Verwaltungsgericht Düsseldorf Urteil, 19. Okt. 2015 - 13 K 2324/15
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Gericht
Tenor
Die Klage wird abgewiesen.
Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens.
Das Urteil ist hinsichtlich der Kosten vorläufig vollstreckbar. Der Kläger darf die Vollstreckung durch die Beklagte durch Sicherheitsleistung oder Hinterlegung in Höhe von 110 Prozent des aufgrund des Urteils vollstreckbaren Betrages abwenden, wenn nicht die Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 110 Prozent des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.
1
Tatbestand:
2Der Kläger begehrt die Erstattung von Übernachtungskosten, die ihm im Rahmen von Dienstreisen entstanden sind.
3Der Kläger steht im Dienst der Beklagten und verfügt über eine Dauerdienstreisegenehmigung.
4Unter dem 21. Januar 2014 wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beklagten über die internen Regelungen im Zusammenhang mit Dienstreisen informiert (Bl. 47 der Beiakte). Darin ist u.a. geregelt, dass Buchungen von Unterkünften am Dienstort G. ausschließlich mittels Buchungsauftrag über das bereitgestellte elektronische Antragssystem „EASy“ abzuwickeln seien (II.3.).
5Mit Antrag vom 26. August 2014 machte der Kläger anlässlich einer Dienstreise vom 26. bis zum 28. Mai 2014 nach G. unter anderem Hotelkosten in Höhe von 57,00 Euro für die Übernachtung vom 27. zum 28. Mai 2014 in dem Hotel I. Hof geltend. Mit Reisekostenabrechnung vom 9. September 2014 lehnte die Beklagte die Erstattung der Hotelkosten ab. Buchungen von Unterkünften am Dienstort G. seien ausschließlich mittels Buchungsauftrag über „EASy“ abzuwickeln. Da der Kläger von diesem Verfahren abgewichen sei, könnten keine Übernachtungskosten erstattet werden. Hiergegen erhob der Kläger unter dem 24. September 2014 Widerspruch.
6Mit Antrag vom 27. Oktober 2014 machte der Kläger anlässlich einer weiteren Dienstreise vom 29. bis zum 31. Juli 2014 nach G. erneut unter anderem Hotelkosten in Höhe von 57,00 Euro für die Übernachtung vom 30. zum 31. Juli 2014 in dem Hotel I. Hof geltend. Die Beklagte lehnte den Antrag mit Reisekostenabrechnung vom 20. November 2014 hinsichtlich der geltend gemachten Hotelkosten erneut unter Hinweis auf das vorgesehene Verfahren zur Buchung von Unterkünften am Dienstort G. ab. Der Kläger erhob am 3. Dezember 2014 Widerspruch.
7Mit Antrag vom 10. November 2014 machte der Kläger anlässlich einer dritten Dienstreise vom 5. bis zum 7. August 2014 nach G. ein weiteres Mal unter anderem Hotelkosten in Höhe von 57,00 Euro für die Übernachtung vom 6. zum 7. August 2014 in dem Hotel I. Hof geltend. Mit Reisekostenabrechnung vom 1. Dezember 2014 lehnte die Beklagte die Erstattung der Hotelkosten ab, da der Kläger erneut die Buchung seiner Unterkunft nicht über „EASy“ abgewickelt habe. Unter dem 9. Dezember 2014 erhob der Kläger Widerspruch.
8Mit Widerspruchsbescheiden vom 25. Februar 2015 wies die Beklagte die Widersprüche des Klägers jeweils als unbegründet zurück. Zur Begründung führte sie aus, dass Übernachtungskosten nicht erstattet würden, wenn eine unentgeltliche Unterkunft zur Verfügung gestellt werden könne. Vor dem Hintergrund einer möglichst großen Auslastung der am Dienstort G. vorhandenen Bankappartements sei bankintern festgelegt worden, dass die Buchung von Unterkünften in G. ausschließlich mittels Buchungsauftrag über „EASy“ abzuwickeln sei und bei Abweichungen von diesem Verfahren grundsätzlich keine Übernachtungskosten erstattet würden. Eine optimale Verwaltung der Appartements in G. sei nur möglich, wenn die Buchung der erforderlichen Übernachtungen an einer Stelle gebündelt werde. Nur auf diese Weise könne auch eine Umbuchung Reisender vom Hotel auf (kurzfristig) freigewordene Appartements erfolgen. Die Verfahrensweise zur Buchung von Unterkünften in G. sei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der C mit Informationsschreiben des Zentralbereichs P/P2 vom 21. Januar 2014 bekannt gegeben worden. Ein entsprechender Hinweis finde sich auch auf den Seiten des Reisedienstes im Infoportal. Nach Auskunft des Zentralbereichs Vb hätten für den fraglichen Zeitraum noch mehrere unentgeltliche Übernachtungsmöglichkeiten in G. zur Verfügung gestanden, so dass die Aufwendungen für die Übernachtungen vom 27. zum 28. Mai, 30. zum 31. Juli und 6. zum 7. August 2014 nicht notwendig gewesen seien und somit nicht erstattet werden könnten.
9Am 24. März 2015 hat der Kläger Klage erhoben.
10Zur Begründung trägt der Kläger vor, dass der Begriff der Bereitstellung einer Unterkunft in § 7 Absatz 2 Nr. 3 Bundesreisekostengesetzes (BRKG) das tatsächliche Anbieten einer unentgeltlichen Unterkunft durch den Dienstherrn impliziere. Mit der bloßen Implementierung eines elektronischen Antragssystems erfülle die Beklagte diese Anforderungen nicht. Insofern könne sie ihm nicht vorhalten, er habe eine unentgeltlich bereitgestellte Unterkunft nicht genutzt. Ungeachtet dessen ergäbe sich die Rechtswidrigkeit der angegriffenen Bescheide zumindest aus der Widersprüchlichkeit des von der Beklagten kommunizierten Regelwerks. Nach den Regelungen in Abschnitt „Selbstbuchung vs. Buchungsauftrag“ sollten die Dienstreisenden eine erforderliche Hotelreservierung im Regelfall selbstständig durchführen. Entsprechend dieser Regelungen habe er – nachdem er habe erkennen müssen, dass zur Erledigung des Dienstgeschäfts eine weitere Übernachtung erforderlich sei – am 27. Mai 2014 um 17:35 Uhr den externen Reisedienstleister C. Travel kontaktiert. Der ausschließlich englischsprachige Operator habe ihm mitgeteilt, dass dem C. seitens der C keine freien Gästezimmer gemeldet worden seien. Gegen eine zusätzliche Servicegebühr in Höhe von 25,00 Euro könne aber problemlos ein Hotelzimmer vermittelt werden. Angesichts einer fehlenden Regelung hinsichtlich der Kostenerstattung einer solchen Servicegebühr, habe er es vorgezogen, das Hotelzimmer letztendlich zu reservieren.
11Der Kläger beantragt sinngemäß,
12die Beklagte unter teilweiser Aufhebung der Reisekostenabrechnungen vom 9. September, 20. November und 1. Dezember 2014 in Gestalt der drei Widerspruchsbescheide vom 25. Februar 2015 zu verurteilen, seine Anträge vom 26. August, 27. Oktober und 10. November 2014 unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts neu zu bescheiden.
13Die Beklagte beantragt,
14die Klage abzuweisen.
15Die Beklagte wiederholt im Wesentlichen ihren Vortrag aus dem Widerspruchsverfahren und trägt ergänzend vor: Entgegen der Ansicht des Klägers seien ihm für die Nächte vom 27. zum 28. Mai, 30. zum 31. Juli und vom 6. zum 7. August 2014 unentgeltliche amtliche Unterkünfte im Sinne des § 7 Absatz 2 Nr. 3 BRKG „bereitgestellt“ worden. Denn die Unterkünfte seien für den Kläger unentgeltlich verfügbar gewesen. Er hätte seinen Unterbringungsbedarf bei der Beklagten nur in geeigneter Weise anzeigen und die Gästezimmer/Appartements beziehen müssen. Der Kläger gehe offenbar irrtümlich davon aus, dass sie ihm freie unentgeltliche Übernachtungsmöglichkeiten in ihren Gästehäusern von sich aus hätte anbieten müssen. Insoweit genüge es aber, den Dienstreisenden die Möglichkeit zu verschaffen, ihren Übernachtungswunsch der Beklagten mitzuteilen und infolgedessen eine freie unentgeltliche amtliche Unterkunft – soweit vorhanden – zur Verfügung gestellt zu bekommen. Der Kläger könne regelmäßig selbst am besten erkennen, wann im Rahmen einer Dienstreise eine Übernachtung notwendig sei. Auch bestünde kein Widerspruch der Regelungen im Rundschreiben vom 21. Januar 2014 zu den im Intranet der Beklagten veröffentlichten Hinweisen zur Nutzung des elektronischen Auftragssystems „EASy“ für die Abwicklung von Dienstreisegenehmigungen und Buchungsauftrag für Dienstreisen. Das Rundschreiben vom 21. Januar 2014 enthält gegenüber dem elektronischen Auftrag System „EASy“ speziellere Regelungen für Übernachtungen am Dienstort G. , wo Unterkünfte nicht von den Dienstreisenden selbst gebucht werden könnten, sondern aus organisatorischen Gründen ausschließlich mittels Buchungsauftrag über „EASy“ abzuwickeln seien. Zwar bestehe für elektronische Buchungsaufträge in „EASy“ tatsächlich ein Annahmeschluss bis 15:00 Uhr. Benötige ein Dienstreisender taggleich eine Übernachtung in G. , könne er sich diese nach Annahmeschluss in der Regel nicht mehr über „EASy“ beschaffen. Für dringende Fälle stehe dem Dienstreisenden unter anderem die 24 Stunden Hotline des externen Reisedienstleister C. Travel zur Verfügung. Die dort erreichbaren Servicemitarbeiter hätten jedoch keine Informationen über freie Übernachtungskapazitäten in den Gästehäusern der Beklagten, so dass diese von dort aus auch nicht vermittelt werden könnten. Der Kläger hätte jedoch durch eine direkte Anfrage im Haupthaus der Beklagten eine unentgeltliche amtliche Unterkunft erhalten. Der Empfang des auf dem Gelände der Zentrale der Beklagten in G. gelegenen Gästehauses sei von Montag bis Freitag von 7:30 Uhr bis 22:00 Uhr besetzt. Dienstreisenden der Beklagten würden dort bei Bedarf ohne weiteres freie Gästezimmer/Appartements in den Häusern X. -F. -Straße 00 und G1.-----straße 00 zur Verfügung gestellt. Dem Kläger sei die Möglichkeit, eine unentgeltliche amtliche Unterkunft auch direkt bei den Gästehäusern der Beklagten zu erhalten, bestens bekannt. Er unternehme aufgrund seiner dienstlichen Aufgaben sehr häufig Dienstreisen nach G. . Viele seiner Übernachtungen buche er nicht mittels des elektronischen Buchungssystems „EASy“ sondern direkt beim Gästehaus. Vor diesem Hintergrund sei nicht nachvollziehbar, weshalb sich der Kläger nur an die 24 Stunden Hotline des externen Reisedienstleisters gewandt habe, sich jedoch nicht – was naheliegend gewesen sei – beim Gästehaus der Beklagten nach einem Gästezimmern/Appartement erkundigt habe. Durch das Unterlassen dieser Anfrage seien letztlich die vom Kläger verauslagten externen Hotelkosten verursacht worden. Der allgemeine Sparsamkeitsgrundsatz binde sowohl die Verwaltung als auch den Dienstreisenden selbst, im Rahmen des pflichtgemäßen Ermessens und des Zumutbaren alles zu tun, um die Reisekosten so niedrig wie möglich zu halten.
16Die Beteiligten haben sich unter dem 26. und 27. August 2015 mit einer Entscheidung ohne mündliche Verhandlung einverstanden erklärt.
17Hinsichtlich des weiteren Sach- und Streitstandes wird auf den Inhalt der Gerichtsakte sowie des beigezogenen Verwaltungsvorgangs der Beklagten ergänzend Bezug genommen.
18Entscheidungsgründe:
19Die Einzelrichterin ist für die Entscheidung zuständig, da der Rechtsstreit durch Beschluss der Kammer vom 14. August 2015 gemäß § 6 Absatz 1 Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) der Berichterstatterin als Einzelrichterin zur Entscheidung übertragen worden ist.
20Die Einzelrichterin kann aufgrund des Einverständnisses der Beteiligten gemäß § 101 Absatz 2 VwGO ohne mündliche Verhandlung entscheiden.
21Die zulässige Klage ist unbegründet. Die Reisekostenabrechnungen vom 9. September, 20. November und 1. Dezember 2014 in Gestalt der drei Widerspruchsbescheide vom 25. Februar 2015 sind rechtmäßig und verletzen den Kläger nicht in seinen Rechten (§ 113 Absatz 5 VwGO). Denn der Kläger hat keinen Anspruch gegen die Beklagte auf Erstattung der ihm entstandenen Kosten für drei Übernachtungen im Hotel I. Hof in Höhe von jeweils 57,00 Euro.
22Anspruchsgrundlage für die geltend gemachten Übernachtungskosten ist § 7 Absatz 1 Satz 2 BRKG. Danach werden Übernachtungskosten für notwendige Übernachtungen, die den in Satz 1 der Vorschrift genannten Pauschalbetrag von 20,00 Euro übersteigen, erstattet, soweit sie notwendig sind. Gemäß Ziffer 7.1.3 Satz 1 der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Bundesreisekostengesetz (BRKGVwV) sind Übernachtungskosten als notwendig anzusehen, wenn ein Betrag von 60,00 Euro nicht überschritten wird. Da die Kosten für die Übernachtung jeweils bei 57,00 Euro lagen, ist nach dieser Regelung ohne weitere Einzelfallprüfung von ihrer Notwendigkeit auszugehen.
23Allerdings ist der Anspruch des Klägers auf Erstattung der Übernachtungskosten gemäß § 7 Absatz 2 Nr. 3 BRKG ausgeschlossen. Übernachtungsgeld wird danach nicht bei unentgeltlicher Bereitstellung einer Unterkunft des Amtes wegen, auch wenn diese Unterkunft ohne triftigen Grund nicht genutzt wird, gewährt. So liegt der Fall hier. Im Einzelnen:
24Entgegen der Ansicht des Klägers hat die Beklagte Unterkünfte des Amtes wegen unentgeltlich bereitgestellt. Sie hält am Dienstort G. für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und damit auch für den Kläger – zwei Gästehäuser bereit, die diese des Amtes wegen unentgeltlich in Anspruch nehmen können, sofern nicht sämtliche Zimmer bereits belegt worden sind. Letzteres ist nach dem unwidersprochen gebliebenem Vortrag der Beklagten nicht der Fall gewesen. Dem steht auch nicht entgegen, dass die Beklagte ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu anhält, Buchungen von Unterkünften über „EASy“ abzuwickeln. Das elektronische Antragssystem „EASy“ soll die Buchungen der erforderlichen Übernachtungen an einer Stelle bündeln, um der Beklagten eine Überprüfung der vorhandenen Kapazitäten und – sofern solche vorhanden sind – die Reservierung eines Zimmers in dem jeweiligen Gästehaus zu ermöglichen. Dies begegnet keinen rechtlichen Bedenken. Denn es versteht sich von selbst, dass eine Unterkunft von der Beklagten erst dann bereitgestellt werden kann, wenn seitens eines ihres Mitarbeiters ein dahingehender Bedarf besteht und auch angezeigt wird. Daher ist jeder Dienstreisende verpflichtet, sich um die Verfügbarkeit einer derartigen Unterkunft selbst zu bemühen. Seine Anfrage, ob im konkreten Fall eine Übernachtungsmöglichkeit in einem der zwei Gästehäuser besteht, muss insbesondere auch rechtzeitig gestellt werden. Erst dann hat der Beamte seiner Mitwirkungspflicht genügt. Dies wiederum kann bei den Dienststellen des Dienstherrn erst die Obliegenheit zur Bereitstellung in der Form eines konkreten Angebots auslösen.
25Bundesverwaltungsgericht (BVerwG), Urteil vom 5. Februar 2002 – 10 A 1/01 –, juris, Rn. 16.
26Insoweit kann dahingestellt bleiben, ob der Kläger seine Anfrage überhaupt rechtzeitig an die Beklagte gerichtet hat. Denn er hat seiner Mitwirkungspflicht jedenfalls nicht hinreichend genüge getan, indem er sich nicht direkt bei den Gästehäusern nach einer freien Unterkunft erkundigt hat. Zwar verkennt das Gericht nicht, dass der Kläger hinsichtlich der Übernachtung vom 27. zum 28. Mai 2014 das von der Beklagten vorgeschrieben Verfahren gewahrt hat. Insoweit trägt der Kläger vor, dass er sich ‑ nachdem er erkannt habe, dass zur Erledigung des Dienstgeschäfts eine weitere Übernachtung erforderlich sei – um 17:35 Uhr an den externen Reisedienstleister C. Travel gewandt habe. Dort sei ihm aber mitgeteilt worden, dass dem C. seitens der Beklagten keine freien Gästezimmer gemeldet worden seien. Gegen eine zusätzliche Servicegebühr in Höhe von 25,00 Euro könne aber problemlos ein Hotelzimmer vermittelt werden. Grundsätzlich dürfte in einem Fall wie diesem, wenn also ein Mitarbeiter der Beklagten das vorgeschriebene Verfahren wahrt und ihm eine derartige Auskunft erteilt wird, dieser davon ausgehen, dass keine Unterkunft mehr frei ist. Angesichts der Unklarheit, ob die Kosten für die Servicegebühr in Höhe von 25,00 Euro erstattet werden, dürfte es dem Beamten grundsätzlich auch nicht zumutbar sein, sich hierauf einzulassen. Gleichwohl hätte der Kläger sich aufgrund der besonderen Umstände im Einzelfall direkt bei den Gästehäusern nach einer freien Unterkunft erkundigen müssen. Zwar ist ein selbstständiges Nachfragen nach freien Unterkünften in den Gästehäusern nicht in den entsprechenden internen Regelungen der Beklagten für die Abwicklung von Buchungsaufträgen für Dienstreisen vorgesehen. Auch muss sich die Beklagte grundsätzlich an ihren eigenen Vorgaben festhalten lassen und kann ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht vorwerfen, sich hieran orientiert zu haben. Insbesondere muss sich die Beklagte in diesem Zusammenhang den Vorwurf gefallen lassen, dass die Servicemitarbeiter des externen Reisedienstleiters keine Informationen über freie Übernachtungskapazitäten in den Gästehäusern der Beklagten haben und daher diese auch nicht vermitteln können. Insoweit obliegt es der Beklagten für ausreichende Klarheit zu sorgen, beispielsweise durch die Aufnahme eines Hinweises, wonach Buchungsanfragen für denselben Tag nach 15:00 Uhr nur direkt bei den Gästehäusern gestellt werden können.
27Indes berücksichtigt das Gericht, dass es sich beim Kläger um einen Beamten handelt, der sehr häufig zur Dienststelle nach G. reist, dort übernachtet und ihm bekannt ist, dass – abweichend von den internen Regelungen der Beklagten – auch die Möglichkeit besteht, eine Übernachtung direkt beim Gästehaus zu buchen. Vor diesem Hintergrund erschließt sich dem Gericht nicht, wieso der Kläger hiervon keinen Gebrauch gemacht hat, obwohl ihm eine direkte Anfrage beim Gästehaus sowohl zeitlich als auch räumlich – nach dem abermals unbestritten gebliebenem Vortrag der Beklagten – ohne Weiteres möglich gewesen wäre. Vielmehr erscheint es dem Gericht unter Berücksichtigung des im Reisekostenrecht geltenden Grundsatzes der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit unbillig, auf die unergiebige Auskunft des Mitarbeiters der Servicehotline zu verweisen.
28Demnach kann auch dahingestellt bleiben, ob die Regelungen der Beklagten zur Buchung von Unterkünften widersprüchlich sind. Das Gericht weist aber darauf hin, dass es den vom Kläger geltend gemachten Widerspruch nicht zu erkennen vermag.
29Ein triftiger Grund für die Nichtinanspruchnahme der bereitgestellten Unterkunft ist nicht vom Kläger geltend gemacht worden. Auch sonst ist nicht ersichtlich, dass ihm die Inanspruchnahme der bereitgestellten Unterkunft nicht zumutbar gewesen wäre.
30Hinsichtlich der Übernachtungen vom 30. zum 31. Juli 2014 und vom 6. zum 7. August 2014 fehlt es bereits an einem substantiierten Vortrag des Klägers, warum er nicht in der Lage gewesen sein soll, eines der bereitgestellten Zimmer in einem der Gästehäuser zu nutzen. Sofern er sich abermals an die Hotline des Reisedienstleisters C. Travel gewandt haben sollte – wofür keine Anhaltspunkte bestehen – greifen ebenfalls die vorstehend genannten Erwägungen.
31Die Kostenentscheidung folgt aus § 154 Absatz 1 VwGO.
32Die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit beruht auf § 167 Absatz 1 VwGO in Verbindung mit §§ 708 Nr. 11, 709, 711 der Zivilprozessordnung (ZPO).
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(1) Für eine notwendige Übernachtung erhalten Dienstreisende pauschal 20 Euro. Höhere Übernachtungskosten werden erstattet, soweit sie notwendig sind.
(2) Übernachtungsgeld wird nicht gewährt
- 1.
für die Dauer der Benutzung von Beförderungsmitteln, - 2.
bei Dienstreisen am oder zum Wohnort für die Dauer des Aufenthalts an diesem Ort, - 3.
bei unentgeltlicher Bereitstellung einer Unterkunft des Amtes wegen, auch wenn diese Unterkunft ohne triftigen Grund nicht genutzt wird, und - 4.
in den Fällen, in denen das Entgelt für die Unterkunft in den erstattungsfähigen Fahrt- oder sonstigen Kosten enthalten ist, es sei denn, dass eine Übernachtung aufgrund einer zu frühen Ankunft am Geschäftsort oder einer zu späten Abfahrt von diesem zusätzlich erforderlich wird.
(1) Die Kammer soll in der Regel den Rechtsstreit einem ihrer Mitglieder als Einzelrichter zur Entscheidung übertragen, wenn
- 1.
die Sache keine besonderen Schwierigkeiten tatsächlicher oder rechtlicher Art aufweist und - 2.
die Rechtssache keine grundsätzliche Bedeutung hat.
(2) Der Rechtsstreit darf dem Einzelrichter nicht übertragen werden, wenn bereits vor der Kammer mündlich verhandelt worden ist, es sei denn, daß inzwischen ein Vorbehalts-, Teil- oder Zwischenurteil ergangen ist.
(3) Der Einzelrichter kann nach Anhörung der Beteiligten den Rechtsstreit auf die Kammer zurückübertragen, wenn sich aus einer wesentlichen Änderung der Prozeßlage ergibt, daß die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat oder die Sache besondere Schwierigkeiten tatsächlicher oder rechtlicher Art aufweist. Eine erneute Übertragung auf den Einzelrichter ist ausgeschlossen.
(4) Beschlüsse nach den Absätzen 1 und 3 sind unanfechtbar. Auf eine unterlassene Übertragung kann ein Rechtsbehelf nicht gestützt werden.
(1) Das Gericht entscheidet, soweit nichts anderes bestimmt ist, auf Grund mündlicher Verhandlung. Die mündliche Verhandlung soll so früh wie möglich stattfinden.
(2) Mit Einverständnis der Beteiligten kann das Gericht ohne mündliche Verhandlung entscheiden.
(3) Entscheidungen des Gerichts, die nicht Urteile sind, können ohne mündliche Verhandlung ergehen, soweit nichts anderes bestimmt ist.
(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag auch aussprechen, daß und wie die Verwaltungsbehörde die Vollziehung rückgängig zu machen hat. Dieser Ausspruch ist nur zulässig, wenn die Behörde dazu in der Lage und diese Frage spruchreif ist. Hat sich der Verwaltungsakt vorher durch Zurücknahme oder anders erledigt, so spricht das Gericht auf Antrag durch Urteil aus, daß der Verwaltungsakt rechtswidrig gewesen ist, wenn der Kläger ein berechtigtes Interesse an dieser Feststellung hat.
(2) Begehrt der Kläger die Änderung eines Verwaltungsakts, der einen Geldbetrag festsetzt oder eine darauf bezogene Feststellung trifft, kann das Gericht den Betrag in anderer Höhe festsetzen oder die Feststellung durch eine andere ersetzen. Erfordert die Ermittlung des festzusetzenden oder festzustellenden Betrags einen nicht unerheblichen Aufwand, kann das Gericht die Änderung des Verwaltungsakts durch Angabe der zu Unrecht berücksichtigten oder nicht berücksichtigten tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse so bestimmen, daß die Behörde den Betrag auf Grund der Entscheidung errechnen kann. Die Behörde teilt den Beteiligten das Ergebnis der Neuberechnung unverzüglich formlos mit; nach Rechtskraft der Entscheidung ist der Verwaltungsakt mit dem geänderten Inhalt neu bekanntzugeben.
(3) Hält das Gericht eine weitere Sachaufklärung für erforderlich, kann es, ohne in der Sache selbst zu entscheiden, den Verwaltungsakt und den Widerspruchsbescheid aufheben, soweit nach Art oder Umfang die noch erforderlichen Ermittlungen erheblich sind und die Aufhebung auch unter Berücksichtigung der Belange der Beteiligten sachdienlich ist. Auf Antrag kann das Gericht bis zum Erlaß des neuen Verwaltungsakts eine einstweilige Regelung treffen, insbesondere bestimmen, daß Sicherheiten geleistet werden oder ganz oder zum Teil bestehen bleiben und Leistungen zunächst nicht zurückgewährt werden müssen. Der Beschluß kann jederzeit geändert oder aufgehoben werden. Eine Entscheidung nach Satz 1 kann nur binnen sechs Monaten seit Eingang der Akten der Behörde bei Gericht ergehen.
(4) Kann neben der Aufhebung eines Verwaltungsakts eine Leistung verlangt werden, so ist im gleichen Verfahren auch die Verurteilung zur Leistung zulässig.
(5) Soweit die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, spricht das Gericht die Verpflichtung der Verwaltungsbehörde aus, die beantragte Amtshandlung vorzunehmen, wenn die Sache spruchreif ist. Andernfalls spricht es die Verpflichtung aus, den Kläger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu bescheiden.
(1) Für eine notwendige Übernachtung erhalten Dienstreisende pauschal 20 Euro. Höhere Übernachtungskosten werden erstattet, soweit sie notwendig sind.
(2) Übernachtungsgeld wird nicht gewährt
- 1.
für die Dauer der Benutzung von Beförderungsmitteln, - 2.
bei Dienstreisen am oder zum Wohnort für die Dauer des Aufenthalts an diesem Ort, - 3.
bei unentgeltlicher Bereitstellung einer Unterkunft des Amtes wegen, auch wenn diese Unterkunft ohne triftigen Grund nicht genutzt wird, und - 4.
in den Fällen, in denen das Entgelt für die Unterkunft in den erstattungsfähigen Fahrt- oder sonstigen Kosten enthalten ist, es sei denn, dass eine Übernachtung aufgrund einer zu frühen Ankunft am Geschäftsort oder einer zu späten Abfahrt von diesem zusätzlich erforderlich wird.
(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.
(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.
(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.
(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.
(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.
(1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs.
(2) Urteile auf Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen können nur wegen der Kosten für vorläufig vollstreckbar erklärt werden.
Für vorläufig vollstreckbar ohne Sicherheitsleistung sind zu erklären:
- 1.
Urteile, die auf Grund eines Anerkenntnisses oder eines Verzichts ergehen; - 2.
Versäumnisurteile und Urteile nach Lage der Akten gegen die säumige Partei gemäß § 331a; - 3.
Urteile, durch die gemäß § 341 der Einspruch als unzulässig verworfen wird; - 4.
Urteile, die im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen werden; - 5.
Urteile, die ein Vorbehaltsurteil, das im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen wurde, für vorbehaltlos erklären; - 6.
Urteile, durch die Arreste oder einstweilige Verfügungen abgelehnt oder aufgehoben werden; - 7.
Urteile in Streitigkeiten zwischen dem Vermieter und dem Mieter oder Untermieter von Wohnräumen oder anderen Räumen oder zwischen dem Mieter und dem Untermieter solcher Räume wegen Überlassung, Benutzung oder Räumung, wegen Fortsetzung des Mietverhältnisses über Wohnraum auf Grund der §§ 574 bis 574b des Bürgerlichen Gesetzbuchs sowie wegen Zurückhaltung der von dem Mieter oder dem Untermieter in die Mieträume eingebrachten Sachen; - 8.
Urteile, die die Verpflichtung aussprechen, Unterhalt, Renten wegen Entziehung einer Unterhaltsforderung oder Renten wegen einer Verletzung des Körpers oder der Gesundheit zu entrichten, soweit sich die Verpflichtung auf die Zeit nach der Klageerhebung und auf das ihr vorausgehende letzte Vierteljahr bezieht; - 9.
Urteile nach §§ 861, 862 des Bürgerlichen Gesetzbuchs auf Wiedereinräumung des Besitzes oder auf Beseitigung oder Unterlassung einer Besitzstörung; - 10.
Berufungsurteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten. Wird die Berufung durch Urteil oder Beschluss gemäß § 522 Absatz 2 zurückgewiesen, ist auszusprechen, dass das angefochtene Urteil ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckbar ist; - 11.
andere Urteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten, wenn der Gegenstand der Verurteilung in der Hauptsache 1.250 Euro nicht übersteigt oder wenn nur die Entscheidung über die Kosten vollstreckbar ist und eine Vollstreckung im Wert von nicht mehr als 1.500 Euro ermöglicht.