Tenor

I. Die Anhörungsrüge wird zurückgewiesen.

II. Die Antragstellerin trägt die Kosten des Verfahrens.

Gründe

I.

Die Antragstellerin betreibt eine immissionsschutzrechtlich genehmigte Anlage zur Aufbereitung mineralischer Baustoffe. Im zugrundeliegenden Gerichtsverfahren begehrt vorläufigen Rechtsschutz gegen den für sofort vollziehbar erklärten Bescheid vom 14. Dezember 2017, mit dem das Landratsamt Landsberg am Lech gegenüber der Antragstellerin eine Sicherheitsleistung in Höhe von 501.900 € festgesetzt hat, um die Erfüllung der Nachsorgepflicht nach § 5 Abs. 3 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BlmSchG) durch die Antragstellerin sicherzustellen. Gegen diesen Bescheid hat die Antragstellerin Anfechtungsklage (M 19 K 18.304) zum Verwaltungsgericht München erhoben. Zudem beantragte sie, die aufschiebende Wirkung dieser Klage wiederherzustellen. Das Verwaltungsgericht hat den vorläufigen Rechtsschutzantrag mit Beschluss vom 21. August 2018 im Wesentlichen abgelehnt.

Die gegen diesen Beschluss eingelegte Beschwerde der Antragstellerin hat der Verwaltungsgerichtshof mit Beschluss vom 9. Januar 2019 - 22 CS 18.2003 - zurückgewiesen. Gegen diesen Beschluss hat die Antragstellerin die Anhörungsrüge erhoben. Der Antragsgegner hat sich zur Anhörungsrüge nicht geäußert.

Wegen der Einzelheiten wird auf die Gerichtsakten des vorliegenden Verfahrens sowie des Verfahrens 22 CS 18.2003 Bezug genommen.

II.

Die fristgerecht erhobene Anhörungsrüge der Antragstellerin hat keinen Erfolg. Aus den Darlegungen der Antragstellerin (auf die es ankommt, vgl. § 152a Abs. 2 Satz 6 VwGO) ergibt sich nicht, dass der Verwaltungsgerichtshof im Beschluss vom 9. Januar 2019 den Anspruch der Antragstellerin auf rechtliches Gehör (Art. 103 Abs. 1 GG) in entscheidungserheblicher Weise verletzt hat (§ 152a Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 VwGO).

Das Gebot des rechtlichen Gehörs gemäß Art. 103 Abs. 1 GG verpflichtet das Gericht, die Ausführungen der Verfahrensbeteiligten zur Kenntnis zu nehmen und in Erwägung zu ziehen. Der Anspruch auf rechtliches Gehör begründet aber keine Pflicht der Gerichte, jedes Vorbringen der Verfahrensbeteiligten in den Gründen der Entscheidung ausdrücklich zu bescheiden. Um eine Verletzung dieses Anspruchs anzunehmen, müssen im Einzelfall besondere Umstände deutlich machen, dass der Sachvortrag eines Beteiligten entweder überhaupt nicht zur Kenntnis genommen oder bei der Entscheidung ersichtlich nicht in Erwägung gezogen worden ist. Besondere Umstände dieser Art liegen nicht vor, wenn das Gericht Ausführungen eines Beteiligten außer Betracht lässt, die nach seinem Rechtsstandpunkt unerheblich oder offensichtlich unsubstantiiert sind (vgl. BVerfG vom 19.5.1992 BVerfGE 86, 122/146; BVerwG vom 22.5.2006 NJW 2006, 2648/2650, m.w.N.). Von einer Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör ist auszugehen, wenn bezüglich einer für die Entscheidung wesentlichen Frage nicht ersichtlich ist, warum sie das Gericht so und nicht anders entschieden hat, oder wenn konkrete Umstände die Schlussfolgerung nahelegen, dass das Gericht bestimmtes wesentliches Parteivorbringen nicht in Erwägung gezogen hat (vgl. Kopp/Schenke, VwGO, 19. Aufl. 2013, Rn. 31 zu § 108, m.w.N.). Die Entscheidungserheblichkeit ist darzulegen (Happ in Eyermann, VwGO, 15. Aufl. 2019, § 152a Rn. 11).

1. Die Antragstellerin bemängelt (Schriftsatz vom 6.2.2019 S. 2 Nr. 1), der Verwaltungsgerichtshof habe zu Unrecht angenommen, der Behörde stehe ein Ermessen nur zu, soweit es um die Art und die Höhe der Sicherheitsleistung gehe (Hervorhebungen in der Rügebegründung). Diese Ansicht sei falsch, denn - „wie vorgetragen“ - werde § 17 Abs. 4a Satz 1 BImSchG durch die Vollzugshinweise des (damaligen) BayStMUG vom 11. Mai 2010 - 72a-U8721.0-2010/1-4 (nachfolgend: „Vollzugshinweise“) konkretisiert. Der Verwaltungsgerichtshof bemerke unter Rn. 20 des Beschwerdebeschlusses selbst, dass die Vollzugsbehörden auch hinsichtlich der Frage, ob ein atypischer Fall vorliege und von einer Sicherheitsleistung abgesehen werden könne, Ermessen eingeräumt sei.

Mit diesem Vortrag wird ein Gehörsverstoß nicht dargelegt. Der Vortrag betrifft vielmehr ausschließlich eine - nach Ansicht der Antragstellerin - fehlerhafte rechtliche Würdigung durch den Verwaltungsgerichtshof; daran ändert auch nichts die an dieser Stelle (und auch wiederholt in der weiteren Rügebegründung) verwendete Argumentation, die Antragstellerin habe etwas „vorgetragen“, was der Verwaltungsgerichtshof dann in seinem Beschluss übergangen oder unzureichend oder gar nicht berücksichtigt habe. Das Darlegungsgebot (§ 152a Abs. 2 Satz 6) wird verfehlt, wenn letztlich nur moniert wird, das Gericht sei der Rechtsauffassung des Rügenden nicht gefolgt (Happ in Eyermann, VwGO, 15. Aufl. 2019, § 152a Rn. 18). So verhält es sich hier mit den Einwänden der Antragstellerin unter Nr. 1 der Rügebegründung. Indem sie auf Rn. 20 des Beschwerdebeschlusses verweist, gibt sie selbst zu erkennen, dass der Verwaltungsgerichtshof sich mit ihren Einwänden hinsichtlich der Vollzugshinweise befasst hat. Auf die Vollzugshinweise und die hierauf bezogene Beschwerdebegründung der Antragstellerin ist der Verwaltungsgerichtshof außerdem unter Rn. 11, 21 und 25 des Beschwerdebeschlusses eingegangen. Er hat die sich aus der Anwendung der Vollzugshinweise ergebenden Rechtsfolgen für den vorliegenden Fall lediglich anders als die Antragstellerin bewertet; ein Gehörsverstoß liegt darin nicht. Zu der seitens der Antragstellerin bemängelten Rechtsauffassung, dass von einer Sicherheitsleistung nur in atypischen Fällen abgesehen werden könne und der Behörde nur hinsichtlich der Art und der Höhe der Sicherheitsleistung Ermessen eingeräumt sei, hat der Verwaltungsgerichtshof im Beschwerdebeschluss (Rn. 7, 8) ausgeführt, dass die Antragstellerin ausdrücklich eingeräumt habe, das Verwaltungsgericht habe die Grundsätze bei der Anordnung einer Sicherheitsleistung gemäß § 17 Abs. 4a Satz 1, § 5 Abs. 3, § 4 Abs. 1 Satz 1 BImSchG zutreffend angeführt. Von diesem eigenen Eingeständnis der Antragstellerin in der Beschwerdebegründung ausgehend, war der Verwaltungsgerichtshof weder gehalten noch berechtigt (vgl. § 146 Abs. 4 Satz 4 und 6 VwGO), die diesbezügliche Begründung des Verwaltungsgerichts infrage zu stellen. Hieraus folgt, dass auch die Anhörungsrüge fehl geht, wonach „der Antragsgegner“ - „wie gleichfalls vorgetragen“ - das (nach Ansicht der Antragstellerin weitergehende) Ermessen nicht ausgeübt habe (Schriftsatz vom 9.2.2019, S. 2 Nr. 1 zweiter Abschnitt); die Rüge betrifft zudem gleichfalls nur eine - nach Ansicht der Antragstellerin - fehlerhafte Rechtsanwendung, nicht aber einen übergangenen Vortrag.

2. Die Antragstellerin rügt, der Verwaltungsgerichtshof verkenne unter Rn. 10 bis 12 des Beschwerdebeschlusses den Unterschied zwischen den in zwei verschiedenen Abschnitten der Vollzugshinweise behandelten Sachverhalten. Diese (in der Rügebegründung erläuterte) Unterscheidung sei von der Antragstellerin vorgetragen, im Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs aber nicht berücksichtigt worden. Bezüglich der Gefährlichkeit von Material, das bei Eintritt der Insolvenz im ungünstigsten Fall auf dem Grundstück der Antragstellerin liegen könne, sei dem Verwaltungsgerichtshof eine entscheidungsrelevante Fehleinschätzung unterlaufen (Rügebegründung S. 2 unten, S. 3 oben). Dieser Vortrag in der Rügebegründung betrifft vollständig ebenfalls eine - angeblich - fehlerhafte rechtliche Würdigung durch den Verwaltungsgerichtshof. Dies wird besonders offenkundig dadurch, dass die Antragstellerin dem Verwaltungsgerichtshof eine „Fehleinschätzung“ vorwirft. Davon abgesehen hat sich der Verwaltungsgerichtshof unter den auch von der Antragstellerin genannten Rn. 9 bis 11 des Beschwerdebeschlusses ausführlich mit den Einwänden der Antragstellerin in der Beschwerdebegründung befasst. Er ist lediglich zu einem anderen Ergebnis als die Antragstellerin gelangt und hat hierbei verschiedene Gesichtspunkte - entgegen der Ansicht der Antragstellerin - als entscheidungsunerheblich angesehen.

Dies gilt auch für den - vom Verwaltungsgerichtshof angeblich übergangenen - Vortrag der Antragstellerin zur Bedeutung der „Garantiegeberin“ (Rügebegründung S. 3 zweiter Abschnitt). Der Verwaltungsgerichtshof hat sich mit den diesbezüglichen Einwänden der Antragstellerin ausführlich und detailliert befasst (Rn. 19 und 20 des Beschwerdebeschlusses) und hat ausgeführt, dass die Behörde nicht rechtsfehlerhaft gehandelt habe, als sie den von der Antragstellerin angebotenen Garantievertrag - aus verschiedenen, dargelegten Gründen - als unzureichend angesehen hat, und dass darin auch kein Abweichen der Behörde von den Vollzugshinweisen liege, weil gemäß diesen Hinweisen die vertragliche Garantie selbst eines leistungsfähigen Dritten nicht zwingend zum Absehen von einer Sicherheitsleistung führe, sondern die Sicherheitsleistung entbehrlich machen „könne“, so dass der Verzicht auf die Sicherheitsleistung im Ermessen der Behörde stehe mit der weiteren Folge, dass im Beschwerdeverfahren der Frage der Leistungsfähigkeit der Garantiegeberin nicht weiter nachgegangen werden müsse, wenn das Beharren auf der Sicherheitsleistung aus anderen Gründen ermessensfehlerfrei erscheine. Der Verwaltungsgerichtshof hat somit im Beschwerdebeschluss die Rechtsansicht der Antragstellerin nicht geteilt; er hat aber keinen rechtserheblichen Vortrag der Antragstellerin übergangen.

3.1. Unter Nr. 3 auf S. 3 der Rügebegründung wirft die Antragstellerin dem Verwaltungsgerichtshof vor, er habe ihre Ausführungen hinsichtlich der Eigenentsorgungskapazitäten ihres Schwesterunternehmens „nicht ausreichend gewürdigt und in die Entscheidungsbegründung einbezogen“ und den Garantievertrag „nicht ausreichend berücksichtigt“, er habe den Vortrag der Antragstellerin hinsichtlich der Verwendung des gebrochenen Bauschutts „falsch ausgelegt“ (Rügebegründung S. 3 letzter Abschnitt). Dieser Vorwurf lässt bereits nicht erkennen, welchen konkreten Vortrag der Verwaltungsgerichtshof übergangen haben soll; vielmehr geht auch dieser Vorwurf inhaltlich dahin, dass der Verwaltungsgerichtshof den Sachverhalt rechtsfehlerhaft gewürdigt habe. Die von der Antragstellerin nunmehr erneut angesprochenen Punkte betreffen gleichfalls die Eignung der von der Antragstellerin angebotenen Sicherungen, die das Landratsamt und - ihm folgend - das Verwaltungsgericht und der Verwaltungsgerichtshof als unzureichend angesehen haben. Der in diesem Zusammenhang erhobene Vorwurf, der Verwaltungsgerichtshof habe im Beschwerdebeschluss den Vortrag der Antragstellerin zur Kenntnis des Landratsamts über das „verbleibende Verfüllvolumen“ der Grube ihres Schwesterunternehmens nicht berücksichtigt, trifft schon in der Sache nicht zu. Der Verwaltungsgerichtshof hat sich nämlich zum Einwand der Antragstellerin, dem Antragsgegner seien Betrieb und Betriebszustand dieser Grube jederzeit und im Detail bekannt, ausdrücklich geäußert und u.a. ausgeführt, dass die Kenntnis vom Betriebszustand der Grube nichts mit der - erforderlichen - rechtlichen Absicherung der Verfügbarkeit der Gruppe zu tun habe (Beschwerdebeschluss S. 9 oben vor Rn. 16).

3.2. In der Rügebegründung auf S. 4 (zweiter bis vorletzter Abschnitt) befasst sich die Antragstellerin ausführlich mit der - nach ihrer Ansicht - fehlerhaften Ermessensbetätigung des Landratsamts. Mit diesen Ausführungen wird (entgegen § 152a Abs. 2 Satz 6 VwGO) auch nicht ansatzweise dargelegt, welchen Vortrag der Verwaltungsgerichtshof in seinem Beschwerdebeschluss übergangen haben soll. Die Ausführungen der Antragstellerin sind vielmehr eine Auseinandersetzung mit dem angefochtenen Bescheid des Landratsamts im Stil einer erstinstanzlichen Antragsbegründung; sie würden deshalb nicht einmal den Anforderungen an eine Beschwerdebegründung genügen, die sich mit den Gründen des erstinstanzlichen Beschlusses auseinanderzusetzen hätte (vgl. § 146 Abs. 4 Satz 3 VwGO).

3.3. Gleiches gilt für die Rüge der Antragstellerin, unter Rn. 19 des Beschwerdebeschlusses bleibe „vollkommen unklar, welche Einwände die Garantiegeberin überhaupt vorbringen könnte angesichts der eindeutigen Verpflichtung aus dem Garantievertrag“. Die Antragstellerin trägt hier lediglich ihre Rechtsauffassung vor und wirft - zum wiederholten Mal - dem Antragsgegner eine rechtsfehlerhafte Sachbehandlung vor. Die Rüge eines Gehörsverstoßes durch den Verwaltungsgerichtshof liegt darin nicht.

4.1. Unter Nr. 4 der Rügebegründung (S. 5 und 6) bemängelt die Antragstellerin, der Antragsgegner habe - entgegen den Ausführungen des Verwaltungsgerichtshofs unter Rn. 24 des Beschwerdebeschlusses - nicht Angebote zur Entsorgung von 16 verschieden großen Haufwerken eingeholt. Die Antragstellerin unterlässt es aber, darzulegen, welchen Vortrag der Verwaltungsgerichtshof übergangen haben soll.

Die Antragstellerin bemängelt weiter, der Verwaltungsgerichtshof habe auch unter Rn. 24 ff. des Beschwerdebeschlusses ihren Vortrag unzureichend berücksichtigt. Ihre Rügen betreffen hierbei die bei Bauschutt „üblichen und nach dem KrWG vorrangig geforderten“ Entsorgungsschritte und die von der Antragstellerin vorgelegten Rechnungen und Vergleichsangebote anderer Firmen. Auch insoweit ist die Anhörungsrüge indes unberechtigt. Denn der Verwaltungsgerichtshof hat sich unter Rn. 22 und 25 des Beschwerdebeschlusses mit der von der Antragstellerin in der Beschwerde geltend gemachten Bedeutung von § 6 Abs. 1 und 2 KrWG befasst und dargelegt, dass aus dieser Vorschrift keine unmittelbaren Verpflichtungen abgeleitet werden könnten und dass deswegen nicht zu beanstanden sei, dass das Landratsamt bei der Einholung von Angeboten keine näheren Vorgaben zur Art der Verwertung des noch auf dem Grundstück der Antragstellerin lagernden Materials gemacht habe (BA S. 14 Mitte). Auch mit dem Einwand der Antragstellerin in der Beschwerdebegründung, die vom Landratsamt eingeholten Angebote seien überhöht, was sich aus ihren eigenen Recherchen und den vorgelegten Vergleichsangeboten ergebe, hat sich der Verwaltungsgerichtshof befasst und seine Überzeugung dahingehend zusammengefasst, dass der Antragsgegner in seiner Beschwerdeerwiderung überzeugend ausgeführt habe, dass die von der Antragstellerin selbst eingeholten - niedrigeren - Angebote aus mehreren Gründen nicht mit den vom Landratsamt eingeholten Angeboten vergleichbar seien (BA Rn. 24 bis 26).

4.2. Die Antragstellerin rügt, in entscheidungserhebliche Weise sei ihr Vortrag unberücksichtigt geblieben, dass ein zusätzlicher Transport nicht erforderlich sei, weil auf der Grundlage der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung der Antragstellerin das Material vor Ort behandelt werden könne (Rügebegründung S. 5 unten). Die Antragstellerin benennt insoweit allerdings nicht konkret, wo sich ein derartiger Vortrag, der außerdem vom Verwaltungsgerichtshof übergangen worden sei, in ihrer Beschwerdebegründung finden soll. Mit dem von der Antragstellerin im Beschwerdeverfahren bemängelten Ansatz von Transportkosten, der Entbehrlichkeit eines Abtransports des Materials, weil es auf dem Grundstück der Antragstellerin selbst bearbeitet werden könne, sowie der Fehlerhaftigkeit eines Risikozuschlags hat sich der Verwaltungsgerichtshof unter Rn. 26 und 27 des Beschwerdebeschlusses befasst. Er hat hierbei die in der Beschwerdebegründung vertretene Ansicht der Antragstellerin, etwaige Kosten für die Wegschaffung des Materials vom Grundstück der Antragstellerin und ein Risikozuschlag seien wegen des genehmigungskonformen, als unbelastet einzustufenden Materials, das zudem auf dem Grundstück der Antragstellerin selbst bearbeitet werden könne, als nicht stichhaltig angesehen. Begründet hat er dies damit, dass dann, wenn ein Unternehmen - meist nach einer längeren wirtschaftlich und finanziell ungünstig verlaufenen Entwicklung - insolvent geworden sei, kein Verlass darauf sei, dass der Geschäftsbetrieb in der Phase vor der Insolvenz genauso abgelaufen könne, wie er „in der Regel“ verlaufe (BA Rn. 27 am Ende). Auch insoweit kann also dem Verwaltungsgerichtshof nicht vorgeworfen werden, er habe entscheidungserheblichen Vortrag der Antragstellerin übergangen; er hat vielmehr ihren Vortrag anders gewürdigt, als die Antragstellerin dies selbst für richtig hält, und in Konsequenz dieser Würdigung hat der Verwaltungsgerichtshof bestimmte vorgetragene Gesichtspunkte als entscheidungsunerheblich angesehen.

Die Antragstellerin wirft dem Verwaltungsgerichtshof vor, er gehe anscheinend davon aus, dass dann, wenn eine Entsorgungsfirma insolvent geworden sei, sie „im Zweifel vorher Abfälle angenommen hat, ohne dass die für diese Abfälle erforderliche Genehmigung vorliegt“. Damit unterstelle der Verwaltungsgerichtshof, dass insolvenzgefährdete Entsorgungsfirmen „im Zweifel ohnehin illegal handeln“ würden; der Verwaltungsgerichtshof stelle Entsorgungsfirmen zu Unrecht unter Generalsverdacht (Rügebegründung S. 6 zweiter Abschnitt). Es ist offensichtlich, dass dieser Vorwurf mit der Rüge eines angeblich übergangenen Sach- oder Rechtsvortrags gemäß § 152a VwGO nichts zu tun hat.

5. Die Antragstellerin rügt, der Verwaltungsgerichtshof habe entscheidungserheblich ihren Vortrag bezüglich der in zwei anderen verwaltungsgerichtlichen Verfahren erzielten vergleichsweisen Einigungen übergangen, aus denen sich die Möglichkeit einer günstigeren Entsorgung ergebe (Rügebegründung Nr. 5). Dies trifft nicht zu. Der Verwaltungsgerichtshof hat im Beschwerdebeschlusses (Rn. 28) ausführlich dargelegt, dass ein in einem anderen Fall geschlossener gerichtlicher Vergleich keine zuverlässigen Rückschlüsse darauf zulässt, auf welche Weise im Fall der Antragstellerin dem Gleichbehandlungsgebot aus Art. 3 Abs. 1 GG genügt werden könne. Das Übergehen eines entscheidungserheblichen Vortrags durch den Verwaltungsgerichtshof ist nicht ersichtlich.

6. Soweit die Antragstellerin sich schließlich mit der „Unangemessenheit der Sicherheitsleistung“ befasst (Rügebegründung Nr. 6 auf S. 6), ergibt sich aus ihrer Darlegung gleichfalls nicht, welchen Vortrag der Verwaltungsgerichtshof übergangen haben soll. Mit den - erneut - angesprochenen Gesichtspunkten der vorgelegten Angebote und Rechnungen und der in Parallelfällen im Weg einer vergleichsweisen Einigung vereinbarten Sicherheitsleistung hat sich der Verwaltungsgerichtshof im Beschwerdebeschlusses (wie oben ausgeführt) befasst. Er hat sich auch zum Vortrag der Antragstellerin bezüglich der Zinsbelastung und der geltend gemachten Existenzbedrohung geäußert (BA Rn. 29). Die jetzige Anhörungsrüge zielt insoweit gleichfalls nur auf eine - angeblich - fehlerhafte Würdigung durch den Verwaltungsgerichtshof ab und versucht, gegen die Ansicht des Beschwerdegerichts neue Argumente ins Feld zu führen.

Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 2 VwGO.

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Bayerischer Verwaltungsgerichtshof Beschluss, 02. Apr. 2019 - 22 CS 19.280 zitiert 12 §§.

Verwaltungsgerichtsordnung - VwGO | § 154


(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, we

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland - GG | Art 3


(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. (3) Ni

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland - GG | Art 103


(1) Vor Gericht hat jedermann Anspruch auf rechtliches Gehör. (2) Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde. (3) Niemand darf wegen derselben Tat auf Grund der allgemeinen Strafge

Verwaltungsgerichtsordnung - VwGO | § 146


(1) Gegen die Entscheidungen des Verwaltungsgerichts, des Vorsitzenden oder des Berichterstatters, die nicht Urteile oder Gerichtsbescheide sind, steht den Beteiligten und den sonst von der Entscheidung Betroffenen die Beschwerde an das Oberverwaltun

Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG | § 5 Pflichten der Betreiber genehmigungsbedürftiger Anlagen


(1) Genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass zur Gewährleistung eines hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt 1. schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigu

Verwaltungsgerichtsordnung - VwGO | § 152a


(1) Auf die Rüge eines durch eine gerichtliche Entscheidung beschwerten Beteiligten ist das Verfahren fortzuführen, wenn1.ein Rechtsmittel oder ein anderer Rechtsbehelf gegen die Entscheidung nicht gegeben ist und2.das Gericht den Anspruch dieses Bet

Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG | § 4 Genehmigung


(1) Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen, die auf Grund ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebs in besonderem Maße geeignet sind, schädliche Umwelteinwirkungen hervorzurufen oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft zu gef

Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG | § 17 Nachträgliche Anordnungen


(1) Zur Erfüllung der sich aus diesem Gesetz und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen ergebenden Pflichten können nach Erteilung der Genehmigung sowie nach einer nach § 15 Absatz 1 angezeigten Änderung Anordnungen getroffen wer

Kreislaufwirtschaftsgesetz - KrWG | § 6 Abfallhierarchie


(1) Maßnahmen der Vermeidung und der Abfallbewirtschaftung stehen in folgender Rangfolge: 1. Vermeidung,2. Vorbereitung zur Wiederverwendung,3. Recycling,4. sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung,5. Beseitigung.

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Bayerischer Verwaltungsgerichtshof Beschluss, 09. Jan. 2019 - 22 CS 18.2003

bei uns veröffentlicht am 09.01.2019

Tenor I. Die Beschwerde wird zurückgewiesen. II. Die Antragstellerin hat die Kosten des Beschwerdeverfahrens zu tragen. III. Der Streitwert des Beschwerdeverfahrens wird auf 62.000 € festgesetzt. Gründe

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Tenor

I. Die Beschwerde wird zurückgewiesen.

II. Die Antragstellerin hat die Kosten des Beschwerdeverfahrens zu tragen.

III. Der Streitwert des Beschwerdeverfahrens wird auf 62.000 € festgesetzt.

Gründe

I.

1. Die Antragstellerin begehrt vorläufigen Rechtsschutz gegen den für sofort vollziehbar erklärten Bescheid vom 14. Dezember 2017, mit dem das Landratsamt L ... gegenüber der Antragstellerin eine Sicherheitsleistung in Höhe von 501.900 € festgesetzt hat, um die Erfüllung der Nachsorgepflicht nach § 5 Abs. 3 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BlmSchG) durch die Antragstellerin sicherzustellen. Die Antragstellerin betreibt auf einem nicht in ihrem Eigentum stehenden Grundstück (FINr. 3211 der Gemarkung L...) aufgrund einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung vom 16. September 1996 eine Anlage zur Aufbereitung mineralischer Baustoffe; die Anlage ist nach den Feststellungen des Bayerischen Verwaltungsgerichts München eine Abfallentsorgungsanlage im Sinn des § 4 Abs. 1 Satz 1 BImSchG. Der Antragstellerin wurde im genannten Bescheid erlaubt, die Sicherheitsleistung zu erbringen in Form entweder (a) einer unbedingten und unbefristeten selbstschuldnerischen Bankbürgschaft, (b) einer selbstschuldnerischen Konzernbürgschaft mit einem jährlich zu erneuernden Testat eines Wirtschaftsprüfers, das die ausreichende Deckung der Bürgschaft bestätige, (c) einer dinglichen Sicherheit oder (d) einer sogenannten Patronatserklärung, wobei im Fall (d) das sicherungspflichtige Unternehmen nachzuweisen habe, dass der Sicherungszweck erfüllt und die finanzielle Leistungsfähigkeit gegeben sei.

2. Gegen diesen Bescheid hat die Antragstellerin Anfechtungsklage (M 19 K 18.304) zum Verwaltungsgericht erhoben, über die noch nicht entschieden wurde. Zudem beantragte sie, die aufschiebende Wirkung dieser Klage wiederherzustellen.

Das Verwaltungsgericht hat den vorläufigen Rechtsschutzantrag mit Beschluss vom 21. August 2018 im Wesentlichen abgelehnt. Mit ihrer Beschwerde verfolgt die Antragstellerin ihr Begehren weiter. Der Antragsgegner hat beantragt, die Beschwerde zurückzuweisen.

Wegen der Einzelheiten wird auf die Gerichtsakten beider Rechtszüge einschließlich der beigezogenen Akten zum Klageverfahren M 19 K 18.304 und auf die Behördenakten verwiesen.

II.

1. Die Beschwerde richtet sich nicht gegen diejenige in Nr. 2 des angefochtenen Bescheids enthaltene Detailregelung, mit der das Landratsamt im Einzelnen Anforderungen dazu festgelegt hat, wie die Sicherheitsleistung in Form einer Patronatserklärung erbracht werden könne. Hinsichtlich dieser Detailregelung hat das Verwaltungsgericht die aufschiebende Wirkung der Anfechtungsklage der Antragstellerin wiederhergestellt; die Antragstellerin hat die Detailregelung ausdrücklich von ihrer Beschwerde ausgenommen.

2. Die Beschwerde hat keinen Erfolg. Der Verwaltungsgerichtshof ist bei seiner Prüfung, soweit es um Gesichtspunkte geht, die zugunsten des Beschwerdeführers sprechen, auf die vom Beschwerdeführer dargelegten Gründe beschränkt (§ 146 Abs. 4 Satz 6 VwGO); er ist allerdings nicht gehindert und - soweit dazu Anlass besteht - sogar gehalten, zu prüfen, ob sich die angegriffene Entscheidung zwar nicht mit der Begründung des Verwaltungsgerichts, wohl aber aus anderen Gründen als im Ergebnis richtig erweist (vgl. dazu ThürOVG, B.v. 28.7.2011 - 1 EO 1108/10 - juris Rn. 15 bis 18 m.w.N.). Vorliegend rechtfertigen die von der Antragstellerin vorgebrachten Gründe nicht die Änderung des erstinstanzlichen Beschlusses.

2.1. Das Verwaltungsgericht hat die von der Antragstellerin ausdrücklich nicht in Frage gestellten Voraussetzungen für die auf § 17 Abs. 4a Satz 1 BImSchG gestützte Anordnung einer Sicherheitsleistung zutreffend und mit einschlägigen Hinweisen auf Rechtsprechung und Schrifttum dargelegt (Beschlussabdruck - BA - S. 9 und 10). Sonach ist § 17 Abs. 4a Satz 1 BlmSchG Ausdruck des Verursacherprinzips und bezweckt, angesichts oft insolvenzbedingter Stilllegungen die Nachsorgepflichten von Betreibern schon präventiv abzusichern und die Allgemeinheit vor solchen möglichen Kosten zu schützen, die bei der Stilllegung einer Anlage und der entsprechenden Nachsorge entstehen könnten. Die Ausgestaltung von § 17 Abs. 4a Satz 1 BImSchG als Soll-Vorschrift verdeutlicht, dass von dem Verlangen nach einer Sicherheitsleistung nur in atypischen Fällen abzusehen ist; nur dann steht die Entscheidung im Ermessen der Behörde. Ermessen ist allerdings der Behörde eingeräumt und von ihr pflichtgemäß auszuüben, soweit es um die Art der Sicherheitsleistung und um deren Höhe geht (BA Nrn. 4 und 5 auf S. 13 bis 21).

Die Antragstellerin räumt ausdrücklich ein, dass das Verwaltungsgericht die Grundsätze, nach denen gemäß § 17 Abs. 4a Satz 1 BImSchG zur Erfüllung der Pflichten nach § 5 Abs. 3 BImSchG bei Abfallentsorgungsanlagen im Sinn des § 4 Abs. 1 Satz 1 BImSchG eine Sicherheitsleistung angeordnet werden soll, zutreffend angeführt habe. Sie widerspricht indes der Rechtsauffassung des Verwaltungsgerichts, wonach vorliegend keine Ausnahme von der grundsätzlich (vgl. den Gesetzestext: „soll“) gebotenen Anordnung zu machen sei (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II auf S. 5). Dass ein Ausnahmefall vorliege, leitet die Antragstellerin aus ihrem Eigenentsorgungskonzept (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 1), dem „Garantievertrag“ mit einem anderen Unternehmen (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 2), dem Vorrang einer aus § 6 Abs. 1 Nr. 3 KrWG folgenden Pflicht zur Aufbereitung des lagernden Bauschutts (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 3), dem Umstand, dass der von der Antragstellerin entgegengenommene Bauschutt nach der Aufbereitung einen positiven Marktwert habe (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 4), aus einschlägigen Vollzugshinweisen des (damaligen) BayStMUG vom 11. Mai 2010 (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 5) sowie aus dem Zusammenwirken verschiedener Gesichtspunkte ab (zusammenfassend: Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 6 und Nr. II 7 auf S. 11 oben).

2.1.1. Breiten Raum widmet die Antragstellerin in ihrer Beschwerdebegründung dem Argument, dass das im Insolvenzfall voraussichtlich auf dem Anlagengrundstück lagernde Material nach Aufbereitung noch einen positiven Marktwert habe (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. I 3 auf S. 3 und 4, S. 6 oben, Nr. II 4 auf S. 8 und 9). So bezeichnet sie die Ausführungen des Verwaltungsgerichts (BA S. 17 oben) als unverständlich, weil - so ihr Argument - die aufbereiteten Baumaterialien schon deswegen entweder für die Antragstellerin oder für das Schwesterunternehmen einen wirtschaftlichen Nutzen hätten, weil sie zur Begradigung und Befestigung des Grundstücks FlNr. 3211 verwendet werden könnten, also nicht erst gekauft werden müssten. Die Antragstellerin betont nachdrücklich, dass der „Input“ ihrer Anlage zwar als Abfall einzustufen sei und zunächst einen negativen Marktwert habe, dass aber „Recyclingbaustoffe, die behandelt (aufbereitet) wurden und den Richtwerten RW1 zuzuordnen sowie güteüberwacht und zertifiziert sind, ... als Produkt [gelten] und ... einen positiven Marktwert auf[weisen]“ (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 4).

Auf den Umstand, dass der Bauschutt nach Aufbereitung einen positiven Marktwert habe, verweist die Antragstellerin in ihren Schriftsätzen zwar wiederholt; sie vermag damit indes die Beschlussgründe des Verwaltungsgerichts nicht durchgreifend in Frage zu stellen und nicht zu belegen, dass ihrem Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung ihrer Anfechtungsklage nach summarischer Prüfung stattgegeben werden müsse. Das Verwaltungsgericht hat seine Ausführungen dazu, dass ein von der Regel des § 17 Abs. 4a Satz 1 BImSchG abweichender Ausnahmefall nicht vorliege, mit den Erwägungen eingeleitet (und es ist hierauf an verschiedenen Stellen des Beschlusses immer wieder zurück gekommen, vgl. BA S. 12 unten und S. 13 oben, S. 14 unten), dass die angeordnete Sicherheitsleistung diejenigen finanziellen Risiken für die öffentliche Hand abfedern soll, die gerade bei einer insolvenzbedingt notwendigen Stilllegung einer Abfallentsorgungsanlage drohen, und dass dann, wenn der abzusichernde Fall der Insolvenz erst eingetreten ist, gerade nicht davon ausgegangen werden kann, dass auf dem insolvenzbetroffenen Grundstück noch irgendwelches Material mit einem positiven Marktwert lagert. Dies ist auch im Fall der Antragstellerin nicht anders zu erwarten, so dass ein positiver Marktwert erst durch Aufbereitung des Materials geschaffen werden könnte. Die Aufbereitung aber kostet ihrerseits Geld und kann von einem insolventen Unternehmen regelmäßig nicht geleistet werden. Eine Abfallentsorgungsanlage im Allgemeinen und eine Bauschuttrecyclinganlage - wie sie die Antragstellerin betreibt - im Besonderen ist (was die Antragstellerin in der Beschwerdebegründung beharrlich übergeht) ziemlich genau das Gegenteil z.B. zu einem Lagerhaus, in dem hochwertige, jederzeit mit Gewinn veräußerliche Wirtschaftsgüter aufbewahrt werden. Die gemäß § 17 Abs. 4a Satz 1 BImSchG regelmäßig zu fordernde Sicherheitsleistung bezweckt somit auch, dem der öffentlichen Hand drohenden finanziellen Risiko vorzubeugen, das darin liegen kann, dass im Insolvenzfall auf einem Anlagengelände noch Material (ggf. in beträchtlichen Mengen) lagert, das - ohne Aufbereitung - wertlos oder nahezu wertlos ist (und das im ungünstigsten Fall sogar noch Schaden an Boden und Grundwasser verursachen könnte) und das erstens nur unter (möglicherweise hohem) Aufwand und zweitens erst dann aufbereitet werden kann, nachdem für die Aufbereitung ein geeignetes anderes Unternehmen gefunden werden konnte.

Nichts anderes besagen im Übrigen - entgegen dem von der Antragstellerin vermittelten Eindruck - auch die Vollzugshinweise des (damaligen) BayStMUG vom 11. Mai 2010 - 72a-U8721.0-2010/1-4 (nachfolgend: „Vollzugshinweise“). Dort wird im Abschnitt B Nr. 2 eine Sicherheitsleistung als entbehrlich bezeichnet bei „Abfällen, die einen positiven Marktwert aufweisen“ (nicht bei Abfällen, die „nach Aufbereitung“ einen positiven Marktwert aufweisen). Die in den Vollzugshinweisen genannte zusätzliche Voraussetzung, dass der positive Marktwert eine gewisse Dauer haben muss, und die aufgeführten Beispiele (z.B. „sortenreine Kunststoffe“) stützen die Wertung, dass es nicht ausreicht, wenn das im Insolvenzfall auf dem Grundstück lagernde Material erst infolge einer (noch vorzunehmenden) Aufbereitung einen positiven Marktwert erlangt. Die von der Antragstellerin in der Beschwerdebegründung (Schriftsatz vom 6.9.2018 S. 8 unten; Schriftsatz vom 5.11.2018 Nr. 1; Schriftsatz vom 17.12.2018 Nr. 1) genannten Ausführungen unter Abschnitt B Nr. 1 Buchst. a der Vollzugshinweise geben für eine gegenteilige oder auch nur eine relativierende Ansicht nichts her. Insbesondere kann der letzte Absatz innerhalb des Abschnitts B Nr. 1 Buchst. a der Vollzugshinweise nicht so verstanden werden, wie ihn die Antragstellerin verstehen möchte. Würde nämlich - wie die Antragstellerin die Vollzugshinweise liest - eine Sicherheitsleistung schon deswegen entbehrlich, weil gelagerte Abfälle durch Behandlung ihre Abfalleigenschaft verlieren können (und zwar ohne Rücksicht darauf, ob im Fall der Insolvenz des Anlagenbetreibers in der verfügbaren Zeitspanne ein Unternehmen gefunden werden kann, das die zur „Aufwertung“ der Abfälle erforderliche Abfallbehandlung durchführt, und ferner ohne Rücksicht darauf, was diese Behandlung kostet), so widerspräche dies offensichtlich dem gesetzlichen Sicherungszweck des § 17 Abs. 4a Satz 1 BImSchG.

Eine andere Beurteilung rechtfertigen auch nicht die Ausführungen der Antragstellerin zu dem vom Verwaltungsgericht (BA S. 12 unten) angesprochenen, vorliegend aber nicht für einschlägig gehaltenen Fall, der bei Jarass (BImSchG, 12. Aufl. 2017, § 12 Rn. 21) dahingehend beschrieben wird, dass ein Insolvenzrisiko häufig (u.a.) dann fehle, wenn der Betrieb „ausschließlich zu Sekundärrohstoffen mit positivem Marktwert“ führe. Weder dieser Fundstelle noch der obergerichtlichen Rechtsprechung (vgl. BayVGH, B.v. 30.9.2014 - 22 ZB 13.579 - NVwZ-RR 2015, 182, juris Rn. 33; BVerwG, U.v. 13.3.2008 - 7 C 44.07 - juris Rn. 36 ff. [Rn. 41]) lässt sich die Aussage entnehmen, dass Bauschutt, der voraussichtlich im Insolvenzfall in der Anlage vorhanden wäre, aber erst durch eine Aufbereitung möglicherweise einen positiven Marktwert erlangen könnte, schon bei der Anordnung einer Sicherheitsleistung zugunsten des Anlagenbetreibers als positiver Marktwert in Rechnung gestellt werden müsste und die Sicherheitsleistung entbehrlich machen oder zumindest deren Höhe absenken könnte. Der Verwaltungsgerichtshof hat im vorgenannten Fall auch darauf hingewiesen, dass im Insolvenzfall allenfalls eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür besteht, dass sich nach erfolgter Betriebseinstellung bereits gebrochener Beton- und Ziegelschutt mit möglicherweise positivem Marktwert auf der Anlage befindet (BayVGH, B.v. 30.9.2014 - 22 ZB 13.579 - juris Rn. 33 m.w.N.). Damit übereinstimmend hat vorliegend das Verwaltungsgericht in diesem Zusammenhang für unmaßgeblich gehalten, ob das Brechen von Bauschutt als Herstellung eines Sekundärrohstoffs oder eines Produkts zu qualifizieren ist, und wie dasjenige Material rechtlich zu qualifizieren ist, das erst infolge der Aufbereitung entstanden ist (vgl. BA S. 12 unten, S. 13 oben). Die diesbezüglichen Ausführungen der Antragstellerin (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 4) gehen am eigentlichen Problem vorbei.

2.1.2. Mit dem auch erstinstanzlich geltend gemachten Eigenentsorgungskonzept der Antragstellerin hat sich das Verwaltungsgericht an mehreren Stellen des angegriffenen Beschlusses befasst. So hat es ausgeführt: Ein atypischer Fall deswegen, weil infolge eines ausreichenden Eigenentsorgungskonzepts das Risiko einer Kostenlast der öffentlichen Hand nicht bestünde, sei vorliegend nicht zu bejahen. Zwar sei wohl nicht ausgeschlossen, dass anderweitige Möglichkeiten der Abfallentsorgung die Notwendigkeit einer Sicherheitsleistung entfallen lassen könnten. Allerdings sei zu beachten, dass - wie von der Antragstellerin vorgetragen - die bloße Möglichkeit, eine zur Verfüllung geeignete Grube des von der Antragstellerin verschiedenen Grundstückseigentümers zur Entsorgung zu benutzen, im Insolvenzfall auch umgesetzt werden müsse, wodurch Kosten anfielen. Eine Sicherheitsleistung sei daher auch in einem solchen Fall nicht entbehrlich, sondern bezwecke, der Einstandspflicht der öffentlichen Hand für die Kosten vorzubeugen; ggf. könne die Sicherheitsleistung geringer sein. Zudem sei vorliegend nicht ersichtlich, wie das vorgelegte Konzept rechtlich zugunsten des Antragsgegners abgesichert sein solle. Das Konzept sei letztlich nur eine Art Absichtserklärung ohne die notwendige rechtliche Sicherheit dagegen, dass z.B. die angebotene Grube anderweitig verfüllt werde und im Insolvenzfall daher nicht mehr zur Verfügung stehe oder dass sich der Garantiegeber „rechtzeitig“ vom Vertrag löse (BA Buchst. bb auf S. 11). Im Zusammenhang mit der Erörterung der Höhe der verlangten Sicherheitsleistung ist das Verwaltungsgericht darauf eingegangen, dass zum Eigenentsorgungskonzept der Antragstellerin gehört, im Fall ihrer Insolvenz den von ihr entgegengenommenen Bauschutt zur Begradigung und Befestigung einer ehemaligen Deponie (FlNr. 3211) ihres Schwesterunternehmens (Fa. W... GmbH & Co. KG) zu verwenden; das Verwaltungsgericht hat - sinngemäß - ausgeführt, dass dieser Umstand grundsätzlich die Höhe der erforderlichen Sicherheitsleistung beeinflussen könne, dass aber diese Verwendung des Bauschutts voraussichtlich nicht offensichtlich günstiger wäre als dessen anderweitige Entsorgung, so dass dieser Vortrag bei summarischer Prüfung keine durchgreifenden Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Bescheids wecke (BA S. 16 unten, S. 17 oben).

Dieser Begründung ist die Antragstellerin nicht substantiiert entgegen getreten; sie hat sich darauf beschränkt, die Ausführungen des Verwaltungsgerichts als unverständlich zu bezeichnen und auf die Werthaltigkeit aufbereiteter Baumaterialien für das Schwesterunternehmen hinzuweisen (Schriftsatz vom 6.9.2018 S. 6 oben). Damit kann die Antragstellerin aber nicht durchdringen, weil - wie oben ausgeführt - für die Entscheidung über die Anordnung einer Sicherheitsleistung zu unterstellen ist, dass im Insolvenzfall unaufbereitetes Material auf dem Anlagengrundstück lagert.

2.1.3. Die Antragstellerin bemängelt auch in Bezug auf die „Grube I...“ (eine nahegelegene andere Deponie auf dem Grundstück FlNr. 3261 derselben Gemarkung) die Ausführungen des Verwaltungsgerichts; sie macht geltend, es handele sich keineswegs bloß um eine „frühere“ Grube, sondern um eine betriebene, noch ca. zehn Jahre genehmigte und für Boden und Bauschutt bis zu den Zuordnungswerten Z1.1/RW1 zugelassene Grube (Schriftsatz vom 6.9.2018 S. 4 unten), deren Betrieb vom Antragsgegner überwacht werde und deren Betriebszustand ihm u.a. aufgrund jährlicher Berichte bestens bekannt sei (Schriftsatz vom 6.9.2018 S. 6 Mitte). Aus diesem Vortrag der Antragstellerin ergibt sich aber nicht, inwiefern dem Verwaltungsgericht eine entscheidungserhebliche fehlerhafte Wertung bezüglich der „Grube I...“ unterlaufen sein soll. Denn das Verwaltungsgericht hat ausgeführt, dass nicht ersichtlich sei, wie das von der Antragstellerin vorgelegte Konzept rechtlich zugunsten des Antragsgegners abgesichert sei, insbesondere nicht abgesichert gegen Entwicklungen dergestalt, dass z.B. die angebotene Grube anderweitig verfüllt werde und im Insolvenzfall daher nicht mehr zur Verfügung stehe oder dass sich der Garantiegeber „rechtzeitig“ vom Vertrag löse (vgl. BA S. 11 am Ende des zweiten Abschnitts). An anderer Stelle hat das Verwaltungsgericht ausgeführt, dass die Füllkapazität der „Grube I...“ bei der mindernden Berücksichtigung der Höhe der Sicherheitsleistung außer Betracht bleiben könne, weil die Antragstellerin als Nichteigentümerin über die Nutzung der Grube nicht verfügen dürfe und auch nicht anderweitig sichergestellt sei, dass die Grube dauerhaft für eine Verfüllung im Insolvenzfall zur Verfügung stehe (vgl. BA S. 15 zweiter Abschnitt). Das Verwaltungsgericht hat also auf die mangelnde rechtliche Absicherung einer Nutzbarkeit der „Grube I...“ abgestellt. Die von der Antragstellerin dagegen eingewandten Umstände, nämlich für welches Material die „Grube I...“ zugelassen ist und dass dem Antragsgegner Betrieb und Betriebszustand der Grube zu jeder Zeit und im Detail bekannt sind, haben offensichtlich nichts mit der Frage einer solchen rechtlichen Absicherung zu tun; ganz abgesehen davon, dass nach eigener Erklärung der Antragstellerin - Schriftsatz vom 6.9.2018 S. 6 Mitte - ohnehin nur relativ geringe Mengen in dieser Grube verfüllt werden würden.

2.1.4. Hinsichtlich der rechtlichen Absicherung, die im Fall der Insolvenz der Antragstellerin die Nutzung anderer Gruben bzw. den Rückgriff auf andere Unternehmen ermöglichen soll, verweist die Antragstellerin in der Beschwerdebegründung erneut auf den - als solchen bezeichneten - „Garantievertrag“ mit ihrem Schwesterunternehmen, der Fa. W... GmbH & Co. KG (Schriftsatz vom 6.9.2018 S. 6 unten, Nr. II 2 auf S. 7; Schriftsatz vom 5.11.2018 Nr. 1; Schriftsatz vom 17.12.2018). Zu diesem „Garantievertrag“ hat das Verwaltungsgericht ausgeführt (BA S. 16 Nr. 3), dass mit ihm nicht zuverlässig sichergestellt sei, dass im Insolvenzfall der öffentlichen Hand keine Kosten entstünden. Es sei nämlich unklar, ob der Vertrag unkündbar sei; er sei jedenfalls ausweislich seiner §§ 5 und 7 nicht unabänderlich und schon deshalb für den Antragsgegner nicht verlässlich.

2.1.4.1. Gegen diese Begründung des Verwaltungsgerichts hat die Antragstellerin eingewandt, das Verwaltungsgericht verkenne, dass dieser „Garantievertrag“ ein Vertrag zugunsten Dritter (vorliegend zugunsten den Freistaats Bayern) sei und gemäß § 328 Abs. 2 BGB nicht ohne die Zustimmung des Dritten geändert werden dürfe. Dieser Vorwurf ist unberechtigt. Ein „Garantievertrag“ ist kein gesetzlich definiertes Rechtsgeschäft; vielmehr ist im konkreten Fall der Inhalt eines Vertrags, den die Vertragsschließenden als „Garantievertrag“ bezeichnen und/oder verstehen wollen, durch Auslegung zu ermitteln (vgl. Palandt, BGB, 77. Aufl. 2018, Einführung vor § 765 Rn. 18 m.w.N.). Die vorliegend von der Antragstellerin vorgenommene Qualifizierung des „Garantievertrags“ als Vertrag zu Gunsten Dritter im Sinn von § 328 BGB ist daher nicht zwingend. Ausweislich seiner Einzelregelungen (vgl. insb. §§ 1, 3 und 4) verschafft der „Garantievertrag“ nur der Antragstellerin selbst unmittelbare Ansprüche gegenüber dem Schwesterunternehmen, der Fa. W... GmbH & Co. KG, aber nicht dem Antragsgegner.

2.1.4.2. Erst im Beschwerdeverfahren hat die Antragstellerin die Kopie einer geänderten, vom 6. September 2018 datierenden Fassung des (ursprünglich am 22.11.2017 geschlossenen) „Garantievertrags“ zwischen ihr und der Fa. W... GmbH & Co. KG vorgelegt, die gegenüber der dem Verwaltungsgericht vorgelegenen Fassung verschiedene Änderungen enthält. Diese Änderungen betreffen (neben einer geringfügig anderen Bezeichnung der Abfälle in § 1) den nunmehr in § 7 des „Garantievertrags“ aufgenommenen Vorbehalt, dass Änderungen des Vertrags der Zustimmung des Antragsgegners bedürfen. Die Antragstellerin hat hierzu erklärt, mit dieser Änderung sei das gemäß § 328 Abs. 2 BGB bestehende Zustimmungserfordernis zum Zweck der Klarstellung in den „Garantievertrag“ aufgenommen worden.

Auf diese Änderungen vom 6. September 2018 konnte das Verwaltungsgericht in seinem mit der Beschwerde angegriffenen Beschluss noch nicht eingehen. Auch der Antragsgegner hat sich erst im Beschwerdeverfahren mit ihnen befassen können. Er hat in seiner Erwiderung vom 11. Oktober 2018 (in dem als Anlage beigefügten Schriftsatz des Landratsamts vom 5.10.2018, S. 6 „zu II.2“) die nachträglichen Änderungen des „Garantievertrags“ dergestalt bewertet, dass trotz der Änderungen nach wie vor das Risiko bestehe, dass die Grube zwischenzeitlich anderweitig verfüllt werde und daher im Insolvenzfall nicht mehr zur Verfügung stehe. Diese Bedenken sind nicht von der Hand zu weisen; die Antragstellerin ist auf sie in ihren beiden späteren Schriftsätzen (vom 5.11.2018 und 17.12.2018) nicht eingegangen. Hinzu kommt, dass die Vollzugshinweise (in Nr. C 5) - dem Sicherungszweck des § 17 Abs. 4a Satz 1 BImSchG Rechnung tragend - ausdrücklich die Leistungsfähigkeit des Dritten als Voraussetzung hervorheben, wogegen vorliegend die Leistungsfähigkeit der Fa. W... GmbH & Co. KG bislang nur behauptet, aber nicht belegt ist. Zu bedenken ist auch, dass selbst dann, wenn der „Garantievertrag“ in seiner jetzigen geänderten Fassung im Weg der Auslegung als Vertrag im Sinn von § 328 BGB anzusehen wäre, der Wert dieses Vertrags für den Dritten (hier also dem Antragsgegner) dadurch gemindert wäre, dass dem „Versprechenden“ (hier der Fa. W... GmbH & Co. KG) etwaige Einwendungen aus dem Vertrag auch gegenüber dem Dritten zustehen (vgl. § 334 BGB). Der Begriff „Einwendungen“ ist hierbei im weitesten Sinn zu verstehen (vgl. Palandt, a.a.O., § 334 Rn. 3).

Soweit die Antragstellerin wiederholt (z.B. Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. 5, Schriftsatz vom 5.11.2018 Nr. 1) ein Abweichen des Antragsgegners von den genannten Vollzugshinweisen bemängelt hat, ist anzumerken, dass gemäß deren Nr. C 5 die vertragliche Garantie eines (leistungsfähigen) Dritten gegenüber dem Anlagenbetreiber eine Sicherheitsleistung entbehrlich machen „kann“, aber nicht in jedem Fall entbehrlich macht; es bedarf also einer Ermessensentscheidung. Schon deshalb ist im Beschwerdeverfahren der Frage der Leistungsfähigkeit dieser Firma nicht weiter nachzugehen.

Hinzu kommt, dass zwar - wie die Antragstellerin für sich genommen zutreffend geltend gemacht hat - Vollzugshinweise im Allgemeinen ungeachtet ihrer fehlenden Bindung gegenüber den Verwaltungsgerichten jedenfalls die Verwaltungsbehörden binden und dass sie nicht außer Acht gelassen werden dürfen, wenn über die Rechtmäßigkeit der Ermessensausübung (insbesondere im Hinblick auf das Gleichbehandlungsgebot) zu befinden ist, und dass in den vorliegend einschlägigen Vollzugshinweisen einleitend die Notwendigkeit einer einheitlichen Verwaltungspraxis sogar hervorgehoben wird mit den Worten, „um Wettbewerbsverzerrungen durch Ungleichbehandlung zu vermeiden“ sei es notwendig, „einen Rahmen für die Ermittlung der Art und Höhe der Sicherheitsleistung durch die Genehmigungsbehörde vorzugeben“ (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 5 auf S. 9 und 10). Allerdings erlauben die vorliegenden Vollzugshinweise mit der Formulierung, wonach aufgrund der vertraglichen Garantie eines (leistungsfähigen) Dritten die Sicherheitsleistung entbehrlich sein „kann“, der jeweiligen Behörde im konkreten Fall auch eine nach pflichtgemäßem Ermessen zu treffende Entscheidung dergestalt, dass trotz der Garantieerklärung eines Dritten an der Anordnung einer Sicherheitsleistung festgehalten wird. Entscheidet sich mithin eine Behörde aus triftigen Gründen dafür und hält sie - wie vorliegend in der Erwiderung vom 11.10.2018 bzw. dem Schriftsatz des Landratsamts vom 5.10.2018 - daran fest, im konkreten Fall die Garantieerklärung eines Dritten nicht für ausreichend zu halten und eine Sicherheitsleistung durch den Anlagenbetreiber anzuordnen, so liegt darin nicht zwangsläufig eine Missachtung der ermessensbindenden Vollzugshinweise und nicht zwangsläufig ein Ermessensfehler.

2.2. Nicht durchgreifend sind auch die Beschwerdegründe, mit denen die Antragstellerin dem Verwaltungsgericht eine Fehlbeurteilung der „Abfallhierarchie“ gemäß § 6 Abs. 1 und 2 KrWG vorwirft und geltend macht, vorrangig vor anderen Arten der Abfallbehandlung sei nach dieser Vorschrift das Recycling (Aufbereiten) des lagernden Bauschutts durch die Fa. W... GmbH & Co. KG“ (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 3 auf S. 7 und 8; vertiefend in nachfolgenden Schriftsätzen). Die „Abfallhierarchie“ gemäß § 6 Abs. 1 und 2 KrWG gilt stets, auch im Insolvenzfall. § 6 KrWG begründet für sich genommen keine Pflichten für einen Abfallerzeuger oder -besitzer, sondern erst in Verbindung mit anderen Vorschriften, z.B. über die in §§ 7 Abs. 1, 13 KrWG in Bezug genommenen Normen; die Vorschrift kann auch nicht Grundlage einer Einzelanordnung nach § 62 KrWG sein (Schmehl, GK-KrWG, 1. Aufl. 2013, § 6 Rn. 45 und 46). Aus § 6 Abs. 1 KrWG lässt sich daher entgegen der Ansicht der Antragstellerin (Schriftsatz vom 6.9.2018 S. 8 Mitte) nicht folgern, dass der Antragsgegner im konkret eintretenden Fall einer künftigen Insolvenz der Antragstellerin gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 3 KrWG verpflichtet sein werde, als Ersatzmaßnahme vorrangig das Recycling auf dem Anlagengrundstück vor Ort zu verlangen. Eine solche Beurteilung, die maßgeblich auf die im Insolvenzfall konkret gegebenen Tatsachen abstellen müsste, kann prognostisch schlechterdings nicht zuverlässig getroffen werden.

Zur Einhaltung der für ihn geltenden gesetzlichen Anforderungen ist jeder Abfallverwerter verpflichtet. Es ist daher nicht ersichtlich, inwiefern die Bereitschaft der Fa. W... GmbH & Co. KG zur Einhaltung der “Abfallhierarchie“ nach § 6 Abs. 1 und 2 KrWG dazu führen sollte, dass die durch diese Firma vermittelte Sicherheit für die öffentliche Hand „vorzugswürdig“ gegenüber einer von der Antragstellerin zu stellenden Sicherheitsleistung sein sollte. Eine solche Bereitschaft beantwortet außerdem auch nicht die noch offene Frage nach der Leistungsfähigkeit der genannten Firma. Aus demselben Grund unbehelflich sind auch die Ausführungen der Antragstellerin zur Reichweite der Verpflichtung des Schwesterunternehmens (auch für den Fall, dass keine Gerätschaften auf dem Anlagengrundstück mehr vorhanden sein sollten), zur problemlosen Verfügbarkeit mobiler Aufbereitungsanlagen für Bauschutt auf dem Markt, zur Vorrangigkeit von Recyclingmaßnahmen auf dem Anlagengrundstück im Hinblick auf § 6 Abs. 1 KrWG und zum Gebot der Ressourcenschonung und der Vermeidung von Umweltschäden gemäß Art. 191 Abs. 1 Tiret 1 und 3 AEUV.

2.3. Soweit die Antragstellerin mit ihrer Beschwerde geltend macht, das Verwaltungsgericht habe die nach ihrer Ansicht wesentlich überhöhte Bemessung der Sicherheitsleistung zu Unrecht gebilligt (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 7; nachfolgende Schriftsätze), kann sie damit nicht durchdringen. Der Antragsgegner hat für die Bemessung der Sicherheitsleistung bei anderen Entsorgern Angebote „zur Entsorgung“ von 16 verschieden großen Haufwerken auf dem Grundstück der Antragstellerin, die jeweils durch eine AW-Nummer genau gekennzeichneten Abfall enthalten, eingeholt; sechs Unternehmen haben Angebote abgegeben; sodann hat der Antragsteller die Angebote für jedes der 16 Haufwerke um „Ausreißer“ bereinigt, indem das höchste und das niedrigste Angebot gestrichen wurden (vgl. die Übersicht auf Bl. 158 der Behördenakte). Schließlich hat er unter Berücksichtigung der bei einem Vor-Ort-Termin bestimmten Mengenverhältnisse der Abfälle (vgl. Bl. 156 und 157 der Behördenakte) einen Kostendurchschnitt von 14,06 € brutto je Tonne ermittelt. Das Verwaltungsgericht hat diesen Betrag für grundsätzlich plausibel erachtet und hierzu weiter ausgeführt (BA Buchst. c auf S. 17 und 18): Dieser nachvollziehbare Ermittlungsweg werde nicht durch die von der Antragstellerin im Verwaltungsverfahren vorgelegten drei Angebote mit erheblich niedrigeren Tonnenpreisen (5,36 € brutto) in Frage gestellt; Gleiches gelte für die mit Schriftsatz vom 11. Juli 2018 vorgelegten beiden Rechnungen. Im Wesentlichen erkläre sich wohl die Preisdifferenz der Angebote daraus, dass die Antragstellerin die Angebote nicht „zur Entsorgung“ von durch mehrere AW-Nummern gekennzeichneten Abfällen eingeholt habe, sondern, soweit überhaupt erkennbar, nur „zur Aufbereitung und Vermarktung von vorsortiertem und gelagertem Bauschutt mit mobiler Brechanlage“ bzw. zu „Aufbereitung“ und „anschließendem Vertrieb“ eines „RW-1-Bauschuttgemisches AW 170107 (...) lagernd auf dem Firmengelände“ der Antragstellerin, mit u.a. „der maximalen Kantenlänge vom 0,5 m“ und „abgetrennten Armierungen“. Diese Angebote seien im Leistungsumfang geringer und wohl weniger realitätsgerecht als die vom Antragsgegner eingeholten Angebote. Gleiches gelte für die vorgelegten Rechnungen aus dem Jahr 2018, die sich nur auf die Aufbereitung von Material auf dem Lagerplatz L... bezögen.

Die Einwände der Antragstellerin gegen diese Würdigung gehen im Wesentlichen dahin, dass die von ihr selbst eingeholten, wesentlich günstigeren Angebote entgegen der Ansicht des Verwaltungsgerichts konkreter als die vom Antragsgegner eingeholten Angebote seien, da sie den Vorrang der stofflichen Verwertung gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 3 KrWG berücksichtigten, wogegen die vom Antragsgegner herangezogenen - teureren - Angebote wohl unter Missachtung der Rangfolge nach § 6 Abs. 1 KrWG die Verfüllung oder die Beseitigung der Abfälle beträfen; eine Beseitigung von Abfällen in einer Deponie sei aber bei knapp werdenden Kapazitäten auf diesem Markt beträchtlich teurer als der - nach § 6 Abs. 1 KrWG ohnehin vorzugswürdige - Weg der Aufbereitung. Diese Einwände der Antragstellerin überzeugen indes nicht. Wie konkret die Angebotsbeschreibung bei der Einholung von Angeboten ist und wie aussagekräftig ein daraufhin eingegangenes Angebot ist, wird auch durch die Art der zu entsorgenden Abfälle bestimmt, die aber in den vom Landratsamt eingeholten Angeboten wesentlich genauer (nämlich mit AVV-Nummern) bezeichnet wird als in den von der Antragstellerin vorgelegten Angeboten (Bl. 246 ff. der Behördenakte). Ausweislich der Angebotsübersicht (Bl. 158 der Behördenakte) differieren die Entsorgungspreise je Tonne für die verschiedenen Abfallarten erheblich; diese Unterschiede zwischen „billigen“ und „teuren“ Abfallarten betreffen bei allen anbietenden Firmen im Wesentlich dieselben Abfallarten, wenngleich nicht bei allen Firmen im selben Ausmaß. Im Durchschnitt kostet die Entsorgung der „teuersten“ Abfallart je Tonne mehr als das Doppelte (14,69 €) der „billigsten“ Abfallart (6,63 €). Da im Fall der Antragstellerin die maximal zulässige Lagermenge in der Genehmigung vom 16. September 1996 nicht abfallspezifisch bestimmt ist, hat das Landratsamt (wie es in der Beschwerdeerwiderung vom 5.10.2018, „Zu II.7“ auf S. 9, erläutert hat) in Übereinstimmung mit Nr. B 1 Buchst. a der Vollzugshinweise denjenigen Betrag je Tonne zugrunde gelegt, der für die „teuerste“ Abfallart anfällt. Hiergegen ist nichts zu erinnern. Soweit die Antragstellerin auf die - nach ihrer Ansicht - preiswertere Entsorgungsvariante der „Aufbereitung“ (d.h. des Recyclings gem. § 6 Abs. 1 Nr. 3 KrWG) verweist, ist zu bedenken, dass im Insolvenzfall möglicherweise nicht alle der noch auf dem Grundstück der Antragstellerin lagernden Bauschuttabfälle ihrer Art nach überhaupt oder zumindest im gleichen Maß geeignet sind, aufbereitet zu werden. Davon abgesehen ist nicht zu beanstanden, dass das Landratsamt bei der Einholung von Angeboten keine näheren Vorgaben zur Art der Verwertung gemacht hat. Dies ist deswegen realistisch, weil - wie ausgeführt - aus § 6 Abs. 1 und 2 KrWG unmittelbar keine Verpflichtungen abgeleitet werden können und die Bedingungen, unter denen der Antragsgegner im Zeitpunkt einer etwaigen künftigen Insolvenz der Antragstellerin zu einer unverzüglichen Ersatzvornahme schreiten müsste, nicht prognostiziert werden können. Dass diejenigen - niedrigeren - Angebote, die die Antragstellerin selbst eingeholt hat, deshalb aus mehreren Gründen nicht vergleichbar sind, hat der Antragsgegner in seiner Erwiderung (vom 11.10.2018 bzw. 5.10.2018) überzeugend ausgeführt.

2.4. Zu dem von der Antragstellerin bemängelten Ansatz von Transportkosten und einem Risikozuschlag (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 8; nachfolgende Schriftsätze) hat das Verwaltungsgericht ausgeführt, diese Berechnung begegne bei summarischer Prüfung keinen Bedenken (BA S. 18 Buchst. d). Nach der Rechtsprechung - so das Verwaltungsgericht - dürften bei der Festlegung der Höhe der Sicherheitsleistung Transportkosten berücksichtigt werden; die vom Antragsgegner vorgenommene pauschale Transportkostenerhebung von 10% erscheine daher noch nicht unverhältnismäßig hoch, auch wenn in den zur Festlegung der Entsorgungskosten eingeholten Angeboten teilweise Transportkosten schon veranschlagt seien. Gleichfalls noch verhältnismäßig erscheine die zusätzliche Festsetzung des 10%igen Risikozuschlags, obwohl damit insgesamt von der Antragstellerin die Zahlung von Zuschlägen in einer Höhe von 20% verlangt werde; das Bundesverwaltungsgericht habe in einem konkreten Fall einen festgesetzten Zuschlag von 15% gebilligt und auch die dort zugrunde liegende Verwaltungsvorschrift nicht beanstandet, in der ein Zuschlag von 10 bis 20% für Analyse-, Umschlag-, Transportkosten und Unvorhergesehenes vorgesehen gewesen sei (BVerwG, U.v. 13.3.2008 - 7 C 44.07- juris Rn. 41).

Diese nach summarischer Prüfung gewonnene erstinstanzliche Würdigung erfordert auch im Beschwerdeverfahren keine Korrektur. Ob, wie die Antragstellerin geltend macht, der Einsatz einer mobilen Anlage auf dem Grundstück der Antragstellerin besser dem Gebot zur Vermeidung von Umweltschäden aus Art. 191 Abs. 1 Tiret 1 AEUV anstelle eines Wegtransports des Materials entspricht, kann dahinstehen. Denn es muss in Betracht gezogen werden, dass im Insolvenzfall eine mobile Aufbereitungsanlage gar nicht, nicht in der gebotenen Schnelligkeit und/oder nur zu hohen Kosten verfügbar ist; abgesehen davon, dass auch nach der Aufbereitung Transporte des aufbereiteten Materials anfallen und Kosten verursachen können. Soweit die Antragstellerin meint, ein Risikozuschlag sein unangemessen, weil das angenommene „Input-Material“ „in der Regel“ voruntersucht bzw. aufgrund seiner Herkunft als unbelastet eingestuft sei“ (Schriftsatz vom 6.9.2018 S. 13 oben und S. 5 Nr. I 5), verfängt dieser Einwand nicht. Denn gerade dann, wenn ein Unternehmen - meist nach einer längeren wirtschaftlich und finanziell ungünstig verlaufenen Entwicklung - insolvent geworden ist, ist kein Verlass darauf, dass der Geschäftsbetrieb genauso abgelaufen ist, wie er „in der Regel“ verlaufen ist.

2.5. Ohne Erfolg macht die Antragstellerin geltend, mit der zu hoch festgesetzten Sicherheitsleistung verstoße der Antragsgegner gegen das Gleichbehandlungsgebot (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. II 9; nachfolgende Schriftsätze). Sie beruft sich darauf, dass in zwei, nach ihrem Vortrag vergleichbaren, parallelgelagerten verwaltungsgerichtlichen Streitfällen jeweils ein Vergleich geschlossen worden sei, der zu weitaus weniger belastenden Sicherheitsleistungen für den jeweiligen Anlagenbetreiber geführt habe. Damit kann die Antragstellerin schon deswegen nicht durchdringen, weil ein in einem andern Fall geschlossener gerichtlicher Vergleich keine zuverlässigen Rückschlüsse darauf zulässt, auf welche Weise im vorliegend zu entscheidenden Fall dem Gleichbehandlungsgebot aus Art. 3 Abs. 1 GG genügt werden kann. Es kann deshalb dahinstehen, in welchen Ausmaß die von der Antragstellerin genannten Fälle und der vorliegende Fall sich in Bezug auf das gelagerte Material unterscheiden; auf die insoweit konträren detaillierten Ausführungen der Beteiligten (Antragstellerin: Schriftsätze vom 6.9.2018 Nr. 9 auf S. 13, 14, vom 5.11.2018 Nr. 5 auf S. 5, 6, vom 17.12.2018 Nr. 5 auf S. 3, 4; Landratsamt: Schriftsätze vom 5.10.2018 S. 10, vom 5.12.2018 Nr. 5 auf S. 4) wird verwiesen.

2.6. Ohne Erfolg bemängelt die Antragstellerin schließlich, das Verwaltungsgericht habe nicht berücksichtigt, dass die Höhe der geforderten Sicherheitsleistung - unabhängig von den oben genannten Gesichtspunkten - objektiv unangemessen sei und (wegen der für eine Bankbürgschaft anfallenden Zinsen von ca. 20.000 € jährlich) die Antragstellerin in ihrer Existenz bedrohe (Schriftsatz vom 6.9.2018 Nr. 10 auf S. 14). Dies überzeugt nicht, weil die Antragstellerin nicht darauf angewiesen ist, gerade durch eine Bankbürgschaft die geforderte Sicherheitsleistung zu erbringen, sondern ihr mit dem angefochtenen Bescheid daneben noch weitere, nicht mit Zinsverpflichtungen verbundene Möglichkeiten der Sicherheitsleistung eingeräumt worden sind. Insofern erscheint es auch konsequent, dass die Antragstellerin das Argument der „Existenzbedrohung“ nicht im Verwaltungsverfahren und auch nicht im erstinstanzlichen Gerichtsverfahren vorgetragen hat.

3. Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 2 VwGO.

Der Streitwert wurde gemäß § 47 Abs. 1 Satz 1, § 52 Abs. 1, § 53 Abs. 2 Nr. 2 GKG i.V.m. Nr. 1.5 des Streitwertkatalogs für die Verwaltungsgerichtsbarkeit 2013 festgesetzt. Er entspricht - gerundet - dem vom Verwaltungsgericht festgesetzten Streitwert und ist Hälfte desjenigen Betrags, den das Verwaltungsgericht im Klageverfahren (M 19 K 18.304) auf die Erinnerung der Antragstellerin mit Beschluss vom 20. März 2018 vorläufig festgesetzt und damit die vorangegangene vorläufige Streitwertfestsetzung (B.v. 6.2.2018) korrigiert hat. Der Antragsgegner hat sich zu der ausführlich begründeten Streitwertfestsetzung durch das Verwaltungsgericht nicht geäußert; auch der Verwaltungsgerichtshof sieht keinen Grund, den nach dem Ermessen des Verwaltungsgerichts festgesetzten Streitwert nicht für das Beschwerdeverfahren zu übernehmen. Soweit die Antragstellerin ihre Beschwerde nur gegen den ablehnenden Teil des Beschlusses vom 21. August 2018 gerichtet und dadurch den Streitgegenstand im Beschwerdeverfahren gegenüber dem Ausgangsverfahren rechtlich eingeschränkt hat, wirkt sich dies betragsmäßig nicht aus. Denn nach der Würdigung des Verwaltungsgerichts, der der Verwaltungsgerichtshof folgt, hat derjenige Teil, zu dem die Antragstellerin erstinstanzlich obsiegt hat, gegenüber dem restlichen Streitgegenstand nur sehr untergeordnete Bedeutung; das Verwaltungsgericht hat aus diesem Grund die Kosten gemäß § 155 Abs. 1 Satz 3 VwGO vollständig der Antragstellerin auferlegt (vgl. BA Nr. V auf S. 21, 22).

(1) Auf die Rüge eines durch eine gerichtliche Entscheidung beschwerten Beteiligten ist das Verfahren fortzuführen, wenn

1.
ein Rechtsmittel oder ein anderer Rechtsbehelf gegen die Entscheidung nicht gegeben ist und
2.
das Gericht den Anspruch dieses Beteiligten auf rechtliches Gehör in entscheidungserheblicher Weise verletzt hat.
Gegen eine der Endentscheidung vorausgehende Entscheidung findet die Rüge nicht statt.

(2) Die Rüge ist innerhalb von zwei Wochen nach Kenntnis von der Verletzung des rechtlichen Gehörs zu erheben; der Zeitpunkt der Kenntniserlangung ist glaubhaft zu machen. Nach Ablauf eines Jahres seit Bekanntgabe der angegriffenen Entscheidung kann die Rüge nicht mehr erhoben werden. Formlos mitgeteilte Entscheidungen gelten mit dem dritten Tage nach Aufgabe zur Post als bekannt gegeben. Die Rüge ist schriftlich oder zu Protokoll des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle bei dem Gericht zu erheben, dessen Entscheidung angegriffen wird. § 67 Abs. 4 bleibt unberührt. Die Rüge muss die angegriffene Entscheidung bezeichnen und das Vorliegen der in Absatz 1 Satz 1 Nr. 2 genannten Voraussetzungen darlegen.

(3) Den übrigen Beteiligten ist, soweit erforderlich, Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.

(4) Ist die Rüge nicht statthaft oder nicht in der gesetzlichen Form oder Frist erhoben, so ist sie als unzulässig zu verwerfen. Ist die Rüge unbegründet, weist das Gericht sie zurück. Die Entscheidung ergeht durch unanfechtbaren Beschluss. Der Beschluss soll kurz begründet werden.

(5) Ist die Rüge begründet, so hilft ihr das Gericht ab, indem es das Verfahren fortführt, soweit dies aufgrund der Rüge geboten ist. Das Verfahren wird in die Lage zurückversetzt, in der es sich vor dem Schluss der mündlichen Verhandlung befand. In schriftlichen Verfahren tritt an die Stelle des Schlusses der mündlichen Verhandlung der Zeitpunkt, bis zu dem Schriftsätze eingereicht werden können. Für den Ausspruch des Gerichts ist § 343 der Zivilprozessordnung entsprechend anzuwenden.

(6) § 149 Abs. 1 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden.

(1) Vor Gericht hat jedermann Anspruch auf rechtliches Gehör.

(2) Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde.

(3) Niemand darf wegen derselben Tat auf Grund der allgemeinen Strafgesetze mehrmals bestraft werden.

(1) Auf die Rüge eines durch eine gerichtliche Entscheidung beschwerten Beteiligten ist das Verfahren fortzuführen, wenn

1.
ein Rechtsmittel oder ein anderer Rechtsbehelf gegen die Entscheidung nicht gegeben ist und
2.
das Gericht den Anspruch dieses Beteiligten auf rechtliches Gehör in entscheidungserheblicher Weise verletzt hat.
Gegen eine der Endentscheidung vorausgehende Entscheidung findet die Rüge nicht statt.

(2) Die Rüge ist innerhalb von zwei Wochen nach Kenntnis von der Verletzung des rechtlichen Gehörs zu erheben; der Zeitpunkt der Kenntniserlangung ist glaubhaft zu machen. Nach Ablauf eines Jahres seit Bekanntgabe der angegriffenen Entscheidung kann die Rüge nicht mehr erhoben werden. Formlos mitgeteilte Entscheidungen gelten mit dem dritten Tage nach Aufgabe zur Post als bekannt gegeben. Die Rüge ist schriftlich oder zu Protokoll des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle bei dem Gericht zu erheben, dessen Entscheidung angegriffen wird. § 67 Abs. 4 bleibt unberührt. Die Rüge muss die angegriffene Entscheidung bezeichnen und das Vorliegen der in Absatz 1 Satz 1 Nr. 2 genannten Voraussetzungen darlegen.

(3) Den übrigen Beteiligten ist, soweit erforderlich, Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.

(4) Ist die Rüge nicht statthaft oder nicht in der gesetzlichen Form oder Frist erhoben, so ist sie als unzulässig zu verwerfen. Ist die Rüge unbegründet, weist das Gericht sie zurück. Die Entscheidung ergeht durch unanfechtbaren Beschluss. Der Beschluss soll kurz begründet werden.

(5) Ist die Rüge begründet, so hilft ihr das Gericht ab, indem es das Verfahren fortführt, soweit dies aufgrund der Rüge geboten ist. Das Verfahren wird in die Lage zurückversetzt, in der es sich vor dem Schluss der mündlichen Verhandlung befand. In schriftlichen Verfahren tritt an die Stelle des Schlusses der mündlichen Verhandlung der Zeitpunkt, bis zu dem Schriftsätze eingereicht werden können. Für den Ausspruch des Gerichts ist § 343 der Zivilprozessordnung entsprechend anzuwenden.

(6) § 149 Abs. 1 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden.

(1) Vor Gericht hat jedermann Anspruch auf rechtliches Gehör.

(2) Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde.

(3) Niemand darf wegen derselben Tat auf Grund der allgemeinen Strafgesetze mehrmals bestraft werden.

(1) Zur Erfüllung der sich aus diesem Gesetz und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen ergebenden Pflichten können nach Erteilung der Genehmigung sowie nach einer nach § 15 Absatz 1 angezeigten Änderung Anordnungen getroffen werden. Wird nach Erteilung der Genehmigung sowie nach einer nach § 15 Absatz 1 angezeigten Änderung festgestellt, dass die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft nicht ausreichend vor schädlichen Umwelteinwirkungen oder sonstigen Gefahren, erheblichen Nachteilen oder erheblichen Belästigungen geschützt ist, soll die zuständige Behörde nachträgliche Anordnungen treffen.

(1a) Bei Anlagen nach der Industrieemissions-Richtlinie ist vor dem Erlass einer nachträglichen Anordnung nach Absatz 1 Satz 2, durch welche Emissionsbegrenzungen neu festgelegt werden sollen, der Entwurf der Anordnung öffentlich bekannt zu machen. § 10 Absatz 3 und 4 Nummer 1 und 2 gilt für die Bekanntmachung entsprechend. Einwendungsbefugt sind Personen, deren Belange durch die nachträgliche Anordnung berührt werden, sowie Vereinigungen, welche die Anforderungen von § 3 Absatz 1 oder § 2 Absatz 2 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes erfüllen. Für die Entscheidung über den Erlass der nachträglichen Anordnung gilt § 10 Absatz 7 bis 8a entsprechend.

(1b) Absatz 1a gilt für den Erlass einer nachträglichen Anordnung entsprechend, bei der von der Behörde auf Grundlage einer Verordnung nach § 7 Absatz 1b oder einer Verwaltungsvorschrift nach § 48 Absatz 1b weniger strenge Emissionsbegrenzungen festgelegt werden sollen.

(2) Die zuständige Behörde darf eine nachträgliche Anordnung nicht treffen, wenn sie unverhältnismäßig ist, vor allem wenn der mit der Erfüllung der Anordnung verbundene Aufwand außer Verhältnis zu dem mit der Anordnung angestrebten Erfolg steht; dabei sind insbesondere Art, Menge und Gefährlichkeit der von der Anlage ausgehenden Emissionen und der von ihr verursachten Immissionen sowie die Nutzungsdauer und technische Besonderheiten der Anlage zu berücksichtigen. Darf eine nachträgliche Anordnung wegen Unverhältnismäßigkeit nicht getroffen werden, soll die zuständige Behörde die Genehmigung unter den Voraussetzungen des § 21 Absatz 1 Nummer 3 bis 5 ganz oder teilweise widerrufen; § 21 Absatz 3 bis 6 sind anzuwenden.

(2a) § 12 Absatz 1a gilt für Anlagen nach der Industrieemissions-Richtlinie entsprechend.

(2b) Abweichend von Absatz 2a kann die zuständige Behörde weniger strenge Emissionsbegrenzungen festlegen, wenn

1.
wegen technischer Merkmale der Anlage die Anwendung der in den BVT-Schlussfolgerungen genannten Emissionsbandbreiten unverhältnismäßig wäre und die Behörde dies begründet oder
2.
in Anlagen Zukunftstechniken für einen Gesamtzeitraum von höchstens neun Monaten erprobt oder angewendet werden sollen, sofern nach dem festgelegten Zeitraum die Anwendung der betreffenden Technik beendet wird oder in der Anlage mindestens die mit den besten verfügbaren Techniken assoziierten Emissionsbandbreiten erreicht werden.
§ 12 Absatz 1b Satz 2 und 3 gilt entsprechend. Absatz 1a gilt entsprechend.

(3) Soweit durch Rechtsverordnung die Anforderungen nach § 5 Absatz 1 Nummer 2 abschließend festgelegt sind, dürfen durch nachträgliche Anordnungen weitergehende Anforderungen zur Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen nicht gestellt werden.

(3a) Die zuständige Behörde soll von nachträglichen Anordnungen absehen, soweit in einem vom Betreiber vorgelegten Plan technische Maßnahmen an dessen Anlagen oder an Anlagen Dritter vorgesehen sind, die zu einer weitergehenden Verringerung der Emissionsfrachten führen als die Summe der Minderungen, die durch den Erlass nachträglicher Anordnungen zur Erfüllung der sich aus diesem Gesetz oder den auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen ergebenden Pflichten bei den beteiligten Anlagen erreichbar wäre und hierdurch der in § 1 genannte Zweck gefördert wird. Dies gilt nicht, soweit der Betreiber bereits zur Emissionsminderung auf Grund einer nachträglichen Anordnung nach Absatz 1 oder einer Auflage nach § 12 Absatz 1 verpflichtet ist oder eine nachträgliche Anordnung nach Absatz 1 Satz 2 getroffen werden soll. Der Ausgleich ist nur zwischen denselben oder in der Wirkung auf die Umwelt vergleichbaren Stoffen zulässig. Die Sätze 1 bis 3 gelten auch für nicht betriebsbereite Anlagen, für die die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb erteilt ist oder für die in einem Vorbescheid oder einer Teilgenehmigung Anforderungen nach § 5 Absatz 1 Nummer 2 festgelegt sind. Die Durchführung der Maßnahmen des Plans ist durch Anordnung sicherzustellen.

(4) Ist es zur Erfüllung der Anordnung erforderlich, die Lage, die Beschaffenheit oder den Betrieb der Anlage wesentlich zu ändern und ist in der Anordnung nicht abschließend bestimmt, in welcher Weise sie zu erfüllen ist, so bedarf die Änderung der Genehmigung nach § 16. Ist zur Erfüllung der Anordnung die störfallrelevante Änderung einer Anlage erforderlich, die Betriebsbereich oder Bestandteil eines Betriebsbereichs ist, und wird durch diese Änderung der angemessene Sicherheitsabstand erstmalig unterschritten, wird der bereits unterschrittene Sicherheitsabstand räumlich noch weiter unterschritten oder wird eine erhebliche Gefahrenerhöhung ausgelöst, so bedarf die Änderung einer Genehmigung nach § 16 oder § 16a, wenn in der Anordnung nicht abschließend bestimmt ist, in welcher Weise sie zu erfüllen ist.

(4a) Zur Erfüllung der Pflichten nach § 5 Absatz 3 soll bei Abfallentsorgungsanlagen im Sinne des § 4 Absatz 1 Satz 1 auch eine Sicherheitsleistung angeordnet werden. Nach der Einstellung des gesamten Betriebs können Anordnungen zur Erfüllung der sich aus § 5 Absatz 3 ergebenden Pflichten nur noch während eines Zeitraums von einem Jahr getroffen werden.

(4b) Anforderungen im Sinne des § 12 Absatz 2c können auch nachträglich angeordnet werden.

(5) Die Absätze 1 bis 4b gelten entsprechend für Anlagen, die nach § 67 Absatz 2 anzuzeigen sind oder vor Inkrafttreten dieses Gesetzes nach § 16 Absatz 4 der Gewerbeordnung anzuzeigen waren.

(1) Genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass zur Gewährleistung eines hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt

1.
schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft nicht hervorgerufen werden können;
2.
Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen getroffen wird, insbesondere durch die dem Stand der Technik entsprechenden Maßnahmen;
3.
Abfälle vermieden, nicht zu vermeidende Abfälle verwertet und nicht zu verwertende Abfälle ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden; Abfälle sind nicht zu vermeiden, soweit die Vermeidung technisch nicht möglich oder nicht zumutbar ist; die Vermeidung ist unzulässig, soweit sie zu nachteiligeren Umweltauswirkungen führt als die Verwertung; die Verwertung und Beseitigung von Abfällen erfolgt nach den Vorschriften des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und den sonstigen für die Abfälle geltenden Vorschriften;
4.
Energie sparsam und effizient verwendet wird.

(2) Soweit genehmigungsbedürftige Anlagen dem Anwendungsbereich des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes unterliegen, sind Anforderungen zur Begrenzung von Emissionen von Treibhausgasen nur zulässig, um zur Erfüllung der Pflichten nach Absatz 1 Nummer 1 sicherzustellen, dass im Einwirkungsbereich der Anlage keine schädlichen Umwelteinwirkungen entstehen; dies gilt nur für Treibhausgase, die für die betreffende Tätigkeit nach Anhang 1 des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes umfasst sind. Bei diesen Anlagen dürfen zur Erfüllung der Pflicht zur effizienten Verwendung von Energie in Bezug auf die Emissionen von Kohlendioxid, die auf Verbrennungs- oder anderen Prozessen der Anlage beruhen, keine Anforderungen gestellt werden, die über die Pflichten hinausgehen, welche das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz begründet.

(3) Genehmigungsbedürftige Anlagen sind so zu errichten, zu betreiben und stillzulegen, dass auch nach einer Betriebseinstellung

1.
von der Anlage oder dem Anlagengrundstück keine schädlichen Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft hervorgerufen werden können,
2.
vorhandene Abfälle ordnungsgemäß und schadlos verwertet oder ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden und
3.
die Wiederherstellung eines ordnungsgemäßen Zustandes des Anlagengrundstücks gewährleistet ist.

(4) Wurden nach dem 7. Januar 2013 auf Grund des Betriebs einer Anlage nach der Industrieemissions-Richtlinie erhebliche Bodenverschmutzungen oder erhebliche Grundwasserverschmutzungen durch relevante gefährliche Stoffe im Vergleich zu dem im Bericht über den Ausgangszustand angegebenen Zustand verursacht, so ist der Betreiber nach Einstellung des Betriebs der Anlage verpflichtet, soweit dies verhältnismäßig ist, Maßnahmen zur Beseitigung dieser Verschmutzung zu ergreifen, um das Anlagengrundstück in jenen Ausgangszustand zurückzuführen. Die zuständige Behörde hat der Öffentlichkeit relevante Informationen zu diesen vom Betreiber getroffenen Maßnahmen zugänglich zu machen, und zwar auch über das Internet. Soweit Informationen Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisse enthalten, gilt § 10 Absatz 2 entsprechend.

(1) Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen, die auf Grund ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebs in besonderem Maße geeignet sind, schädliche Umwelteinwirkungen hervorzurufen oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft zu gefährden, erheblich zu benachteiligen oder erheblich zu belästigen, sowie von ortsfesten Abfallentsorgungsanlagen zur Lagerung oder Behandlung von Abfällen bedürfen einer Genehmigung. Mit Ausnahme von Abfallentsorgungsanlagen bedürfen Anlagen, die nicht gewerblichen Zwecken dienen und nicht im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen Verwendung finden, der Genehmigung nur, wenn sie in besonderem Maße geeignet sind, schädliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen oder Geräusche hervorzurufen. Die Bundesregierung bestimmt nach Anhörung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Anlagen, die einer Genehmigung bedürfen (genehmigungsbedürftige Anlagen); in der Rechtsverordnung kann auch vorgesehen werden, dass eine Genehmigung nicht erforderlich ist, wenn eine Anlage insgesamt oder in ihren in der Rechtsverordnung bezeichneten wesentlichen Teilen der Bauart nach zugelassen ist und in Übereinstimmung mit der Bauartzulassung errichtet und betrieben wird. Anlagen nach Artikel 10 in Verbindung mit Anhang I der Richtlinie 2010/75/EU sind in der Rechtsverordnung nach Satz 3 zu kennzeichnen.

(2) Anlagen des Bergwesens oder Teile dieser Anlagen bedürfen der Genehmigung nach Absatz 1 nur, soweit sie über Tage errichtet und betrieben werden. Keiner Genehmigung nach Absatz 1 bedürfen Tagebaue und die zum Betrieb eines Tagebaus erforderlichen sowie die zur Wetterführung unerlässlichen Anlagen.

(1) Gegen die Entscheidungen des Verwaltungsgerichts, des Vorsitzenden oder des Berichterstatters, die nicht Urteile oder Gerichtsbescheide sind, steht den Beteiligten und den sonst von der Entscheidung Betroffenen die Beschwerde an das Oberverwaltungsgericht zu, soweit nicht in diesem Gesetz etwas anderes bestimmt ist.

(2) Prozeßleitende Verfügungen, Aufklärungsanordnungen, Beschlüsse über eine Vertagung oder die Bestimmung einer Frist, Beweisbeschlüsse, Beschlüsse über Ablehnung von Beweisanträgen, über Verbindung und Trennung von Verfahren und Ansprüchen und über die Ablehnung von Gerichtspersonen sowie Beschlüsse über die Ablehnung der Prozesskostenhilfe, wenn das Gericht ausschließlich die persönlichen oder wirtschaftlichen Voraussetzungen der Prozesskostenhilfe verneint, können nicht mit der Beschwerde angefochten werden.

(3) Außerdem ist vorbehaltlich einer gesetzlich vorgesehenen Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision die Beschwerde nicht gegeben in Streitigkeiten über Kosten, Gebühren und Auslagen, wenn der Wert des Beschwerdegegenstands zweihundert Euro nicht übersteigt.

(4) Die Beschwerde gegen Beschlüsse des Verwaltungsgerichts in Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes (§§ 80, 80a und 123) ist innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe der Entscheidung zu begründen. Die Begründung ist, sofern sie nicht bereits mit der Beschwerde vorgelegt worden ist, bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Sie muss einen bestimmten Antrag enthalten, die Gründe darlegen, aus denen die Entscheidung abzuändern oder aufzuheben ist, und sich mit der angefochtenen Entscheidung auseinander setzen. Mangelt es an einem dieser Erfordernisse, ist die Beschwerde als unzulässig zu verwerfen. Das Verwaltungsgericht legt die Beschwerde unverzüglich vor; § 148 Abs. 1 findet keine Anwendung. Das Oberverwaltungsgericht prüft nur die dargelegten Gründe.

(5) u. (6) (weggefallen)

(1) Auf die Rüge eines durch eine gerichtliche Entscheidung beschwerten Beteiligten ist das Verfahren fortzuführen, wenn

1.
ein Rechtsmittel oder ein anderer Rechtsbehelf gegen die Entscheidung nicht gegeben ist und
2.
das Gericht den Anspruch dieses Beteiligten auf rechtliches Gehör in entscheidungserheblicher Weise verletzt hat.
Gegen eine der Endentscheidung vorausgehende Entscheidung findet die Rüge nicht statt.

(2) Die Rüge ist innerhalb von zwei Wochen nach Kenntnis von der Verletzung des rechtlichen Gehörs zu erheben; der Zeitpunkt der Kenntniserlangung ist glaubhaft zu machen. Nach Ablauf eines Jahres seit Bekanntgabe der angegriffenen Entscheidung kann die Rüge nicht mehr erhoben werden. Formlos mitgeteilte Entscheidungen gelten mit dem dritten Tage nach Aufgabe zur Post als bekannt gegeben. Die Rüge ist schriftlich oder zu Protokoll des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle bei dem Gericht zu erheben, dessen Entscheidung angegriffen wird. § 67 Abs. 4 bleibt unberührt. Die Rüge muss die angegriffene Entscheidung bezeichnen und das Vorliegen der in Absatz 1 Satz 1 Nr. 2 genannten Voraussetzungen darlegen.

(3) Den übrigen Beteiligten ist, soweit erforderlich, Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.

(4) Ist die Rüge nicht statthaft oder nicht in der gesetzlichen Form oder Frist erhoben, so ist sie als unzulässig zu verwerfen. Ist die Rüge unbegründet, weist das Gericht sie zurück. Die Entscheidung ergeht durch unanfechtbaren Beschluss. Der Beschluss soll kurz begründet werden.

(5) Ist die Rüge begründet, so hilft ihr das Gericht ab, indem es das Verfahren fortführt, soweit dies aufgrund der Rüge geboten ist. Das Verfahren wird in die Lage zurückversetzt, in der es sich vor dem Schluss der mündlichen Verhandlung befand. In schriftlichen Verfahren tritt an die Stelle des Schlusses der mündlichen Verhandlung der Zeitpunkt, bis zu dem Schriftsätze eingereicht werden können. Für den Ausspruch des Gerichts ist § 343 der Zivilprozessordnung entsprechend anzuwenden.

(6) § 149 Abs. 1 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden.

(1) Gegen die Entscheidungen des Verwaltungsgerichts, des Vorsitzenden oder des Berichterstatters, die nicht Urteile oder Gerichtsbescheide sind, steht den Beteiligten und den sonst von der Entscheidung Betroffenen die Beschwerde an das Oberverwaltungsgericht zu, soweit nicht in diesem Gesetz etwas anderes bestimmt ist.

(2) Prozeßleitende Verfügungen, Aufklärungsanordnungen, Beschlüsse über eine Vertagung oder die Bestimmung einer Frist, Beweisbeschlüsse, Beschlüsse über Ablehnung von Beweisanträgen, über Verbindung und Trennung von Verfahren und Ansprüchen und über die Ablehnung von Gerichtspersonen sowie Beschlüsse über die Ablehnung der Prozesskostenhilfe, wenn das Gericht ausschließlich die persönlichen oder wirtschaftlichen Voraussetzungen der Prozesskostenhilfe verneint, können nicht mit der Beschwerde angefochten werden.

(3) Außerdem ist vorbehaltlich einer gesetzlich vorgesehenen Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision die Beschwerde nicht gegeben in Streitigkeiten über Kosten, Gebühren und Auslagen, wenn der Wert des Beschwerdegegenstands zweihundert Euro nicht übersteigt.

(4) Die Beschwerde gegen Beschlüsse des Verwaltungsgerichts in Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes (§§ 80, 80a und 123) ist innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe der Entscheidung zu begründen. Die Begründung ist, sofern sie nicht bereits mit der Beschwerde vorgelegt worden ist, bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Sie muss einen bestimmten Antrag enthalten, die Gründe darlegen, aus denen die Entscheidung abzuändern oder aufzuheben ist, und sich mit der angefochtenen Entscheidung auseinander setzen. Mangelt es an einem dieser Erfordernisse, ist die Beschwerde als unzulässig zu verwerfen. Das Verwaltungsgericht legt die Beschwerde unverzüglich vor; § 148 Abs. 1 findet keine Anwendung. Das Oberverwaltungsgericht prüft nur die dargelegten Gründe.

(5) u. (6) (weggefallen)

(1) Maßnahmen der Vermeidung und der Abfallbewirtschaftung stehen in folgender Rangfolge:

1.
Vermeidung,
2.
Vorbereitung zur Wiederverwendung,
3.
Recycling,
4.
sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung,
5.
Beseitigung.

(2) Ausgehend von der Rangfolge nach Absatz 1 soll nach Maßgabe der §§ 7 und 8 diejenige Maßnahme Vorrang haben, die den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen unter Berücksichtigung des Vorsorge- und Nachhaltigkeitsprinzips am besten gewährleistet. Für die Betrachtung der Auswirkungen auf Mensch und Umwelt nach Satz 1 ist der gesamte Lebenszyklus des Abfalls zugrunde zu legen. Hierbei sind insbesondere zu berücksichtigen

1.
die zu erwartenden Emissionen,
2.
das Maß der Schonung der natürlichen Ressourcen,
3.
die einzusetzende oder zu gewinnende Energie sowie
4.
die Anreicherung von Schadstoffen in Erzeugnissen, in Abfällen zur Verwertung oder in daraus gewonnenen Erzeugnissen.
Die technische Möglichkeit, die wirtschaftliche Zumutbarkeit und die sozialen Folgen der Maßnahme sind zu beachten.

(3) Die Anlage 5 enthält eine nicht abschließende Liste von Beispielen für Maßnahmen und wirtschaftliche Instrumente zur Schaffung von Anreizen für die Anwendung der Abfallhierarchie von Verwertungsverfahren.

(1) Auf die Rüge eines durch eine gerichtliche Entscheidung beschwerten Beteiligten ist das Verfahren fortzuführen, wenn

1.
ein Rechtsmittel oder ein anderer Rechtsbehelf gegen die Entscheidung nicht gegeben ist und
2.
das Gericht den Anspruch dieses Beteiligten auf rechtliches Gehör in entscheidungserheblicher Weise verletzt hat.
Gegen eine der Endentscheidung vorausgehende Entscheidung findet die Rüge nicht statt.

(2) Die Rüge ist innerhalb von zwei Wochen nach Kenntnis von der Verletzung des rechtlichen Gehörs zu erheben; der Zeitpunkt der Kenntniserlangung ist glaubhaft zu machen. Nach Ablauf eines Jahres seit Bekanntgabe der angegriffenen Entscheidung kann die Rüge nicht mehr erhoben werden. Formlos mitgeteilte Entscheidungen gelten mit dem dritten Tage nach Aufgabe zur Post als bekannt gegeben. Die Rüge ist schriftlich oder zu Protokoll des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle bei dem Gericht zu erheben, dessen Entscheidung angegriffen wird. § 67 Abs. 4 bleibt unberührt. Die Rüge muss die angegriffene Entscheidung bezeichnen und das Vorliegen der in Absatz 1 Satz 1 Nr. 2 genannten Voraussetzungen darlegen.

(3) Den übrigen Beteiligten ist, soweit erforderlich, Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.

(4) Ist die Rüge nicht statthaft oder nicht in der gesetzlichen Form oder Frist erhoben, so ist sie als unzulässig zu verwerfen. Ist die Rüge unbegründet, weist das Gericht sie zurück. Die Entscheidung ergeht durch unanfechtbaren Beschluss. Der Beschluss soll kurz begründet werden.

(5) Ist die Rüge begründet, so hilft ihr das Gericht ab, indem es das Verfahren fortführt, soweit dies aufgrund der Rüge geboten ist. Das Verfahren wird in die Lage zurückversetzt, in der es sich vor dem Schluss der mündlichen Verhandlung befand. In schriftlichen Verfahren tritt an die Stelle des Schlusses der mündlichen Verhandlung der Zeitpunkt, bis zu dem Schriftsätze eingereicht werden können. Für den Ausspruch des Gerichts ist § 343 der Zivilprozessordnung entsprechend anzuwenden.

(6) § 149 Abs. 1 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden.

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.