Verbotener Insiderhandel

Verbotener Insiderhandel: Grundzüge im Anlegerstrafrecht

erstmalig veröffentlicht: 06.03.2024, letzte Fassung: 06.03.2024
beira.de Redaktion

Verbotener Insiderhandel ist eine der gravierendsten Verstöße im Bereich des Anlegerstrafrechts und zielt auf den Schutz der Integrität der Finanzmärkte sowie des Vertrauens der Anleger. Diese Form der Wirtschaftskriminalität beinhaltet den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren auf Grundlage von nicht öffentlichen, kursrelevanten Informationen. Der folgende Artikel bietet einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Merkmale des verbotenen Insiderhandels und die Implikationen für das Anlegerstrafrecht.

Rechtlicher Rahmen

Die rechtlichen Grundlagen für die Regulierung und Bestrafung von Insiderhandel in Deutschland sind im Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) verankert, insbesondere in den §§ 12 ff. WpHG. Diese Gesetze sind konform mit internationalen Standards und Richtlinien, etwa denen der Europäischen Union, und zielen darauf ab, faire und transparente Bedingungen auf den Finanzmärkten zu gewährleisten.

 

Merkmale des verbotenen Insiderhandels

Verbotener Insiderhandel liegt vor, wenn Personen, die Zugang zu Insiderinformationen haben, diese Informationen nutzen, um Wertpapiere für sich selbst oder Dritte zu handeln, bevor diese Informationen öffentlich gemacht werden. Insiderinformationen sind präzise Informationen über nicht öffentlich bekannte Umstände, die sich, wenn sie öffentlich bekannt würden, erheblich auf die Kurse von Wertpapieren oder Derivaten auswirken könnten.

 

Strafmaß und rechtliche Konsequenzen

Das Strafmaß für verbotenen Insiderhandel kann erheblich sein und reicht von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen. Die Höhe der Strafe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Umfang der unrechtmäßig erzielten Gewinne oder vermiedenen Verluste und der Rolle der beteiligten Person im Finanzmarkt. Darüber hinaus können berufliche Sanktionen und der Verlust der Reputation erhebliche Langzeitfolgen für die Betroffenen haben.

 

Präventionsmaßnahmen

Finanzinstitute und börsennotierte Unternehmen sind verpflichtet, strenge Compliance-Programme zu implementieren, um Insiderhandel zu verhindern. Dazu gehören Schulungen für Mitarbeiter, die Einrichtung von Compliance-Abteilungen und die Einführung interner Kontrollsysteme zur Überwachung von Wertpapiergeschäften.

 

Aktuelle Herausforderungen

Die zunehmende Digitalisierung und Globalisierung der Finanzmärkte stellt eine wachsende Herausforderung für die Aufdeckung und Verfolgung von Insiderhandel dar. Die Anonymität digitaler Transaktionen und die Nutzung von Kryptowährungen können die Rückverfolgung von Insidergeschäften erschweren.

 

Fazit

Verbotener Insiderhandel untergräbt die Grundprinzipien des fairen und transparenten Handels auf den Finanzmärkten. Das Anlegerstrafrecht stellt hierfür strenge Regelungen und Sanktionen bereit, um das Vertrauen der Anleger zu schützen und die Integrität der Märkte zu gewährleisten. Für Marktteilnehmer ist es essentiell, sich der rechtlichen Grenzen bewusst zu sein und entsprechende Compliance-Maßnahmen zu ergreifen, um sich und ihr Unternehmen vor den schwerwiegenden Folgen des Insiderhandels zu schützen.

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Anwälte

1 Anwälte, die zum Verbotener Insiderhandel beraten.

Rechtsanwalt Andrey Lepscheew


Rechtsanwalt Andrey Lepscheew