Landessozialgericht Baden-Württemberg Urteil, 23. Nov. 2005 - L 5 KA 1484/05

bei uns veröffentlicht am23.11.2005

Tatbestand

 
Der Kläger begehrt eine Ermächtigung zur Teilnahme an der psychotherapeutischen ambulanten Versorgung ehemaliger Sexualstraftäter.
Dem 1952 geborenen Kläger wurde am 4. Januar 1999 die Approbation als Psychologischer Psychotherapeut erteilt (Bl. 5 Verwaltungsakte - VA-) und am 21. September 2000 wurde er in das Psychotherapeutenregister eingetragen (Bl. 9 VA). Derzeit ist er als Fachbereichsleiter der psychotherapeutischen Ambulanz im Verein Bewährungshilfe e. V. in S. tätig.
Mit Schreiben vom 18. Juni 2001 (Bl. 12 VA) beantragte der Kläger die Ermächtigung zur Teilnahme an der psychotherapeutischen ambulanten Versorgung ehemaliger Sexualstraftäter. Zur Begründung führte er aus, dass eine ausreichende ambulante psychotherapeutische Versorgung von Sexualstraftätern derzeit nicht gewährleistet sei, sodass zur Erfüllung des Sicherstellungsauftrages die persönliche Ermächtigung eines für die Behandlung qualifizierten Leistungserbringers erforderlich sei. Nach § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV könnten über den Kreis der zugelassenen Leistungserbringer hinaus weitere Ärzte zur vertragsärztlichen Versorgung ermächtigt werden, sofern dies notwendig sei, um einen begrenzten Personenkreis zu versorgen. Vorliegend handele es sich ausschließlich um Sexualstraftäter, für die die notwendige ambulante psychotherapeutische Versorgung nach ihrer Entlassung aus dem Strafvollzug nicht, wie während ihres Aufenthalts im Justiz- oder Maßregelvollzug, zur Verfügung stehe. Sexualstraftäter, die nach einer Entlassung aus dem Maßregelvollzug vom System der Sozialversicherung erfasst würden, fänden bei den bislang zur Verfügung stehenden Leistungserbringern für psychotherapeutische Behandlung im Großraum S. keine adäquate Hilfe. Der Umgang mit diesen Personen erfordere eine besondere Tätigkeitsausrichtung und Qualifikation, sowie besondere Erfahrung im Umgang mit den bestehenden Problemen dieser Persongruppe, um die Motivation für eine der Problematik angemessene Therapie wecken zu können. Er verfüge über die fachlichen Voraussetzungen und habe weit reichende Vorerfahrung in der ambulanten Behandlung von psychisch gestörten Persönlichkeiten. Er arbeite verantwortlich in der psychotherapeutischen Ambulanz für straffällig gewordene Sexualstraftäter des Vereins für Bewährungshilfe S. e. V. mit.
Mit Beschluss vom 14. November 2001 (Bescheid 1. März 2002) lehnte der Zulassungsausschuss für Ärzte den Antrag des Klägers ab (Bl. 46/48 VA). Zur Begründung führte er aus, durch die Rechtsprechung seien drei Ermächtigungsformen entwickelt worden. Im vorliegenden Fall sei eine Bedarfsermächtigung nach § 116 SGB V i. V. m. § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV einschlägig. Diese setze eine Lücke in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung voraus. Eine solche Lücke habe jedoch vom Zulassungsausschuss nicht festgestellt werden können. Für den Planungsbereich Stadtkreis S. und die Gruppe der Psychotherapeuten sei ein Versorgungsgrad von 124,1 % festgestellt worden (Stand 18. Juli 2001 - s. auch Auszug aus dem Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen vom 24. Oktober 2001 mit einem Versorgungsgrad von 124, 6 % - Bl. 26 VA-). Es sei nicht ersichtlich, dass trotz dieses exorbitant hohen Versorgungsverhältnisses eine Versorgungslücke aus quantitativ-allgemeinen Gründen bestehe. Die Leistungen, die der Kläger im Rahmen seiner Ermächtigung zu erbringen begehre, würden von einer Vielzahl von im Planungsbereich niedergelassenen Psychotherapeuten erbracht und abgerechnet. Der Zulassungsausschuss könne eine Ermächtigung nur zur Erbringung kurativer Leistungen aussprechen. Der Zulassungsausschuss sei nicht davon überzeugt, dass niedergelassene Vertragsärzte nicht in der Lage sein sollten, kurative Leistungen an Personen erbringen zu können, die wegen einer Straftat aus dem Bereich der Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung vorbestraft seien. Auch sei noch in keiner Weise evaluiert worden, dass eine psychotherapeutische Behandlung auch einen prophylaktischen Effekt haben könnte. Darüber hinaus habe sich die nicht aufzulösende Frage ergeben, ob für gegebenenfalls trotzdem notwendige präventive Maßnahmen nicht die freie Heilfürsorge Träger sei. Da keine bestehende oder drohende Unterversorgung im Stadtkreis S. habe festgestellt werden können und ebenfalls keine Versorgungslücke im Leistungsangebot der niedergelassenen Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten zu erkennen sei, sei der Antrag zurückzuweisen.
Dagegen erhob der Kläger Widerspruch zu dessen Begründung er u. a. eine Stellungnahme der Bewährungshilfe S. e. V. zum Beschluss des Zulassungsschusses vorlegte (Bl. 199/194 VA). Hieraus ergebe sich, warum für die vertragspsychotherapeutische ambulante Behandlung bei ehemaligen Sexualstraftätern besondere fachliche und persönliche Voraussetzungen in der Person des Psychotherapeuten vorliegen müssten. Es ergebe sich ferner hieraus, dass diese Anforderungen in der Person des Klägers zu finden seien. Die Stellungnahme lasse außerdem den Schluss zu, dass es völlig unwahrscheinlich sei, dass die bereits im Planungsbereich niedergelassenen Vertragspsychotherapeuten den bestehenden Bedarf, die besondere Personengruppe ehemaliger Sexualstraftäter zu therapieren, abdecken könne. Ferner wurde der Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung des Modellprojekts "Psychotherapeutische Ambulanz für Sexualstraftäter" (Bl. 193/68 VA), eine kleine Anfrage des Abgeordneten MdL E. K. (FDP-DVP) vom 23. November 1999 (Bl. 68 VA) sowie die Antwort des Justizministeriums Baden-Württemberg (Drucksache 12/4604-Bl. 67 VA) vorgelegt.
Mit Beschluss vom 26. Juni 2002 (Bescheid 24. Juli 2002) wies der beklagte Berufungsausschuss den Widerspruch zurück. Zur Begründung führte er aus, der Kläger habe beantragt, zur Teilnahme an der ambulanten vertragspsychotherapeutischen Versorgung ehemaliger Sexualstraftäter ermächtigt zu werden. Weder die Medizin noch die Psychotherapie kenne die Krankheit "ehemalige Sexualstraftäter". Es handele sich hier nicht um eine Krankheitsdiagnose, sondern eine soziale. Der Beklagte verkenne nicht, dass Sexualstraftäter einer Krankenbehandlung bedürften, wenn bei ihnen eine Krankheitsdiagnose vorliege. Dem Beklagten sei bekannt, dass niedergelassene Psychotherapeuten Patienten behandelten, die entlassene Sexualstraftäter seien oder Sexualstraftaten begangen hätten, ohne schon verurteilt zu sein oder solche Patienten bei denen die Gefahr bestehe, ausgelöst durch ihre Krankheit Sexualdelikte zu begehen. Er verkenne auch nicht die Leistungen und Intension des Bewährungshilfevereines, sehe allerdings aufgrund bestehender gesetzlicher Bestimmungen für die Versorgung der Versicherten keine Möglichkeit die Versichertengemeinschaft über die Ermächtigung des Klägers an den Kosten des Fachbereichs psychotherapeutischer Versorgung ehemaliger Sexualstraftäter zu beteiligen. In erster Linie habe die psychotherapeutische Versorgung der Versicherten durch niedergelassene Vertragspsychotherapeuten zu erfolgen. Nur in Ausnahmefällen, § 116 SGB V entsprechend, könnten angestellte Psychotherapeuten zur Teilnahme an der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Vorliegend könne allenfalls eine Bedarfsermächtigung zum Tragen kommen. Voraussetzung sei das Vorliegen eines quantitativ-allgemeinen Bedarfs, also das Bestehen einer Versorgungslücke. Der nach den Bedarfsplanungs-Richtlinien zuständige Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen habe für die Gruppe der Psychotherapeuten am 20. Februar 2002 einen Versorgungsgrad von 123,3 % im Planungsbereich Stadtkreis S. festgestellt. Damit stehe fest, dass keine Versorgungslücke in der psychotherapeutischen Behandlung der Versicherten im Stadtkreis S. vorliege. Darüber hinaus habe der Beklagte geprüft, ob der Kläger zu ermächtigen wäre, weil er besondere Untersuchungs- und Behandlungsmethoden anbieten würde, wobei diese sich nicht "ehemalige Sexualstraftäter" beziehen müssten sondern auf Personen, die wegen eines Sexualdelikts mit Freiheitsstrafe bestraft worden seien und nunmehr aus der Haft entlassen seien, aber an einer behandlungsbedürftigen Krankheit leiden würden, die ursächlich gewesen sei für das von ihnen begangene Sexualdelikt. Nach den Feststellungen des Beklagten seien die im Planungsbereich niedergelassenen Vertragspsychotherapeuten fachlich qualifiziert zur ambulanten vertragspsychotherapeutischen Behandlung auch von Patienten, die einmal wegen eines Sexualdelikts bestraft worden seien. Die zugrunde liegenden Interventionsmodelle seien Teil des Hauptstudiums und z. B. des Curriculums der verhaltenstherapeutischen Ausbildungsinstitute. Der Kläger biete darüber hinaus keine besonderen Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden im Sinne der Behandlung von Kranken an. Eine Vertagung der Sitzung des Beklagten komme im Hinblick auf die vom Kläger begonnene Umfrage unter den niedergelassenen Psychotherapeuten nicht in Betracht.
Der Kläger hat gegen den ihm am 3. September 2002 zugestellten Beschluss am 27. September 2002 Klage vor dem Sozialgericht Stuttgart (SG) erhoben. Zur Begründung hat seine Bevollmächtigte geltend gemacht, nach § 98 Nr. 11 SGB V i. V. m. den § 31 Abs. 1, 1 Abs. 3 Ärzte-ZV könnten über den Kreis der zugelassenen Psychotherapeuten hinaus weitere Psychotherapeuten zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigt werden, sofern dies erforderlich sei, um eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung abzuwenden oder einen begrenzten Personenkreis zu versorgen. Die Ermächtigung des Klägers sei erforderlich, um den begrenzten Personenkreis der ehemaligen Sexualstraftäter ausreichend versorgen zu können. Aus der Zulassungsbeschränkung ergebe sich lediglich, dass ein quantitativer Bedarf an der Zulassung von Psychotherapeuten nicht bestehe. Dies werde vom Kläger nicht bestritten. Es bestehe jedoch eine qualitative Versorgungslücke für diesen Personenkreis, der aufgrund einer behandlungsbedürftigen Persönlichkeitsstörung ein Sexualstrafdelikt begangen habe. Der Beklagte habe das Vorliegen einer Versorgungslücke aufgrund mangelnder Sachverhaltsaufklärung zu Unrecht verneint. Zwischenzeitlich liege das Ergebnis der Umfrage des Vereins Bewährungshilfe S. e. V. bei den niedergelassenen Psychotherapeuten vor, wobei angefragt worden sei, ob dem jeweils angeschriebenen Psychotherapeuten Patienten vermittelt werden dürften, die aus Kapazitätsgründen beim Verein Bewährungshilfe S. e. V. nicht umgehend behandelt werden könnten. Von den insgesamt 251 angeschriebenen Psychotherapeuten hätten 50 geantwortet. 47 davon hätten eine Vermittlung abgelehnt, ein Psychotherapeut habe mitgeteilt, dass er sich dies noch überlege und zwei erteilten Zusagen, die jedoch an Bedingungen wie Wartezeit, Kosten etc. geknüpft gewesen seien. Dem Ergebnis der Umfrage sei eindeutig zu entnehmen, dass die psychotherapeutische Versorgung ehemaliger Straftäter durch niedergelassene Psychotherapeuten nicht gewährleistet sei. Es sei nicht nachvollziehbar, warum das Ergebnis der damaligen Umfrage nicht relevant sein sollte. Aus dieser Umfrage ergebe sich, dass die niedergelassenen Psychotherapeuten entweder nicht in der Lage oder nicht willens seien, psychische Störungen zu behandeln, wenn der Patient aufgrund dieser Störungen straffällig geworden sei. Die Umfrage bestätige auch die allgemein in der Praxis gemachten Erfahrungen. Im deutschen Ärzteblatt (Heft 12 v. 22. März 2002, S. 584) werde auf eine Münchner Studie verwiesen, die zeige, "dass selbst in einer Stadt wie München, in der es sehr viele ambulant tätige Psychotherapeuten gebe, der Behandlungsbedarf von Straftätern keineswegs gedeckt sei". Es werde auch auf weitere Literatur verwiesen (Grüger/Dahle "Sexualstraftaten und Gewaltdelinquenz"), wonach das Hauptproblem der ambulanten Behandlung von Straftätern in der Motivation von Therapeuten gesehen werde, die sich u. a. vor Therapieversagern und davor fürchteten, zur Rechenschaft gezogen zu werden oder dass ihre Praxis in Verruf komme, wenn einer ihrer Patienten während oder nach der Behandlung rückfällig werden sollte.
Auch die Unzuverlässigkeit von Patienten, die unter Auflage kämen, werde immer wieder als in der niedergelassenen Praxis schlecht verkraftbarer ökonomischer Gesichtspunkt ins Spiel gebracht. Auch das Justizministerium habe in seiner Antwort auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten E. K. (Landtagsdrucksache 12/4604 v. 23. November 1999) unter Ziffer 3 darauf hingewiesen, dass nicht genügend ambulante Therapieplätze bei niedergelassenen Psychotherapeuten für die Behandlung von Sexualstraftätern zur Verfügung stünden. Dort werde auch ausgeführt, dass insbesondere Patienten mit nachhaltigeren Sexualdelikten in der Vorgeschichte und sozialer Auffälligkeit im Rahmen einer bedingten Entlassung nur sehr schwer zu niedergelassenen Psychotherapeuten zu vermitteln seien. Als Grund für die mangelnde Kapazität werde angegeben, dass die meisten niedergelassenen Therapeuten einer Zusammenarbeit mit juristischen Instanzen ablehnend gegenüber stünden und eine Übernahme einer ambulanten Behandlung scheuten, da sie befürchten müssten, über das nicht völlig auszuschließende Rückfallrisiko der Sexualstraftäter in öffentlichen Misskredit zu geraten.
Weiter hat der Kläger geltend gemacht, dass für die Behandlung von psychischen Störungen ehemaliger Straftäter auch besondere Fachkenntnisse und die Anwendung besonderer Methoden erforderlich seien. Zum Krankheitsbild der Patienten gehöre, dass sie ihre Persönlichkeitsstörung verdrängten und diese wie das krankheitsbedingte Handeln leugneten. Der Therapeut sehe sich einem völlig untypischen Patienten gegenüber, der in der Regel auch nicht motiviert sei, sich behandeln zu lassen. Die dennoch erforderliche Behandlung bedürfe daher auch besonderer Methoden:
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- Aufgrund der fehlenden Motivation und des Leugnens des krankheitsbedingten Handelns müssten Fakten von außerhalb herangezogen werden, wie Urteile und Zeugenaussagen, damit sich der Therapeut dem Klienten nähern und mit diesem arbeiten könne. Diese Methode sei völlig untypisch für praktizierende Psychotherapeuten.
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- Zur Behandlung sei die Konfrontation des Patienten mit Opferschäden erforderlich. Dazu seien viele Therapeuten nicht in der Lage. Der behandelnde Therapeut müsse sich auch selbst einer fachspezifischen Supervision unterziehen, in der forensische Besonderheiten der Psychotherapie Berücksichtigung fänden.
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- Eine spezielle forensische Psychotherapie sei noch nicht Bestandteil der psychotherapeutischen Ausbildung. Eine solche werde jedoch für erforderlich gehalten und sei gerade im Aufbau begriffen. Insoweit werde auf die Untersuchung der Sektion forensische Psychotherapie in Ulm verwiesen, mit der die Erwartung verknüpft sei, spezifische Interaktionsmuster zwischen Patienten und Therapeuten identifizieren zu können, die Einsichtsprozesse und Verhaltensänderungen bewirkten, und die sowohl im Hinblick auf Verlaufs- und Prognosebeurteilungen der Therapie als auch im Hinblick auf die Aus- und Weiterbildung von Therapeuten verwendbar sein könnten.
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- Um die besondere Methode anwenden zu können, benötige der behandelnde Psychotherapeut ein entsprechendes Netzwerk, bestehend aus strukturellen Kontakten zu Gerichten, Strafvollzug, Bewährungshelfer u. a., das den niedergelassenen Psychotherapeuten in der Regel fehle. Der Kläger könne insoweit auf den Verein Bewährungshilfe S. e. V. zurückgreifen.
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- Damit ein Austausch zwischen Behandler und Justizstellen möglich sei, bedürfe es der Schweigepflichtsentbindung des Therapeuten durch den Patienten. Vertragspsychotherapeuten seien zumeist nicht bereit, mit einer Schweigepflichtsentbindung und einem Informationsaustausch mit Justizstellen zusammen zu arbeiten.
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Der Kläger beabsichtige auch, Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen zu erbringen, auf die die Patienten einen gesetzlichen Anspruch hätten. Es gehe nicht um die Behandlung einer Krankheit namens "Ehemalige Sexualstraftäter", wovon der Beklagte auszugehen scheine, sondern um die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen im Sinne der ICD 10. Die von dem Patienten begangenen Straftaten seien lediglich Symptome dieser psychischen Störung, sowie auch andere zwanghafte Handlungen Symptome einer Persönlichkeitsstörung sein könnten. Soweit der Beklagte darauf verweise, dass von 2003 an jeder Sexualstraftäter einen Therapieplatz beanspruchen solle, handele es sich um sozialtherapeutische Maßnahmen, nicht dagegen um psychotherapeutische Behandlungen. Der Anspruch auf einen Therapieplatz solle zudem nur während der Haft bestehen. Da die vertragspsychotherapeutische Versorgung ehemaliger Sexualstraftäter durch die zugelassenen Therapeuten nicht sichergestellt sei, bestehe ein Anspruch auf Erteilung der Ermächtigung. Da der Beklagte bereits das Vorliegen der Voraussetzung für eine Ermächtigung verneint und daher von dem eingeräumten Ermessen keinen Gebrauch gemacht habe, wäre - für den Fall, dass das Ermessen vorliegend entgegen dem oben Dargelegten nicht auf null reduziert wäre - jedenfalls den höchst hilfsweise gestellten Anträgen auf Neubescheidung unter Beachtung der Rechtsauffassung des SG statt zu geben.
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Der Beklagte ist dem entgegen getreten und hat darauf verwiesen, dass die Ermächtigung von der Prüfung des Vorliegens eines Bedarfs abhängig sei, ohne dass ein Arzt oder Psychotherapeut unter Berufung auf die Bedarfssituation vor Ort einen Rechtsanspruch auf Ermächtigung habe. Nach der Rechtsprechung des BSG bestehe eine durch die Ermächtigung zu schließende Versorgungslücke entweder in quantitativer oder in qualitativer Hinsicht. Eine Versorgungslücke in quantitativer Hinsicht liege vor, wenn die Zahl der zugelassenen Vertragsärzte/-Psychotherapeuten nicht ausreiche, um den Bedarf einer entsprechenden Leistung sicherzustellen. Eine Versorgungslücke in qualitativer Hinsicht liege vor, wenn bestimmte, für eine ausreichende vertragsärztliche/-psychotherapeutische Versorgung benötigte Leistungen von den zugelassenen Vertragsärzten/-Psychotherapeuten nicht angeboten würden. Im Planungsbereich S. bestehe weder eine quantitative noch eine qualitative Versorgungslücke. Der Versorgungsgrad betrage 123,8 % für die Gruppe der Psychotherapeuten. Damit sei der Planungsbereich Stadtkreis S. gesperrt, sodass eine Zulassung ebenso wie eine Ermächtigung ausscheide. Der Kläger scheine nunmehr auch davon auszugehen, dass der "ehemalige Sexualstraftäter" keine Krankheit sei, nicht jedoch, dass ein "ehemaliger Straftäter" ein Krankheitsbegriff sei. Damit habe der Kläger eingeräumt, dass sein Ermächtigungsantrag auf einem Missverständnis beruhe, denn was der Kläger machen wolle, sei, aufgrund juristischer bzw. gerichtlicher Therapieanweisungen Straftäter, also eine Gruppe rechtlich markierter Menschen, dahin zu bringen, nicht mehr straffällig zu werden. Der Kläger spreche insoweit sicherlich Bewährungsauflagen an. Nicht verständlich sei, dass er dies in seinem Schreiben vom 3. Juli 2002 nicht klar und unmissverständlich ausgeführt habe. Sein Anliegen habe darum auch nicht richtig verstanden werden können, weshalb die Ergebnisse seiner damaligen Umfrage nicht relevant gewesen seien. Das Missverständnis liege insbesondere darin, dass der Kläger nicht die Krankenbehandlung sondern die Prävention anspreche. Vertragspsychotherapeuten seien jedoch Erbringer der Leistungen, auf die der in der gesetzlichen Krankenversicherung Versicherte Anspruch habe, nämlich auf Leistungen zur Behandlung und Verhütung einer Krankheit, und keinen Anspruch auf das, zu was der Kläger ermächtigt werden wolle. Sofern der Kläger zur Behandlung der Gruppe der Menschen, die wegen eines Sexualdeliktes bestraft worden seien ("Sexualstraftäter"), ermächtigt werden wolle, sei darauf hinzuweisen, dass Mitglieder dieser Gruppe, die einer Krankenbehandlung bedürften und in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert seien, Anspruch auf Behandlung durch niedergelassene Vertragsärzte/-Psychotherapeuten hätten und diese Behandlung auch erhielten. Die persönliche und fachliche Qualifikation der im Stadtkreis S. niedergelassenen Vertragstherapeuten zur vertragspsychotherapeutischen Behandlung von Krankheiten ehemaliger Sexualstraftäter sei gegeben. Die zugrunde liegenden Störungs- und Interventionsmodelle seien Teil des Hauptstudiums und z. B. des Curriculums der Verhaltenstherapeutischen Ausbildungsinstitute. Der medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) Baden-Württemberg sei nach Prüfung des Ansinnens des Klägers der Auffassung, dass die in den Therapie-Richtlinien angegebenen Behandlungsverfahren von den niedergelassenen Ärzten und Psychologischen Psychotherapeuten ebenso bei ehemaligen Sexualstraftätern angewandt werden könnten. Soweit der Kläger sein Begehren auf die Bestimmungen des § 116 SGB V und der §§ 31 Abs. 1, 1 Abs. 3 Ärzte-ZV stütze, scheitere die Anwendung dieser Vorschrift schon am Ergebnis der Bedürfnisprüfung. Der Planungsbereich S. sei ein gesperrter Planungsbereich, es bestehe daher keine Versorgungslücke und damit kein Bedarf. Entgegen der Meinung des Klägers seien auch die Voraussetzungen für die Anwendung der Alternative "b" nicht gegeben, da "Sexualstraftäter" nicht vergleichbar seien mit den in der Vorschrift genannten Beispielen von Patientengruppen wie "Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation" und "Beschäftigten eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebs". Soweit der Kläger vortrage, der Beklagte habe den Sachverhalt mangelhaft aufgeklärt, werde auf den Versorgungsgrad von 123,8 % im Planungsbereich verwiesen. Es dürfte nach Auffassung des Beklagten unstreitig sein, dass Persönlichkeitsstörungen, die Krankheitswert hätten, behandlungsbedürftig seien und Psychotherapeuten als Behandler in Betracht kämen. Soweit der Kläger der Ansicht sei, dass nur ausgesuchte Psychotherapeuten, zu denen er sich zähle, zu der Behandlung derartiger Persönlichkeitsstörungen bei Sexualstraftätern in der Lage seien, irre der Kläger. Eine Aufsplittung der Bedarfsprüfung dahingehend, dass untersucht werden müsse, ob für ein Teilgebiet genügend Behandler im Planungsbereich vorhanden seien, sei von der höchstrichterlichen Rechtsprechung abgelehnt bzw. untersagt worden. Eine besondere Bedürfnisprüfung bezogen auf die Behandlung von "Sexualtätern" sei daher nicht durchzuführen. Es werde nicht verkannt, dass im Interesse der Bevölkerung eine Notwendigkeit zur Betreuung entlassener Strafgefangener bestehe. Diese Betreuung sei aber eine gesellschaftliche Aufgabe und keine Aufgabe der Krankenversorgung.
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Mit Urteil vom 21. Februar 2005 hat das SG der Klage stattgegeben und den Beklagten unter Aufhebung seines Beschlusses vom 26. Juni 2002 verurteilt, über den Antrag des Klägers vom 18. Juni 2001 unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts erneut zu entscheiden. Im Übrigen hat es die Klage (soweit sie auf unmittelbare Verpflichtung zur Erteilung der Ermächtigung ging) abgewiesen. Das SG hat hierbei die Auffassung vertreten, dass die Klage insoweit begründet sei, als der Beklagte unter Aufhebung seines Beschlusses zur Neubescheidung des Antrages des Klägers unter Beachtung der Rechtsauffassung zu verurteilen sei. Es hat in dem Zusammenhang darauf verwiesen, dass Gegenstand des Verfahrens nicht Maßnahmen der Prävention seien sondern die Ermächtigung zur Teilnahme an der psychotherapeutischen ambulanten Versorgung von Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen, die wegen Sexualdelikten vorbestraft seien, wegen psychischen Erkrankungen im Sinne der ICD 10, die im Zusammenhang mit dem begangenen Sexualdelikt stünden. Nicht zu beanstanden sei die Entscheidung des Beklagten insoweit, als eine Ermächtigung des Klägers zur Teilnahme an der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung aus quantitativ-allgemeinen Gründen mangels Vorliegen eines entsprechenden Bedarfs von vorneherein ausscheide. Hier habe der Beklagte zu Recht auf den Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen vom 20. Februar 2002 abgestellt, wonach für die Gruppe der Psychotherapeuten im Planungsbereich Stadtkreis S. ein Versorgungsgrad von 123,3 % festgestellt worden sei. Ein quantitativer Versorgungsbedarf im Sinne von § 31 Abs. 1 a Ärzte-ZV liege in einem gesperrten Planungsbereich grundsätzlich nicht vor. Ebenso scheide eine Ermächtigung des Klägers nach § 31 Abs. 1 a Ärzte-ZV aus qualitativ-speziellen Gründen aus. Es sei zwar unbestritten, dass der Kläger wohl über besondere Erfahrungen in der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen bei ehemaligen Sexualstraftätern verfüge. Die speziellen Kenntnisse des die Ermächtigung begehrenden Arztes müssten sich jedoch in einem besonderen Angebot von Leistungen niederschlagen, und zwar von solchen, die zur ausreichenden ambulanten ärztlichen Versorgung benötigt, von den niedergelassenen Vertragsärzten jedoch nicht oder nicht ausreichend angeboten würden. Vorliegend bestehe rein äußerlich kein besonderes Leistungsspektrum, das nicht auch von den niedergelassenen Psychotherapeuten erbracht werden würde. Insoweit würden auch die gleichen Gebührenziffern nach dem EBM abgerechnet werden. Es müsse auch nach wie vor davon ausgegangen werden, dass grundsätzlich auch andere Psychotherapeuten, die nicht den Hintergrund des Klägers einer langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit ehemaligen Sexualstraftätern hätten, dennoch in der Lage seien, diese Versicherten in psychotherapeutisch ausreichendem Maße zu betreuen. Es möge zwar sein, dass der Kläger aufgrund seiner besonderen Erfahrungen auf diesem Gebiet möglicherweise effektiver tätig sein könne als andere Psychotherapeuten, dies allein würde jedoch eine Ermächtigung aus qualitativ-speziellen Gründen nicht rechtfertigen. Darüber hinaus sei auch für das SG nicht ersichtlich, dass der Kläger über andere Behandlungs- und Untersuchungsmethoden verfüge als die anderen zugelassen Psychotherapeuten, auch wenn gewisse Besonderheiten wie etwa das Heranziehen von Fakten von außerhalb oder die Konfrontation mit Opferschäden in der normalen psychotherapeutischen Arbeit untypisch seien.
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Zu Unrecht habe der Beklagte jedoch die Voraussetzungen des § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV verneint und insoweit die erforderliche Bedarfsprüfung nicht vorgenommen. Nach dieser Regelung könnten die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte/Psychotherapeuten hinaus weitere Psychotherapeuten zur Teilnahme an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung ermächtigten, sofern dies notwendig sei, um einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes. Der Kläger begehre vorliegend die Ermächtigung zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen bei ehemaligen Sexualstraftätern. Hierbei handele es sich um eine abgrenzbare Gruppe, nämlich der Personen, die wegen Sexualdelikten vorbestraft seien und auch nicht um eine generelle Ermächtigung zur Behandlung dieser Patienten, sondern dem Kläger gehe es um die Behandlung der Persönlichkeitsstörungen, die im Zusammenhang mit der begangenen Sexualstraftat stünden. Das SG sei hierbei der Auffassung, dass es sich bei dieser Gruppe um einen begrenzten Personenkreis im Sinne der Regelung von § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV handele. Die genannten Beispielsfälle, nämlich Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes, würden zwar einen örtlichen Bezug aufweisen (mit Hinweis auf das Urteil des erkennenden Senats v. 30. April 2003 - L 5 KA 2805/01 -), insoweit handele es sich jedoch nur um Beispielsfälle zur Konkretisierung des unbestimmten Rechtsbegriffs "begrenzter Personenkreis", wie sich auch durch die Formulierung zeige. Verwendet worden sei das Wort "beispielsweise" und nicht "insbesondere", sodass das SG der Auffassung sei, dass der Begriff "begrenzter Personenkreis" nicht zwingend eingeschränkt in dem Sinne ausgelegt werden müsse, dass nur solche Personenkreise gemeint seien, die durch den Bezug zu einer bestimmten Einrichtung oder einem bestimmten Ort abgrenzbar seien. Die Gruppe der ehemaligen Sexualstraftäter bzw. wegen Sexualdelikten vorbestrafter Personen sei für sich ohne weiteres von der Gesamtbevölkerung abgrenzbar. Auch nach dem Sinn und Zweck der Regelung, Versorgungslücken zu schließen, die nicht auf einem quantitativ-allgemeinen oder qualitativ-speziellen Bedarf beruhten, sondern nur eine tatsächlich abgrenzbare Gruppe von Versicherten beträfe, erscheine es geboten, die Gruppe der "ehemaligen Sexualstraftäter" als begrenzten Personenkreis im Sinne von § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV zu verstehen. Nach dem Vortrag des Klägers habe das SG auch massive Zweifel daran, dass die psychotherapeutische Versorgung ehemaliger Sexualstraftäter tatsächlich gesichert sei. Insbesondere die vom Kläger bzw. dem Bewährungshilfeverein S. e. V. durchgeführte Umfrage unter sämtlichen niedergelassenen Psychotherapeuten deute darauf hin, dass insoweit eine Versorgungslücke bestehe. Insgesamt bestünden auch im Hinblick auf die vorgelegte Literatur deutliche Anhaltspunkte dafür, dass die Versorgung gerade der bereits straffällig gewordenen Personen mit entsprechenden Persönlichkeitsstörungen nicht gesichert sei. Der Beklagte könne sich insoweit nicht darauf berufen, er sei nur für die kurative Psychotherapie und nicht für forensische Psychotherapie zuständig.
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Nach alledem komme eine Ermächtigung des Klägers nach § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV grundsätzlich in Betracht. Von einer Ermessensreduzierung auf null mit der Folge, dass dem Kläger gerichtlich die beantragte Ermächtigung zu erteilen wäre, könne allerdings vorliegend nicht ausgegangen werden, da das Vorliegen eines entsprechenden Bedarfes noch nicht ausreichend geklärt sei. Insoweit werde der Beklagte im Rahmen des ihm zustehenden Beurteilungsspielraums weitere Feststellungen zu treffen haben. Insbesondere werde er zu ermitteln haben, wie viele Patienten tatsächlich im Planungsbereich betroffen seien.
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Der Beklagte und die Beigeladene Ziffer 1 haben gegen das ihnen jeweils mit Empfangsbekenntnis am 24. März 2005 zugegangene Urteil am 21. April 2005 bzw. bereits am 14. April 2005 Berufung eingelegt, der Kläger hat gegen das ihm am 24. März 2004 zugestellte Urteil am Montag, den 25. April 2005 Berufung eingelegt.
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Zur Begründung seiner Berufung macht der Beklagte geltend, vor Erörterung der Frage, ob der Personenkreis der Sexualstraftäter ein begrenzter Personenkreis im Sinne der Vorschrift des § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV sei, sei zu untersuchen, ob der Kläger überhaupt zur Teilnahme an der ambulanten vertragsärztlichen/vertragspsychotherapeutischen Versorgung ermächtigt werden könne. Der Kläger könne als leitender Psychotherapeut der Einrichtung psychotherapeutische Ambulanz des Bewährungshilfevereins weder zur Teilnahme an der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung ermächtigt werden noch könne er als psychologischer Psychotherapeut zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassen werden.
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Der Ermächtigung des Klägers stünden die Vorgaben im Anforderungsprofil im Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung des Modellprojekts: "Psychotherapeutischer Ambulanz für Sexualstraftäter", sowie die Anforderungen, die der Kläger im Fragebogen seiner Umfrage zur Prüfung des Bedarfs aufgeführt habe, entgegen. Aus diesen ergebe sich, dass er in der Behandlung an juristische und gerichtliche Therapieweisungen gebunden sei und für jeden Behandlungsfall einer kontinuierlichen Supervision unterliege. Hieraus folge, dass er die Klienten (so würden diese von ihm in den vorgelegten Unterlagen bezeichnet werden) unter Aufsicht zu behandeln habe und melden müsse, wenn ein Klient nicht mehr zur Behandlung erscheine, prophylaktisch behandeln, zukünftige Klienten während ihrer Inhaftierung aufsuchen und Klienten von der Notwendigkeit einer Behandlung überzeugen müsse. Dies alles seien Tätigkeiten, die unvereinbar seien, sowohl mit dem rechtlichen Status eines Vertragsarztes oder Vertragspsychotherapeuten als auch unvereinbar seien mit der vertragsärztlichen/vertragspsychotherapeutischen Tätigkeit, gleichgültig, ob diese als Zugelassener oder Ermächtigter ausgeübt werde. In der Stellungnahme des Bewährungshilfevereins vom 17. April 2002 (Bl. 197 VA) werde auf den prophylaktischen Effekt der Behandlung hingewiesen, ein Vertragsarzt/-Psychotherapeut könne aber nur kurativ und nicht prophylaktisch tätig werden.
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Der zugelassene oder ermächtigte Psychotherapeut sei des Weiteren in der Behandlung frei und nur dem Gesetz und den einschlägigen Verordnungen sowie zur Einhaltung der Vereinbarungen mit den Krankenkassen verpflichtet. So sei er ebenso wie ein Vertragsarzt zur konsequenten Einhaltung der Schweigepflicht verpflichtet. Er könne folglich, wenn etwa ein Patient nicht mehr zur Fortsetzung der Behandlung erscheine, davon keinem Dritten (auch nicht z. B. dem Gericht) dies mitteilen. Würde er es dennoch tun, wäre die Einleitung wenigstens eines Disziplinarverfahrens mit Bestrafung die Folge. Ebenso wäre ihm nicht erlaubt Patienten, die erst noch dazu gebracht werden sollten, sich behandeln zu lassen, schon vorab zu besuchen. Auch widerspreche eine kontinuierliche Supervision für jeden einzelnen Fall, also eine Überprüfung und damit Kontrolle der Behandlung unter dem Aspekt der Einhaltung etwa einer Bewährungsauflage, dem Status des Vertragsarztes bzw. Vertragspsychotherapeuten.
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Für den Beklagten stehe aufgrund des Anforderungsprofils für die Behandlung von Sexualstraftätern fest, dass der Kläger wegen der darin enthaltenen justitiellen Anforderungen und Vorgaben nicht nach den Psychotherapie-Richtlinien behandeln könne, sondern nach einem besonderen auf die Sexualstraftäter zugeschnittenen Schema behandeln müsse. Dieses sei in den Psychotherapie-Richtlinien nicht enthalten.
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Unabhängig davon sei auch mit Nachdruck und Entschiedenheit darauf hinzuweisen, dass nicht jede soziologische Gruppe oder Gruppierung das Tatbestandsmerkmal "begrenzter Personenkreis" des § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV erfülle. Dass sei vom Verordnungsgeber eindeutig und unzweifelhaft, wie sich aus dem Wortlaut der Bestimmung ergebe, nicht gewollt. So habe der Ordnungsgeber selbst drei beispielhafte Erläuterungen gegeben und damit auch textlich festgeschrieben, was unter dem Tatbestandsmerkmal "begrenzter Personenkreis" zu verstehen sei. Die durch diese numerative Rechtssetzung beschriebene Lebenswirklichkeit erfasse die Merkmale der beispielhaft aufgeführten Gruppen von Personen und determinierte diese zum einen nach ihrem persönlichen Status als Rehabilitanden und Beschäftigte und zum anderen nach ihrem örtlichen Status als Rehabilitanden in einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation und Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes. Auf die soziologische Gruppe der Sexualstraftäter, wie auch etwa auf andere soziologische Gruppen wie z. B. Diabetiker, chronisch Kranke, Alkoholiker, Drogenabhängige, seien diese Merkmale, also Kriterien, für die Erfüllung des Tatbestandsmerkmals "begrenzter Personenkreis" nicht anwendbar. Damit könne eine Bedürfnisprüfung unter dem Aspekt "Sexualstraftäter als begrenzter Personenkreis" überhaupt nicht durchgeführt werde.
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Durch den Verordnungsgeber sei der Kreis derjenigen, die überhaupt ermächtigt werden könnten, weiter eingeschränkt. Ermächtigt werden könnten nur "Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder in besonderen Fällen ärztlich geleitete Einrichtungen ...". Der Kläger sei weder in einem Krankenhaus noch in einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation, einem Sanatorium oder einem Kur- oder Pflegeheim angestellt oder tätig. Es könne allenfalls der Bedarf unter dem Aspekt Personen mit Persönlichkeitsstörungen geprüft werden. Diese Prüfung sei sowohl vom Zulassungsausschuss wie auch vom beklagten Berufungsausschuss durchgeführt worden, mit dem Ergebnis, dass ein Bedarf nicht bestehe. Entgegen der Auffassung des SG könne die Gruppe "Ehemalige Sexualstraftäter" nicht als "begrenzter Personenkreis" im Sinne von § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV angesehen werden.
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Ebenso wenig bestehe eine qualitative Versorgungslücke für die Versorgung von Sexualstraftätern. § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV regle nicht die Zulassung oder Ermächtigung zur Schließung einer qualitativen Versorgungslücke. Der Kläger habe auch keine Zulassung beantragt, weshalb die Bestimmungen über den qualitätsbezogenen Sonderbedarf in den Bedarfsplanungsrichtlinien Ärzte nicht zu prüfen seien. Der Beklagte gehe in dem Zusammenhang auch davon aus, dass die Grundgedanken, die in einem Urteil des BSG vom 22. Juni 1994 (6 R KA 46/93) zum Ausdruck gekommen seien, fortzuentwickeln und auf den vorliegen Fall anzuwenden seien. Darin verneine das BSG die Aufteilung eines Planungsbereiches in Teilbereiche. Hierfür gebe es keine rechtliche Grundlage. Ebenso fehle nach Ansicht des Beklagten eine rechtliche Grundlage für die Aufteilung der Bedarfsprüfung in Teilbereiche der Bevölkerung, so z. B. auch für die soziologische Gruppe der Sexualstraftäter und damit auch die Aufteilung der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen in Persönlichkeitsstörungen von Sexualstraftätern und Persönlichkeitsstörungen der übrigen von Psychotherapeuten zu behandelnden Personen.
28 
Die Beigeladene Ziffer 1 führt zur Begründung der von ihr eingelegten Berufung aus, unter Berücksichtigung der besonderen Einbindung der psychotherapeutischen Ambulanz bei Sexualstraftätern, wie sie in der im Verwaltungsverfahren vorgelegten Zusammenfassung und Ausführungen in "Grundlagen, Konzeption, Darstellung - Psychotherapeutische Ambulanz für Sexualstraftäter" zum Ausdruck komme, zeige deutlich, dass dies mit der Tätigkeit eines Vertragspsychotherapeuten, der in der Behandlung gerade frei und nur dem Gesetz unterworfen sei, nicht im Einklang stehe. Es zeige sich ganz deutlich, dass das Anforderungsprofil, das an die Tätigkeit des Klägers in der psychotherapeutischen Ambulanz für Sexualstraftäter gestellt werde, nicht mit dem Status und den Pflichten eines an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung teilnehmenden Psychotherapeuten vereinbar sei.
29 
Im Übrigen aber lägen hier auch die Voraussetzungen für eine Ermächtigung nach § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV nicht vor. Auch wenn der Wortlaut der Vorschrift nur eine beispielhafte, also keine abschließende Aufzählung enthalte, könne dem SG in seiner Argumentation nicht gefolgt werden, das Wort "beispielsweise" ermögliche anders als das Wort "insbesondere" eine weite Auslegung. Würde diese Auffassung zutreffen, wäre jede irgendwie geartete soziologische Gruppe der Bevölkerung ein abgrenzbarer Personenkreis im Sinne der Vorschrift. Die in § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV vorgenommene beispielhafte Aufzählung zeige aber gerade, dass nicht jede aus der Gesellschaft herauslösbare Gruppe unter den Regelungsinhalt der Vorschrift falle. Hätte der Gesetzgeber einen so weiten Anwendungsbereich gewollt und bezweckt, hätte er auf eine beispielhafte Aufzählung ganz verzichtet. Auch sei eine weite Auslegung der Vorschrift nicht durch deren Sinn und Zweck geboten. Dem stehe der Ausnahmecharakter der Vorschrift entgegen. Denn die Ermächtigung nach § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV stehe im Rangverhältnis hinter der Versorgung durch niedergelassene Vertragsärzte sowie durch ermächtigte Krankenhausärzte gem. § 116 SGB X i. V. m. 31 a Ärzte-ZV. Sie solle dem Regelungsinhalt nach nur in besonderen Ausnahmesituationen zum Tragen kommen können, da der Gesetzgeber davon ausgehe, dass die Versorgung im Grundsatz durch die beiden zunächst genannten Gruppen ausreichend sicher gestellt sei. Eine solche wie vom SG vorgenommene weite Auslegung der Vorschrift und deren Anwendung liefe in der Konsequenz auf jede auch nur irgendwie aus der Gesellschaft herauslösbare soziologische Gruppierung hinaus und sei hiermit nicht zu vereinbaren. Im Übrigen könnte eine Abgrenzung des Personenkreises auch nur mit Schwierigkeiten erfolgen. Im vorliegenden Falle zeige sich dies daran, dass das SG als abgrenzbare Gruppe im Sinne der Vorschrift nicht einfach die wegen Sexualstraftaten vorbestraften Täter sehe, sondern nur diejenigen, die auch an einer Persönlichkeitsstörung leiden würden und auch nur dann, wenn diese kausal bzw. mitkausal für das begangene Delikt, wegen dessen der Straftäter auch verurteilt worden sein müsse, gewesen sei. Dass die begangenen Sexualdelikte aber nicht lediglich auf vorhandenen Persönlichkeitsstörungen beruhen (müssten), zeige die Aufstellung im Abschlussbericht der Ambulanz Seite 46 (Bl. 111 VA), wonach für Sexualdelikte auch andere als Persönlichkeitsstörungen kausal sein könnten. Nach dem Therapiekonzept der Ambulanz (S. 5 bzw. Bl. 186 VA) betrage der Anteil an behandlungsbedürftigen Persönlichkeitsstörungen unter inhaftierten Sexualstraftätern "nur" 63 %. Nach alledem stellten die unter Persönlichkeitsstörungen leidenden Sexualstraftätern in Abgrenzung zu den sonstigen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung zu behandelnden Personen, die an Persönlichkeitsstörungen leiden würden, keinen begrenzten Personenkreis im Sinne von § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV dar. Da schon die Voraussetzungen des unbestimmten Rechtsbegriffs "begrenzter Personenkreis" nicht vorliegen würden, scheide auch eine entsprechende vom Gericht angeordnete Bedarfsprüfung aus.
30 
Der Beklagte, die Beigeladene Ziffer 1 und Ziffer 2 beantragen,
31 
das Urteil des Sozialgerichts Stuttgart vom 21. Februar 2005 aufzuheben und die Klage abzuweisen und die Berufung des Klägers zurückzuweisen.
32 
Der Kläger beantragt,
33 
unter Abänderung des Urteils des Sozialgerichts Stuttgart vom 21. Februar 2005 den Beschluss des Beklagten vom 26. Juni 2002 aufzuheben und den Beklagten zu verpflichten, den Kläger zur Teilnahme an der psychotherapeutischen ambulanten Versorgung psychisch kranker ehemaliger Sexualstraftäter zu ermächtigen,
34 
hilfsweise
35 
den Beschluss des Beklagten vom 26. Juni 2002 aufzuheben und den Beklagten zu verpflichten, den Kläger zur Teilnahme an der psychotherapeutischen ambulanten Versorgung psychisch kranker ehemaliger Sexualstraftäter auf Überweisung von Vertragsärzten zu ermächtigen
36 
sowie die Berufung des Beklagten und des Beigeladenen zurückzuweisen,
37 
hilfsweise,
38 
die Revision zuzulassen.
39 
Der Kläger führt zur Begründung aus, zu Unrecht habe das SG die Voraussetzungen des § 31 Abs. 1a Ärzte-ZV verneint. "Auch qualitativ-spezielle Gründe" für die Ermächtigung des Klägers würden entgegen der Auffassung des SG vorliegen. Das SG hätte das Vorliegen dieser Gründe auch selbst, gegebenenfalls durch Einholung von Sachverständigengutachten, feststellen können. Bei bestehender Unterversorgung trete eine Ermessensreduzierung auf null ein, sodass der Beklagte zu verpflichten sei, die Ermächtigung zu erteilen. Im Einzelnen hat der Kläger in diesem Zusammenhang weiter darauf hingewiesen, dass seiner Auffassung nach die psychotherapeutische Versorgung psychisch kranker ehemaliger Straftäter nicht gewährleistet sei, weil die niedergelassenen Psychotherapeuten über die für die Behandlung psychisch kranker ehemaliger Sexualstraftäter erforderlichen speziellen Kenntnisse und Behandlungsmethoden nicht verfügen bzw. diese Behandlungsmethoden nicht angeboten würden. Wie der beigefügten Darstellung der Bewährungshilfe S. e. V. über die spezifischen Methoden für Psychotherapeuten in der Behandlung von psychisch kranken ehemaligen Sexualstraftätern zu ersehen sei, handele es sich hier um Kenntnisse, über die niedergelassene Ärzte nicht verfügten und Methoden, die von allgemeinen niedergelassenen Psychotherapeuten nicht angewandt werden. So müsste u. a. dem Patienten der Zusammenhang zwischen seinem schädlichen Verhalten und der psychischen Störung verdeutlicht werden, dazu sei forensisches Wissen erforderlich, das in der psychotherapeutischen Ausbildung nicht vermittelt werde. Auch sei für die Therapie eine umfangreiches Studium der gerichtlichen Akten erforderlich. Auch für das richtige Verständnis dieser Akten werde ebenfalls forensisches Wissen benötigt. Ferner sei für die Behandlung psychisch kranker ehemaliger Sexualstraftäter eine Ausbildung durch besondere Fort- und Weiterbildung in der Arbeit mit ehemaligen Sexualstraftätern erforderlich, um im Umgang mit den von den Sexualstraftätern begangenen schweren Gewalthandlungen eigene Gefühle kontrollieren zu können. Des Weiteren gehöre zur Behandlung psychisch kranker Sexualstraftäter notwendig eine 14-tägige Fallsupervision bei einem ärztlichen oder psychologischem Psychotherapeuten und Supervisor, hierüber verfügten in der Regel niedergelassene Psychotherapeuten nicht. U. a. müssten in der Therapie auch Rückfallvermeidungskonzepte mit dem Patienten erarbeitet werden. Insgesamt umfassten die Methoden zur Behandlung psychischer Störungen ehemaliger Sexualstraftäter ein breiteres psychotherapeutisches Spektrum, über das ein niedergelassener Psychotherapeut nicht verfüge. So seien auch folgende weitere Methoden nicht Bestandteil der beruflichen Ausbildung der Psychotherapeuten:
40 
Klare Unterscheidung zwischen der zu behandelnden Person und deren strafbaren Handlungen. Analyse des Deliktszenarios, Rekonstruieren schädigender Handlungsketten des sozialen Bedingungsgefüges, Analyse der Tathandlung als Abbildung persönlicher Defizite und sozialer Probleme.
41 
Der behandelnde Psychotherapeut muss die Dekonstruktionsanalyse der strafbaren Handlung sowie von Aggressionen beherrschen. Darüber hinaus muss er ein adäquates Ärger- und Wutmanagement vermitteln können. Es seien auch Kenntnisse der Therapie von Paraphilien erforderlich. Diese würden in der beruflichen Ausbildung von Psychotherapeuten nur in geringem Umfang vermittelt. Für die zur Behandlung der psychischen Erkrankung ehemaliger Sexualstraftäter erforderliche Zusammenarbeit mit Fachärzten für Psychiatrie und Neurologie seien Kenntnisse der fachlichen Zusammenhänge und der medizinischen Intervention erforderlich, über die nur besonders ausgebildete Psychotherapeuten verfügten.
42 
Insgesamt sei das SG damit auch zu Unrecht davon ausgegangen, dass bislang eine bestimmte Zusatzqualifikation zur Behandlung psychisch kranker ehemaliger Sexualstraftäter nicht erforderlich sei. Auch wenn eine forensische Psychotherapie derzeit noch nicht als Teil der Ausbildung oder Zusatzausbildung angeboten werde, sei für eine wirksame Behandlung eine spezifisch forensische Spezialisierung des behandelnden Therapeuten erforderlich. Die Tatsache, dass es eine spezielle forensische Psychiatrie bislang noch nicht gebe, eine solche aber im Aufbau begriffen sei, belege, dass zwischenzeitlich Übereinkunft darüber bestehe, dass für die Behandlung psychisch kranker ehemaliger Straftäter spezielle Behandlungsmethoden erforderlich seien, die bisher nicht Bestandteil der psychotherapeutischen Ausbildung seien.
43 
Unzutreffend sei die Auffassung des Beklagten, die besonderen "Tätigkeiten" des Psychotherapeuten, der psychisch kranke ehemalige Sexualstraftäter behandle, seien mit dem rechtlichen Status eines Vertragspsychotherapeuten und mit der vertragspsychotherapeutischen Tätigkeit unvereinbar. Der Psychotherapeut werde auch hier kurativ tätig. Sei seine Behandlung erfolgreich, habe dies allerdings neben der Heilung oder Besserung der psychischen Erkrankung auch zur Folge, dass die Patienten wegen der behandelten psychischen Erkrankung nicht mehr straffällig würden. Insoweit habe es zugleich hier auch einen prophylaktischen Effekt. Der behandelnde Psychotherapeut sei im weiteren bei der Behandlung keinen weitergehenden Anforderungen als ein anderer Psychotherapeut unterworfen. Er sei bei der Behandlung insbesondere nicht an gerichtliche Weisungen gebunden. Die Therapieweisung des Gerichts besage nur, dass sich der ehemalige Sexualstraftäter einer Therapie zu unterziehen habe. Der Psychotherapeut, der ehemalige Sexualstraftäter behandele, sei auch nicht weniger weiten Einschränkungen unterworfen als andere Psychotherapeuten. Auch er unterliege wie jeder andere Vertragsarzt der Schweigepflicht. Er lasse sich allerdings von seinen Patienten von der Schweigepflicht entbinden, da dies Voraussetzung für eine effektive Behandlung sei. U. a. sei auch die Supervision keine "Kontrolle der Behandlung des einzelnen Patienten unter dem Aspekt der Einhaltung der Bewährungsauflage", sondern sie diene vielmehr dem Therapeuten dazu, sich sein Verhalten gegenüber dem Patienten bewusst zu machen und die für die Behandlung notwendige professionelle Einstellung zu behalten.
44 
Schließlich würde § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV den "begrenzten Personenkreis" nicht näher eingrenzen, sodass grundsätzlich alle Merkmale, die nicht bei jedem zu Behandelnden vorliegen würden, geeignet seien, einen Personenkreis im Sinne des § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV zu begrenzen. Die Begrenzung könne sich daher auch aus der Zugehörigkeit zu einer soziologischen Gruppe ergeben. Nicht zutreffend sei, dass die in § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV als Beispiele angegebenen Gruppen, den begrenzten Personenkreis im Sinne des § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV auf einzelne Abgrenzungsmerkmale beschränkten. Gegen eine entsprechende Begrenzung spreche, dass die aufgeführten Gruppen nur "beispielsweise benannt seien". Hätte der Gesetzgeber eine Begrenzung auf die Merkmale, die der Beklagte aus den Beispielen ableite, gewollt, hätte er dies klar zum Ausdruck bringen können.
45 
Unzutreffend sei auch die Auffassung des Beklagten, ermächtigt werden könnten nur Ärzte in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation. Nach § 31 Abs. 1 Satz 1 Ärzte-ZV könnten vielmehr generell über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus "weitere Ärzte" ermächtigt werden. Ärzte in Krankenhäusern und in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation seien nur als Personengruppe angeführt, die insbesondere für die Erteilung einer Ermächtigung in Betracht kämen. Könne die Versorgungslücke aber auch nicht mit Ärzten bzw. Psychotherapeuten, die an diesen Einrichtungen beschäftigt seien, geschlossen werden, was vorliegend der Fall sei, sei die Versorgungslücke durch die Ermächtigung anderer Ärzte bzw. Psychotherapeuten zu schließen (Hinweis auf Urteil des BSG vom 26. Januar 2000, B 6 KA 51/98 R).
46 
Die übrigen Beigeladenen haben sich nicht geäußert.
47 
Wegen der weiteren Einzelheiten des Sachverhalts und des Vorbringens der Beteiligten wird auf die Verwaltungsakte der Beklagten sowie die Gerichtsakten erster und zweiter Instanz Bezug genommen.

Entscheidungsgründe

 
I.
48 
Gegenstand des Rechtsstreits ist allein der Bescheid des Beklagten vom 24. Juli 2002 (Beschluss vom 26. Juni 2002). Über den Bescheid des Zulassungsausschusses vom 1. März 2002 (Beschluss vom 14. November 2001) ist hingegen nicht zu befinden. Denn der Bescheid des Berufungsausschusses tritt grundsätzlich als Regelung der Zulassungssache (Ermächtigungssache) an die Stelle des vorangegangenen Bescheides des Zulassungsausschusses und bildet den alleinigen Gegenstand der weiteren Beurteilung der Zulassungssache (BSG SozR 3 - 2500 § 96 Nr. 1).
II.
49 
Die Berufung des Klägers, des Beklagten und der Beigeladenen Ziff. 1 sind jeweils zulässig. Sie sind insbesondere statthaft. Ein Berufungsausschlussgrund nach § 144 Abs. 1 Sozialgerichtsgesetz (SGG) liegt nicht vor. Denn streitig ist hier nicht eine Geld- oder Sachleistung bzw. ein darauf gerichteter Verwaltungsakt.
III.
50 
Die Berufungen des Beklagten und der Beigeladenen Ziff. 1 sind begründet. Die Berufung des Klägers ist hingegen unbegründet. Zu Unrecht hat das SG der Klage stattgegeben und die Auffassung vertreten, dass der Beklagte im Wege der Neubescheidung zu prüfen habe, ob eine Ermächtigung nach § 31 Abs. 1 Buchst. b Ärzte-ZV zu erteilen sei.
51 
Zur Rangfolge der verschiedenen Formen der Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung hat die Rechtsprechung klargestellt, dass die ambulante vertragsärztliche Versorgung in erster Linie durch niedergelassene Vertragsärzte zu gewährleisten ist. Verbleibende Versorgungslücken, die die Heranziehung weiterer Ärzte erfordern, sind auf der Grundlage des § 116 SGB V iVm § 31a Ärzte-ZV vorrangig durch Ermächtigung von Krankenhausärzten zu schließen. In zweiter Linie sind sie gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV durch Ermächtigung weiterer Ärzte zu beseitigen. Erst danach können unter den Voraussetzungen des § 31 Abs. 1 Buchst a und b Ärzte-ZV ärztlich geleitete Einrichtungen im Wege sog. Institutsermächtigungen an der vertragsärztlichen Versorgung beteiligt werden ( BSG SozR 3 - 5520 § 31 Nr. 10; BSGE 79, 159, 163 f = SozR 3-5520 § 31 Nr. 5 S 9 f; BSGE 82, 216, 222 = SozR 3-5520 § 31 Nr. 9 S 38 und BSG SozR aaO Nr. 8 S 27).
52 
1.) Nach § 116 Satz 1 SGB V i. V. m. § 31a Abs. 1 Satz 1 Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse Krankenhausärzte mit abgeschlossener Weiterbildung mit Zustimmung des Krankenhausträgers zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen.
53 
Darüber hinaus können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte weitere Ärzte, die insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, oder in besonderen Fällen ärztlich geleitete Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung unter bestimmten Voraussetzungen gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV ermächtigen.
54 
Danach ist die Ermächtigung nach § 116 SGB V in Verbindung mit § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV nach dem unmissverständlichen Wortlaut nur für Krankenhausärzte möglich. Das SGB V unterscheidet gem. § 107 zwischen Krankenhäusern (§ 107 Abs. 1) und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen (§ 107 Abs. 2).
55 
Krankenhäuser (zugelassene Krankenhäuser) sind gem. § 108 Ziff. 2 SGB V Krankenhäuser, die in den Krankenhausplan eines Landes aufgenommen sind (Plankrankenhäuser), oder (Ziff. 3) Krankenhäuser, die einen Versorgungsvertrag mit den Landesverbänden der Krankenkassen und den Verbänden der Ersatzkassen abgeschlossen haben (109 SGB V).
56 
Der Kläger aber ist unstreitig - auch von ihm selbst nicht bestritten - an keinem Krankenhaus tätig. Bereits deshalb erfüllt er diese gesetzlichen Voraussetzungen für eine Ermächtigung nicht.
57 
2.) Aber selbst dann, wenn man davon ausginge, dass der Kläger die oben verneinten Voraussetzungen für eine Ermächtigung erfüllt hätte bzw. dass für Psychologische Psychotherapeuten die Voraussetzung als Krankenhausarzt insoweit nicht gelte, da diese - wie auch vom Kläger angeführt - nie an Krankenhäusern tätig seien, hätte ihm der Beklagte zu Recht die Ermächtigung versagt. Insoweit wird auf Folgendes hingewiesen:
58 
Nach § 116 Satz 2 SGB V, § 31a Abs. 1 Satz 2 Ärzte-ZV ist (des Weiteren) ein Krankenhausarzt mit abgeschlossener Weiterbildung (nur) zu ermächtigen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Krankenhausärzten nicht sichergestellt ist. Danach besteht bei der ambulanten Versorgung der Versicherten ein Vorrang der niedergelassenen Vertragsärzte. Eine Ermächtigung von Krankenhausärzten, die ausschließlich dazu dient, Versorgungslücken zu schließen, kommt nur bei einer Minderversorgung der Versicherten in Betracht (vgl BSG vom 27. Februar 1992 - 6 RKa 15/97 -. BSGE 70, 167, 173 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 2). Dieser Vorrang ist auch durch die Neuregelungen der § 115a und 115b SGB V unberührt geblieben (vgl BSG vom 14. Juli 1993 - 6 RKa 71/91 = BSGE 73, 25 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 4).
59 
Im Rahmen der Bedarfsprüfung steht den Zulassungsgremien ein vom Gericht nur beschränkt nachprüfbarer Beurteilungsspielraum zu. Er erstreckt sich darauf, ob im ambulanten Bereich eine Versorgungslücke existiert und wie lange zu deren Schließung die Ermächtigung eines Krankenhausarztes geboten ist. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab - etwa Anzahl der Ärzte, Krankenhausversorgung, Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsstruktur, Art und Umfang der Nachfrage, räumliche Zuordnung aufgrund der Verkehrsanbindungen -, die nicht nur jede für sich, sondern auch in ihrer Abhängigkeit untereinander weitgehend unbestimmt sind. Im Rahmen des dadurch vom Gesetzgeber den Zulassungsgremien anvertrauten Beurteilungsspielraums beschränkt sich die Kontrolle des Gerichts darauf, ob der Verwaltungsentscheidung ein richtig und vollständig ermittelter Sachverhalt zugrunde liegt, ob die Zulassungsinstanzen die durch die Auslegung des unbestimmten Rechtsbegriffs ermittelten Grenzen eingehalten haben und ob sie ihre Subsumtionserwägungen so verdeutlicht und begründet haben, dass im Rahmen des Möglichen die zutreffende Anwendung der Beurteilungsmaßstäbe erkennbar und nachvollziehbar ist (st Rspr, vgl. etwa BSGE 73, 25, 29; BSG, Urteil vom 06. Juni 1984, SozR 5520 § 29, Nr. 5, S. 20).
60 
Ausgehend davon lässt der Bescheid des Beklagten keine materiell-rechtlichen Mängel zum Nachteil des Klägers erkennen. Hinsichtlich des Bedarfs in quantitativ-allgemeiner Hinsicht hat der Beklagte im Ergebnis den Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen für Baden-Württemberg, Planungsbereich Stadtkreis S., mit Stand vom 20. Februar 2002 (der Versorgungsgrad beträgt bei Einwohnerzahlen von 585.195 (Stand 30. Juni 2002), der allgemeinen Verhältniszahl Einwohner/Psychotherapeuten von 2577 und insgesamt 280 tätigen Psychotherapeuten 123,3% - Bl.203 VA -) zugrundegelegt. Dies ist rechtlich zulässig (vgl. BSGE 73, 25, 29). Danach war ab diesem Zeitpunkt für Psychotherapeuten für diesen Planungsbereich eine Überversorgung festgestellt und eine Zulassungssperre angeordnet (bestätigt mit Beschluss vom 13. November 2002; danach beträgt der Versorgungsgrad 123,8 % - Bl. 38 SG-Akte-; ). Der Beklagte hat im Hinblick hierauf einen quantitativen Versorgungsbedarf für den Planungsbereich Stadtkreis S. zu Recht verneint.
61 
Ebenfalls zu Recht hat der Beklagte auch einen qualitativ-speziellen Bedarf verneint. Allein der Umstand, dass der Kläger besondere Erfahrungen und Kenntnisse im Zusammenhang mit der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen bei Sexualstraftätern (z. B. noch die notwendige Beiziehung von Strafakten einschließlich deren Studium, ...) vorweisen kann, kann auch zur Überzeugung des Senats in Übereinstimmung mit dem Beklagten keinen qualitativen Versorgungsbedarf begründen. Denn dies mag zwar als Besonderheit bei der Behandlung solcher Patienten zusätzlich zu berücksichtigen sein, auf der anderen Seite aber hat der Beklagte zu Recht darauf verwiesen, dass auch andere Psychotherapeuten von ihrer Ausbildung her in der Lage sind, die hier vom Kläger behandelte "besondere Klientel" psychotherapeutisch in ausreichendem Maße zu betreuen. Es sei dem Kläger in diesem Zusammenhang zu bedenken gegeben, dass die von ihm dargestellten spezifischen Kenntnisse und Methoden, die bei der Behandlung dieser Patienten (zusätzlich) zu berücksichtigen sind, für eine Ermächtigung nicht ausreichen. Denn zum einen ist eine Ermächtigung gem. § 31 Art Satz 2 nur zu erteilen, so weit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Krankenhausärzten nicht sichergestellt wird. Aber auch der Kläger behandelt seine Patienten nach den Regeln der Verhaltenstherapie. Mit anderen Worten: der Kläger verfügt zwar über Kenntnisse und Informationen, die bei der psychotherapeutischen Behandlung ehemaliger Sexualstraftäter zusätzlich (ggf.) zu berücksichtigen sind, die sich aber auch andere Psychotherapeuten aneignen können. Er verfügt aber nicht über andere Behandlungs- und Untersuchungsmethoden als die anderen zugelassenen Psychotherapeuten. Nichts anderes ergibt sich auch aus der vom Klägerbevollmächtigten noch vorgelegten und vom Kläger selbst verfassten Aufstellung über "Spezifische Methoden für Psychotherapeuten in der Behandlung von psychisch kranken und ehemaligen Sexualstraftäter" (Stand 22. Juni 2005 - Blatt 44 ff der LSG-Akte). Denn diese "spezifische Methoden" stellen keine besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im Sinne der obigen gesetzlichen Regelungen dar sondern lediglich bei der Behandlung dieser Gruppe von Patienten zusätzlich zu beachtende Umstände. Letztlich aber setzt auch der Kläger hier die Methoden der Verhaltenstherapie (wie jeder andere Psychotherapeut) ein. Damit aber besteht kein Versorgungsbedarf, der erst durch eine Ermächtigung des Klägers sichergestellt werden könnte. Der Senat vermag daher nicht zu erkennen, dass der Beklagte den ihm eingeräumten Beurteilungsspielraum verletzt hätte.
62 
3.) Nach § 31 Abs. 1 Buchst. b Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
63 
Der Kläger begehrt hier nicht etwa die Ermächtigung zur vertragspsychotherapeutischen Versorgung der Rehabilitanden einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation oder der Beschäftigten eines abgelegenen bzw. vorübergehenden Betriebes, Ermächtigungen, die typischerweise den betreuenden Ärzten dieser Einrichtungen bzw. den jeweiligen Betriebsärzten erteilt werden, sondern vielmehr im Ergebnis die generelle Ermächtigung zur Behandlung ehemaliger Sexualstraftäter. Dies stellt aber nach Überzeugung des Senats entgegen der Auffassung des Klägers und des SG keineswegs einen begrenzten Personenkreis im Sinne der obigen Regelung dar. Vielmehr zeigen die in § 31 Abs. 1 Buchst. b genannten Beispiele (Rehabilitationseinrichtung bzw. Betrieb), dass der "begrenzte Personenkreis" sich gerade auch aus der "Begrenztheit" auf eine bestimmte Einrichtung, einen bestimmten Ort (also abgeschlossene, begrenzte Einheiten) ergibt. Die Gruppe aller ehemaligen Sexualstraftäter mit einer Persönlichkeitsstörung (die gerade für die Sexualstraftat ursächlich ist) stellt gerade keine Begrenzung auf eine bestimmte Einrichtung und einen bestimmten Ort mehr dar. Daher kann auch unter diesem Gesichtspunkt nicht von einem begrenzten Personenkreis im Sinne dieser Regelung gesprochen werden (vgl. Urt. des erkennenden Senats vom 30. April 2003 - L 5 KA 2805/01 - und vom 16. Februar 2005 - L 5 KA 3491/04 -). Insbesondere kann der Senat der Interpretation des SG, es handele sich hier nur um Beispielsfälle zur Konkretisierung des unbestimmten Rechtsbegriffs "begrenzter Personenkreis", die sich auch durch die Formulierung zeige, so sei das Wort "beispielsweise" verwendet worden und nicht "insbesondere", sodass der Begriff "begrenzter Personenkreis" nicht zwingend eingeschränkt in dem Sinne ausgelegt werden müsse, dass nur solche Personenkreise gemeint seien, die durch den Bezug zu einer bestimmten Einrichtung oder einem bestimmten Ort abgrenzbar seien, auf keinen Fall folgen. Dass der Normgeber als Beispiele ausschließlich Konstellationen gewählt hat, die eine Beschränkung auf eine bestimmte Einrichtung oder einen bestimmten Ort enthalten, zeigt vielmehr, dass gerade nicht jede sonstige soziologische Gruppe ein solcher begrenzter Personenkreis ist. Andernfalls hätte der Normgeber bei den Beispielen hier entsprechende nach bestimmten soziologischen/gesellschaftlichen Kriterien "begrenzte Personenkreise" aufzählen müssen. Zur Verdeutlichung sein noch auf Folgendes hingewiesen: Wollte man der Auffassung des SG folgen, dann wären auch etwa alle Frauen in den Wechseljahren oder alle Männer zwischen 40 und 50 Jahren (in der Midlife-Crisis?) ein "begrenzter Personenkreis". Die gerade hier vorgenommene bewusste Beschränkung in dieser Regelung auf bestimmte Ausnahmefälle wäre damit aufgehoben und jedem Psychotherapeuten, der sich auf irgendeine soziologische Gruppe "spezialisiert", wäre damit eine Ermächtigung zu erteilen, ganz abgesehen davon, dass eine Überprüfung, ob und inwieweit er sich an diese Beschränkung dann auch tatsächlich hält, überhaupt nicht möglich wäre.
64 
Eine Ermächtigung für bestimmte soziologische Gruppen würde somit jede Bedarfsplanung sprengen, wäre kaum sauber abgrenzbar und kaum kontrollierbar. Dies zeigen die bereits früher vom Senat entschiedenen Fälle. In allen Fällen wurde mit einer gewissen Plausibilität dargelegt, dass man bestimmte Personenkreise besser kenne und verstehe als niedergelassene Psychotherapeuten. Begehrt wurde die Ermächtigung für die psychotherapeutische Behandlung von
65 
- Versicherten mit den Muttersprachen Englisch, Spanisch und Portugiesisch von einer aus Brasilien stammenden Psychotherapeutin, die lange in England gelebt hat (Urt. v. 16.2.2005 - L 5 KA 3491/04),
66 
- Spirituell gebundene Persönlichkeiten mit ecclesiogenen Störungen (insbes. also ehemalige katholische Priester und Nonnen) (Urt. v. 30.4.03 - L 5 KA 2805/01) durch einen Psychotherapeuten mit einem abgeschlossenen Studium der katholischen Theologie,
67 
- schwerstkranke Patienten nach Krankenbehandlung (Sterbehilfe) durch eine Krankenhauspsychotherapeutin (Urt. v. 6.12.2001 - L 5 KA 1601/01),
68 
- Unfallopfer durch ambulante neuropsychologische Weiterbehandlung (Urt. v. 30.4.2003 - L 5 KA 4871/01),
69 
- Personen, die zuvor mit für sie negativem Ergebnis medizinisch-genetisch beraten wurden, durch einen Humangenetiker, der auch die Qualifikation zum Psychotherapeuten hat (Urt. v. 20.8.2003 L 5 KA 3769/02).
70 
Aus diesem Grund kommt daher die Erteilung einer Ermächtigung auch unter diesem Gesichtspunkt nicht in Betracht.
71 
4.) Der Senat hat nach alledem für das Begehren des Klägers keine geeignete Rechtsgrundlage gesehen. Zu entscheiden war nur über die Rechtmäßigkeit der Ablehnung der beantragten Ermächtigung. Unklar bleibt, warum der Kläger nicht den sehr viel leichteren Weg genommen hat und sich nicht einfach auf einen im Planungsbezirk S. oder in benachbarten Planungsbezirken frei gewordenen Psychotherapeutenplatz beworben hat. In diesem Fall müsste er lediglich seine Nebentätigkeiten auf 13 Stunden in der Woche begrenzen, grundsätzlich bereit sein, auch andere Versicherte zu behandeln und insbesondere wegen der 55-Jahresgrenze des § 25 Ärzte-ZV den Zulassungsantrag vor Vollendung seines 55. Lebensjahres stellen.
IV.
72 
Die Kostenentscheidung beruht auf § 197a Abs. 1 SGG i. V. m. § 154 Abs. 1 VwGO.
73 
Der Senat hat die Revision wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Sache zugelassen.

Gründe

 
I.
48 
Gegenstand des Rechtsstreits ist allein der Bescheid des Beklagten vom 24. Juli 2002 (Beschluss vom 26. Juni 2002). Über den Bescheid des Zulassungsausschusses vom 1. März 2002 (Beschluss vom 14. November 2001) ist hingegen nicht zu befinden. Denn der Bescheid des Berufungsausschusses tritt grundsätzlich als Regelung der Zulassungssache (Ermächtigungssache) an die Stelle des vorangegangenen Bescheides des Zulassungsausschusses und bildet den alleinigen Gegenstand der weiteren Beurteilung der Zulassungssache (BSG SozR 3 - 2500 § 96 Nr. 1).
II.
49 
Die Berufung des Klägers, des Beklagten und der Beigeladenen Ziff. 1 sind jeweils zulässig. Sie sind insbesondere statthaft. Ein Berufungsausschlussgrund nach § 144 Abs. 1 Sozialgerichtsgesetz (SGG) liegt nicht vor. Denn streitig ist hier nicht eine Geld- oder Sachleistung bzw. ein darauf gerichteter Verwaltungsakt.
III.
50 
Die Berufungen des Beklagten und der Beigeladenen Ziff. 1 sind begründet. Die Berufung des Klägers ist hingegen unbegründet. Zu Unrecht hat das SG der Klage stattgegeben und die Auffassung vertreten, dass der Beklagte im Wege der Neubescheidung zu prüfen habe, ob eine Ermächtigung nach § 31 Abs. 1 Buchst. b Ärzte-ZV zu erteilen sei.
51 
Zur Rangfolge der verschiedenen Formen der Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung hat die Rechtsprechung klargestellt, dass die ambulante vertragsärztliche Versorgung in erster Linie durch niedergelassene Vertragsärzte zu gewährleisten ist. Verbleibende Versorgungslücken, die die Heranziehung weiterer Ärzte erfordern, sind auf der Grundlage des § 116 SGB V iVm § 31a Ärzte-ZV vorrangig durch Ermächtigung von Krankenhausärzten zu schließen. In zweiter Linie sind sie gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV durch Ermächtigung weiterer Ärzte zu beseitigen. Erst danach können unter den Voraussetzungen des § 31 Abs. 1 Buchst a und b Ärzte-ZV ärztlich geleitete Einrichtungen im Wege sog. Institutsermächtigungen an der vertragsärztlichen Versorgung beteiligt werden ( BSG SozR 3 - 5520 § 31 Nr. 10; BSGE 79, 159, 163 f = SozR 3-5520 § 31 Nr. 5 S 9 f; BSGE 82, 216, 222 = SozR 3-5520 § 31 Nr. 9 S 38 und BSG SozR aaO Nr. 8 S 27).
52 
1.) Nach § 116 Satz 1 SGB V i. V. m. § 31a Abs. 1 Satz 1 Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse Krankenhausärzte mit abgeschlossener Weiterbildung mit Zustimmung des Krankenhausträgers zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen.
53 
Darüber hinaus können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte weitere Ärzte, die insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, oder in besonderen Fällen ärztlich geleitete Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung unter bestimmten Voraussetzungen gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV ermächtigen.
54 
Danach ist die Ermächtigung nach § 116 SGB V in Verbindung mit § 31a Abs. 1 Ärzte-ZV nach dem unmissverständlichen Wortlaut nur für Krankenhausärzte möglich. Das SGB V unterscheidet gem. § 107 zwischen Krankenhäusern (§ 107 Abs. 1) und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen (§ 107 Abs. 2).
55 
Krankenhäuser (zugelassene Krankenhäuser) sind gem. § 108 Ziff. 2 SGB V Krankenhäuser, die in den Krankenhausplan eines Landes aufgenommen sind (Plankrankenhäuser), oder (Ziff. 3) Krankenhäuser, die einen Versorgungsvertrag mit den Landesverbänden der Krankenkassen und den Verbänden der Ersatzkassen abgeschlossen haben (109 SGB V).
56 
Der Kläger aber ist unstreitig - auch von ihm selbst nicht bestritten - an keinem Krankenhaus tätig. Bereits deshalb erfüllt er diese gesetzlichen Voraussetzungen für eine Ermächtigung nicht.
57 
2.) Aber selbst dann, wenn man davon ausginge, dass der Kläger die oben verneinten Voraussetzungen für eine Ermächtigung erfüllt hätte bzw. dass für Psychologische Psychotherapeuten die Voraussetzung als Krankenhausarzt insoweit nicht gelte, da diese - wie auch vom Kläger angeführt - nie an Krankenhäusern tätig seien, hätte ihm der Beklagte zu Recht die Ermächtigung versagt. Insoweit wird auf Folgendes hingewiesen:
58 
Nach § 116 Satz 2 SGB V, § 31a Abs. 1 Satz 2 Ärzte-ZV ist (des Weiteren) ein Krankenhausarzt mit abgeschlossener Weiterbildung (nur) zu ermächtigen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Krankenhausärzten nicht sichergestellt ist. Danach besteht bei der ambulanten Versorgung der Versicherten ein Vorrang der niedergelassenen Vertragsärzte. Eine Ermächtigung von Krankenhausärzten, die ausschließlich dazu dient, Versorgungslücken zu schließen, kommt nur bei einer Minderversorgung der Versicherten in Betracht (vgl BSG vom 27. Februar 1992 - 6 RKa 15/97 -. BSGE 70, 167, 173 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 2). Dieser Vorrang ist auch durch die Neuregelungen der § 115a und 115b SGB V unberührt geblieben (vgl BSG vom 14. Juli 1993 - 6 RKa 71/91 = BSGE 73, 25 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 4).
59 
Im Rahmen der Bedarfsprüfung steht den Zulassungsgremien ein vom Gericht nur beschränkt nachprüfbarer Beurteilungsspielraum zu. Er erstreckt sich darauf, ob im ambulanten Bereich eine Versorgungslücke existiert und wie lange zu deren Schließung die Ermächtigung eines Krankenhausarztes geboten ist. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab - etwa Anzahl der Ärzte, Krankenhausversorgung, Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsstruktur, Art und Umfang der Nachfrage, räumliche Zuordnung aufgrund der Verkehrsanbindungen -, die nicht nur jede für sich, sondern auch in ihrer Abhängigkeit untereinander weitgehend unbestimmt sind. Im Rahmen des dadurch vom Gesetzgeber den Zulassungsgremien anvertrauten Beurteilungsspielraums beschränkt sich die Kontrolle des Gerichts darauf, ob der Verwaltungsentscheidung ein richtig und vollständig ermittelter Sachverhalt zugrunde liegt, ob die Zulassungsinstanzen die durch die Auslegung des unbestimmten Rechtsbegriffs ermittelten Grenzen eingehalten haben und ob sie ihre Subsumtionserwägungen so verdeutlicht und begründet haben, dass im Rahmen des Möglichen die zutreffende Anwendung der Beurteilungsmaßstäbe erkennbar und nachvollziehbar ist (st Rspr, vgl. etwa BSGE 73, 25, 29; BSG, Urteil vom 06. Juni 1984, SozR 5520 § 29, Nr. 5, S. 20).
60 
Ausgehend davon lässt der Bescheid des Beklagten keine materiell-rechtlichen Mängel zum Nachteil des Klägers erkennen. Hinsichtlich des Bedarfs in quantitativ-allgemeiner Hinsicht hat der Beklagte im Ergebnis den Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen für Baden-Württemberg, Planungsbereich Stadtkreis S., mit Stand vom 20. Februar 2002 (der Versorgungsgrad beträgt bei Einwohnerzahlen von 585.195 (Stand 30. Juni 2002), der allgemeinen Verhältniszahl Einwohner/Psychotherapeuten von 2577 und insgesamt 280 tätigen Psychotherapeuten 123,3% - Bl.203 VA -) zugrundegelegt. Dies ist rechtlich zulässig (vgl. BSGE 73, 25, 29). Danach war ab diesem Zeitpunkt für Psychotherapeuten für diesen Planungsbereich eine Überversorgung festgestellt und eine Zulassungssperre angeordnet (bestätigt mit Beschluss vom 13. November 2002; danach beträgt der Versorgungsgrad 123,8 % - Bl. 38 SG-Akte-; ). Der Beklagte hat im Hinblick hierauf einen quantitativen Versorgungsbedarf für den Planungsbereich Stadtkreis S. zu Recht verneint.
61 
Ebenfalls zu Recht hat der Beklagte auch einen qualitativ-speziellen Bedarf verneint. Allein der Umstand, dass der Kläger besondere Erfahrungen und Kenntnisse im Zusammenhang mit der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen bei Sexualstraftätern (z. B. noch die notwendige Beiziehung von Strafakten einschließlich deren Studium, ...) vorweisen kann, kann auch zur Überzeugung des Senats in Übereinstimmung mit dem Beklagten keinen qualitativen Versorgungsbedarf begründen. Denn dies mag zwar als Besonderheit bei der Behandlung solcher Patienten zusätzlich zu berücksichtigen sein, auf der anderen Seite aber hat der Beklagte zu Recht darauf verwiesen, dass auch andere Psychotherapeuten von ihrer Ausbildung her in der Lage sind, die hier vom Kläger behandelte "besondere Klientel" psychotherapeutisch in ausreichendem Maße zu betreuen. Es sei dem Kläger in diesem Zusammenhang zu bedenken gegeben, dass die von ihm dargestellten spezifischen Kenntnisse und Methoden, die bei der Behandlung dieser Patienten (zusätzlich) zu berücksichtigen sind, für eine Ermächtigung nicht ausreichen. Denn zum einen ist eine Ermächtigung gem. § 31 Art Satz 2 nur zu erteilen, so weit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Krankenhausärzten nicht sichergestellt wird. Aber auch der Kläger behandelt seine Patienten nach den Regeln der Verhaltenstherapie. Mit anderen Worten: der Kläger verfügt zwar über Kenntnisse und Informationen, die bei der psychotherapeutischen Behandlung ehemaliger Sexualstraftäter zusätzlich (ggf.) zu berücksichtigen sind, die sich aber auch andere Psychotherapeuten aneignen können. Er verfügt aber nicht über andere Behandlungs- und Untersuchungsmethoden als die anderen zugelassenen Psychotherapeuten. Nichts anderes ergibt sich auch aus der vom Klägerbevollmächtigten noch vorgelegten und vom Kläger selbst verfassten Aufstellung über "Spezifische Methoden für Psychotherapeuten in der Behandlung von psychisch kranken und ehemaligen Sexualstraftäter" (Stand 22. Juni 2005 - Blatt 44 ff der LSG-Akte). Denn diese "spezifische Methoden" stellen keine besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden im Sinne der obigen gesetzlichen Regelungen dar sondern lediglich bei der Behandlung dieser Gruppe von Patienten zusätzlich zu beachtende Umstände. Letztlich aber setzt auch der Kläger hier die Methoden der Verhaltenstherapie (wie jeder andere Psychotherapeut) ein. Damit aber besteht kein Versorgungsbedarf, der erst durch eine Ermächtigung des Klägers sichergestellt werden könnte. Der Senat vermag daher nicht zu erkennen, dass der Beklagte den ihm eingeräumten Beurteilungsspielraum verletzt hätte.
62 
3.) Nach § 31 Abs. 1 Buchst. b Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
63 
Der Kläger begehrt hier nicht etwa die Ermächtigung zur vertragspsychotherapeutischen Versorgung der Rehabilitanden einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation oder der Beschäftigten eines abgelegenen bzw. vorübergehenden Betriebes, Ermächtigungen, die typischerweise den betreuenden Ärzten dieser Einrichtungen bzw. den jeweiligen Betriebsärzten erteilt werden, sondern vielmehr im Ergebnis die generelle Ermächtigung zur Behandlung ehemaliger Sexualstraftäter. Dies stellt aber nach Überzeugung des Senats entgegen der Auffassung des Klägers und des SG keineswegs einen begrenzten Personenkreis im Sinne der obigen Regelung dar. Vielmehr zeigen die in § 31 Abs. 1 Buchst. b genannten Beispiele (Rehabilitationseinrichtung bzw. Betrieb), dass der "begrenzte Personenkreis" sich gerade auch aus der "Begrenztheit" auf eine bestimmte Einrichtung, einen bestimmten Ort (also abgeschlossene, begrenzte Einheiten) ergibt. Die Gruppe aller ehemaligen Sexualstraftäter mit einer Persönlichkeitsstörung (die gerade für die Sexualstraftat ursächlich ist) stellt gerade keine Begrenzung auf eine bestimmte Einrichtung und einen bestimmten Ort mehr dar. Daher kann auch unter diesem Gesichtspunkt nicht von einem begrenzten Personenkreis im Sinne dieser Regelung gesprochen werden (vgl. Urt. des erkennenden Senats vom 30. April 2003 - L 5 KA 2805/01 - und vom 16. Februar 2005 - L 5 KA 3491/04 -). Insbesondere kann der Senat der Interpretation des SG, es handele sich hier nur um Beispielsfälle zur Konkretisierung des unbestimmten Rechtsbegriffs "begrenzter Personenkreis", die sich auch durch die Formulierung zeige, so sei das Wort "beispielsweise" verwendet worden und nicht "insbesondere", sodass der Begriff "begrenzter Personenkreis" nicht zwingend eingeschränkt in dem Sinne ausgelegt werden müsse, dass nur solche Personenkreise gemeint seien, die durch den Bezug zu einer bestimmten Einrichtung oder einem bestimmten Ort abgrenzbar seien, auf keinen Fall folgen. Dass der Normgeber als Beispiele ausschließlich Konstellationen gewählt hat, die eine Beschränkung auf eine bestimmte Einrichtung oder einen bestimmten Ort enthalten, zeigt vielmehr, dass gerade nicht jede sonstige soziologische Gruppe ein solcher begrenzter Personenkreis ist. Andernfalls hätte der Normgeber bei den Beispielen hier entsprechende nach bestimmten soziologischen/gesellschaftlichen Kriterien "begrenzte Personenkreise" aufzählen müssen. Zur Verdeutlichung sein noch auf Folgendes hingewiesen: Wollte man der Auffassung des SG folgen, dann wären auch etwa alle Frauen in den Wechseljahren oder alle Männer zwischen 40 und 50 Jahren (in der Midlife-Crisis?) ein "begrenzter Personenkreis". Die gerade hier vorgenommene bewusste Beschränkung in dieser Regelung auf bestimmte Ausnahmefälle wäre damit aufgehoben und jedem Psychotherapeuten, der sich auf irgendeine soziologische Gruppe "spezialisiert", wäre damit eine Ermächtigung zu erteilen, ganz abgesehen davon, dass eine Überprüfung, ob und inwieweit er sich an diese Beschränkung dann auch tatsächlich hält, überhaupt nicht möglich wäre.
64 
Eine Ermächtigung für bestimmte soziologische Gruppen würde somit jede Bedarfsplanung sprengen, wäre kaum sauber abgrenzbar und kaum kontrollierbar. Dies zeigen die bereits früher vom Senat entschiedenen Fälle. In allen Fällen wurde mit einer gewissen Plausibilität dargelegt, dass man bestimmte Personenkreise besser kenne und verstehe als niedergelassene Psychotherapeuten. Begehrt wurde die Ermächtigung für die psychotherapeutische Behandlung von
65 
- Versicherten mit den Muttersprachen Englisch, Spanisch und Portugiesisch von einer aus Brasilien stammenden Psychotherapeutin, die lange in England gelebt hat (Urt. v. 16.2.2005 - L 5 KA 3491/04),
66 
- Spirituell gebundene Persönlichkeiten mit ecclesiogenen Störungen (insbes. also ehemalige katholische Priester und Nonnen) (Urt. v. 30.4.03 - L 5 KA 2805/01) durch einen Psychotherapeuten mit einem abgeschlossenen Studium der katholischen Theologie,
67 
- schwerstkranke Patienten nach Krankenbehandlung (Sterbehilfe) durch eine Krankenhauspsychotherapeutin (Urt. v. 6.12.2001 - L 5 KA 1601/01),
68 
- Unfallopfer durch ambulante neuropsychologische Weiterbehandlung (Urt. v. 30.4.2003 - L 5 KA 4871/01),
69 
- Personen, die zuvor mit für sie negativem Ergebnis medizinisch-genetisch beraten wurden, durch einen Humangenetiker, der auch die Qualifikation zum Psychotherapeuten hat (Urt. v. 20.8.2003 L 5 KA 3769/02).
70 
Aus diesem Grund kommt daher die Erteilung einer Ermächtigung auch unter diesem Gesichtspunkt nicht in Betracht.
71 
4.) Der Senat hat nach alledem für das Begehren des Klägers keine geeignete Rechtsgrundlage gesehen. Zu entscheiden war nur über die Rechtmäßigkeit der Ablehnung der beantragten Ermächtigung. Unklar bleibt, warum der Kläger nicht den sehr viel leichteren Weg genommen hat und sich nicht einfach auf einen im Planungsbezirk S. oder in benachbarten Planungsbezirken frei gewordenen Psychotherapeutenplatz beworben hat. In diesem Fall müsste er lediglich seine Nebentätigkeiten auf 13 Stunden in der Woche begrenzen, grundsätzlich bereit sein, auch andere Versicherte zu behandeln und insbesondere wegen der 55-Jahresgrenze des § 25 Ärzte-ZV den Zulassungsantrag vor Vollendung seines 55. Lebensjahres stellen.
IV.
72 
Die Kostenentscheidung beruht auf § 197a Abs. 1 SGG i. V. m. § 154 Abs. 1 VwGO.
73 
Der Senat hat die Revision wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Sache zugelassen.

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Landessozialgericht Baden-Württemberg Urteil, 23. Nov. 2005 - L 5 KA 1484/05 zitiert 15 §§.

Verwaltungsgerichtsordnung - VwGO | § 154


(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, we

Sozialgerichtsgesetz - SGG | § 197a


(1) Gehört in einem Rechtszug weder der Kläger noch der Beklagte zu den in § 183 genannten Personen oder handelt es sich um ein Verfahren wegen eines überlangen Gerichtsverfahrens (§ 202 Satz 2), werden Kosten nach den Vorschriften des Gerichtskosten

Zehntes Buch Sozialgesetzbuch - Sozialverwaltungsverfahren und Sozialdatenschutz - - SGB 10 | § 116 Ansprüche gegen Schadenersatzpflichtige


(1) Ein auf anderen gesetzlichen Vorschriften beruhender Anspruch auf Ersatz eines Schadens geht auf den Versicherungsträger oder Träger der Eingliederungshilfe oder der Sozialhilfe über, soweit dieser auf Grund des Schadensereignisses Sozialleistung

Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes v. 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477) - SGB 5 | § 115b Ambulantes Operieren im Krankenhaus


(1) Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Kassenärztlichen Bundesvereinigungen vereinbaren auf der Grundlage des Gutachtens nach Absatz 1a bis zum 31. Januar 2022 1. einen Katalog ambulant durchführba

Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes v. 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477) - SGB 5 | § 115a Vor- und nachstationäre Behandlung im Krankenhaus


(1) Das Krankenhaus kann bei Verordnung von Krankenhausbehandlung Versicherte in medizinisch geeigneten Fällen ohne Unterkunft und Verpflegung behandeln, um 1. die Erforderlichkeit einer vollstationären Krankenhausbehandlung zu klären oder die vollst

Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes v. 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477) - SGB 5 | § 116 Ambulante Behandlung durch Krankenhausärzte


Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit si

Zulassungsverordnung für Vertragsärzte - ZO-Ärzte | § 31


(1) Die Zulassungsausschüsse können über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, stationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitati

Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes v. 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477) - SGB 5 | § 98 Zulassungsverordnungen


(1) Die Zulassungsverordnungen regeln das Nähere über die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung sowie die zu ihrer Sicherstellung erforderliche Bedarfsplanung (§ 99) und die Beschränkung von Zulassungen. Sie werden vom Bundesministerium für

Zulassungsverordnung für Vertragsärzte - ZO-Ärzte | § 31a


(1) Die Zulassungsausschüsse können Ärzte, die 1. in einem Krankenhaus,2. in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besteht, oder3. nach § 119b Absatz 1

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Tatbestand   1  Im Streit steht die Ermächtigung, im Rahmen der vertragspsychotherapeutischen Versorgung psychotherapeutische Leistungen ausschließlich in portugiesischer Sprache erbringen zu dürfen. 2  Die
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Landessozialgericht Baden-Württemberg Urteil, 15. März 2006 - L 5 KA 2537/05

bei uns veröffentlicht am 15.03.2006

Tenor Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Sozialgerichts Stuttgart vom 31. Mai 2005 wird zurückgewiesen. Die Klägerin trägt auch die Kosten des Berufungsverfahrens mit Ausnahme der außergerichtlichen Kosten der Beigeladenen Ziff 2-7.

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Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, stationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder in besonderen Fällen Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung, ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um

1.
eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung nach § 100 Absatz 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch abzuwenden oder einen nach § 100 Absatz 3 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch festgestellten zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf zu decken oder
2.
einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
Ärzte mit einer für die Behandlung erforderlichen abgeschlossenen Weiterbildung sowie psychosoziale Einrichtungen mit einer fachlich-medizinischen ständigen ärztlichen Leitung sind vom Zulassungsausschuss auf Antrag zur ambulanten psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung von Empfängern laufender Leistungen nach § 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Folter, Vergewaltigung oder sonstige schwere Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt erlitten haben, zu ermächtigen.

(2) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen können im Bundesmantelvertrag Regelungen treffen, die über die Voraussetzungen des Absatzes 1 hinaus Ermächtigungen zur Erbringung bestimmter ärztlicher Leistungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung vorsehen.

(3) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch Ärzte, die eine Approbation nach deutschen Rechtsvorschriften nicht besitzen, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, soweit ihnen von der zuständigen deutschen Behörde eine Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs erteilt worden ist.

(4) (weggefallen)

(5) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen haben im Bundesmantelvertrag Regelungen über die Ermächtigung von Ärzten zu treffen, die als Staatsangehörige eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, den ärztlichen Beruf im Inland zur vorübergehenden Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Artikels 50 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft oder des Artikels 37 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausüben dürfen.

(6) Der Antrag auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten. Ihm sind die Approbationsurkunde sowie die in § 18 Absatz 2 Nummer 5 und 6 genannten Erklärungen und Bescheinigungen beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(7) Die Ermächtigung ist zeitlich, räumlich und ihrem Umfang nach zu bestimmen. In dem Ermächtigungsbeschluß ist auch auszusprechen, ob der ermächtigte Arzt unmittelbar oder auf Überweisung in Anspruch genommen werden kann. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Ermächtigungen nach § 119b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch.

(8) Ein Arzt darf nicht ermächtigt werden, wenn die in § 21 genannten Gründe ihn für die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ungeeignet erscheinen lassen. Die Ermächtigung ist zurückzunehmen, wenn nachträglich bekannt wird, daß bei ihrer Erteilung Versagungsgründe im Sinne des Satzes 1 vorgelegen haben. Sie ist zu widerrufen, wenn nachträglich durch einen in der Person des Arztes liegenden Grund der mit der Ermächtigung verfolgte Zweck nicht erreicht wird oder die Voraussetzungen des § 95e Absatz 5 in Verbindung mit Absatz 4 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch erfüllt sind. Die Sätze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn Einrichtungen ermächtigt werden.

(9) (weggefallen)

(10) Über die Ermächtigungen führt die Kassenärztliche Vereinigung (Registerstelle) ein besonderes Verzeichnis.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsverordnungen regeln das Nähere über die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung sowie die zu ihrer Sicherstellung erforderliche Bedarfsplanung (§ 99) und die Beschränkung von Zulassungen. Sie werden vom Bundesministerium für Gesundheit mit Zustimmung des Bundesrates als Rechtsverordnung erlassen.

(2) Die Zulassungsverordnungen müssen Vorschriften enthalten über

1.
die Zahl, die Bestellung und die Abberufung der Mitglieder der Ausschüsse sowie ihrer Stellvertreter, ihre Amtsdauer, ihre Amtsführung und die ihnen zu gewährende Erstattung der baren Auslagen und Entschädigung für Zeitaufwand,
2.
die Geschäftsführung der Ausschüsse,
3.
das Verfahren der Ausschüsse entsprechend den Grundsätzen des Vorverfahrens in der Sozialgerichtsbarkeit einschließlich der Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Durchführung von Sitzungen der Ausschüsse mittels Videotechnik,
4.
die Verfahrensgebühren unter Berücksichtigung des Verwaltungsaufwandes und der Bedeutung der Angelegenheit für den Gebührenschuldner sowie über die Verteilung der Kosten der Ausschüsse auf die beteiligten Verbände,
5.
die Führung der Arztregister durch die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Führung von Bundesarztregistern durch die Kassenärztlichen Bundesvereinigungen sowie das Recht auf Einsicht in diese Register und Registerakten, insbesondere durch die betroffenen Ärzte und Krankenkassen,
6.
das Verfahren für die Eintragung in die Arztregister sowie über die Verfahrensgebühren unter Berücksichtigung des Verwaltungsaufwandes und der Bedeutung der Angelegenheit für den Gebührenschuldner,
7.
die Bildung und Abgrenzung der Zulassungsbezirke,
8.
die Aufstellung, Abstimmung, Fortentwicklung und Auswertung der für die mittel- und langfristige Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung erforderlichen Bedarfspläne sowie die hierbei notwendige Zusammenarbeit mit anderen Stellen, deren Unterrichtung und die Beratung in den Landesausschüssen der Ärzte und Krankenkassen,
9.
die Ausschreibung von Vertragsarztsitzen,
10.
die Voraussetzungen für die Zulassung hinsichtlich der Vorbereitung und der Eignung zur Ausübung der vertragsärztlichen Tätigkeit sowie die nähere Bestimmung des zeitlichen Umfangs des Versorgungsauftrages aus der Zulassung,
11.
die Voraussetzungen, unter denen Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, oder in besonderen Fällen Einrichtungen durch die Zulassungsausschüsse zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigt werden können, die Rechte und Pflichten der ermächtigten Ärzte und ermächtigten Einrichtungen sowie die Zulässigkeit einer Vertretung von ermächtigten Krankenhausärzten durch Ärzte mit derselben Gebietsbezeichnung,
12.
die Voraussetzungen für das Ruhen, die Entziehung und eine Befristung von Zulassungen,
13.
die Voraussetzungen, unter denen nach den Grundsätzen der Ausübung eines freien Berufes die Vertragsärzte angestellte Ärzte, Assistenten und Vertreter in der vertragsärztlichen Versorgung beschäftigen dürfen oder die vertragsärztliche Tätigkeit an weiteren Orten ausüben können,
13a.
die Voraussetzungen, unter denen die zur vertragsärztlichen Versorgung zugelassenen Leistungserbringer die vertragsärztliche Tätigkeit gemeinsam ausüben können,
14.
die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung durch Ärzte, denen die zuständige deutsche Behörde eine Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufes erteilt hat, sowie durch Ärzte, die zur vorübergehenden Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Artikel 50 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft oder des Artikels 37 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum im Inland tätig werden,
15.
die zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung notwendigen angemessenen Fristen für die Beendigung der vertragsärztlichen Tätigkeit bei Verzicht.

(3) Absatz 2 Nummer 12 gilt nicht für die Zulassungsverordnung für Vertragszahnärzte.

(1) Die Zulassungsausschüsse können über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, stationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder in besonderen Fällen Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung, ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um

1.
eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung nach § 100 Absatz 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch abzuwenden oder einen nach § 100 Absatz 3 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch festgestellten zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf zu decken oder
2.
einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
Ärzte mit einer für die Behandlung erforderlichen abgeschlossenen Weiterbildung sowie psychosoziale Einrichtungen mit einer fachlich-medizinischen ständigen ärztlichen Leitung sind vom Zulassungsausschuss auf Antrag zur ambulanten psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung von Empfängern laufender Leistungen nach § 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Folter, Vergewaltigung oder sonstige schwere Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt erlitten haben, zu ermächtigen.

(2) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen können im Bundesmantelvertrag Regelungen treffen, die über die Voraussetzungen des Absatzes 1 hinaus Ermächtigungen zur Erbringung bestimmter ärztlicher Leistungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung vorsehen.

(3) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch Ärzte, die eine Approbation nach deutschen Rechtsvorschriften nicht besitzen, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, soweit ihnen von der zuständigen deutschen Behörde eine Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs erteilt worden ist.

(4) (weggefallen)

(5) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen haben im Bundesmantelvertrag Regelungen über die Ermächtigung von Ärzten zu treffen, die als Staatsangehörige eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, den ärztlichen Beruf im Inland zur vorübergehenden Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Artikels 50 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft oder des Artikels 37 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausüben dürfen.

(6) Der Antrag auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten. Ihm sind die Approbationsurkunde sowie die in § 18 Absatz 2 Nummer 5 und 6 genannten Erklärungen und Bescheinigungen beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(7) Die Ermächtigung ist zeitlich, räumlich und ihrem Umfang nach zu bestimmen. In dem Ermächtigungsbeschluß ist auch auszusprechen, ob der ermächtigte Arzt unmittelbar oder auf Überweisung in Anspruch genommen werden kann. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Ermächtigungen nach § 119b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch.

(8) Ein Arzt darf nicht ermächtigt werden, wenn die in § 21 genannten Gründe ihn für die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ungeeignet erscheinen lassen. Die Ermächtigung ist zurückzunehmen, wenn nachträglich bekannt wird, daß bei ihrer Erteilung Versagungsgründe im Sinne des Satzes 1 vorgelegen haben. Sie ist zu widerrufen, wenn nachträglich durch einen in der Person des Arztes liegenden Grund der mit der Ermächtigung verfolgte Zweck nicht erreicht wird oder die Voraussetzungen des § 95e Absatz 5 in Verbindung mit Absatz 4 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch erfüllt sind. Die Sätze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn Einrichtungen ermächtigt werden.

(9) (weggefallen)

(10) Über die Ermächtigungen führt die Kassenärztliche Vereinigung (Registerstelle) ein besonderes Verzeichnis.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, stationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder in besonderen Fällen Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung, ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um

1.
eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung nach § 100 Absatz 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch abzuwenden oder einen nach § 100 Absatz 3 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch festgestellten zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf zu decken oder
2.
einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
Ärzte mit einer für die Behandlung erforderlichen abgeschlossenen Weiterbildung sowie psychosoziale Einrichtungen mit einer fachlich-medizinischen ständigen ärztlichen Leitung sind vom Zulassungsausschuss auf Antrag zur ambulanten psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung von Empfängern laufender Leistungen nach § 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Folter, Vergewaltigung oder sonstige schwere Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt erlitten haben, zu ermächtigen.

(2) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen können im Bundesmantelvertrag Regelungen treffen, die über die Voraussetzungen des Absatzes 1 hinaus Ermächtigungen zur Erbringung bestimmter ärztlicher Leistungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung vorsehen.

(3) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch Ärzte, die eine Approbation nach deutschen Rechtsvorschriften nicht besitzen, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, soweit ihnen von der zuständigen deutschen Behörde eine Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs erteilt worden ist.

(4) (weggefallen)

(5) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen haben im Bundesmantelvertrag Regelungen über die Ermächtigung von Ärzten zu treffen, die als Staatsangehörige eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, den ärztlichen Beruf im Inland zur vorübergehenden Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Artikels 50 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft oder des Artikels 37 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausüben dürfen.

(6) Der Antrag auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten. Ihm sind die Approbationsurkunde sowie die in § 18 Absatz 2 Nummer 5 und 6 genannten Erklärungen und Bescheinigungen beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(7) Die Ermächtigung ist zeitlich, räumlich und ihrem Umfang nach zu bestimmen. In dem Ermächtigungsbeschluß ist auch auszusprechen, ob der ermächtigte Arzt unmittelbar oder auf Überweisung in Anspruch genommen werden kann. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Ermächtigungen nach § 119b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch.

(8) Ein Arzt darf nicht ermächtigt werden, wenn die in § 21 genannten Gründe ihn für die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ungeeignet erscheinen lassen. Die Ermächtigung ist zurückzunehmen, wenn nachträglich bekannt wird, daß bei ihrer Erteilung Versagungsgründe im Sinne des Satzes 1 vorgelegen haben. Sie ist zu widerrufen, wenn nachträglich durch einen in der Person des Arztes liegenden Grund der mit der Ermächtigung verfolgte Zweck nicht erreicht wird oder die Voraussetzungen des § 95e Absatz 5 in Verbindung mit Absatz 4 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch erfüllt sind. Die Sätze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn Einrichtungen ermächtigt werden.

(9) (weggefallen)

(10) Über die Ermächtigungen führt die Kassenärztliche Vereinigung (Registerstelle) ein besonderes Verzeichnis.

(1) Ein auf anderen gesetzlichen Vorschriften beruhender Anspruch auf Ersatz eines Schadens geht auf den Versicherungsträger oder Träger der Eingliederungshilfe oder der Sozialhilfe über, soweit dieser auf Grund des Schadensereignisses Sozialleistungen zu erbringen hat, die der Behebung eines Schadens der gleichen Art dienen und sich auf denselben Zeitraum wie der vom Schädiger zu leistende Schadensersatz beziehen. Dazu gehören auch

1.
die Beiträge, die von Sozialleistungen zu zahlen sind, und
2.
die Beiträge zur Krankenversicherung, die für die Dauer des Anspruchs auf Krankengeld unbeschadet des § 224 Abs. 1 des Fünften Buches zu zahlen wären.

(2) Ist der Anspruch auf Ersatz eines Schadens durch Gesetz der Höhe nach begrenzt, geht er auf den Versicherungsträger oder Träger der Eingliederungshilfe oder der Sozialhilfe über, soweit er nicht zum Ausgleich des Schadens des Geschädigten oder seiner Hinterbliebenen erforderlich ist.

(3) Ist der Anspruch auf Ersatz eines Schadens durch ein mitwirkendes Verschulden oder eine mitwirkende Verantwortlichkeit des Geschädigten begrenzt, geht auf den Versicherungsträger oder Träger der Eingliederungshilfe oder der Sozialhilfe von dem nach Absatz 1 bei unbegrenzter Haftung übergehenden Ersatzanspruch der Anteil über, welcher dem Vomhundertsatz entspricht, für den der Schädiger ersatzpflichtig ist. Dies gilt auch, wenn der Ersatzanspruch durch Gesetz der Höhe nach begrenzt ist. Der Anspruchsübergang ist ausgeschlossen, soweit der Geschädigte oder seine Hinterbliebenen dadurch hilfebedürftig im Sinne der Vorschriften des Zwölften Buches werden.

(4) Stehen der Durchsetzung der Ansprüche auf Ersatz eines Schadens tatsächliche Hindernisse entgegen, hat die Durchsetzung der Ansprüche des Geschädigten und seiner Hinterbliebenen Vorrang vor den übergegangenen Ansprüchen nach Absatz 1.

(5) Hat ein Versicherungsträger oder Träger der Eingliederungshilfe oder der Sozialhilfe auf Grund des Schadensereignisses dem Geschädigten oder seinen Hinterbliebenen keine höheren Sozialleistungen zu erbringen als vor diesem Ereignis, geht in den Fällen des Absatzes 3 Satz 1 und 2 der Schadenersatzanspruch nur insoweit über, als der geschuldete Schadenersatz nicht zur vollen Deckung des eigenen Schadens des Geschädigten oder seiner Hinterbliebenen erforderlich ist.

(6) Ein nach Absatz 1 übergegangener Ersatzanspruch kann bei nicht vorsätzlichen Schädigungen durch eine Person, die im Zeitpunkt des Schadensereignisses mit dem Geschädigten oder seinen Hinterbliebenen in häuslicher Gemeinschaft lebt, nicht geltend gemacht werden. Ein Ersatzanspruch nach Absatz 1 kann auch dann nicht geltend gemacht werden, wenn der Schädiger mit dem Geschädigten oder einem Hinterbliebenen nach Eintritt des Schadensereignisses die Ehe geschlossen oder eine Lebenspartnerschaft begründet hat und in häuslicher Gemeinschaft lebt. Abweichend von den Sätzen 1 und 2 kann ein Ersatzanspruch bis zur Höhe der zur Verfügung stehenden Versicherungssumme geltend gemacht werden, wenn der Schaden bei dem Betrieb eines Fahrzeugs entstanden ist, für das Versicherungsschutz nach § 1 des Gesetzes über die Pflichtversicherung für Kraftfahrzeughalter oder § 1 des Gesetzes über die Haftpflichtversicherung für ausländische Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhänger besteht. Der Ersatzanspruch kann in den Fällen des Satzes 3 gegen den Schädiger in voller Höhe geltend gemacht werden, wenn er den Versicherungsfall vorsätzlich verursacht hat.

(7) Haben der Geschädigte oder seine Hinterbliebenen von dem zum Schadenersatz Verpflichteten auf einen übergegangenen Anspruch mit befreiender Wirkung gegenüber dem Versicherungsträger oder Träger der Eingliederungshilfe oder der Sozialhilfe Leistungen erhalten, haben sie insoweit dem Versicherungsträger oder Träger der Eingliederungshilfe oder der Sozialhilfe die erbrachten Leistungen zu erstatten. Haben die Leistungen gegenüber dem Versicherungsträger oder Träger der Sozialhilfe keine befreiende Wirkung, haften der zum Schadenersatz Verpflichtete und der Geschädigte oder dessen Hinterbliebene dem Versicherungsträger oder Träger der Sozialhilfe als Gesamtschuldner.

(8) Weist der Versicherungsträger oder Träger der Sozialhilfe nicht höhere Leistungen nach, sind vorbehaltlich der Absätze 2 und 3 je Schadensfall für nicht stationäre ärztliche Behandlung und Versorgung mit Arznei- und Verbandmitteln 5 vom Hundert der monatlichen Bezugsgröße nach § 18 des Vierten Buches zu ersetzen.

(9) Die Vereinbarung einer Pauschalierung der Ersatzansprüche ist zulässig.

(10) Die Bundesagentur für Arbeit und die Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Zweiten Buch gelten als Versicherungsträger im Sinne dieser Vorschrift.

(1) Die Zulassungsausschüsse können über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, stationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder in besonderen Fällen Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung, ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um

1.
eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung nach § 100 Absatz 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch abzuwenden oder einen nach § 100 Absatz 3 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch festgestellten zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf zu decken oder
2.
einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
Ärzte mit einer für die Behandlung erforderlichen abgeschlossenen Weiterbildung sowie psychosoziale Einrichtungen mit einer fachlich-medizinischen ständigen ärztlichen Leitung sind vom Zulassungsausschuss auf Antrag zur ambulanten psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung von Empfängern laufender Leistungen nach § 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Folter, Vergewaltigung oder sonstige schwere Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt erlitten haben, zu ermächtigen.

(2) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen können im Bundesmantelvertrag Regelungen treffen, die über die Voraussetzungen des Absatzes 1 hinaus Ermächtigungen zur Erbringung bestimmter ärztlicher Leistungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung vorsehen.

(3) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch Ärzte, die eine Approbation nach deutschen Rechtsvorschriften nicht besitzen, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, soweit ihnen von der zuständigen deutschen Behörde eine Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs erteilt worden ist.

(4) (weggefallen)

(5) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen haben im Bundesmantelvertrag Regelungen über die Ermächtigung von Ärzten zu treffen, die als Staatsangehörige eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, den ärztlichen Beruf im Inland zur vorübergehenden Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Artikels 50 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft oder des Artikels 37 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausüben dürfen.

(6) Der Antrag auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten. Ihm sind die Approbationsurkunde sowie die in § 18 Absatz 2 Nummer 5 und 6 genannten Erklärungen und Bescheinigungen beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(7) Die Ermächtigung ist zeitlich, räumlich und ihrem Umfang nach zu bestimmen. In dem Ermächtigungsbeschluß ist auch auszusprechen, ob der ermächtigte Arzt unmittelbar oder auf Überweisung in Anspruch genommen werden kann. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Ermächtigungen nach § 119b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch.

(8) Ein Arzt darf nicht ermächtigt werden, wenn die in § 21 genannten Gründe ihn für die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ungeeignet erscheinen lassen. Die Ermächtigung ist zurückzunehmen, wenn nachträglich bekannt wird, daß bei ihrer Erteilung Versagungsgründe im Sinne des Satzes 1 vorgelegen haben. Sie ist zu widerrufen, wenn nachträglich durch einen in der Person des Arztes liegenden Grund der mit der Ermächtigung verfolgte Zweck nicht erreicht wird oder die Voraussetzungen des § 95e Absatz 5 in Verbindung mit Absatz 4 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch erfüllt sind. Die Sätze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn Einrichtungen ermächtigt werden.

(9) (weggefallen)

(10) Über die Ermächtigungen führt die Kassenärztliche Vereinigung (Registerstelle) ein besonderes Verzeichnis.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können Ärzte, die

1.
in einem Krankenhaus,
2.
in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besteht, oder
3.
nach § 119b Absatz 1 Satz 3 und 4 des Fünftens Buches Sozialgesetzbuch in einer stationären Pflegeeinrichtung
tätig sind, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen, soweit sie über eine entsprechende abgeschlossene Weiterbildung verfügen und der Träger der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, zustimmt. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten nach Satz 1 nicht sichergestellt wird.

(2) Der Antrag eines Arztes nach Absatz 1 Satz 1 auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten, in dessen Bereich die Einrichtung liegt, in der der Arzt tätig ist. Ihm sind die in § 31 Abs. 6 genannten Bescheinigungen und Erklärungen, die Urkunde, aus der sich die Berechtigung zum Führen einer Gebietsbezeichnung ergibt, sowie eine schriftliche Zustimmungserklärung des Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(3) § 31 Abs. 7 bis 10 gilt entsprechend.

(1) Die Zulassungsausschüsse können über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, stationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder in besonderen Fällen Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung, ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um

1.
eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung nach § 100 Absatz 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch abzuwenden oder einen nach § 100 Absatz 3 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch festgestellten zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf zu decken oder
2.
einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
Ärzte mit einer für die Behandlung erforderlichen abgeschlossenen Weiterbildung sowie psychosoziale Einrichtungen mit einer fachlich-medizinischen ständigen ärztlichen Leitung sind vom Zulassungsausschuss auf Antrag zur ambulanten psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung von Empfängern laufender Leistungen nach § 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Folter, Vergewaltigung oder sonstige schwere Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt erlitten haben, zu ermächtigen.

(2) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen können im Bundesmantelvertrag Regelungen treffen, die über die Voraussetzungen des Absatzes 1 hinaus Ermächtigungen zur Erbringung bestimmter ärztlicher Leistungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung vorsehen.

(3) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch Ärzte, die eine Approbation nach deutschen Rechtsvorschriften nicht besitzen, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, soweit ihnen von der zuständigen deutschen Behörde eine Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs erteilt worden ist.

(4) (weggefallen)

(5) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen haben im Bundesmantelvertrag Regelungen über die Ermächtigung von Ärzten zu treffen, die als Staatsangehörige eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, den ärztlichen Beruf im Inland zur vorübergehenden Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Artikels 50 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft oder des Artikels 37 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausüben dürfen.

(6) Der Antrag auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten. Ihm sind die Approbationsurkunde sowie die in § 18 Absatz 2 Nummer 5 und 6 genannten Erklärungen und Bescheinigungen beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(7) Die Ermächtigung ist zeitlich, räumlich und ihrem Umfang nach zu bestimmen. In dem Ermächtigungsbeschluß ist auch auszusprechen, ob der ermächtigte Arzt unmittelbar oder auf Überweisung in Anspruch genommen werden kann. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Ermächtigungen nach § 119b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch.

(8) Ein Arzt darf nicht ermächtigt werden, wenn die in § 21 genannten Gründe ihn für die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ungeeignet erscheinen lassen. Die Ermächtigung ist zurückzunehmen, wenn nachträglich bekannt wird, daß bei ihrer Erteilung Versagungsgründe im Sinne des Satzes 1 vorgelegen haben. Sie ist zu widerrufen, wenn nachträglich durch einen in der Person des Arztes liegenden Grund der mit der Ermächtigung verfolgte Zweck nicht erreicht wird oder die Voraussetzungen des § 95e Absatz 5 in Verbindung mit Absatz 4 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch erfüllt sind. Die Sätze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn Einrichtungen ermächtigt werden.

(9) (weggefallen)

(10) Über die Ermächtigungen führt die Kassenärztliche Vereinigung (Registerstelle) ein besonderes Verzeichnis.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können Ärzte, die

1.
in einem Krankenhaus,
2.
in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besteht, oder
3.
nach § 119b Absatz 1 Satz 3 und 4 des Fünftens Buches Sozialgesetzbuch in einer stationären Pflegeeinrichtung
tätig sind, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen, soweit sie über eine entsprechende abgeschlossene Weiterbildung verfügen und der Träger der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, zustimmt. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten nach Satz 1 nicht sichergestellt wird.

(2) Der Antrag eines Arztes nach Absatz 1 Satz 1 auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten, in dessen Bereich die Einrichtung liegt, in der der Arzt tätig ist. Ihm sind die in § 31 Abs. 6 genannten Bescheinigungen und Erklärungen, die Urkunde, aus der sich die Berechtigung zum Führen einer Gebietsbezeichnung ergibt, sowie eine schriftliche Zustimmungserklärung des Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(3) § 31 Abs. 7 bis 10 gilt entsprechend.

(1) Die Zulassungsausschüsse können über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, stationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder in besonderen Fällen Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung, ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um

1.
eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung nach § 100 Absatz 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch abzuwenden oder einen nach § 100 Absatz 3 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch festgestellten zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf zu decken oder
2.
einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
Ärzte mit einer für die Behandlung erforderlichen abgeschlossenen Weiterbildung sowie psychosoziale Einrichtungen mit einer fachlich-medizinischen ständigen ärztlichen Leitung sind vom Zulassungsausschuss auf Antrag zur ambulanten psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung von Empfängern laufender Leistungen nach § 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Folter, Vergewaltigung oder sonstige schwere Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt erlitten haben, zu ermächtigen.

(2) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen können im Bundesmantelvertrag Regelungen treffen, die über die Voraussetzungen des Absatzes 1 hinaus Ermächtigungen zur Erbringung bestimmter ärztlicher Leistungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung vorsehen.

(3) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch Ärzte, die eine Approbation nach deutschen Rechtsvorschriften nicht besitzen, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, soweit ihnen von der zuständigen deutschen Behörde eine Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs erteilt worden ist.

(4) (weggefallen)

(5) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen haben im Bundesmantelvertrag Regelungen über die Ermächtigung von Ärzten zu treffen, die als Staatsangehörige eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, den ärztlichen Beruf im Inland zur vorübergehenden Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Artikels 50 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft oder des Artikels 37 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausüben dürfen.

(6) Der Antrag auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten. Ihm sind die Approbationsurkunde sowie die in § 18 Absatz 2 Nummer 5 und 6 genannten Erklärungen und Bescheinigungen beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(7) Die Ermächtigung ist zeitlich, räumlich und ihrem Umfang nach zu bestimmen. In dem Ermächtigungsbeschluß ist auch auszusprechen, ob der ermächtigte Arzt unmittelbar oder auf Überweisung in Anspruch genommen werden kann. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Ermächtigungen nach § 119b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch.

(8) Ein Arzt darf nicht ermächtigt werden, wenn die in § 21 genannten Gründe ihn für die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ungeeignet erscheinen lassen. Die Ermächtigung ist zurückzunehmen, wenn nachträglich bekannt wird, daß bei ihrer Erteilung Versagungsgründe im Sinne des Satzes 1 vorgelegen haben. Sie ist zu widerrufen, wenn nachträglich durch einen in der Person des Arztes liegenden Grund der mit der Ermächtigung verfolgte Zweck nicht erreicht wird oder die Voraussetzungen des § 95e Absatz 5 in Verbindung mit Absatz 4 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch erfüllt sind. Die Sätze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn Einrichtungen ermächtigt werden.

(9) (weggefallen)

(10) Über die Ermächtigungen führt die Kassenärztliche Vereinigung (Registerstelle) ein besonderes Verzeichnis.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können Ärzte, die

1.
in einem Krankenhaus,
2.
in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besteht, oder
3.
nach § 119b Absatz 1 Satz 3 und 4 des Fünftens Buches Sozialgesetzbuch in einer stationären Pflegeeinrichtung
tätig sind, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen, soweit sie über eine entsprechende abgeschlossene Weiterbildung verfügen und der Träger der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, zustimmt. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten nach Satz 1 nicht sichergestellt wird.

(2) Der Antrag eines Arztes nach Absatz 1 Satz 1 auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten, in dessen Bereich die Einrichtung liegt, in der der Arzt tätig ist. Ihm sind die in § 31 Abs. 6 genannten Bescheinigungen und Erklärungen, die Urkunde, aus der sich die Berechtigung zum Führen einer Gebietsbezeichnung ergibt, sowie eine schriftliche Zustimmungserklärung des Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(3) § 31 Abs. 7 bis 10 gilt entsprechend.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können Ärzte, die

1.
in einem Krankenhaus,
2.
in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besteht, oder
3.
nach § 119b Absatz 1 Satz 3 und 4 des Fünftens Buches Sozialgesetzbuch in einer stationären Pflegeeinrichtung
tätig sind, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen, soweit sie über eine entsprechende abgeschlossene Weiterbildung verfügen und der Träger der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, zustimmt. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten nach Satz 1 nicht sichergestellt wird.

(2) Der Antrag eines Arztes nach Absatz 1 Satz 1 auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten, in dessen Bereich die Einrichtung liegt, in der der Arzt tätig ist. Ihm sind die in § 31 Abs. 6 genannten Bescheinigungen und Erklärungen, die Urkunde, aus der sich die Berechtigung zum Führen einer Gebietsbezeichnung ergibt, sowie eine schriftliche Zustimmungserklärung des Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(3) § 31 Abs. 7 bis 10 gilt entsprechend.

(1) Das Krankenhaus kann bei Verordnung von Krankenhausbehandlung Versicherte in medizinisch geeigneten Fällen ohne Unterkunft und Verpflegung behandeln, um

1.
die Erforderlichkeit einer vollstationären Krankenhausbehandlung zu klären oder die vollstationäre Krankenhausbehandlung vorzubereiten (vorstationäre Behandlung) oder
2.
im Anschluß an eine vollstationäre Krankenhausbehandlung den Behandlungserfolg zu sichern oder zu festigen (nachstationäre Behandlung).
Das Krankenhaus kann die Behandlung nach Satz 1 auch durch hierzu ausdrücklich beauftragte niedergelassene Vertragsärzte in den Räumen des Krankenhauses oder der Arztpraxis erbringen. Absatz 2 Satz 5 findet insoweit keine Anwendung.

(2) Die vorstationäre Behandlung ist auf längstens drei Behandlungstage innerhalb von fünf Tagen vor Beginn der stationären Behandlung begrenzt. Die nachstationäre Behandlung darf sieben Behandlungstage innerhalb von 14 Tagen, bei Organübertragungen nach § 9 Absatz 2 des Transplantationsgesetzes drei Monate nach Beendigung der stationären Krankenhausbehandlung nicht überschreiten. Die Frist von 14 Tagen oder drei Monaten kann in medizinisch begründeten Einzelfällen im Einvernehmen mit dem einweisenden Arzt verlängert werden. Kontrolluntersuchungen bei Organübertragungen nach § 9 Absatz 2 des Transplantationsgesetzes dürfen vom Krankenhaus auch nach Beendigung der nachstationären Behandlung fortgeführt werden, um die weitere Krankenbehandlung oder Maßnahmen der Qualitätssicherung wissenschaftlich zu begleiten oder zu unterstützen. Eine notwendige ärztliche Behandlung außerhalb des Krankenhauses während der vor- und nachstationären Behandlung wird im Rahmen des Sicherstellungsauftrags durch die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte gewährleistet. Das Krankenhaus hat den einweisenden Arzt über die vor- oder nachstationäre Behandlung sowie diesen und die an der weiteren Krankenbehandlung jeweils beteiligten Ärzte über die Kontrolluntersuchungen und deren Ergebnis unverzüglich zu unterrichten. Die Sätze 2 bis 6 gelten für die Nachbetreuung von Organspendern nach § 8 Abs. 3 Satz 1 des Transplantationsgesetzes entsprechend.

(3) Die Landesverbände der Krankenkassen, die Ersatzkassen und der Landesausschuß des Verbandes der privaten Krankenversicherung gemeinsam vereinbaren mit der Landeskrankenhausgesellschaft oder mit den Vereinigungen der Krankenhausträger im Land gemeinsam und im Benehmen mit der kassenärztlichen Vereinigung die Vergütung der Leistungen mit Wirkung für die Vertragsparteien nach § 18 Abs. 2 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes. Die Vergütung soll pauschaliert werden und geeignet sein, eine Verminderung der stationären Kosten herbeizuführen. Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen und die Deutsche Krankenhausgesellschaft oder die Bundesverbände der Krankenhausträger gemeinsam geben im Benehmen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Empfehlungen zur Vergütung ab. Diese gelten bis zum Inkrafttreten einer Vereinbarung nach Satz 1. Kommt eine Vereinbarung über die Vergütung innerhalb von drei Monaten nicht zustande, nachdem eine Vertragspartei schriftlich zur Aufnahme der Verhandlungen aufgefordert hat, setzt die Schiedsstelle nach § 18a Abs. 1 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes auf Antrag einer Vertragspartei oder der zuständigen Landesbehörde die Vergütung fest.

(1) Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Kassenärztlichen Bundesvereinigungen vereinbaren auf der Grundlage des Gutachtens nach Absatz 1a bis zum 31. Januar 2022

1.
einen Katalog ambulant durchführbarer Operationen, sonstiger stationsersetzender Eingriffe und stationsersetzender Behandlungen,
2.
einheitliche Vergütungen für Krankenhäuser und Vertragsärzte.
Die Vereinbarung nach Satz 1 tritt mit ihrem Wirksamwerden an die Stelle der am 31. Dezember 2019 geltenden Vereinbarung. In die Vereinbarung nach Satz 1 Nummer 1 sind die in dem Gutachten nach Absatz 1a benannten ambulant durchführbaren Operationen und die stationsersetzenden Eingriffe und stationsersetzenden Behandlungen aufzunehmen, die in der Regel ambulant durchgeführt werden können, sowie allgemeine Tatbestände zu bestimmen, bei deren Vorliegen eine stationäre Durchführung erforderlich sein kann. Die Vergütung nach Satz 1 Nummer 2 ist nach dem Schweregrad der Fälle zu differenzieren und erfolgt auf betriebswirtschaftlicher Grundlage, ausgehend vom einheitlichen Bewertungsmaßstab für ärztliche Leistungen unter ergänzender Berücksichtigung der nichtärztlichen Leistungen, der Sachkosten sowie der spezifischen Investitionsbedingungen. In der Vereinbarung sind die Qualitätsvoraussetzungen nach § 135 Abs. 2 sowie die Richtlinien und Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses nach § 92 Abs. 1 Satz 2 und den §§ 136 bis 136b zu berücksichtigen. In der Vereinbarung ist vorzusehen, dass die Leistungen nach Satz 1 auch auf der Grundlage einer vertraglichen Zusammenarbeit des Krankenhauses mit niedergelassenen Vertragsärzten ambulant im Krankenhaus erbracht werden können. Die Vereinbarung nach Satz 1 ist mindestens alle zwei Jahre, erstmals zum 31. Dezember 2023, durch Vereinbarung an den Stand der medizinischen Erkenntnisse anzupassen. Der Vereinbarungsteil nach Satz 1 Nummer 1 bedarf der Genehmigung des Bundesministeriums für Gesundheit.

(1a) Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Kassenärztlichen Bundesvereinigungen leiten bis zum 30. Juni 2020 das Verfahren für die Vergabe eines gemeinsamen Gutachtens ein, in dem der Stand der medizinischen Erkenntnisse zu ambulant durchführbaren Operationen, stationsersetzenden Eingriffen und stationsersetzenden Behandlungen untersucht wird. Das Gutachten hat ambulant durchführbare Operationen, stationsersetzende Eingriffe und stationsersetzende Behandlungen konkret zu benennen und in Verbindung damit verschiedene Maßnahmen zur Differenzierung der Fälle nach dem Schweregrad zu analysieren. Im Gutachtensauftrag ist vorzusehen, dass das Gutachten spätestens innerhalb eines Jahres, nachdem das Gutachten in Auftrag gegeben worden ist, fertigzustellen ist.

(2) Die Krankenhäuser sind zur ambulanten Durchführung der in dem Katalog genannten Operationen, stationsersetzenden Eingriffe und stationsersetzenden Behandlungen zugelassen. Hierzu bedarf es einer Mitteilung des Krankenhauses an die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen, die Kassenärztliche Vereinigung und den Zulassungsausschuß (§ 96); die Kassenärztliche Vereinigung unterrichtet die Landeskrankenhausgesellschaft über den Versorgungsgrad in der vertragsärztlichen Versorgung. Das Krankenhaus ist zur Einhaltung des Vertrages nach Absatz 1 verpflichtet. Die Leistungen werden unmittelbar von den Krankenkassen vergütet. Die Prüfung der Wirtschaftlichkeit und Qualität erfolgt durch die Krankenkassen; die Krankenhäuser übermitteln den Krankenkassen die Daten nach § 301, soweit dies für die Erfüllung der Aufgaben der Krankenkassen erforderlich ist. Leistungen, die Krankenhäuser auf Grundlage des Katalogs nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 ambulant erbringen, unterliegen nicht der Prüfung durch den Medizinischen Dienst nach § 275c Absatz 1 in Verbindung mit § 275 Absatz 1 Nummer 1.

(3) Kommt eine der Vereinbarungen nach Absatz 1 nicht fristgerecht zustande oder wird eine Vereinbarung nach Absatz 1 ganz oder teilweise beendet und kommt bis zum Ablauf der Vereinbarungszeit keine neue Vereinbarung zustande, entscheidet auf Antrag einer Vertragspartei das sektorenübergreifende Schiedsgremium auf Bundesebene gemäß § 89a. Absatz 1 Satz 7 gilt entsprechend für die Festsetzung nach Satz 1 durch das sektorenübergreifende Schiedsgremium auf Bundesebene gemäß § 89a.

(4) In der Vereinbarung nach Absatz 1 können Regelungen über ein gemeinsames Budget zur Vergütung der ambulanten Operationsleistungen der Krankenhäuser und der Vertragsärzte getroffen werden. Die Mittel sind aus der Gesamtvergütung und den Budgets der zum ambulanten Operieren zugelassenen Krankenhäuser aufzubringen.

Tatbestand

 
Im Streit steht die Ermächtigung, im Rahmen der vertragspsychotherapeutischen Versorgung psychotherapeutische Leistungen ausschließlich in portugiesischer Sprache erbringen zu dürfen.
Die 1948 in Chicago geborene Klägerin ist Diplompsychologin. Nach ihren Angaben hielt sie sich in der Zeit von 1976 bis 1992 in Südamerika auf. Dort lebte sie zunächst 4 Jahre in Ecuador und Chile und danach 12 Jahre lang in Brasilien, wo sie auch psychotherapeutisch tätig gewesen ist.
Am 25. März 1999 wurde der Klägerin die Approbation als Psychologische Psychotherapeutin erteilt und am 18. Juni 1999 wurde sie im Psychotherapeutenregister eingetragen. Sie ist derzeit als Psychologische Psychotherapeutin in eigener Privatpraxis tätig.
Anträge der Klägerin auf bedarfsunabhängige und bedarfsabhängige Zulassung zur vertragsärztlichen bzw. vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Psychologische Psychotherapeutin in Freiburg wurden vom beklagten Berufungsausschuss bestandskräftig jeweils abgelehnt (Bescheide vom 24. September 1999 und 15. Mai 2002). Mit Beschluss vom 18. April 2001 hatte das Sozialgericht Freiburg (SG) – Aktenzeichen S 1 KA 17/01 ER – den Beschluss des SG Freiburg vom 29. Februar 2000 (S 1 KA 3676/99 ER) über die vorläufige bedarfsunabhängige Zulassung mit sofortiger Wirkung und mit der Maßgabe aufgehoben, dass bereits begonnene Therapien noch beendet werden können. Das LSG Baden-Württemberg (der erkennende Senat) wies mit Beschluss vom 21. August 2001 (L 5 KA 1942/01 ER-B) die Beschwerde der Klägerin gegen den Beschluss des SG vom 18. April 2001 mit dem Hinweis zurück, dass die Voraussetzungen der schutzwürdigen Vortätigkeit nach § 95 Abs. 10 S. 1 Nr. 3 Sozialgesetzbuch Fünftes Buch (SGB V) nicht gegeben seien. Soweit die Klägerin Sonderbedarf zur psychotherapeutischen Behandlung von Versicherten in der Muttersprache Englisch, Spanisch und Portugiesisch geltend mache, sei ein Erfolg nicht offensichtlich. Es stelle sich schon die Frage, ob sich der letztgenannte Personenkreis überhaupt einigermaßen erfassen lasse. Das Kriterium des Ausländers dürfte für eine Abgrenzung wenig geeignet sein. Zudem lasse sich wohl auch nur schwer überprüfen, ob ausländische Versicherte tatsächlich der deutschen Sprache nicht so mächtig seien, dass nur eine psychotherapeutische Behandlung in der Muttersprache in Betracht komme. Schließlich sei auch nicht ersichtlich, auf welche, der in Nr. 24 der Bedarfsplanungs-Richtlinien genannten Ausnahmen die Klägerin ihren Antrag stützen wolle.
Am 11. Juli 2002 beantragte die Klägerin die Erteilung einer Ermächtigung zur psychotherapeutischen Behandlung von Anspruchsberechtigten der gesetzlichen Krankenversicherung, soweit die Patienten ausdrücklich die Durchführung der Psychotherapie in ihrer Muttersprache Englisch, Spanisch oder Portugiesisch wünschten. Zur Begründung führte sie an, dass für diesen Bereich ein Sonderbedarf bestünde. Im Planungsbereich Freiburg sei außer ihr kein anderer Psychologischer Psychotherapeut in der Lage, eine Psychotherapie in der portugiesischen Sprache durchzuführen.
Mit Bescheid des Zulassungsausschusses vom 11. Oktober 2002 (Beschluss vom 25. September 2002 – Bl. 41 ff. Verwaltungsakte – VA –) wurde der Antrag der Klägerin auf Erteilung einer Ermächtigung als Psychologische Psychotherapeutin zur psychotherapeutischen Behandlung von Patienten in der englischen, spanischen und portugiesischen Muttersprache abgelehnt. Zur Begründung wurde u. a. ausgeführt, selbst ein vorübergehender Bedarf für eine Therapie in englischer, spanischer und portugiesischer Sprache könne nicht festgestellt werden. Zudem müsse eine Psychotherapie nicht in der jeweiligen Muttersprache angeboten werden.
Dagegen erhob die Klägerin am 30. Oktober 2002 Widerspruch und beantragte nunmehr nur noch die Ermächtigung zur psychotherapeutischen Behandlung von Patienten in der portugiesischen und spanischen Muttersprache (Bl. 55 VA).
Mit Bescheid vom 23. Januar 2003 (Beschluss vom 11. Dezember 2002) wies der beklagte Berufungsausschuss den Widerspruch der Klägerin zurück. Zur Begründung führte er aus, die Erteilung einer Ermächtigung nach § 31 a der Zulassungsverordnung der Ärzte (Ärzte-ZV) komme schon deshalb nicht in Betracht, da die Klägerin keine Krankenhausärztin sei. Einer Ermächtigung nach § 31 Ärzte-ZV stehe entgegen, dass die Voraussetzungen einer Unterversorgung bzw. einer drohenden Unterversorgung nicht gegeben seien. Im Planungsbereich Freiburg bestehe eine Überversorgung an Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Versorgungsgrad von 419 % (Stand 13. November 2002). Nach der "Stufenregelungsentscheidung" des Bundessozialgerichts (BSG) komme eine Ermächtigung auf der Grundlage des § 31 Abs. 2 Ärzte-ZV von vorn herein nicht in Betracht. Sonstige Ermächtigungstatbestände seien nicht ersichtlich.
Die Klägerin hat gegen den ihrem Bevollmächtigten mit Zustellungsurkunde am 27. Februar 2003 zugestellten Bescheid am 24. März 2003 Klage vor dem SG erhoben. Zunächst hat sie weiterhin die Erteilung einer Ermächtigung für die psychotherapeutische Behandlung von Patienten für den Niederlassungsort Freiburg, die die Durchführung einer Psychotherapie in ihrer Muttersprache Spanisch oder Portugiesisch wünschten, begehrt. Im Laufe des Klageverfahrens hat sie ihren Antrag dahingehend eingeschränkt, dass sie lediglich noch die Ermächtigung zur psychotherapeutischen Behandlung von Patienten, die die Durchführung einer Psychotherapie in ihrer Muttersprache Portugiesisch wünschten, begehre. Zur Begründung hat sie geltend gemacht, alle gesetzlich Krankenversicherten hätten einen Anspruch auf eine "ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung unter Berücksichtigung des allgemein anerkannten Standes der medizinischen Kenntnisse". Dies ergebe sich aus § 72 Abs. 2 SGB V. Es sei Aufgabe der Zulassungsgremien, im Einzelfall alle notwendigen Ausnahmeentscheidungen zu treffen, die "zur Wahrung der Qualität der vertragsärztlichen Versorgung in einem Versorgungsbereich" unerlässlich seien (§ 101 Abs. 1 Nr. 3 SGB V). Wenn zur Wahrung der Qualität der vertragsärztlichen Versorgung anstelle der Einrichtung eines zusätzlichen Vertragsarztsitzes die Erteilung einer Ermächtigung ausreichend sei, seien die Zulassungsgremien verpflichtet, beantragte Ermächtigungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung zu erteilen, wenn diese Ermächtigungen notwendig seien, um entweder eine bestehende oder drohende Unterversorgung abzuwenden oder einen begrenzten Patientenkreis zu versorgen. Die Erhebungen des Beklagten im Verwaltungsverfahren hätten u. a. ergeben, dass ein Bedarf für psychotherapeutische Behandlungen in der portugiesischen Sprache im Planungsbereich Freiburg bestehe. Dahingestellt könne in diesem Zusammenhang bleiben, ob Dr. G die portugiesische Sprache so gut beherrsche, dass er in der Lage sei, Patienten in ihrer Muttersprache Portugiesisch psychoanalytisch zu behandeln. Die geringe Nachfrage nach einer psychoanalytischen Behandlung in der portugiesischen Muttersprache bei Dr. G sei auf dessen besondere psychotherapeutische Fachrichtung zurückzuführen.
10 
Der Beklagte ist dem entgegen getreten und hat nochmals darauf verwiesen, dass eine Ermächtigung der Klägerin schon deshalb ausscheide, da ein entsprechender Versorgungsbedarf im Planungsbereich Freiburg nicht bestehe.
11 
Mit Urteil vom 7. Juli 2004 hat das SG die Klage abgewiesen. Es hat hierbei die Auffassung vertreten, dass die Klägerin keinen Anspruch auf eine Ermächtigung zur Erbringung psychotherapeutischer Leistungen ausschließlich in portugiesischer Sprache in der vertragsärztlich bzw. vertragspsychotherapeutischen Versorgung habe. Ein solcher Anspruch der Klägerin ergebe sich nicht aus § 116 SGB V i. V. m. § 31 Abs. 1, § 1 Abs. 3 Ärzte-ZV. Nach § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV könnten die Zulassungsgremien über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, oder in besonderen Fällen ärztlich geleitete Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, sofern dies notwendig sei, um eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung abzuwenden (Buchstabe a) oder einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes (Buchstabe b). In den §§ 15 und 16 Ärzte-ZV sei näher bestimmt, was unter einer Unterversorgung zu verstehen sei. Da im Planungsbereich Freiburg nach dem Bedarfsplan eine Überversorgung an Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Versorgungsgrad von 419 % (Stand 13. November 2002) bestehe, sei die in der ersten Alternative von § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV geforderte Unterversorgung nicht gegeben. Zu Recht habe deshalb der Beklagte einen quantitativen Versorgungsbedarf für den Planungsbereich Freiburg verneint.
12 
Auch einen qualitativ-speziellen Bedarf habe der Beklagte zu Recht nicht angenommen. Allein der Umstand, dass die Klägerin über portugiesische Sprachkenntnisse verfüge, könne zur Überzeugung des SG keinen qualitativen Versorgungsbedarf begründen. Denn zur vertragsärztlichen Versorgung im System der gesetzlichen Krankenversicherung gehöre kein gesetzlicher Anspruch auf Durchführung einer Psychotherapie in der jeweiligen Muttersprache des Versicherten (mit Hinweis auf Urteil des SG Hamburg vom 10. Dezember 2003 – S 27 KS 251/01 –), weshalb auch ein Anspruch auf Ermächtigung zur Durchführung solcher spezieller Therapien von vorn herein ausgeschlossen sei. Aber selbst wenn man einen solchen speziellen Therapieanspruch der Versicherten grundsätzlich bejahen würde, bestünde im Planungsbereich Freiburg konkret kein Bedarf für die psychotherapeutische Behandlung Versicherter der portugiesischen Muttersprache, da nach den im Verwaltungsverfahren durchgeführten Erhebungen Dr. G psychotherapeutische Behandlungen in portugiesischer Sprache durchführe und noch über freie Kapazitäten verfüge. Die von der Klägerin gegen dessen Kompetenz vorgebrachten Einwendungen seien für das SG nicht nachvollziehbar.
13 
Auch die Voraussetzungen des § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV seien nicht erfüllt, weil es sich bei der Gruppe der gesetzlich Krankenversicherten in Freiburg, die einer psychotherapeutischen Behandlung in ihrer portugiesischen Muttersprache bedürften, nicht um einen "begrenzten Personenkreis" im Sinne dieser Vorschrift handele. Nach der Rechtsprechung des LSG Baden-Württemberg (Urteil vom 30. April 2003 – L 5 KA 2805/01 –), der sich das SG anschließe, ergebe sich der "begrenzte Personenkreis" im Sinne dieser Vorschrift gerade aus der "Begrenztheit" auf eine bestimmte Einrichtung, einen bestimmten Ort (als abgeschlossene, begrenzte Einheiten). Die Gruppe aller gesetzlich Krankenversicherter, die eine Psychotherapie in der portugiesischen Muttersprache bedürften, stelle keine Begrenzung auf eine bestimmte Einrichtung oder einen bestimmten Ort dar.
14 
Schließlich könne die Klägerin auch keinen Anspruch auf die begehrte Ermächtigung aus § 31 a und § 31 Abs. 2 Ärzte-ZV herleiten, denn sie gehöre nicht der Gruppe der Krankenhausärzte an und es fänden sich im Bundesmantelvertrag auch keine Regelungen, die einen Ermächtigungsanspruch der Klägerin stützen könnten.
15 
Die Klägerin hat gegen das ihren Bevollmächtigten mit Empfangsbekenntnis am 5. August 2004 zugestellte Urteil am 18. August 2004 Berufung eingelegt. Zur Begründung macht sie, wie bereits im Verwaltungs- und Klageverfahren ausführlich ausgeführt, geltend, dass "unter Berücksichtigung des allgemein anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse" eine "ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche" psychotherapeutische Behandlung von Anspruchsberechtigten der gesetzlichen Krankenversicherung, die keine ausreichenden Kenntnisse der deutschen Sprache hätten, nur dann möglich sei, wenn diesen Patienten eine ambulante, psychotherapeutische Behandlung in ihrer Muttersprache ermöglicht werde. Wenn in einem Planungsbereich die Möglichkeit bestehe, einen Medizinischen oder Psychologischen Psychotherapeuten, der die Muttersprache des erkrankten Patienten beherrsche, zur Durchführung der notwendigen ambulanten psychotherapeutischen Behandlung zu ermächtigen, seien die Zulassungsausschüsse verpflichtet, den Sicherstellungsauftrag gemäß § 72 Abs. 2 SGB V zu erfüllen und eine Ermächtigung aufgrund Sonderbedarfs zu erteilen.
16 
Soweit im angefochten Urteil dem Klageanspruch entgegen gehalten werde, dass nach dem Ergebnis der im Verwaltungsverfahren durchgeführten Erhebungen Dr. G psychotherapeutische Behandlungen in portugiesischer Sprache durchführe und noch über freie Kapazitäten verfüge, werde dieser tatsächlichen Feststellung entschieden widersprochen. Aus den Unterlagen ergebe sich vielmehr, dass Dr. G ausreichende Kenntnisse der spanischen Sprache habe und lediglich die Psychologische Psychotherapeutin B.s angegeben habe, über ausreichende Kenntnisse in der portugiesischen Sprache zu verfügen.
17 
Wenn des Weiteren die KV Südbaden und der beklagte Berufungsausschuss geltend machen wollten, dass der zugelassene medizinische Psychotherapeut Dr. G in der Lage sei, alle im Planungsbereich Freiburg lebenden psychisch kranken Patienten angemessen und erfolgsversprechend in ihrer portugiesischen Muttersprache zu behandeln, mögen genaue Auskünfte vom medizinischen Psychotherapeuten Dr. G eingeholt werden. Solange solche Erhebungen nicht durchgeführt worden seien, werde ausdrücklich bestritten, dass Dr. G überhaupt über ausreichende Kenntnisse der portugiesischen Sprache verfüge und in seiner Praxis irgendwann Psychotherapien in der portugiesischen Muttersprache durchgeführt habe.
18 
Unabhängig davon werde geltend gemacht, dass psychoanalytische Langzeittherapien, die offenbar von Dr. G durchgeführt würden, auf keinen Fall geeignet seien, die im Planungsbereich Freiburg bestehende Versorgungslücke für psychisch kranke Patienten zu schließen, die wegen unzureichender Kenntnisse der deutschen Sprache auf eine psychotherapeutische Behandlung in ihrer portugiesischen Muttersprache angewiesen seien.
19 
Erfolgversprechende, ambulante psychotherapeutische Behandlungen setzten voraus, dass der Patient und der Psychotherapeut sich sprachlich eindeutig verständigen könnten. Das Instrument der Behandlung sei die Sprache. Insofern sei davon auszugehen, dass im Planungsbereich Freiburg kein Medizinischer oder Psychologischer Psychotherapeut zugelassen sei, der die notwendige Behandlungsmethode für Patienten beherrsche, die auf eine Psychotherapie in ihrer portugiesischen Muttersprache angewiesen seien. In erster Linie wäre deshalb zu prüfen, ob nicht in entsprechender Anwendung von § 31 a Ärzte-ZV ein Anspruch auf Erteilung einer Ermächtigung zu bejahen sei, um für den genannten Patientenkreis eine ausreichende psychotherapeutische Versorgung sicher zu stellen. Die in dieser Vorschrift formulierte Einschränkung, dass Ermächtigungen nur zu Gunsten von "Krankenhausärzten" zu erteilen seien, könne für Psychologische Psychotherapeuten keine Bedeutung haben, da regelmäßig Psychologische Psychotherapeuten nicht mit der stationären Behandlung von Patienten in Krankenhäusern befasst seien.
20 
Da der Sicherstellungsauftrag gemäß § 72 Abs. 2 SGB V uneingeschränkt auch für die notwendige ambulante psychotherapeutische Behandlung von Patienten gelte, liege es nahe, den mit der Klage geltend gemachten Ermächtigungsanspruch auf § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV zu stützen. Der Personenkreis, den die Klägerin aufgrund der begehrten Ermächtigung versorgen wolle, sei eng begrenzt. Soweit im angefochtenen Urteil unter Berufung auf eine Entscheidung des SG Hamburg vom 10. Dezember 2003 ausgeführt werde, dass alle Anspruchsberechtigten der GKV, die wegen fehlender Kenntnisse der deutschen Sprache nicht in der Lage seien, eine ambulante psychotherapeutische Behandlung in der deutschen Sprache zu beginnen und erfolgreich zu beenden, keinen Anspruch auf eine ambulante Psychotherapie in ihrer Muttersprache geltend machen könnten, sei diese Entscheidung des SG Hamburg mit dem Inhalt der in § 72 Abs. 2 SGB V enthaltenen Generalklausel nicht vereinbar. Wenn in einem Planungsbereich festgestellt werde, dass für eine Gruppe von Anspruchsberechtigten der GKV wegen mangelnder Kenntnisse der deutsche Sprache eine "ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche" ambulante Psychotherapie nicht gewährleistet sei, sei für diese Gruppe der Anspruchsberechtigten ein Sonderbedarf festzustellen.
21 
Die Klägerin beantragt,
22 
das Urteil des Sozialgerichts Freiburg vom 7. Juli 2004 sowie den Bescheid des Beklagten vom 23. Januar 2003 aufzuheben und den Beklagten zu verpflichten, über den Antrag auf Erteilung einer Ermächtigung zur psychotherapeutischen Behandlung von Anspruchsberechtigten der gesetzlichen Krankenversicherung, die die Durchführung der Psychotherapie in ihrer Muttersprache Portugiesisch wünschen, unter Beachtung der Rechtsauffassung des Senats erneut zu entscheiden.
23 
Der Beklagte und die Beigeladenen Nr. 1 und 2 beantragen,
24 
die Berufung zurückzuweisen.
25 
Der Beklagte hält die Entscheidung des SG für zutreffend. Ergänzend führt er aus, es komme weder eine Ermächtigung der Klägerin noch eine Sonderbedarfszulassung in Betracht. Für eine Ermächtigung fehle es an den Voraussetzungen der Unterversorgung im Sinne der §§ 16 und 17 Ärzte-ZV i.V.m. § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV. Darüber hinaus fehle es auch am Vorliegen der Voraussetzungen nach § 31 Abs. 2 Ärzte-ZV. Diese Vorschrift könne nur subsidiär angewendet werden. Da bereits eine Unterversorgung im Sinne des § 31 Ärzte-ZV nicht festgestellt werden könne und darüber hinaus auch die Beigeladene Ziffer 1 und auch die Verbände der Primär- und Ersatzkassen zu keinem Einvernehmen bezüglich der Ermächtigung in einem Ausnahmefall gelangten, kommt § 31 Abs. 2 Ärzte-ZV als Ermächtigungsgrundlage ebenfalls nicht in Betracht.
26 
Wegen der weiteren Einzelheiten des Sachverhalts und des Beteiligtenvorbringens wird auf die Verwaltungsakte des Beklagten sowie die Gerichtsakten erster und zweiter Instanz Bezug genommen.

Entscheidungsgründe

 
I.
27 
Gegenstand des Rechtsstreits ist allein der Bescheid des Beklagten vom 23. Januar 2003. Über den Bescheid des Zulassungsausschusses vom 11. Oktober 2002 ist hingegen nicht zu befinden, denn der Bescheid des Berufungsausschusses tritt grundsätzlich als Regelung der Zulassungssache (Ermächtigungssache) an die Stelle des vorangegangenen Bescheides des Zulassungsausschusses und bildet den alleinigen Gegenstand der weiteren Beurteilung der Zulassungssache/Ermächtigungssache (BSG SozR 3-2500 § 96 Nr. 1).
II.
28 
Die Berufung ist zulässig. Sie ist insbesondere statthaft. Ein Berufungsausschlussgrund nach § 144 Abs. 1 Sozialgerichtsgesetz (SGG) liegt nicht vor. Denn streitig ist hier nicht eine Geld- oder Sachleistung bzw. ein darauf gerichteter Verwaltungsakt.
III.
29 
Die Berufung der Klägerin ist jedoch unbegründet. Das SG hat zu Recht die Klage bezüglich der hier noch allein begehrten Ermächtigung zur Erbringung psychotherapeutischer Leistungen ausschließlich in portugiesischer Sprache im Rahmen der vertragspsychotherapeutischen Versorgung abgewiesen.
30 
Zur Rangfolge der verschiedenen Formen der Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung hat die Rechtsprechung klargestellt, dass die ambulante vertragsärztliche Versorgung in erster Linie durch niedergelassene Vertragsärzte zu gewährleisten ist. Verbleibende Versorgungslücken, die die Heranziehung weiterer Ärzte erfordern, sind auf der Grundlage des § 116 SGB V iVm § 31a Ärzte-ZV vorrangig durch Ermächtigung von Krankenhausärzten zu schließen. In zweiter Linie sind sie gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV durch Ermächtigung weiterer Ärzte zu beseitigen. Erst danach können unter den Voraussetzungen des § 31 Abs. 1 Buchst a und b Ärzte-ZV ärztlich geleitete Einrichtungen im Wege sog Institutsermächtigungen an der vertragsärztlichen Versorgung beteiligt werden (BSG SozR 3-5520 § 31 Nr. 10; BSGE 79, 159, 163 f = SozR 3-5520 § 31 Nr. 5 S 9 f; BSGE 82, 216, 222 = SozR 3-5520 § 31 Nr. 9 S 38 und BSG SozR aaO Nr. 8 S 27).
1.)
31 
Nach § 116 Satz 1 SGB V i. V. m. § 31a Abs. 1 Satz 1 Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse Krankenhausärzte mit abgeschlossener Weiterbildung mit Zustimmung des Krankenhausträgers zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen.
32 
Darüber hinaus können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte weitere Ärzte, die insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, oder in besonderen Fällen ärztlich geleitete Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung unter bestimmten Voraussetzungen gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV ermächtigen.
33 
Danach ist die Ermächtigung nach § 116 SGB V i.V.m. § 31 a Abs. 1 Ärzte-ZV nach dem unmissverständlichen Wortlaut nur für Krankenhausärzte möglich. Das SGB V unterscheidet gemäß § 107 zwischen Krankenhäusern (§ 107 Abs. 1) und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen (§ 107 Abs. 2).
34 
Die Klägerin ist unstreitig – auch von ihr selbst nicht bestritten – jedoch an keinem Krankenhaus tätig. Bereits deshalb erfüllt sie nicht die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Ermächtigung.
2.)
35 
Aber selbst wenn man (entgegen dem klaren Wortlaut des Gesetzes) mit der Klägerin davon ausginge, dass für Psychologische Psychotherapeuten die Voraussetzung als Krankenhausarzt insoweit nicht gelte, da diese – wie von der Klägerin behauptet – nie an Krankenhäusern tätig seien, hätte ihr die Beklagte zu Recht die Ermächtigung versagt. Insoweit ist auf folgendes hinzuweisen:
36 
Nach § 116 Satz 2 SGB V, § 31a Abs. 1 Satz 2 Ärzte-ZV ist (des Weiteren) ein Krankenhausarzt mit abgeschlossener Weiterbildung (nur) zu ermächtigen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Krankenhausärzten nicht sichergestellt ist. Danach besteht bei der ambulanten Versorgung der Versicherten ein Vorrang der niedergelassenen Vertragsärzte. Eine Ermächtigung von Krankenhausärzten, die ausschließlich dazu dient, Versorgungslücken zu schließen, kommt nur bei einer Minderversorgung der Versicherten in Betracht (vgl BSG vom 27. Februar 1992 – 6 RKa 15/97 –. BSGE 70, 167, 173 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 2). Dieser Vorrang ist auch durch die Neuregelungen der § 115a und 115b SGB V unberührt geblieben (vgl BSG vom 14. Juli 1993 – 6 RKa 71/91 = BSGE 73, 25 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 4).
37 
Im Rahmen der Bedarfsprüfung steht den Zulassungsgremien ein vom Gericht nur beschränkt nachprüfbarer Beurteilungsspielraum zu. Er erstreckt sich darauf, ob im ambulanten Bereich eine Versorgungslücke existiert und wie lange zu deren Schließung die Ermächtigung eines Krankenhausarztes geboten ist. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa Anzahl der Ärzte, Krankenhausversorgung, Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsstruktur, Art und Umfang der Nachfrage, räumliche Zuordnung aufgrund der Verkehrsanbindungen –, die nicht nur jede für sich, sondern auch in ihrer Abhängigkeit untereinander weitgehend unbestimmt sind. Im Rahmen des dadurch vom Gesetzgeber den Zulassungsgremien anvertrauten Beurteilungsspielraums beschränkt sich die Kontrolle des Gerichts darauf, ob der Verwaltungsentscheidung ein richtig und vollständig ermittelter Sachverhalt zugrunde liegt, ob die Zulassungsinstanzen die durch die Auslegung des unbestimmten Rechtsbegriffs ermittelten Grenzen eingehalten haben und ob sie ihre Subsumtionserwägungen so verdeutlicht und begründet haben, dass im Rahmen des Möglichen die zutreffende Anwendung der Beurteilungsmaßstäbe erkennbar und nachvollziehbar ist (stRspr, vgl. etwa BSGE 73, 25, 29; BSG, Urteil vom 06. Juni 1984, SozR 5520 § 29, Nr. 5, S. 20).
38 
Davon ausgehend lässt der Bescheid des Beklagten keine materiell-rechtlichen Mängel zum Nachteil der Klägerin erkennen. Hinsichtlich des Bedarfs in quantitativ-allgemeiner Hinsicht hat der Beklagte im Ergebnis den Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen für Baden-Württemberg, Planungsbereich Stadt Freiburg, mit Stand vom 19. Juni 2002 zugrundegelegt. Dies ist rechtlich zulässig (vgl. BSGE 73, 25, 29). Danach war ab diesem Zeitpunkt für Psychotherapeuten für diesen Planungsbereich eine Überversorgung festgestellt und eine Zulassungssperre (weiterhin) angeordnet (hier mit Beschluss vom 19. Juni 2002 – ÄBW 2002, S. 304/305 und Beschluss vom 7. Juli 2004, der Versorgungsgrad bei Stand 19. Juni 2002 betrug 422,3 %; mit Stand vom 10. November 2004 betrug er 411 %). Der Beklagte hat im Hinblick hierauf in Verbindung mit der Auskunft der Ausländerbehörde Freiburg (siehe Schreiben der Beigeladenen Ziff. 1 vom 9. Oktober 2002), wonach 698 portugiesische Einwohner gemeldet seien, einen quantitativen Versorgungsbedarf für den Planungsbereich zu Recht verneint.
39 
Ebenfalls zu Recht hat der Beklagte auch einen qualitativ-speziellen Bedarf verneint. Denn allein der Umstand, dass die Klägerin über portugiesische Sprachkenntnisse verfügt, kann zur Überzeugung auch des Senats keinen qualitativen Versorgungsbedarf begründen. Die Klägerin wendet keine anderen psychotherapeutischen Methoden an als andere Psychotherapeuten. Ihre Kenntnisse in der portugiesischen Sprache führen auch nicht dazu, dass sie über ein besseres psychotherapeutisches Wissen verfügt. Portugiesische Sprachkenntnisse sind somit eine außerhalb der psychotherapeutischen Qualifikation liegende Eigenschaft. Diese Eigenschaft ersetzt lediglich den Dolmetscher. Damit aber besteht aber kein psychotherapeutischer Versorgungsbedarf, der erst durch eine Ermächtigung der Klägerin sichergestellt werden könnte. Hier muss der Senat im Übrigen nochmals auf seine Ausführungen im Zusammenhang mit der von der Klägerin begehrten Zulassung zur vertragspsychotherapeutischen Versorgung im Beschluss vom 21. August 2001 (L 5 KA 1942/01 ER-B) verweisen. Danach war auch ein Anspruch der Klägerin auf eine Zulassung als Psychologische Psychotherapeutin in Freiburg auf Grund des behaupteten Sonderbedarfs (§ 101 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB V i. V. m. Nr. 24 der Bedarfsplanungs-Richtlinien) psychotherapeutische Behandlung von diesen ausländischen Mitbürgern im besonderen und von ausländischen Migranten im allgemeinen nicht offensichtlich ersichtlich. Der Senat hat schon seinerzeit darauf hingewiesen, dass sich die Frage stellt, ob sich der letztgenannte Personenkreis überhaupt einigermaßen erfassen lässt. Das Kriterium des Ausländers ist nach Auffassung des Senats für eine Abgrenzung wenig geeignet (mit Hinweis auf das Urteil des BSG vom 10. Mai 2000 – B 6 KA 25/99 R – Seite 8 ff im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung). Im Übrigen lässt sich nach Auffassung des Senats (wie bereits auch im oben zitierten Beschluss ausgeführt) schlicht nicht überprüfen, ob ausländische Versicherte tatsächlich der deutschen Sprache nicht insoweit mächtig sind, dass nur eine psychotherapeutische Behandlung in der Muttersprache in Betracht kommt.
40 
Der Senat vermag daher nicht zu erkennen, dass der Beklagte den ihm eingeräumten Beurteilungsspielraum verletzt hätte.
41 
Nach § 31 Abs. 1 Buchst. b Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um einen begrenzten Personenkreis zu versorgen beispielsweise Rehabilitanten in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
42 
Auch hier ist der Senat in Übereinstimmung mit dem SG der Auffassung, dass es sich bei der von der Klägerin behaupteten Gruppe der gesetzlich Krankenversicherten in Freiburg, die einer psychotherapeutischen Behandlung in ihrer portugiesischen Muttersprache bedürfen, nicht um einen "begrenzten Personenkreis" im Sinne dieser Vorschrift handelt. Wie der erkennende Senat in seinem Urteil vom 30. April 2003 (L 5 KA 2805/01) entschieden hat, zeigen gerade die in § 31 Abs. 1 Buchst. b genannten Beispiele (Rehabilitationseinrichtung bzw. Betrieb), dass der "begrenzte Personenkreis" sich gerade aus der "Begrenztheit" auf eine bestimmte Einrichtung, einen bestimmten Ort, also abgeschlossene, begrenzte Einheiten, ergibt. Die Gruppe aller gesetzlich krankenversicherter, die (möglicherweise) einer Psychotherapie in der portugiesischen Muttersprache bedürfen, stellt keine Begrenzung auf eine bestimmte Einrichtung und einen bestimmten Ort dar.
3.)
43 
Die Ermächtigung muss aber auch noch aus einem anderen Grund scheitern:
44 
Mit ihrer Ermächtigung begehrt die Klägerin die Teilnahme an der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung. Sie ist deshalb nach § 95 Abs. 3 Satz 3 SGB V gehalten, die vertraglichen Bestimmungen über die vertragsärztliche Versorgung zu beachten. Dazu gehört, dass Leistungen nur in dem Umfang erbracht werden dürfen, wie die Krankenkassen zu ihrer Erbringung verpflichtet sind. Zu der vertragsärztlichen Versorgung im System der gesetzlichen Krankenversicherung gehört aber kein gesetzlicher Anspruch auf Durchführung einer Psychotherapie in der jeweiligen Muttersprache des Versicherten. Denn Versicherte haben keinen Anspruch auf einen Dolmetscher. Das Übersetzen ist nicht Teil der ärztlichen bzw psychotherapeutischen Leistung (BSG Urteil vom 10. Mai 1995 – 1 RK 20/94). Versicherte können deswegen die Leistungen, die die Klägerin erbringen will, nämlich Psychotherapie in portugiesischer Sprache, nicht beanspruchen. Wenn die Patienten aber keinen Anspruch auf Leistungen in ihrer Muttersprache haben, braucht die KV im Rahmen des Sicherstellungsauftrags auch nicht dafür zu sorgen, dass entsprechende Psychotherapeuten vorhanden sind. Eine Sonderbedarfszulassung für Leistungen außerhalb des Systems der gesetzliche Krankenversicherung kann somit nicht mit Erfolg beansprucht werden.
4.)
45 
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Sicherstellungsauftrag entgegen der Auffassung der Klägerin keinen Anspruch darauf begründet, im Ergebnis allen in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ausländern die Möglichkeit zu geben, von einem Vertragsarzt bzw. Vertragspsychotherapeuten behandelt zu werden, der ihre Muttersprache beherrscht. Wollte man dies nämlich konsequent umsetzen, wäre man gezwungen, in nicht unerheblichem Umfange bezüglich der Vielzahl der Ausländer aus den verschiedensten Ländern der Welt, die in unserem Land leben, Ärzte und Psychotherapeuten allein deswegen zumindest entsprechende Ermächtigungen zu erteilen, weil sie eine Fremdsprache beherrschen, die von auch hier in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ausländern gesprochen wird. Damit würde sich die Bedarfsplanung jedenfalls für Psychotherapeuten im Kern auf Deutsche beschränken. Eine so gravierende Auswirkung bedarf aber der ausdrücklichen Anordnung des Gesetzgebers, an der es vorliegend fehlt.
46 
Aus all diesen Gründen ist daher die Berufung zurückzuweisen.
IV.
47 
Die Kostenentscheidung folgt aus § 197a SGG i. V. m. § 154 Abs. 2 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO).
48 
Gründe die Revision zuzulassen bestehen nicht.

Gründe

 
I.
27 
Gegenstand des Rechtsstreits ist allein der Bescheid des Beklagten vom 23. Januar 2003. Über den Bescheid des Zulassungsausschusses vom 11. Oktober 2002 ist hingegen nicht zu befinden, denn der Bescheid des Berufungsausschusses tritt grundsätzlich als Regelung der Zulassungssache (Ermächtigungssache) an die Stelle des vorangegangenen Bescheides des Zulassungsausschusses und bildet den alleinigen Gegenstand der weiteren Beurteilung der Zulassungssache/Ermächtigungssache (BSG SozR 3-2500 § 96 Nr. 1).
II.
28 
Die Berufung ist zulässig. Sie ist insbesondere statthaft. Ein Berufungsausschlussgrund nach § 144 Abs. 1 Sozialgerichtsgesetz (SGG) liegt nicht vor. Denn streitig ist hier nicht eine Geld- oder Sachleistung bzw. ein darauf gerichteter Verwaltungsakt.
III.
29 
Die Berufung der Klägerin ist jedoch unbegründet. Das SG hat zu Recht die Klage bezüglich der hier noch allein begehrten Ermächtigung zur Erbringung psychotherapeutischer Leistungen ausschließlich in portugiesischer Sprache im Rahmen der vertragspsychotherapeutischen Versorgung abgewiesen.
30 
Zur Rangfolge der verschiedenen Formen der Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung hat die Rechtsprechung klargestellt, dass die ambulante vertragsärztliche Versorgung in erster Linie durch niedergelassene Vertragsärzte zu gewährleisten ist. Verbleibende Versorgungslücken, die die Heranziehung weiterer Ärzte erfordern, sind auf der Grundlage des § 116 SGB V iVm § 31a Ärzte-ZV vorrangig durch Ermächtigung von Krankenhausärzten zu schließen. In zweiter Linie sind sie gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV durch Ermächtigung weiterer Ärzte zu beseitigen. Erst danach können unter den Voraussetzungen des § 31 Abs. 1 Buchst a und b Ärzte-ZV ärztlich geleitete Einrichtungen im Wege sog Institutsermächtigungen an der vertragsärztlichen Versorgung beteiligt werden (BSG SozR 3-5520 § 31 Nr. 10; BSGE 79, 159, 163 f = SozR 3-5520 § 31 Nr. 5 S 9 f; BSGE 82, 216, 222 = SozR 3-5520 § 31 Nr. 9 S 38 und BSG SozR aaO Nr. 8 S 27).
1.)
31 
Nach § 116 Satz 1 SGB V i. V. m. § 31a Abs. 1 Satz 1 Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse Krankenhausärzte mit abgeschlossener Weiterbildung mit Zustimmung des Krankenhausträgers zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen.
32 
Darüber hinaus können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte weitere Ärzte, die insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, oder in besonderen Fällen ärztlich geleitete Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung unter bestimmten Voraussetzungen gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV ermächtigen.
33 
Danach ist die Ermächtigung nach § 116 SGB V i.V.m. § 31 a Abs. 1 Ärzte-ZV nach dem unmissverständlichen Wortlaut nur für Krankenhausärzte möglich. Das SGB V unterscheidet gemäß § 107 zwischen Krankenhäusern (§ 107 Abs. 1) und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen (§ 107 Abs. 2).
34 
Die Klägerin ist unstreitig – auch von ihr selbst nicht bestritten – jedoch an keinem Krankenhaus tätig. Bereits deshalb erfüllt sie nicht die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Ermächtigung.
2.)
35 
Aber selbst wenn man (entgegen dem klaren Wortlaut des Gesetzes) mit der Klägerin davon ausginge, dass für Psychologische Psychotherapeuten die Voraussetzung als Krankenhausarzt insoweit nicht gelte, da diese – wie von der Klägerin behauptet – nie an Krankenhäusern tätig seien, hätte ihr die Beklagte zu Recht die Ermächtigung versagt. Insoweit ist auf folgendes hinzuweisen:
36 
Nach § 116 Satz 2 SGB V, § 31a Abs. 1 Satz 2 Ärzte-ZV ist (des Weiteren) ein Krankenhausarzt mit abgeschlossener Weiterbildung (nur) zu ermächtigen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Krankenhausärzten nicht sichergestellt ist. Danach besteht bei der ambulanten Versorgung der Versicherten ein Vorrang der niedergelassenen Vertragsärzte. Eine Ermächtigung von Krankenhausärzten, die ausschließlich dazu dient, Versorgungslücken zu schließen, kommt nur bei einer Minderversorgung der Versicherten in Betracht (vgl BSG vom 27. Februar 1992 – 6 RKa 15/97 –. BSGE 70, 167, 173 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 2). Dieser Vorrang ist auch durch die Neuregelungen der § 115a und 115b SGB V unberührt geblieben (vgl BSG vom 14. Juli 1993 – 6 RKa 71/91 = BSGE 73, 25 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 4).
37 
Im Rahmen der Bedarfsprüfung steht den Zulassungsgremien ein vom Gericht nur beschränkt nachprüfbarer Beurteilungsspielraum zu. Er erstreckt sich darauf, ob im ambulanten Bereich eine Versorgungslücke existiert und wie lange zu deren Schließung die Ermächtigung eines Krankenhausarztes geboten ist. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa Anzahl der Ärzte, Krankenhausversorgung, Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsstruktur, Art und Umfang der Nachfrage, räumliche Zuordnung aufgrund der Verkehrsanbindungen –, die nicht nur jede für sich, sondern auch in ihrer Abhängigkeit untereinander weitgehend unbestimmt sind. Im Rahmen des dadurch vom Gesetzgeber den Zulassungsgremien anvertrauten Beurteilungsspielraums beschränkt sich die Kontrolle des Gerichts darauf, ob der Verwaltungsentscheidung ein richtig und vollständig ermittelter Sachverhalt zugrunde liegt, ob die Zulassungsinstanzen die durch die Auslegung des unbestimmten Rechtsbegriffs ermittelten Grenzen eingehalten haben und ob sie ihre Subsumtionserwägungen so verdeutlicht und begründet haben, dass im Rahmen des Möglichen die zutreffende Anwendung der Beurteilungsmaßstäbe erkennbar und nachvollziehbar ist (stRspr, vgl. etwa BSGE 73, 25, 29; BSG, Urteil vom 06. Juni 1984, SozR 5520 § 29, Nr. 5, S. 20).
38 
Davon ausgehend lässt der Bescheid des Beklagten keine materiell-rechtlichen Mängel zum Nachteil der Klägerin erkennen. Hinsichtlich des Bedarfs in quantitativ-allgemeiner Hinsicht hat der Beklagte im Ergebnis den Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen für Baden-Württemberg, Planungsbereich Stadt Freiburg, mit Stand vom 19. Juni 2002 zugrundegelegt. Dies ist rechtlich zulässig (vgl. BSGE 73, 25, 29). Danach war ab diesem Zeitpunkt für Psychotherapeuten für diesen Planungsbereich eine Überversorgung festgestellt und eine Zulassungssperre (weiterhin) angeordnet (hier mit Beschluss vom 19. Juni 2002 – ÄBW 2002, S. 304/305 und Beschluss vom 7. Juli 2004, der Versorgungsgrad bei Stand 19. Juni 2002 betrug 422,3 %; mit Stand vom 10. November 2004 betrug er 411 %). Der Beklagte hat im Hinblick hierauf in Verbindung mit der Auskunft der Ausländerbehörde Freiburg (siehe Schreiben der Beigeladenen Ziff. 1 vom 9. Oktober 2002), wonach 698 portugiesische Einwohner gemeldet seien, einen quantitativen Versorgungsbedarf für den Planungsbereich zu Recht verneint.
39 
Ebenfalls zu Recht hat der Beklagte auch einen qualitativ-speziellen Bedarf verneint. Denn allein der Umstand, dass die Klägerin über portugiesische Sprachkenntnisse verfügt, kann zur Überzeugung auch des Senats keinen qualitativen Versorgungsbedarf begründen. Die Klägerin wendet keine anderen psychotherapeutischen Methoden an als andere Psychotherapeuten. Ihre Kenntnisse in der portugiesischen Sprache führen auch nicht dazu, dass sie über ein besseres psychotherapeutisches Wissen verfügt. Portugiesische Sprachkenntnisse sind somit eine außerhalb der psychotherapeutischen Qualifikation liegende Eigenschaft. Diese Eigenschaft ersetzt lediglich den Dolmetscher. Damit aber besteht aber kein psychotherapeutischer Versorgungsbedarf, der erst durch eine Ermächtigung der Klägerin sichergestellt werden könnte. Hier muss der Senat im Übrigen nochmals auf seine Ausführungen im Zusammenhang mit der von der Klägerin begehrten Zulassung zur vertragspsychotherapeutischen Versorgung im Beschluss vom 21. August 2001 (L 5 KA 1942/01 ER-B) verweisen. Danach war auch ein Anspruch der Klägerin auf eine Zulassung als Psychologische Psychotherapeutin in Freiburg auf Grund des behaupteten Sonderbedarfs (§ 101 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB V i. V. m. Nr. 24 der Bedarfsplanungs-Richtlinien) psychotherapeutische Behandlung von diesen ausländischen Mitbürgern im besonderen und von ausländischen Migranten im allgemeinen nicht offensichtlich ersichtlich. Der Senat hat schon seinerzeit darauf hingewiesen, dass sich die Frage stellt, ob sich der letztgenannte Personenkreis überhaupt einigermaßen erfassen lässt. Das Kriterium des Ausländers ist nach Auffassung des Senats für eine Abgrenzung wenig geeignet (mit Hinweis auf das Urteil des BSG vom 10. Mai 2000 – B 6 KA 25/99 R – Seite 8 ff im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung). Im Übrigen lässt sich nach Auffassung des Senats (wie bereits auch im oben zitierten Beschluss ausgeführt) schlicht nicht überprüfen, ob ausländische Versicherte tatsächlich der deutschen Sprache nicht insoweit mächtig sind, dass nur eine psychotherapeutische Behandlung in der Muttersprache in Betracht kommt.
40 
Der Senat vermag daher nicht zu erkennen, dass der Beklagte den ihm eingeräumten Beurteilungsspielraum verletzt hätte.
41 
Nach § 31 Abs. 1 Buchst. b Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um einen begrenzten Personenkreis zu versorgen beispielsweise Rehabilitanten in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
42 
Auch hier ist der Senat in Übereinstimmung mit dem SG der Auffassung, dass es sich bei der von der Klägerin behaupteten Gruppe der gesetzlich Krankenversicherten in Freiburg, die einer psychotherapeutischen Behandlung in ihrer portugiesischen Muttersprache bedürfen, nicht um einen "begrenzten Personenkreis" im Sinne dieser Vorschrift handelt. Wie der erkennende Senat in seinem Urteil vom 30. April 2003 (L 5 KA 2805/01) entschieden hat, zeigen gerade die in § 31 Abs. 1 Buchst. b genannten Beispiele (Rehabilitationseinrichtung bzw. Betrieb), dass der "begrenzte Personenkreis" sich gerade aus der "Begrenztheit" auf eine bestimmte Einrichtung, einen bestimmten Ort, also abgeschlossene, begrenzte Einheiten, ergibt. Die Gruppe aller gesetzlich krankenversicherter, die (möglicherweise) einer Psychotherapie in der portugiesischen Muttersprache bedürfen, stellt keine Begrenzung auf eine bestimmte Einrichtung und einen bestimmten Ort dar.
3.)
43 
Die Ermächtigung muss aber auch noch aus einem anderen Grund scheitern:
44 
Mit ihrer Ermächtigung begehrt die Klägerin die Teilnahme an der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung. Sie ist deshalb nach § 95 Abs. 3 Satz 3 SGB V gehalten, die vertraglichen Bestimmungen über die vertragsärztliche Versorgung zu beachten. Dazu gehört, dass Leistungen nur in dem Umfang erbracht werden dürfen, wie die Krankenkassen zu ihrer Erbringung verpflichtet sind. Zu der vertragsärztlichen Versorgung im System der gesetzlichen Krankenversicherung gehört aber kein gesetzlicher Anspruch auf Durchführung einer Psychotherapie in der jeweiligen Muttersprache des Versicherten. Denn Versicherte haben keinen Anspruch auf einen Dolmetscher. Das Übersetzen ist nicht Teil der ärztlichen bzw psychotherapeutischen Leistung (BSG Urteil vom 10. Mai 1995 – 1 RK 20/94). Versicherte können deswegen die Leistungen, die die Klägerin erbringen will, nämlich Psychotherapie in portugiesischer Sprache, nicht beanspruchen. Wenn die Patienten aber keinen Anspruch auf Leistungen in ihrer Muttersprache haben, braucht die KV im Rahmen des Sicherstellungsauftrags auch nicht dafür zu sorgen, dass entsprechende Psychotherapeuten vorhanden sind. Eine Sonderbedarfszulassung für Leistungen außerhalb des Systems der gesetzliche Krankenversicherung kann somit nicht mit Erfolg beansprucht werden.
4.)
45 
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Sicherstellungsauftrag entgegen der Auffassung der Klägerin keinen Anspruch darauf begründet, im Ergebnis allen in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ausländern die Möglichkeit zu geben, von einem Vertragsarzt bzw. Vertragspsychotherapeuten behandelt zu werden, der ihre Muttersprache beherrscht. Wollte man dies nämlich konsequent umsetzen, wäre man gezwungen, in nicht unerheblichem Umfange bezüglich der Vielzahl der Ausländer aus den verschiedensten Ländern der Welt, die in unserem Land leben, Ärzte und Psychotherapeuten allein deswegen zumindest entsprechende Ermächtigungen zu erteilen, weil sie eine Fremdsprache beherrschen, die von auch hier in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ausländern gesprochen wird. Damit würde sich die Bedarfsplanung jedenfalls für Psychotherapeuten im Kern auf Deutsche beschränken. Eine so gravierende Auswirkung bedarf aber der ausdrücklichen Anordnung des Gesetzgebers, an der es vorliegend fehlt.
46 
Aus all diesen Gründen ist daher die Berufung zurückzuweisen.
IV.
47 
Die Kostenentscheidung folgt aus § 197a SGG i. V. m. § 154 Abs. 2 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO).
48 
Gründe die Revision zuzulassen bestehen nicht.

(1) Gehört in einem Rechtszug weder der Kläger noch der Beklagte zu den in § 183 genannten Personen oder handelt es sich um ein Verfahren wegen eines überlangen Gerichtsverfahrens (§ 202 Satz 2), werden Kosten nach den Vorschriften des Gerichtskostengesetzes erhoben; die §§ 184 bis 195 finden keine Anwendung; die §§ 154 bis 162 der Verwaltungsgerichtsordnung sind entsprechend anzuwenden. Wird die Klage zurückgenommen, findet § 161 Abs. 2 der Verwaltungsgerichtsordnung keine Anwendung.

(2) Dem Beigeladenen werden die Kosten außer in den Fällen des § 154 Abs. 3 der Verwaltungsgerichtsordnung auch auferlegt, soweit er verurteilt wird (§ 75 Abs. 5). Ist eine der in § 183 genannten Personen beigeladen, können dieser Kosten nur unter den Voraussetzungen von § 192 auferlegt werden. Aufwendungen des Beigeladenen werden unter den Voraussetzungen des § 191 vergütet; sie gehören nicht zu den Gerichtskosten.

(3) Die Absätze 1 und 2 gelten auch für Träger der Sozialhilfe einschließlich der Leistungen nach Teil 2 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch, soweit sie an Erstattungsstreitigkeiten mit anderen Trägern beteiligt sind.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können Ärzte, die

1.
in einem Krankenhaus,
2.
in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besteht, oder
3.
nach § 119b Absatz 1 Satz 3 und 4 des Fünftens Buches Sozialgesetzbuch in einer stationären Pflegeeinrichtung
tätig sind, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen, soweit sie über eine entsprechende abgeschlossene Weiterbildung verfügen und der Träger der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, zustimmt. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten nach Satz 1 nicht sichergestellt wird.

(2) Der Antrag eines Arztes nach Absatz 1 Satz 1 auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten, in dessen Bereich die Einrichtung liegt, in der der Arzt tätig ist. Ihm sind die in § 31 Abs. 6 genannten Bescheinigungen und Erklärungen, die Urkunde, aus der sich die Berechtigung zum Führen einer Gebietsbezeichnung ergibt, sowie eine schriftliche Zustimmungserklärung des Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(3) § 31 Abs. 7 bis 10 gilt entsprechend.

(1) Die Zulassungsausschüsse können über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, stationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder in besonderen Fällen Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung, ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um

1.
eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung nach § 100 Absatz 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch abzuwenden oder einen nach § 100 Absatz 3 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch festgestellten zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf zu decken oder
2.
einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
Ärzte mit einer für die Behandlung erforderlichen abgeschlossenen Weiterbildung sowie psychosoziale Einrichtungen mit einer fachlich-medizinischen ständigen ärztlichen Leitung sind vom Zulassungsausschuss auf Antrag zur ambulanten psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung von Empfängern laufender Leistungen nach § 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Folter, Vergewaltigung oder sonstige schwere Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt erlitten haben, zu ermächtigen.

(2) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen können im Bundesmantelvertrag Regelungen treffen, die über die Voraussetzungen des Absatzes 1 hinaus Ermächtigungen zur Erbringung bestimmter ärztlicher Leistungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung vorsehen.

(3) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch Ärzte, die eine Approbation nach deutschen Rechtsvorschriften nicht besitzen, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, soweit ihnen von der zuständigen deutschen Behörde eine Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs erteilt worden ist.

(4) (weggefallen)

(5) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen haben im Bundesmantelvertrag Regelungen über die Ermächtigung von Ärzten zu treffen, die als Staatsangehörige eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, den ärztlichen Beruf im Inland zur vorübergehenden Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Artikels 50 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft oder des Artikels 37 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausüben dürfen.

(6) Der Antrag auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten. Ihm sind die Approbationsurkunde sowie die in § 18 Absatz 2 Nummer 5 und 6 genannten Erklärungen und Bescheinigungen beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(7) Die Ermächtigung ist zeitlich, räumlich und ihrem Umfang nach zu bestimmen. In dem Ermächtigungsbeschluß ist auch auszusprechen, ob der ermächtigte Arzt unmittelbar oder auf Überweisung in Anspruch genommen werden kann. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Ermächtigungen nach § 119b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch.

(8) Ein Arzt darf nicht ermächtigt werden, wenn die in § 21 genannten Gründe ihn für die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ungeeignet erscheinen lassen. Die Ermächtigung ist zurückzunehmen, wenn nachträglich bekannt wird, daß bei ihrer Erteilung Versagungsgründe im Sinne des Satzes 1 vorgelegen haben. Sie ist zu widerrufen, wenn nachträglich durch einen in der Person des Arztes liegenden Grund der mit der Ermächtigung verfolgte Zweck nicht erreicht wird oder die Voraussetzungen des § 95e Absatz 5 in Verbindung mit Absatz 4 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch erfüllt sind. Die Sätze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn Einrichtungen ermächtigt werden.

(9) (weggefallen)

(10) Über die Ermächtigungen führt die Kassenärztliche Vereinigung (Registerstelle) ein besonderes Verzeichnis.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können Ärzte, die

1.
in einem Krankenhaus,
2.
in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besteht, oder
3.
nach § 119b Absatz 1 Satz 3 und 4 des Fünftens Buches Sozialgesetzbuch in einer stationären Pflegeeinrichtung
tätig sind, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen, soweit sie über eine entsprechende abgeschlossene Weiterbildung verfügen und der Träger der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, zustimmt. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten nach Satz 1 nicht sichergestellt wird.

(2) Der Antrag eines Arztes nach Absatz 1 Satz 1 auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten, in dessen Bereich die Einrichtung liegt, in der der Arzt tätig ist. Ihm sind die in § 31 Abs. 6 genannten Bescheinigungen und Erklärungen, die Urkunde, aus der sich die Berechtigung zum Führen einer Gebietsbezeichnung ergibt, sowie eine schriftliche Zustimmungserklärung des Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(3) § 31 Abs. 7 bis 10 gilt entsprechend.

(1) Die Zulassungsausschüsse können über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, stationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder in besonderen Fällen Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung, ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um

1.
eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung nach § 100 Absatz 1 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch abzuwenden oder einen nach § 100 Absatz 3 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch festgestellten zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf zu decken oder
2.
einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
Ärzte mit einer für die Behandlung erforderlichen abgeschlossenen Weiterbildung sowie psychosoziale Einrichtungen mit einer fachlich-medizinischen ständigen ärztlichen Leitung sind vom Zulassungsausschuss auf Antrag zur ambulanten psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung von Empfängern laufender Leistungen nach § 2 des Asylbewerberleistungsgesetzes, die Folter, Vergewaltigung oder sonstige schwere Formen psychischer, physischer oder sexueller Gewalt erlitten haben, zu ermächtigen.

(2) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen können im Bundesmantelvertrag Regelungen treffen, die über die Voraussetzungen des Absatzes 1 hinaus Ermächtigungen zur Erbringung bestimmter ärztlicher Leistungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung vorsehen.

(3) Die Kassenärztlichen Vereinigungen können unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch Ärzte, die eine Approbation nach deutschen Rechtsvorschriften nicht besitzen, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, soweit ihnen von der zuständigen deutschen Behörde eine Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs erteilt worden ist.

(4) (weggefallen)

(5) Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen haben im Bundesmantelvertrag Regelungen über die Ermächtigung von Ärzten zu treffen, die als Staatsangehörige eines Mitgliedstaats der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, den ärztlichen Beruf im Inland zur vorübergehenden Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Artikels 50 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft oder des Artikels 37 des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausüben dürfen.

(6) Der Antrag auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten. Ihm sind die Approbationsurkunde sowie die in § 18 Absatz 2 Nummer 5 und 6 genannten Erklärungen und Bescheinigungen beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(7) Die Ermächtigung ist zeitlich, räumlich und ihrem Umfang nach zu bestimmen. In dem Ermächtigungsbeschluß ist auch auszusprechen, ob der ermächtigte Arzt unmittelbar oder auf Überweisung in Anspruch genommen werden kann. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Ermächtigungen nach § 119b des Fünften Buches Sozialgesetzbuch.

(8) Ein Arzt darf nicht ermächtigt werden, wenn die in § 21 genannten Gründe ihn für die Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ungeeignet erscheinen lassen. Die Ermächtigung ist zurückzunehmen, wenn nachträglich bekannt wird, daß bei ihrer Erteilung Versagungsgründe im Sinne des Satzes 1 vorgelegen haben. Sie ist zu widerrufen, wenn nachträglich durch einen in der Person des Arztes liegenden Grund der mit der Ermächtigung verfolgte Zweck nicht erreicht wird oder die Voraussetzungen des § 95e Absatz 5 in Verbindung mit Absatz 4 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch erfüllt sind. Die Sätze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn Einrichtungen ermächtigt werden.

(9) (weggefallen)

(10) Über die Ermächtigungen führt die Kassenärztliche Vereinigung (Registerstelle) ein besonderes Verzeichnis.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können Ärzte, die

1.
in einem Krankenhaus,
2.
in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besteht, oder
3.
nach § 119b Absatz 1 Satz 3 und 4 des Fünftens Buches Sozialgesetzbuch in einer stationären Pflegeeinrichtung
tätig sind, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen, soweit sie über eine entsprechende abgeschlossene Weiterbildung verfügen und der Träger der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, zustimmt. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten nach Satz 1 nicht sichergestellt wird.

(2) Der Antrag eines Arztes nach Absatz 1 Satz 1 auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten, in dessen Bereich die Einrichtung liegt, in der der Arzt tätig ist. Ihm sind die in § 31 Abs. 6 genannten Bescheinigungen und Erklärungen, die Urkunde, aus der sich die Berechtigung zum Führen einer Gebietsbezeichnung ergibt, sowie eine schriftliche Zustimmungserklärung des Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(3) § 31 Abs. 7 bis 10 gilt entsprechend.

Ärzte, die in einem Krankenhaus, einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 besteht, oder nach § 119b Absatz 1 Satz 3 oder 4 in einer stationären Pflegeeinrichtung tätig sind, können, soweit sie über eine abgeschlossene Weiterbildung verfügen, mit Zustimmung des jeweiligen Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, vom Zulassungsausschuß (§ 96) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigt werden. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten der in Satz 1 genannten Einrichtungen nicht sichergestellt wird.

(1) Die Zulassungsausschüsse können Ärzte, die

1.
in einem Krankenhaus,
2.
in einer Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtung, mit der ein Versorgungsvertrag nach § 111 Absatz 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch besteht, oder
3.
nach § 119b Absatz 1 Satz 3 und 4 des Fünftens Buches Sozialgesetzbuch in einer stationären Pflegeeinrichtung
tätig sind, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen, soweit sie über eine entsprechende abgeschlossene Weiterbildung verfügen und der Träger der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, zustimmt. Die Ermächtigung ist zu erteilen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Ärzten nach Satz 1 nicht sichergestellt wird.

(2) Der Antrag eines Arztes nach Absatz 1 Satz 1 auf Ermächtigung ist schriftlich an den Zulassungsausschuß zu richten, in dessen Bereich die Einrichtung liegt, in der der Arzt tätig ist. Ihm sind die in § 31 Abs. 6 genannten Bescheinigungen und Erklärungen, die Urkunde, aus der sich die Berechtigung zum Führen einer Gebietsbezeichnung ergibt, sowie eine schriftliche Zustimmungserklärung des Trägers der Einrichtung, in der der Arzt tätig ist, beizufügen. § 18 Abs. 3 gilt entsprechend.

(3) § 31 Abs. 7 bis 10 gilt entsprechend.

(1) Das Krankenhaus kann bei Verordnung von Krankenhausbehandlung Versicherte in medizinisch geeigneten Fällen ohne Unterkunft und Verpflegung behandeln, um

1.
die Erforderlichkeit einer vollstationären Krankenhausbehandlung zu klären oder die vollstationäre Krankenhausbehandlung vorzubereiten (vorstationäre Behandlung) oder
2.
im Anschluß an eine vollstationäre Krankenhausbehandlung den Behandlungserfolg zu sichern oder zu festigen (nachstationäre Behandlung).
Das Krankenhaus kann die Behandlung nach Satz 1 auch durch hierzu ausdrücklich beauftragte niedergelassene Vertragsärzte in den Räumen des Krankenhauses oder der Arztpraxis erbringen. Absatz 2 Satz 5 findet insoweit keine Anwendung.

(2) Die vorstationäre Behandlung ist auf längstens drei Behandlungstage innerhalb von fünf Tagen vor Beginn der stationären Behandlung begrenzt. Die nachstationäre Behandlung darf sieben Behandlungstage innerhalb von 14 Tagen, bei Organübertragungen nach § 9 Absatz 2 des Transplantationsgesetzes drei Monate nach Beendigung der stationären Krankenhausbehandlung nicht überschreiten. Die Frist von 14 Tagen oder drei Monaten kann in medizinisch begründeten Einzelfällen im Einvernehmen mit dem einweisenden Arzt verlängert werden. Kontrolluntersuchungen bei Organübertragungen nach § 9 Absatz 2 des Transplantationsgesetzes dürfen vom Krankenhaus auch nach Beendigung der nachstationären Behandlung fortgeführt werden, um die weitere Krankenbehandlung oder Maßnahmen der Qualitätssicherung wissenschaftlich zu begleiten oder zu unterstützen. Eine notwendige ärztliche Behandlung außerhalb des Krankenhauses während der vor- und nachstationären Behandlung wird im Rahmen des Sicherstellungsauftrags durch die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte gewährleistet. Das Krankenhaus hat den einweisenden Arzt über die vor- oder nachstationäre Behandlung sowie diesen und die an der weiteren Krankenbehandlung jeweils beteiligten Ärzte über die Kontrolluntersuchungen und deren Ergebnis unverzüglich zu unterrichten. Die Sätze 2 bis 6 gelten für die Nachbetreuung von Organspendern nach § 8 Abs. 3 Satz 1 des Transplantationsgesetzes entsprechend.

(3) Die Landesverbände der Krankenkassen, die Ersatzkassen und der Landesausschuß des Verbandes der privaten Krankenversicherung gemeinsam vereinbaren mit der Landeskrankenhausgesellschaft oder mit den Vereinigungen der Krankenhausträger im Land gemeinsam und im Benehmen mit der kassenärztlichen Vereinigung die Vergütung der Leistungen mit Wirkung für die Vertragsparteien nach § 18 Abs. 2 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes. Die Vergütung soll pauschaliert werden und geeignet sein, eine Verminderung der stationären Kosten herbeizuführen. Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen und die Deutsche Krankenhausgesellschaft oder die Bundesverbände der Krankenhausträger gemeinsam geben im Benehmen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Empfehlungen zur Vergütung ab. Diese gelten bis zum Inkrafttreten einer Vereinbarung nach Satz 1. Kommt eine Vereinbarung über die Vergütung innerhalb von drei Monaten nicht zustande, nachdem eine Vertragspartei schriftlich zur Aufnahme der Verhandlungen aufgefordert hat, setzt die Schiedsstelle nach § 18a Abs. 1 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes auf Antrag einer Vertragspartei oder der zuständigen Landesbehörde die Vergütung fest.

(1) Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Kassenärztlichen Bundesvereinigungen vereinbaren auf der Grundlage des Gutachtens nach Absatz 1a bis zum 31. Januar 2022

1.
einen Katalog ambulant durchführbarer Operationen, sonstiger stationsersetzender Eingriffe und stationsersetzender Behandlungen,
2.
einheitliche Vergütungen für Krankenhäuser und Vertragsärzte.
Die Vereinbarung nach Satz 1 tritt mit ihrem Wirksamwerden an die Stelle der am 31. Dezember 2019 geltenden Vereinbarung. In die Vereinbarung nach Satz 1 Nummer 1 sind die in dem Gutachten nach Absatz 1a benannten ambulant durchführbaren Operationen und die stationsersetzenden Eingriffe und stationsersetzenden Behandlungen aufzunehmen, die in der Regel ambulant durchgeführt werden können, sowie allgemeine Tatbestände zu bestimmen, bei deren Vorliegen eine stationäre Durchführung erforderlich sein kann. Die Vergütung nach Satz 1 Nummer 2 ist nach dem Schweregrad der Fälle zu differenzieren und erfolgt auf betriebswirtschaftlicher Grundlage, ausgehend vom einheitlichen Bewertungsmaßstab für ärztliche Leistungen unter ergänzender Berücksichtigung der nichtärztlichen Leistungen, der Sachkosten sowie der spezifischen Investitionsbedingungen. In der Vereinbarung sind die Qualitätsvoraussetzungen nach § 135 Abs. 2 sowie die Richtlinien und Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses nach § 92 Abs. 1 Satz 2 und den §§ 136 bis 136b zu berücksichtigen. In der Vereinbarung ist vorzusehen, dass die Leistungen nach Satz 1 auch auf der Grundlage einer vertraglichen Zusammenarbeit des Krankenhauses mit niedergelassenen Vertragsärzten ambulant im Krankenhaus erbracht werden können. Die Vereinbarung nach Satz 1 ist mindestens alle zwei Jahre, erstmals zum 31. Dezember 2023, durch Vereinbarung an den Stand der medizinischen Erkenntnisse anzupassen. Der Vereinbarungsteil nach Satz 1 Nummer 1 bedarf der Genehmigung des Bundesministeriums für Gesundheit.

(1a) Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Kassenärztlichen Bundesvereinigungen leiten bis zum 30. Juni 2020 das Verfahren für die Vergabe eines gemeinsamen Gutachtens ein, in dem der Stand der medizinischen Erkenntnisse zu ambulant durchführbaren Operationen, stationsersetzenden Eingriffen und stationsersetzenden Behandlungen untersucht wird. Das Gutachten hat ambulant durchführbare Operationen, stationsersetzende Eingriffe und stationsersetzende Behandlungen konkret zu benennen und in Verbindung damit verschiedene Maßnahmen zur Differenzierung der Fälle nach dem Schweregrad zu analysieren. Im Gutachtensauftrag ist vorzusehen, dass das Gutachten spätestens innerhalb eines Jahres, nachdem das Gutachten in Auftrag gegeben worden ist, fertigzustellen ist.

(2) Die Krankenhäuser sind zur ambulanten Durchführung der in dem Katalog genannten Operationen, stationsersetzenden Eingriffe und stationsersetzenden Behandlungen zugelassen. Hierzu bedarf es einer Mitteilung des Krankenhauses an die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen, die Kassenärztliche Vereinigung und den Zulassungsausschuß (§ 96); die Kassenärztliche Vereinigung unterrichtet die Landeskrankenhausgesellschaft über den Versorgungsgrad in der vertragsärztlichen Versorgung. Das Krankenhaus ist zur Einhaltung des Vertrages nach Absatz 1 verpflichtet. Die Leistungen werden unmittelbar von den Krankenkassen vergütet. Die Prüfung der Wirtschaftlichkeit und Qualität erfolgt durch die Krankenkassen; die Krankenhäuser übermitteln den Krankenkassen die Daten nach § 301, soweit dies für die Erfüllung der Aufgaben der Krankenkassen erforderlich ist. Leistungen, die Krankenhäuser auf Grundlage des Katalogs nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 ambulant erbringen, unterliegen nicht der Prüfung durch den Medizinischen Dienst nach § 275c Absatz 1 in Verbindung mit § 275 Absatz 1 Nummer 1.

(3) Kommt eine der Vereinbarungen nach Absatz 1 nicht fristgerecht zustande oder wird eine Vereinbarung nach Absatz 1 ganz oder teilweise beendet und kommt bis zum Ablauf der Vereinbarungszeit keine neue Vereinbarung zustande, entscheidet auf Antrag einer Vertragspartei das sektorenübergreifende Schiedsgremium auf Bundesebene gemäß § 89a. Absatz 1 Satz 7 gilt entsprechend für die Festsetzung nach Satz 1 durch das sektorenübergreifende Schiedsgremium auf Bundesebene gemäß § 89a.

(4) In der Vereinbarung nach Absatz 1 können Regelungen über ein gemeinsames Budget zur Vergütung der ambulanten Operationsleistungen der Krankenhäuser und der Vertragsärzte getroffen werden. Die Mittel sind aus der Gesamtvergütung und den Budgets der zum ambulanten Operieren zugelassenen Krankenhäuser aufzubringen.

Tatbestand

 
Im Streit steht die Ermächtigung, im Rahmen der vertragspsychotherapeutischen Versorgung psychotherapeutische Leistungen ausschließlich in portugiesischer Sprache erbringen zu dürfen.
Die 1948 in Chicago geborene Klägerin ist Diplompsychologin. Nach ihren Angaben hielt sie sich in der Zeit von 1976 bis 1992 in Südamerika auf. Dort lebte sie zunächst 4 Jahre in Ecuador und Chile und danach 12 Jahre lang in Brasilien, wo sie auch psychotherapeutisch tätig gewesen ist.
Am 25. März 1999 wurde der Klägerin die Approbation als Psychologische Psychotherapeutin erteilt und am 18. Juni 1999 wurde sie im Psychotherapeutenregister eingetragen. Sie ist derzeit als Psychologische Psychotherapeutin in eigener Privatpraxis tätig.
Anträge der Klägerin auf bedarfsunabhängige und bedarfsabhängige Zulassung zur vertragsärztlichen bzw. vertragspsychotherapeutischen Versorgung als Psychologische Psychotherapeutin in Freiburg wurden vom beklagten Berufungsausschuss bestandskräftig jeweils abgelehnt (Bescheide vom 24. September 1999 und 15. Mai 2002). Mit Beschluss vom 18. April 2001 hatte das Sozialgericht Freiburg (SG) – Aktenzeichen S 1 KA 17/01 ER – den Beschluss des SG Freiburg vom 29. Februar 2000 (S 1 KA 3676/99 ER) über die vorläufige bedarfsunabhängige Zulassung mit sofortiger Wirkung und mit der Maßgabe aufgehoben, dass bereits begonnene Therapien noch beendet werden können. Das LSG Baden-Württemberg (der erkennende Senat) wies mit Beschluss vom 21. August 2001 (L 5 KA 1942/01 ER-B) die Beschwerde der Klägerin gegen den Beschluss des SG vom 18. April 2001 mit dem Hinweis zurück, dass die Voraussetzungen der schutzwürdigen Vortätigkeit nach § 95 Abs. 10 S. 1 Nr. 3 Sozialgesetzbuch Fünftes Buch (SGB V) nicht gegeben seien. Soweit die Klägerin Sonderbedarf zur psychotherapeutischen Behandlung von Versicherten in der Muttersprache Englisch, Spanisch und Portugiesisch geltend mache, sei ein Erfolg nicht offensichtlich. Es stelle sich schon die Frage, ob sich der letztgenannte Personenkreis überhaupt einigermaßen erfassen lasse. Das Kriterium des Ausländers dürfte für eine Abgrenzung wenig geeignet sein. Zudem lasse sich wohl auch nur schwer überprüfen, ob ausländische Versicherte tatsächlich der deutschen Sprache nicht so mächtig seien, dass nur eine psychotherapeutische Behandlung in der Muttersprache in Betracht komme. Schließlich sei auch nicht ersichtlich, auf welche, der in Nr. 24 der Bedarfsplanungs-Richtlinien genannten Ausnahmen die Klägerin ihren Antrag stützen wolle.
Am 11. Juli 2002 beantragte die Klägerin die Erteilung einer Ermächtigung zur psychotherapeutischen Behandlung von Anspruchsberechtigten der gesetzlichen Krankenversicherung, soweit die Patienten ausdrücklich die Durchführung der Psychotherapie in ihrer Muttersprache Englisch, Spanisch oder Portugiesisch wünschten. Zur Begründung führte sie an, dass für diesen Bereich ein Sonderbedarf bestünde. Im Planungsbereich Freiburg sei außer ihr kein anderer Psychologischer Psychotherapeut in der Lage, eine Psychotherapie in der portugiesischen Sprache durchzuführen.
Mit Bescheid des Zulassungsausschusses vom 11. Oktober 2002 (Beschluss vom 25. September 2002 – Bl. 41 ff. Verwaltungsakte – VA –) wurde der Antrag der Klägerin auf Erteilung einer Ermächtigung als Psychologische Psychotherapeutin zur psychotherapeutischen Behandlung von Patienten in der englischen, spanischen und portugiesischen Muttersprache abgelehnt. Zur Begründung wurde u. a. ausgeführt, selbst ein vorübergehender Bedarf für eine Therapie in englischer, spanischer und portugiesischer Sprache könne nicht festgestellt werden. Zudem müsse eine Psychotherapie nicht in der jeweiligen Muttersprache angeboten werden.
Dagegen erhob die Klägerin am 30. Oktober 2002 Widerspruch und beantragte nunmehr nur noch die Ermächtigung zur psychotherapeutischen Behandlung von Patienten in der portugiesischen und spanischen Muttersprache (Bl. 55 VA).
Mit Bescheid vom 23. Januar 2003 (Beschluss vom 11. Dezember 2002) wies der beklagte Berufungsausschuss den Widerspruch der Klägerin zurück. Zur Begründung führte er aus, die Erteilung einer Ermächtigung nach § 31 a der Zulassungsverordnung der Ärzte (Ärzte-ZV) komme schon deshalb nicht in Betracht, da die Klägerin keine Krankenhausärztin sei. Einer Ermächtigung nach § 31 Ärzte-ZV stehe entgegen, dass die Voraussetzungen einer Unterversorgung bzw. einer drohenden Unterversorgung nicht gegeben seien. Im Planungsbereich Freiburg bestehe eine Überversorgung an Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Versorgungsgrad von 419 % (Stand 13. November 2002). Nach der "Stufenregelungsentscheidung" des Bundessozialgerichts (BSG) komme eine Ermächtigung auf der Grundlage des § 31 Abs. 2 Ärzte-ZV von vorn herein nicht in Betracht. Sonstige Ermächtigungstatbestände seien nicht ersichtlich.
Die Klägerin hat gegen den ihrem Bevollmächtigten mit Zustellungsurkunde am 27. Februar 2003 zugestellten Bescheid am 24. März 2003 Klage vor dem SG erhoben. Zunächst hat sie weiterhin die Erteilung einer Ermächtigung für die psychotherapeutische Behandlung von Patienten für den Niederlassungsort Freiburg, die die Durchführung einer Psychotherapie in ihrer Muttersprache Spanisch oder Portugiesisch wünschten, begehrt. Im Laufe des Klageverfahrens hat sie ihren Antrag dahingehend eingeschränkt, dass sie lediglich noch die Ermächtigung zur psychotherapeutischen Behandlung von Patienten, die die Durchführung einer Psychotherapie in ihrer Muttersprache Portugiesisch wünschten, begehre. Zur Begründung hat sie geltend gemacht, alle gesetzlich Krankenversicherten hätten einen Anspruch auf eine "ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung unter Berücksichtigung des allgemein anerkannten Standes der medizinischen Kenntnisse". Dies ergebe sich aus § 72 Abs. 2 SGB V. Es sei Aufgabe der Zulassungsgremien, im Einzelfall alle notwendigen Ausnahmeentscheidungen zu treffen, die "zur Wahrung der Qualität der vertragsärztlichen Versorgung in einem Versorgungsbereich" unerlässlich seien (§ 101 Abs. 1 Nr. 3 SGB V). Wenn zur Wahrung der Qualität der vertragsärztlichen Versorgung anstelle der Einrichtung eines zusätzlichen Vertragsarztsitzes die Erteilung einer Ermächtigung ausreichend sei, seien die Zulassungsgremien verpflichtet, beantragte Ermächtigungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung zu erteilen, wenn diese Ermächtigungen notwendig seien, um entweder eine bestehende oder drohende Unterversorgung abzuwenden oder einen begrenzten Patientenkreis zu versorgen. Die Erhebungen des Beklagten im Verwaltungsverfahren hätten u. a. ergeben, dass ein Bedarf für psychotherapeutische Behandlungen in der portugiesischen Sprache im Planungsbereich Freiburg bestehe. Dahingestellt könne in diesem Zusammenhang bleiben, ob Dr. G die portugiesische Sprache so gut beherrsche, dass er in der Lage sei, Patienten in ihrer Muttersprache Portugiesisch psychoanalytisch zu behandeln. Die geringe Nachfrage nach einer psychoanalytischen Behandlung in der portugiesischen Muttersprache bei Dr. G sei auf dessen besondere psychotherapeutische Fachrichtung zurückzuführen.
10 
Der Beklagte ist dem entgegen getreten und hat nochmals darauf verwiesen, dass eine Ermächtigung der Klägerin schon deshalb ausscheide, da ein entsprechender Versorgungsbedarf im Planungsbereich Freiburg nicht bestehe.
11 
Mit Urteil vom 7. Juli 2004 hat das SG die Klage abgewiesen. Es hat hierbei die Auffassung vertreten, dass die Klägerin keinen Anspruch auf eine Ermächtigung zur Erbringung psychotherapeutischer Leistungen ausschließlich in portugiesischer Sprache in der vertragsärztlich bzw. vertragspsychotherapeutischen Versorgung habe. Ein solcher Anspruch der Klägerin ergebe sich nicht aus § 116 SGB V i. V. m. § 31 Abs. 1, § 1 Abs. 3 Ärzte-ZV. Nach § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV könnten die Zulassungsgremien über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, oder in besonderen Fällen ärztlich geleitete Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, sofern dies notwendig sei, um eine bestehende oder unmittelbar drohende Unterversorgung abzuwenden (Buchstabe a) oder einen begrenzten Personenkreis zu versorgen, beispielsweise Rehabilitanden in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes (Buchstabe b). In den §§ 15 und 16 Ärzte-ZV sei näher bestimmt, was unter einer Unterversorgung zu verstehen sei. Da im Planungsbereich Freiburg nach dem Bedarfsplan eine Überversorgung an Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Versorgungsgrad von 419 % (Stand 13. November 2002) bestehe, sei die in der ersten Alternative von § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV geforderte Unterversorgung nicht gegeben. Zu Recht habe deshalb der Beklagte einen quantitativen Versorgungsbedarf für den Planungsbereich Freiburg verneint.
12 
Auch einen qualitativ-speziellen Bedarf habe der Beklagte zu Recht nicht angenommen. Allein der Umstand, dass die Klägerin über portugiesische Sprachkenntnisse verfüge, könne zur Überzeugung des SG keinen qualitativen Versorgungsbedarf begründen. Denn zur vertragsärztlichen Versorgung im System der gesetzlichen Krankenversicherung gehöre kein gesetzlicher Anspruch auf Durchführung einer Psychotherapie in der jeweiligen Muttersprache des Versicherten (mit Hinweis auf Urteil des SG Hamburg vom 10. Dezember 2003 – S 27 KS 251/01 –), weshalb auch ein Anspruch auf Ermächtigung zur Durchführung solcher spezieller Therapien von vorn herein ausgeschlossen sei. Aber selbst wenn man einen solchen speziellen Therapieanspruch der Versicherten grundsätzlich bejahen würde, bestünde im Planungsbereich Freiburg konkret kein Bedarf für die psychotherapeutische Behandlung Versicherter der portugiesischen Muttersprache, da nach den im Verwaltungsverfahren durchgeführten Erhebungen Dr. G psychotherapeutische Behandlungen in portugiesischer Sprache durchführe und noch über freie Kapazitäten verfüge. Die von der Klägerin gegen dessen Kompetenz vorgebrachten Einwendungen seien für das SG nicht nachvollziehbar.
13 
Auch die Voraussetzungen des § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV seien nicht erfüllt, weil es sich bei der Gruppe der gesetzlich Krankenversicherten in Freiburg, die einer psychotherapeutischen Behandlung in ihrer portugiesischen Muttersprache bedürften, nicht um einen "begrenzten Personenkreis" im Sinne dieser Vorschrift handele. Nach der Rechtsprechung des LSG Baden-Württemberg (Urteil vom 30. April 2003 – L 5 KA 2805/01 –), der sich das SG anschließe, ergebe sich der "begrenzte Personenkreis" im Sinne dieser Vorschrift gerade aus der "Begrenztheit" auf eine bestimmte Einrichtung, einen bestimmten Ort (als abgeschlossene, begrenzte Einheiten). Die Gruppe aller gesetzlich Krankenversicherter, die eine Psychotherapie in der portugiesischen Muttersprache bedürften, stelle keine Begrenzung auf eine bestimmte Einrichtung oder einen bestimmten Ort dar.
14 
Schließlich könne die Klägerin auch keinen Anspruch auf die begehrte Ermächtigung aus § 31 a und § 31 Abs. 2 Ärzte-ZV herleiten, denn sie gehöre nicht der Gruppe der Krankenhausärzte an und es fänden sich im Bundesmantelvertrag auch keine Regelungen, die einen Ermächtigungsanspruch der Klägerin stützen könnten.
15 
Die Klägerin hat gegen das ihren Bevollmächtigten mit Empfangsbekenntnis am 5. August 2004 zugestellte Urteil am 18. August 2004 Berufung eingelegt. Zur Begründung macht sie, wie bereits im Verwaltungs- und Klageverfahren ausführlich ausgeführt, geltend, dass "unter Berücksichtigung des allgemein anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse" eine "ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche" psychotherapeutische Behandlung von Anspruchsberechtigten der gesetzlichen Krankenversicherung, die keine ausreichenden Kenntnisse der deutschen Sprache hätten, nur dann möglich sei, wenn diesen Patienten eine ambulante, psychotherapeutische Behandlung in ihrer Muttersprache ermöglicht werde. Wenn in einem Planungsbereich die Möglichkeit bestehe, einen Medizinischen oder Psychologischen Psychotherapeuten, der die Muttersprache des erkrankten Patienten beherrsche, zur Durchführung der notwendigen ambulanten psychotherapeutischen Behandlung zu ermächtigen, seien die Zulassungsausschüsse verpflichtet, den Sicherstellungsauftrag gemäß § 72 Abs. 2 SGB V zu erfüllen und eine Ermächtigung aufgrund Sonderbedarfs zu erteilen.
16 
Soweit im angefochten Urteil dem Klageanspruch entgegen gehalten werde, dass nach dem Ergebnis der im Verwaltungsverfahren durchgeführten Erhebungen Dr. G psychotherapeutische Behandlungen in portugiesischer Sprache durchführe und noch über freie Kapazitäten verfüge, werde dieser tatsächlichen Feststellung entschieden widersprochen. Aus den Unterlagen ergebe sich vielmehr, dass Dr. G ausreichende Kenntnisse der spanischen Sprache habe und lediglich die Psychologische Psychotherapeutin B.s angegeben habe, über ausreichende Kenntnisse in der portugiesischen Sprache zu verfügen.
17 
Wenn des Weiteren die KV Südbaden und der beklagte Berufungsausschuss geltend machen wollten, dass der zugelassene medizinische Psychotherapeut Dr. G in der Lage sei, alle im Planungsbereich Freiburg lebenden psychisch kranken Patienten angemessen und erfolgsversprechend in ihrer portugiesischen Muttersprache zu behandeln, mögen genaue Auskünfte vom medizinischen Psychotherapeuten Dr. G eingeholt werden. Solange solche Erhebungen nicht durchgeführt worden seien, werde ausdrücklich bestritten, dass Dr. G überhaupt über ausreichende Kenntnisse der portugiesischen Sprache verfüge und in seiner Praxis irgendwann Psychotherapien in der portugiesischen Muttersprache durchgeführt habe.
18 
Unabhängig davon werde geltend gemacht, dass psychoanalytische Langzeittherapien, die offenbar von Dr. G durchgeführt würden, auf keinen Fall geeignet seien, die im Planungsbereich Freiburg bestehende Versorgungslücke für psychisch kranke Patienten zu schließen, die wegen unzureichender Kenntnisse der deutschen Sprache auf eine psychotherapeutische Behandlung in ihrer portugiesischen Muttersprache angewiesen seien.
19 
Erfolgversprechende, ambulante psychotherapeutische Behandlungen setzten voraus, dass der Patient und der Psychotherapeut sich sprachlich eindeutig verständigen könnten. Das Instrument der Behandlung sei die Sprache. Insofern sei davon auszugehen, dass im Planungsbereich Freiburg kein Medizinischer oder Psychologischer Psychotherapeut zugelassen sei, der die notwendige Behandlungsmethode für Patienten beherrsche, die auf eine Psychotherapie in ihrer portugiesischen Muttersprache angewiesen seien. In erster Linie wäre deshalb zu prüfen, ob nicht in entsprechender Anwendung von § 31 a Ärzte-ZV ein Anspruch auf Erteilung einer Ermächtigung zu bejahen sei, um für den genannten Patientenkreis eine ausreichende psychotherapeutische Versorgung sicher zu stellen. Die in dieser Vorschrift formulierte Einschränkung, dass Ermächtigungen nur zu Gunsten von "Krankenhausärzten" zu erteilen seien, könne für Psychologische Psychotherapeuten keine Bedeutung haben, da regelmäßig Psychologische Psychotherapeuten nicht mit der stationären Behandlung von Patienten in Krankenhäusern befasst seien.
20 
Da der Sicherstellungsauftrag gemäß § 72 Abs. 2 SGB V uneingeschränkt auch für die notwendige ambulante psychotherapeutische Behandlung von Patienten gelte, liege es nahe, den mit der Klage geltend gemachten Ermächtigungsanspruch auf § 31 Abs. 1 b Ärzte-ZV zu stützen. Der Personenkreis, den die Klägerin aufgrund der begehrten Ermächtigung versorgen wolle, sei eng begrenzt. Soweit im angefochtenen Urteil unter Berufung auf eine Entscheidung des SG Hamburg vom 10. Dezember 2003 ausgeführt werde, dass alle Anspruchsberechtigten der GKV, die wegen fehlender Kenntnisse der deutschen Sprache nicht in der Lage seien, eine ambulante psychotherapeutische Behandlung in der deutschen Sprache zu beginnen und erfolgreich zu beenden, keinen Anspruch auf eine ambulante Psychotherapie in ihrer Muttersprache geltend machen könnten, sei diese Entscheidung des SG Hamburg mit dem Inhalt der in § 72 Abs. 2 SGB V enthaltenen Generalklausel nicht vereinbar. Wenn in einem Planungsbereich festgestellt werde, dass für eine Gruppe von Anspruchsberechtigten der GKV wegen mangelnder Kenntnisse der deutsche Sprache eine "ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche" ambulante Psychotherapie nicht gewährleistet sei, sei für diese Gruppe der Anspruchsberechtigten ein Sonderbedarf festzustellen.
21 
Die Klägerin beantragt,
22 
das Urteil des Sozialgerichts Freiburg vom 7. Juli 2004 sowie den Bescheid des Beklagten vom 23. Januar 2003 aufzuheben und den Beklagten zu verpflichten, über den Antrag auf Erteilung einer Ermächtigung zur psychotherapeutischen Behandlung von Anspruchsberechtigten der gesetzlichen Krankenversicherung, die die Durchführung der Psychotherapie in ihrer Muttersprache Portugiesisch wünschen, unter Beachtung der Rechtsauffassung des Senats erneut zu entscheiden.
23 
Der Beklagte und die Beigeladenen Nr. 1 und 2 beantragen,
24 
die Berufung zurückzuweisen.
25 
Der Beklagte hält die Entscheidung des SG für zutreffend. Ergänzend führt er aus, es komme weder eine Ermächtigung der Klägerin noch eine Sonderbedarfszulassung in Betracht. Für eine Ermächtigung fehle es an den Voraussetzungen der Unterversorgung im Sinne der §§ 16 und 17 Ärzte-ZV i.V.m. § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV. Darüber hinaus fehle es auch am Vorliegen der Voraussetzungen nach § 31 Abs. 2 Ärzte-ZV. Diese Vorschrift könne nur subsidiär angewendet werden. Da bereits eine Unterversorgung im Sinne des § 31 Ärzte-ZV nicht festgestellt werden könne und darüber hinaus auch die Beigeladene Ziffer 1 und auch die Verbände der Primär- und Ersatzkassen zu keinem Einvernehmen bezüglich der Ermächtigung in einem Ausnahmefall gelangten, kommt § 31 Abs. 2 Ärzte-ZV als Ermächtigungsgrundlage ebenfalls nicht in Betracht.
26 
Wegen der weiteren Einzelheiten des Sachverhalts und des Beteiligtenvorbringens wird auf die Verwaltungsakte des Beklagten sowie die Gerichtsakten erster und zweiter Instanz Bezug genommen.

Entscheidungsgründe

 
I.
27 
Gegenstand des Rechtsstreits ist allein der Bescheid des Beklagten vom 23. Januar 2003. Über den Bescheid des Zulassungsausschusses vom 11. Oktober 2002 ist hingegen nicht zu befinden, denn der Bescheid des Berufungsausschusses tritt grundsätzlich als Regelung der Zulassungssache (Ermächtigungssache) an die Stelle des vorangegangenen Bescheides des Zulassungsausschusses und bildet den alleinigen Gegenstand der weiteren Beurteilung der Zulassungssache/Ermächtigungssache (BSG SozR 3-2500 § 96 Nr. 1).
II.
28 
Die Berufung ist zulässig. Sie ist insbesondere statthaft. Ein Berufungsausschlussgrund nach § 144 Abs. 1 Sozialgerichtsgesetz (SGG) liegt nicht vor. Denn streitig ist hier nicht eine Geld- oder Sachleistung bzw. ein darauf gerichteter Verwaltungsakt.
III.
29 
Die Berufung der Klägerin ist jedoch unbegründet. Das SG hat zu Recht die Klage bezüglich der hier noch allein begehrten Ermächtigung zur Erbringung psychotherapeutischer Leistungen ausschließlich in portugiesischer Sprache im Rahmen der vertragspsychotherapeutischen Versorgung abgewiesen.
30 
Zur Rangfolge der verschiedenen Formen der Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung hat die Rechtsprechung klargestellt, dass die ambulante vertragsärztliche Versorgung in erster Linie durch niedergelassene Vertragsärzte zu gewährleisten ist. Verbleibende Versorgungslücken, die die Heranziehung weiterer Ärzte erfordern, sind auf der Grundlage des § 116 SGB V iVm § 31a Ärzte-ZV vorrangig durch Ermächtigung von Krankenhausärzten zu schließen. In zweiter Linie sind sie gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV durch Ermächtigung weiterer Ärzte zu beseitigen. Erst danach können unter den Voraussetzungen des § 31 Abs. 1 Buchst a und b Ärzte-ZV ärztlich geleitete Einrichtungen im Wege sog Institutsermächtigungen an der vertragsärztlichen Versorgung beteiligt werden (BSG SozR 3-5520 § 31 Nr. 10; BSGE 79, 159, 163 f = SozR 3-5520 § 31 Nr. 5 S 9 f; BSGE 82, 216, 222 = SozR 3-5520 § 31 Nr. 9 S 38 und BSG SozR aaO Nr. 8 S 27).
1.)
31 
Nach § 116 Satz 1 SGB V i. V. m. § 31a Abs. 1 Satz 1 Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse Krankenhausärzte mit abgeschlossener Weiterbildung mit Zustimmung des Krankenhausträgers zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen.
32 
Darüber hinaus können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte weitere Ärzte, die insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, oder in besonderen Fällen ärztlich geleitete Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung unter bestimmten Voraussetzungen gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV ermächtigen.
33 
Danach ist die Ermächtigung nach § 116 SGB V i.V.m. § 31 a Abs. 1 Ärzte-ZV nach dem unmissverständlichen Wortlaut nur für Krankenhausärzte möglich. Das SGB V unterscheidet gemäß § 107 zwischen Krankenhäusern (§ 107 Abs. 1) und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen (§ 107 Abs. 2).
34 
Die Klägerin ist unstreitig – auch von ihr selbst nicht bestritten – jedoch an keinem Krankenhaus tätig. Bereits deshalb erfüllt sie nicht die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Ermächtigung.
2.)
35 
Aber selbst wenn man (entgegen dem klaren Wortlaut des Gesetzes) mit der Klägerin davon ausginge, dass für Psychologische Psychotherapeuten die Voraussetzung als Krankenhausarzt insoweit nicht gelte, da diese – wie von der Klägerin behauptet – nie an Krankenhäusern tätig seien, hätte ihr die Beklagte zu Recht die Ermächtigung versagt. Insoweit ist auf folgendes hinzuweisen:
36 
Nach § 116 Satz 2 SGB V, § 31a Abs. 1 Satz 2 Ärzte-ZV ist (des Weiteren) ein Krankenhausarzt mit abgeschlossener Weiterbildung (nur) zu ermächtigen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Krankenhausärzten nicht sichergestellt ist. Danach besteht bei der ambulanten Versorgung der Versicherten ein Vorrang der niedergelassenen Vertragsärzte. Eine Ermächtigung von Krankenhausärzten, die ausschließlich dazu dient, Versorgungslücken zu schließen, kommt nur bei einer Minderversorgung der Versicherten in Betracht (vgl BSG vom 27. Februar 1992 – 6 RKa 15/97 –. BSGE 70, 167, 173 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 2). Dieser Vorrang ist auch durch die Neuregelungen der § 115a und 115b SGB V unberührt geblieben (vgl BSG vom 14. Juli 1993 – 6 RKa 71/91 = BSGE 73, 25 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 4).
37 
Im Rahmen der Bedarfsprüfung steht den Zulassungsgremien ein vom Gericht nur beschränkt nachprüfbarer Beurteilungsspielraum zu. Er erstreckt sich darauf, ob im ambulanten Bereich eine Versorgungslücke existiert und wie lange zu deren Schließung die Ermächtigung eines Krankenhausarztes geboten ist. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa Anzahl der Ärzte, Krankenhausversorgung, Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsstruktur, Art und Umfang der Nachfrage, räumliche Zuordnung aufgrund der Verkehrsanbindungen –, die nicht nur jede für sich, sondern auch in ihrer Abhängigkeit untereinander weitgehend unbestimmt sind. Im Rahmen des dadurch vom Gesetzgeber den Zulassungsgremien anvertrauten Beurteilungsspielraums beschränkt sich die Kontrolle des Gerichts darauf, ob der Verwaltungsentscheidung ein richtig und vollständig ermittelter Sachverhalt zugrunde liegt, ob die Zulassungsinstanzen die durch die Auslegung des unbestimmten Rechtsbegriffs ermittelten Grenzen eingehalten haben und ob sie ihre Subsumtionserwägungen so verdeutlicht und begründet haben, dass im Rahmen des Möglichen die zutreffende Anwendung der Beurteilungsmaßstäbe erkennbar und nachvollziehbar ist (stRspr, vgl. etwa BSGE 73, 25, 29; BSG, Urteil vom 06. Juni 1984, SozR 5520 § 29, Nr. 5, S. 20).
38 
Davon ausgehend lässt der Bescheid des Beklagten keine materiell-rechtlichen Mängel zum Nachteil der Klägerin erkennen. Hinsichtlich des Bedarfs in quantitativ-allgemeiner Hinsicht hat der Beklagte im Ergebnis den Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen für Baden-Württemberg, Planungsbereich Stadt Freiburg, mit Stand vom 19. Juni 2002 zugrundegelegt. Dies ist rechtlich zulässig (vgl. BSGE 73, 25, 29). Danach war ab diesem Zeitpunkt für Psychotherapeuten für diesen Planungsbereich eine Überversorgung festgestellt und eine Zulassungssperre (weiterhin) angeordnet (hier mit Beschluss vom 19. Juni 2002 – ÄBW 2002, S. 304/305 und Beschluss vom 7. Juli 2004, der Versorgungsgrad bei Stand 19. Juni 2002 betrug 422,3 %; mit Stand vom 10. November 2004 betrug er 411 %). Der Beklagte hat im Hinblick hierauf in Verbindung mit der Auskunft der Ausländerbehörde Freiburg (siehe Schreiben der Beigeladenen Ziff. 1 vom 9. Oktober 2002), wonach 698 portugiesische Einwohner gemeldet seien, einen quantitativen Versorgungsbedarf für den Planungsbereich zu Recht verneint.
39 
Ebenfalls zu Recht hat der Beklagte auch einen qualitativ-speziellen Bedarf verneint. Denn allein der Umstand, dass die Klägerin über portugiesische Sprachkenntnisse verfügt, kann zur Überzeugung auch des Senats keinen qualitativen Versorgungsbedarf begründen. Die Klägerin wendet keine anderen psychotherapeutischen Methoden an als andere Psychotherapeuten. Ihre Kenntnisse in der portugiesischen Sprache führen auch nicht dazu, dass sie über ein besseres psychotherapeutisches Wissen verfügt. Portugiesische Sprachkenntnisse sind somit eine außerhalb der psychotherapeutischen Qualifikation liegende Eigenschaft. Diese Eigenschaft ersetzt lediglich den Dolmetscher. Damit aber besteht aber kein psychotherapeutischer Versorgungsbedarf, der erst durch eine Ermächtigung der Klägerin sichergestellt werden könnte. Hier muss der Senat im Übrigen nochmals auf seine Ausführungen im Zusammenhang mit der von der Klägerin begehrten Zulassung zur vertragspsychotherapeutischen Versorgung im Beschluss vom 21. August 2001 (L 5 KA 1942/01 ER-B) verweisen. Danach war auch ein Anspruch der Klägerin auf eine Zulassung als Psychologische Psychotherapeutin in Freiburg auf Grund des behaupteten Sonderbedarfs (§ 101 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB V i. V. m. Nr. 24 der Bedarfsplanungs-Richtlinien) psychotherapeutische Behandlung von diesen ausländischen Mitbürgern im besonderen und von ausländischen Migranten im allgemeinen nicht offensichtlich ersichtlich. Der Senat hat schon seinerzeit darauf hingewiesen, dass sich die Frage stellt, ob sich der letztgenannte Personenkreis überhaupt einigermaßen erfassen lässt. Das Kriterium des Ausländers ist nach Auffassung des Senats für eine Abgrenzung wenig geeignet (mit Hinweis auf das Urteil des BSG vom 10. Mai 2000 – B 6 KA 25/99 R – Seite 8 ff im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung). Im Übrigen lässt sich nach Auffassung des Senats (wie bereits auch im oben zitierten Beschluss ausgeführt) schlicht nicht überprüfen, ob ausländische Versicherte tatsächlich der deutschen Sprache nicht insoweit mächtig sind, dass nur eine psychotherapeutische Behandlung in der Muttersprache in Betracht kommt.
40 
Der Senat vermag daher nicht zu erkennen, dass der Beklagte den ihm eingeräumten Beurteilungsspielraum verletzt hätte.
41 
Nach § 31 Abs. 1 Buchst. b Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um einen begrenzten Personenkreis zu versorgen beispielsweise Rehabilitanten in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
42 
Auch hier ist der Senat in Übereinstimmung mit dem SG der Auffassung, dass es sich bei der von der Klägerin behaupteten Gruppe der gesetzlich Krankenversicherten in Freiburg, die einer psychotherapeutischen Behandlung in ihrer portugiesischen Muttersprache bedürfen, nicht um einen "begrenzten Personenkreis" im Sinne dieser Vorschrift handelt. Wie der erkennende Senat in seinem Urteil vom 30. April 2003 (L 5 KA 2805/01) entschieden hat, zeigen gerade die in § 31 Abs. 1 Buchst. b genannten Beispiele (Rehabilitationseinrichtung bzw. Betrieb), dass der "begrenzte Personenkreis" sich gerade aus der "Begrenztheit" auf eine bestimmte Einrichtung, einen bestimmten Ort, also abgeschlossene, begrenzte Einheiten, ergibt. Die Gruppe aller gesetzlich krankenversicherter, die (möglicherweise) einer Psychotherapie in der portugiesischen Muttersprache bedürfen, stellt keine Begrenzung auf eine bestimmte Einrichtung und einen bestimmten Ort dar.
3.)
43 
Die Ermächtigung muss aber auch noch aus einem anderen Grund scheitern:
44 
Mit ihrer Ermächtigung begehrt die Klägerin die Teilnahme an der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung. Sie ist deshalb nach § 95 Abs. 3 Satz 3 SGB V gehalten, die vertraglichen Bestimmungen über die vertragsärztliche Versorgung zu beachten. Dazu gehört, dass Leistungen nur in dem Umfang erbracht werden dürfen, wie die Krankenkassen zu ihrer Erbringung verpflichtet sind. Zu der vertragsärztlichen Versorgung im System der gesetzlichen Krankenversicherung gehört aber kein gesetzlicher Anspruch auf Durchführung einer Psychotherapie in der jeweiligen Muttersprache des Versicherten. Denn Versicherte haben keinen Anspruch auf einen Dolmetscher. Das Übersetzen ist nicht Teil der ärztlichen bzw psychotherapeutischen Leistung (BSG Urteil vom 10. Mai 1995 – 1 RK 20/94). Versicherte können deswegen die Leistungen, die die Klägerin erbringen will, nämlich Psychotherapie in portugiesischer Sprache, nicht beanspruchen. Wenn die Patienten aber keinen Anspruch auf Leistungen in ihrer Muttersprache haben, braucht die KV im Rahmen des Sicherstellungsauftrags auch nicht dafür zu sorgen, dass entsprechende Psychotherapeuten vorhanden sind. Eine Sonderbedarfszulassung für Leistungen außerhalb des Systems der gesetzliche Krankenversicherung kann somit nicht mit Erfolg beansprucht werden.
4.)
45 
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Sicherstellungsauftrag entgegen der Auffassung der Klägerin keinen Anspruch darauf begründet, im Ergebnis allen in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ausländern die Möglichkeit zu geben, von einem Vertragsarzt bzw. Vertragspsychotherapeuten behandelt zu werden, der ihre Muttersprache beherrscht. Wollte man dies nämlich konsequent umsetzen, wäre man gezwungen, in nicht unerheblichem Umfange bezüglich der Vielzahl der Ausländer aus den verschiedensten Ländern der Welt, die in unserem Land leben, Ärzte und Psychotherapeuten allein deswegen zumindest entsprechende Ermächtigungen zu erteilen, weil sie eine Fremdsprache beherrschen, die von auch hier in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ausländern gesprochen wird. Damit würde sich die Bedarfsplanung jedenfalls für Psychotherapeuten im Kern auf Deutsche beschränken. Eine so gravierende Auswirkung bedarf aber der ausdrücklichen Anordnung des Gesetzgebers, an der es vorliegend fehlt.
46 
Aus all diesen Gründen ist daher die Berufung zurückzuweisen.
IV.
47 
Die Kostenentscheidung folgt aus § 197a SGG i. V. m. § 154 Abs. 2 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO).
48 
Gründe die Revision zuzulassen bestehen nicht.

Gründe

 
I.
27 
Gegenstand des Rechtsstreits ist allein der Bescheid des Beklagten vom 23. Januar 2003. Über den Bescheid des Zulassungsausschusses vom 11. Oktober 2002 ist hingegen nicht zu befinden, denn der Bescheid des Berufungsausschusses tritt grundsätzlich als Regelung der Zulassungssache (Ermächtigungssache) an die Stelle des vorangegangenen Bescheides des Zulassungsausschusses und bildet den alleinigen Gegenstand der weiteren Beurteilung der Zulassungssache/Ermächtigungssache (BSG SozR 3-2500 § 96 Nr. 1).
II.
28 
Die Berufung ist zulässig. Sie ist insbesondere statthaft. Ein Berufungsausschlussgrund nach § 144 Abs. 1 Sozialgerichtsgesetz (SGG) liegt nicht vor. Denn streitig ist hier nicht eine Geld- oder Sachleistung bzw. ein darauf gerichteter Verwaltungsakt.
III.
29 
Die Berufung der Klägerin ist jedoch unbegründet. Das SG hat zu Recht die Klage bezüglich der hier noch allein begehrten Ermächtigung zur Erbringung psychotherapeutischer Leistungen ausschließlich in portugiesischer Sprache im Rahmen der vertragspsychotherapeutischen Versorgung abgewiesen.
30 
Zur Rangfolge der verschiedenen Formen der Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung hat die Rechtsprechung klargestellt, dass die ambulante vertragsärztliche Versorgung in erster Linie durch niedergelassene Vertragsärzte zu gewährleisten ist. Verbleibende Versorgungslücken, die die Heranziehung weiterer Ärzte erfordern, sind auf der Grundlage des § 116 SGB V iVm § 31a Ärzte-ZV vorrangig durch Ermächtigung von Krankenhausärzten zu schließen. In zweiter Linie sind sie gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV durch Ermächtigung weiterer Ärzte zu beseitigen. Erst danach können unter den Voraussetzungen des § 31 Abs. 1 Buchst a und b Ärzte-ZV ärztlich geleitete Einrichtungen im Wege sog Institutsermächtigungen an der vertragsärztlichen Versorgung beteiligt werden (BSG SozR 3-5520 § 31 Nr. 10; BSGE 79, 159, 163 f = SozR 3-5520 § 31 Nr. 5 S 9 f; BSGE 82, 216, 222 = SozR 3-5520 § 31 Nr. 9 S 38 und BSG SozR aaO Nr. 8 S 27).
1.)
31 
Nach § 116 Satz 1 SGB V i. V. m. § 31a Abs. 1 Satz 1 Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse Krankenhausärzte mit abgeschlossener Weiterbildung mit Zustimmung des Krankenhausträgers zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten ermächtigen.
32 
Darüber hinaus können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte weitere Ärzte, die insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, oder in besonderen Fällen ärztlich geleitete Einrichtungen zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung unter bestimmten Voraussetzungen gemäß § 31 Abs. 1 Ärzte-ZV ermächtigen.
33 
Danach ist die Ermächtigung nach § 116 SGB V i.V.m. § 31 a Abs. 1 Ärzte-ZV nach dem unmissverständlichen Wortlaut nur für Krankenhausärzte möglich. Das SGB V unterscheidet gemäß § 107 zwischen Krankenhäusern (§ 107 Abs. 1) und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen (§ 107 Abs. 2).
34 
Die Klägerin ist unstreitig – auch von ihr selbst nicht bestritten – jedoch an keinem Krankenhaus tätig. Bereits deshalb erfüllt sie nicht die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Ermächtigung.
2.)
35 
Aber selbst wenn man (entgegen dem klaren Wortlaut des Gesetzes) mit der Klägerin davon ausginge, dass für Psychologische Psychotherapeuten die Voraussetzung als Krankenhausarzt insoweit nicht gelte, da diese – wie von der Klägerin behauptet – nie an Krankenhäusern tätig seien, hätte ihr die Beklagte zu Recht die Ermächtigung versagt. Insoweit ist auf folgendes hinzuweisen:
36 
Nach § 116 Satz 2 SGB V, § 31a Abs. 1 Satz 2 Ärzte-ZV ist (des Weiteren) ein Krankenhausarzt mit abgeschlossener Weiterbildung (nur) zu ermächtigen, soweit und solange eine ausreichende ärztliche Versorgung der Versicherten ohne die besonderen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden oder Kenntnisse von hierfür geeigneten Krankenhausärzten nicht sichergestellt ist. Danach besteht bei der ambulanten Versorgung der Versicherten ein Vorrang der niedergelassenen Vertragsärzte. Eine Ermächtigung von Krankenhausärzten, die ausschließlich dazu dient, Versorgungslücken zu schließen, kommt nur bei einer Minderversorgung der Versicherten in Betracht (vgl BSG vom 27. Februar 1992 – 6 RKa 15/97 –. BSGE 70, 167, 173 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 2). Dieser Vorrang ist auch durch die Neuregelungen der § 115a und 115b SGB V unberührt geblieben (vgl BSG vom 14. Juli 1993 – 6 RKa 71/91 = BSGE 73, 25 = SozR 3-2500 § 116 Nr. 4).
37 
Im Rahmen der Bedarfsprüfung steht den Zulassungsgremien ein vom Gericht nur beschränkt nachprüfbarer Beurteilungsspielraum zu. Er erstreckt sich darauf, ob im ambulanten Bereich eine Versorgungslücke existiert und wie lange zu deren Schließung die Ermächtigung eines Krankenhausarztes geboten ist. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa Anzahl der Ärzte, Krankenhausversorgung, Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsstruktur, Art und Umfang der Nachfrage, räumliche Zuordnung aufgrund der Verkehrsanbindungen –, die nicht nur jede für sich, sondern auch in ihrer Abhängigkeit untereinander weitgehend unbestimmt sind. Im Rahmen des dadurch vom Gesetzgeber den Zulassungsgremien anvertrauten Beurteilungsspielraums beschränkt sich die Kontrolle des Gerichts darauf, ob der Verwaltungsentscheidung ein richtig und vollständig ermittelter Sachverhalt zugrunde liegt, ob die Zulassungsinstanzen die durch die Auslegung des unbestimmten Rechtsbegriffs ermittelten Grenzen eingehalten haben und ob sie ihre Subsumtionserwägungen so verdeutlicht und begründet haben, dass im Rahmen des Möglichen die zutreffende Anwendung der Beurteilungsmaßstäbe erkennbar und nachvollziehbar ist (stRspr, vgl. etwa BSGE 73, 25, 29; BSG, Urteil vom 06. Juni 1984, SozR 5520 § 29, Nr. 5, S. 20).
38 
Davon ausgehend lässt der Bescheid des Beklagten keine materiell-rechtlichen Mängel zum Nachteil der Klägerin erkennen. Hinsichtlich des Bedarfs in quantitativ-allgemeiner Hinsicht hat der Beklagte im Ergebnis den Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen für Baden-Württemberg, Planungsbereich Stadt Freiburg, mit Stand vom 19. Juni 2002 zugrundegelegt. Dies ist rechtlich zulässig (vgl. BSGE 73, 25, 29). Danach war ab diesem Zeitpunkt für Psychotherapeuten für diesen Planungsbereich eine Überversorgung festgestellt und eine Zulassungssperre (weiterhin) angeordnet (hier mit Beschluss vom 19. Juni 2002 – ÄBW 2002, S. 304/305 und Beschluss vom 7. Juli 2004, der Versorgungsgrad bei Stand 19. Juni 2002 betrug 422,3 %; mit Stand vom 10. November 2004 betrug er 411 %). Der Beklagte hat im Hinblick hierauf in Verbindung mit der Auskunft der Ausländerbehörde Freiburg (siehe Schreiben der Beigeladenen Ziff. 1 vom 9. Oktober 2002), wonach 698 portugiesische Einwohner gemeldet seien, einen quantitativen Versorgungsbedarf für den Planungsbereich zu Recht verneint.
39 
Ebenfalls zu Recht hat der Beklagte auch einen qualitativ-speziellen Bedarf verneint. Denn allein der Umstand, dass die Klägerin über portugiesische Sprachkenntnisse verfügt, kann zur Überzeugung auch des Senats keinen qualitativen Versorgungsbedarf begründen. Die Klägerin wendet keine anderen psychotherapeutischen Methoden an als andere Psychotherapeuten. Ihre Kenntnisse in der portugiesischen Sprache führen auch nicht dazu, dass sie über ein besseres psychotherapeutisches Wissen verfügt. Portugiesische Sprachkenntnisse sind somit eine außerhalb der psychotherapeutischen Qualifikation liegende Eigenschaft. Diese Eigenschaft ersetzt lediglich den Dolmetscher. Damit aber besteht aber kein psychotherapeutischer Versorgungsbedarf, der erst durch eine Ermächtigung der Klägerin sichergestellt werden könnte. Hier muss der Senat im Übrigen nochmals auf seine Ausführungen im Zusammenhang mit der von der Klägerin begehrten Zulassung zur vertragspsychotherapeutischen Versorgung im Beschluss vom 21. August 2001 (L 5 KA 1942/01 ER-B) verweisen. Danach war auch ein Anspruch der Klägerin auf eine Zulassung als Psychologische Psychotherapeutin in Freiburg auf Grund des behaupteten Sonderbedarfs (§ 101 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB V i. V. m. Nr. 24 der Bedarfsplanungs-Richtlinien) psychotherapeutische Behandlung von diesen ausländischen Mitbürgern im besonderen und von ausländischen Migranten im allgemeinen nicht offensichtlich ersichtlich. Der Senat hat schon seinerzeit darauf hingewiesen, dass sich die Frage stellt, ob sich der letztgenannte Personenkreis überhaupt einigermaßen erfassen lässt. Das Kriterium des Ausländers ist nach Auffassung des Senats für eine Abgrenzung wenig geeignet (mit Hinweis auf das Urteil des BSG vom 10. Mai 2000 – B 6 KA 25/99 R – Seite 8 ff im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsprüfung). Im Übrigen lässt sich nach Auffassung des Senats (wie bereits auch im oben zitierten Beschluss ausgeführt) schlicht nicht überprüfen, ob ausländische Versicherte tatsächlich der deutschen Sprache nicht insoweit mächtig sind, dass nur eine psychotherapeutische Behandlung in der Muttersprache in Betracht kommt.
40 
Der Senat vermag daher nicht zu erkennen, dass der Beklagte den ihm eingeräumten Beurteilungsspielraum verletzt hätte.
41 
Nach § 31 Abs. 1 Buchst. b Ärzte-ZV können die Zulassungsausschüsse über den Kreis der zugelassenen Ärzte hinaus weitere Ärzte, insbesondere in Krankenhäusern und Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigen, sofern dies notwendig ist, um einen begrenzten Personenkreis zu versorgen beispielsweise Rehabilitanten in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation oder Beschäftigte eines abgelegenen oder vorübergehenden Betriebes.
42 
Auch hier ist der Senat in Übereinstimmung mit dem SG der Auffassung, dass es sich bei der von der Klägerin behaupteten Gruppe der gesetzlich Krankenversicherten in Freiburg, die einer psychotherapeutischen Behandlung in ihrer portugiesischen Muttersprache bedürfen, nicht um einen "begrenzten Personenkreis" im Sinne dieser Vorschrift handelt. Wie der erkennende Senat in seinem Urteil vom 30. April 2003 (L 5 KA 2805/01) entschieden hat, zeigen gerade die in § 31 Abs. 1 Buchst. b genannten Beispiele (Rehabilitationseinrichtung bzw. Betrieb), dass der "begrenzte Personenkreis" sich gerade aus der "Begrenztheit" auf eine bestimmte Einrichtung, einen bestimmten Ort, also abgeschlossene, begrenzte Einheiten, ergibt. Die Gruppe aller gesetzlich krankenversicherter, die (möglicherweise) einer Psychotherapie in der portugiesischen Muttersprache bedürfen, stellt keine Begrenzung auf eine bestimmte Einrichtung und einen bestimmten Ort dar.
3.)
43 
Die Ermächtigung muss aber auch noch aus einem anderen Grund scheitern:
44 
Mit ihrer Ermächtigung begehrt die Klägerin die Teilnahme an der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung. Sie ist deshalb nach § 95 Abs. 3 Satz 3 SGB V gehalten, die vertraglichen Bestimmungen über die vertragsärztliche Versorgung zu beachten. Dazu gehört, dass Leistungen nur in dem Umfang erbracht werden dürfen, wie die Krankenkassen zu ihrer Erbringung verpflichtet sind. Zu der vertragsärztlichen Versorgung im System der gesetzlichen Krankenversicherung gehört aber kein gesetzlicher Anspruch auf Durchführung einer Psychotherapie in der jeweiligen Muttersprache des Versicherten. Denn Versicherte haben keinen Anspruch auf einen Dolmetscher. Das Übersetzen ist nicht Teil der ärztlichen bzw psychotherapeutischen Leistung (BSG Urteil vom 10. Mai 1995 – 1 RK 20/94). Versicherte können deswegen die Leistungen, die die Klägerin erbringen will, nämlich Psychotherapie in portugiesischer Sprache, nicht beanspruchen. Wenn die Patienten aber keinen Anspruch auf Leistungen in ihrer Muttersprache haben, braucht die KV im Rahmen des Sicherstellungsauftrags auch nicht dafür zu sorgen, dass entsprechende Psychotherapeuten vorhanden sind. Eine Sonderbedarfszulassung für Leistungen außerhalb des Systems der gesetzliche Krankenversicherung kann somit nicht mit Erfolg beansprucht werden.
4.)
45 
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Sicherstellungsauftrag entgegen der Auffassung der Klägerin keinen Anspruch darauf begründet, im Ergebnis allen in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ausländern die Möglichkeit zu geben, von einem Vertragsarzt bzw. Vertragspsychotherapeuten behandelt zu werden, der ihre Muttersprache beherrscht. Wollte man dies nämlich konsequent umsetzen, wäre man gezwungen, in nicht unerheblichem Umfange bezüglich der Vielzahl der Ausländer aus den verschiedensten Ländern der Welt, die in unserem Land leben, Ärzte und Psychotherapeuten allein deswegen zumindest entsprechende Ermächtigungen zu erteilen, weil sie eine Fremdsprache beherrschen, die von auch hier in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Ausländern gesprochen wird. Damit würde sich die Bedarfsplanung jedenfalls für Psychotherapeuten im Kern auf Deutsche beschränken. Eine so gravierende Auswirkung bedarf aber der ausdrücklichen Anordnung des Gesetzgebers, an der es vorliegend fehlt.
46 
Aus all diesen Gründen ist daher die Berufung zurückzuweisen.
IV.
47 
Die Kostenentscheidung folgt aus § 197a SGG i. V. m. § 154 Abs. 2 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO).
48 
Gründe die Revision zuzulassen bestehen nicht.

(1) Gehört in einem Rechtszug weder der Kläger noch der Beklagte zu den in § 183 genannten Personen oder handelt es sich um ein Verfahren wegen eines überlangen Gerichtsverfahrens (§ 202 Satz 2), werden Kosten nach den Vorschriften des Gerichtskostengesetzes erhoben; die §§ 184 bis 195 finden keine Anwendung; die §§ 154 bis 162 der Verwaltungsgerichtsordnung sind entsprechend anzuwenden. Wird die Klage zurückgenommen, findet § 161 Abs. 2 der Verwaltungsgerichtsordnung keine Anwendung.

(2) Dem Beigeladenen werden die Kosten außer in den Fällen des § 154 Abs. 3 der Verwaltungsgerichtsordnung auch auferlegt, soweit er verurteilt wird (§ 75 Abs. 5). Ist eine der in § 183 genannten Personen beigeladen, können dieser Kosten nur unter den Voraussetzungen von § 192 auferlegt werden. Aufwendungen des Beigeladenen werden unter den Voraussetzungen des § 191 vergütet; sie gehören nicht zu den Gerichtskosten.

(3) Die Absätze 1 und 2 gelten auch für Träger der Sozialhilfe einschließlich der Leistungen nach Teil 2 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch, soweit sie an Erstattungsstreitigkeiten mit anderen Trägern beteiligt sind.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.