangenheit ergibt sich insbesondere nicht daraus, dass sie ihm vor Abschluss der Prüfung mitgeteilt hat, dass er diese nicht bestanden habe.
43 
Zwar hat der Senat entschieden, dass ein Prüfungsvorsitzender, der während der noch andauernden Prüfung zu erkennen gibt, die Prüfung könne eigentlich sofort beendet werden, weil sich am Ergebnis auch bei ihrer Fortsetzung nichts ändern werde, die Besorgnis der Befangenheit begründe (Beschluss vom 19.06.2001 - 9 S 1164/01 -, NVwZ 2002, 235). Der Senat hat dies indes für einen Fall angenommen, in dem die Bewertung der Prüfungsleistungen durch eine Prüfungskommission erfolgt ist, die ihre Entscheidung mit Stimmenmehrheit fällt. Vorauszugehen hat eine Beratung unter den Prüfern. Zweck dieser Verfahrensregelung ist es, dass die Prüfer ihre jeweiligen persönlichen Wahrnehmungen gegebenenfalls wechselseitig ergänzen, Fachkenntnisse fachkundig bewerten sowie im Kollegium zu einer gerechten Bewertung gelangen, die mögliche Einseitigkeiten ausgleicht. Hieraus folgt, dass jeder Prüfer vor Beginn dieser Beratung zwar eine persönliche Auffassung entwickeln kann und entwickeln soll, dass er aber zugleich mit einem Dissens unter den Prüfern rechnen und für diesen Fall bereit sein muss, sich nicht nur in der Entscheidung von den anderen Prüfern überstimmen, sondern schon in der Beratung von ihnen überzeugen zu lassen. Besitzt ein Prüfer diese Offenheit nicht oder gibt er sie vorzeitig preis, so ist er nicht oder nicht mehr unvoreingenommen. Durch die Äußerung, die Prüfung könne vorzeitig abgebrochen werden, gibt ein Prüfer zu verstehen, dass das (negative) Ergebnis für ihn bereits feststehe, und zwar ohne dass es noch einer Beratung mit den anderen Prüfern bedürfe. Damit legt er sich vorzeitig fest.
44 
Demgegenüber wird die Prüfung im Fach Zahnersatzkunde gemäß § 50 Satz 1 ZAppO von einem Prüfer abgehalten. Kommt dieser - wie hier die Prüferin - zu dem Ergebnis, dass ein so gravierender Fehler vorliegt, dass der Prüfling die Prüfung nicht mehr bestehen kann, begründet es nicht die Besorgnis der Befangenheit, wenn der Prüfer dem Prüfling den Umstand des Nichtbestehens schon vor der offiziellen Beendigung der Prüfung mitteilt. Denn zu diesem Zeitpunkt stand vorliegend fest, dass die Prüfungsleistung im Fach Zahnersatzkunde bereits aufgrund der Fehlpräparation der Zähne 46 und 47 „nicht genügend“ ist. Den Schluss von dem - von ihm bestrittenen - Behandlungsfehler auf das Nichtbestehen des Prüfungsabschnitts Zahnersatzkunde hat der Kläger nicht angegriffen.
45 
Aus § 50 Satz 2 ZAppO folgt nichts anderes. Der Kandidat hat zwar seine theoretischen Kenntnisse über die Planung und Ausführung von Behandlungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Zahnersatzkunde nachzuweisen und herausnehmbaren und festsitzenden Zahnersatz anzufertigen und einzugliedern. Der Prüfer vergibt für diesen Prüfungsabschnitt gemäß §§ 52 Abs. 1 Satz 1, 13 ZAppO aber nur ein „Urteil“. § 50 Satz 2 ZAppO (anders als etwa § 49 ZAppO) sieht keine Einzelurteile, aus denen nach einer bestimmten Vorgabe das Gesamturteil zu bilden ist, sondern nur ein „Urteil“ vor. Dann ist es aber in diesem Zusammenhang nicht zu beanstanden, wenn aufgrund eines gravierenden Fehlers im Bereich der Anfertigung festsitzenden Zahnersatzes, der nach der nicht angegriffenen Wertung der Prüferin auch Rückschlüsse auf mangelnde theoretische Kenntnisse zulässt, bereits das Urteil für den gesamten Prüfungsabschnitt gebildet wird (vgl. in diesem Zusammenhang die Rechtsprechung des Senats zu § 28 Abs. 3 ZAppO: Urteil vom 25.02.1992 - 9 S 1818/90 -; Beschluss vom 13.10.1992 - 9 S 2332/92 -, VBlBW 1993, 115; Beschluss vom 09.06.2004 - 9 S 2599/03 -). Aus diesem Grund fehlte es im Übrigen Bewertungsfehlern in den Bereichen „theoretische Kenntnisse“ und „herausnehmbarer Zahnersatz“ an der erforderlichen Relevanz (vgl. dazu BVerwG, Urt. vom 20.09.1984 - 7 C 57/83 -, BVerwGE 70, 143) für das Prüfungsergebnis. Denn diese Prüfungsleistungen konnten vor diesem Hintergrund keinen Einfluss auf die Gesamtnotengebung mehr haben.
46 
Ob die Äußerung der Prüferin einen Verstoß gegen das Fairnessgebot (vgl. dazu BVerwG, Urt. vom 11.11.1998 - 6 C 8.97 -, BVerwGE 107, 363; vom 20.09.1984 - 7 C 57/83 -, BVerwGE 70, 143) darstellt, kann der Senat dahingestellt lassen. Eine das Fairnessgebot missachtende Äußerung kann sich allerdings nur auf den weiteren Verlauf der Prüfung auswirken, während sie die Leistungserbringung des Kandidaten in zurückliegenden Prüfungsteilen nicht mehr beeinflussen kann. Konnte vorliegend das Prüfungsergebnis aber schon zum Zeitpunkt der Äußerung festgestellt werden, kann sich diese auf das Ergebnis nicht mehr ausgewirkt haben, so dass jedenfalls kein erheblicher Verfahrensmangel vorläge (noch offen gelassen im Beschluss des Senats vom 19.06.2001, a.a.O.).
47 
Im Übrigen hat der Kläger diese Verfahrensfehler nicht unverzüglich geltend gemacht, sondern sie der Sache nach erstmals in seiner Widerspruchsbegründung vom 23.04.2002, also etwa eine Woche nach Erhalt des Prüfungsbescheides und einen Monat nach dem in Rede stehenden Vorfall, benannt. Zwar war ihm nicht zuzumuten, die Bemerkung der Prüferin sofort in der Prüfung zu rügen (Senat, Beschluss vom 19.06.2001, a.a.O.). Die Rüge hätte jedoch jedenfalls vor Erhalt des Prüfungsbescheides erfolgen müssen (vgl. BVerwG, Urt. vom 11.11.1998, a.a.O.; Urt. vom 22.06.1994 - 6 C 37/92 -, BVerwGE 96, 126). Dies gilt auch für den neuerdings erhobenen Vorwurf, die Prüferin habe den Kläger ständig zur Eile angehalten. Auch insoweit kann deshalb dahin stehen, ob darin - wenn dieser Vorwurf zuträfe - ein Verstoß gegen das Fairnessgebot liegt.
48 
Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 2 VwGO.
49 
Ein Grund nach § 132 Abs. 2 VwGO, die Revision zuzulassen, besteht nicht.
50 
Beschluss
vom 21.11.2006
51 
Der Streitwert für das Berufungsverfahren wird gemäß § 52 Abs. 1 GKG auf 7.500,-- EUR festgesetzt.
52 
Dieser Beschluss ist unanfechtbar.

Gründe

 
16 
Die zulässige Berufung ist nicht begründet. Das Verwaltungsgericht hat die - zutreffend gegen das Land Baden-Württemberg gerichtete (vgl. dazu Senat, Urteil vom 13.04.1988 - 9 S 2019/87 -) - Klage zu Recht abgewiesen, da der Kläger keinen Anspruch auf erneute Teilnahme am Prüfungsteil Zahnersatzkunde der zahnärztlichen Abschlussprüfung hat (§ 113 Abs. 5 Satz 1 VwGO).
17 
Die angegriffene Wiederholungsprüfung litt nicht an einem rechtserheblichen Verfahrens- oder Bewertungsfehler, der einer Korrektur in einem erneuten Prüfungsverfahren bedürfte. Im Fall eines Fehlers im Verfahren zur Ermittlung der Kenntnisse und Fähigkeiten des Prüflings scheidet eine ordnungsgemäße Bewertung objektiv aus, wenn wegen des gestörten Prüfungsverlaufs einer zuverlässigen Bewertung die Grundlage fehlt und/oder die Chancengleichheit aller Prüflinge verletzt wird. Der durch den Fehler belastete Prüfling hat auf der Grundlage seines prüfungsrechtlichen Rechtsverhältnisses einen gesetzlich durchsetzbaren Anspruch auf Folgenbeseitigung, der in diesen Fällen die Wiederholung der Prüfung umfasst (vgl. dazu Niehues, Schul- und Prüfungsrecht, Bd. 2, 4. Aufl., Rdnr. 504). Demgegenüber sind Mängel bei der Bewertung von Prüfungsleistungen bei einer verfahrensfehlerfreien Prüfung grundsätzlich nicht durch eine Wiederholung, sondern durch eine erneute Beratung und Bewertung durch die zuständigen Prüfer zu beheben (Niehues, a.a.O., Rdnr. 512; zu Ausnahmen vgl. BVerwG, Beschluss vom 11.04.1996 - 6 B 13.96 -, DVBl. 1996, 597; Senat, Beschluss vom 21.09.2005 - 9 S 473/05 -, NVwZ-RR 2006, 255). Mithin bedarf es vorliegend, da der Kläger die Durchführung einer Wiederholungsprüfung und nicht nur die Korrektur der Bewertung begehrt, keiner gesonderten Entscheidung, ob die vom Kläger geltend gemachten Bewertungsfehler vorliegen.
18 
Hat der Kläger die Wiederholungsprüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde nicht bestanden, hat er auch die zahnärztliche Abschlussprüfung insgesamt endgültig nicht bestanden mit der Folge, dass der Prüfungsanspruch erloschen ist (§ 54 Abs. 4 ZAppO; so schon Senat, Urt. vom 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -; vgl. auch BVerwG, Urt. vom 10.11.1972 - VII C 19.72 -, BVerwGE 41, 148).
19 
1. Der Umstand, dass dem Kläger die letztlich im Rahmen der Prüfung zu behandelnde Patientin erst zum Ende des ersten Prüfungstages zur Verfügung stand, begründet keinen rechtserheblichen Verfahrensfehler.
20 
Der Senat geht davon aus, dass der Kläger insoweit seiner Obliegenheit, Verfahrensfehler unverzüglich zu rügen, nachgekommen ist und am zweiten Behandlungstag gegenüber dem Assistenten Dr. ... geltend gemacht hat, dass ihm die zur Verfügung stehende Zeit zur ordnungsgemäßen Behandlung der Examenpatienten nicht ausreicht und gleichzeitig zusätzliche Behandlungszeit verlangt hat. Die in diesem Zusammenhang behaupteten Verfahrensfehler liegen aber nicht vor.
21 
Die Regelprüfungszeit, die gemäß § 50 Satz 1 ZAppO 10 Tage beträgt, wurde eingehalten.
22 
Soweit der Kläger geltend macht, der erste Prüfungstag sei für ihn verloren gewesen, weil er die geplanten bzw. beabsichtigten Behandlungsmaßnahmen an der (neuen) Patientin nicht habe durchführen können, vermag ihm der Senat nicht zu folgen. Unstreitig konnte er die Patientin der Prüferin vorstellen, einen aktuellen Befund erheben und erste - wenn auch möglicherweise nicht weiter verwertbare - Abdrücke nehmen. Damit fand die zahnärztliche Prüfung für den Kläger auch an diesem Tag statt. Der am ersten Tag im Vergleich zur ursprünglichen Planung entstandene Zeitverlust ändert an der Einhaltung der Regelprüfungszeit nichts. Denn § 50 Satz 1 ZAppO schreibt weder eine bestimmte Prüfungsdauer (etwa 8 Stunden pro Prüfungstag) noch einen bestimmten Zeitanteil für Behandlungsmaßnahmen am Patienten vor (so bereits Senat, Urteil vom 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -).
23 
Der vom Kläger geltend gemachte Zeitverlust verstößt auch nicht gegen § 50 Satz 2 ZAppO.
24 
Dort ist die Pflicht des Kandidaten normiert, seine theoretischen Kenntnisse über die Planung und Ausführung von Behandlungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Zahnersatzkunde nachzuweisen und sowohl herausnehmbaren wie festsitzenden Zahnersatz anzufertigen und einzugliedern. Hieraus ergibt sich die Pflicht des Prüfers, dem Kandidaten unter anderem die Benutzung der Laborarbeitsplätze und der technischen Behandlungseinrichtungen sowie die Behandlung der Patienten in dem Umfang zu ermöglichen, der für die sachgerechte Bewältigung der gestellten Prüfungsaufgabe innerhalb des zur Verfügung stehenden zeitlichen Rahmens nötig ist. Im Hinblick auf diese sich aus dem Prüfungsanspruch des Kandidaten ergebende Verpflichtung kann auch in dem nur zeitweisen Ausfall eines Patienten ein zur Rechtswidrigkeit des Prüfungsbescheides führender Verfahrensfehler liegen (Senat, Urteil vom 13.04.1988, a.a.O.). Der Kläger hat nach seinen Angaben durch den von ihm nicht zu vertretenden Ausfall der ersten Patientin nicht näher bezifferte Behandlungszeit am Patienten verloren und den so entstandenen Zeitverlust auch nicht ausgleichen können. Ob in einer solchen zeitlichen Abweichung vom Behandlungsplan des Kandidaten allein bereits ein Verfahrensfehler zu sehen ist, kann vorliegend dahingestellt bleiben. Selbst wenn man zu Gunsten des Klägers aus diesem Grund die Fehlerhaftigkeit des Prüfungsverfahrens bejaht, steht ihm der geltend gemachte Wiederholungsanspruch nicht zu. Denn Verfahrensfehler führen nach ständiger Rechtsprechung nur dann zur Rechtswidrigkeit des Prüfungsbescheides, wenn sie sich auf das Prüfungsergebnis ausgewirkt haben können (BVerwG, Urt. vom 13.06.1969 - VII C 27.68 -, BVerwGE 32, 179; Senat, Urteil vom 13.04.1988, a.a.O.). Daran fehlt es hier.
25 
Ein Verfahrensmangel bei der Prüfung, vornehmlich wenn er in einem nicht zu vertretenden Verlust an Prüfungszeit besteht, kann geheilt werden. Im Regelfall bietet sich hierfür als Kompensation eine nachträgliche Zeitzugabe an. Ist Gegenstand der Prüfung aber eine unter den stets wechselnden und für alle Prüflinge nie gleichmäßigen Bedingungen der Praxis herzustellende praktische Arbeit, so kommt als Korrekturmaßnahme nicht nur eine, vielfach auch gar nicht mögliche, Prüfungsverlängerung in Betracht, sondern auch eine Korrektur des Inhalts, dass der Prüfer die klinischen Arbeitsbedingungen, unter denen die praktische Arbeit herzustellen war, in seine Bewertung einbezieht. Dies gilt besonders bei solchen praktischen Arbeiten, bei denen wie hier die konkrete Prüfungsaufgabe für jeden Prüfling anders ist und die Prüflinge innerhalb eines zeitlichen Rahmens eigenverantwortlich über die Art und Weise der Durchführung der gestellten Aufgabe entscheiden können (so bereits Senat, Urteil vom 13.04.1988, a.a.O.).
26 
Dass dem Kläger nur noch so wenig Zeit verblieben wäre, dass die Prüfungsaufgabe überhaupt nicht mehr zu bewältigen gewesen wäre, behauptet er bereits selbst nicht. Vielmehr hat das beklagte Land unter Bezugnahme auf eine Stellungnahme der Prüferin ausgeführt, für die vom Kläger zu bewältigende Prüfungsaufgabe seien in der Praxis maximal 3,5 Zeitstunden anzusetzen. Dem ist der Kläger nicht substantiiert entgegengetreten. Ihm stand aber - wenn man seinen eigenen Vortrag, die hier maßgebliche Behandlung habe vom 12. bis 15.03.2002 stattgefunden und er habe sich einen Behandlungsplatz mit einem Mitprüfling halbtageweise geteilt, zu Grunde legt - ein Mehrfaches dieser Behandlungszeit zur Verfügung. Vorliegend kann daher bei der Frage der Ursächlichkeit des - unterstellten - Verfahrensfehlers die Bewertung der erbrachten Prüfungsleistung durch den Prüfer herangezogen werden. Zu der vom Prüfling zu erbringenden praktischen Prüfungsleistung gehört auch die Bewältigung der sich aus den klinischen Arbeitsbedingungen ergebenden besonderen Schwierigkeiten, wie sie der zeitweilige Ausfall von Patienten darstellt. Dabei ist es, wie vom Beklagten unwidersprochen vorgetragen, ohne weiteres nachvollziehbar, dass es bei einer Prüfung unter klinischen Bedingungen zu Störungen des geplanten Behandlungsablaufs kommen kann, weil Patienten vorgesehene Termine nicht einhalten können und dabei Ausfallzeiten in der Größenordnung wie beim Kläger geschehen entstehen können. Damit obliegt es zunächst dem Prüfer, der die Prüfungsaufgabe gestellt hat und der die vom Prüfling im Verlauf der 10 Tage zu bewältigenden Schwierigkeiten kennt und ihre Auswirkungen auf die erbrachte Prüfungsleistung kraft seiner Fachkompetenz beurteilen kann, die verbindliche Entscheidung darüber zu treffen, ob und inwieweit der Prüfling den Prüfungsanforderungen gerecht geworden ist. Der Prüferin war vorliegend - wie sich aus ihren Stellungnahmen ergibt - bewusst, dass die zunächst für den Kläger vorgesehene Patientin ausfiel. Sie hat weiterhin die erforderliche Behandlungszeit benannt und damit im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Zeit ihre - vom Kläger nicht substantiiert bestrittene - Einschätzung untermauert, der Kläger habe im Bereich des feststehenden Zahnersatzes eine eher kleine Prüfungsarbeit herzustellen gehabt.Nach Auffassung der Prüferin beruhte das Versagen des Klägers im praktischen Prüfungsteil jedoch nicht auf fehlender Zeit, sondern auf seinem mangelnden Können, nämlich vor allem auf der Tatsache, dass der Kläger aufgrund nicht genügender theoretischer Kenntnisse und praktischer Umsetzung bei der betroffenen Patientin zwei Pfeilerzähne bei Wahl eines falschen Präparationswinkels fehlerhaft präpariert hat. Die Prüferin hat dabei in der mündlichen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht den für das Nichtbestehen maßgeblichen Umstand zulässiger Weise dahingehend präzisiert, dass dies nicht die Perforation der Pulpa als solche, sondern die Tatsache gewesen sei, dass der Kläger zu nahe am Zahnnerv und daher „definitiv zuviel Substanz“ wegpräpariert habe, so dass es auf die Frage, ob und gegebenenfalls wann und wie eine - ohnehin nur Zahn 46 betreffende - Pulpaeröffnung stattgefunden hat, und damit auch auf die vom Kläger angeführten möglichen alternativen Ursachen für die Pulpaeröffnung nicht entscheidungserheblich ankommt. Dafür, dass die Prüferin den Zustand der Zähne 46 und 47 nach Entfernung der alten Kronen und vor der Neupräparation gesehen hat, spricht entscheidend, dass die Prüferin mit ihrer Sachverhaltsschilderung durchgängig verbindet, dass der Kläger, was dieser nicht substantiiert bestritten hat, sich bei dieser Gelegenheit über die Schwierigkeit der vorzunehmenden Präparation beklagt hat.
27 
Das Vorliegen einer fehlerhaften Präparation hat der Kläger auch nicht substantiiert bestritten.
28 
Unter Präparation ist dabei - wie dies auch im Schriftsatz des Klägers vom 17.11.2006 dargestellt wird - der nach Entfernung der alten Kronen und Füllungen, der Kariesbehandlung und der Einbringung einer Aufbaufüllung erfolgende Behandlungsschritt zu verstehen, bei dem der aus Zahnstumpf und Aufbaufüllung gebildete „Zylinder“ zur Aufnahme der Krone zurecht geschliffen wird. Auf den Substanzabtrag bei dieser Präparation bezieht sich die Kritik der Prüferin. Soweit der Kläger dies noch in der Klagebegründung missverstanden hat und sich gegen den - nicht erhobenen - Vorwurf verteidigt hat, er habe bei der Kariesbehandlung zuviel Substanz abgetragen, ist sein Vortrag überholt. Bereits nach dem letzten Vortrag des Klägers, ebenso nach dem vom Senat erhobenen Gutachten, scheidet auch die Möglichkeit aus, dass der im Rahmen der Präparation stattfindende Substanzabtrag so auch im Weg der Kariesentfernung oder der Kronenentfernung erfolgen konnte.
29 
Soweit der Kläger - erstmals im Schriftsatz vom 17.11.2006 - behauptet, der vorgenommene Substanzabtrag und der Präparationswinkel entsprächen den - zuvor von ihm dargestellten - allgemeinen fachlichen Anforderungen „bzw.“ der bei Beginn der Behandlung vorgefundenen klinischen Situation, die dadurch gekennzeichnet gewesen sei, dass am „streitgegenständlichen“ Zahn bereits früher unter erheblichem Abtrag von Zahnsubstanz Präparationen erfolgt seien, gilt Folgendes: Der Senat geht davon aus, dass am Zahn 46 der Examenspatientin an der Stelle der zwischen den Beteiligten streitig gewordenen Pulpaeröffnung bereits vor der vom Kläger durchgeführten Behandlung „Präparationen, erheblicher Abtrag von Zahnsubstanz und Kariesentfernung vorgenommen wurden und deshalb nur noch wenig Zahnsubstanz über der Pulpa“ vorhanden war. Damit ist aber der von der Prüferin erhobene und in dem vom Senat eingeholten Gutachten bekräftigte Vorwurf eines Präparationsfehlers an Zahn 46 und 47 nicht in Frage gestellt. Denn es ist nichts dafür ersichtlich, dass aus dem - im Übrigen nur auf diesen Zahn bezogenen - früheren Zustand des Zahns 46 zwingend folgen würde, dass nur die vom Kläger vorgenommene Präparation möglich war. Dagegen spricht gerade auch die vom Kläger im Schriftsatz vom 17.11.2006 geschilderte Vorgehensweise beim Ersetzen von Kronen. Danach erfolgt die fragliche Präparation nicht am nach Entfernen der alten Krone vorhandenen Zahnstumpf, sondern an einem die Form eines senkrecht stehenden Zylinders aufweisenden, aus Zahn und neuer Aufbaufüllung bestehenden Bereich, wobei Aufbaufüllung und Zahnsubstanz abgeschliffen werden.
30 
Entgegen der Auffassung des Klägers lässt sich aufgrund des aufgetretenen Zeitverlustes auch kein Verstoß gegen den Grundsatz der Chancengleichheit feststellen. Dies gilt selbst für den Fall, dass nur bei ihm und keinem anderen Kandidaten Zeitverluste durch die klinischen Arbeitsbedingungen aufgetreten sind. Der Grundsatz der Chancengleichheit verlangt zwar auch, dass die Prüflinge ihre Prüfungsleistungen unter gleichen äußeren Prüfungsbedingungen erbringen können. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese bei allen Prüflingen einer Prüfungskonkurrenz in jeder Hinsicht identisch sein müssten. Dies gilt auch für die unter klinischen Bedingungen durchgeführte praktische Prüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde. Die sich gerade aus diesen Bedingungen ergebenden unterschiedlichen Schwierigkeiten, die jeden Kandidaten treffen können und deren Bewältigung - wie ausgeführt - Teil der zu erbringenden Prüfungsleistung ist, überschreiten den Rahmen der rechtlich nicht erheblichen Unterschiede in den äußeren Prüfungsbedingungen nicht (Senat, Urteil vom 13.04.1988, a.a.O.).
31 
2. Der Umstand, dass dem Kläger die Anfertigung eines Röntgenbildes verweigert wurde, begründet ebenfalls keinen rechtserheblichen Verfahrensfehler.
32 
Zu den von der die Prüfung durchführenden Stelle zu gewährleistenden äußeren Prüfungsbedingungen gehört auch das zur Verfügung stellen von notwendigen Arbeitsmitteln, die nicht der Prüfling selbst zu stellen hat. Wird diesem Erfordernis nicht genügt, liegt ein rechtlich relevanter Verfahrensmangel vor (vgl. Senat, Beschluss vom 20.12.2002 - 9 S 1173/02 -).
33 
Der Senat geht davon aus, dass der Kläger auch insoweit seiner Obliegenheit, Verfahrensfehler unverzüglich zu rügen, nachgekommen ist. Er hat während der Prüfung gerügt, dass er vor Behandlungsbeginn, also insbesondere vor dem Entfernen der Kronen, kein Röntgenbild anfertigen durfte. Der Senat geht auch davon aus, dass der Kläger gegenüber dem Assistenten Dr. ... am dritten Behandlungstag, also nach Entfernen der alten Kronen, verlangt hat, ihm die Anfertigung eines Röntgenbildes zur Beurteilung der klinischen Situation und der Vermeidung von Behandlungsfehlern zu gestatten.
34 
Nach dem vom Senat eingeholten Gutachten war die Erstellung eines Röntgenbildes vor Beginn der geprüften Behandlung nicht erforderlich. Sie konnte weder der Diagnose der zu entfernenden Sekundärkaries dienen, da diese bereits festgestellt war (und Anlass zur Erneuerung der Kronen gab) und auch nicht der Bestimmung der Ausdehnung der Sekundärkaries, da die Zahnhartsubstanz unter der (Metall-)Krone nicht röntgenologisch darstellbar war, vielmehr nur apikal der Kronenränder liegende Defekte, mithin nur ein Teil der möglichen Defekte, erkennbar gewesen wären. Auch die im Röntgenschatten liegende Kronenpulpa und ihr Verlauf hätten sich durch ein vor Behandlungsbeginn erstelltes Röntgenbild nicht beurteilen lassen. Der Kläger setzt dem lediglich die Behauptung entgegen, auch vor Behandlungsbeginn hätte zur Beurteilung des Verlaufs der Pulpa und der Ausdehnung des Sekundärkariesbefalls ein Röntgenbild angefertigt werden müssen, widerspricht damit aber seinem früheren Vortrag, wonach die Ausdehnung des Sekundärkariesbefalls nur durch ein nach Entfernen der Kronen erstelltes Röntgenbild erkennbar sein soll.
35 
Als neue Indikation für die Notwendigkeit eines Röntgenbildes vor Behandlungsbeginn hat der Kläger in seiner Stellungnahme zu dem vom Senat eingeholten Sachverständigengutachten die „Beurteilung des Zustands und der Stabilität der (bei Entfernung der vorhandenen Krone möglicherweise ansonsten herausbrechenden) Zahnhartsubstanz“ angegeben. Hierauf konnte der Gutachter nicht ausdrücklich eingehen, allerdings hat er auf die allgemein gehaltene Frage, ob die Anweisung, vor Beginn der geprüften Behandlung keine Röntgenaufnahme anzufertigen, fachlich korrekt war, zusammenfassend geantwortet, ein aktuelles Röntgenbild vor der Überkronung (womit der Gutachter im vorliegenden Zusammenhang meint: vor Behandlungsbeginn) sei nicht zwingend erforderlich gewesen. Dasselbe gilt, soweit der Kläger neuerdings ein Röntgenbild zur Feststellung von Wurzelkaries, horizontalem Knochenabbau sowie zur Feststellung eines internen Granuloms oder pathologischer Vorgänge im umliegenden Knochen für erforderlich hält.Außerdem führt der Gutachter aus, dass außerhalb der vom Kläger (bis zur Erhebung des Gutachtens) angeführten Indikationen ein aktuelles Röntgenbild (nur) zur Feststellung apikaler Prozesse und zum Verlauf des Limbus alveolaris herangezogen werden könne. Aufgrund der klinisch festgestellten Vitalität der Pfeilerzähne 46 und 47 seien jedoch röntgenologisch darstellbare apikale Veränderungen nicht zu erwarten.
36 
Soweit der Kläger hiergegen einwendet, die klinische Vitalitätsprüfung liefere häufig falsch positive oder falsch negative Ergebnisse, stellt dies die Einschätzung des Gutachtens nicht in Frage. Denn auch der Kläger behauptet damit bereits nicht, dass die Vitalitätsprüfung so fehleranfällig sei, dass sie als diagnostische Maßnahme in diesem Zusammenhang ausscheidet und zwingend durch ein Röntgenbild ersetzt werden müsse. Erst recht belegt er eine solche Annahme nicht. Der Gutachter hat demgegenüber die Frage bejahend beantwortet, ob die Vitalitätsprüfung im vorliegenden Zusammenhang noch ausreichend ist. Ob ein (zusätzliches) Röntgenbild - wie der Kläger meint - zuverlässigere Informationen liefern kann, kann in diesem Zusammenhang dahinstehen.
37 
Nach dem vom Senat eingeholten Gutachten war auch nach Entfernen der Kronen die Anfertigung eines Röntgenbildes unnötig. Der Gutachter führt in diesem Zusammenhang weiter an, nach Entfernung der Kronen sei die räumliche Ausdehnung der Sekundärkaries klinisch wesentlich besser zu beurteilen als mittels eines Röntgenbildes. Auch die Berücksichtigung der Ausdehnung der Pulpa begründe nicht die Notwendigkeit eines Röntgenbildes. Dieses projiziere eine dreidimensionale Struktur auf eine Ebene. Damit sei eine räumliche Zuordnung eines Defektes oder der Pulpaanteile im Strahlengang von bukkal nach lingual nicht möglich. Es sei lediglich eine geringe Ausdehnung der Pulpenhörner und auch dies nur im mesio-distaler Richtung darstellbar. Dem ist der Kläger nicht substantiiert entgegengetreten. Er hat lediglich behauptet, auch auf Röntgenbildern könne der genaue Verlauf der Pulpa beurteilt werden und nach Entfernung der Kronen müsste zwingend ein Röntgenbild zur Beurteilung der Ausdehnung der Sekundärkaries erstellt werden. Die Äußerung des Sachverständigen bezieht sich insbesondere auch auf die vom Kläger in diesem Zusammenhang angeführte „Ermittlung des genauen Verlaufs und der Lage des am Zahnhals von Zahn 46 mittels Aufbaufüllung versorgten Defekts“. Soweit der Kläger in diesem Zusammenhang auf die „unter dem proliferierten Zahnfleisch vorhandene Sekundärkaries“ abstellt, die wegen der fehlenden Einsehbarkeit nicht klinisch, sondern nur röntgenologisch zutreffend beurteilt werden könne, übersieht er, dass der Zustand des Zahnfleischs der Patientin sich bereits aus den vorliegenden Akten, die dem Gutachter vollständig zur Verfügung standen, ergibt.
38 
Das Gutachten von Prof. Dr. ... ist nach Einschätzung des Senats widerspruchsfrei und nachvollziehbar; er macht sich dieses Gutachten zu eigen.
39 
Liegt in der Anweisung, ein Röntgenbild nicht zu erstellen, somit bereits kein Verfahrensfehler, erübrigt sich die weitere Prüfung einer Kausalität zwischen Verfahrensfehler und Prüfungsergebnis. Im Übrigen hat der vom Senat beauftragte Gutachter auch die Frage, ob zwischen dem Nichtvorhandensein einer Röntgenaufnahme und der im Rahmen der angefochtenen Prüfung angenommenen Falschbehandlung, die ihrerseits zum Nichtbestehen der Prüfung geführt hat, ein Zusammenhang besteht, verneint.
40 
Soweit der Kläger zur Begründung eines Verfahrensfehlers neuerdings statt auf die zwingende Notwendigkeit eines Röntgenbildes stärker auf den Gesichtspunkt der Gleichbehandlung (vgl. Senat, Beschl. vom 20.12.2002, a.a.O.) abhebt, also der Sache nach geltend macht, (alle) andere(n) Kandidaten hätten ein aktuelles Röntgenbild zur Verfügung gehabt und sei kein aktuelles Röntgenbild vorhanden gewesen, sei ein solches erstellt worden, auch wenn keine medizinische Notwendigkeit hierfür bestand, handelt es sich um eine bloße Behauptung.
41 
3. Der Kläger kann die Wiederholung der Prüfung auch nicht deshalb verlangen, weil die Prüferin ihm gegenüber befangen gewesen wäre.
42 
Die Besorgnis der Befangenheit ist berechtigt, wenn ein Grund vorliegt, der geeignet ist, Misstrauen gegen eine unparteiische Beurteilung der Prüfungsleistung durch den Prüfenden zu rechtfertigen (§ 21 Abs. 1 Satz 1, § 2 Abs. 3 Nr. 1 LVwVfG; vgl. Senat, Beschluss vom 11.02.2003 - 9 S 2182/02 -).Eine solche Befangenheit ergibt sich insbesondere nicht daraus, dass sie ihm vor Abschluss der Prüfung mitgeteilt hat, dass er diese nicht bestanden habe.
43 
Zwar hat der Senat entschieden, dass ein Prüfungsvorsitzender, der während der noch andauernden Prüfung zu erkennen gibt, die Prüfung könne eigentlich sofort beendet werden, weil sich am Ergebnis auch bei ihrer Fortsetzung nichts ändern werde, die Besorgnis der Befangenheit begründe (Beschluss vom 19.06.2001 - 9 S 1164/01 -, NVwZ 2002, 235). Der Senat hat dies indes für einen Fall angenommen, in dem die Bewertung der Prüfungsleistungen durch eine Prüfungskommission erfolgt ist, die ihre Entscheidung mit Stimmenmehrheit fällt. Vorauszugehen hat eine Beratung unter den Prüfern. Zweck dieser Verfahrensregelung ist es, dass die Prüfer ihre jeweiligen persönlichen Wahrnehmungen gegebenenfalls wechselseitig ergänzen, Fachkenntnisse fachkundig bewerten sowie im Kollegium zu einer gerechten Bewertung gelangen, die mögliche Einseitigkeiten ausgleicht. Hieraus folgt, dass jeder Prüfer vor Beginn dieser Beratung zwar eine persönliche Auffassung entwickeln kann und entwickeln soll, dass er aber zugleich mit einem Dissens unter den Prüfern rechnen und für diesen Fall bereit sein muss, sich nicht nur in der Entscheidung von den anderen Prüfern überstimmen, sondern schon in der Beratung von ihnen überzeugen zu lassen. Besitzt ein Prüfer diese Offenheit nicht oder gibt er sie vorzeitig preis, so ist er nicht oder nicht mehr unvoreingenommen. Durch die Äußerung, die Prüfung könne vorzeitig abgebrochen werden, gibt ein Prüfer zu verstehen, dass das (negative) Ergebnis für ihn bereits feststehe, und zwar ohne dass es noch einer Beratung mit den anderen Prüfern bedürfe. Damit legt er sich vorzeitig fest.
44 
Demgegenüber wird die Prüfung im Fach Zahnersatzkunde gemäß § 50 Satz 1 ZAppO von einem Prüfer abgehalten. Kommt dieser - wie hier die Prüferin - zu dem Ergebnis, dass ein so gravierender Fehler vorliegt, dass der Prüfling die Prüfung nicht mehr bestehen kann, begründet es nicht die Besorgnis der Befangenheit, wenn der Prüfer dem Prüfling den Umstand des Nichtbestehens schon vor der offiziellen Beendigung der Prüfung mitteilt. Denn zu diesem Zeitpunkt stand vorliegend fest, dass die Prüfungsleistung im Fach Zahnersatzkunde bereits aufgrund der Fehlpräparation der Zähne 46 und 47 „nicht genügend“ ist. Den Schluss von dem - von ihm bestrittenen - Behandlungsfehler auf das Nichtbestehen des Prüfungsabschnitts Zahnersatzkunde hat der Kläger nicht angegriffen.
45 
Aus § 50 Satz 2 ZAppO folgt nichts anderes. Der Kandidat hat zwar seine theoretischen Kenntnisse über die Planung und Ausführung von Behandlungsmaßnahmen auf dem Gebiet der Zahnersatzkunde nachzuweisen und herausnehmbaren und festsitzenden Zahnersatz anzufertigen und einzugliedern. Der Prüfer vergibt für diesen Prüfungsabschnitt gemäß §§ 52 Abs. 1 Satz 1, 13 ZAppO aber nur ein „Urteil“. § 50 Satz 2 ZAppO (anders als etwa § 49 ZAppO) sieht keine Einzelurteile, aus denen nach einer bestimmten Vorgabe das Gesamturteil zu bilden ist, sondern nur ein „Urteil“ vor. Dann ist es aber in diesem Zusammenhang nicht zu beanstanden, wenn aufgrund eines gravierenden Fehlers im Bereich der Anfertigung festsitzenden Zahnersatzes, der nach der nicht angegriffenen Wertung der Prüferin auch Rückschlüsse auf mangelnde theoretische Kenntnisse zulässt, bereits das Urteil für den gesamten Prüfungsabschnitt gebildet wird (vgl. in diesem Zusammenhang die Rechtsprechung des Senats zu § 28 Abs. 3 ZAppO: Urteil vom 25.02.1992 - 9 S 1818/90 -; Beschluss vom 13.10.1992 - 9 S 2332/92 -, VBlBW 1993, 115; Beschluss vom 09.06.2004 - 9 S 2599/03 -). Aus diesem Grund fehlte es im Übrigen Bewertungsfehlern in den Bereichen „theoretische Kenntnisse“ und „herausnehmbarer Zahnersatz“ an der erforderlichen Relevanz (vgl. dazu BVerwG, Urt. vom 20.09.1984 - 7 C 57/83 -, BVerwGE 70, 143) für das Prüfungsergebnis. Denn diese Prüfungsleistungen konnten vor diesem Hintergrund keinen Einfluss auf die Gesamtnotengebung mehr haben.
46 
Ob die Äußerung der Prüferin einen Verstoß gegen das Fairnessgebot (vgl. dazu BVerwG, Urt. vom 11.11.1998 - 6 C 8.97 -, BVerwGE 107, 363; vom 20.09.1984 - 7 C 57/83 -, BVerwGE 70, 143) darstellt, kann der Senat dahingestellt lassen. Eine das Fairnessgebot missachtende Äußerung kann sich allerdings nur auf den weiteren Verlauf der Prüfung auswirken, während sie die Leistungserbringung des Kandidaten in zurückliegenden Prüfungsteilen nicht mehr beeinflussen kann. Konnte vorliegend das Prüfungsergebnis aber schon zum Zeitpunkt der Äußerung festgestellt werden, kann sich diese auf das Ergebnis nicht mehr ausgewirkt haben, so dass jedenfalls kein erheblicher Verfahrensmangel vorläge (noch offen gelassen im Beschluss des Senats vom 19.06.2001, a.a.O.).
47 
Im Übrigen hat der Kläger diese Verfahrensfehler nicht unverzüglich geltend gemacht, sondern sie der Sache nach erstmals in seiner Widerspruchsbegründung vom 23.04.2002, also etwa eine Woche nach Erhalt des Prüfungsbescheides und einen Monat nach dem in Rede stehenden Vorfall, benannt. Zwar war ihm nicht zuzumuten, die Bemerkung der Prüferin sofort in der Prüfung zu rügen (Senat, Beschluss vom 19.06.2001, a.a.O.). Die Rüge hätte jedoch jedenfalls vor Erhalt des Prüfungsbescheides erfolgen müssen (vgl. BVerwG, Urt. vom 11.11.1998, a.a.O.; Urt. vom 22.06.1994 - 6 C 37/92 -, BVerwGE 96, 126). Dies gilt auch für den neuerdings erhobenen Vorwurf, die Prüferin habe den Kläger ständig zur Eile angehalten. Auch insoweit kann deshalb dahin stehen, ob darin - wenn dieser Vorwurf zuträfe - ein Verstoß gegen das Fairnessgebot liegt.
48 
Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 2 VwGO.
49 
Ein Grund nach § 132 Abs. 2 VwGO, die Revision zuzulassen, besteht nicht.
50 
Beschluss
vom 21.11.2006
51 
Der Streitwert für das Berufungsverfahren wird gemäß § 52 Abs. 1 GKG auf 7.500,-- EUR festgesetzt.
52 
Dieser Beschluss ist unanfechtbar.

ra.de-Urteilsbesprechung zu Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg Urteil, 21. Nov. 2006 - 9 S 987/06

Urteilsbesprechung schreiben

0 Urteilsbesprechungen zu Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg Urteil, 21. Nov. 2006 - 9 S 987/06

Referenzen - Gesetze

Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg Urteil, 21. Nov. 2006 - 9 S 987/06 zitiert 5 §§.

Verwaltungsgerichtsordnung - VwGO | § 154


(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, we

Verwaltungsgerichtsordnung - VwGO | § 113


(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag au

Gerichtskostengesetz - GKG 2004 | § 52 Verfahren vor Gerichten der Verwaltungs-, Finanz- und Sozialgerichtsbarkeit


(1) In Verfahren vor den Gerichten der Verwaltungs-, Finanz- und Sozialgerichtsbarkeit ist, soweit nichts anderes bestimmt ist, der Streitwert nach der sich aus dem Antrag des Klägers für ihn ergebenden Bedeutung der Sache nach Ermessen zu bestimmen.

Verwaltungsgerichtsordnung - VwGO | § 132


(1) Gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts (§ 49 Nr. 1) und gegen Beschlüsse nach § 47 Abs. 5 Satz 1 steht den Beteiligten die Revision an das Bundesverwaltungsgericht zu, wenn das Oberverwaltungsgericht oder auf Beschwerde gegen die Nichtzulas

Referenzen - Urteile

Urteil einreichen

Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg Urteil, 21. Nov. 2006 - 9 S 987/06 zitiert oder wird zitiert von 8 Urteil(en).

Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg Urteil, 21. Nov. 2006 - 9 S 987/06 zitiert 1 Urteil(e) aus unserer Datenbank.

Verwaltungsgericht Sigmaringen Urteil, 09. Juni 2005 - 8 K 79/03

bei uns veröffentlicht am 09.06.2005

Tenor Die Klage wird abgewiesen. Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens. Tatbestand   1 Der Kläger wendet sich gegen die Entscheidung des Beklagten, er habe die zahnärztliche Abschlussprüfung nicht bestanden. 2 Der Kläger unterzog
7 Urteil(e) in unserer Datenbank zitieren Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg Urteil, 21. Nov. 2006 - 9 S 987/06.

Verwaltungsgericht Augsburg Urteil, 22. Juni 2016 - Au 3 K 15.1763

bei uns veröffentlicht am 22.06.2016

Tenor I. Die Klage wird abgewiesen. II. Die Kosten des Verfahrens hat der Kläger zu tragen. III. Das Urteil ist hinsichtlich der Kosten vorläufig vollstreckbar. Der Kläger darf die Vollstreckung durch Sicherheitslei

Verwaltungsgericht Düsseldorf Urteil, 30. Okt. 2018 - 2 K 2129/18

bei uns veröffentlicht am 30.10.2018

Tenor Die Klage wird abgewiesen. Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens Das Urteil ist wegen der Kosten vorläufig vollstreckbar. Der Kläger darf die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung oder Hinterlegung in Höhe von 110% des aufgrund des Urte

Verwaltungsgericht Freiburg Urteil, 17. Juli 2018 - 10 K 7000/17

bei uns veröffentlicht am 17.07.2018

Tenor Die Klage wird abgewiesen.Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens. Tatbestand  1 Der Kläger wendet sich gegen den Bescheid des Regierungspräsidiums Freiburg, soweit darin der praktische Teil seiner staatlichen Gesundheits- und Krankenpfleg

Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg Urteil, 08. Feb. 2017 - 9 S 1128/16

bei uns veröffentlicht am 08.02.2017

Tenor Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 22. Juli 2015 - 12 K 1148/13 - wird zurückgewiesen.Die Klägerin trägt die Kosten des Berufungsverfahrens.Die Revision wird nicht zugelassen. Tatbestand

Referenzen

Tenor

Die Klage wird abgewiesen.

Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens.

Tatbestand

 
Der Kläger wendet sich gegen die Entscheidung des Beklagten, er habe die zahnärztliche Abschlussprüfung nicht bestanden.
Der Kläger unterzog sich von Juli bis November 2001 zum ersten Mal der zahnärztlichen Prüfung. Im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde (X) wurde seine Leistung mit „nicht genügend“ (5) bewertet, so dass die zahnärztliche Prüfung im Fach Zahnersatzkunde nicht bestanden war. Die Wiederholungsprüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde fand in der Zeit vom 12. bis 26.03.2002 statt. Der Kläger erhielt hier für seine Leistungen in der mündlichen Prüfung die Beurteilung „mangelhaft bis nicht genügend“, für die praktischen Prüfungsleistungen „nicht genügend“ und für die Gesamtleistung ebenfalls die Note „nicht genügend“ (5). Daraufhin wurde dem Kläger mit Schreiben vom 16.04.2002 (Zeugnis) mitgeteilt, dass er die Wiederholungsprüfung nicht bestanden habe und zu einer weiteren Prüfung nicht zugelassen werde. Gleichzeitig wurde dem Kläger die schriftliche Begründung für die Gesamtbenotung „nicht genügend“ im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde zugeleitet.
Mit Schreiben vom 23.04.2002 legte der Kläger gegen das Prüfungsergebnis im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde Widerspruch ein. Zur Begründung trug er im Wesentlichen vor, er sei in großen Zeitrückstand geraten und habe praktisch den ersten Behandlungstag verloren, nachdem seine erste ihm zugewiesene Patientin aus Zeitmangel abgesagt habe; seine zweite Patientin sei erst gegen 17.00 Uhr erschienen. Des weiteren habe er keine aktuellen Röntgenbilder gehabt; die Anfertigung eines solchen sei ihm in der Prüfung verwehrt worden, obgleich es notwendig gewesen wäre. Er habe dann die alten Kronen an den Zähnen 46 und 47 entfernt. Danach sei an Zahn 46 ein Defekt entstanden im bukkalen Bereich. Bei der nachfolgenden Kariesbehandlung am Zahn 46 habe er sehr viel Zeit dadurch verloren, dass er die ganze Sitzung gegen Blutungen habe kämpfen müssen. Die nach Ansicht des Klägers angezeigte Gingivektomie habe der anwesende Assistent jedoch nicht durchgeführt, sondern ihn statt dessen aufgefordert, einen Faden zu legen. Er habe am 21.03.2002, nachdem er die Pfeilerzähne 46 und 47 am 14.03.2002 präpariert und am 15.03.2002 die Präparationen geglättet habe, seine fertige Arbeit im Mund der Patientin eingepasst und dem Assistenzzahnarzt Dr. S. gezeigt. Dieser habe daraufhin festgestellt, dass an Zahn 46 bukkal sich ein kleiner Defekt befinde, und PD Dr. E. geholt, um sich die Situation anzuschauen. PD Dr. E. habe dem Kläger dann gesagt, dass es sich um eine Pulpenöffnung handle, die nach der Kronenentfernung noch nicht dagewesen sei. Indes habe - so der Kläger - PD Dr. E. sich die Situation im Mund der Patientin zu keinem Zeitpunkt zwischen dem 13. bis 21.03.2002 angeschaut. Er habe die Situation nach der Kronenentfernung und Kariesentfernung lediglich dem Assistenten vorgezeigt. Ungefähr 15 Minuten nach diesem Vorfall sei PD Dr. E. erneut zu ihm gekommen und habe gesagt: „Herr J., Sie haben sowieso ihre Examensprüfung nicht bestanden, sie können ihren Patienten einem Assistenten übergeben.“ Der Kläger äußerte zudem die Auffassung, dass die Prüferin PD Dr. E. ihm gegenüber befangen gewesen sei.
Mit Widerspruchsbescheid vom 03.01.2003 wies der Beklagte den Widerspruch des Klägers als unbegründet zurück. Zur Begründung wurde ausgeführt, dass dem Kläger kein Nachteil und kein Zeitrückstand entstanden sei. Er habe noch am selben Tag eine neue Patientin erhalten, die nach den Unterlagen der Universität Tübingen bereits um 16.00 Uhr erschienen sei. Die vom Kläger aufgezählten Behandlungsschritte hätten bequem in der übrigen Prüfungszeit nachgeholt werden können. Die Prüfungsanweisung, mit der Behandlung der Patientin unverzüglich, auch ohne Röntgenbild, zu beginnen, sei absolut korrekt gewesen, da beide Zähne zum Zeitpunkt des Behandlungsbeginns lebendig (vital) und bereits seit längerem überkront gewesen seien. Durch eine - überflüssige - Röntgendiagnostik hätte sich überdies keine Änderung der Behandlung des Klägers ergeben. Bei der Durchführung der Abformung für die Kronen an den Zähnen 46 und 47 sei der Kläger mit keiner stärkeren Blutungsneigung als bei der Anfertigung von festsitzendem Zahnersatz üblich konfrontiert gewesen. Das Versagen des Klägers im praktischen Prüfungsteil habe letztlich nicht auf der fehlenden Zeit, sondern, neben vielen Details, vor allem auf der Tatsache beruht, dass der Kläger aufgrund absolut nicht genügender theoretischer Kenntnisse und praktischer Umsetzung bei der betroffenen Patientin zwei vitale Pfeilerzähne durch seine Präparation kaputt geschliffen und damit einen bleibenden Schaden verursacht habe. PD Dr. E. als Prüferin habe den Zustand der Pfeilerzähne nach der Entfernung der Kronen 46 und 47 bei der Patientin selbstverständlich gesehen. Der Kläger habe sich zu dieser Gelegenheit bei ihr beklagt, wie er denn die Präparation machen solle, da diese aufgrund des Zahnhalsdefektes so schwierig sei. Zudem habe es sich um eine Standardsituation und keine schwierige Präparationssituation gehandelt. Eine Beurteilung des Zustandes der Pfeilerzähne, auch wenn die Prüferin dem Kläger nur über die Schuler gesehen und nicht am Behandlungsstuhl selbst Platz genommen habe, sei PD Dr. E. selbstverständlich unproblematisch möglich gewesen. Beide Pfeilerzähne seien zu diesem Zeitpunkt in einem vollkommen anderen Zustand gewesen, als zu dem Zeitpunkt, als die Prüferin dem Kläger habe mitteilen müssen, dass seine Prüfungsleistung „nicht genügend“ sei, da er an einem der Pfeilerzähne soweit in den Zahn präpariert habe, dass eine Perforation zur Pulpa bestanden habe, und am anderen Pfeilerzahn die Pulpa rot durchgeschimmert habe. Was die angesprochene Äußerung von PD Dr. E. angehe, so habe sie sich ohne Verstoß gegen Verfahrensvorschriften und ohne sich vorzeitig festzulegen bereits zu diesem Zeitpunkt ein endgültiges Urteil bilden können, da eine Beratung mit anderen Prüfern im praktischen Teil des Faches Zahnersatzkunde nicht vorgesehen sei. Zu diesem Zeitpunkt habe definitiv festgestanden, dass die Prüfungsleistung insgesamt nicht genügend sei. Es gebe keinen anderen Fehler als diesen, aufgrund einer falschen Präparation mit einem zu starken Neigungswinkel einen Zahnnerv fehlerhaft zu öffnen, der eine so eindeutige Bewertung der Prüfungsleistung eines Examenskandidaten im Fach Zahnersatzkunde als „nicht genügend“ zulasse. Der Vorwurf der Befangenheit könne zudem deshalb keine Berücksichtigung finden, weil der Kläger den Verstoß nicht unverzüglich gerügt habe. Der Vorwurf sei erstmals mit Widerspruch vom 23.04.2002 - und auch dort ohne Begründung - , also ca. einen Monat nach Ende der Prüfung erhoben worden.
Hiergegen hat der Kläger am 16.01.2003 Klage zum Verwaltungsgericht Sigmaringen erhoben. Zur Begründung trägt er im Wesentlichen vor, dass die zuständige Prüferin PD Dr. E. durch die konkrete Bewertung den ihr zustehenden Bewertungsspielraum überschritten habe, darüber hinaus sei der Prüfungsablauf insgesamt nicht rechtmäßig gewesen. Entgegen der Auffassung des Beklagten sei dem Kläger aufgrund des Abspringens der ursprünglichen Examenspatientin ein erheblicher Zeitverlust eingetreten, der sich auf das Prüfungsergebnis auch unmittelbar ausgewirkt habe. Die Ersatzpatientin sei - wie sich aus den Behandlungsunterlagen ergebe - erst um 17.00 Uhr eingetroffen. Ein zeitlicher Ausgleich im Rahmen der ursprünglichen Bearbeitungszeit sei nicht möglich gewesen, da der Kläger den Behandlungsstuhl mit einem zweiten Examenskandidaten habe teilen müssen. Aufgrund dieser Umstände hätte dem Kläger eine Verlängerung der Prüfungszeit um den verloren gegangenen Prüfungstag von vornherein zugestanden werden müssen. Des weiteren sei die Behandlung der Zähne 46 und 47 sachgemäß gewesen. Soweit sich Probleme in der Behandlung ergeben hätten, gingen diese auf konkrete Anweisungen der betreuenden Zahnärzte zurück. Die erste grundlegende Problematik, die für die weitere Behandlung wegweisend gewesen sei, habe sich bereits daraus ergeben, dass dem Kläger die Anfertigung einer absolut notwendigen Röntgenaufnahme untersagt worden sei. Auch die Darstellung des Beklagten, dass der Kläger bei der Kariesbehandlung nach erfolgter Kronenentfernung einen Behandlungsfehler begangen habe, indem er zu tief bzw. in einem falschen Winkel geschliffen habe, treffe nicht zu. Der Kläger habe lediglich die vorhandene Karies entfernt. Dies sei im Rahmen einer sachgemäßen Behandlung ein absolutes Muss. Sei eine so weitgehende Entfernung erforderlich, dass man in die Nähe des Pulparaumes gelange, so müsse notfalls eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden. Die Karies sei aber in jedem Fall zu entfernen, da ansonsten eine erfolgreiche und sachangemessene Überkronung nicht stattfinden könne. Die Entfernung der Zahnhartsubstanz in dem erfolgten Umfange sei daher erforderlich gewesen, da entsprechende Karies vorhanden gewesen sei. Nicht zutreffend sei die Behauptung des Beklagten, der Kläger habe durch seine Behandlung, insbesondere durch das Abschleifen, eine Pulpaöffnung am Zahn 46 verursacht. Der Defekt sei bei der Entfernung der Krone entstanden. Bei einer sachgemäßen Überkronung des Zahnes könne diese Beschädigung ohne Weiteres behoben werden. Die Bewertung von PD Dr. E. stütze sich insoweit auf eine falsche Tatsachengrundlage. Die gegenteiligen Ausführungen von PD Dr. E. träfen nicht zu. Insbesondere sei es bereits aus praktischen Gründen nicht möglich, dass PD Dr. E. eine entsprechende Beobachtung gemacht haben könnte, als sie dem Kläger während der Behandlung über die Schulter geschaut habe. Es sei daher davon auszugehen, dass sich die Bewertung von PD Dr. E. letztendlich auf Vermutungen stütze, die zum Nachteil des Klägers gingen. Auch hinsichtlich der Erstellung der Interimsprothese im Oberkiefer sei der Kläger entsprechend den Regeln der ärztlichen Kunst vorgegangen. Hinsichtlich der Bewertung der mündlichen Prüfung sei schließlich ebenfalls festzustellen, dass diese rechtswidrig sei. Die vom Kläger auf die Fragen gegebenen Antworten seien größtenteils richtig gewesen und hätten zu den gestellten Fragen entsprechend korrespondiert.
Der Kläger beantragt,
den Bescheid des Ausschusses für die naturwissenschaftliche und zahnärztliche Vorprüfung an der Universität Tübingen vom 16.04.2002 und den Widerspruchsbescheid des Landesprüfungsamtes beim Regierungspräsidium Stuttgart vom 03.01.2003 aufzuheben und den Beklagten zu verpflichten, den Kläger zu einer weiteren Prüfung zuzulassen.
Der Beklagte beantragt,
die Klage abzuweisen.
10 
Zur Begründung verweist der Beklagte zunächst auf den Widerspruchsbescheid. Ergänzend hierzu legt er eine Stellungnahme der Prüferin PD Dr. E. vom 15.04.2003 vor. Hierin ist u.a. ausgeführt, dass es sich um ein übliches Problem handele, dass Patienten während des Staatsexamens immer mal wieder nicht zum gewünschten Zeitpunkt zur Behandlung kommen könnten. Die Prüfungsleistung des Klägers sei darüber hinaus nicht aufgrund eines Zeitmangels als „nicht genügend“ bewertet worden, sondern aufgrund der schlechten Qualität der von ihm erbrachten Prüfungsleistungen. Zum Zeitpunkt der Vorstellung der Patientin vor Behandlungsbeginn habe kein hypertrophiertes Zahnfleisch mit einer besonderen Blutungsneigung bestanden. Es gehöre zur zahnärztlichen Kunst, mit üblichen Blutungen fertig werden zu können. Was die Beurteilung des Zustandes der Pfeilerzähne nach Abnahme der Kronen angehe, so sei diese durch PD Dr. E. als Prüferin erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt seien beide Zähne vollkommen normal präpariert gewesen. Die für das Nichtbestehen maßgebliche iatrogene Pulpenöffnung an Zahn 46 sowie die beinahe Pulpenöffnung an Zahn 47 seien weder durch das Abnehmen der alten Kronen noch durch die Entfernung der Karies entstanden. In beiden Fällen habe der Kläger durch eine falsche Präparation mit einem zu starken Neigungswinkel auf die Zahnachse zu das Pulpenhorn auf der Glattfläche des vorderen Anteiles der Zahnkrone vollständig an Zahn 46 und nahezu vollständig an Zahn 47 eröffnet. Die angesprochene Sekundärkaries an Zahn 46 liege von der Öffnungsstelle der Pulpa entfernt weiter unten zum Zahnfleisch zu. Die Entfernung der Karies habe daher überhaupt nichts mit der Öffnung der Pulpa zu tun. Auch die Schlitzung der Kronen, die ungefähr in der Mitte der Außenfläche des Zahnes erfolge, habe damit nichts zu tun, denn die Öffnungsstelle der Pulpa liege davor. Zudem lägen bei beiden Zähnen die besagten Verletzungsstellen auf einer eben geschliffenen Zahnoberfläche. Der Kläger habe durch die Pulpaöffnung einen gravierenden sowie auch klassischen Operationsfehler begangen, der unter keinen Umständen auftreten dürfe. Auch die Anfertigung der Interimsprothese habe nicht den Regeln der ärztlichen Kunst entsprochen. Was schließlich die mündliche Prüfung angehe, seien die Antworten oftmals verfehlt und unvollständig.
11 
Die Kammer hat die als Zeugin geladene PD Dr. E. in der mündlichen Verhandlung nach Einverständnis der Beteiligten informatorisch angehört. Die Prüfungsunterlagen des Klägers ebenso wie die Behandlungsunterlagen der Examenspatientin Frau H.-R. haben der Kammer vorgelegen. Hierauf und auf die gewechselten Schriftsätze der Beteiligten wird ergänzend Bezug genommen.

Entscheidungsgründe

 
12 
Die bei verständiger Auslegung (§ 88 VwGO) auf die Wiederholung der zahnärztlichen Prüfung gerichtete Klage ist zulässig, jedoch nicht begründet. Denn der Kläger hat weder einen Anspruch auf erneute Teilnahme an der Prüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde (1.) noch einen Anspruch auf Wiederholung der zahnärztlichen Prüfung insgesamt (2.).
13 
Der Kläger hat seine Klage zu Recht gegen das Land Baden-Württemberg gerichtet. Denn der Ausschuss für die zahnärztliche Prüfung ist gemäß § 3 Abs.1 des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde vom 31.03.1952 i. d. F. der Bekanntmachung vom 16.04.1987 (BGBl. I S. 1225), zuletzt geändert am 23.03.1992 (BGBl. I S.719), und § 4 Abs.1 der Approbationsordnung für Zahnärzte - ZÄPrO - vom 26.01.1955 (BGBl. I S. 37), zuletzt geändert am 10.11.1999 (BGBl. I S. 2175) eine „staatliche“ Prüfungskommission und als solche nicht der Universität zugehörig, sondern Teil der unmittelbaren Staatsverwaltung (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -; Hans. OVG, Urt. v. 27.04.1987 - Bf III 61/85).
14 
1. Der Kläger hat keinen Anspruch auf erneute Teilnahme am Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde. Denn die im März 2002 durchgeführte (Wiederholungs-)Prüfung im praktischen Teil litt an keinem rechtserheblichen Verfahrens- oder Bewertungsfehler, der einer Korrektur in einem erneuten Prüfungsverfahren bedürfte. Ist aber die Bewertung des praktischen Teils mit „nicht genügend“ nicht zu beanstanden, ist das gesamte Fach Zahnersatzkunde und die Wiederholungsprüfung insgesamt nicht bestanden (vgl. §§ 50, 53, 54 ZÄPrO).
15 
Prüfungsbescheide unterliegen nur einer eingeschränkten gerichtlichen Überprüfung, da Staatsprüfungen, die den Zugang zu akademischen Berufen beschränken, schwierige Bewertungen erfordern, die mit Rücksicht auf die Chancengleichheit aller Berufsbewerber (Art. 3 Abs. GG) im Gesamtzusammenhang des Prüfungsverfahrens getroffen werden müssen und sich nicht ohne weiteres in nachfolgenden Verwaltungsstreitverfahren einzelner Kandidaten isoliert nachvollziehen lassen. Die gleichmäßige Beurteilung aller vergleichbaren Kandidaten ist daher nur erreichbar, wenn den Prüfungsbehörden (genauer: den beteiligten Prüfern) bei prüfungsspezifischen Wertungen ein Entscheidungsspielraum verbleibt und die gerichtliche Kontrolle insoweit eingeschränkt wird. Dieser prüfungsspezifische Bewertungsspielraum ist erst überschritten und eine gerichtliche Korrektur geboten, wenn die beteiligten Prüfer Verfahrensfehler begehen, anzuwendendes Recht verkennen, von einem unrichtigen Sachverhalt ausgehen, allgemeingültige Bewertungsmaßstäbe verletzen oder sich von sachfremden Erwägungen leiten lassen. Das Bundesverfassungsgericht hat darüber hinaus mit Blick auf den Zweck berufsbezogener Prüfungen, nur diejenigen Bewerber auszuscheiden, die fachlichen Mindestanforderungen nicht genügen, unmittelbar aus Art. 12 GG hergeleitet, dass zutreffende Antworten und brauchbare Lösungen im Prinzip nicht als falsch bewertet werden und zum Nichtbestehen führen dürfen, und dass eine willkürliche Fehleinschätzung bereits dann anzunehmen ist, wenn sie Fachkundigen als unhaltbar erscheinen muss; zudem muss der Prüfling zur Gewährleistung eines effektiven Schutzes seines Grundrechts der Berufsfreiheit die Möglichkeit haben, Einwände gegen die Bewertungen seiner Prüfungsleistungen bei der Prüfungsbehörde „rechtzeitig und wirkungsvoll“ vorzubringen, um derart ein „Überdenken“ dieser Bewertungen unter Berücksichtigung seiner Einwände zu erreichen (vgl. zum Ganzen BVerfG, Beschl. v. 17.04.1991 - 1 BvR 419/81, 1 BvR 213/83 -, BVerfGE 84, 34, seitdem st.Rspr.; BVerwG, Urt. v. 24.02.1993 - 6 C 35/92 -, BVerwGE 92, 132).
16 
Gemessen an diesen Voraussetzungen ist die Bewertung des praktischen Teils des strittigen Fachs rechtlich nicht zu beanstanden. Der Kläger hatte Gelegenheit, im durchgeführten Widerspruchsverfahren seine Einwände gegen diese Bewertung rechtzeitig und wirkungsvoll vorzubringen; eine „Überdenkensentscheidung“ durch die Prüferin PD Dr. E. ist mit dienstlichen Stellungnahmen vom 15.05., 03.09. und 12.12.2002 und dem nachfolgenden Widerspruchsbescheid erfolgt. Es liegt auch kein rechtserheblicher Verfahrens- oder Bewertungsfehler vor. Insbesondere ist ein Verfahrensfehler weder darin zu erblicken, dass die Examenspatientin des Klägers zunächst ausgefallen ist und der Kläger erst am Ende des ersten Behandlungstages Ersatz gestellt bekommen hat (a), noch darin, dass die Prüferin PD Dr. E. dem Kläger gegenüber bereits vor Ablauf der Prüfung geäußert hat, er habe die Prüfung nicht bestanden (b); die Prüferin PD Dr. E. ist bei ihrer Bewertung zudem weder von einem falschen Sachverhalt ausgegangen (c) noch hat sie allgemeingültige Bewertungsgrundsätze verletzt (d).
17 
a) Dadurch, dass dem Kläger nach Ausfall der ersten Examenspatientin erst am Ende des ersten Behandlungstages eine Ersatzpatientin gestellt worden ist, wurde weder gegen § 50 ZÄPrO noch gegen die prüfungsrechtlichen Grundsätze der Chancengleichheit und eines fairen Prüfungsverfahrens verstoßen. Dabei ist unerheblich, ob - wie der Kläger behauptet - die Ersatzpatientin am 12.03.2002 (erst) um 17.00 Uhr oder - wie der Beklagte behauptet - bereits um 16.00 Uhr zur Verfügung gestanden hat. Denn auch im erstgenannten Fall ist ein rechtserheblicher Verfahrensfehler nicht feststellbar.
18 
Die Regelprüfungszeit, die gemäß § 50 Satz 1 ZÄPrO zehn Tage beträgt, wurde eingehalten. Insoweit vermag die Kammer dem Kläger nicht zu folgen, soweit er geltend macht, er habe einen ganzen Behandlungstag verloren. Denn ausweislich der Behandlungsunterlagen hat der Kläger am ersten Behandlungstag die Patientin der Prüferin PD Dr. E. vorgestellt und „OK + UK Situationsabformung (Löffel L) mit Alginat“ vorgenommen; er konnte daher auch an diesem Tag - wenn auch nicht im vorgesehenen Umfang - Behandlungsmaßnahmen an der zweiten Patientin durchführen. Die im Vergleich zur ursprünglichen Planung entstandenen Zeitverluste ändern an der Einhaltung der Regelprüfungszeit nichts. Denn § 50 Satz 1 ZÄPrO schreibt weder eine bestimmte Prüfungsdauer (etwa 8 Stunden pro Prüfungstag) noch einen bestimmten Zeitanteil für Behandlungsmaßnahmen am Patienten vor (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -).
19 
Der vom Kläger geltend gemachte Zeitverlust verstößt auch nicht gegen § 50 Satz 2 ZÄPrO. Zwar kann auch in dem nur zeitweiligen Ausfall eines Patienten ein zur Rechtswidrigkeit des Prüfungsbescheides führender Verfahrensfehler liegen (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -). Der Kläger hat durch den von ihm nicht zu vertretenden Ausfall der ersten Patientin nach seinen Angaben in der mündlichen Verhandlung zumindest einen halben Behandlungstag verloren und den so entstandenen Zeitverlust auch nicht durch andere Arbeiten ausgleichen können. Allerdings führte ein hierin liegender Verfahrensfehler nur dann zur Rechtswidrigkeit des Prüfungsbescheides, wenn er sich auf das Prüfungsergebnis ausgewirkt haben kann (vgl. BVerwG, Urt. v. 13.06.1969 - VII C 27.68; BVerwGE 32, 179); daran fehlt es hier. Denn einerseits ist zu berücksichtigen, dass eine mögliche Kompensation nicht nur - wie der Klägervertreter meint - durch nachträgliche Zeitzugabe, sondern auch dadurch erfolgen kann, dass der Prüfer die klinischen Arbeitsbedingungen, unter denen die praktische Arbeit herzustellen war, in seine Bewertung einbezieht (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -). Bereits aus dem eigenen Sachvortrag des Klägers ergibt sich aber, dass PD Dr. E. dies getan hat. Denn in seiner Widerspruchsbegründung führt der Kläger aus, die Prüferin habe ihm gesagt, er sei „im Zeitrückstand, nehmen Sie am nächsten Termin einen kurzen Befund und eine Vitalitätsprüfung vor und entfernen Sie die Kronen am 46,47“. Andererseits beruhte das Versagen des Klägers im praktischen Prüfungsteil - wie sich aus der Anlage zum Prüfungszeugnis vom 16.04.2002 (schriftliche Begründung) und der dienstlichen Stellungnahme der Prüferin PD Dr. E. vom 15.04.2003 ergibt - nicht auf der fehlenden Zeit, sondern auf der schlechten Qualität der von ihm erbrachten Prüfungsleistungen; er habe „aufgrund absolut nicht genügender theoretischer Kenntnisse und praktischer Umsetzung bei der betroffenen Patientin zwei vitale Pfeilerzähne durch seine Präparation kaputtgeschliffen und damit einen bleibenden Schaden verursacht“. Diese für die Beurteilung der Prüfungsleistung zentralen Aussagen lassen rechtserhebliche Fehler nicht erkennen. Aus diesem Grunde vermag der Kläger auch mit seinen Einwänden, er habe kein aktuelles Röntgenbild und bei der Kariesbehandlung ständig mit Blutungen zu kämpfen gehabt, nicht durchzudringen. Schließlich kann er auch nicht geltend machen, dass er infolge des Zeitverlustes bestimmte Arbeitsschritte nicht habe durchführen können. Denn gemäß seinen eigenen Angaben in der Widerspruchsbegründung, die durch die Behandlungsunterlagen bestätigt werden, hat er diese Schritte am folgenden Behandlungstag nachgeholt.
20 
Auch ein Verstoß gegen den Grundsatz der Chancengleichheit lässt sich nicht feststellen, selbst wenn man unterstellte, dass nur beim Kläger und keinem anderen Kandidaten Zeitverluste durch klinische Arbeitsbedingungen aufgetreten wären. Denn der Grundsatz der Chancengleichheit verlangt nicht, dass die äußeren Prüfungsbedingungen bei allen Prüflingen einer Prüfungskampagne in jeder Hinsicht identisch sein müssten. Eine gewisse Streubreite ist für die unter klinischen Bedingungen durchgeführte praktische Prüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde unvermeidlich. Die sich hieraus ergebenden unterschiedlichen Schwierigkeiten, die jeden Kandidaten treffen können, und - worauf die Prüferin PD Dr. E. in ihrer Stellungnahme vom 15.04.2003 zu Recht hinweist - deren Bewältigung Teil der zu erbringenden Prüfungsleistung ist, überschreiten den Rahmen der rechtlich nicht erheblichen Unterschiede in den äußeren Prüfungsbedingungen nicht (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -).
21 
Schließlich wurde auch das prüfungsrechtliche Fairnessgebot nicht verletzt. Dieses Gebot richtet sich in erster Linie an den Prüfer und verpflichtet diesen, darauf Bedacht zu nehmen, dass das Prüfungsverfahren auch hinsichtlich des Stils der Prüfung und der Umgangsformen der Beteiligten einen einwandfreien Verlauf nimmt (vgl. Urt. v. 20.09.1984 - 7 C 57/83 -, BVerwGE 70, 143); der Prüfling soll nicht durch ein unangemessenes Verhalten einer psychischen Belastung ausgesetzt werden, die das Bild seiner Leistungsfähigkeit verfälscht und dadurch seine Chancen mindert (vgl. BVerwG, Urt. v. 11.11.1998 - 6 C 8.97 -, BVerwGE 107, 363 m. w. N.) Die vom Kläger genannten Erschwernisse sind jedoch nicht Folge eines Verhaltens der Prüferin, sondern der von diesem nicht beeinflussbaren klinischen Arbeitsbedingungen. Immerhin wurde den aufgetretenen Schwierigkeiten im Rahmen des Möglichen dadurch abgeholfen, dass dem Kläger eine Ersatzpatientin gestellt worden ist. Dass trotz dessen für den Kläger zusätzliche Aufregung entstanden ist, ist unvermeidlich und der Prüferin nicht anzulasten.
22 
b) Es stellt auch keinen erheblichen Verfahrensfehler dar, dass die Prüferin PD Dr. E. dem Kläger noch vor Ablauf des praktischen Teils der Prüfung mitgeteilt hat, er habe die Prüfung nicht bestanden, wobei offen bleiben kann, ob - wie der Kläger behauptet - die Äußerung im Indikativ erfolgt ist und damit das Ergebnis vorweggenommen hat, oder ob - wie PD Dr. E. in ihrer Stellungnahme ausführt - ihm nur im Konjunktiv in Aussicht gestellt worden ist, „dass damit die Prüfung nicht bestanden sein könne“.
23 
Die Prüferin PD Dr. E. hat sich bei der Äußerung nicht von sachfremden Erwägungen, sondern von den bis dahin gezeigten schlechten Leistungen des Klägers, insbesondere der fehlerhaften Präparation der Pfeilerzähne 46 und 47, leiten lassen. Ein rechtserheblicher Verfahrensfehler ist auch nicht darin zu erblicken, dass die Äußerung vor Ablauf der Prüfung gefallen ist. Es hat insbesondere kein Grund vorgelegen, der geeignet war, Misstrauen des Klägers gegen eine unparteiische Beurteilung der Prüfungsleistung durch die Prüferin PD Dr. E. zu rechtfertigen (§ 21 Abs.1 Satz 1, § 2 Abs.3 Nr.2 LVwVfG). Denn die Äußerung erfolgte zu einem Zeitpunkt, als die - im praktischen Teil der Prüfung einzige - Prüferin PD Dr. E. sich aufgrund der Schwere des vom Kläger gemachten Fehlers bei der Präparation der Pfeilerzähne 46 und 47 (vgl. dazu 1. c) bereits ein endgültiges Urteil bilden konnte. Die mündliche Prüfung hatte bereits stattgefunden; sowohl aus der Anlage zum Prüfungszeugnis vom 16.04.2002 (schriftliche Begründung) als auch aus den nachfolgenden dienstlichen Stellungnahmen ergibt sich zudem durchgehend, dass entscheidender Grund für das Nichtbestehen des Klägers gewesen sei, dass er „aufgrund absolut nicht genügender theoretischer Kenntnisse und praktischer Umsetzung bei der betroffenen Patientin zwei vitale Pfeilerzähne durch seine Präparation kaputtgeschliffen und damit einen bleibenden Schaden verursacht“ habe. Die nachfolgenden Prüfungsleistungen konnten auf die Gesamtnotengebung daher keinen maßgeblichen Einfluss mehr nehmen.
24 
Etwas anderes kann der Kläger auch nicht aus dem von ihm angeführten Beschluss des Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (v. 19.6.2001 - 9 S 1164/01 -) herleiten. Denn im dort zur Entscheidung stehenden Sachverhalt, in dem es um die rechtliche Überprüfung einer mündlichen Prüfung zur Zulassung zum Dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung ging, oblag die Bewertung der Prüfungsleistungen einer Prüfungskommission (§ 15 Abs.9 ÄAppO). Demgegenüber wird der hier in Rede stehende praktische Teil der Prüfung in der Zahnersatzkunde gemäß §§ 50 Satz 1, 55 ZÄPrO von nur einem Prüfer abgehalten. Die vom Verwaltungsgerichtshof angestellten Erwägungen - danach war ausschlaggebend für die Bewertung der Äußerung („man bräuchte die Prüfung gar nicht fortzusetzen, aber Stuttgart schreibe es leider vor“) als voreingenommen, dass sich der Prüfungsvorsitzende vorzeitig festgelegt hatte, bevor eine Beratung mit den anderen Prüfern erfolgt war - lassen sich demnach nicht übertragen. Vielmehr konnte sich die Prüferin PD Dr. E. in Ermangelung einer noch durchzuführenden Beratung mit anderen Prüfern aus den genannten Gründen bereits ein endgültiges Urteil bilden und dieses auch äußern.
25 
Aus den gleichen Gründen liegt auch kein Verstoß gegen das Fairnessgebot vor. Denn eine das Fairnessgebot missachtende Äußerung kann sich nur auf den weiteren Verlauf der Prüfung auswirken, während es die Leistungserbringung des Kandidaten in zurückliegenden Prüfungsteilen naturgemäß nicht mehr beeinflussen kann (vgl. VGH Bad.-Württ., Beschl. v. 19.06.2001 - 9 S 1164/01 -).
26 
Schließlich bleibt die Rüge auch deshalb erfolglos, weil der Kläger den Verfahrensfehler nicht rechtzeitig erhoben hat. Mängel des Prüfungsverfahrens, insbesondere Verstöße gegen das Fairnessgebot, sind unverzüglich, jedenfalls aber vor Erhalt des Prüfungsbescheides zu rügen; der Prüfling muss den Verfahrensfehler nicht nur rechtzeitig behaupten, sondern auch begründen (vgl. BVerwG, Urt. v. 11.11.1998 - 6 C 8.97 -; Urt. v. 22.06.1994 - 6 C 37.92; Hess. VGH, Beschl. v. 08.02.2000 - ZU 4400/00). Gemessen daran ist die Rüge des Klägers - auch wenn es ihm nicht zumutbar gewesen sein sollte, die Äußerung der Prüferin PD Dr. E. sofort in der Prüfung zu rügen (vgl. VGH Bad.-Württ., Beschl. v. 19.06.2001 - 9 S 1164/01 -) - in jedem Falle verspätet erhoben worden. Denn er hat erstmals in seiner Widerspruchsbegründung vom 23.04.2002, also etwa eine Woche nach Erhalt des Prüfungsbescheides und sogar einen Monat nach dem in Rede stehenden Vorfall, die Auffassung geäußert, „dass Frau O Ä Dr. E. mir gegenüber befangen war“. Der Kläger hat überdies seiner Begründungspflicht nicht genügt, denn in der Widerspruchsbegründung hat er seinen Vorwurf in keiner Weise begründet; insbesondere eine Verknüpfung mit der Äußerung der Prüferin hat er erstmals in einem weiteren Schreiben vom 25.06.2002 und damit nicht mehr unverzüglich hergestellt.
27 
c) Die Prüferin PD Dr. E. ist bei ihrer Bewertung auch nicht von einem unrichtigen Sachverhalt ausgegangen. Denn nach der mündlichen Verhandlung steht zur Überzeugung der Kammer fest, dass der Kläger - wie die Prüferin ihrer Bewertung zugrunde gelegt hat - den für die negative Prüfungsentscheidung maßgeblichen Substanzabtrag an den Pfeilerzähnen 46 und 47 durch eine falsche Präparation dieser Zähne herbeigeführt hat.
28 
Dies ergibt sich aus den sowohl vorgerichtlich als auch im gerichtlichen Verfahren gemachten, glaubhaften Angaben der Prüferin PD Dr. E.. Diese hat in der Anlage zum Prüfungszeugnis vom 16.04.2002 (schriftliche Begründung) ausgeführt, der Kläger habe „zwei vitale Pfeilerzähne durch seine Präparation kaputtgeschliffen“. In ihren nachfolgenden Stellungnahmen hat sie dies durchgehend bestätigt und für die Kammer schlüssig dargelegt, dass der Kläger „durch einen falschen Neigungswinkel seines Präparationsin-strumentes buccal einen zu hohen Substanzabtrag verursacht“ habe, so dass „an beiden Zahnstümpfen buccal die Zahnpulpa rötlich durchscheinend sowie an Zahn 46 am mesial-buccalen Pulpenhorn eine Perforation zur Pulpa erkennbar war“. Des weiteren hat sie andere - vom Kläger nach und nach eingeführte - Alternativen für den zu hohen Substanzabtrag nachvollziehbar ausgeräumt. Hinsichtlich der Kariesentfernung als möglicher Ursache hat sie nachvollziehbar bekundet, dass die Karies entlang der Wurzel und somit an einer anderen Stelle vorhanden war. Zudem glaubt die Kammer der Prüferin PD Dr. E., dass sie den Zustand der Pfeilerzähne 46 und 47, nach Entfernung der alten Kronen gesehen hat und daher aus eigener Wahrnehmung ausschließen konnte, dass der Defekt durch die Kronenentfernung entstanden ist. Sie hat - entgegen der Auffassung der Klägervertreters - bereits in ihrer ersten Stellungnahme vom 15.05.2002 geäußert, dass sich der Kläger bei dieser Gelegenheit bei ihr beklagt habe, „wie er denn die Präparation machen solle“, und dies nachfolgend ohne jede inhaltliche Abweichung wiederholt. In der mündlichen Verhandlung hat sie zudem detailliert den Raum und die Umstände des kurzen Gespräches mit dem Kläger geschildert. Demgegenüber beschränkt sich der Vortrag des Klägers in diesem Punkt auf ein pauschales Bestreiten, das nicht geeignet ist, Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Prüferin PD Dr. E. herbeizuführen. In der mündlichen Verhandlung hat PD Dr. E. zudem glaubhaft bekundet, dass der Assistenzzahnarzt Dr. S. ihr die rotschimmernde Pulpa und die Perforation gezeigt habe, was sich im übrigen auch aus der ersten Äußerung des Klägers in seiner Widerspruchsbegründung ergibt, und dass im Anschluss daran mittels einer Sonde festgestellt worden sei, dass eine Pulpenöffnung (Perforation) bestanden habe. Die rote Stelle habe sich an einer geschliffenen Stelle befunden, es seien „Schleifspuren von oben nach unten“ sichtbar gewesen. Dies hat PD Dr. E. in der mündlichen Verhandlung an einem gezeigten Dia der Pfeilerzähne 46 und 47 verdeutlicht, welches angefertigt wurde, nachdem die Pulpenöffnung von ihr begutachtet worden war. Dabei hat PD Dr. E. ihre Aussagen in der mündlichen Verhandlung nüchtern und ohne jede Belastungstendenz gemacht, so dass die Kammer keine Veranlassung hat, an ihrer Unvoreingenommenheit (auch) als Aussageperson zu zweifeln. Weiteres Indiz für die Richtigkeit der gemachten Angaben ist schließlich, dass der Zahn 46 wurzelkanalbehandelt werden musste, was anderenfalls nicht erforderlich gewesen wäre.
29 
Diese glaubhafte Version konnte der Kläger - den als Prüfling die materielle Darlegungs- und Beweislast trifft (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 15.02.1991 - 9 S 105/90 -) - in keiner Weise durch seinen Vortrag erschüttern. Im Gegenteil erweist sich der Vortrag als nicht stimmig und zum Teil widersprüchlich. So hat er zunächst in seiner Widerspruchsbegründung vom 16.04.2002 geäußert, der „kleine Defekt ist nach der Kronenentfernung entstanden“. In seinem nächsten Schreiben vom 25.06.2002 ist der Kläger auf den „Defekt“ überhaupt nicht mehr eingegangen, obwohl die Prüferin PD Dr. E. in ihrer Stellungnahme ausführlich die fehlerhafte Präparation als maßgeblichen Grund für das Nichtbestehen der Prüfung dargelegt hatte. Erst in der Klagebegründung vom 10.03.2003 findet sich wieder eine Stellungnahme des Klägers, die sich jedoch als nicht stimmig erweist. Zunächst hat der Kläger den Vorwurf, er habe fehlerhaft präpariert, mit der Behandlung von Karies, der „am Zahn 46 bukkal an der Wurzel entlang“ vorhanden war, nach Entfernung der alten Kronen verknüpft und insoweit ausgeführt, er habe nicht „zu tief bzw. in einem falschen Winkel geschliffen“, sondern „lediglich die vorhandene Karies entfernt“. Wenig später findet sich dann die Aussage, dass es sich bei der Pulpaöffnung am Zahn 46 „um einen kleinen 'Defekt' handelte, der bei Entfernung der betreffenden Krone entstand“. Zwischen diesem „Defekt“ und dem Pulparaum habe „keine Kommunikation“ bestanden. Im nächsten Schreiben des Klägers vom 27.12.2004 wird dann - wiederum abweichend - die Pulpaöffnung nicht mehr bestritten, vielmehr heißt es nun: „Nicht der Präparationswinkel als solcher war für die Pulpaöffnung kausal, vielmehr entstand diese durch die Entfernung der Krone. Der Präparationswinkel ist dann dadurch entstanden, dass vorhandener Karies abgetragen werden musste.“ In der mündlichen Verhandlung schließlich hat der Kläger zunächst wieder bestritten, dass es eine Pulpenöffnung gegeben habe („Da es nicht blutete, gab es keine Öffnung.“). Nach Konfrontation mit dem Dia hat er dann jedoch geäußert, er „habe die rote Stelle damals nicht gesehen“ und könne sie jetzt nicht beurteilen; er „sehe es heute zum ersten Mal auf dem Bild“. Wenig später hat er dann einen völlig neuen Sachvortrag eingeführt, nämlich dass er auch an dieser Stelle Karies entfernt und eine Aufbaufüllung gelegt habe; deswegen habe er die „rote Stelle nicht sehen“ können, die sich unter der Füllung befunden habe.
30 
Insgesamt ist dieser Vortrag des Klägers aufgrund seiner Unstimmigkeiten und zum Teil offenen Widersprüche nicht geeignet, den schlüssigen Sachvortrag der Prüferin PD Dr. E. auch nur im Ansatz zu entkräften. Die Kammer hat vielmehr den Eindruck gewonnen, dass der Kläger zunächst überhaupt nicht nachvollzogen hatte, was ihm von der Prüferin PD Dr. E. genau vorgeworfen worden ist. Dafür spricht zum einen, dass er zu dem (konkreten), in der ersten Stellungnahme ausgeführten Vorwurf ursprünglich nichts erwidert hat, obwohl eine Erwiderung in jedem Falle zu erwarten gewesen wäre. Zum anderen hat er - was noch gewichtiger erscheint - erst in der mündlichen Verhandlung, nachdem er mit dem Dia konfrontiert worden war, realisiert, dass sich der Vorwurf auf die „rote Stelle“ bezieht, die er nach seinen Angaben erstmals (!) in der mündlichen Verhandlung wahrgenommen hat. Die Erklärungen des Klägers erscheinen der Kammer daher letztlich nur als (untauglicher) Versuch, nachträglich einen „passenden“ Sachverhalt zu (er)finden; dadurch wird auch die Inkongruenz der einzelnen, vom Kläger gegebenen Sachverhaltsalternativen für die Pulpenöffnung bzw. den „Defekt“ erklärlich.
31 
Aus diesem Grunde war eine weitergehende Erforschung des Sachverhalts von Amts wegen nicht geboten. Denn die Amtermittlungs- und Beweiserhebungspflicht wird erst ausgelöst, wenn der vorgetragene Sachverhalt Anlass für weitergehende Tatsachenfeststellungen bietet, sich also nach den Umständen des Einzelfalles Aufklärungsmaßnahmen aufdrängen (vgl. BVerwG, Urt. v. 22.02.1988 - 7 B 28.88, NVwZ 1988. 1019). Nachdem der Kläger keinen schlüssigen Sachvortrag hinsichtlich eines alternativen Geschehensablaufes vorgebracht hat, der Anlass zu Zweifeln geben könnte, war dies nicht der Fall.
32 
Dem entsprechend war auch der vom Klägervertreter in der mündlichen Verhandlung hilfsweise für den Fall des Unterliegens gestellte Beweisantrag auf Einholung eines Sachverständigengutachtens abzulehnen. Dabei kann hinsichtlich der einzelnen Fragen dahinstehen, ob es sich tatsächlich um einen (zu bescheidenden) Beweisantrag im Sinne des § 86 Abs.2 VwGO, oder lediglich eine Beweisanregung bzw. ein Beweisermittlungsantrag handelt (vgl. Kopp/Schenke, VwGO, 12. Auflage, § 86 RdNr. 18a m. w. N.), was in Anbetracht dessen, dass der Kläger in den Fällen 1) und 3) die Beweistatsache nicht eindeutig benannt hat und in den Fällen 2) und 4) (auch) eine Wertung erforderlich ist, zumindest zweifelhaft ist. Offen bleiben kann auch, ob das Beweismittel überhaupt tauglich ist (vgl. Kopp/Schenke, VwGO, 12. Auflage, § 86 RdNr. 21 m. w. N.), wenngleich die Kammer erhebliche Zweifel daran hat, dass ein Gutachter allein anhand eines Dias und der Behandlungsunterlagen überhaupt noch eine Aussage darüber treffen könnte, ob am - inzwischen überkronten - Zahn 46 „eine Pulpenöffnung verursacht“ oder „im betreffenden Bereich Kariesbefall vorhanden war“. Denn jedenfalls ist der Antrag in allen 4 Fällen wegen unzureichender Substantiierung des Beweisthemas und unzulässiger Ausforschung abzulehnen. Bereits der Umstand, dass der Tatsachenvortrag des Klägers - wie ausgeführt - im Kernbereich unschlüssig ist und an erheblichen, zum Teil nicht auflösbaren Widersprüchen leidet, rechtfertigt für sich genommen eine Ablehnung (vgl. BVerwG, Beschl. v. 26.10.1989 - 9 B 405.89 -, NVwZ-RR 1990, 379). Überdies ist der Antrag als Ausforschungsbeweisantrag anzusehen, da für die unter dem formalen Beweisantritt aufgestellten Behauptungen aufgrund der fehlenden Substantiierung die tatsächlichen Grundlagen fehlen (vgl. Kopp/Schenke, VwGO, 12. Auflage, § 86 RdNr. 18a m. w. N.; ferner Geiger, BayVBl. 1999, 328); damit korrespondiert auch die Aussage des Klägervertreters in der mündlichen Verhandlung auf die Frage der Kammer, ob ein Gutachter jetzt noch allein mit Hilfe eines Dias eine Pulpenöffnung feststellen könne („Das müsste man versuchen.“).
33 
In den Fällen 1) und 4) kommt schließlich noch hinzu, dass - selbst wenn man zugunsten des Klägers unterstellt, dass ein Beweisantrag vorliegt - die unter Beweis gestellten Tatsachen für die Entscheidung unerheblich sind. Hinsichtlich der Frage, ob eine Pulpenöffnung am Zahn 46 vorgelegen hat, folgt dies daraus, dass die Prüferin PD Dr. E. für die Kammer nachvollziehbar ausgeführt hat, dass für das Nichtbestehen maßgeblich nicht die Perforation als solche, sondern die Tatsache war, dass der Kläger zu nahe am Zahnnerv und daher „definitiv zu viel Substanz“ wegpräpariert hat. Unerheblich für die Prüfungsentscheidung ist zudem, ob der Patientin ein bleibender Schaden verursacht worden ist, da es hierfür - wie die Prüferin PD Dr. E. in der mündlichen Verhandlung bestätigte - mehrere mögliche Ursachen als eine fehlerhafte Prüfungsleistung des Klägers geben kann; aus der Beantwortung der so allgemein gehaltenen Frage können daher keine Rückschlüsse auf die Prüfungsleistung gezogen werden.
34 
d) Die Prüferin hat schließlich auch keine allgemeinen Bewertungsgrundsätze verletzt. Denn dass die Prüferin PD Dr. E. dadurch, dass sie die fehlerhafte Präparation als maßgeblich für das Nichtbestehen der Prüfung angesehen hat, ihren prüfungsrechtlichen Bewertungsspielraum überschritten hätte, ist für die Kammer auch bei Berücksichtigung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (vgl. BVerfG, Beschl. v. 17.04.1991 - 1 BvR 419/81, 1 BvR 213/83 -, a. a. O.) nicht ersichtlich. Die Bewertung orientiert sich am Kriterium der „klinischen Einsetzbarkeit“ der Prüfungsleistung und lässt eine willkürliche Fehleinschätzung nicht erkennen. Insbesondere hat die Prüferin PD Dr. E. für die Kammer nachvollziehbar dargelegt, dass bereits in den vorklinischen und klinischen Semestern die Studierenden auf das Problem, bei zu stark geneigtem Präparationswinkel die Pulpa an der Stelle zu eröffnen, wo sie der Kläger eröffnet hat, hingewiesen würden und auch dort der falsche Präparationswinkel zum Nichtbestehen der Präparationsleistung führe. Diese von der Prüferin PD Dr. E. offen gelegten Bewertungsmaßstäbe sind vom Kläger nicht angegriffen worden.
35 
Konnte somit die Prüferin PD Dr. E. ihre negative Prüfungsentscheidung entscheidend auf die fehlerhafte Präparation stützen, kommt es auf die anderen vom Kläger gerügten Fehler mangels Erheblichkeit nicht mehr an. Denn eine gerichtliche Korrektur kommt nur dann in Betracht, wenn sich ein Bewertungsfehler auf die Notengebung ausgewirkt haben kann (vgl. BVerfG, Beschl. v. 17.04.1991 - 1 BvR 419/81, 1 BvR 213/83 -, a. a. O.).
36 
Zur Klarstellung weist die Kammer darauf hin, dass auch die Bewertung der mündlichen Prüfungsleistung des Klägers als „zwischen mangelhaft und nicht genügend“ rechtlich nicht zu beanstanden ist. Das Tatsachengericht muss der aufgestellten Behauptung eines Prüflings, seine als falsch bewertete Lösung einer Fachfrage sei tatsächlich richtig oder zumindest vertretbar erst nachgehen, wenn sie hinreichend substantiiert ist; insbesondere muss der Prüfling die fachwissenschaftliche Richtigkeit und Vertretbarkeit seiner Auffassung mit Hilfe objektiver Kriterien deutlich machen, wofür sich in erster Linie qualifizierte Äußerungen im fachwissenschaftlichen Schrifttum eignen (vgl. BVerwG, Urt. v. 27.04.1999 - 2 C 30/98 -, NVwZ 2000, 921 m. w. N.). Diesen Anforderungen genügt das Vorbringen des Klägers nicht. Denn er hat sich sowohl vorgerichtlich als auch im gerichtlichen Verfahren auf die Wiederholung der von ihm gegebenen Antworten und die Behauptung von deren Richtigkeit beschränkt, ohne seine Auffassung durch objektive Hinweise zu stützen. Hat der Kläger folglich keine substantiierten Einwände gegen die Bewertung vorgebracht, bestand für die Kammer auch keine Veranlassung, der Anregung des Klägervertreters, die Beklagte zur Mitteilung der „im mündlichen Prüfungsteil richtigen Antworten“ anzuhalten, nachzugehen.
37 
2. Der Kläger hat auch keinen Anspruch auf Wiederholung der gesamten zahnärztlichen Prüfung. Denn § 54 Abs. 4 ZÄPrO, wonach derjenige die zahnärztliche Prüfung nicht bestanden hat, der die Wiederholungsprüfung nicht besteht, gilt auch für den Fall der Wiederholung nur eines Prüfungsabschnittes (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -; BVerwG, Urt. v. 10.11.1972 - VII C 19.72 -, BVerwGE 41, 148). Der Ausschluss einer weiteren Wiederholung nach Nichtbestehen der Wiederholungsprüfung eines Prüfungsabschnittes verstößt auch nicht gegen Art. 12 Abs.1 GG, denn dem Normgeber steht es im Grundsatz frei, wie viele Wiederholungen einer nicht bestandenen Prüfung er zulassen will (st. Rspr., vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 - m. w. N.).
38 
Die Kostenentscheidung folgt aus § 154 Abs. 1 VwGO. Die Kammer hatte keine Veranlassung, das Urteil hinsichtlich der Kosten für vorläufig vollstreckbar zu erklären (§ 167 Abs. 2 VwGO).
39 
Die Berufung gegen dieses Urteil war durch das Verwaltungsgericht nicht gemäß § 124 a Abs. 1 VwGO zuzulassen, da keiner der in § 124 Abs. 2 Nr. 3 oder 4 VwGO abschließend aufgezählten Zulassungsgründe vorliegt. Unbenommen bleibt der Antrag auf Zulassung (vgl. die Rechtsmittelbelehrung), über den gemäß § 124 a Abs. 4, 5 VwGO der VGH Baden-Württemberg entscheidet.

Gründe

 
12 
Die bei verständiger Auslegung (§ 88 VwGO) auf die Wiederholung der zahnärztlichen Prüfung gerichtete Klage ist zulässig, jedoch nicht begründet. Denn der Kläger hat weder einen Anspruch auf erneute Teilnahme an der Prüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde (1.) noch einen Anspruch auf Wiederholung der zahnärztlichen Prüfung insgesamt (2.).
13 
Der Kläger hat seine Klage zu Recht gegen das Land Baden-Württemberg gerichtet. Denn der Ausschuss für die zahnärztliche Prüfung ist gemäß § 3 Abs.1 des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde vom 31.03.1952 i. d. F. der Bekanntmachung vom 16.04.1987 (BGBl. I S. 1225), zuletzt geändert am 23.03.1992 (BGBl. I S.719), und § 4 Abs.1 der Approbationsordnung für Zahnärzte - ZÄPrO - vom 26.01.1955 (BGBl. I S. 37), zuletzt geändert am 10.11.1999 (BGBl. I S. 2175) eine „staatliche“ Prüfungskommission und als solche nicht der Universität zugehörig, sondern Teil der unmittelbaren Staatsverwaltung (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -; Hans. OVG, Urt. v. 27.04.1987 - Bf III 61/85).
14 
1. Der Kläger hat keinen Anspruch auf erneute Teilnahme am Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde. Denn die im März 2002 durchgeführte (Wiederholungs-)Prüfung im praktischen Teil litt an keinem rechtserheblichen Verfahrens- oder Bewertungsfehler, der einer Korrektur in einem erneuten Prüfungsverfahren bedürfte. Ist aber die Bewertung des praktischen Teils mit „nicht genügend“ nicht zu beanstanden, ist das gesamte Fach Zahnersatzkunde und die Wiederholungsprüfung insgesamt nicht bestanden (vgl. §§ 50, 53, 54 ZÄPrO).
15 
Prüfungsbescheide unterliegen nur einer eingeschränkten gerichtlichen Überprüfung, da Staatsprüfungen, die den Zugang zu akademischen Berufen beschränken, schwierige Bewertungen erfordern, die mit Rücksicht auf die Chancengleichheit aller Berufsbewerber (Art. 3 Abs. GG) im Gesamtzusammenhang des Prüfungsverfahrens getroffen werden müssen und sich nicht ohne weiteres in nachfolgenden Verwaltungsstreitverfahren einzelner Kandidaten isoliert nachvollziehen lassen. Die gleichmäßige Beurteilung aller vergleichbaren Kandidaten ist daher nur erreichbar, wenn den Prüfungsbehörden (genauer: den beteiligten Prüfern) bei prüfungsspezifischen Wertungen ein Entscheidungsspielraum verbleibt und die gerichtliche Kontrolle insoweit eingeschränkt wird. Dieser prüfungsspezifische Bewertungsspielraum ist erst überschritten und eine gerichtliche Korrektur geboten, wenn die beteiligten Prüfer Verfahrensfehler begehen, anzuwendendes Recht verkennen, von einem unrichtigen Sachverhalt ausgehen, allgemeingültige Bewertungsmaßstäbe verletzen oder sich von sachfremden Erwägungen leiten lassen. Das Bundesverfassungsgericht hat darüber hinaus mit Blick auf den Zweck berufsbezogener Prüfungen, nur diejenigen Bewerber auszuscheiden, die fachlichen Mindestanforderungen nicht genügen, unmittelbar aus Art. 12 GG hergeleitet, dass zutreffende Antworten und brauchbare Lösungen im Prinzip nicht als falsch bewertet werden und zum Nichtbestehen führen dürfen, und dass eine willkürliche Fehleinschätzung bereits dann anzunehmen ist, wenn sie Fachkundigen als unhaltbar erscheinen muss; zudem muss der Prüfling zur Gewährleistung eines effektiven Schutzes seines Grundrechts der Berufsfreiheit die Möglichkeit haben, Einwände gegen die Bewertungen seiner Prüfungsleistungen bei der Prüfungsbehörde „rechtzeitig und wirkungsvoll“ vorzubringen, um derart ein „Überdenken“ dieser Bewertungen unter Berücksichtigung seiner Einwände zu erreichen (vgl. zum Ganzen BVerfG, Beschl. v. 17.04.1991 - 1 BvR 419/81, 1 BvR 213/83 -, BVerfGE 84, 34, seitdem st.Rspr.; BVerwG, Urt. v. 24.02.1993 - 6 C 35/92 -, BVerwGE 92, 132).
16 
Gemessen an diesen Voraussetzungen ist die Bewertung des praktischen Teils des strittigen Fachs rechtlich nicht zu beanstanden. Der Kläger hatte Gelegenheit, im durchgeführten Widerspruchsverfahren seine Einwände gegen diese Bewertung rechtzeitig und wirkungsvoll vorzubringen; eine „Überdenkensentscheidung“ durch die Prüferin PD Dr. E. ist mit dienstlichen Stellungnahmen vom 15.05., 03.09. und 12.12.2002 und dem nachfolgenden Widerspruchsbescheid erfolgt. Es liegt auch kein rechtserheblicher Verfahrens- oder Bewertungsfehler vor. Insbesondere ist ein Verfahrensfehler weder darin zu erblicken, dass die Examenspatientin des Klägers zunächst ausgefallen ist und der Kläger erst am Ende des ersten Behandlungstages Ersatz gestellt bekommen hat (a), noch darin, dass die Prüferin PD Dr. E. dem Kläger gegenüber bereits vor Ablauf der Prüfung geäußert hat, er habe die Prüfung nicht bestanden (b); die Prüferin PD Dr. E. ist bei ihrer Bewertung zudem weder von einem falschen Sachverhalt ausgegangen (c) noch hat sie allgemeingültige Bewertungsgrundsätze verletzt (d).
17 
a) Dadurch, dass dem Kläger nach Ausfall der ersten Examenspatientin erst am Ende des ersten Behandlungstages eine Ersatzpatientin gestellt worden ist, wurde weder gegen § 50 ZÄPrO noch gegen die prüfungsrechtlichen Grundsätze der Chancengleichheit und eines fairen Prüfungsverfahrens verstoßen. Dabei ist unerheblich, ob - wie der Kläger behauptet - die Ersatzpatientin am 12.03.2002 (erst) um 17.00 Uhr oder - wie der Beklagte behauptet - bereits um 16.00 Uhr zur Verfügung gestanden hat. Denn auch im erstgenannten Fall ist ein rechtserheblicher Verfahrensfehler nicht feststellbar.
18 
Die Regelprüfungszeit, die gemäß § 50 Satz 1 ZÄPrO zehn Tage beträgt, wurde eingehalten. Insoweit vermag die Kammer dem Kläger nicht zu folgen, soweit er geltend macht, er habe einen ganzen Behandlungstag verloren. Denn ausweislich der Behandlungsunterlagen hat der Kläger am ersten Behandlungstag die Patientin der Prüferin PD Dr. E. vorgestellt und „OK + UK Situationsabformung (Löffel L) mit Alginat“ vorgenommen; er konnte daher auch an diesem Tag - wenn auch nicht im vorgesehenen Umfang - Behandlungsmaßnahmen an der zweiten Patientin durchführen. Die im Vergleich zur ursprünglichen Planung entstandenen Zeitverluste ändern an der Einhaltung der Regelprüfungszeit nichts. Denn § 50 Satz 1 ZÄPrO schreibt weder eine bestimmte Prüfungsdauer (etwa 8 Stunden pro Prüfungstag) noch einen bestimmten Zeitanteil für Behandlungsmaßnahmen am Patienten vor (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -).
19 
Der vom Kläger geltend gemachte Zeitverlust verstößt auch nicht gegen § 50 Satz 2 ZÄPrO. Zwar kann auch in dem nur zeitweiligen Ausfall eines Patienten ein zur Rechtswidrigkeit des Prüfungsbescheides führender Verfahrensfehler liegen (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -). Der Kläger hat durch den von ihm nicht zu vertretenden Ausfall der ersten Patientin nach seinen Angaben in der mündlichen Verhandlung zumindest einen halben Behandlungstag verloren und den so entstandenen Zeitverlust auch nicht durch andere Arbeiten ausgleichen können. Allerdings führte ein hierin liegender Verfahrensfehler nur dann zur Rechtswidrigkeit des Prüfungsbescheides, wenn er sich auf das Prüfungsergebnis ausgewirkt haben kann (vgl. BVerwG, Urt. v. 13.06.1969 - VII C 27.68; BVerwGE 32, 179); daran fehlt es hier. Denn einerseits ist zu berücksichtigen, dass eine mögliche Kompensation nicht nur - wie der Klägervertreter meint - durch nachträgliche Zeitzugabe, sondern auch dadurch erfolgen kann, dass der Prüfer die klinischen Arbeitsbedingungen, unter denen die praktische Arbeit herzustellen war, in seine Bewertung einbezieht (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -). Bereits aus dem eigenen Sachvortrag des Klägers ergibt sich aber, dass PD Dr. E. dies getan hat. Denn in seiner Widerspruchsbegründung führt der Kläger aus, die Prüferin habe ihm gesagt, er sei „im Zeitrückstand, nehmen Sie am nächsten Termin einen kurzen Befund und eine Vitalitätsprüfung vor und entfernen Sie die Kronen am 46,47“. Andererseits beruhte das Versagen des Klägers im praktischen Prüfungsteil - wie sich aus der Anlage zum Prüfungszeugnis vom 16.04.2002 (schriftliche Begründung) und der dienstlichen Stellungnahme der Prüferin PD Dr. E. vom 15.04.2003 ergibt - nicht auf der fehlenden Zeit, sondern auf der schlechten Qualität der von ihm erbrachten Prüfungsleistungen; er habe „aufgrund absolut nicht genügender theoretischer Kenntnisse und praktischer Umsetzung bei der betroffenen Patientin zwei vitale Pfeilerzähne durch seine Präparation kaputtgeschliffen und damit einen bleibenden Schaden verursacht“. Diese für die Beurteilung der Prüfungsleistung zentralen Aussagen lassen rechtserhebliche Fehler nicht erkennen. Aus diesem Grunde vermag der Kläger auch mit seinen Einwänden, er habe kein aktuelles Röntgenbild und bei der Kariesbehandlung ständig mit Blutungen zu kämpfen gehabt, nicht durchzudringen. Schließlich kann er auch nicht geltend machen, dass er infolge des Zeitverlustes bestimmte Arbeitsschritte nicht habe durchführen können. Denn gemäß seinen eigenen Angaben in der Widerspruchsbegründung, die durch die Behandlungsunterlagen bestätigt werden, hat er diese Schritte am folgenden Behandlungstag nachgeholt.
20 
Auch ein Verstoß gegen den Grundsatz der Chancengleichheit lässt sich nicht feststellen, selbst wenn man unterstellte, dass nur beim Kläger und keinem anderen Kandidaten Zeitverluste durch klinische Arbeitsbedingungen aufgetreten wären. Denn der Grundsatz der Chancengleichheit verlangt nicht, dass die äußeren Prüfungsbedingungen bei allen Prüflingen einer Prüfungskampagne in jeder Hinsicht identisch sein müssten. Eine gewisse Streubreite ist für die unter klinischen Bedingungen durchgeführte praktische Prüfung im Prüfungsabschnitt Zahnersatzkunde unvermeidlich. Die sich hieraus ergebenden unterschiedlichen Schwierigkeiten, die jeden Kandidaten treffen können, und - worauf die Prüferin PD Dr. E. in ihrer Stellungnahme vom 15.04.2003 zu Recht hinweist - deren Bewältigung Teil der zu erbringenden Prüfungsleistung ist, überschreiten den Rahmen der rechtlich nicht erheblichen Unterschiede in den äußeren Prüfungsbedingungen nicht (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -).
21 
Schließlich wurde auch das prüfungsrechtliche Fairnessgebot nicht verletzt. Dieses Gebot richtet sich in erster Linie an den Prüfer und verpflichtet diesen, darauf Bedacht zu nehmen, dass das Prüfungsverfahren auch hinsichtlich des Stils der Prüfung und der Umgangsformen der Beteiligten einen einwandfreien Verlauf nimmt (vgl. Urt. v. 20.09.1984 - 7 C 57/83 -, BVerwGE 70, 143); der Prüfling soll nicht durch ein unangemessenes Verhalten einer psychischen Belastung ausgesetzt werden, die das Bild seiner Leistungsfähigkeit verfälscht und dadurch seine Chancen mindert (vgl. BVerwG, Urt. v. 11.11.1998 - 6 C 8.97 -, BVerwGE 107, 363 m. w. N.) Die vom Kläger genannten Erschwernisse sind jedoch nicht Folge eines Verhaltens der Prüferin, sondern der von diesem nicht beeinflussbaren klinischen Arbeitsbedingungen. Immerhin wurde den aufgetretenen Schwierigkeiten im Rahmen des Möglichen dadurch abgeholfen, dass dem Kläger eine Ersatzpatientin gestellt worden ist. Dass trotz dessen für den Kläger zusätzliche Aufregung entstanden ist, ist unvermeidlich und der Prüferin nicht anzulasten.
22 
b) Es stellt auch keinen erheblichen Verfahrensfehler dar, dass die Prüferin PD Dr. E. dem Kläger noch vor Ablauf des praktischen Teils der Prüfung mitgeteilt hat, er habe die Prüfung nicht bestanden, wobei offen bleiben kann, ob - wie der Kläger behauptet - die Äußerung im Indikativ erfolgt ist und damit das Ergebnis vorweggenommen hat, oder ob - wie PD Dr. E. in ihrer Stellungnahme ausführt - ihm nur im Konjunktiv in Aussicht gestellt worden ist, „dass damit die Prüfung nicht bestanden sein könne“.
23 
Die Prüferin PD Dr. E. hat sich bei der Äußerung nicht von sachfremden Erwägungen, sondern von den bis dahin gezeigten schlechten Leistungen des Klägers, insbesondere der fehlerhaften Präparation der Pfeilerzähne 46 und 47, leiten lassen. Ein rechtserheblicher Verfahrensfehler ist auch nicht darin zu erblicken, dass die Äußerung vor Ablauf der Prüfung gefallen ist. Es hat insbesondere kein Grund vorgelegen, der geeignet war, Misstrauen des Klägers gegen eine unparteiische Beurteilung der Prüfungsleistung durch die Prüferin PD Dr. E. zu rechtfertigen (§ 21 Abs.1 Satz 1, § 2 Abs.3 Nr.2 LVwVfG). Denn die Äußerung erfolgte zu einem Zeitpunkt, als die - im praktischen Teil der Prüfung einzige - Prüferin PD Dr. E. sich aufgrund der Schwere des vom Kläger gemachten Fehlers bei der Präparation der Pfeilerzähne 46 und 47 (vgl. dazu 1. c) bereits ein endgültiges Urteil bilden konnte. Die mündliche Prüfung hatte bereits stattgefunden; sowohl aus der Anlage zum Prüfungszeugnis vom 16.04.2002 (schriftliche Begründung) als auch aus den nachfolgenden dienstlichen Stellungnahmen ergibt sich zudem durchgehend, dass entscheidender Grund für das Nichtbestehen des Klägers gewesen sei, dass er „aufgrund absolut nicht genügender theoretischer Kenntnisse und praktischer Umsetzung bei der betroffenen Patientin zwei vitale Pfeilerzähne durch seine Präparation kaputtgeschliffen und damit einen bleibenden Schaden verursacht“ habe. Die nachfolgenden Prüfungsleistungen konnten auf die Gesamtnotengebung daher keinen maßgeblichen Einfluss mehr nehmen.
24 
Etwas anderes kann der Kläger auch nicht aus dem von ihm angeführten Beschluss des Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (v. 19.6.2001 - 9 S 1164/01 -) herleiten. Denn im dort zur Entscheidung stehenden Sachverhalt, in dem es um die rechtliche Überprüfung einer mündlichen Prüfung zur Zulassung zum Dritten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung ging, oblag die Bewertung der Prüfungsleistungen einer Prüfungskommission (§ 15 Abs.9 ÄAppO). Demgegenüber wird der hier in Rede stehende praktische Teil der Prüfung in der Zahnersatzkunde gemäß §§ 50 Satz 1, 55 ZÄPrO von nur einem Prüfer abgehalten. Die vom Verwaltungsgerichtshof angestellten Erwägungen - danach war ausschlaggebend für die Bewertung der Äußerung („man bräuchte die Prüfung gar nicht fortzusetzen, aber Stuttgart schreibe es leider vor“) als voreingenommen, dass sich der Prüfungsvorsitzende vorzeitig festgelegt hatte, bevor eine Beratung mit den anderen Prüfern erfolgt war - lassen sich demnach nicht übertragen. Vielmehr konnte sich die Prüferin PD Dr. E. in Ermangelung einer noch durchzuführenden Beratung mit anderen Prüfern aus den genannten Gründen bereits ein endgültiges Urteil bilden und dieses auch äußern.
25 
Aus den gleichen Gründen liegt auch kein Verstoß gegen das Fairnessgebot vor. Denn eine das Fairnessgebot missachtende Äußerung kann sich nur auf den weiteren Verlauf der Prüfung auswirken, während es die Leistungserbringung des Kandidaten in zurückliegenden Prüfungsteilen naturgemäß nicht mehr beeinflussen kann (vgl. VGH Bad.-Württ., Beschl. v. 19.06.2001 - 9 S 1164/01 -).
26 
Schließlich bleibt die Rüge auch deshalb erfolglos, weil der Kläger den Verfahrensfehler nicht rechtzeitig erhoben hat. Mängel des Prüfungsverfahrens, insbesondere Verstöße gegen das Fairnessgebot, sind unverzüglich, jedenfalls aber vor Erhalt des Prüfungsbescheides zu rügen; der Prüfling muss den Verfahrensfehler nicht nur rechtzeitig behaupten, sondern auch begründen (vgl. BVerwG, Urt. v. 11.11.1998 - 6 C 8.97 -; Urt. v. 22.06.1994 - 6 C 37.92; Hess. VGH, Beschl. v. 08.02.2000 - ZU 4400/00). Gemessen daran ist die Rüge des Klägers - auch wenn es ihm nicht zumutbar gewesen sein sollte, die Äußerung der Prüferin PD Dr. E. sofort in der Prüfung zu rügen (vgl. VGH Bad.-Württ., Beschl. v. 19.06.2001 - 9 S 1164/01 -) - in jedem Falle verspätet erhoben worden. Denn er hat erstmals in seiner Widerspruchsbegründung vom 23.04.2002, also etwa eine Woche nach Erhalt des Prüfungsbescheides und sogar einen Monat nach dem in Rede stehenden Vorfall, die Auffassung geäußert, „dass Frau O Ä Dr. E. mir gegenüber befangen war“. Der Kläger hat überdies seiner Begründungspflicht nicht genügt, denn in der Widerspruchsbegründung hat er seinen Vorwurf in keiner Weise begründet; insbesondere eine Verknüpfung mit der Äußerung der Prüferin hat er erstmals in einem weiteren Schreiben vom 25.06.2002 und damit nicht mehr unverzüglich hergestellt.
27 
c) Die Prüferin PD Dr. E. ist bei ihrer Bewertung auch nicht von einem unrichtigen Sachverhalt ausgegangen. Denn nach der mündlichen Verhandlung steht zur Überzeugung der Kammer fest, dass der Kläger - wie die Prüferin ihrer Bewertung zugrunde gelegt hat - den für die negative Prüfungsentscheidung maßgeblichen Substanzabtrag an den Pfeilerzähnen 46 und 47 durch eine falsche Präparation dieser Zähne herbeigeführt hat.
28 
Dies ergibt sich aus den sowohl vorgerichtlich als auch im gerichtlichen Verfahren gemachten, glaubhaften Angaben der Prüferin PD Dr. E.. Diese hat in der Anlage zum Prüfungszeugnis vom 16.04.2002 (schriftliche Begründung) ausgeführt, der Kläger habe „zwei vitale Pfeilerzähne durch seine Präparation kaputtgeschliffen“. In ihren nachfolgenden Stellungnahmen hat sie dies durchgehend bestätigt und für die Kammer schlüssig dargelegt, dass der Kläger „durch einen falschen Neigungswinkel seines Präparationsin-strumentes buccal einen zu hohen Substanzabtrag verursacht“ habe, so dass „an beiden Zahnstümpfen buccal die Zahnpulpa rötlich durchscheinend sowie an Zahn 46 am mesial-buccalen Pulpenhorn eine Perforation zur Pulpa erkennbar war“. Des weiteren hat sie andere - vom Kläger nach und nach eingeführte - Alternativen für den zu hohen Substanzabtrag nachvollziehbar ausgeräumt. Hinsichtlich der Kariesentfernung als möglicher Ursache hat sie nachvollziehbar bekundet, dass die Karies entlang der Wurzel und somit an einer anderen Stelle vorhanden war. Zudem glaubt die Kammer der Prüferin PD Dr. E., dass sie den Zustand der Pfeilerzähne 46 und 47, nach Entfernung der alten Kronen gesehen hat und daher aus eigener Wahrnehmung ausschließen konnte, dass der Defekt durch die Kronenentfernung entstanden ist. Sie hat - entgegen der Auffassung der Klägervertreters - bereits in ihrer ersten Stellungnahme vom 15.05.2002 geäußert, dass sich der Kläger bei dieser Gelegenheit bei ihr beklagt habe, „wie er denn die Präparation machen solle“, und dies nachfolgend ohne jede inhaltliche Abweichung wiederholt. In der mündlichen Verhandlung hat sie zudem detailliert den Raum und die Umstände des kurzen Gespräches mit dem Kläger geschildert. Demgegenüber beschränkt sich der Vortrag des Klägers in diesem Punkt auf ein pauschales Bestreiten, das nicht geeignet ist, Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Prüferin PD Dr. E. herbeizuführen. In der mündlichen Verhandlung hat PD Dr. E. zudem glaubhaft bekundet, dass der Assistenzzahnarzt Dr. S. ihr die rotschimmernde Pulpa und die Perforation gezeigt habe, was sich im übrigen auch aus der ersten Äußerung des Klägers in seiner Widerspruchsbegründung ergibt, und dass im Anschluss daran mittels einer Sonde festgestellt worden sei, dass eine Pulpenöffnung (Perforation) bestanden habe. Die rote Stelle habe sich an einer geschliffenen Stelle befunden, es seien „Schleifspuren von oben nach unten“ sichtbar gewesen. Dies hat PD Dr. E. in der mündlichen Verhandlung an einem gezeigten Dia der Pfeilerzähne 46 und 47 verdeutlicht, welches angefertigt wurde, nachdem die Pulpenöffnung von ihr begutachtet worden war. Dabei hat PD Dr. E. ihre Aussagen in der mündlichen Verhandlung nüchtern und ohne jede Belastungstendenz gemacht, so dass die Kammer keine Veranlassung hat, an ihrer Unvoreingenommenheit (auch) als Aussageperson zu zweifeln. Weiteres Indiz für die Richtigkeit der gemachten Angaben ist schließlich, dass der Zahn 46 wurzelkanalbehandelt werden musste, was anderenfalls nicht erforderlich gewesen wäre.
29 
Diese glaubhafte Version konnte der Kläger - den als Prüfling die materielle Darlegungs- und Beweislast trifft (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 15.02.1991 - 9 S 105/90 -) - in keiner Weise durch seinen Vortrag erschüttern. Im Gegenteil erweist sich der Vortrag als nicht stimmig und zum Teil widersprüchlich. So hat er zunächst in seiner Widerspruchsbegründung vom 16.04.2002 geäußert, der „kleine Defekt ist nach der Kronenentfernung entstanden“. In seinem nächsten Schreiben vom 25.06.2002 ist der Kläger auf den „Defekt“ überhaupt nicht mehr eingegangen, obwohl die Prüferin PD Dr. E. in ihrer Stellungnahme ausführlich die fehlerhafte Präparation als maßgeblichen Grund für das Nichtbestehen der Prüfung dargelegt hatte. Erst in der Klagebegründung vom 10.03.2003 findet sich wieder eine Stellungnahme des Klägers, die sich jedoch als nicht stimmig erweist. Zunächst hat der Kläger den Vorwurf, er habe fehlerhaft präpariert, mit der Behandlung von Karies, der „am Zahn 46 bukkal an der Wurzel entlang“ vorhanden war, nach Entfernung der alten Kronen verknüpft und insoweit ausgeführt, er habe nicht „zu tief bzw. in einem falschen Winkel geschliffen“, sondern „lediglich die vorhandene Karies entfernt“. Wenig später findet sich dann die Aussage, dass es sich bei der Pulpaöffnung am Zahn 46 „um einen kleinen 'Defekt' handelte, der bei Entfernung der betreffenden Krone entstand“. Zwischen diesem „Defekt“ und dem Pulparaum habe „keine Kommunikation“ bestanden. Im nächsten Schreiben des Klägers vom 27.12.2004 wird dann - wiederum abweichend - die Pulpaöffnung nicht mehr bestritten, vielmehr heißt es nun: „Nicht der Präparationswinkel als solcher war für die Pulpaöffnung kausal, vielmehr entstand diese durch die Entfernung der Krone. Der Präparationswinkel ist dann dadurch entstanden, dass vorhandener Karies abgetragen werden musste.“ In der mündlichen Verhandlung schließlich hat der Kläger zunächst wieder bestritten, dass es eine Pulpenöffnung gegeben habe („Da es nicht blutete, gab es keine Öffnung.“). Nach Konfrontation mit dem Dia hat er dann jedoch geäußert, er „habe die rote Stelle damals nicht gesehen“ und könne sie jetzt nicht beurteilen; er „sehe es heute zum ersten Mal auf dem Bild“. Wenig später hat er dann einen völlig neuen Sachvortrag eingeführt, nämlich dass er auch an dieser Stelle Karies entfernt und eine Aufbaufüllung gelegt habe; deswegen habe er die „rote Stelle nicht sehen“ können, die sich unter der Füllung befunden habe.
30 
Insgesamt ist dieser Vortrag des Klägers aufgrund seiner Unstimmigkeiten und zum Teil offenen Widersprüche nicht geeignet, den schlüssigen Sachvortrag der Prüferin PD Dr. E. auch nur im Ansatz zu entkräften. Die Kammer hat vielmehr den Eindruck gewonnen, dass der Kläger zunächst überhaupt nicht nachvollzogen hatte, was ihm von der Prüferin PD Dr. E. genau vorgeworfen worden ist. Dafür spricht zum einen, dass er zu dem (konkreten), in der ersten Stellungnahme ausgeführten Vorwurf ursprünglich nichts erwidert hat, obwohl eine Erwiderung in jedem Falle zu erwarten gewesen wäre. Zum anderen hat er - was noch gewichtiger erscheint - erst in der mündlichen Verhandlung, nachdem er mit dem Dia konfrontiert worden war, realisiert, dass sich der Vorwurf auf die „rote Stelle“ bezieht, die er nach seinen Angaben erstmals (!) in der mündlichen Verhandlung wahrgenommen hat. Die Erklärungen des Klägers erscheinen der Kammer daher letztlich nur als (untauglicher) Versuch, nachträglich einen „passenden“ Sachverhalt zu (er)finden; dadurch wird auch die Inkongruenz der einzelnen, vom Kläger gegebenen Sachverhaltsalternativen für die Pulpenöffnung bzw. den „Defekt“ erklärlich.
31 
Aus diesem Grunde war eine weitergehende Erforschung des Sachverhalts von Amts wegen nicht geboten. Denn die Amtermittlungs- und Beweiserhebungspflicht wird erst ausgelöst, wenn der vorgetragene Sachverhalt Anlass für weitergehende Tatsachenfeststellungen bietet, sich also nach den Umständen des Einzelfalles Aufklärungsmaßnahmen aufdrängen (vgl. BVerwG, Urt. v. 22.02.1988 - 7 B 28.88, NVwZ 1988. 1019). Nachdem der Kläger keinen schlüssigen Sachvortrag hinsichtlich eines alternativen Geschehensablaufes vorgebracht hat, der Anlass zu Zweifeln geben könnte, war dies nicht der Fall.
32 
Dem entsprechend war auch der vom Klägervertreter in der mündlichen Verhandlung hilfsweise für den Fall des Unterliegens gestellte Beweisantrag auf Einholung eines Sachverständigengutachtens abzulehnen. Dabei kann hinsichtlich der einzelnen Fragen dahinstehen, ob es sich tatsächlich um einen (zu bescheidenden) Beweisantrag im Sinne des § 86 Abs.2 VwGO, oder lediglich eine Beweisanregung bzw. ein Beweisermittlungsantrag handelt (vgl. Kopp/Schenke, VwGO, 12. Auflage, § 86 RdNr. 18a m. w. N.), was in Anbetracht dessen, dass der Kläger in den Fällen 1) und 3) die Beweistatsache nicht eindeutig benannt hat und in den Fällen 2) und 4) (auch) eine Wertung erforderlich ist, zumindest zweifelhaft ist. Offen bleiben kann auch, ob das Beweismittel überhaupt tauglich ist (vgl. Kopp/Schenke, VwGO, 12. Auflage, § 86 RdNr. 21 m. w. N.), wenngleich die Kammer erhebliche Zweifel daran hat, dass ein Gutachter allein anhand eines Dias und der Behandlungsunterlagen überhaupt noch eine Aussage darüber treffen könnte, ob am - inzwischen überkronten - Zahn 46 „eine Pulpenöffnung verursacht“ oder „im betreffenden Bereich Kariesbefall vorhanden war“. Denn jedenfalls ist der Antrag in allen 4 Fällen wegen unzureichender Substantiierung des Beweisthemas und unzulässiger Ausforschung abzulehnen. Bereits der Umstand, dass der Tatsachenvortrag des Klägers - wie ausgeführt - im Kernbereich unschlüssig ist und an erheblichen, zum Teil nicht auflösbaren Widersprüchen leidet, rechtfertigt für sich genommen eine Ablehnung (vgl. BVerwG, Beschl. v. 26.10.1989 - 9 B 405.89 -, NVwZ-RR 1990, 379). Überdies ist der Antrag als Ausforschungsbeweisantrag anzusehen, da für die unter dem formalen Beweisantritt aufgestellten Behauptungen aufgrund der fehlenden Substantiierung die tatsächlichen Grundlagen fehlen (vgl. Kopp/Schenke, VwGO, 12. Auflage, § 86 RdNr. 18a m. w. N.; ferner Geiger, BayVBl. 1999, 328); damit korrespondiert auch die Aussage des Klägervertreters in der mündlichen Verhandlung auf die Frage der Kammer, ob ein Gutachter jetzt noch allein mit Hilfe eines Dias eine Pulpenöffnung feststellen könne („Das müsste man versuchen.“).
33 
In den Fällen 1) und 4) kommt schließlich noch hinzu, dass - selbst wenn man zugunsten des Klägers unterstellt, dass ein Beweisantrag vorliegt - die unter Beweis gestellten Tatsachen für die Entscheidung unerheblich sind. Hinsichtlich der Frage, ob eine Pulpenöffnung am Zahn 46 vorgelegen hat, folgt dies daraus, dass die Prüferin PD Dr. E. für die Kammer nachvollziehbar ausgeführt hat, dass für das Nichtbestehen maßgeblich nicht die Perforation als solche, sondern die Tatsache war, dass der Kläger zu nahe am Zahnnerv und daher „definitiv zu viel Substanz“ wegpräpariert hat. Unerheblich für die Prüfungsentscheidung ist zudem, ob der Patientin ein bleibender Schaden verursacht worden ist, da es hierfür - wie die Prüferin PD Dr. E. in der mündlichen Verhandlung bestätigte - mehrere mögliche Ursachen als eine fehlerhafte Prüfungsleistung des Klägers geben kann; aus der Beantwortung der so allgemein gehaltenen Frage können daher keine Rückschlüsse auf die Prüfungsleistung gezogen werden.
34 
d) Die Prüferin hat schließlich auch keine allgemeinen Bewertungsgrundsätze verletzt. Denn dass die Prüferin PD Dr. E. dadurch, dass sie die fehlerhafte Präparation als maßgeblich für das Nichtbestehen der Prüfung angesehen hat, ihren prüfungsrechtlichen Bewertungsspielraum überschritten hätte, ist für die Kammer auch bei Berücksichtigung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (vgl. BVerfG, Beschl. v. 17.04.1991 - 1 BvR 419/81, 1 BvR 213/83 -, a. a. O.) nicht ersichtlich. Die Bewertung orientiert sich am Kriterium der „klinischen Einsetzbarkeit“ der Prüfungsleistung und lässt eine willkürliche Fehleinschätzung nicht erkennen. Insbesondere hat die Prüferin PD Dr. E. für die Kammer nachvollziehbar dargelegt, dass bereits in den vorklinischen und klinischen Semestern die Studierenden auf das Problem, bei zu stark geneigtem Präparationswinkel die Pulpa an der Stelle zu eröffnen, wo sie der Kläger eröffnet hat, hingewiesen würden und auch dort der falsche Präparationswinkel zum Nichtbestehen der Präparationsleistung führe. Diese von der Prüferin PD Dr. E. offen gelegten Bewertungsmaßstäbe sind vom Kläger nicht angegriffen worden.
35 
Konnte somit die Prüferin PD Dr. E. ihre negative Prüfungsentscheidung entscheidend auf die fehlerhafte Präparation stützen, kommt es auf die anderen vom Kläger gerügten Fehler mangels Erheblichkeit nicht mehr an. Denn eine gerichtliche Korrektur kommt nur dann in Betracht, wenn sich ein Bewertungsfehler auf die Notengebung ausgewirkt haben kann (vgl. BVerfG, Beschl. v. 17.04.1991 - 1 BvR 419/81, 1 BvR 213/83 -, a. a. O.).
36 
Zur Klarstellung weist die Kammer darauf hin, dass auch die Bewertung der mündlichen Prüfungsleistung des Klägers als „zwischen mangelhaft und nicht genügend“ rechtlich nicht zu beanstanden ist. Das Tatsachengericht muss der aufgestellten Behauptung eines Prüflings, seine als falsch bewertete Lösung einer Fachfrage sei tatsächlich richtig oder zumindest vertretbar erst nachgehen, wenn sie hinreichend substantiiert ist; insbesondere muss der Prüfling die fachwissenschaftliche Richtigkeit und Vertretbarkeit seiner Auffassung mit Hilfe objektiver Kriterien deutlich machen, wofür sich in erster Linie qualifizierte Äußerungen im fachwissenschaftlichen Schrifttum eignen (vgl. BVerwG, Urt. v. 27.04.1999 - 2 C 30/98 -, NVwZ 2000, 921 m. w. N.). Diesen Anforderungen genügt das Vorbringen des Klägers nicht. Denn er hat sich sowohl vorgerichtlich als auch im gerichtlichen Verfahren auf die Wiederholung der von ihm gegebenen Antworten und die Behauptung von deren Richtigkeit beschränkt, ohne seine Auffassung durch objektive Hinweise zu stützen. Hat der Kläger folglich keine substantiierten Einwände gegen die Bewertung vorgebracht, bestand für die Kammer auch keine Veranlassung, der Anregung des Klägervertreters, die Beklagte zur Mitteilung der „im mündlichen Prüfungsteil richtigen Antworten“ anzuhalten, nachzugehen.
37 
2. Der Kläger hat auch keinen Anspruch auf Wiederholung der gesamten zahnärztlichen Prüfung. Denn § 54 Abs. 4 ZÄPrO, wonach derjenige die zahnärztliche Prüfung nicht bestanden hat, der die Wiederholungsprüfung nicht besteht, gilt auch für den Fall der Wiederholung nur eines Prüfungsabschnittes (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 -; BVerwG, Urt. v. 10.11.1972 - VII C 19.72 -, BVerwGE 41, 148). Der Ausschluss einer weiteren Wiederholung nach Nichtbestehen der Wiederholungsprüfung eines Prüfungsabschnittes verstößt auch nicht gegen Art. 12 Abs.1 GG, denn dem Normgeber steht es im Grundsatz frei, wie viele Wiederholungen einer nicht bestandenen Prüfung er zulassen will (st. Rspr., vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 13.04.1988 - 9 S 2619/87 - m. w. N.).
38 
Die Kostenentscheidung folgt aus § 154 Abs. 1 VwGO. Die Kammer hatte keine Veranlassung, das Urteil hinsichtlich der Kosten für vorläufig vollstreckbar zu erklären (§ 167 Abs. 2 VwGO).
39 
Die Berufung gegen dieses Urteil war durch das Verwaltungsgericht nicht gemäß § 124 a Abs. 1 VwGO zuzulassen, da keiner der in § 124 Abs. 2 Nr. 3 oder 4 VwGO abschließend aufgezählten Zulassungsgründe vorliegt. Unbenommen bleibt der Antrag auf Zulassung (vgl. die Rechtsmittelbelehrung), über den gemäß § 124 a Abs. 4, 5 VwGO der VGH Baden-Württemberg entscheidet.

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag auch aussprechen, daß und wie die Verwaltungsbehörde die Vollziehung rückgängig zu machen hat. Dieser Ausspruch ist nur zulässig, wenn die Behörde dazu in der Lage und diese Frage spruchreif ist. Hat sich der Verwaltungsakt vorher durch Zurücknahme oder anders erledigt, so spricht das Gericht auf Antrag durch Urteil aus, daß der Verwaltungsakt rechtswidrig gewesen ist, wenn der Kläger ein berechtigtes Interesse an dieser Feststellung hat.

(2) Begehrt der Kläger die Änderung eines Verwaltungsakts, der einen Geldbetrag festsetzt oder eine darauf bezogene Feststellung trifft, kann das Gericht den Betrag in anderer Höhe festsetzen oder die Feststellung durch eine andere ersetzen. Erfordert die Ermittlung des festzusetzenden oder festzustellenden Betrags einen nicht unerheblichen Aufwand, kann das Gericht die Änderung des Verwaltungsakts durch Angabe der zu Unrecht berücksichtigten oder nicht berücksichtigten tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse so bestimmen, daß die Behörde den Betrag auf Grund der Entscheidung errechnen kann. Die Behörde teilt den Beteiligten das Ergebnis der Neuberechnung unverzüglich formlos mit; nach Rechtskraft der Entscheidung ist der Verwaltungsakt mit dem geänderten Inhalt neu bekanntzugeben.

(3) Hält das Gericht eine weitere Sachaufklärung für erforderlich, kann es, ohne in der Sache selbst zu entscheiden, den Verwaltungsakt und den Widerspruchsbescheid aufheben, soweit nach Art oder Umfang die noch erforderlichen Ermittlungen erheblich sind und die Aufhebung auch unter Berücksichtigung der Belange der Beteiligten sachdienlich ist. Auf Antrag kann das Gericht bis zum Erlaß des neuen Verwaltungsakts eine einstweilige Regelung treffen, insbesondere bestimmen, daß Sicherheiten geleistet werden oder ganz oder zum Teil bestehen bleiben und Leistungen zunächst nicht zurückgewährt werden müssen. Der Beschluß kann jederzeit geändert oder aufgehoben werden. Eine Entscheidung nach Satz 1 kann nur binnen sechs Monaten seit Eingang der Akten der Behörde bei Gericht ergehen.

(4) Kann neben der Aufhebung eines Verwaltungsakts eine Leistung verlangt werden, so ist im gleichen Verfahren auch die Verurteilung zur Leistung zulässig.

(5) Soweit die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, spricht das Gericht die Verpflichtung der Verwaltungsbehörde aus, die beantragte Amtshandlung vorzunehmen, wenn die Sache spruchreif ist. Andernfalls spricht es die Verpflichtung aus, den Kläger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu bescheiden.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.

(1) Gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts (§ 49 Nr. 1) und gegen Beschlüsse nach § 47 Abs. 5 Satz 1 steht den Beteiligten die Revision an das Bundesverwaltungsgericht zu, wenn das Oberverwaltungsgericht oder auf Beschwerde gegen die Nichtzulassung das Bundesverwaltungsgericht sie zugelassen hat.

(2) Die Revision ist nur zuzulassen, wenn

1.
die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,
2.
das Urteil von einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder
3.
ein Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.

(3) Das Bundesverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden.

(1) In Verfahren vor den Gerichten der Verwaltungs-, Finanz- und Sozialgerichtsbarkeit ist, soweit nichts anderes bestimmt ist, der Streitwert nach der sich aus dem Antrag des Klägers für ihn ergebenden Bedeutung der Sache nach Ermessen zu bestimmen.

(2) Bietet der Sach- und Streitstand für die Bestimmung des Streitwerts keine genügenden Anhaltspunkte, ist ein Streitwert von 5 000 Euro anzunehmen.

(3) Betrifft der Antrag des Klägers eine bezifferte Geldleistung oder einen hierauf bezogenen Verwaltungsakt, ist deren Höhe maßgebend. Hat der Antrag des Klägers offensichtlich absehbare Auswirkungen auf künftige Geldleistungen oder auf noch zu erlassende, auf derartige Geldleistungen bezogene Verwaltungsakte, ist die Höhe des sich aus Satz 1 ergebenden Streitwerts um den Betrag der offensichtlich absehbaren zukünftigen Auswirkungen für den Kläger anzuheben, wobei die Summe das Dreifache des Werts nach Satz 1 nicht übersteigen darf. In Verfahren in Kindergeldangelegenheiten vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit ist § 42 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 3 entsprechend anzuwenden; an die Stelle des dreifachen Jahresbetrags tritt der einfache Jahresbetrag.

(4) In Verfahren

1.
vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit, mit Ausnahme der Verfahren nach § 155 Satz 2 der Finanzgerichtsordnung und der Verfahren in Kindergeldangelegenheiten, darf der Streitwert nicht unter 1 500 Euro,
2.
vor den Gerichten der Sozialgerichtsbarkeit und bei Rechtsstreitigkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz nicht über 2 500 000 Euro,
3.
vor den Gerichten der Verwaltungsgerichtsbarkeit über Ansprüche nach dem Vermögensgesetz nicht über 500 000 Euro und
4.
bei Rechtsstreitigkeiten nach § 36 Absatz 6 Satz 1 des Pflegeberufegesetzes nicht über 1 500 000 Euro
angenommen werden.

(5) Solange in Verfahren vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit der Wert nicht festgesetzt ist und sich der nach den Absätzen 3 und 4 Nummer 1 maßgebende Wert auch nicht unmittelbar aus den gerichtlichen Verfahrensakten ergibt, sind die Gebühren vorläufig nach dem in Absatz 4 Nummer 1 bestimmten Mindestwert zu bemessen.

(6) In Verfahren, die die Begründung, die Umwandlung, das Bestehen, das Nichtbestehen oder die Beendigung eines besoldeten öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses betreffen, ist Streitwert

1.
die Summe der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen, wenn Gegenstand des Verfahrens ein Dienst- oder Amtsverhältnis auf Lebenszeit ist,
2.
im Übrigen die Hälfte der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen.
Maßgebend für die Berechnung ist das laufende Kalenderjahr. Bezügebestandteile, die vom Familienstand oder von Unterhaltsverpflichtungen abhängig sind, bleiben außer Betracht. Betrifft das Verfahren die Verleihung eines anderen Amts oder den Zeitpunkt einer Versetzung in den Ruhestand, ist Streitwert die Hälfte des sich nach den Sätzen 1 bis 3 ergebenden Betrags.

(7) Ist mit einem in Verfahren nach Absatz 6 verfolgten Klagebegehren ein aus ihm hergeleiteter vermögensrechtlicher Anspruch verbunden, ist nur ein Klagebegehren, und zwar das wertmäßig höhere, maßgebend.

(8) Dem Kläger steht gleich, wer sonst das Verfahren des ersten Rechtszugs beantragt hat.

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag auch aussprechen, daß und wie die Verwaltungsbehörde die Vollziehung rückgängig zu machen hat. Dieser Ausspruch ist nur zulässig, wenn die Behörde dazu in der Lage und diese Frage spruchreif ist. Hat sich der Verwaltungsakt vorher durch Zurücknahme oder anders erledigt, so spricht das Gericht auf Antrag durch Urteil aus, daß der Verwaltungsakt rechtswidrig gewesen ist, wenn der Kläger ein berechtigtes Interesse an dieser Feststellung hat.

(2) Begehrt der Kläger die Änderung eines Verwaltungsakts, der einen Geldbetrag festsetzt oder eine darauf bezogene Feststellung trifft, kann das Gericht den Betrag in anderer Höhe festsetzen oder die Feststellung durch eine andere ersetzen. Erfordert die Ermittlung des festzusetzenden oder festzustellenden Betrags einen nicht unerheblichen Aufwand, kann das Gericht die Änderung des Verwaltungsakts durch Angabe der zu Unrecht berücksichtigten oder nicht berücksichtigten tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse so bestimmen, daß die Behörde den Betrag auf Grund der Entscheidung errechnen kann. Die Behörde teilt den Beteiligten das Ergebnis der Neuberechnung unverzüglich formlos mit; nach Rechtskraft der Entscheidung ist der Verwaltungsakt mit dem geänderten Inhalt neu bekanntzugeben.

(3) Hält das Gericht eine weitere Sachaufklärung für erforderlich, kann es, ohne in der Sache selbst zu entscheiden, den Verwaltungsakt und den Widerspruchsbescheid aufheben, soweit nach Art oder Umfang die noch erforderlichen Ermittlungen erheblich sind und die Aufhebung auch unter Berücksichtigung der Belange der Beteiligten sachdienlich ist. Auf Antrag kann das Gericht bis zum Erlaß des neuen Verwaltungsakts eine einstweilige Regelung treffen, insbesondere bestimmen, daß Sicherheiten geleistet werden oder ganz oder zum Teil bestehen bleiben und Leistungen zunächst nicht zurückgewährt werden müssen. Der Beschluß kann jederzeit geändert oder aufgehoben werden. Eine Entscheidung nach Satz 1 kann nur binnen sechs Monaten seit Eingang der Akten der Behörde bei Gericht ergehen.

(4) Kann neben der Aufhebung eines Verwaltungsakts eine Leistung verlangt werden, so ist im gleichen Verfahren auch die Verurteilung zur Leistung zulässig.

(5) Soweit die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, spricht das Gericht die Verpflichtung der Verwaltungsbehörde aus, die beantragte Amtshandlung vorzunehmen, wenn die Sache spruchreif ist. Andernfalls spricht es die Verpflichtung aus, den Kläger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu bescheiden.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.

(1) Gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts (§ 49 Nr. 1) und gegen Beschlüsse nach § 47 Abs. 5 Satz 1 steht den Beteiligten die Revision an das Bundesverwaltungsgericht zu, wenn das Oberverwaltungsgericht oder auf Beschwerde gegen die Nichtzulassung das Bundesverwaltungsgericht sie zugelassen hat.

(2) Die Revision ist nur zuzulassen, wenn

1.
die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,
2.
das Urteil von einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder
3.
ein Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.

(3) Das Bundesverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden.

(1) In Verfahren vor den Gerichten der Verwaltungs-, Finanz- und Sozialgerichtsbarkeit ist, soweit nichts anderes bestimmt ist, der Streitwert nach der sich aus dem Antrag des Klägers für ihn ergebenden Bedeutung der Sache nach Ermessen zu bestimmen.

(2) Bietet der Sach- und Streitstand für die Bestimmung des Streitwerts keine genügenden Anhaltspunkte, ist ein Streitwert von 5 000 Euro anzunehmen.

(3) Betrifft der Antrag des Klägers eine bezifferte Geldleistung oder einen hierauf bezogenen Verwaltungsakt, ist deren Höhe maßgebend. Hat der Antrag des Klägers offensichtlich absehbare Auswirkungen auf künftige Geldleistungen oder auf noch zu erlassende, auf derartige Geldleistungen bezogene Verwaltungsakte, ist die Höhe des sich aus Satz 1 ergebenden Streitwerts um den Betrag der offensichtlich absehbaren zukünftigen Auswirkungen für den Kläger anzuheben, wobei die Summe das Dreifache des Werts nach Satz 1 nicht übersteigen darf. In Verfahren in Kindergeldangelegenheiten vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit ist § 42 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 3 entsprechend anzuwenden; an die Stelle des dreifachen Jahresbetrags tritt der einfache Jahresbetrag.

(4) In Verfahren

1.
vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit, mit Ausnahme der Verfahren nach § 155 Satz 2 der Finanzgerichtsordnung und der Verfahren in Kindergeldangelegenheiten, darf der Streitwert nicht unter 1 500 Euro,
2.
vor den Gerichten der Sozialgerichtsbarkeit und bei Rechtsstreitigkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz nicht über 2 500 000 Euro,
3.
vor den Gerichten der Verwaltungsgerichtsbarkeit über Ansprüche nach dem Vermögensgesetz nicht über 500 000 Euro und
4.
bei Rechtsstreitigkeiten nach § 36 Absatz 6 Satz 1 des Pflegeberufegesetzes nicht über 1 500 000 Euro
angenommen werden.

(5) Solange in Verfahren vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit der Wert nicht festgesetzt ist und sich der nach den Absätzen 3 und 4 Nummer 1 maßgebende Wert auch nicht unmittelbar aus den gerichtlichen Verfahrensakten ergibt, sind die Gebühren vorläufig nach dem in Absatz 4 Nummer 1 bestimmten Mindestwert zu bemessen.

(6) In Verfahren, die die Begründung, die Umwandlung, das Bestehen, das Nichtbestehen oder die Beendigung eines besoldeten öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses betreffen, ist Streitwert

1.
die Summe der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen, wenn Gegenstand des Verfahrens ein Dienst- oder Amtsverhältnis auf Lebenszeit ist,
2.
im Übrigen die Hälfte der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen.
Maßgebend für die Berechnung ist das laufende Kalenderjahr. Bezügebestandteile, die vom Familienstand oder von Unterhaltsverpflichtungen abhängig sind, bleiben außer Betracht. Betrifft das Verfahren die Verleihung eines anderen Amts oder den Zeitpunkt einer Versetzung in den Ruhestand, ist Streitwert die Hälfte des sich nach den Sätzen 1 bis 3 ergebenden Betrags.

(7) Ist mit einem in Verfahren nach Absatz 6 verfolgten Klagebegehren ein aus ihm hergeleiteter vermögensrechtlicher Anspruch verbunden, ist nur ein Klagebegehren, und zwar das wertmäßig höhere, maßgebend.

(8) Dem Kläger steht gleich, wer sonst das Verfahren des ersten Rechtszugs beantragt hat.