Verwaltungsgericht Würzburg Urteil, 05. Aug. 2015 - W 2 K 14.260

published on 05/08/2015 00:00
Verwaltungsgericht Würzburg Urteil, 05. Aug. 2015 - W 2 K 14.260
ra.de-Urteilsbesprechung zu {{shorttitle}}
Referenzen - Gesetze
Referenzen - Urteile

Gericht

There are no judges assigned to this case currently.
addJudgesHint

Gründe

Bayerisches Verwaltungsgericht Würzburg

W 2 K 14.260

Im Namen des Volkes

Urteil

vom 5. August 2015

2. Kammer

Sachgebiets-Nr: 212

Hauptpunkte: Schülerbeförderung; Kostenfreiheit des Schulweges; besonders beschwerlicher Schulweg (verneint)

Rechtsquellen:

In der Verwaltungsstreitsache

1. ...,

2. ...,

zu 1 und 2 wohnhaft: ...,

- Kläger -

zu 1 und 2 bevollmächtigt: ...

gegen

Landkreis Bad Kissingen,

vertreten durch den Landrat, Obere Marktstr. 6, 97688 Bad Kissingen,

- Beklagter -

wegen Kostenfreiheit des Schulweges

erlässt das Bayerische Verwaltungsgericht Würzburg, 2. Kammer,

durch den Präsidenten des Verwaltungsgerichts Emmert, die Richterin am Verwaltungsgericht Wiegand, die Richterin Wolff, die ehrenamtliche Richterin ..., die ehrenamtliche Richterin ... aufgrund mündlicher Verhandlung am 5. August 2015 folgendes Urteil:

I.

Die Klage wird abgewiesen.

II.

Die Kläger haben die Kosten des Verfahrens zu tragen.

III.

Das Urteil ist hinsichtlich der Kosten vorläufig vollstreckbar. Die Kläger können die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in Höhe des zu vollstreckenden Betrages abwenden, wenn nicht der Beklagte vorher in gleicher Höhe Sicherheit leistet.

Tatbestand:

Die Kläger sind Erziehungsberechtigte ihres Sohnes J., der im Schuljahr 2012/2013 die 5. Klasse des Jack-Steinberger-Gymnasiums in Bad Kissingen besuchte. Die Parteien streiten um die Kosten für die Beförderung Js. zu dieser Schule im vorgenannten Schuljahr.

Die Kläger sind gemeinsam mit ihrem Sohn J. in der H.-Straße 29 in Bad Kissingen wohnhaft. Das Jack-Steinberger-Gymnasium liegt in der S.-straße 18 in Bad Kissingen.

Mit Erfassungsbogen vom 4. April 2013 beantragten die Kläger beim Beklagten die Übernahme der Kosten für die Beförderung ihres Sohnes J. zum Jack-Steinberger-Gymnasium. Sie legten ausführlich dar, dass der Schulweg besonders beschwerlich sei und legten Lichtbilder des Schulwegs vor. Die Mindestentfernung von 3 km sei mit 2,91 km nur knapp verfehlt, es sei eine beachtliche Steigung zu überwinden (auf 1.600 m durchschnittlich 5% Steigung, teilweise 10% Steigung), im Winter sei der Schulweg zur Zeit des Schulbeginns nicht ausreichend geräumt und ihr Sohn J. sei bei der Einschulung ins Gymnasium wohl der jüngste Schüler der Schule und daher der Belastung dieses Schulweges nicht gewachsen gewesen.

Mit Bescheid vom 30. April 2013 lehnte der Beklagte diesen Antrag mit der Begründung ab, dass der Schulweg von der Wohnung bis zur Schule kürzer als 3 km sei und keine besondere Beschwerlichkeit aufweise. Der Fußweg sei ausreichend befestigt, beleuchtet und gesichert.

Hiergegen erhoben die Kläger mit Schreiben vom 16. Mai 2013 Widerspruch. Zur Begründung bezogen sie sich auf die mit dem Antrag eingereichten Ausführungen zur besonderen Beschwerlichkeit des Schulweges.

Mit Schreiben vom 6. Juni 2013 teilte der Beklagte den Klägern mit, dass er auch nach erneuter Prüfung der Sach- und Rechtslage an seiner Entscheidung festhalte. Der Schulweg sei von der Tiefbauverwaltung des Landkreises untersucht worden. Die Steigung betrage von der Saalebrücke im Rosengarten bis in die H.-Straße auf einer Länge von ca. 1.800 m 3,9%. Der Anstieg in der H.-Straße bis kurz vor dem Wohnhaus von J. betrage auf 61 m knapp vier Höhenmeter, was einer Steigung von ca. 6,5% entspreche. Es gebe im Bereich der Stadt Bad Kissingen mehrere Schulwege mit ähnlichen oder stärkeren Steigungen.

Die Kläger legten ärztliche Atteste des Orthopäden ihres Sohnes, Dr. med. Sch., vom 6. Juni 2013 und vom 30. August 2013 vor, wonach für J. aufgrund seiner beidseitigen Knick-, Senk- und Spreizfüße mit Innenrotationsgang das Laufen von drei km einfach täglich zur Schule aus medizinischer Sicht nicht empfehlenswert sei. Der Beklagte veranlasste eine amtsärztliche Untersuchung, die im Schreiben des Gesundheitsamts im Landratsamt Bad Kissingen vom 19. September 2013 (Bl. 25 der Behördenakte) zu dem Schluss kam, dass bei J. keine dauerhafte schwerwiegende Behinderung vorliege und für eine Beförderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln keine zwingende Notwendigkeit bestehe. Der Sohn der Kläger sei ein schlanker, sportlicher Junge, der Fußball in der U 13 spiele. Er werde seit 2011 mit weich gepolsterten Schuheinlagen vom Orthopäden versorgt.

Mit Widerspruchsbescheid, datiert auf den 13. Januar 2014 (wohl richtig 13. Februar 2014), wies die Regierung von Unterfranken den Widerspruch der Kläger zurück. Der Schulweg sei nicht besonders beschwerlich. Die besondere Beschwerlichkeit müsse sich aus einem Vergleich mit normalen Schulwegen ergeben, die in dem an Hügeln, Mittel- und Hochgebirgen reichen Bayern in der Regel mit Steigungen verbunden seien. Auch keine dauernde Behinderung des Schülers erfordere eine Beförderung, da keine anerkannte Schwerbehinderung vorliege. Der Beklagte habe auch sein Ermessen rechtmäßig ausgeübt. Insbesondere habe er eigene Erkundungen zur Feststellung der tatsächlichen Steigungen auf dem Schulweg getroffen und die Belastung für J. allein und im Verhältnis zu der Belastung für alle Schüler im Einzugsbereich der Schule betrachtet und bewertet. Er habe sich dabei objektiver Maßstäbe, wie Höhenmessungen und dem amtsärztlichen Zeugnis, bedient.

II.

Mit Schreiben vom 19. März 2014, eingegangen beim Verwaltungsgericht am selben Tag, erhoben die Kläger Klage.

Der Weg von der Wohnung bis zur Schule betrage zwar weniger als drei km, aber 2,9 km. Der kürzeste Weg sei nur dann benutzbar, wenn keine Schnee- und Eisglätte vorliege. Bestandteil des Schulweges sei ein steiler Fußweg, der bei Schnee- und Eisglätte in der Regel nicht geräumt und gestreut werde. Der bei Schnee und Eis zu benutzende Weg sei somit länger als drei km.

Dieser Weg sei besonders beschwerlich, da auf dem Heimweg ein Drittel des Weges bergab, und zwei Drittel des Weges stark bergauf mit unterschiedlichen Steigungen, teilweise auch auf längeren Strecken über 10% führe.

Der Schüler sei gesundheitlich beeinträchtigt. Dazu wurde auf die vorgelegten Atteste des Orthopäden Dr. med. S. verwiesen. Der Sohn der Kläger sei in ständiger orthopädischer Behandlung und habe Probleme bei längeren Gehstrecken. Das Laufen von drei km einfach täglich in die Schule sei auf Dauer nicht empfehlenswert. Die Feststellungen des Amtsarztes im Schreiben vom 19. September 2013 seien nicht durchschlagend, da der Sohn der Kläger nicht als sportlich bezeichnet werden könne. Er sei kein aktiver Fußballspieler, sondern trainiere in der Regel nur in einer Fußballmannschaft mit.

Die Kläger ließen vom Bevollmächtigten beantragen,

unter Aufhebung des Ausgangsbescheides vom 30. April 2013 und des Widerspruchsbescheides vom 13. Februar 2013 werden die Beförderungskosten für J. zum Besuch des Jack-Steinberger-Gymnasiums im Schuljahr 2012/2013 übernommen.

Der Beklagte beantragt,

die Klage abzuweisen.

Nach Auswertung der Topographie des maßgeblichen Schulweges durch die kreiseigene Tiefbauverwaltung sei bestätigt worden, dass keine besondere Beschwerlichkeit des Schulweges vorliege (Bl. 16 f. der Behördenakte). Die vorgetragenen gesundheitlichen Gründe könnten zu keiner besonderen Beschwerlichkeit führen, da das Gesundheitsamt Bad Kissingen nach Begutachtung des Schülers keine Notwendigkeit für die Benutzung des öffentlichen Personenverkehrs gesehen habe. Gelegentliche witterungsbedingte Erschwernisse durch Eis und Schnee seien unbeachtlich. Zudem sei das Gebiet der Stadt Bad Kissingen für sein mildes und gemäßigtes Klima auch in den Wintermonaten bekannt.

Wegen der weiteren Einzelheiten wird auf die Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 5. August 2015 sowie auf die Gerichts- und Behördenakten Bezug genommen.

Entscheidungsgründe:

Die Klage ist zwar zulässig, erweist sich jedoch als unbegründet. Die Kläger haben keinen Anspruch auf Übernahme der Beförderungskosten für ihren Sohn zum Jack-Steigenberger-Gymnasium, weshalb sich der ablehnende Bescheid des Beklagten vom 30. April 2013 und der Widerspruchsbescheid der Regierung von Unterfranken vom 13. Februar 2014 als rechtmäßig erweisen und die Kläger nicht in ihren Rechten verletzen (§ 113 Abs. 1 Satz 1, Abs. 5 VwGO).

Dass die Voraussetzungen eines Anspruchs auf Übernahme der Beförderungskosten nicht erfüllt sind, hat die Regierung von Unterfranken in ihrem Widerspruchsbescheid vom 13. Februar 2014 im Einzelnen zutreffend dargelegt. Auf die Ausführungen kann insofern verwiesen werden (§ 117 Abs. 5 VwGO).

Nach Art. 1 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes über die Kostenfreiheit des Schulwegs (Schulwegkostenfreiheitsgesetz - SchKfrG) i. d. F. d. Bek. vom 31. Mai 2000 (GVBl S. 452), zuletzt geändert durch Verordnung vom 22. Juli 2014 (GVBl S. 286), ist die notwendige Beförderung der Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg u. a. bei öffentlichen Gymnasien Aufgabe der kreisfreien Gemeinde oder des Landkreises des gewöhnlichen Aufenthalts der Schüler. Der Aufgabenträger erfüllt seine Aufgabe grundsätzlich im Zusammenwirken mit Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs.

1. Eine Beförderungspflicht besteht nicht.

Ob eine Beförderung notwendig ist, bestimmt sich nach Art. 2 Abs. 1 Satz 1 SchKfrG. Danach ist eine Beförderung durch öffentliche oder private Verkehrsmittel notwendig, wenn

a) der Schulweg in einer Richtung mehr als drei Kilometer beträgt und

b) die Zurücklegung des Schulwegs auf andere Weise nach den örtlichen Gegebenheiten und nach allgemeiner Verkehrsauffassung nicht zumutbar ist - oder,

c) wenn eine dauernde Behinderung des Schülers eine Beförderung erfordert, § 2 Abs. 2 Nr. 2 SchBefV.

Somit besteht keine Beförderungspflicht, da der Schulweg unstrittig kürzer als drei km ist und bei J. nach der amtsärztlichen Untersuchung keine dauernde Behinderung feststellbar war. Selbst die von der Klägerseite vorgelegten ärztlichen Atteste sprechen nicht von einer dauernden Behinderung.

2. Der Beklagte hat bei dem Erlass der ablehnenden Entscheidung auch sein Ermessen rechtmäßig ausgeübt, § 114 Satz 1 VwGO.

Der Beklagte hat zu Recht erkannt, dass ihm ein Ermessensspielraum zusteht. Er hat seinen Ermessenspielraum nicht überschritten und eine sachlich gerechtfertigte Entscheidung getroffen.

Nach Art. 2 Abs. 1 Satz 2 SchKfrG i. V. m. § 2 Abs. 2 Satz 2 der Verordnung über die Schülerbeförderung (Schülerbeförderungsverordnung - SchBefV) i. d. F. d. Bek. vom 8. September 1994 (GVBl S. 953), zuletzt geändert durch Verordnung vom 17. August 2012 (GVBl S. 443), kann bei kürzeren Wegstrecken, wenn diese besonders beschwerlich oder besonders gefährlichen sind, in widerruflicher Weise die Notwendigkeit der Beförderung anerkannt werden. Zusätzlich muss die Zurücklegung des Schulwegs auf andere Weise nicht zumutbar sein, was sich aus § 2 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 SchBefV ergibt. Nach § 2 Abs. 1 Satz 1 SchBefV besteht die Beförderungspflicht zum Pflicht- und Wahlunterricht der nächstgelegenen Schule.

Unstrittig ist das Jack-Steigenberger-Gymnasium die nächstgelegene Schule der gewählten Ausbildungsrichtung. Auch steht fest, dass der Schulweg dorthin mit 2,91 km kürzer als drei Kilometer ist. Der Beklagte hat anhand objektiver Gesichtspunkte und eigener Ermittlungen sachlich gerechtfertigt entschieden, dass der Schulweg objektiv nicht als besonders beschwerlich angesehen werden kann. Dies ergibt sich aus folgenden Gründen:

2.1. Zwar ist die Grenze von drei Kilometern mit 2,91 km nur knapp unterschritten. Um eine Vergleichbarkeit und eine einheitliche Rechtsanwendung zu gewährleisten, ist die Einhaltung von Grenzwerten aber unabdingbar. Daher kann dieser Aspekt nur nachgeordnet Berücksichtigung finden.

Auch der Gesichtspunkt, dass an manchen Wintertagen der Schulweg aufgrund von Eis- oder Schneeglätte die Drei-Kilometer-Marke überschreiten könnte, überzeugt nicht, denn in Bad Kissingen herrschen im Vergleich zu andern Regionen Bayerns keine besonders harten Winterverhältnisse. Bad Kissingen ist im Gegenteil für sein eher mildes Klima bekannt. Der Schulweg befindet sich im Stadtgebiet von Bad Kissingen und verläuft durch ein gepflegtes Wohngebiet. So kann davon ausgegangen werden, dass dort die Wege vom Winterdienst besser und früher geräumt werden als in vielen ländlichen Gebieten Bayerns. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat im Urteil vom 9. August 2011 - 7 B 10.1565 (BayVBl. 2011, 758) zudem entschieden, dass ein besonders beschwerlicher Schulweg voraussetzt, dass sich die Gefahren oder Erschwernisse von den Umständen, die Schüler auf Schulwegen normalerweise zu bewältigen haben, erkennbar abheben. Insoweit ist auf die durchschnittlichen Witterungsverhältnisse und nicht auf gelegentliche und damit hinzunehmende Erschwernisse durch Eis oder Schnee abzustellen (so auch BayVGH, U. v. 17.2.2009 - 7 B 08.1027 - juris).

2.2. Auch aus der Gestalt des Schulweges, insbesondere nicht aus der Tatsache, dass er überwiegend Steigungen bzw. Gefällstrecken aufweist, kann nicht auf eine besondere Beschwerlichkeit geschlossen werden.

Nach dem klägerischen Vortrag beträgt auf 1.600 m des Weges die Steigung durchschnittlich 5%, teilweise 10%. Nach den Ermittlungen des Beklagten (Tiefbauverwaltung) auf einer alternativen Route weist der Schulweg auf 1.800 m Länge eine Steigung von 3,9%, und vor dem Wohnhaus 6,5% auf.

Da die Kammer ihrer Beurteilung die von den Klägern selbst angegebenen Steigungsverhältnisse des Schulwegs zugrunde gelegt hat, ist keine Ortseinsicht erforderlich.

Die besondere Beschwerlichkeit muss sich aus einem Vergleich mit normalen Schulwegen aus objektiven Gesichtspunkten ergeben. Diese sind jedoch im an Hügeln, Mittelgebirgen und Hochgebirgen reichen Bayern in der Regel mit Steigungen verbunden (vgl. VG Würzburg, U. v. 17.1.2007 - W 2 K 06.786 - juris). Wie im Widerspruchsbescheid zu Recht ausgeführt, sind im vorliegenden Fall die Steigungen nicht derart außergewöhnlich, dass von einer „besonderen Beschwerlichkeit“ gesprochen werden könnte. § 2 Abs. 2 Satz 2 SchBefV ist als Ausnahmeregelung eng auszulegen, was schon daran ersichtlich ist, dass die Norm eine besondere Beschwerlichkeit verlangt, die Anerkennung der Beförderung im Ermessen des Aufwandsträgers steht und die Gewährung widerruflich erfolgt. Sofern die Kläger auf einen Vergleich mit anderen Schulwegen in Bad Kissingen abstellen, vermag ihre Argumentation nicht zu überzeugen, da Vergleichsmaßstab im Anwendungsbereich der Schülerbeförderungsverordnung das Gebiet des Freistaats Bayern ist. Außerdem hat der Kläger zu 2) in der mündlichen Verhandlung selbst angegeben, dass in seiner näheren Wohnumgebung eine Vielzahl von Schülerinnen und Schülern einen ähnlichen Schulweg wie sein Sohn J. zurücklegen müssen. Daher kann der Schulweg J.s schon von daher nicht als besonderer Ausnahmefall betrachtet werden. Die Kammer hat im Gerichtsbescheid vom 12. Dezember 2014 - 2 K 14.135 (juris) zu einem Fall aus dem Stadtgebiet von Würzburg entschieden, dass auch ein Schulweg mit mittleren bis starken Steigungen (auf 200 m 14%) nicht als besonders beschwerlich angesehen werden kann. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass Steigungen bis 6% als ein Standard der Barrierefreiheit gelten und geringfügige Steigungsüberschreitungen - auch wenn diese auf kurzer Strecke an die 10% reichen - schon aus diesem Grund bei gesunden Menschen als nicht besonders beschwerlich gelten können.

2.3. Auch aus dem relativ jungen Alter des Sohnes ergibt sich keine besondere Beschwerlichkeit. Dem Gesetzgeber war es bei Erlass der Vorschriften bekannt, dass es bei der Einschulung in die 5. Jahrgangsstufe weiterführender Schulen Schülerinnen oder Schüler geben kann, die noch neun Jahre alt sind. Auch musste beim Normerlass berücksichtigt werden, dass diese Schülerinnen und Schüler Schultaschen von einigem Gewicht tragen müssen, wobei die tatsächliche Schwere der Schultaschen auch im Verantwortungsbereich der Eltern liegt. So kann sich aus diesen Aspekten keine besondere Erschwernis ergeben. Im Übrigen sind die Eltern gehalten, mit ihrer Entscheidung über eine vorzeitige Einschulung nicht nur die geistig-kognitive, sondern auch die körperliche Reife und Leistungsfähigkeit der Kinder zu berücksichtigen und die aus ihrer Entscheidung folgenden Konsequenzen zu tragen.

2.4 Ebenso begründet der Umstand, dass J. in orthopädischer Behandlung ist und Schuheinlagen tragen muss, keine besondere Beschwerlichkeit des Schulwegs. Einlagen müssen viele Kinder tragen. J. ist, da er bei einer U 13 Fußballmannschaft mittrainieren konnte, zumindest durchschnittlich sportlich und körperlich leistungsfähig. Das Gesundheitsamt hat im Schreiben vom 19. September 2015 festgestellt, dass eine Beförderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zwingend erforderlich ist. Zudem hat der Kläger zu 2) in der mündlichen Verhandlung mehrmals betont, dass J. in der Lage ist, seinen Schulweg zu Fuß zu bewältigen.

Im Übrigen muss sich die besondere Beschwerlichkeit des Schulwegs aus der Beschaffenheit des Schulwegs selbst und nicht aus individuellen Gründen in der Person des Schülers ergeben.

2.5 Da der Beklagte somit in gut vertretbarer Weise einen besonders beschwerlichen Schulweg in diesem Fall verneint hat, kann die Frage, ob bei Vorliegen eines besonders beschwerlichen Schulwegs die Zurücklegung dieses Schulwegs auf andere Weise nach den örtlichen Gegebenheiten und nach allgemeiner Verkehrsauffassung für J. nicht zumutbar wäre (vgl. § 2 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 SchBefV), offen bleiben. Dies wäre insoweit zweifelhaft, da J. - wie von seinem Vater in der mündlichen Verhandlung angegeben - problemlos eine öffentliche Buslinie für seinen Schulweg verwenden kann und dies auch tatsächlich tut.

Aus den dargestellten Gründen war die Klage abzuweisen.

3. Die Kostenentscheidung ergibt sich aus § 154 Abs. 1, § 159 Abs. 2 VwGO.

4. Die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit folgt aus § 167 VwGO i. V. m. § 708 Nr. 11, § 711 ZPO.

Rechtsmittelbelehrung:

Gegen diesen Gerichtsbescheid steht den Beteiligten die Berufung zu, wenn sie vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zugelassen wird. Die Zulassung der Berufung ist innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Gerichtsbescheids beim Bayerischen Verwaltungsgericht Würzburg,

Hausanschrift: Burkarderstraße 26, 97082 Würzburg, oder

Postfachanschrift: Postfach 11 02 65, 97029 Würzburg,

schriftlich zu beantragen. Hierfür besteht Vertretungszwang.

Der Antrag muss den angefochtenen Gerichtsbescheid bezeichnen. Innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollständigen Gerichtsbescheids sind die Gründe darzulegen, aus denen die Berufung zuzulassen ist; die Begründung ist, soweit sie nicht bereits mit dem Antrag vorgelegt worden ist, beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof

Hausanschrift in München: Ludwigstraße 23, 80539 München, oder

Postfachanschrift in München: Postfach 34 01 48, 80098 München,

Hausanschrift in Ansbach: Montgelasplatz 1, 91522 Ansbach,

einzureichen.

Die Berufung ist nur zuzulassen, wenn

1. ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Gerichtsbescheids bestehen,

2. die Rechtssache besondere tatsächliche oder rechtliche Schwierigkeiten aufweist,

3. die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,

4. der Gerichtsbescheid von einer Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, des Bundesverwaltungsgerichts, des gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder

5. wenn ein der Beurteilung des Berufungsgerichts unterliegender Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.

Vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof müssen sich die Beteiligten durch einen Prozessbevollmächtigten vertreten lassen. Dies gilt auch für Prozesshandlungen, durch die ein Verfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingeleitet wird. Als Bevollmächtigte sind Rechtsanwälte, Rechtslehrer an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz, der die Befähigung zum Richteramt besitzt, oder die in § 67 Absatz 2 Satz 2 Nr. 3 bis 7 VwGO bezeichneten Personen und Organisationen zugelassen. Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse können sich auch durch eigene Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt oder durch Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt anderer Behörden oder juristischer Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse vertreten lassen.

Der Antragsschrift sollen 4 Abschriften beigefügt werden.

Anstelle der Zulassung der Berufung können die Beteiligten innerhalb eines Monats nach Zustellung des Gerichtsbescheids beim Bayerischen Verwaltungsgericht Würzburg,

Hausanschrift: Burkarderstraße 26, 97082 Würzburg, oder

Postfachanschrift: Postfach 11 02 65, 97029 Würzburg,

schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten mündliche Verhandlung beantragen.

Wird von beiden Rechtsbehelfen Gebrauch gemacht, findet mündliche Verhandlung statt.

Dem Antrag eines Beteiligten sollen jeweils 4 Abschriften beigefügt werden.

Beschluss:

Der Streitwert wird auf 297,00 Euro (= 27,00 Euro x 11) festgesetzt.

Der Streitwert folgt aus § 52 Abs. 3 Satz 1 sowie § 63 Abs. 2 GKG.

Rechtsmittelbelehrung:

Gegen diesen Beschluss steht den Beteiligten die Beschwerde an den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zu, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes 200,00 Euro übersteigt oder die Beschwerde zugelassen wurde.

Die Beschwerde ist innerhalb von sechs Monaten, nachdem die Entscheidung in der Hauptsache Rechtskraft erlangt oder das Verfahren sich anderweitig erledigt hat, beim Bayerischen Verwaltungsgericht Würzburg,

Hausanschrift: Burkarderstraße 26, 97082 Würzburg, oder

Postfachanschrift: Postfach 11 02 65, 97029 Würzburg,

schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle einzulegen.

Ist der Streitwert später als einen Monat vor Ablauf dieser Frist festgesetzt worden, kann die Beschwerde auch noch innerhalb eines Monats nach Zustellung oder formloser Mitteilung des Festsetzungsbeschlusses eingelegt werden. Im Fall der formlosen Mitteilung gilt der Beschluss mit dem dritten Tage nach Aufgabe zur Post als bekannt gemacht.

Der Beschwerdeschrift sollen 4 Abschriften beigefügt werden.

ra.de-Urteilsbesprechung zu {{shorttitle}}
{{count_recursive}} Urteilsbesprechungen zu {{shorttitle}}

12 Referenzen - Gesetze

moreResultsText

{{title}} zitiert {{count_recursive}} §§.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, we

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag au

Für vorläufig vollstreckbar ohne Sicherheitsleistung sind zu erklären:1.Urteile, die auf Grund eines Anerkenntnisses oder eines Verzichts ergehen;2.Versäumnisurteile und Urteile nach Lage der Akten gegen die säumige Partei gemäß § 331a;3.Urteile, dur

(1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs. (2) Urteile auf Anfechtungs- und Verpflichtungskl
3 Referenzen - Urteile
{{Doctitle}} zitiert oder wird zitiert von {{count_recursive}} Urteil(en).

published on 05/08/2015 00:00

Gründe Bayerisches Verwaltungsgericht Würzburg W 2 K 14.260 Im Namen des Volkes Urteil vom 5. August 2015 2. Kammer Sachgebiets-Nr: 212 Hauptpunkte: Schülerbeförderung; Kostenfreiheit des Schulweges; beson
{{Doctitle}} zitiert {{count_recursive}} Urteil(e) aus unserer Datenbank.
published on 05/08/2015 00:00

Gründe Bayerisches Verwaltungsgericht Würzburg W 2 K 14.260 Im Namen des Volkes Urteil vom 5. August 2015 2. Kammer Sachgebiets-Nr: 212 Hauptpunkte: Schülerbeförderung; Kostenfreiheit des Schulweges; beson
published on 14/02/2018 00:00

Tenor I. Die Klage wird abgewiesen. II. Die Klägerin hat die Kosten des Verfahrens zu tragen. III. Der Gerichtsbescheid ist in Ziffer II vorläufig vollstreckbar. Die Klägerin kann die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung
{{count_recursive}} Urteil(e) in unserer Datenbank zitieren {{Doctitle}}.

Annotations

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag auch aussprechen, daß und wie die Verwaltungsbehörde die Vollziehung rückgängig zu machen hat. Dieser Ausspruch ist nur zulässig, wenn die Behörde dazu in der Lage und diese Frage spruchreif ist. Hat sich der Verwaltungsakt vorher durch Zurücknahme oder anders erledigt, so spricht das Gericht auf Antrag durch Urteil aus, daß der Verwaltungsakt rechtswidrig gewesen ist, wenn der Kläger ein berechtigtes Interesse an dieser Feststellung hat.

(2) Begehrt der Kläger die Änderung eines Verwaltungsakts, der einen Geldbetrag festsetzt oder eine darauf bezogene Feststellung trifft, kann das Gericht den Betrag in anderer Höhe festsetzen oder die Feststellung durch eine andere ersetzen. Erfordert die Ermittlung des festzusetzenden oder festzustellenden Betrags einen nicht unerheblichen Aufwand, kann das Gericht die Änderung des Verwaltungsakts durch Angabe der zu Unrecht berücksichtigten oder nicht berücksichtigten tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse so bestimmen, daß die Behörde den Betrag auf Grund der Entscheidung errechnen kann. Die Behörde teilt den Beteiligten das Ergebnis der Neuberechnung unverzüglich formlos mit; nach Rechtskraft der Entscheidung ist der Verwaltungsakt mit dem geänderten Inhalt neu bekanntzugeben.

(3) Hält das Gericht eine weitere Sachaufklärung für erforderlich, kann es, ohne in der Sache selbst zu entscheiden, den Verwaltungsakt und den Widerspruchsbescheid aufheben, soweit nach Art oder Umfang die noch erforderlichen Ermittlungen erheblich sind und die Aufhebung auch unter Berücksichtigung der Belange der Beteiligten sachdienlich ist. Auf Antrag kann das Gericht bis zum Erlaß des neuen Verwaltungsakts eine einstweilige Regelung treffen, insbesondere bestimmen, daß Sicherheiten geleistet werden oder ganz oder zum Teil bestehen bleiben und Leistungen zunächst nicht zurückgewährt werden müssen. Der Beschluß kann jederzeit geändert oder aufgehoben werden. Eine Entscheidung nach Satz 1 kann nur binnen sechs Monaten seit Eingang der Akten der Behörde bei Gericht ergehen.

(4) Kann neben der Aufhebung eines Verwaltungsakts eine Leistung verlangt werden, so ist im gleichen Verfahren auch die Verurteilung zur Leistung zulässig.

(5) Soweit die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, spricht das Gericht die Verpflichtung der Verwaltungsbehörde aus, die beantragte Amtshandlung vorzunehmen, wenn die Sache spruchreif ist. Andernfalls spricht es die Verpflichtung aus, den Kläger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu bescheiden.

(1) Das Urteil ergeht "Im Namen des Volkes". Es ist schriftlich abzufassen und von den Richtern, die bei der Entscheidung mitgewirkt haben, zu unterzeichnen. Ist ein Richter verhindert, seine Unterschrift beizufügen, so wird dies mit dem Hinderungsgrund vom Vorsitzenden oder, wenn er verhindert ist, vom dienstältesten beisitzenden Richter unter dem Urteil vermerkt. Der Unterschrift der ehrenamtlichen Richter bedarf es nicht.

(2) Das Urteil enthält

1.
die Bezeichnung der Beteiligten, ihrer gesetzlichen Vertreter und der Bevollmächtigten nach Namen, Beruf, Wohnort und ihrer Stellung im Verfahren,
2.
die Bezeichnung des Gerichts und die Namen der Mitglieder, die bei der Entscheidung mitgewirkt haben,
3.
die Urteilsformel,
4.
den Tatbestand,
5.
die Entscheidungsgründe,
6.
die Rechtsmittelbelehrung.

(3) Im Tatbestand ist der Sach- und Streitstand unter Hervorhebung der gestellten Anträge seinem wesentlichen Inhalt nach gedrängt darzustellen. Wegen der Einzelheiten soll auf Schriftsätze, Protokolle und andere Unterlagen verwiesen werden, soweit sich aus ihnen der Sach- und Streitstand ausreichend ergibt.

(4) Ein Urteil, das bei der Verkündung noch nicht vollständig abgefaßt war, ist vor Ablauf von zwei Wochen, vom Tag der Verkündung an gerechnet, vollständig abgefaßt der Geschäftsstelle zu übermitteln. Kann dies ausnahmsweise nicht geschehen, so ist innerhalb dieser zwei Wochen das von den Richtern unterschriebene Urteil ohne Tatbestand, Entscheidungsgründe und Rechtsmittelbelehrung der Geschäftsstelle zu übermitteln; Tatbestand, Entscheidungsgründe und Rechtsmittelbelehrung sind alsbald nachträglich niederzulegen, von den Richtern besonders zu unterschreiben und der Geschäftsstelle zu übermitteln.

(5) Das Gericht kann von einer weiteren Darstellung der Entscheidungsgründe absehen, soweit es der Begründung des Verwaltungsakts oder des Widerspruchsbescheids folgt und dies in seiner Entscheidung feststellt.

(6) Der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle hat auf dem Urteil den Tag der Zustellung und im Falle des § 116 Abs. 1 Satz 1 den Tag der Verkündung zu vermerken und diesen Vermerk zu unterschreiben. Werden die Akten elektronisch geführt, hat der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle den Vermerk in einem gesonderten Dokument festzuhalten. Das Dokument ist mit dem Urteil untrennbar zu verbinden.

Soweit die Verwaltungsbehörde ermächtigt ist, nach ihrem Ermessen zu handeln, prüft das Gericht auch, ob der Verwaltungsakt oder die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig ist, weil die gesetzlichen Grenzen des Ermessens überschritten sind oder von dem Ermessen in einer dem Zweck der Ermächtigung nicht entsprechenden Weise Gebrauch gemacht ist. Die Verwaltungsbehörde kann ihre Ermessenserwägungen hinsichtlich des Verwaltungsaktes auch noch im verwaltungsgerichtlichen Verfahren ergänzen.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.

Besteht der kostenpflichtige Teil aus mehreren Personen, so gilt § 100 der Zivilprozeßordnung entsprechend. Kann das streitige Rechtsverhältnis dem kostenpflichtigen Teil gegenüber nur einheitlich entschieden werden, so können die Kosten den mehreren Personen als Gesamtschuldnern auferlegt werden.

(1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs.

(2) Urteile auf Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen können nur wegen der Kosten für vorläufig vollstreckbar erklärt werden.

Für vorläufig vollstreckbar ohne Sicherheitsleistung sind zu erklären:

1.
Urteile, die auf Grund eines Anerkenntnisses oder eines Verzichts ergehen;
2.
Versäumnisurteile und Urteile nach Lage der Akten gegen die säumige Partei gemäß § 331a;
3.
Urteile, durch die gemäß § 341 der Einspruch als unzulässig verworfen wird;
4.
Urteile, die im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen werden;
5.
Urteile, die ein Vorbehaltsurteil, das im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen wurde, für vorbehaltlos erklären;
6.
Urteile, durch die Arreste oder einstweilige Verfügungen abgelehnt oder aufgehoben werden;
7.
Urteile in Streitigkeiten zwischen dem Vermieter und dem Mieter oder Untermieter von Wohnräumen oder anderen Räumen oder zwischen dem Mieter und dem Untermieter solcher Räume wegen Überlassung, Benutzung oder Räumung, wegen Fortsetzung des Mietverhältnisses über Wohnraum auf Grund der §§ 574 bis 574b des Bürgerlichen Gesetzbuchs sowie wegen Zurückhaltung der von dem Mieter oder dem Untermieter in die Mieträume eingebrachten Sachen;
8.
Urteile, die die Verpflichtung aussprechen, Unterhalt, Renten wegen Entziehung einer Unterhaltsforderung oder Renten wegen einer Verletzung des Körpers oder der Gesundheit zu entrichten, soweit sich die Verpflichtung auf die Zeit nach der Klageerhebung und auf das ihr vorausgehende letzte Vierteljahr bezieht;
9.
Urteile nach §§ 861, 862 des Bürgerlichen Gesetzbuchs auf Wiedereinräumung des Besitzes oder auf Beseitigung oder Unterlassung einer Besitzstörung;
10.
Berufungsurteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten. Wird die Berufung durch Urteil oder Beschluss gemäß § 522 Absatz 2 zurückgewiesen, ist auszusprechen, dass das angefochtene Urteil ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckbar ist;
11.
andere Urteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten, wenn der Gegenstand der Verurteilung in der Hauptsache 1.250 Euro nicht übersteigt oder wenn nur die Entscheidung über die Kosten vollstreckbar ist und eine Vollstreckung im Wert von nicht mehr als 1.500 Euro ermöglicht.

In den Fällen des § 708 Nr. 4 bis 11 hat das Gericht auszusprechen, dass der Schuldner die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung oder Hinterlegung abwenden darf, wenn nicht der Gläubiger vor der Vollstreckung Sicherheit leistet. § 709 Satz 2 gilt entsprechend, für den Schuldner jedoch mit der Maßgabe, dass Sicherheit in einem bestimmten Verhältnis zur Höhe des auf Grund des Urteils vollstreckbaren Betrages zu leisten ist. Für den Gläubiger gilt § 710 entsprechend.

(1) Die Beteiligten können vor dem Verwaltungsgericht den Rechtsstreit selbst führen.

(2) Die Beteiligten können sich durch einen Rechtsanwalt oder einen Rechtslehrer an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz, der die Befähigung zum Richteramt besitzt, als Bevollmächtigten vertreten lassen. Darüber hinaus sind als Bevollmächtigte vor dem Verwaltungsgericht vertretungsbefugt nur

1.
Beschäftigte des Beteiligten oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens (§ 15 des Aktiengesetzes); Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse können sich auch durch Beschäftigte anderer Behörden oder juristischer Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse vertreten lassen,
2.
volljährige Familienangehörige (§ 15 der Abgabenordnung, § 11 des Lebenspartnerschaftsgesetzes), Personen mit Befähigung zum Richteramt und Streitgenossen, wenn die Vertretung nicht im Zusammenhang mit einer entgeltlichen Tätigkeit steht,
3.
Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer, Personen und Vereinigungen im Sinne der §§ 3a und 3c des Steuerberatungsgesetzes im Rahmen ihrer Befugnisse nach § 3a des Steuerberatungsgesetzes, zu beschränkter geschäftsmäßiger Hilfeleistung in Steuersachen nach den §§ 3d und 3e des Steuerberatungsgesetzes berechtigte Personen im Rahmen dieser Befugnisse sowie Gesellschaften im Sinne des § 3 Satz 1 Nummer 2 und 3 des Steuerberatungsgesetzes, die durch Personen im Sinne des § 3 Satz 2 des Steuerberatungsgesetzes handeln, in Abgabenangelegenheiten,
3a.
Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer, Personen und Vereinigungen im Sinne der §§ 3a und 3c des Steuerberatungsgesetzes im Rahmen ihrer Befugnisse nach § 3a des Steuerberatungsgesetzes, zu beschränkter geschäftsmäßiger Hilfeleistung in Steuersachen nach den §§ 3d und 3e des Steuerberatungsgesetzes berechtigte Personen im Rahmen dieser Befugnisse sowie Gesellschaften im Sinne des § 3 Satz 1 Nummer 2 und 3 des Steuerberatungsgesetzes, die durch Personen im Sinne des § 3 Satz 2 des Steuerberatungsgesetzes handeln, in Angelegenheiten finanzieller Hilfeleistungen im Rahmen staatlicher Hilfsprogramme zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie, wenn und soweit diese Hilfsprogramme eine Einbeziehung der Genannten als prüfende Dritte vorsehen,
4.
berufsständische Vereinigungen der Landwirtschaft für ihre Mitglieder,
5.
Gewerkschaften und Vereinigungen von Arbeitgebern sowie Zusammenschlüsse solcher Verbände für ihre Mitglieder oder für andere Verbände oder Zusammenschlüsse mit vergleichbarer Ausrichtung und deren Mitglieder,
6.
Vereinigungen, deren satzungsgemäße Aufgaben die gemeinschaftliche Interessenvertretung, die Beratung und Vertretung der Leistungsempfänger nach dem sozialen Entschädigungsrecht oder der behinderten Menschen wesentlich umfassen und die unter Berücksichtigung von Art und Umfang ihrer Tätigkeit sowie ihres Mitgliederkreises die Gewähr für eine sachkundige Prozessvertretung bieten, für ihre Mitglieder in Angelegenheiten der Kriegsopferfürsorge und des Schwerbehindertenrechts sowie der damit im Zusammenhang stehenden Angelegenheiten,
7.
juristische Personen, deren Anteile sämtlich im wirtschaftlichen Eigentum einer der in den Nummern 5 und 6 bezeichneten Organisationen stehen, wenn die juristische Person ausschließlich die Rechtsberatung und Prozessvertretung dieser Organisation und ihrer Mitglieder oder anderer Verbände oder Zusammenschlüsse mit vergleichbarer Ausrichtung und deren Mitglieder entsprechend deren Satzung durchführt, und wenn die Organisation für die Tätigkeit der Bevollmächtigten haftet.
Bevollmächtigte, die keine natürlichen Personen sind, handeln durch ihre Organe und mit der Prozessvertretung beauftragten Vertreter.

(3) Das Gericht weist Bevollmächtigte, die nicht nach Maßgabe des Absatzes 2 vertretungsbefugt sind, durch unanfechtbaren Beschluss zurück. Prozesshandlungen eines nicht vertretungsbefugten Bevollmächtigten und Zustellungen oder Mitteilungen an diesen Bevollmächtigten sind bis zu seiner Zurückweisung wirksam. Das Gericht kann den in Absatz 2 Satz 2 Nr. 1 und 2 bezeichneten Bevollmächtigten durch unanfechtbaren Beschluss die weitere Vertretung untersagen, wenn sie nicht in der Lage sind, das Sach- und Streitverhältnis sachgerecht darzustellen.

(4) Vor dem Bundesverwaltungsgericht und dem Oberverwaltungsgericht müssen sich die Beteiligten, außer im Prozesskostenhilfeverfahren, durch Prozessbevollmächtigte vertreten lassen. Dies gilt auch für Prozesshandlungen, durch die ein Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht oder einem Oberverwaltungsgericht eingeleitet wird. Als Bevollmächtigte sind nur die in Absatz 2 Satz 1 bezeichneten Personen zugelassen. Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse können sich durch eigene Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt oder durch Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt anderer Behörden oder juristischer Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse vertreten lassen. Vor dem Bundesverwaltungsgericht sind auch die in Absatz 2 Satz 2 Nr. 5 bezeichneten Organisationen einschließlich der von ihnen gebildeten juristischen Personen gemäß Absatz 2 Satz 2 Nr. 7 als Bevollmächtigte zugelassen, jedoch nur in Angelegenheiten, die Rechtsverhältnisse im Sinne des § 52 Nr. 4 betreffen, in Personalvertretungsangelegenheiten und in Angelegenheiten, die in einem Zusammenhang mit einem gegenwärtigen oder früheren Arbeitsverhältnis von Arbeitnehmern im Sinne des § 5 des Arbeitsgerichtsgesetzes stehen, einschließlich Prüfungsangelegenheiten. Die in Satz 5 genannten Bevollmächtigten müssen durch Personen mit der Befähigung zum Richteramt handeln. Vor dem Oberverwaltungsgericht sind auch die in Absatz 2 Satz 2 Nr. 3 bis 7 bezeichneten Personen und Organisationen als Bevollmächtigte zugelassen. Ein Beteiligter, der nach Maßgabe der Sätze 3, 5 und 7 zur Vertretung berechtigt ist, kann sich selbst vertreten.

(5) Richter dürfen nicht als Bevollmächtigte vor dem Gericht auftreten, dem sie angehören. Ehrenamtliche Richter dürfen, außer in den Fällen des Absatzes 2 Satz 2 Nr. 1, nicht vor einem Spruchkörper auftreten, dem sie angehören. Absatz 3 Satz 1 und 2 gilt entsprechend.

(6) Die Vollmacht ist schriftlich zu den Gerichtsakten einzureichen. Sie kann nachgereicht werden; hierfür kann das Gericht eine Frist bestimmen. Der Mangel der Vollmacht kann in jeder Lage des Verfahrens geltend gemacht werden. Das Gericht hat den Mangel der Vollmacht von Amts wegen zu berücksichtigen, wenn nicht als Bevollmächtigter ein Rechtsanwalt auftritt. Ist ein Bevollmächtigter bestellt, sind die Zustellungen oder Mitteilungen des Gerichts an ihn zu richten.

(7) In der Verhandlung können die Beteiligten mit Beiständen erscheinen. Beistand kann sein, wer in Verfahren, in denen die Beteiligten den Rechtsstreit selbst führen können, als Bevollmächtigter zur Vertretung in der Verhandlung befugt ist. Das Gericht kann andere Personen als Beistand zulassen, wenn dies sachdienlich ist und hierfür nach den Umständen des Einzelfalls ein Bedürfnis besteht. Absatz 3 Satz 1 und 3 und Absatz 5 gelten entsprechend. Das von dem Beistand Vorgetragene gilt als von dem Beteiligten vorgebracht, soweit es nicht von diesem sofort widerrufen oder berichtigt wird.

(1) In Verfahren vor den Gerichten der Verwaltungs-, Finanz- und Sozialgerichtsbarkeit ist, soweit nichts anderes bestimmt ist, der Streitwert nach der sich aus dem Antrag des Klägers für ihn ergebenden Bedeutung der Sache nach Ermessen zu bestimmen.

(2) Bietet der Sach- und Streitstand für die Bestimmung des Streitwerts keine genügenden Anhaltspunkte, ist ein Streitwert von 5 000 Euro anzunehmen.

(3) Betrifft der Antrag des Klägers eine bezifferte Geldleistung oder einen hierauf bezogenen Verwaltungsakt, ist deren Höhe maßgebend. Hat der Antrag des Klägers offensichtlich absehbare Auswirkungen auf künftige Geldleistungen oder auf noch zu erlassende, auf derartige Geldleistungen bezogene Verwaltungsakte, ist die Höhe des sich aus Satz 1 ergebenden Streitwerts um den Betrag der offensichtlich absehbaren zukünftigen Auswirkungen für den Kläger anzuheben, wobei die Summe das Dreifache des Werts nach Satz 1 nicht übersteigen darf. In Verfahren in Kindergeldangelegenheiten vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit ist § 42 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 3 entsprechend anzuwenden; an die Stelle des dreifachen Jahresbetrags tritt der einfache Jahresbetrag.

(4) In Verfahren

1.
vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit, mit Ausnahme der Verfahren nach § 155 Satz 2 der Finanzgerichtsordnung und der Verfahren in Kindergeldangelegenheiten, darf der Streitwert nicht unter 1 500 Euro,
2.
vor den Gerichten der Sozialgerichtsbarkeit und bei Rechtsstreitigkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz nicht über 2 500 000 Euro,
3.
vor den Gerichten der Verwaltungsgerichtsbarkeit über Ansprüche nach dem Vermögensgesetz nicht über 500 000 Euro und
4.
bei Rechtsstreitigkeiten nach § 36 Absatz 6 Satz 1 des Pflegeberufegesetzes nicht über 1 500 000 Euro
angenommen werden.

(5) Solange in Verfahren vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit der Wert nicht festgesetzt ist und sich der nach den Absätzen 3 und 4 Nummer 1 maßgebende Wert auch nicht unmittelbar aus den gerichtlichen Verfahrensakten ergibt, sind die Gebühren vorläufig nach dem in Absatz 4 Nummer 1 bestimmten Mindestwert zu bemessen.

(6) In Verfahren, die die Begründung, die Umwandlung, das Bestehen, das Nichtbestehen oder die Beendigung eines besoldeten öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses betreffen, ist Streitwert

1.
die Summe der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen, wenn Gegenstand des Verfahrens ein Dienst- oder Amtsverhältnis auf Lebenszeit ist,
2.
im Übrigen die Hälfte der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen.
Maßgebend für die Berechnung ist das laufende Kalenderjahr. Bezügebestandteile, die vom Familienstand oder von Unterhaltsverpflichtungen abhängig sind, bleiben außer Betracht. Betrifft das Verfahren die Verleihung eines anderen Amts oder den Zeitpunkt einer Versetzung in den Ruhestand, ist Streitwert die Hälfte des sich nach den Sätzen 1 bis 3 ergebenden Betrags.

(7) Ist mit einem in Verfahren nach Absatz 6 verfolgten Klagebegehren ein aus ihm hergeleiteter vermögensrechtlicher Anspruch verbunden, ist nur ein Klagebegehren, und zwar das wertmäßig höhere, maßgebend.

(8) Dem Kläger steht gleich, wer sonst das Verfahren des ersten Rechtszugs beantragt hat.

(1) Sind Gebühren, die sich nach dem Streitwert richten, mit der Einreichung der Klage-, Antrags-, Einspruchs- oder Rechtsmittelschrift oder mit der Abgabe der entsprechenden Erklärung zu Protokoll fällig, setzt das Gericht sogleich den Wert ohne Anhörung der Parteien durch Beschluss vorläufig fest, wenn Gegenstand des Verfahrens nicht eine bestimmte Geldsumme in Euro ist oder gesetzlich kein fester Wert bestimmt ist. Einwendungen gegen die Höhe des festgesetzten Werts können nur im Verfahren über die Beschwerde gegen den Beschluss, durch den die Tätigkeit des Gerichts aufgrund dieses Gesetzes von der vorherigen Zahlung von Kosten abhängig gemacht wird, geltend gemacht werden. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht in Verfahren vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit.

(2) Soweit eine Entscheidung nach § 62 Satz 1 nicht ergeht oder nicht bindet, setzt das Prozessgericht den Wert für die zu erhebenden Gebühren durch Beschluss fest, sobald eine Entscheidung über den gesamten Streitgegenstand ergeht oder sich das Verfahren anderweitig erledigt. In Verfahren vor den Gerichten für Arbeitssachen oder der Finanzgerichtsbarkeit gilt dies nur dann, wenn ein Beteiligter oder die Staatskasse die Festsetzung beantragt oder das Gericht sie für angemessen hält.

(3) Die Festsetzung kann von Amts wegen geändert werden

1.
von dem Gericht, das den Wert festgesetzt hat, und
2.
von dem Rechtsmittelgericht, wenn das Verfahren wegen der Hauptsache oder wegen der Entscheidung über den Streitwert, den Kostenansatz oder die Kostenfestsetzung in der Rechtsmittelinstanz schwebt.
Die Änderung ist nur innerhalb von sechs Monaten zulässig, nachdem die Entscheidung in der Hauptsache Rechtskraft erlangt oder das Verfahren sich anderweitig erledigt hat.