Bundesverwaltungsgericht Beschluss, 24. Juli 2018 - 8 B 46/17
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Gericht
Gründe
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Die Klägerin begehrt die Rückgabe von Gegenständen aus der Pfarrkirche K. Diese steht auf einem früher zum Rittergut K. gehörenden Grundstück und war der Kirche als Lehn überlassen worden. Die Rückübertragung des 1947 auf besatzungsrechtlicher Grundlage enteigneten Rittergutes wurde 1992 rechtskräftig abgelehnt. Der Klägerin wurde 2005 eine Ausgleichsleistung für das ehemalige Rittergut einschließlich des Grundbesitzes, des toten und lebenden Inventars und des Kartoffelbrennrechts zuerkannt.
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2014 beantragte die Klägerin die Rückgabe von 25 einzeln aufgelisteten Gegenständen aus der Pfarrkirche (u.a. Altar und Altargeräte, Kanzel, Taufgestell, Emporen, Orgel, Epitaphe, ein Grabmal und mehrere Grabplatten, Handschriften und Drucke, Pfarrarchiv) nach Ausgleichsleistungsrecht. Die Kirche habe als sog. Eigenkirche im Eigentum des jeweiligen Rittergutsbesitzers gestanden und sei zusammen mit dem Rittergut enteignet worden. Während des von der Klägerin eingeleiteten Untätigkeitsklageverfahrens hat die Beklagte den Antrag mit Bescheid vom 17. November 2016 abgelehnt. Das Verwaltungsgericht hat die Klage dagegen abgewiesen. Die Restitution der begehrten Gegenstände sei nicht fristgerecht beantragt worden. Der rechtskräftig beschiedene Restitutionsantrag für das Rittergut habe sie nicht erfasst. Unabhängig hiervon stehe der Klägerin kein Anspruch nach § 5 Ausgleichsleistungsgesetz (AusglLeistG) auf ihre Rückgabe zu. Es handele sich teilweise schon nicht um bewegliche Gegenstände. Jedenfalls sei nicht nachgewiesen, dass sie zum Zeitpunkt der Enteignung im Eigentum des Rittergutsbesitzers gestanden hätten.
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Das Verwaltungsgericht hat die Revision gegen sein Urteil nicht zugelassen. Die hiergegen gerichtete, auf die Revisionszulassungsgründe der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache (§ 132 Abs. 2 Nr. 1 VwGO) und des Verfahrensmangels (§ 132 Abs. 2 Nr. 3 VwGO) gestützte Beschwerde der Klägerin hat keinen Erfolg.
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1. Der Rechtssache kommt nach den Darlegungen der Klägerin keine grundsätzliche Bedeutung zu. Die Revision ist wegen grundsätzlicher Bedeutung zuzulassen, wenn die Rechtssache eine Frage des revisiblen Rechts aufwirft, die der - gegebenenfalls erneuten oder weitergehenden - höchstrichterlichen Klärung bedarf, sofern diese Klärung in dem angestrebten Revisionsverfahren zu erwarten steht und dies zu einer Fortentwicklung der Rechtsprechung über den Einzelfall hinaus führen wird. Der Rechtsmittelführer hat darzulegen, dass diese Voraussetzungen vorliegen (§ 133 Abs. 3 Satz 3 VwGO). Diesen Anforderungen genügt die Beschwerde nicht.
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Die von der Klägerin aufgeworfene Frage,
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bezeichnet keine mit Blick auf das angestrebte Revisionsverfahren entscheidungserhebliche Frage, sondern zielt lediglich auf eine rechtliche Definition eines Elements der aus diesen Vorschriften abzuleitenden Auslegungsregel. Darüber hinaus ist höchstrichterlich geklärt, dass sich die Auslegung einer Erklärung unter Zugrundelegung der §§ 133, 157 BGB nach dem Willen des Erklärenden richtet, wie ihn der Empfänger der Erklärung bei objektiver Würdigung verstehen konnte (stRspr, vgl. etwa BVerwG, Beschluss vom 11. Januar 2000 - 11 VR 4.99 - Buchholz 316 § 42 VwVfG Nr. 4 S. 1 ff. = juris Rn. 35).
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Die weitere Frage,
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ob das Verwaltungsgericht sich im Rahmen einer Antragsauslegung über ein bekanntes (weil mitgeteiltes) Verständnis der Behörde vom Antragsinhalt hinwegsetzen und den für die Auslegung maßgeblichen Empfängerhorizont abweichend definieren darf,
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wäre in dem angestrebten Revisionsverfahren nicht klärungsfähig, weil sie einen Sachverhalt unterstellt, den das Verwaltungsgericht nicht festgestellt hat. Die Beklagte hat das Begehren der Klägerin auf Herausgabe von Gegenständen aus dem Inventar der Pfarrkirche ausweislich ihres Bescheides nicht als von dem fristgerecht eingereichten Antrag auf Restitution des Rittergutes erfasst angesehen. Sie hat diesen Antrag damit genau so verstanden wie das Verwaltungsgericht durch Auslegung nach dem objektiven Empfängerhorizont. Im Übrigen bedarf es keiner weitergehenden Klärung, dass ein Verwaltungsgericht, welches die behördliche Auslegung eines Antrages nach dem objektiven Empfängerhorizont zu überprüfen hat, von dem konkreten Verständnis des Antrages durch die Behörde abweichen darf und gegebenenfalls muss.
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Die Revision ist auch nicht im Hinblick auf die von der Klägerin aufgeworfene Frage zuzulassen,
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ob das Verwaltungsgericht bei der Ermittlung des auslegungsrelevanten Empfängerhorizonts Umstände berücksichtigen darf, die weder der Behörde noch dem Antragsteller im Antragszeitpunkt bekannt waren.
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Welche Umstände bei der Auslegung einer Erklärung zu berücksichtigen sind, ist vom Einzelfall abhängig und entzieht sich einer allgemeinen, fallübergreifenden Klärung. Außerdem geht die Frage an den Erwägungen des Verwaltungsgerichts vorbei und wäre daher in dem angestrebten Revisionsverfahren nicht klärungsfähig. Die Klägerin meint, das Verwaltungsgericht hätte bei seiner Auslegung berücksichtigen müssen, dass zum Zeitpunkt der Einreichung des Restitutionsantrages bezüglich des Rittergutes weder ihre Rechtsvorgänger noch die Beklagte Kenntnis von dem Kirchenpatronat gehabt hätten. Das Verwaltungsgericht habe seine Auffassung, dass dieser fristgerechte Restitutionsantrag das Inventar der Kirche nicht umfasste, deshalb nicht darauf stützen dürfen, dass die Zweckbestimmung eines kirchlichen Patronats die Herausgabe von Gegenständen verbiete, die einem religiösen Zweck dienten. Die Klägerin gibt die Erwägungen des Verwaltungsgerichts mit dieser Rüge nur unvollständig wieder. Es hat das Kirchengebäude und sein Inventar nicht als vom Antrag umfasst angesehen, weil die in ihm genannten Vermögenswerte entweder dem wirtschaftlichen Zweck des Rittergutes dienten oder einen persönlichen Bezug zu dessen Eigentümer hatten. Auf die nun herausverlangten Gegenstände treffe beides ersichtlich nicht zu, weil sie religiösen Zwecken dienten (UA S. 11). Dass sie den Zwecken der Erfüllung der Patronatsverpflichtungen dienten, führt das Urteil als eines von mehreren Argumenten für die Unterschiede zwischen den im Antrag genannten und den nun streitgegenständlichen Vermögenswerten an. Es hat seine Auslegung ferner dadurch bestätigt gesehen, dass kirchliche Gegenstände in dem durch diesen Antrag eingeleiteten vermögensrechtlichen Verfahren des Rechtsvorgängers der Klägerin keinerlei Rolle gespielt hätten.
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2. Unabhängig hiervon ist die Revision nicht zuzulassen, weil die gegen die selbständig tragende weitere Erwägung des Verwaltungsgerichts, wonach die Klägerin keinen materiell-rechtlichen Anspruch nach § 5 AusglLeistG habe, gerichteten Rügen nicht durchgreifen. Die von der Klägerin behaupteten Verfahrensmängel liegen nicht vor.
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a) Das Verwaltungsgericht musste den von der Klägerin schriftsätzlich benannten Zeugen F. nicht zur Dauer und zum Zweck der Demontage von Inventargegenständen der Kirche im Zuge der Kirchenrestaurierung vernehmen, um dem Aufklärungsgrundsatz zu genügen (§ 86 Abs. 1 Satz 1 VwGO). Auf die nach den Feststellungen des Gerichts zum Entscheidungszeitpunkt bereits beendete zwischenzeitliche Demontage von Gegenständen kam es nach dem für die Prüfung von Verfahrensfehlern maßgeblichen Rechtsstandpunkt des Verwaltungsgerichts (vgl. BVerwG, Beschluss vom 20. Dezember 2010 - 5 B 38.10 - juris Rn. 18) nicht an. Das Urteil geht davon aus, dass die Eigenschaft einer Sache als wesentlicher Bestandteil eines Grundstücks nicht entfällt, wenn ihre feste Verbindung mit dem zum Grundstück gehörenden Gebäude lediglich für einen vorübergehenden Zweck gelöst wird. Das war hier nach den Tatsachenfeststellungen des Verwaltungsgerichts der Fall, weil nach der Restaurierung wieder eine feste Verbindung derjenigen Gegenstände, die das Gericht nicht als beweglich eingestuft hat, mit dem Gebäude und damit dem Grundstück geschaffen worden ist. Im Übrigen hat die Klägerin in der mündlichen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht auch keinen Beweisantrag zu einer Zeugenvernehmung gestellt, obwohl dies die Aufklärungsrüge grundsätzlich erfordert (stRspr, BVerwG, vgl. Beschluss vom 29. Juli 2015 - 5 B 36.14 - juris Rn. 7 m.w.N.).
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b) Ferner meint die Klägerin, das Verwaltungsgericht hätte sie vor seiner Entscheidung darauf hinweisen müssen, dass es das Eigentum der Rechtsvorgänger der Klägerin an den als beweglich zu qualifizierenden Gegenständen als nicht nachgewiesen ansehe. Die hiermit gerügte Verletzung rechtlichen Gehörs durch eine Überraschungsentscheidung (vgl. § 108 Abs. 2 VwGO) ist nicht gegeben. Ein Überraschungsurteil liegt vor, wenn das Gericht einen bis dahin nicht erörterten rechtlichen oder tatsächlichen Gesichtspunkt zur Grundlage seiner Entscheidung macht und damit dem Rechtsstreit eine Wendung gibt, mit der alle oder einzelne Beteiligte nach dem bisherigen Verlauf des Verfahrens nicht zu rechnen brauchten (BVerwG, Urteil vom 19. Juli 1985 - 4 C 62.82 - Buchholz 310 § 108 VwGO Nr. 170). Ansonsten besteht im Grundsatz keine Pflicht des Gerichts, den Beteiligten seine Auffassung jeweils vor dem Ergehen einer Entscheidung zu offenbaren (vgl. BVerfG, Beschluss vom 5. November 1986 - 1 BvR 706/85 - BVerfGE 74, 1 <5>). Ein Gericht muss die Beteiligten grundsätzlich nicht vorab auf seine Rechtsauffassung oder die beabsichtigte Würdigung des Prozessstoffs hinweisen, weil sich die tatsächliche und rechtliche Würdigung regelmäßig erst aufgrund der abschließenden Beratung ergibt (stRspr, vgl. z.B. BVerwG, Beschlüsse vom 8. August 1994 - 6 B 87.93 - Buchholz 421.0 Prüfungswesen Nr. 335 = juris Rn. 5 und vom 26. Februar 2013 - 4 B 53.12 - juris Rn. 4).
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Es konnte den Prozessbevollmächtigten der Klägerin nicht überraschen, dass es für ein auf § 5 AusglLeistG gestütztes Begehren der Herausgabe beweglicher Gegenstände auf das Eigentum der Rechtsvorgänger der Klägerin an diesen Gegenständen im Enteignungszeitpunkt ankam. Dies gilt unabhängig davon, ob diese Anspruchsvoraussetzung in der mündlichen Verhandlung erörtert worden ist. Dass das Eigentum der Rechtsvorgänger der Klägerin an dem begehrten Inventar nicht nachgewiesen sei, hatte bereits die Beklagte in ihrem ablehnenden Bescheid vom 17. November 2016 mit eingehender Begründung vertreten (S. 9 f.) und im Rahmen der Klageerwiderung erneut vorgetragen (Schriftsatz vom 11. August 2017 S. 3 f.).
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Gleiches gilt in Bezug auf das von der Klägerin begehrte Steinkreuz, an dem das Verwaltungsgericht ebenfalls das Eigentum der Rechtsvorgänger der Klägerin im Enteignungszeitpunkt selbständig entscheidungstragend als nicht nachgewiesen angesehen hat. Auf die weitere Rüge der Klägerin, das Gericht habe insoweit überraschend und unter Verletzung seiner Aufklärungspflicht den möglichen Untergang des Kreuzes angenommen und ihr den Vortrag zu möglichen Ansprüchen nach § 10 VermG abgeschnitten, kommt es deshalb nicht an.
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Darüber hinaus hat die Klägerin in ihrer Beschwerdebegründung nicht dargelegt, welche Tatsachen sie zum Nachweis des behaupteten Eigentums an den herausverlangten Gegenständen vorgetragen hätte, wenn das Gericht vor seiner Entscheidung auf seine Zweifel daran hingewiesen hätte. Eine zulässige Gehörsrüge erfordert regelmäßig die substantiierte Darlegung, was der Beteiligte bei ausreichender Gewährung rechtlichen Gehörs noch vorgetragen hätte und inwiefern der weitere Vortrag zur Klärung des geltend gemachten Anspruchs geeignet gewesen wäre (stRspr, vgl. etwa BVerwG, Beschlüsse vom 19. August 1997 - 7 B 261.97 - Buchholz 310 § 133
VwGO Nr. 26 S. 15 und vom 16. August 2011 - 6 B 18.11 - juris Rn. 4 und 8). Daran fehlt es hier. Die in der Beschwerdebegründung aufgeführte allgemeine Vermutung, Kirchenpatrone hätten regelmäßig bewegliche Ausstattungsgegenstände zur Verfügung gestellt, genügt der Darlegungspflicht der Klägerin nicht.
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c) Das Verwaltungsgericht hat im Rahmen seiner Sachverhaltswürdigung auch nicht gegen den Überzeugungsgrundsatz verstoßen, indem es einen Nachweis des Eigentums der Rechtsvorgänger der Klägerin im Enteignungszeitpunkt an dem seit 1912 an das Stadtmuseum ausgeliehenen Beichtstuhl verneint hat.
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Nach § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO hat das Gericht seiner Überzeugungsbildung das Gesamtergebnis des Verfahrens zugrunde zu legen. Es darf zur Überzeugungsbildung die ihm vorliegenden Tatsachen und Beweise frei würdigen. Die Grenzen freier Beweiswürdigung sind erst dann überschritten, wenn das Gericht nach seiner Rechtsauffassung entscheidungserheblichen Akteninhalt übergeht oder aktenwidrige Tatsachen annimmt, oder wenn die von ihm gezogenen tatsächlichen Schlussfolgerungen gegen die Denkgesetze verstoßen. (vgl. BVerwG, Beschluss vom 7. Februar 2017 - 6 B 31.16 - juris Rn. 10 m.w.N.).
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Es war weder aktenwidrig noch verstößt es gegen Denkgesetze, aus der mangelnden Beteiligung des damaligen Eigentümers des Rittergutes an den Dokumenten über die Leihe des Beichtstuhls an das Stadtmuseum zu folgern, dass seine Berechtigung unwahrscheinlich sei. Die Erwägung des Gerichts, die an der Vereinbarung beteiligten Vertreter der Kirche und der Königlichen Kommission zur Erhaltung der Kunstdenkmäler sowie der Königlichen Kreishauptmannschaft hätten wahrscheinlich einen anderweitigen Eigentümer nicht übergangen, ist zwar nicht zwingend, aber keineswegs denkgesetzwidrig. Sie liegt vielmehr innerhalb der Bandbreite der zulässigen materiell-rechtlichen Bewertungen des Tatsachengerichts. Den von der Klägerin dem Urteil unterstellten Erfahrungssatz, kirchliche Stellen nähmen grundsätzlich keine Verfügungen als Nichtberechtigte vor, hat das Verwaltungsgericht nicht aufgestellt.
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Die Kostenentscheidung folgt aus § 154 Abs. 2 VwGO. Die Festsetzung des Wertes des Streitgegenstandes beruht auf § 47 Abs. 1 und 3, § 52 Abs. 1 GKG.
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Annotations
(1) Gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts (§ 49 Nr. 1) und gegen Beschlüsse nach § 47 Abs. 5 Satz 1 steht den Beteiligten die Revision an das Bundesverwaltungsgericht zu, wenn das Oberverwaltungsgericht oder auf Beschwerde gegen die Nichtzulassung das Bundesverwaltungsgericht sie zugelassen hat.
(2) Die Revision ist nur zuzulassen, wenn
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die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat, - 2.
das Urteil von einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder - 3.
ein Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.
(3) Das Bundesverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden.
(1) Die Nichtzulassung der Revision kann durch Beschwerde angefochten werden.
(2) Die Beschwerde ist bei dem Gericht, gegen dessen Urteil Revision eingelegt werden soll, innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Urteils einzulegen. Die Beschwerde muß das angefochtene Urteil bezeichnen.
(3) Die Beschwerde ist innerhalb von zwei Monaten nach der Zustellung des vollständigen Urteils zu begründen. Die Begründung ist bei dem Gericht, gegen dessen Urteil Revision eingelegt werden soll, einzureichen. In der Begründung muß die grundsätzliche Bedeutung der Rechtssache dargelegt oder die Entscheidung, von der das Urteil abweicht, oder der Verfahrensmangel bezeichnet werden.
(4) Die Einlegung der Beschwerde hemmt die Rechtskraft des Urteils.
(5) Wird der Beschwerde nicht abgeholfen, entscheidet das Bundesverwaltungsgericht durch Beschluß. Der Beschluß soll kurz begründet werden; von einer Begründung kann abgesehen werden, wenn sie nicht geeignet ist, zur Klärung der Voraussetzungen beizutragen, unter denen eine Revision zuzulassen ist. Mit der Ablehnung der Beschwerde durch das Bundesverwaltungsgericht wird das Urteil rechtskräftig.
(6) Liegen die Voraussetzungen des § 132 Abs. 2 Nr. 3 vor, kann das Bundesverwaltungsgericht in dem Beschluß das angefochtene Urteil aufheben und den Rechtsstreit zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverweisen.
Bei der Auslegung einer Willenserklärung ist der wirkliche Wille zu erforschen und nicht an dem buchstäblichen Sinne des Ausdrucks zu haften.
Verträge sind so auszulegen, wie Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte es erfordern.
Bei der Auslegung einer Willenserklärung ist der wirkliche Wille zu erforschen und nicht an dem buchstäblichen Sinne des Ausdrucks zu haften.
Verträge sind so auszulegen, wie Treu und Glauben mit Rücksicht auf die Verkehrssitte es erfordern.
Die Behörde kann Schreibfehler, Rechenfehler und ähnliche offenbare Unrichtigkeiten in einem Verwaltungsakt jederzeit berichtigen. Bei berechtigtem Interesse des Beteiligten ist zu berichtigen. Die Behörde ist berechtigt, die Vorlage des Dokuments zu verlangen, das berichtigt werden soll.
(1) Bewegliche, nicht in einen Einheitswert einbezogene Sachen sind zurückzuübertragen. Die Rückübertragung ist ausgeschlossen, wenn dies von der Natur der Sache her nicht mehr möglich ist oder natürliche Personen, Religionsgemeinschaften oder gemeinnützige Stiftungen in redlicher Weise an dem Vermögenswert Eigentum erworben haben.
(2) Zur Ausstellung für die Öffentlichkeit bestimmtes Kulturgut bleibt für die Dauer von 20 Jahren unentgeltlich den Zwecken der Nutzung seitens der Öffentlichkeit oder der Forschung gewidmet (unentgeltlicher öffentlicher Nießbrauch). Der Nießbrauchsberechtigte kann die Fortsetzung des Nießbrauchs gegen angemessenes Entgelt verlangen. Gleiches gilt für wesentliche Teile der Ausstattung eines denkmalgeschützten, der Öffentlichkeit zugänglichen Gebäudes. Wenn das Kulturgut mehr als zwei Jahre nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist, endet auf Antrag des Berechtigten der Nießbrauch, es sei denn, dass die oberste Landesbehörde triftige Gründe für die Nichtzugänglichkeit und das Fortbestehen der in Satz 1 genannten Zweckbestimmung feststellt.
(3) § 10 des Vermögensgesetzes gilt entsprechend. Die Aufwendungen für das überlassene Kulturgut trägt der Nießbraucher.
(1) Das Gericht erforscht den Sachverhalt von Amts wegen; die Beteiligten sind dabei heranzuziehen. Es ist an das Vorbringen und an die Beweisanträge der Beteiligten nicht gebunden.
(2) Ein in der mündlichen Verhandlung gestellter Beweisantrag kann nur durch einen Gerichtsbeschluß, der zu begründen ist, abgelehnt werden.
(3) Der Vorsitzende hat darauf hinzuwirken, daß Formfehler beseitigt, unklare Anträge erläutert, sachdienliche Anträge gestellt, ungenügende tatsächliche Angaben ergänzt, ferner alle für die Feststellung und Beurteilung des Sachverhalts wesentlichen Erklärungen abgegeben werden.
(4) Die Beteiligten sollen zur Vorbereitung der mündlichen Verhandlung Schriftsätze einreichen. Hierzu kann sie der Vorsitzende unter Fristsetzung auffordern. Die Schriftsätze sind den Beteiligten von Amts wegen zu übermitteln.
(5) Den Schriftsätzen sind die Urkunden oder elektronischen Dokumente, auf die Bezug genommen wird, in Abschrift ganz oder im Auszug beizufügen. Sind die Urkunden dem Gegner bereits bekannt oder sehr umfangreich, so genügt die genaue Bezeichnung mit dem Anerbieten, Einsicht bei Gericht zu gewähren.
(1) Das Gericht entscheidet nach seiner freien, aus dem Gesamtergebnis des Verfahrens gewonnenen Überzeugung. In dem Urteil sind die Gründe anzugeben, die für die richterliche Überzeugung leitend gewesen sind.
(2) Das Urteil darf nur auf Tatsachen und Beweisergebnisse gestützt werden, zu denen die Beteiligten sich äußern konnten.
(1) Bewegliche, nicht in einen Einheitswert einbezogene Sachen sind zurückzuübertragen. Die Rückübertragung ist ausgeschlossen, wenn dies von der Natur der Sache her nicht mehr möglich ist oder natürliche Personen, Religionsgemeinschaften oder gemeinnützige Stiftungen in redlicher Weise an dem Vermögenswert Eigentum erworben haben.
(2) Zur Ausstellung für die Öffentlichkeit bestimmtes Kulturgut bleibt für die Dauer von 20 Jahren unentgeltlich den Zwecken der Nutzung seitens der Öffentlichkeit oder der Forschung gewidmet (unentgeltlicher öffentlicher Nießbrauch). Der Nießbrauchsberechtigte kann die Fortsetzung des Nießbrauchs gegen angemessenes Entgelt verlangen. Gleiches gilt für wesentliche Teile der Ausstattung eines denkmalgeschützten, der Öffentlichkeit zugänglichen Gebäudes. Wenn das Kulturgut mehr als zwei Jahre nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist, endet auf Antrag des Berechtigten der Nießbrauch, es sei denn, dass die oberste Landesbehörde triftige Gründe für die Nichtzugänglichkeit und das Fortbestehen der in Satz 1 genannten Zweckbestimmung feststellt.
(3) § 10 des Vermögensgesetzes gilt entsprechend. Die Aufwendungen für das überlassene Kulturgut trägt der Nießbraucher.
Wurden bewegliche Sachen verkauft und können sie nach § 3 Abs. 4 oder § 4 Abs. 2 nicht zurückgegeben werden, steht dem Berechtigten ein Anspruch in Höhe des erzielten Erlöses gegen den Entschädigungsfonds zu, sofern ihm der Erlös nicht bereits auf einem Konto gutgeschrieben oder ausgezahlt wurde.
(1) Das Gericht entscheidet nach seiner freien, aus dem Gesamtergebnis des Verfahrens gewonnenen Überzeugung. In dem Urteil sind die Gründe anzugeben, die für die richterliche Überzeugung leitend gewesen sind.
(2) Das Urteil darf nur auf Tatsachen und Beweisergebnisse gestützt werden, zu denen die Beteiligten sich äußern konnten.
(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.
(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.
(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.
(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.
(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.
(1) Im Rechtsmittelverfahren bestimmt sich der Streitwert nach den Anträgen des Rechtsmittelführers. Endet das Verfahren, ohne dass solche Anträge eingereicht werden, oder werden, wenn eine Frist für die Rechtsmittelbegründung vorgeschrieben ist, innerhalb dieser Frist Rechtsmittelanträge nicht eingereicht, ist die Beschwer maßgebend.
(2) Der Streitwert ist durch den Wert des Streitgegenstands des ersten Rechtszugs begrenzt. Das gilt nicht, soweit der Streitgegenstand erweitert wird.
(3) Im Verfahren über den Antrag auf Zulassung des Rechtsmittels und im Verfahren über die Beschwerde gegen die Nichtzulassung des Rechtsmittels ist Streitwert der für das Rechtsmittelverfahren maßgebende Wert.
(1) In Verfahren vor den Gerichten der Verwaltungs-, Finanz- und Sozialgerichtsbarkeit ist, soweit nichts anderes bestimmt ist, der Streitwert nach der sich aus dem Antrag des Klägers für ihn ergebenden Bedeutung der Sache nach Ermessen zu bestimmen.
(2) Bietet der Sach- und Streitstand für die Bestimmung des Streitwerts keine genügenden Anhaltspunkte, ist ein Streitwert von 5 000 Euro anzunehmen.
(3) Betrifft der Antrag des Klägers eine bezifferte Geldleistung oder einen hierauf bezogenen Verwaltungsakt, ist deren Höhe maßgebend. Hat der Antrag des Klägers offensichtlich absehbare Auswirkungen auf künftige Geldleistungen oder auf noch zu erlassende, auf derartige Geldleistungen bezogene Verwaltungsakte, ist die Höhe des sich aus Satz 1 ergebenden Streitwerts um den Betrag der offensichtlich absehbaren zukünftigen Auswirkungen für den Kläger anzuheben, wobei die Summe das Dreifache des Werts nach Satz 1 nicht übersteigen darf. In Verfahren in Kindergeldangelegenheiten vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit ist § 42 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 3 entsprechend anzuwenden; an die Stelle des dreifachen Jahresbetrags tritt der einfache Jahresbetrag.
(4) In Verfahren
- 1.
vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit, mit Ausnahme der Verfahren nach § 155 Satz 2 der Finanzgerichtsordnung und der Verfahren in Kindergeldangelegenheiten, darf der Streitwert nicht unter 1 500 Euro, - 2.
vor den Gerichten der Sozialgerichtsbarkeit und bei Rechtsstreitigkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz nicht über 2 500 000 Euro, - 3.
vor den Gerichten der Verwaltungsgerichtsbarkeit über Ansprüche nach dem Vermögensgesetz nicht über 500 000 Euro und - 4.
bei Rechtsstreitigkeiten nach § 36 Absatz 6 Satz 1 des Pflegeberufegesetzes nicht über 1 500 000 Euro
(5) Solange in Verfahren vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit der Wert nicht festgesetzt ist und sich der nach den Absätzen 3 und 4 Nummer 1 maßgebende Wert auch nicht unmittelbar aus den gerichtlichen Verfahrensakten ergibt, sind die Gebühren vorläufig nach dem in Absatz 4 Nummer 1 bestimmten Mindestwert zu bemessen.
(6) In Verfahren, die die Begründung, die Umwandlung, das Bestehen, das Nichtbestehen oder die Beendigung eines besoldeten öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses betreffen, ist Streitwert
- 1.
die Summe der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen, wenn Gegenstand des Verfahrens ein Dienst- oder Amtsverhältnis auf Lebenszeit ist, - 2.
im Übrigen die Hälfte der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen.
(7) Ist mit einem in Verfahren nach Absatz 6 verfolgten Klagebegehren ein aus ihm hergeleiteter vermögensrechtlicher Anspruch verbunden, ist nur ein Klagebegehren, und zwar das wertmäßig höhere, maßgebend.
(8) Dem Kläger steht gleich, wer sonst das Verfahren des ersten Rechtszugs beantragt hat.