Verwaltungsgericht Freiburg Beschluss, 22. Dez. 2008 - 1 K 1580/08

bei uns veröffentlicht am22.12.2008

Tenor

Der Antrag wird abgelehnt.

Die Antragstellerin trägt die Kosten des Verfahrens.

Der Streitwert wird auf 2.400,-- EUR festgesetzt.

Gründe

 
I.
Der Antrag nach § 80 Abs. 5 VwGO ist zulässig. Er richtet sich gegen die Entscheidung des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis vom 6.8.2008. Dort wird die Antragstellerin in Nr. 1 des Entscheidungssatzes verpflichtet, für ihre 4 genau bezeichneten Betriebsfahrzeuge bzw. ersatzweise angeschaffte Fahrzeuge ein Fahrtenbuch anzulegen und für die Dauer eines Jahres ab Zustellung der Verfügung zu führen. Ferner wird ihr in Nr. 2 genau aufgegeben, wie das Fahrtenbuch zu führen ist. In Nr. 3 ist der Sofortvollzug der beiden vorgenannten Regelungen angeordnet, sodass die aufschiebende Wirkung des (rechtzeitig) erhobenen Widerspruchs entfallen ist; Entsprechendes gilt mit Blick auf die in Nr. 5 der Entscheidung festgesetzte, ebenfalls angefochtene Verwaltungsgebühr (zum „Anfechtungsverbund“ vgl. nunmehr § 24 Satz 2 LGebG) in Höhe von 72,63 EUR, welche bereits kraft Gesetzes vollziehbar ist (§ 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 VwGO).
Der Antrag ist jedoch unbegründet. In formellrechtlicher Hinsicht begegnet die Anordnung des Sofortvollzugs keinen Bedenken. Insbesondere liegt eine ausreichende Begründung gemäß § 80 Abs. 3 VwGO vor. Der Antragsgegner hat darauf abgehoben, dass die Fahrtenbuchauflage als Präventivmaßnahme zur Abwendung von Gefahren für die Sicherheit und Ordnung des Straßenverkehrs dient und in Zukunft gewährleistet sein soll, dass der für einen Verkehrsverstoß verantwortliche Fahrer rechtzeitig ermittelt werden kann. Es genügt, auf die typische Interessenlage abzustellen, weil § 31a StVZO zu den Vorschriften gehört, bei denen zur Abwehr von Gefahren für typische Gemeinschaftsgüter, nämlich die Ordnung und Sicherheit des öffentlichen Verkehrs, das besondere öffentliche Vollzugsinteresse nach § 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 VwGO im Regelfall mit dem Interesse am Erlass des Verwaltungsaktes zusammenfällt. Die Behörde kann sich daher bei der Abwägung zwischen den beteiligten Interessen im Wesentlichen auf die Prüfung beschränken, ob nicht ausnahmsweise in Ansehung der besonderen Umstände des Falles die sofortige Vollziehung weniger dringlich als im Normalfall ist (vgl. für die Fahrtenbuchauflage: Saarl. OVG, Beschl. v. 7.5.2008 - 1 B 187/08 - juris).
In materiellrechtlicher Hinsicht überwiegt das öffentliche Vollzugsinteresse dasjenige der Antragstellerin, bis zum unanfechtbaren Abschluss des Hauptsacheverfahrens vom Führen eines Fahrtenbuchs verschont zu bleiben. Auch im summarischen Verfahren stellt sich nämlich der zentrale Grundverwaltungsakt - die in Nr. 1 der Entscheidung vom 6.8.2008 auferlegte Pflicht, ein Fahrtenbuch zu führen - mit überaus hoher Wahrscheinlichkeit als rechtmäßig dar. Hierdurch wird zugleich auch das vom Antragsgegner ins Feld geführte Sofortvollzugsinteresse begründet. Völlig unberechtigt ist der Einwand der Antragstellerin, die Entscheidung sei bereits zu unbestimmt und schon deshalb rechtswidrig. Ausgehend von ihren amtlich und registerbezogen ermittelten Halter- und Firmen- bzw. Adressdaten durfte und musste das Landratsamt die „... GmbH“ als Adressaten bestimmen.
1.) Rechtsgrundlage der Fahrtenbuchauflage ist § 31a Abs. 1 Satz 1 StVZO. Danach kann die Verwaltungsbehörde gegenüber einem Fahrzeughalter für ein oder mehrere auf ihn zugelassene oder künftig zuzulassende Fahrzeuge die Führung eines Fahrtenbuchs anordnen, wenn die Feststellung eines Fahrzeugführers nach einer Zuwiderhandlung gegen Verkehrsvorschriften nicht möglich war. Eine Auswertung der Akten sowie des Beteiligtenvortrags ergibt, dass diese Voraussetzungen vorliegen. Mit dem auf die Antragstellerin zugelassenen Kraftfahrzeug mit dem amtlichen Kennzeichen ...-… ist am 18.8.2007 in der W. Straße in Villingen-Schwenningen die dort innerorts bestimmte zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h um 22 km/h überschritten worden. Diese Zuwiderhandlung gegen Verkehrsvorschriften (vgl. §§ 3 Abs. 3 Nr. 1, 49 Abs. 1 Nr. 3 StVO) ist auch hinreichend gewichtig (zum Verkehrsverstoß „von einigem Gewicht": BVerwG, Beschl. v. 9.9.1999 - 3 B 94/99 - NZV 2000, 386). Dies ist regelmäßig der Fall, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit mehr als nur geringfügig, nämlich wie hier um fast die Hälfte überschritten wird. Dann lässt sich nicht beanstanden, wenn die Verkehrsbehörde auf das ordnungsrechtliche Instrumentarium des § 31a StVZO zurückgreift (VGH Bad.-Württ., Urt. v. 18.6.1991 - 10 S 938/91 -, NZV 1991, 445; VG Freiburg, Beschl. v. 15.6.2005 - 2 K 1105/05). Der Einwand der Antragstellerin, es habe an dieser Stelle keine Gefahr bestanden, die Straße sei vielmehr breit und vermittle mangels Fußgängerwegen sogar den Eindruck einer außerörtlichen Straße, schlägt fehl. Die straßenverkehrsrechtliche Ordnung lässt sich nur dann aufrechterhalten, wenn die wirksamen Ge- und Verbote von jedermann als verbindlich beachtet werden (VGH Bad.-Württ., Urt. v. 18.6.1991, a.a.O.).
Nicht zu folgen vermag die Kammer der Antragstellerin ferner in der Behauptung, die Geschwindigkeitsüberschreitung sei nicht ordnungsgemäß festgestellt bzw. gemessen worden. Aufgrund der hierzu sowohl im Verwaltungs- als auch Gerichtsverfahren ergänzend eingeholten Stellungnahmen der Stadt Villingen-Schwenningen vom 22.9.2008 (VAS. 131 ff.) und vom 27.10.2008 (GAS. 87 - 161) ergeben sich vielmehr keine Zweifel an einer ordnungsgemäßen Einrichtung und einem fehlerfreien Betrieb der Messstelle am 18.8.2007. Hieraus geht insbesondere deutlich hervor, dass - wie in 8.1 Bedienungsanleitung (GAS. 125) vorgeschrieben - Fototests zu Beginn und Ende der Messung durchgeführt wurden (vgl. Protokoll in Anlage 5, GAS. 147 ff.). Ferner war die Prüfung der Längsneigung des Sensors entbehrlich (vgl. 6.2. Bedienungsanleitung, GAS. 123). Es kann weiterhin nicht die Rede davon sein, bei der Geschwindigkeitsmessung um 8:02 Uhr hätten sich unzulässigerweise mehrere Fahrzeuge im Erfassungsbereich des Sensors bewegt. Das von der Antragstellerin bezeichnete weitere Fahrzeug ist evident weit außerhalb dieses Bereichs (vgl. 8.4.2. der Bedienungsanleitung, GAS. 129 bzw. GAS. 133). Fotos und Karte dokumentieren schließlich zweifelsfrei, dass keine Gegenstände im Sichtbereich des Sensors waren, sondern von diesem freie Sicht auf die zu messenden Fahrzeuge bestand (vgl. 6.1 der Bedienungsanleitung, GAS. 123).
Die Feststellung des Fahrzeugführers war den Ordnungsbehörden hier schließlich auch nicht möglich. Der Begriff der Unmöglichkeit ist nicht im naturwissenschaftlichen Sinne zu verstehen. Es genügt, dass die Behörde nach den Umständen des Einzelfalles nicht in der Lage war, den Täter zu ermitteln, obwohl sie alle angemessenen und zumutbaren Maßnahmen ergriffen hat. Die Verkehrsüberwachungsbehörden brauchen nicht Sorge dafür zu tragen, dass bei jedem Verkehrsverstoß die erforderlichen Feststellungen an Ort und Stelle getroffen werden können. Sie dürfen sich vielmehr regelmäßig mit einer automatisierten Verkehrskontrolle begnügen. Werden hierbei Fotos gemacht, so wird der Überwachungszweck nicht schon dann verfehlt, wenn das Bildmaterial nicht ausreicht, um den Fahrzeugführer zu identifizieren. Vielmehr genügt es für die Anwendbarkeit des § 31a StVZO, wenn die automatische Kontrolle sichere Aufschlüsse über Zeit und Ort des Verkehrsverstoßes und über das Kennzeichen des beteiligten Fahrzeugs gibt. Denn im Regelfall bieten diese Daten eine ausreichende Grundlage, auf der sich der Täter ermitteln lässt. Die Kennzeichnungspflicht besteht nicht zuletzt deshalb, um bei Verkehrsverstößen Auskunft über den Fahrzeughalter und gegebenenfalls mit dessen Hilfe über den Fahrzeugführer erhalten zu können. Welche weiteren Ermittlungstätigkeiten außer der Feststellung des Kennzeichens in Betracht kommen, wird maßgeblich dadurch beeinflusst, ob und in welchem Umfang der Halter das Seine zur Feststellung des für die Verkehrszuwiderhandlung Verantwortlichen beiträgt. Nicht schon jeder Misserfolg bei den polizeilichen Ermittlungen ist dem Halter eines Kraftfahrzeugs allerdings zuzurechnen, sondern nur ein solcher, für den sein Verhalten ursächlich war - so vor allem weil er nicht, unzureichend oder sogar irreführend mitgewirkt hat. Demgemäß ist die Auferlegung eines Fahrtenbuches dann nicht gerechtfertigt, wenn der Fahrzeughalter seinerseits das ihm Zumutbare und Mögliche zur Aufklärung des Sachverhalts beigetragen hat (VGH Bad.-Württ., Urt. v. 18.6.1991, a.a.O.; Urt. v. 17.7.1990 - 10 S 962/90 - VBlBW 1991, 147; Saarl. OVG, Beschl. v. 7.5.2008 - 1 B 187/08 - juris; OVG Nordrh.-Westf., Beschl. v. 21.4.2008 - 8 B 491/08 -, NZV 2008, 479; Koehl , NZV 2008, 169, 172/173).
Hier haben die Behörden sachgerechte Ermittlungen nach der verantwortlichen Fahrerin angestellt, die jedoch bis zum Eintritt der Verjährung der Ordnungswidrigkeit am 19.11.2007 kein Ergebnis zeitigten. Bereits am 29.8.2007 war der Anhörungsbogen zum Verkehrsverstoß an die Antragstellerin versendet worden, ohne von dieser jedoch beantwortet zu werden. Die dem Rechtsanwalt der Antragstellerin unter dem 24.9.2007 übersandten Akten kamen erst am 14.11.2007 zurück, ohne dass inhaltliche Angaben gemacht wurden. Die Vorsprache des Vollzugsdiensts der Stadt Villingen-Schwenningen am 16.11.2007 schließlich blieb ebenso erfolglos wie eine Auswertung des Internet-Auftritts der Antragstellerin und ein Abgleich mit den dort veröffentlichten Lichtbildern ihrer Beschäftigten. Erst mit dem Widerspruch vom 25.8.2008 erhielten die Behörden davon Kenntnis, dass die Antragstellerin bzw. ihr Geschäftsführer das Betriebsfahrzeug mit dem Kennzeichen ...-… am 18.8.2007 dem Mitarbeiter D. S. zur privaten Verfügung überlassen habe. Dieser wiederum habe das Fahrzeug an die auf dem amtlichen Foto erkennbare Frau überlassen, deren Name er jedoch gegenüber der Antragstellerin nicht nennen wolle. Für die Rechtmäßigkeit der Fahrtenbuchauflage ist dieser Hinweis auf die Fahrzeugführerin unerheblich, weil zu spät. Die tatbestandliche Voraussetzung der Nichtfeststellbarkeit des verantwortlichen Fahrzeugführers ist nur dann entfallen, wenn derjenige, der eine Verkehrsübertretung mit dem Fahrzeug des Halters begangen hat, noch vor Ablauf der Verjährungsfrist für die Verfolgung der Ordnungswidrigkeit bekannt geworden ist (Bayer. VGH, Urt. v. 6.10.1997 - 11 B 96.4036 -, DAR 1998, 246; VG Freiburg, Beschl. v. 17.2.2004 - 2 K 144/04; Hentschel, Straßenverkehrsrecht, 36. Aufl., § 31a StVZO, Rdnr. 4; dies ebenfalls andeutend: VGH Bad.-Württ., Urt. v. 18.6.1991, a.a.O.).
Zwar gibt es ein vom Rechtsanwalt der Antragstellerin unter dem 10.10.2007 an die Stadt Villingen-Schwenningen gerichtetes Schreiben, in dem sich bereits der einschlägige Hinweis auf den Mitarbeiter D. S. der Antragstellerin befindet. Dieses dem Eilantrag als Anlage beigefügte Schreiben (GAS. 21) ist jedoch soweit ersichtlich nicht zur Kenntnis der Verkehrsbehörden gelangt (vgl. Stellungnahme des Landratsamts vom 18.11.2008 [GAS. 162] sowie Stellungnahme der Stadt VS vom 20.11.2008 [GAS. 168]). Was tatsächlich mit diesem Schreiben passierte, wird sich mit Blick auf die ergebnislosen Nachforschungen der Beteiligten (vgl. neben den zuvor genannten behördlichen Auskünften insbesondere auch die ausführliche Stellungnahme des Anwaltsbüros vom 20.11.2008, GAS. 169 ff.) letztlich wohl auch in einem Hauptsacheverfahren mit überaus hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr feststellen lassen. Das erfordert eine Beweislastentscheidung (zur materiellen Beweislast Kopp/Schenke, VwGO 15. Aufl. 2007, § 108 Rdnr. 12 - 13a m.w.N.), die letztlich zu Lasten der Antragstellerin geht. Angesichts des tatsächlich festgestellten Verkehrsverstoßes mit ihrem Fahrzeug fiel es nämlich in ihre Sphäre bzw. Mitwirkungsobliegenheit, den Behörden in geeigneter bzw. effektiver Weise Hilfe bei der Ermittlung des Fahrzeugführers zu leisten. Hierzu gehörte auch die Gewährleistung, dass Informationen tatsächlich und rechtzeitig den Verkehrsbehörden zugehen. Notfalls hätte sich die Antragstellerin bzw. ihr Bevollmächtigter im Zusammenhang mit dem maßgeblichen Schreiben von 10.10.2008 Gewissheit über den Zugang verschaffen müssen. Es spricht nichts dafür, das Schreiben sei in den Herrschaftsbereich der Stadt Villingen-Schwenningen gelangt und dort verloren gegangen. Dabei kann offen bleiben, ob die Vorwürfe des Landratsamts (absichtliche Behinderung der Ermittlungen) berechtigt sind. Denn zumindest für ein versehentliches Nichtversenden spricht allemal, dass die Rückgabe der unter dem 24.9.2007 dem Rechtsanwalt überlassenen Verwaltungsakten am 31.10.2007 angemahnt werden musste und die Akten erst unter dem 14.11.2007 zurück gegeben wurden. Wäre das Schreiben vom 10.10.2007 tatsächlich versandt worden, wären mit überaus hoher Wahrscheinlichkeit die Akten schon zu diesem 4 Wochen früheren Zeitpunkt mitgeschickt worden.
Es liegen schließlich auch keine Ermessensfehler vor. Das Landratsamt hat insbesondere den Zweck der Fahrtenbuchauflage zutreffend umgesetzt. Die Anordnung, ein Fahrtenbuch zu führen, ist eine umfassendere, nicht nur auf den Fahrzeughalter als Fahrzeugführer zielende Maßnahme zur Abwehr von Gefahren für die Sicherheit und Ordnung des Straßenverkehrs. Mit dieser Maßnahme soll in Ergänzung der Kennzeichnungspflicht dafür Sorge getragen werden, dass anders als in dem Fall, der Anlass zur Auferlegung eines Fahrtenbuches gegeben hat, künftig die Feststellung eines Fahrzeugführers nach einer Zuwiderhandlung gegen Verkehrsvorschriften ohne Schwierigkeiten möglich ist. Die Anordnung richtet sich an den Fahrzeughalter, weil dieser die Verfügungsbefugnis und die Möglichkeit der Kontrolle über sein Fahrzeug besitzt. Gefährdet er die Sicherheit und Ordnung des Straßenverkehrs dadurch, dass er unter Vernachlässigung seiner Aufsichtsmöglichkeiten nicht dartun kann oder will, wer im Zusammenhang mit einer Verkehrszuwiderhandlung zu einem bestimmten Zeitpunkt sein Fahrzeug gefahren hat, darf er durch das Führen eines Fahrtenbuchs zu einer nachprüfbaren Überwachung der Fahrzeugbenutzung angehalten werden. Ob vom Fahrzeughalter selbst als Führer seines Kraftfahrzeuges Verstöße gegen straßenverkehrsrechtliche Bestimmungen zu besorgen sind, ist dabei rechtlich nicht ausschlaggebend. Vielmehr genügt regelmäßig die bei jeder Kraftfahrzeugnutzung nicht auszuschließende Möglichkeit, dass der jeweilige Fahrer Verkehrsvorschriften zuwiderhandelt (BVerwG, Beschl. v. 23.6.1989 - 7 B 90/89 -, NJW 1989, 2704; OVG NRW, Beschluß vom 11. 10. 2007 - 8 B 1042/07 -, NZV 2008, 52). Die Fahrtenbuchauflage verstößt auch nicht gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Sie steht nicht wegen ihrer zeitlichen Erstreckung auf ein Jahr außer Verhältnis zu dem mit ihr beabsichtigten Erfolg. Es ist zwar nicht zu verkennen, dass das Führen eines Fahrtenbuchs über eine bloße Unannehmlichkeit hinausgeht. Gleichwohl hält es sich noch im Rahmen des Zumutbaren, wenn die Behörde zumal Fälle eines wie hier wiederholten wesentlichen Verkehrsverstoßes - eine Fahrtenbuchauflage im Zuge einer entsprechenden Ordnungswidrigkeit war bereits Anfang 2007 gegen die Antragstellerin ergangen - zum Anlass für eine auf nunmehr auf ein Jahr befristete Auflage nimmt (vgl. VGH Bad.-Württ., Urt. v. 18.6.1991, a.a.O.). Gerade weil bereits mit einem anderen Betriebsfahrzeug schon einmal ein Verkehrsverstoß begangen worden war, aber nicht geahndet werden konnte, durfte die Anordnung auf alle 4 Geschäftswagen ausgedehnt werden. Die Erstreckung der Anordnung auf Ersatzfahrzeuge lässt sich schließlich rechtlich ebenfalls nicht beanstanden (BVerwG, Beschl. v. 3.2.1989 - 7 B 18/89 - NJW 1989, 1624).
10 
2.) Die in Nr. 2 der Entscheidung vom 6.8.2008 verfügten Einzelheiten zum Führen des Fahrtenbuchs („Wie“) entsprechen den Maßgaben des § 31a Abs. 2 und 3 StVZO und sind folglich ebenfalls nicht zu beanstanden. Da sie der Umsetzung der Nr. 1 dienen, besteht auch insoweit das vom Landratsamt geltend gemachte besondere Sofortvollzugsinteresse.
11 
3.) Für eine Rechtswidrigkeit der festgesetzten Verwaltungsgebühr (70,-- EUR) nebst Zustellungsauslagen (2,63 EUR) ergibt sich schließlich ebenfalls nichts. Sie beruht dem Grunde nach auf §§ 1, 2, 4. GebOSt. Ziffer 252 GebTSt sieht für die Bestimmung der Höhe der Gebühr einen Rahmen zischen 21,50 bis 93,10 EUR vor. Anhaltspunkte, dass das hierbei am Maßstab der §§ 6 GebOSt, 9 VwKostG auszuübende Ermessen fehlerhaft betätigt worden wäre, gibt es nicht. Auch der Antragsteller hat hierfür nichts geltend gemacht.
II.
12 
Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 1 VwGO. Die Streitwertfestsetzung folgt aus §§ 53 Abs. 3 Nr. 2, 52 Abs. 1 GKG. Gemäß Nr. 46.13 des Streitwertkatalogs für die Verwaltungsgerichtsbarkeit sind je Monat der Dauer der Fahrtenbuchauflage 400,-- EUR anzusetzen. Da es sich mit Blick auf Adressat und Gefahrenabwehrzweck um eine einheitliche Maßnahme handelt, spielt der Umstand, dass 4 Fahrzeuge der Antragstellerin betroffen sind, keine Rolle. Den damit für das Hauptsacheverfahren maßgeblichen Betrag von 4.800,-- EUR hat die Kammer im vorläufigen Rechtsschutzverfahren halbiert. Rechtsmittel gegen die Streitwertfestsetzung richten sich nach § 68 GKG, im übrigen gilt wegen der Anfechtbarkeit dieses Beschlusses folgende

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(1) Widerspruch und Anfechtungsklage haben aufschiebende Wirkung. Das gilt auch bei rechtsgestaltenden und feststellenden Verwaltungsakten sowie bei Verwaltungsakten mit Doppelwirkung (§ 80a).

(2) Die aufschiebende Wirkung entfällt nur

1.
bei der Anforderung von öffentlichen Abgaben und Kosten,
2.
bei unaufschiebbaren Anordnungen und Maßnahmen von Polizeivollzugsbeamten,
3.
in anderen durch Bundesgesetz oder für Landesrecht durch Landesgesetz vorgeschriebenen Fällen, insbesondere für Widersprüche und Klagen Dritter gegen Verwaltungsakte, die Investitionen oder die Schaffung von Arbeitsplätzen betreffen,
3a.
für Widersprüche und Klagen Dritter gegen Verwaltungsakte, die die Zulassung von Vorhaben betreffend Bundesverkehrswege und Mobilfunknetze zum Gegenstand haben und die nicht unter Nummer 3 fallen,
4.
in den Fällen, in denen die sofortige Vollziehung im öffentlichen Interesse oder im überwiegenden Interesse eines Beteiligten von der Behörde, die den Verwaltungsakt erlassen oder über den Widerspruch zu entscheiden hat, besonders angeordnet wird.
Die Länder können auch bestimmen, daß Rechtsbehelfe keine aufschiebende Wirkung haben, soweit sie sich gegen Maßnahmen richten, die in der Verwaltungsvollstreckung durch die Länder nach Bundesrecht getroffen werden.

(3) In den Fällen des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 4 ist das besondere Interesse an der sofortigen Vollziehung des Verwaltungsakts schriftlich zu begründen. Einer besonderen Begründung bedarf es nicht, wenn die Behörde bei Gefahr im Verzug, insbesondere bei drohenden Nachteilen für Leben, Gesundheit oder Eigentum vorsorglich eine als solche bezeichnete Notstandsmaßnahme im öffentlichen Interesse trifft.

(4) Die Behörde, die den Verwaltungsakt erlassen oder über den Widerspruch zu entscheiden hat, kann in den Fällen des Absatzes 2 die Vollziehung aussetzen, soweit nicht bundesgesetzlich etwas anderes bestimmt ist. Bei der Anforderung von öffentlichen Abgaben und Kosten kann sie die Vollziehung auch gegen Sicherheit aussetzen. Die Aussetzung soll bei öffentlichen Abgaben und Kosten erfolgen, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des angegriffenen Verwaltungsakts bestehen oder wenn die Vollziehung für den Abgaben- oder Kostenpflichtigen eine unbillige, nicht durch überwiegende öffentliche Interessen gebotene Härte zur Folge hätte.

(5) Auf Antrag kann das Gericht der Hauptsache die aufschiebende Wirkung in den Fällen des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 1 bis 3a ganz oder teilweise anordnen, im Falle des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 4 ganz oder teilweise wiederherstellen. Der Antrag ist schon vor Erhebung der Anfechtungsklage zulässig. Ist der Verwaltungsakt im Zeitpunkt der Entscheidung schon vollzogen, so kann das Gericht die Aufhebung der Vollziehung anordnen. Die Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung kann von der Leistung einer Sicherheit oder von anderen Auflagen abhängig gemacht werden. Sie kann auch befristet werden.

(6) In den Fällen des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 1 ist der Antrag nach Absatz 5 nur zulässig, wenn die Behörde einen Antrag auf Aussetzung der Vollziehung ganz oder zum Teil abgelehnt hat. Das gilt nicht, wenn

1.
die Behörde über den Antrag ohne Mitteilung eines zureichenden Grundes in angemessener Frist sachlich nicht entschieden hat oder
2.
eine Vollstreckung droht.

(7) Das Gericht der Hauptsache kann Beschlüsse über Anträge nach Absatz 5 jederzeit ändern oder aufheben. Jeder Beteiligte kann die Änderung oder Aufhebung wegen veränderter oder im ursprünglichen Verfahren ohne Verschulden nicht geltend gemachter Umstände beantragen.

(8) In dringenden Fällen kann der Vorsitzende entscheiden.

(1) Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann gegenüber einem Fahrzeughalter für ein oder mehrere auf ihn zugelassene oder künftig zuzulassende Fahrzeuge die Führung eines Fahrtenbuchs anordnen, wenn die Feststellung eines Fahrzeugführers nach einer Zuwiderhandlung gegen Verkehrsvorschriften nicht möglich war. Die Verwaltungsbehörde kann ein oder mehrere Ersatzfahrzeuge bestimmen.

(2) Der Fahrzeughalter oder sein Beauftragter hat in dem Fahrtenbuch für ein bestimmtes Fahrzeug und für jede einzelne Fahrt

1.
vor deren Beginn
a)
Name, Vorname und Anschrift des Fahrzeugführers,
b)
amtliches Kennzeichen des Fahrzeugs,
c)
Datum und Uhrzeit des Beginns der Fahrt und
2.
nach deren Beendigung unverzüglich Datum und Uhrzeit mit Unterschrift einzutragen.

(3) Der Fahrzeughalter hat

a)
der das Fahrtenbuch anordnenden oder der von ihr bestimmten Stelle oder
b)
sonst zuständigen Personen
das Fahrtenbuch auf Verlangen jederzeit an dem von der anordnenden Stelle festgelegten Ort zur Prüfung auszuhändigen und es sechs Monate nach Ablauf der Zeit, für die es geführt werden muss, aufzubewahren.

(1) Widerspruch und Anfechtungsklage haben aufschiebende Wirkung. Das gilt auch bei rechtsgestaltenden und feststellenden Verwaltungsakten sowie bei Verwaltungsakten mit Doppelwirkung (§ 80a).

(2) Die aufschiebende Wirkung entfällt nur

1.
bei der Anforderung von öffentlichen Abgaben und Kosten,
2.
bei unaufschiebbaren Anordnungen und Maßnahmen von Polizeivollzugsbeamten,
3.
in anderen durch Bundesgesetz oder für Landesrecht durch Landesgesetz vorgeschriebenen Fällen, insbesondere für Widersprüche und Klagen Dritter gegen Verwaltungsakte, die Investitionen oder die Schaffung von Arbeitsplätzen betreffen,
3a.
für Widersprüche und Klagen Dritter gegen Verwaltungsakte, die die Zulassung von Vorhaben betreffend Bundesverkehrswege und Mobilfunknetze zum Gegenstand haben und die nicht unter Nummer 3 fallen,
4.
in den Fällen, in denen die sofortige Vollziehung im öffentlichen Interesse oder im überwiegenden Interesse eines Beteiligten von der Behörde, die den Verwaltungsakt erlassen oder über den Widerspruch zu entscheiden hat, besonders angeordnet wird.
Die Länder können auch bestimmen, daß Rechtsbehelfe keine aufschiebende Wirkung haben, soweit sie sich gegen Maßnahmen richten, die in der Verwaltungsvollstreckung durch die Länder nach Bundesrecht getroffen werden.

(3) In den Fällen des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 4 ist das besondere Interesse an der sofortigen Vollziehung des Verwaltungsakts schriftlich zu begründen. Einer besonderen Begründung bedarf es nicht, wenn die Behörde bei Gefahr im Verzug, insbesondere bei drohenden Nachteilen für Leben, Gesundheit oder Eigentum vorsorglich eine als solche bezeichnete Notstandsmaßnahme im öffentlichen Interesse trifft.

(4) Die Behörde, die den Verwaltungsakt erlassen oder über den Widerspruch zu entscheiden hat, kann in den Fällen des Absatzes 2 die Vollziehung aussetzen, soweit nicht bundesgesetzlich etwas anderes bestimmt ist. Bei der Anforderung von öffentlichen Abgaben und Kosten kann sie die Vollziehung auch gegen Sicherheit aussetzen. Die Aussetzung soll bei öffentlichen Abgaben und Kosten erfolgen, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des angegriffenen Verwaltungsakts bestehen oder wenn die Vollziehung für den Abgaben- oder Kostenpflichtigen eine unbillige, nicht durch überwiegende öffentliche Interessen gebotene Härte zur Folge hätte.

(5) Auf Antrag kann das Gericht der Hauptsache die aufschiebende Wirkung in den Fällen des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 1 bis 3a ganz oder teilweise anordnen, im Falle des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 4 ganz oder teilweise wiederherstellen. Der Antrag ist schon vor Erhebung der Anfechtungsklage zulässig. Ist der Verwaltungsakt im Zeitpunkt der Entscheidung schon vollzogen, so kann das Gericht die Aufhebung der Vollziehung anordnen. Die Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung kann von der Leistung einer Sicherheit oder von anderen Auflagen abhängig gemacht werden. Sie kann auch befristet werden.

(6) In den Fällen des Absatzes 2 Satz 1 Nummer 1 ist der Antrag nach Absatz 5 nur zulässig, wenn die Behörde einen Antrag auf Aussetzung der Vollziehung ganz oder zum Teil abgelehnt hat. Das gilt nicht, wenn

1.
die Behörde über den Antrag ohne Mitteilung eines zureichenden Grundes in angemessener Frist sachlich nicht entschieden hat oder
2.
eine Vollstreckung droht.

(7) Das Gericht der Hauptsache kann Beschlüsse über Anträge nach Absatz 5 jederzeit ändern oder aufheben. Jeder Beteiligte kann die Änderung oder Aufhebung wegen veränderter oder im ursprünglichen Verfahren ohne Verschulden nicht geltend gemachter Umstände beantragen.

(8) In dringenden Fällen kann der Vorsitzende entscheiden.

(1) Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann gegenüber einem Fahrzeughalter für ein oder mehrere auf ihn zugelassene oder künftig zuzulassende Fahrzeuge die Führung eines Fahrtenbuchs anordnen, wenn die Feststellung eines Fahrzeugführers nach einer Zuwiderhandlung gegen Verkehrsvorschriften nicht möglich war. Die Verwaltungsbehörde kann ein oder mehrere Ersatzfahrzeuge bestimmen.

(2) Der Fahrzeughalter oder sein Beauftragter hat in dem Fahrtenbuch für ein bestimmtes Fahrzeug und für jede einzelne Fahrt

1.
vor deren Beginn
a)
Name, Vorname und Anschrift des Fahrzeugführers,
b)
amtliches Kennzeichen des Fahrzeugs,
c)
Datum und Uhrzeit des Beginns der Fahrt und
2.
nach deren Beendigung unverzüglich Datum und Uhrzeit mit Unterschrift einzutragen.

(3) Der Fahrzeughalter hat

a)
der das Fahrtenbuch anordnenden oder der von ihr bestimmten Stelle oder
b)
sonst zuständigen Personen
das Fahrtenbuch auf Verlangen jederzeit an dem von der anordnenden Stelle festgelegten Ort zur Prüfung auszuhändigen und es sechs Monate nach Ablauf der Zeit, für die es geführt werden muss, aufzubewahren.

(1) Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 m, darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann. Auf Fahrbahnen, die so schmal sind, dass dort entgegenkommende Fahrzeuge gefährdet werden könnten, muss jedoch so langsam gefahren werden, dass mindestens innerhalb der Hälfte der übersehbaren Strecke gehalten werden kann.

(2) Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.

(2a) Wer ein Fahrzeug führt, muss sich gegenüber Kindern, hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.

(3) Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auch unter günstigsten Umständen

1.
innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge 50 km/h,
2.
außerhalb geschlossener Ortschaften
a)
für
aa)
Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse über 3,5 t bis 7,5 t, ausgenommen Personenkraftwagen,
bb)
Personenkraftwagen mit Anhänger,
cc)
Lastkraftwagen und Wohnmobile jeweils bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 t mit Anhänger sowie
dd)
Kraftomnibusse, auch mit Gepäckanhänger,
80 km/h,
b)
für
aa)
Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse über 7,5 t,
bb)
alle Kraftfahrzeuge mit Anhänger, ausgenommen Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und Wohnmobile jeweils bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von 3,5 t, sowie
cc)
Kraftomnibusse mit Fahrgästen, für die keine Sitzplätze mehr zur Verfügung stehen,
60 km/h,
c)
für Personenkraftwagen sowie für andere Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse bis 3,5 t100 km/h.Diese Geschwindigkeitsbeschränkung gilt nicht auf Autobahnen (Zeichen 330.1) sowie auf anderen Straßen mit Fahrbahnen für eine Richtung, die durch Mittelstreifen oder sonstige bauliche Einrichtungen getrennt sind. Sie gilt ferner nicht auf Straßen, die mindestens zwei durch Fahrstreifenbegrenzung (Zeichen 295) oder durch Leitlinien (Zeichen 340) markierte Fahrstreifen für jede Richtung haben.

(4) Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt für Kraftfahrzeuge mit Schneeketten auch unter günstigsten Umständen 50 km/h.

(1) Die nach Landesrecht zuständige Behörde kann gegenüber einem Fahrzeughalter für ein oder mehrere auf ihn zugelassene oder künftig zuzulassende Fahrzeuge die Führung eines Fahrtenbuchs anordnen, wenn die Feststellung eines Fahrzeugführers nach einer Zuwiderhandlung gegen Verkehrsvorschriften nicht möglich war. Die Verwaltungsbehörde kann ein oder mehrere Ersatzfahrzeuge bestimmen.

(2) Der Fahrzeughalter oder sein Beauftragter hat in dem Fahrtenbuch für ein bestimmtes Fahrzeug und für jede einzelne Fahrt

1.
vor deren Beginn
a)
Name, Vorname und Anschrift des Fahrzeugführers,
b)
amtliches Kennzeichen des Fahrzeugs,
c)
Datum und Uhrzeit des Beginns der Fahrt und
2.
nach deren Beendigung unverzüglich Datum und Uhrzeit mit Unterschrift einzutragen.

(3) Der Fahrzeughalter hat

a)
der das Fahrtenbuch anordnenden oder der von ihr bestimmten Stelle oder
b)
sonst zuständigen Personen
das Fahrtenbuch auf Verlangen jederzeit an dem von der anordnenden Stelle festgelegten Ort zur Prüfung auszuhändigen und es sechs Monate nach Ablauf der Zeit, für die es geführt werden muss, aufzubewahren.

(1) Die Vorschriften des Verwaltungskostengesetzes in der bis zum 14. August 2013 geltenden Fassung sind anzuwenden, soweit nicht die §§ 1 bis 5 abweichende Regelungen über die Kostenerhebung, die Kostenbefreiung, den Umfang der zu erstattenden Auslagen, der Kostengläubiger- und Kostenschuldnerschaft enthalten.

(2) Die Gebühren-Nummer 259 der Anlage ist mit Ablauf des 31. Dezember 2026 nicht mehr anzuwenden.

(3) Die Gebühren-Nummer 265 der Anlage ist nicht anzuwenden, soweit

1.
die Landesregierung eine Gebührenordnung nach § 6a Absatz 5a Satz 1 bis 4 des Straßenverkehrsgesetzes erlässt oder
2.
diese Ermächtigung an einen anderen Rechtsträger nach § 6a Absatz 5a Satz 5 des Straßenverkehrsgesetzes weiter übertragen wird und soweit dieser auf dieser Grundlage eine Gebührenordnung erlässt.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.

(1) In folgenden Verfahren bestimmt sich der Wert nach § 3 der Zivilprozessordnung:

1.
über die Anordnung eines Arrests, zur Erwirkung eines Europäischen Beschlusses zur vorläufigen Kontenpfändung, wenn keine Festgebühren bestimmt sind, und auf Erlass einer einstweiligen Verfügung sowie im Verfahren über die Aufhebung, den Widerruf oder die Abänderung der genannten Entscheidungen,
2.
über den Antrag auf Zulassung der Vollziehung einer vorläufigen oder sichernden Maßnahme des Schiedsgerichts,
3.
auf Aufhebung oder Abänderung einer Entscheidung auf Zulassung der Vollziehung (§ 1041 der Zivilprozessordnung),
4.
nach § 47 Absatz 5 des Energiewirtschaftsgesetzes über gerügte Rechtsverletzungen, der Wert beträgt höchstens 100 000 Euro, und
5.
nach § 148 Absatz 1 und 2 des Aktiengesetzes; er darf jedoch ein Zehntel des Grundkapitals oder Stammkapitals des übertragenden oder formwechselnden Rechtsträgers oder, falls der übertragende oder formwechselnde Rechtsträger ein Grundkapital oder Stammkapital nicht hat, ein Zehntel des Vermögens dieses Rechtsträgers, höchstens jedoch 500 000 Euro, nur insoweit übersteigen, als die Bedeutung der Sache für die Parteien höher zu bewerten ist.

(2) In folgenden Verfahren bestimmt sich der Wert nach § 52 Absatz 1 und 2:

1.
über einen Antrag auf Erlass, Abänderung oder Aufhebung einer einstweiligen Anordnung nach § 123 der Verwaltungsgerichtsordnung oder § 114 der Finanzgerichtsordnung,
2.
nach § 47 Absatz 6, § 80 Absatz 5 bis 8, § 80a Absatz 3 oder § 80b Absatz 2 und 3 der Verwaltungsgerichtsordnung,
3.
nach § 69 Absatz 3, 5 der Finanzgerichtsordnung,
4.
nach § 86b des Sozialgerichtsgesetzes und
5.
nach § 50 Absatz 3 bis 5 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes.

(1) Gegen den Beschluss, durch den der Wert für die Gerichtsgebühren festgesetzt worden ist (§ 63 Absatz 2), findet die Beschwerde statt, wenn der Wert des Beschwerdegegenstands 200 Euro übersteigt. Die Beschwerde findet auch statt, wenn sie das Gericht, das die angefochtene Entscheidung erlassen hat, wegen der grundsätzlichen Bedeutung der zur Entscheidung stehenden Frage in dem Beschluss zulässt. Die Beschwerde ist nur zulässig, wenn sie innerhalb der in § 63 Absatz 3 Satz 2 bestimmten Frist eingelegt wird; ist der Streitwert später als einen Monat vor Ablauf dieser Frist festgesetzt worden, kann sie noch innerhalb eines Monats nach Zustellung oder formloser Mitteilung des Festsetzungsbeschlusses eingelegt werden. Im Fall der formlosen Mitteilung gilt der Beschluss mit dem dritten Tage nach Aufgabe zur Post als bekannt gemacht. § 66 Absatz 3, 4, 5 Satz 1, 2 und 5 sowie Absatz 6 ist entsprechend anzuwenden. Die weitere Beschwerde ist innerhalb eines Monats nach Zustellung der Entscheidung des Beschwerdegerichts einzulegen.

(2) War der Beschwerdeführer ohne sein Verschulden verhindert, die Frist einzuhalten, ist ihm auf Antrag von dem Gericht, das über die Beschwerde zu entscheiden hat, Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren, wenn er die Beschwerde binnen zwei Wochen nach der Beseitigung des Hindernisses einlegt und die Tatsachen, welche die Wiedereinsetzung begründen, glaubhaft macht. Ein Fehlen des Verschuldens wird vermutet, wenn eine Rechtsbehelfsbelehrung unterblieben oder fehlerhaft ist. Nach Ablauf eines Jahres, von dem Ende der versäumten Frist an gerechnet, kann die Wiedereinsetzung nicht mehr beantragt werden. Gegen die Ablehnung der Wiedereinsetzung findet die Beschwerde statt. Sie ist nur zulässig, wenn sie innerhalb von zwei Wochen eingelegt wird. Die Frist beginnt mit der Zustellung der Entscheidung. § 66 Absatz 3 Satz 1 bis 3, Absatz 5 Satz 1, 2 und 5 sowie Absatz 6 ist entsprechend anzuwenden.

(3) Die Verfahren sind gebührenfrei. Kosten werden nicht erstattet.