Strafrecht: Zur Sachbeschädigung im Rahmen der Glaubens- und Gewissensfreiheit
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Eine Universitätsbibliothek ist auch dann eine öffentliche Sammlung im Sinne von § 304 StGB, wenn ihre Benutzung von einer vorherigen Zulassung nach Antrag abhängig ist und der Benutzer sich einer Benutzungsordnung unterwerfen muss. Entscheidend ist, dass der Kreis der Benutzer nicht von vornherein auf bestimmte Personen, namentlich Behördenangehörige, begrenzt ist.
Gründe:
Das Amtsgericht Essen hat die Angeklagte wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 10,- € verurteilt. Gegen dieses Urteil hat die Angeklagte Berufung mit dem Ziel eines Freispruchs eingelegt.
Das Landgericht Essen hat die Berufung mit Urteil vom 28. August 2014 kostenpflichtig verworfen. Hinsichtlich der Person der Angeklagten und zur Sache hat die Kammer folgende Feststellungen getroffen:
Mitglieder und Angehörige anderer Hochschulen und sonstiger wissenschaftlicher Einrichtungen, soweit sie ihren Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben;
andere natürliche und juristische Personen, vertreten durch eine natürliche Person. Diese Benutzung kann eingeschränkt werden, soweit Bedürfnisse der in Absatz genannten Benutzerinnen und Benutzer entgegenstehen;
Minderjähriger ab dem 16. Lebensjahr mit schriftlicher Einwilligung eines gesetzlichen Vertreters. Diese haften gegenüber der UB oder dem ZIM für Beschädigungen oder Verluste. Die Benutzung kann eingeschränkt werden, damit Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz ausgeschlossen werden können.
Hiergegen richtet sich die Revision der Angeklagten, die sie mit der Verletzung formellen und materiellen Rechts begründet.
Im Wege der Verfahrensrüge macht die Angeklagte einen Verstoß gegen den § 169 GVG geltend und trägt hierzu vor, die Hauptverhandlung habe ausweislich der Ladungsverfügung am 28. August 2014 um 14.00 Uhr im Sitzungssaal B 24 des Landgerichts Essen stattfinden sollen, habe aber tatsächlich im Sitzungssaal B 23 stattgefunden. Am Sitzungssaal B 24 habe sich kein Hinweis darauf befunden, wo und wann die Verhandlung in der vorliegenden Sache habe stattfinden sollen. Auf der vor Saal B 23 ausgehängten Sitzungsrolle habe man eine „handschriftliche Durchstreichung“ finden können.
Mit der Sachrüge führt die Angeklagte aus, das Landgericht habe die Verurteilung zu Unrecht auf § 304 Abs. 1 StGB gestützt. Nach der Benutzungsordnung der Bibliothek der Universität E-F handele es sich gerade nicht um einen öffentlichen Ort, da der Benutzerkreis von vornherein begrenzt sei. Hinzu komme, dass es sich bei dem Ausstellungsstück um ein „urheberrechtswidriges Machwerk“ gehandelt habe, das nicht durch öffentliche Interessen im Sinne von § 304 StGB geschützt sei. Außerdem sieht sich die Angeklagte in ihrem Grundrecht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit aus Art. 4 Abs. 1 GG verletzt. Sie meint, das Landgericht habe „im Lichte des Art 4 Abs. 1 GG einen Entschuldigungsgrund annehmen müssen“. Ihr Gewissen habe der Angeklagten geboten, die Handlung vorzunehmen.
Die Generalstaatsanwaltschaft hat beantragt, die Revision als offensichtlich unbegründet zu verwerfen.
Die zulässige Revision ist offensichtlich unbegründet. Weder die Verfahrensrüge noch die Rüge der Verletzung sachlichen Rechts verhelfen ihr zum Erfolg.
Es kann dahingestellt bleiben, ob die Verfahrensrüge unter Beachtung der strengen Anforderungen des § 344 Abs. 2 StPO überhaupt in zulässiger Weise erhoben worden ist. Denn die Rüge ist jedenfalls unbegründet. Der Grundsatz der Öffentlichkeit der Verhandlung ist nicht verletzt worden.
Nach dem Inhalt der dienstlichen Stellungnahme der Kammervorsitzenden vom 18. November 2014 ist davon auszugehen, dass lediglich in der an die Verfahrensbeteiligten gerichteten Ladungsverfügung versehentlich der Sitzungssaal B 24 angegeben worden ist. Tatsächlich hat die Kammer am 28. August 2014 ausschließlich im Sitzungssaal B 23 verhandelt. Dem Erfordernis, dass jedermann die Möglichkeit hat, sich ohne besondere Schwierigkeiten über Ort und Zeit einer Gerichtsverhandlung Kenntnis zu verschaffen und dass der Zutritt im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten eröffnet ist , wurde damit hinreichend Rechnung getragen, zumal nichts Konkretes dafür vorgetragen oder sonst ersichtlich ist, dass sich vor dem Sitzungssaal B 23 ein irreführender Aushang befunden hätte. Hierfür reicht jedenfalls das unbestimmte Vorbringen der Angeklagten, auf der Sitzungsrolle vor dem Saal B 23 habe sich eine „handschriftliche Durchstreichung“ befunden, nicht aus.
Soweit für den Fall einer Verlegung der Hauptverhandlung in einen anderen Sitzungssaal ein Aushang auch am ursprünglichen Verhandlungsort als nötig erachtet wird , ist dieser Fall mit dem vorliegenden nicht zu vergleichen. Denn hier hat gerade keine Terminsverlegung stattgefunden, so dass ein Aushang vor dem Saal B 24 nicht erforderlich gewesen ist, um die Öffentlichkeit über Zeit und Ort der Verhandlung zu unterrichten.
Auch die Sachrüge bleibt erfolglos.
Die rechtsfehlerfrei getroffenen Feststellungen tragen die Verurteilung der Angeklagten wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung gem. § 304 Abs. 1 StGB.
Die Bibliothek der Universität E-F ist eine öffentliche Sammlung im Sinne des § 304 StGB.
Öffentlich im Sinne des § 304 StGB ist eine Sammlung dann, wenn sie allgemein zugänglich ist, wenn also grundsätzlich jedermann zu ihr Zutritt hat. Dass die Benutzung einer Universitätsbibliothek von einer Erlaubnis oder sonst von Bedingungen - hier einer vorherigen Zulassung nach Antrag - abhängig ist und der Benutzer sich einer Benutzungsordnung unterwerfen muss, nimmt der Bibliothek nicht die Eigenschaft einer öffentlichen Sammlung. Entscheidend ist, dass der Kreis der Benutzer nicht von vornherein auf bestimmte Personen, namentlich auf Behördenangehörige begrenzt ist. Im vorliegenden Fall ist ausweislich der Regelungen in § 2 Abs. 3 der Benutzungsordnung unbestimmt, welche und wie viele Personen zur Benutzung zugelassen werden. Da der Zutritt zu der Universitätsbibliothek bei Erfüllung der Zulassungsbedingungen auch regelmäßig gewährt wird, ist sie als allgemein zugänglich und damit als öffentlich anzusehen.
Das ausgestellte Plakat gehörte auch zu den geschützten Gegenständen im Sinne des § 304 StGB.
Die Vorschrift des § 304 StGB ist kein Eigentumsdelikt , weshalb es für die Einordnung der Schutzgegenstände nicht auf das Eigentum oder ein persönliches bzw. dingliches Nutzungsrecht ankommt. Erforderlich ist vielmehr, dass der Sache durch Widmung des hierzu Berechtigten die in Abs. 1 vorausgesetzte Zweckbestimmung gegeben wird. Letzteres ist vorliegend dadurch geschehen, dass die von den Studenten hergestellten Collagen als Kunstgegenstände im Einvernehmen mit den zuständigen Gremien der Universität E-F in den Räumen der dortigen Bibliothek ausgestellt worden sind.
Es ist auch unerheblich, ob die Collagen - wie von der Angeklagten vorgetragen - unter Außerachtlassung von Urheberrechten erstellt worden sind. Denn die Vorschrift des § 304 StGB schützt öffentliche Interessen, namentlich das Nutzungsinteresse an öffentlichen Sammlungen und damit einhergehend auch Aspekte des öffentlichen Friedens. Über diese Interessen hat sich die Angeklagte hinweggesetzt, indem sie einen in einer öffentlichen Sammlung ausgestellten Gegenstand beschädigt hat.
Entgegen dem Revisionsvorbringen kann die Angeklagte aus dem Grundrecht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit weder einen Rechtfertigungs- noch einen Entschuldigungsgrund für ihr Handeln ableiten.
In diesem Zusammenhang kann dahingestellt bleiben, ob überhaupt aus Grundrechten unmittelbar eine Rechtfertigung abgeleitet bzw. namentlich aus der in Art. 4 Abs. 1 GG garantierten Glaubens- und Gewissenfreiheit ein Entschuldigungsgrund hergeleitet werden kann.
Denn der Betätigung der Glaubens- und Gewissensfreiheit kann ein strafbarkeitsausschließender Vorrang jedenfalls nur dann zukommen, wenn für den Täter keine Möglichkeit bestanden hat, seine Glaubens- und Gewissensentscheidung straffrei umzusetzen. Hierüber hat sich die Angeklagte ohne Not hinweggesetzt. Der von der Angeklagten kontaktierte Mitarbeiter der Bibliothek hatte - ausweislich der getroffenen Feststellungen - bereits angeboten, die beanstandete Stelle des Plakats mit einem Stück Papier zu überkleben und schon mit den dazugehörigen Vorbereitungen begonnen. Die Angeklagte hatte damit zumindest das Ziel, den von ihr als anstößig empfundenen Teil der Collage unkenntlich zu machen, faktisch bereits erreicht. Dennoch hat sie selbst zur Schere gegriffen und das Plakat zerschnitten. Zu einer derart eigenmächtigen Vorgehensweise und Beeinträchtigung fremder Interessen - hier des öffentlichen Nutzungsinteresses im Sinne von § 304 StGB - berechtigt die Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht.
Der Rechtsfolgenausspruch hält gleichfalls einer rechtlichen Überprüfung stand.
Das Landgericht hat sich in rechtlich nicht zu beanstandender Weise mit den für und gegen die Angeklagte sprechenden Umstände auseinander gesetzt. Auch Zahl und Höhe der verhängten Tagessätze begegnen keinen Bedenken.
Die Kostenentscheidung folgt aus § 473 Abs. 1 StPO.
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Annotations
Tenor
Die Revision wird als unbegründet verworfen.
Die Angeklagte trägt die Kosten des Rechtsmittels.
1
Gründe:
2I.
3Das Amtsgericht Essen hat die Angeklagte wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 10,- € verurteilt. Gegen dieses Urteil hat die Angeklagte Berufung mit dem Ziel eines Freispruchs eingelegt.
4Das Landgericht Essen hat die Berufung mit Urteil vom 28. August 2014 kostenpflichtig verworfen. Hinsichtlich der Person der Angeklagten und zur Sache hat die Kammer folgende Feststellungen getroffen:
5„1.
6Die Angeklagte wurde am 27.4.19xx in G in Marokko geboren. Sie machte Abitur und studierte in der Folgezeit Deutsch und Literatur. Wegen guter Studienleistungen erhielt sie ein Stipendium und verbrachte ein Auslandssemester in N. Nach Abschluss ihres Studiums kam sie im Jahr 1999 erneut nach Deutschland, wo sie zunächst Sprach-und Literaturwissenschaften in P studierte. Derzeit promoviert sie an der Universität F-E. Sie lebt von Geldzahlungen ihrer Familie und der gelegentlichen Erteilung von Nachhilfeunterricht. Die Angeklagte ist strafrechtlich bislang nicht in Erscheinung getreten.
72.
8Ab Ende Mai 2013 fand in der Bibliothek der Universität F eine Ausstellung statt. Gezeigt wurden mehrere von Studenten hergestellte Collagen.
9Die Benutzungsordnung für die Bibliothek der Universität E-F vom 23.9.2005 lautet u.a. wie folgt:
10„ § 2
11Zulassung zur Benutzung
12(1) Wer als Benutzerin oder Benutzer die UB oder das ZIM benutzen will, bedarf der Zulassung. Anmeldung und Antragstellung sind grundsätzlich persönlich vorzunehmen. Dabei ist ein gültiger Personalausweis oder Reisepass in Verbindung mit einer aktuellen Meldebescheinigung vorzulegen. Mit der Anmeldung bestätigt die Benutzerin/der Benutzer schriftlich die Anerkennung dieser Ordnung.
13(2) Zugelassen sind die Mitglieder und Angehörigen der Universität E-F.
14(3) Auf Antrag zugelassen werden können
15- 1.16
Mitglieder und Angehörige anderer Hochschulen und sonstiger wissenschaftlicher Einrichtungen, soweit sie ihren Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben;
- 2.17
andere natürliche und juristische Personen, vertreten durch eine natürliche Person. Diese Benutzung kann eingeschränkt werden, soweit Bedürfnisse der in Absatz (2) genannten Benutzerinnen und Benutzer entgegenstehen;
- 3.18
Minderjähriger ab dem 16. Lebensjahr mit schriftlicher Einwilligung eines gesetzlichen Vertreters. Diese haften gegenüber der UB oder dem ZIM für Beschädigungen oder Verluste. Die Benutzung kann eingeschränkt werden, damit Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz ausgeschlossen werden können.
(4) Die Zulassung erfolgt zu wissenschaftlichen Zwecken in Forschung, Lehre und Studium, zur Aus-und Weiterbildung und für den Technologietransfer sowie zur Erfüllung sonstiger Aufgaben der Universität. Eine hiervon abweichende Nutzung kann zugelassen werden, wenn die Zweckbestimmung von UB und ZIM sowie die Belange der weiteren Benutzerinnen und Benutzer nicht beeinträchtigt werden.“
20Die Angeklagte – welche die Bibliothek wegen ihrer Promotionstätigkeit häufig aufsuchte – fühlte sich durch ein Poster in ihren religiösen Gefühlen verletzt und hängte dieses ab; das Poster wurde danach nicht wieder aufgehängt.
21In der Folgezeit entdeckte die Angeklagte eine weitere Collage, durch die sie sich erneut in ihren religiösen Gefühlen verletzt sah. Dieses Plakat bestand in erster Linie aus Bildern und Texten des Comicromans „Exit wounds“ der israelischen Autorin und Illustratorin S N. Auf der Collage befand sich unter der Überschrift „rutu modan exit wounds“ der Schriftzug „Terror as usual“. Neben verschiedenen Comicbildern und Begleittexten zeigte die Collage ein Bild mit einer Straßenszene, auf der im Hintergrund ein Gebäude und ein Kfz mit Fahrer zu sehen waren. Im Vordergrund waren insgesamt fünf Personen zu sehen. Während eine Person ein Blatt Papier in der Hand hielt, trugen die anderen Personen Schilder in Form einer Hand. Zwei der Schilder waren mit hebräischen Schriftzeichen versehen. Auf einem weiteren Schild war „Stop the occupation“ zu lesen. Ein viertes Schild mit arabischen Schriftzeichen wurde in einen Sack gesteckt. Die Angeklagte meinte nun, bei genauerer Betrachtung der Schrift dort nicht mehr – wie nur bei flüchtigem Lesen – die Worte “Beendet die Besatzung“ zu lesen, sondern durch die Veränderung eines Buchstabens und die Verbindung weiterer Schriftzeichen den Text „Nieder mit Allah“, sowie weitere – bei dieser Lesart dann keinen Sinn mehr ergebende – Buchstaben. Die Angeklagte beschwerte sich deshalb. Ihr Begehren, mit dem Direktor der Universität zu sprechen, wurde zurückgewiesen. Sie sprach sodann bei der Verwaltung vor, wo man ihr mitteilte, überlegen zu wollen, wie man weiter vorgehe.
22Einige Tage später, am 24.6.2013, - das Plakat hing nach wie vor in der Ausstellung - nahm die Angeklagte die Collage ab, trug sie zu einem Bibliotheksmitarbeiter und verlangte, das Plakat aus der Ausstellung zu entfernen. Der Mitarbeiter wies dieses Begehren zurück. Er bot aber an, die beanstandete Stelle mit einem Stück Papier zu überkleben. Er legte eine Schere bereit. Sodann druckte er ein rotes Blatt zum Überdecken der Stelle aus. In diesem Moment griff die Angeklagte – der das angekündigte Überkleben als unzureichend erschien – nach der Schere und schnitt die Stelle aus der Collage.
23Wenige Tage später wurde die Ausstellung vorzeitig beendet. Darüber freute sich die Angeklagte, die die ganze Ausstellung als rassistisch geprägt empfunden hatte.“
24Hiergegen richtet sich die Revision der Angeklagten, die sie mit der Verletzung formellen und materiellen Rechts begründet.
25Im Wege der Verfahrensrüge macht die Angeklagte einen Verstoß gegen den § 169 GVG geltend und trägt hierzu vor, die Hauptverhandlung habe ausweislich der Ladungsverfügung am 28. August 2014 um 14.00 Uhr im Sitzungssaal B 24 des Landgerichts Essen stattfinden sollen, habe aber tatsächlich im Sitzungssaal B 23 stattgefunden. Am Sitzungssaal B 24 habe sich kein Hinweis darauf befunden, wo und wann die Verhandlung in der vorliegenden Sache habe stattfinden sollen. Auf der vor Saal B 23 ausgehängten Sitzungsrolle habe man eine „handschriftliche Durchstreichung“ finden können.
26Mit der Sachrüge führt die Angeklagte aus, das Landgericht habe die Verurteilung zu Unrecht auf § 304 Abs. 1 StGB gestützt. Nach der Benutzungsordnung der Bibliothek der Universität E-F handele es sich gerade nicht um einen öffentlichen Ort, da der Benutzerkreis von vornherein begrenzt sei. Hinzu komme, dass es sich bei dem Ausstellungsstück um ein „urheberrechtswidriges Machwerk“ gehandelt habe, das nicht durch öffentliche Interessen im Sinne von § 304 StGB geschützt sei. Außerdem sieht sich die Angeklagte in ihrem Grundrecht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit aus Art. 4 Abs. 1 GG verletzt. Sie meint, das Landgericht habe „im Lichte des Art 4 Abs. 1 GG einen Entschuldigungsgrund annehmen müssen“. Ihr Gewissen habe der Angeklagten geboten, die Handlung vorzunehmen.
27Die Geneneralstaatsanwaltschaft hat beantragt, die Revision als offensichtlich unbegründet zu verwerfen.
28II.
29Die zulässige Revision ist offensichtlich unbegründet (§ 349 Abs. 2 StPO). Weder die Verfahrensrüge noch die Rüge der Verletzung sachlichen Rechts verhelfen ihr zum Erfolg.
301.
31Es kann dahingestellt bleiben, ob die Verfahrensrüge unter Beachtung der strengen Anforderungen des § 344 Abs. 2 StPO überhaupt in zulässiger Weise erhoben worden ist. Denn die Rüge ist jedenfalls unbegründet. Der Grundsatz der Öffentlichkeit der Verhandlung (§ 169 GVG) ist nicht verletzt worden.
32Nach dem Inhalt der dienstlichen Stellungnahme der Kammervorsitzenden vom 18. November 2014 ist davon auszugehen, dass lediglich in der an die Verfahrensbeteiligten gerichteten Ladungsverfügung versehentlich der Sitzungssaal B 24 angegeben worden ist. Tatsächlich hat die Kammer am 28. August 2014 ausschließlich im Sitzungssaal B 23 verhandelt. Dem Erfordernis, dass jedermann die Möglichkeit hat, sich ohne besondere Schwierigkeiten über Ort und Zeit einer Gerichtsverhandlung Kenntnis zu verschaffen und dass der Zutritt im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten eröffnet ist (vgl. BGHSt 21, 72, 73; Diemer, in: Karlsruher Kommentar, StPO, 7. Aufl., § 169 GVG Rdnr. 7), wurde damit hinreichend Rechnung getragen, zumal nichts Konkretes dafür vorgetragen oder sonst ersichtlich ist, dass sich vor dem Sitzungssaal B 23 ein irreführender Aushang befunden hätte. Hierfür reicht jedenfalls das unbestimmte Vorbringen der Angeklagten, auf der Sitzungsrolle vor dem Saal B 23 habe sich eine „handschriftliche Durchstreichung“ befunden, nicht aus.
33Soweit für den Fall einer Verlegung der Hauptverhandlung in einen anderen Sitzungssaal ein Aushang auch am ursprünglichen Verhandlungsort als nötig erachtet wird (vgl. BGH, NStZ 1981, 311; OLG Koblenz, NZV 2011, 266), ist dieser Fall mit dem vorliegenden nicht zu vergleichen. Denn hier hat gerade keine Terminsverlegung stattgefunden, so dass ein Aushang vor dem Saal B 24 nicht erforderlich gewesen ist, um die Öffentlichkeit über Zeit und Ort der Verhandlung zu unterrichten.
342.
35Auch die Sachrüge bleibt erfolglos.
36a)
37Die rechtsfehlerfrei getroffenen Feststellungen tragen die Verurteilung der Angeklagten wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung gem. § 304 Abs. 1 StGB.
38aa)
39Die Bibliothek der Universität E-F ist eine öffentliche Sammlung im Sinne des § 304 StGB.
40Öffentlich im Sinne des § 304 StGB ist eine Sammlung dann, wenn sie allgemein zugänglich ist, wenn also grundsätzlich jedermann zu ihr Zutritt hat (vgl. BGHSt 10, 285, 286; Wolff, in: Leipziger Kommentar, StGB, 12. Aufl., § 304 Rdnr. 10). Dass die Benutzung einer Universitätsbibliothek von einer Erlaubnis oder sonst von Bedingungen – hier einer vorherigen Zulassung nach Antrag – abhängig ist und der Benutzer sich einer Benutzungsordnung unterwerfen muss, nimmt der Bibliothek nicht die Eigenschaft einer öffentlichen Sammlung. Entscheidend ist, dass der Kreis der Benutzer nicht von vornherein auf bestimmte Personen, namentlich auf Behördenangehörige begrenzt ist (vgl. BGH, a.a.O.; Fischer, StGB, 62. Aufl., § 304 Rdnr. 9; Stree/Hecker, in: Schönke/Schröder, StGB, 29. Aufl., § 304 Rdnr. 7). Im vorliegenden Fall ist ausweislich der Regelungen in § 2 Abs. 3 der Benutzungsordnung unbestimmt, welche und wie viele Personen zur Benutzung zugelassen werden. Da der Zutritt zu der Universitätsbibliothek bei Erfüllung der Zulassungsbedingungern auch regelmäßig gewährt wird, ist sie als allgemein zugänglich und damit als öffentlich anzusehen.
41bb)
42Das ausgestellte Plakat gehörte auch zu den geschützten Gegenständen im Sinne des § 304 StGB.
43Die Vorschrift des § 304 StGB ist kein Eigentumsdelikt (vgl. Wolff, a.a.O., § 304 Rdnr. 8), weshalb es für die Einordnung der Schutzgegenstände nicht auf das Eigentum oder ein persönliches bzw. dingliches Nutzungsrecht ankommt (vgl. Fischer, a.a.O., § 304 Rdnr. 3). Erforderlich ist vielmehr, dass der Sache durch Widmung des hierzu Berechtigten die in Abs. 1 vorausgesetzte Zweckbestimmung gegeben wird. Letzteres ist vorliegend dadurch geschehen, dass die von den Studenten hergestellten Collagen als Kunstgegenstände im Einvernehmen mit den zuständigen Gremien der Universität E-F in den Räumen der dortigen Bibliothek ausgestellt worden sind.
44Es ist auch unerheblich, ob die Collagen – wie von der Angeklagten vorgetragen – unter Außerachtlassung von Urheberrechten erstellt worden sind. Denn die Vorschrift des § 304 StGB schützt öffentliche Interessen, namentlich das Nutzungsinteresse an öffentlichen Sammlungen (vgl. Wolff, a.a.O., § 304 Rdnr. 1) und damit einhergehend auch Aspekte des öffentlichen Friedens (vgl. Fischer, a.a.O., § 304 Rdnr. 2). Über diese Interessen hat sich die Angeklagte hinweggesetzt, indem sie einen in einer öffentlichen Sammlung ausgestellten Gegenstand beschädigt hat.
45cc)
46Entgegen dem Revisionsvorbringen kann die Angeklagte aus dem Grundrecht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 4 Abs. 1 GG) weder einen Rechtfertigungs- noch einen Entschuldigungsgrund für ihr Handeln ableiten.
47In diesem Zusammenhang kann dahingestellt bleiben, ob überhaupt aus Grundrechten unmittelbar eine Rechtfertigung abgeleitet bzw. namentlich aus der in Art. 4 Abs. 1 GG garantierten Glaubens- und Gewissenfreiheit ein Entschuldigungsgrund hergeleitet werden kann (vgl. hierzu Lenckner/Sternberg-Lieben, in: Schönke/Schröder, StGB, 29. Aufl., Vorbem §§ 32 ff. Rdnr. 119; Roxin, GA 2011, 1 ff.).
48Denn der Betätigung der Glaubens- und Gewissensfreiheit kann ein strafbarkeitsausschließender Vorrang jedenfalls nur dann zukommen, wenn für den Täter keine Möglichkeit bestanden hat, seine Glaubens- und Gewissensentscheidung straffrei umzusetzen. Hierüber hat sich die Angeklagte ohne Not hinweggesetzt. Der von der Angeklagten kontaktierte Mitarbeiter der Bibliothek hatte – ausweislich der getroffenen Feststellungen – bereits angeboten, die beanstandete Stelle des Plakats mit einem Stück Papier zu überkleben und schon mit den dazugehörigen Vorbereitungen begonnen. Die Angeklagte hatte damit zumindest das Ziel, den von ihr als anstößig empfundenen Teil der Collage unkenntlich zu machen, faktisch bereits erreicht. Dennoch hat sie selbst zur Schere gegriffen und das Plakat zerschnitten. Zu einer derart eigenmächtigen Vorgehensweise und Beeinträchtigung fremder Interessen – hier des öffentlichen Nutzungsinteresses im Sinne von § 304 StGB – berechtigt die Glaubens– und Gewissensfreiheit nicht.
49b)
50Der Rechtsfolgenausspruch hält gleichfalls einer rechtlichen Überprüfung stand.
51Das Landgericht hat sich in rechtlich nicht zu beanstandender Weise mit den für und gegen die Angeklagte sprechenden Umstände auseinander gesetzt. Auch Zahl und Höhe der verhängten Tagessätze begegnen keinen Bedenken.
52III.
53Die Kostenentscheidung folgt aus § 473 Abs. 1 StPO
(1) Wer rechtswidrig Gegenstände der Verehrung einer im Staat bestehenden Religionsgesellschaft oder Sachen, die dem Gottesdienst gewidmet sind, oder Grabmäler, öffentliche Denkmäler, Naturdenkmäler, Gegenstände der Kunst, der Wissenschaft oder des Gewerbes, welche in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt werden oder öffentlich aufgestellt sind, oder Gegenstände, welche zum öffentlichen Nutzen oder zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen dienen, beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild einer in Absatz 1 bezeichneten Sache oder eines dort bezeichneten Gegenstandes nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(1) Die Verhandlung vor dem erkennenden Gericht einschließlich der Verkündung der Urteile und Beschlüsse ist öffentlich. Ton- und Fernseh-Rundfunkaufnahmen sowie Ton- und Filmaufnahmen zum Zwecke der öffentlichen Vorführung oder Veröffentlichung ihres Inhalts sind unzulässig. Die Tonübertragung in einen Arbeitsraum für Personen, die für Presse, Hörfunk, Fernsehen oder für andere Medien berichten, kann von dem Gericht zugelassen werden. Die Tonübertragung kann zur Wahrung schutzwürdiger Interessen der Beteiligten oder Dritter oder zur Wahrung eines ordnungsgemäßen Ablaufs des Verfahrens teilweise untersagt werden. Im Übrigen gilt für den in den Arbeitsraum übertragenen Ton Satz 2 entsprechend.
(2) Tonaufnahmen der Verhandlung einschließlich der Verkündung der Urteile und Beschlüsse können zu wissenschaftlichen und historischen Zwecken von dem Gericht zugelassen werden, wenn es sich um ein Verfahren von herausragender zeitgeschichtlicher Bedeutung für die Bundesrepublik Deutschland handelt. Zur Wahrung schutzwürdiger Interessen der Beteiligten oder Dritter oder zur Wahrung eines ordnungsgemäßen Ablaufs des Verfahrens können die Aufnahmen teilweise untersagt werden. Die Aufnahmen sind nicht zu den Akten zu nehmen und dürfen weder herausgegeben noch für Zwecke des aufgenommenen oder eines anderen Verfahrens genutzt oder verwertet werden. Sie sind vom Gericht nach Abschluss des Verfahrens demjenigen zuständigen Bundes- oder Landesarchiv zur Übernahme anzubieten, das nach dem Bundesarchivgesetz oder einem Landesarchivgesetz festzustellen hat, ob den Aufnahmen ein bleibender Wert zukommt. Nimmt das Bundesarchiv oder das jeweilige Landesarchiv die Aufnahmen nicht an, sind die Aufnahmen durch das Gericht zu löschen.
(3) Abweichend von Absatz 1 Satz 2 kann das Gericht für die Verkündung von Entscheidungen des Bundesgerichtshofs in besonderen Fällen Ton- und Fernseh-Rundfunkaufnahmen sowie Ton- und Filmaufnahmen zum Zwecke der öffentlichen Vorführung oder der Veröffentlichung ihres Inhalts zulassen. Zur Wahrung schutzwürdiger Interessen der Beteiligten oder Dritter sowie eines ordnungsgemäßen Ablaufs des Verfahrens können die Aufnahmen oder deren Übertragung teilweise untersagt oder von der Einhaltung von Auflagen abhängig gemacht werden.
(4) Die Beschlüsse des Gerichts nach den Absätzen 1 bis 3 sind unanfechtbar.
(1) Wer rechtswidrig Gegenstände der Verehrung einer im Staat bestehenden Religionsgesellschaft oder Sachen, die dem Gottesdienst gewidmet sind, oder Grabmäler, öffentliche Denkmäler, Naturdenkmäler, Gegenstände der Kunst, der Wissenschaft oder des Gewerbes, welche in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt werden oder öffentlich aufgestellt sind, oder Gegenstände, welche zum öffentlichen Nutzen oder zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen dienen, beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild einer in Absatz 1 bezeichneten Sache oder eines dort bezeichneten Gegenstandes nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
(1) Der Beschwerdeführer hat die Erklärung abzugeben, inwieweit er das Urteil anfechte und dessen Aufhebung beantrage (Revisionsanträge), und die Anträge zu begründen.
(2) Aus der Begründung muß hervorgehen, ob das Urteil wegen Verletzung einer Rechtsnorm über das Verfahren oder wegen Verletzung einer anderen Rechtsnorm angefochten wird. Ersterenfalls müssen die den Mangel enthaltenden Tatsachen angegeben werden.
(1) Wer rechtswidrig Gegenstände der Verehrung einer im Staat bestehenden Religionsgesellschaft oder Sachen, die dem Gottesdienst gewidmet sind, oder Grabmäler, öffentliche Denkmäler, Naturdenkmäler, Gegenstände der Kunst, der Wissenschaft oder des Gewerbes, welche in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt werden oder öffentlich aufgestellt sind, oder Gegenstände, welche zum öffentlichen Nutzen oder zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen dienen, beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild einer in Absatz 1 bezeichneten Sache oder eines dort bezeichneten Gegenstandes nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
(1) Wer rechtswidrig Gegenstände der Verehrung einer im Staat bestehenden Religionsgesellschaft oder Sachen, die dem Gottesdienst gewidmet sind, oder Grabmäler, öffentliche Denkmäler, Naturdenkmäler, Gegenstände der Kunst, der Wissenschaft oder des Gewerbes, welche in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt werden oder öffentlich aufgestellt sind, oder Gegenstände, welche zum öffentlichen Nutzen oder zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen dienen, beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das Erscheinungsbild einer in Absatz 1 bezeichneten Sache oder eines dort bezeichneten Gegenstandes nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert.
(3) Der Versuch ist strafbar.
(1) Die Kosten eines zurückgenommenen oder erfolglos eingelegten Rechtsmittels treffen den, der es eingelegt hat. Hat der Beschuldigte das Rechtsmittel erfolglos eingelegt oder zurückgenommen, so sind ihm die dadurch dem Nebenkläger oder dem zum Anschluß als Nebenkläger Berechtigten in Wahrnehmung seiner Befugnisse nach § 406h erwachsenen notwendigen Auslagen aufzuerlegen. Hat im Falle des Satzes 1 allein der Nebenkläger ein Rechtsmittel eingelegt oder durchgeführt, so sind ihm die dadurch erwachsenen notwendigen Auslagen des Beschuldigten aufzuerlegen. Für die Kosten des Rechtsmittels und die notwendigen Auslagen der Beteiligten gilt § 472a Abs. 2 entsprechend, wenn eine zulässig erhobene sofortige Beschwerde nach § 406a Abs. 1 Satz 1 durch eine den Rechtszug abschließende Entscheidung unzulässig geworden ist.
(2) Hat im Falle des Absatzes 1 die Staatsanwaltschaft das Rechtsmittel zuungunsten des Beschuldigten oder eines Nebenbeteiligten (§ 424 Absatz 1, §§ 439, 444 Abs. 1 Satz 1) eingelegt, so sind die ihm erwachsenen notwendigen Auslagen der Staatskasse aufzuerlegen. Dasselbe gilt, wenn das von der Staatsanwaltschaft zugunsten des Beschuldigten oder eines Nebenbeteiligten eingelegte Rechtsmittel Erfolg hat.
(3) Hat der Beschuldigte oder ein anderer Beteiligter das Rechtsmittel auf bestimmte Beschwerdepunkte beschränkt und hat ein solches Rechtsmittel Erfolg, so sind die notwendigen Auslagen des Beteiligten der Staatskasse aufzuerlegen.
(4) Hat das Rechtsmittel teilweise Erfolg, so hat das Gericht die Gebühr zu ermäßigen und die entstandenen Auslagen teilweise oder auch ganz der Staatskasse aufzuerlegen, soweit es unbillig wäre, die Beteiligten damit zu belasten. Dies gilt entsprechend für die notwendigen Auslagen der Beteiligten.
(5) Ein Rechtsmittel gilt als erfolglos, soweit eine Anordnung nach § 69 Abs. 1 oder § 69b Abs. 1 des Strafgesetzbuches nur deshalb nicht aufrechterhalten wird, weil ihre Voraussetzungen wegen der Dauer einer vorläufigen Entziehung der Fahrerlaubnis (§ 111a Abs. 1) oder einer Verwahrung, Sicherstellung oder Beschlagnahme des Führerscheins (§ 69a Abs. 6 des Strafgesetzbuches) nicht mehr vorliegen.
(6) Die Absätze 1 bis 4 gelten entsprechend für die Kosten und die notwendigen Auslagen, die durch einen Antrag
- 1.
auf Wiederaufnahme des durch ein rechtskräftiges Urteil abgeschlossenen Verfahrens oder - 2.
auf ein Nachverfahren (§ 433)
(7) Die Kosten der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand fallen dem Antragsteller zur Last, soweit sie nicht durch einen unbegründeten Widerspruch des Gegners entstanden sind.