Verwaltungsgericht Würzburg Gerichtsbescheid, 25. Nov. 2015 - W 2 K 15.382

published on 25/11/2015 00:00
Verwaltungsgericht Würzburg Gerichtsbescheid, 25. Nov. 2015 - W 2 K 15.382
ra.de-Urteilsbesprechung zu {{shorttitle}}
Referenzen - Gesetze
Referenzen - Urteile

Gericht

There are no judges assigned to this case currently.
addJudgesHint

Gründe

Bayerisches Verwaltungsgericht Würzburg

W 2 K 15.382

Im Namen des Volkes

Gerichtsbescheid

vom 25. November 2015

2. Kammer

Sachgebiets-Nr: 220

Hauptpunkte: Exmatrikulation; endgültiges Nichtbestehen; Krankheit; Prüfungsunfähigkeit; unverzügliche Geltendmachung; Härtefall

Rechtsquellen:

In der Verwaltungsstreitsache

...

- Klägerin -

gegen

Freistaat ...,

vertreten durch den Präsidenten Universität W.,

S.-ring ..., W.,

- Beklagter -

wegen Exmatrikulation,

erlässt das Bayerische Verwaltungsgericht Würzburg, 2. Kammer, durch die Vorsitzende Richterin am Verwaltungsgericht Kolenda, die Richterin am Verwaltungsgericht Wiegand, die Richterin Wolff ohne mündliche Verhandlung am 25. November 2015 folgenden Gerichtsbescheid:

I.

Die Klage wird abgewiesen.

II.

Die Klägerin hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.

III.

Der Gerichtsbescheid ist wegen der Kosten vorläufig vollstreckbar. Die Klägerin kann die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in Höhe des zu vollstreckenden Betrages abwenden, wenn nicht der Beklagte vorher in gleicher Höhe Sicherheit leistet.

Tatbestand:

I.

Die Klägerin studierte an der Julius-Maximilians-Universität W. Pharmazie.

Die am 2. Juni 2011 geborene Tochter der Klägerin befand sich vom 26. bis zum 29. November 2012 sowie vom 26. bis zum 28. Mai 2014 in stationärer Behandlung.

Im Fach Arzneiformenlehre I bestand die Klägerin im Wintersemester 2012/13 die 2. Praktische Prüfung. In den betreffenden Klausuren erreichte sie folgende Ergebnisse:

Zeitraum

Ergebnis

Wintersemester 2012/13

1. Klausur: entschuldigt (19.2.2013)

2. Klausur: entschuldigt (11.3.2013)

Sommersemester 2013

1. Klausur: unentschuldigt n. a. (29.7.2013)

2. Klausur: entschuldigt

Wintersemester 2013/14

Erziehungsurlaub

Sommersemester 2014

1. Klausur: nicht bestanden (9.7.2014

2. Klausur: nicht bestanden (11.8.2014)

Wintersemester 2014/15

1. Klausur: nicht bestanden (5.2.2015)

Mit E-Mail vom 18. Februar 2015 erkundigte sich Frau K., Zentrales Frauenbüro/Familienservice der Universität W., bei Prof. H., Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, nach der Möglichkeit einer Härtefallregelung für die Klägerin, was diese mit E-Mail vom 19. Februar 2015 verneinte.

Mit Schreiben vom 21. Februar 2015 stellte die Klägerin bei Prof. S., Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, unter Hinweise auf ihre familiäre Situation (Erkrankungen der Tochter; zahnmedizinische Prüfungen des Ehemannes) sowie die belastende politische Lage in ihrem Herkunftsland Syrien einen Härtefallantrag. Zudem brachte sie ein auf den 23. Februar 2015 datiertes ärztliches Attest zur Vorlage. Darin wird ausgeführt: „Bereits vor ca. 1 Jahr hatte der vorherige Hausarzt bei der Patientin eine Depression diagnostiziert. In den nachfolgenden Gesprächen […] zeigten sich eindeutig Symptome einer Erschöpfungsdepression mit Schlafstörungen, Gedankenkreisen, vermehrten Ängsten, innerer Unruhe, sozialer Rückzug und depressive Verstimmungszustände.“ Aufgrund der nachgewiesenen Symptomatik einer Erschöpfungsdepression mit den dadurch bedingten Einschränkungen und den enormen sozialen Belastungsfaktoren werde gebeten, der Klägerin eine Wiederholungsmöglichkeit für die Prüfung einzuräumen.

Am 23. Februar 2015 sprach die Klägerin bei Prof. S. vor. Mit Schreiben vom 24. Februar 2015 teilte Prof. S. der Klägerin mit, dass ihrem Härtefallantrag nicht zugestimmt werden könne. Zur Begründung führte er im Wesentlichen aus: Er habe erst am heutigen Tag erfahren, dass bereits Prof. H. mit dem Sachverhalt befasst worden sei. Die Klägerin habe das AFL-I Praktikum bereits im Wintersemester 2012/2013 bestanden. Mittlerweile seien vier weitere Semester vergangen, in denen die Klägerin die Möglichkeit gehabt hätte, die Prüfung mit der erforderlichen Mindestpunktzahl zu absolvieren. Es erscheine nicht angemessen, dies allein auf familiäre oder sonstige Schwierigkeiten zurückzuführen. Zudem hätte die Klägerin die Erschöpfungsdepression viel früher geltend machen müssen. Des Weiteren biete die Universität sowohl im Hinblick auf familiäre Belastungen als auch bei chronischen Erkrankungen Unterstützungsmöglichkeiten.

Mit Bescheid vom 27. März 2015 teilte die Universität W. der Klägerin mit, dass sie im Sommersemester 2013, Wintersemester 2013/14 und Wintersemester 2014/15 bei der Maximalzahl der Wiederholungen im Fach Pharmazie des Stoffgebietes C (Arzneiformenlehre) eine Abschlussklausur endgültig nicht bestanden habe. Daher werde sie mit Ablauf des Wintersemesters 2014/15 (31.3.2015) exmatrikuliert.

II.

Dagegen erhob die Klägerin am 30. April 2015 zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle Klage zum Verwaltungsgericht Würzburg.

Zur Begründung führte die Klägerin im Wesentlichen aus:

Sie habe die Abschlussprüfung aufgrund von nur zwei Fehlerpunkten nicht bestanden. Prof. S. habe ihr in der Unterredung am 23. Februar 2015 mitgeteilt, dass er versuchen wolle, einem Härtefallantrag zuzustimmen, da sie die Klausur nur „drei Mal von vier Mal“ mitgeschrieben habe. Über die Ablehnung des Härtefallantrags habe sie keinen förmlichen Bescheid erhalten.

Zudem weise sie darauf hin, dass Pharmaziestudenten während eines regulären Studiums fast jeden Tag bis 18 oder 19 Uhr im Labor den praktischen Teil ihres Studiums absolvieren müssten.

Die Klägerin beantragte,

den Bescheid der Universität W. vom 27. März 2015 aufzuheben.

Der Beklagte beantragte,

die Klage abzuweisen.

Zur Begründung führte der Beklagte im Wesentlichen aus:

Die Berufung auf ihre belastende Lebenssituation im Nachhinein könne eine zusätzliche Wiederholungsmöglichkeit nicht rechtfertigen. Die Klägerin hätte die Erschöpfungsdepression vor der Absolvierung der Klausuren geltend machen können. Eine vor oder während der Prüfung eingetretene Prüfungsunfähigkeit müsse nach § 7 Abs. 5 Satz 9 Studienordnung für den Studiengang Pharmazie an der Julius-Maximilians-Universität W. vom 30. Oktober 2003, zuletzt geändert durch Satzung vom 11. August 2009 (SO Pharmazie), unverzüglich beim verantwortlichen Dozenten geltend gemacht werden. Auch habe die Klägerin keinen Antrag nach § 9 Abs. 2 SO Pharmazie gestellt, wonach Fristen für die Wiederholung von Studienleistungen unter bestimmten Voraussetzungen verlängert werden könnten.

Der Härtefallantrag sei zeitlich nach dem endgültigen Nichtbestehen der Klausuren im Fach „Arzneiformenlehre I“ des Stoffgebietes C gestellt worden, weshalb er nicht mehr zu berücksichtigten gewesen sei. Zudem könne die von der Klägerin dargelegte Lebenssituation nicht als Härtefall anerkannt werden.

Mit Beschluss vom 1. Oktober 2015 lehnte das Gericht den Antrag der Klägerin auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe ab.

Die Beteiligten wurden mit Schreiben des Gerichts vom 27. Oktober 2015 zu einer Entscheidung durch Gerichtsbescheid gehört.

Wegen der weiteren Einzelheiten wird auf die Gerichts- und die beigezogene Behördenakte Bezug genommen.

Entscheidungsgründe:

1. Über die Klage kann ohne mündliche Verhandlung durch Gerichtsbescheid entschieden werden, da die Sache keine besonderen Schwierigkeiten tatsächlicher oder rechtlicher Art aufweist und der Sachverhalt geklärt ist. Die Beteiligten wurden hierzu gehört (§ 84 Abs. 1 Satz 1 und 2 VwGO).

2. Die zulässige Klage ist unbegründet. Der Exmatrikulationsbescheid der Universität W. vom 27. März 2015 ist rechtmäßig und verletzt die Klägerin nicht in ihren Rechten (§ 113 Abs. 1 VwGO).

Nach Art. 49 Abs. 2 Nr. 3 Bayerisches Hochschulgesetz (BayHSchG) vom 23. Mai 2006 (GVBl S. 245), zuletzt geändert durch § 1 Nr. 212 Verordnung zur Anpassung des Landesrechts an die geltende Geschäftsverteilung vom 22. Juli 2014 (GVBl S. 286), sind Studierende von der Hochschule zu exmatrikulieren, wenn sie eine nach der Prüfungsordnung erforderliche Prüfung endgültig nicht bestanden haben oder sie aus von ihnen zu vertretenden Gründen die Voraussetzungen für die Meldung zu einer Prüfung endgültig nicht mehr beibringen können, es sei denn, dass sie in einen anderen Studiengang oder in sonstige andere Studien wechseln.

2.1. Vorliegend hat die Klägerin die im Fach „Arzneiformenlehre I“ abzulegende theoretische Leistung endgültig nicht bestanden.

Gemäß § 6 Abs. 3 Nr. 5 Approbationsordnung für Apotheker (AAppO) vom 19. Juli 1989 (BGBl. I S. 1489), zuletzt geändert durch Art. 1 Verordnung zur Durchführung und zum Inhalt von Anpassungsmaßnahmen sowie zur Erteilung und Verlängerung von Berufserlaubnissen in Heilberufen des Bundes vom 2. August 2013 (BGBl. I S. 3005) i. V. m. Anlage 1 der Approbationsordnung für Apotheker, handelt es sich bei der Bescheinigung der regelmäßigen und erfolgreichen Teilnahme an der Veranstaltung „Arzneiformenlehre“ (Stoffgebiet C - Wissenschaftliche Grundlagen, Mathematik und Arzneiformenlehre) um eine zwingende Voraussetzung für die Teilnahme am Ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung.

Nach § 7 Abs. 5 Satz 1 Studienordnung für den Studiengang Pharmazie an der Julius-Maximilians-Universität W. vom 30. Oktober 2003, zuletzt geändert durch Satzung vom 11. August 2009 (SO Pharmazie), kann der Nachweis der theoretischen Kenntnisse einmal wiederholt werden, wenn er nicht erbracht wird. Scheitert auch dieser Versuch, so ist die praktische Lehrveranstaltung zu wiederholen (§ 7 Abs. 5 Satz 2 SO Pharmazie). Ist dieser praktische Teil wiederum erfolgreich bestanden, so kann der Nachweis der theoretischen Kenntnisse erneut abgelegt werden und ggf. noch einmal wiederholt werden (§ 7 Abs. 5 Satz 4 SO Pharmazie). Eine weitere Wiederholung ist ausgeschlossen (§ 7 Abs. 5 Satz 5 SO Pharmazie). Vorliegend hat die Klägerin sämtliche Wiederholungsmöglichkeiten erfolglos ausgeschöpft: Sie hat die Abschlussklausur im Fach „Arzneiformenlehre I“ im Sommersemester 2013 (29.7.2013 - unentschuldigt nicht angetreten), Sommersemester 2014 (9.7.2014 und 11.8.2014 - nicht bestanden) und Wintersemester 2014/15 (5.2.2015 - nicht bestanden) jeweils nicht bestanden.

2.2. Die Klägerin kann sich im Hinblick auf die am 5. Februar 2015 abgelegte Prüfung nicht auf eine Prüfungsunfähigkeit berufen. Die Bestimmung des § 7 Abs. 5 Satz 9 SO Pharmazie sieht vor, dass eine vor oder während der Prüfung eingetretene Prüfungsunfähigkeit unverzüglich beim verantwortlichen Dozenten geltend zu machen ist. Im Falle einer krankheitsbedingten Prüfungsunfähigkeit bedarf es zudem eines ärztlichen Zeugnisses, das grundsätzlich auf einer Untersuchung beruhen muss, die am Tag der geltend gemachten Prüfungsunfähigkeit erfolgt ist (§ 7 Abs. 5 Satz 10 SO Pharmazie). Daher ist entsprechend der Legaldefinition in § 121 BGB ein Handeln ohne schuldhaftes Zögern geboten. Diesem Erfordernis hat die Klägerin nicht entsprochen. Sie hat an der Prüfung teilgenommen, ohne sich auf eine Prüfungsunfähigkeit zu berufen. Nachträglich hat sie lediglich ein ärztliches Attest vorgelegt, das mehr als zwei Wochen nach dem Prüfungstermin am 5. Februar 2015, nämlich am 23. Februar 2015, ausgestellt worden ist. Der Arzt weist in dieser Bescheinigung darauf hin, dass der vorherige Hausarzt bereits „vor ca. einem Jahr bei der Patientin eine Depression diagnostiziert habe.“ Dementsprechend oblag es der Klägerin im Rahmen ihrer studentischen Mitwirkungspflicht, die Universität vor der Durchführung der Prüfung über etwaige psychische Beeinträchtigungen in Kenntnis zu setzen. Auch aufgrund von Krankschreibungen in vergangenen Semestern waren ihr diese Fristanforderungen bekannt.

Die Sonderregelung der Studienordnung für eine länger andauernde Erkrankung führt zu keinem anderen Ergebnis. Nach § 9 Abs. 2 Satz 1 SO Pharmazie sind Studierende, die ohne studierunfähig zu sein, wegen länger andauernder Krankheit oder wegen länger andauernder oder ständiger körperlicher Behinderung nicht in der Lage sind, die Lehrveranstaltungen regelmäßig zu besuchen oder die erwarteten Studienleistungen zu erbringen, berechtigt, einzelne Studienleistungen nach Ablauf der in dieser Studienordnung hierfür vorgesehenen Fristen abzulegen. Fristen für die Wiederholung von Studienleistungen können nur um bis zu zwei Semester verlängert werden; im Übrigen beträgt die Verlängerungsfrist höchstens drei Jahre (§ 9 Abs. 2 Satz 2 SO Pharmazie). Gemäß § 9 Abs. 2 Satz 3 SO Pharmazie hat der Kandidat entsprechende Nachweise zu führen, insbesondere ärztliche Atteste vorzulegen. Darüber hinaus ist der Kandidat verpflichtet, Änderungen in den Voraussetzungen unverzüglich mitzuteilen (§ 9 Abs. 2 Satz 4 SO Pharmazie). Auch in diesem Zusammenhang besteht eine studentische Mitwirkungspflicht dahingehend, dass der Studierende der Universität ohne schuldhaftes Zögern entsprechende ärztliche Nachweise über eine länger andauernde Krankheit vorlegt. Diesem Erfordernis ist die Klägerin nicht nachgekommen. Ausweislich der Klageerwiderung des Beklagten vom 13. August 2015 hat die Klägerin keinen Antrag nach § 9 Abs. 2 Satz 1 SO Pharmazie gestellt.

Auch hat die Klägerin kein Urlaubssemester wegen Krankheit beantragt. Gemäß Art. 48 Abs. 2 Bayerisches Hochschulgesetz (BayHSchG) vom 23. Mai 2006 (GVBl S. 245), zuletzt geändert durch § 1 Nr. 212 Verordnung zur Anpassung des Landesrechts an die geltende Geschäftsverteilung vom 22. Juli 2014 (GVBl S. 286), i. V. m. § 17 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Nr. 1 Immatrikulations-, Rückmelde- und Exmatrikulationssatzung der Julius Maximilians-Universität W. (Immatrikulationssatzung) vom 7. März 2007, zuletzt geändert durch Satzung vom 12. November 2014, können Studierende im Falle einer durch ein ärztliches Attest bescheinigten Krankheit auf schriftlichen Antrag vom Studium beurlaubt werden, wenn durch sie ein ordnungsgemäßes Studium in dem betreffenden Semester nicht möglich ist. Die Option der Beantragung eines Urlaubssemesters hat die Klägerin jedoch nicht in Anspruch genommen. Im Übrigen besteht auch im Hinblick auf die Gewährung eines Urlaubssemesters wegen Krankheit gemäß § 17 Abs. 4 Satz 1 Immatrikulationssatzung die zeitliche Vorgabe, die Beurlaubung mit der Rückmeldung, spätestens aber einen Monat nach Beginn der Vorlesungszeit zu beantragen.

2.3. Die Universität W. ist zu Recht davon ausgegangen, dass der mit Schreiben der Klägerin vom 21. Februar 2015 gestellte Härtefallantrag nicht mehr zu berücksichtigen war.

Zunächst dringt der Einwand der Klägerin, sie habe keinen förmlichen Bescheid über die Ablehnung des Härtefallantrags erhalten, nicht durch. Denn die streitgegenständliche Studienordnung für den Studiengang Pharmazie (SO Pharmazie) sieht keine Härtefallregelung vor. Darüber hinaus sind die Ausführungen in der E-Mail von Prof. S. vom 24. Februar 2015 nicht zu beanstanden. Denn der Hinweis der Klägerin auf ihre derzeitige Lebenssituation - zweimaliger Krankenhausaufenthalt der Tochter (26.11.2012 bis 29.11.2012 sowie 26.5.2014 bis 28.5.2014), fehlende familiäre Unterstützung, zahnärztliche Prüfung des Ehemanns, Belastung durch die Vorkommnisse in ihrem Herkunftsland Syrien - ist für die Annahme eines Härtefalls unzureichend. Zwar ist es möglich, dass der Prüfungsausschuss dem Prüfling eine weitere, von der Prüfungsordnung nicht vorgesehene Wiederholungsmöglichkeit einräumt (vgl. Niehues/Fischer/Jeremias, Prüfungsrecht, 6. Aufl. 2014, Rn. 771). Gleichwohl unterliegt die Annahme eines Härtefalls engen Voraussetzungen. Schließlich ist zu berücksichtigen, dass die Annahme eines Härtefalls eine Ausnahme von der in der Prüfungsordnung vorgegebenen Anzahl der Wiederholungsversuche darstellt. Die Bejahung eines Härtefalles erfordert dementsprechend, dass der Misserfolg des Prüflings bei der vorausgegangenen Wiederholungsprüfung auf außergewöhnlichen, beispielsweise sein Leistungsvermögen erheblich beeinträchtigenden Umständen beruhte (HessVGH, B. v. 8.2.1989 - 6 CG 4046/88; VG Frankfurt, U.v. 26.8.2008 - 12 K 180/08.F - juris). Dementsprechend können allgemeine Prüfungsängste oder Dauerleiden bzw. andere entsprechend fortdauernde persönliche Belastungen keinen Härtefall begründen (vgl. Zimmerling/Brehm, Prüfungsrecht, 3. Aufl. 2007, Rn. 63; s.a. OVG Rheinland-Pfalz, B. v. 10.6.2010 - 10 D 10529/10 - juris; s. a. VG Karlsruhe, B.v. 24.6.1999 - 7 K 1605/99 - n. v., wonach ein „unerwarteter Schicksalsschlag“ erforderlich ist, der aus dem Rahmen gewöhnlicher privater Konfliktsituationen deutlich herausfällt). Vorliegend ist die familiäre Situation der Klägerin einschließlich der Vorkommnisse in ihrem Herkunftsland für einen Härtefallgrund unzureichend, denn es handelt sich um eine kontinuierliche persönliche Belastung, die sich noch im Rahmen von gewöhnlichen privaten Konfliktsituationen bewegt. Auch war seit den Krankenhausaufenthalten der Tochter zum Prüfungszeitpunkt bereits ein erheblicher Zeitraum vergangen. Des Weiteren verfügt die Universität W. über zahlreiche Hilfsangebote für Studierende mit Kind. Es sind keine Umstände ersichtlich, die einer diesbezüglichen Inanspruchnahme entgegengestanden hätten.

Nach alledem war die Klage abzuweisen.

3. Die Kostenentscheidung folgt aus § 154 Abs. 1 VwGO.

4. Die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit beruht auf § 167 VwGO i. V. m. § 708 Nr. 11, § 711 ZPO.

Rechtsmittelbelehrung:

Gegen diesen Gerichtsbescheid steht den Beteiligten die Berufung zu, wenn sie vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zugelassen wird. Die Zulassung der Berufung ist innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Gerichtsbescheids beim Bayerischen Verwaltungsgericht Würzburg,

Hausanschrift: Burkarderstraße 26, 97082 Würzburg, oder

Postfachanschrift: Postfach 11 02 65, 97029 Würzburg,

schriftlich zu beantragen. Hierfür besteht Vertretungszwang.

Der Antrag muss den angefochtenen Gerichtsbescheid bezeichnen. Innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollständigen Gerichtsbescheids sind die Gründe darzulegen, aus denen die Berufung zuzulassen ist; die Begründung ist, soweit sie nicht bereits mit dem Antrag vorgelegt worden ist, beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof

Hausanschrift in München: Ludwigstraße 23, 80539 München, oder

Postfachanschrift in München: Postfach 34 01 48, 80098 München,

Hausanschrift in Ansbach: Montgelasplatz 1, 91522 Ansbach,

einzureichen.

Die Berufung ist nur zuzulassen, wenn

1. ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Gerichtsbescheids bestehen,

2. die Rechtssache besondere tatsächliche oder rechtliche Schwierigkeiten aufweist,

3. die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,

4. der Gerichtsbescheid von einer Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs, des Bundesverwaltungsgerichts, des gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder

5. wenn ein der Beurteilung des Berufungsgerichts unterliegender Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.

Vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof müssen sich die Beteiligten durch einen Prozessbevollmächtigten vertreten lassen. Dies gilt auch für Prozesshandlungen, durch die ein Verfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingeleitet wird. Als Bevollmächtigte sind Rechtsanwälte, Rechtslehrer an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz, der die Befähigung zum Richteramt besitzt, oder die in § 67 Absatz 2 Satz 2 Nr. 3 bis 7 VwGO bezeichneten Personen und Organisationen zugelassen. Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse können sich auch durch eigene Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt oder durch Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt anderer Behörden oder juristischer Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse vertreten lassen.

Der Antragsschrift sollen 4 Abschriften beigefügt werden.

Anstelle der Zulassung der Berufung können die Beteiligten innerhalb eines Monats nach Zustellung des Gerichtsbescheids beim Bayerischen Verwaltungsgericht Würzburg,

Hausanschrift: Burkarderstraße 26, 97082 Würzburg, oder

Postfachanschrift: Postfach 11 02 65, 97029 Würzburg,

schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten mündliche Verhandlung beantragen.

Wird von beiden Rechtsbehelfen Gebrauch gemacht, findet mündliche Verhandlung statt.

Dem Antrag eines Beteiligten sollen jeweils 4 Abschriften beigefügt werden.

Beschluss:

Der Streitwert wird auf 5.000,00 Euro festgesetzt.

Gründe:

Die Streitwertfestsetzung beruht auf § 52 Abs. 1 GKG i. V. m. Nr. 18.1 Streitwertkatalog für die Verwaltungsgerichtsbarkeit.

Rechtsmittelbelehrung:

Gegen diesen Beschluss steht den Beteiligten die Beschwerde an den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zu, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes 200,00 EUR übersteigt oder die Beschwerde zugelassen wurde.

Für die Streitwertbeschwerde besteht kein Vertretungszwang.

Die Beschwerde ist innerhalb von sechs Monaten, nachdem die Entscheidung in der Hauptsache Rechtskraft erlangt oder das Verfahren sich anderweitig erledigt hat, beim Bayerischen Verwaltungsgericht Würzburg,

Hausanschrift: Burkarderstraße 26, 97082 Würzburg, oder

Postfachanschrift: Postfach 11 02 65, 97029 Würzburg,

schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle einzulegen.

Ist der Streitwert später als einen Monat vor Ablauf dieser Frist festgesetzt worden, kann die Beschwerde auch noch innerhalb eines Monats nach Zustellung oder formloser Mitteilung des Festsetzungsbeschlusses eingelegt werden. Im Fall der formlosen Mitteilung gilt der Beschluss mit dem dritten Tage nach Aufgabe zur Post als bekannt gemacht.

Der Beschwerdeschrift sollen 4 Abschriften beigefügt werden.

ra.de-Urteilsbesprechung zu {{shorttitle}}
{{count_recursive}} Urteilsbesprechungen zu {{shorttitle}}

11 Referenzen - Gesetze

moreResultsText

{{title}} zitiert {{count_recursive}} §§.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, we

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag au

Für vorläufig vollstreckbar ohne Sicherheitsleistung sind zu erklären:1.Urteile, die auf Grund eines Anerkenntnisses oder eines Verzichts ergehen;2.Versäumnisurteile und Urteile nach Lage der Akten gegen die säumige Partei gemäß § 331a;3.Urteile, dur

(1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs. (2) Urteile auf Anfechtungs- und Verpflichtungskl
3 Referenzen - Urteile
{{Doctitle}} zitiert oder wird zitiert von {{count_recursive}} Urteil(en).

published on 25/11/2015 00:00

Gründe Bayerisches Verwaltungsgericht Würzburg W 2 K 15.382 Im Namen des Volkes Gerichtsbescheid vom 25. November 2015 2. Kammer Sachgebiets-Nr: 220 Hauptpunkte: Exmatrikulation; endgültiges Nichtbestehen;
{{Doctitle}} zitiert {{count_recursive}} Urteil(e) aus unserer Datenbank.
published on 25/11/2015 00:00

Gründe Bayerisches Verwaltungsgericht Würzburg W 2 K 15.382 Im Namen des Volkes Gerichtsbescheid vom 25. November 2015 2. Kammer Sachgebiets-Nr: 220 Hauptpunkte: Exmatrikulation; endgültiges Nichtbestehen;
published on 23/02/2017 00:00

Tenor 1. Die Klage wird abgewiesen. 2. Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens. Tatbestand Der Kläger begehrt die Zulassung zu einem weiteren Wiederholungsversuch der Modulprüfung „Betriebliches
{{count_recursive}} Urteil(e) in unserer Datenbank zitieren {{Doctitle}}.

Annotations

(1) Das Gericht kann ohne mündliche Verhandlung durch Gerichtsbescheid entscheiden, wenn die Sache keine besonderen Schwierigkeiten tatsächlicher oder rechtlicher Art aufweist und der Sachverhalt geklärt ist. Die Beteiligten sind vorher zu hören. Die Vorschriften über Urteile gelten entsprechend.

(2) Die Beteiligten können innerhalb eines Monats nach Zustellung des Gerichtsbescheids,

1.
Berufung einlegen, wenn sie zugelassen worden ist (§ 124a),
2.
Zulassung der Berufung oder mündliche Verhandlung beantragen; wird von beiden Rechtsbehelfen Gebrauch gemacht, findet mündliche Verhandlung statt,
3.
Revision einlegen, wenn sie zugelassen worden ist,
4.
Nichtzulassungsbeschwerde einlegen oder mündliche Verhandlung beantragen, wenn die Revision nicht zugelassen worden ist; wird von beiden Rechtsbehelfen Gebrauch gemacht, findet mündliche Verhandlung statt,
5.
mündliche Verhandlung beantragen, wenn ein Rechtsmittel nicht gegeben ist.

(3) Der Gerichtsbescheid wirkt als Urteil; wird rechtzeitig mündliche Verhandlung beantragt, gilt er als nicht ergangen.

(4) Wird mündliche Verhandlung beantragt, kann das Gericht in dem Urteil von einer weiteren Darstellung des Tatbestandes und der Entscheidungsgründe absehen, soweit es der Begründung des Gerichtsbescheides folgt und dies in seiner Entscheidung feststellt.

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag auch aussprechen, daß und wie die Verwaltungsbehörde die Vollziehung rückgängig zu machen hat. Dieser Ausspruch ist nur zulässig, wenn die Behörde dazu in der Lage und diese Frage spruchreif ist. Hat sich der Verwaltungsakt vorher durch Zurücknahme oder anders erledigt, so spricht das Gericht auf Antrag durch Urteil aus, daß der Verwaltungsakt rechtswidrig gewesen ist, wenn der Kläger ein berechtigtes Interesse an dieser Feststellung hat.

(2) Begehrt der Kläger die Änderung eines Verwaltungsakts, der einen Geldbetrag festsetzt oder eine darauf bezogene Feststellung trifft, kann das Gericht den Betrag in anderer Höhe festsetzen oder die Feststellung durch eine andere ersetzen. Erfordert die Ermittlung des festzusetzenden oder festzustellenden Betrags einen nicht unerheblichen Aufwand, kann das Gericht die Änderung des Verwaltungsakts durch Angabe der zu Unrecht berücksichtigten oder nicht berücksichtigten tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse so bestimmen, daß die Behörde den Betrag auf Grund der Entscheidung errechnen kann. Die Behörde teilt den Beteiligten das Ergebnis der Neuberechnung unverzüglich formlos mit; nach Rechtskraft der Entscheidung ist der Verwaltungsakt mit dem geänderten Inhalt neu bekanntzugeben.

(3) Hält das Gericht eine weitere Sachaufklärung für erforderlich, kann es, ohne in der Sache selbst zu entscheiden, den Verwaltungsakt und den Widerspruchsbescheid aufheben, soweit nach Art oder Umfang die noch erforderlichen Ermittlungen erheblich sind und die Aufhebung auch unter Berücksichtigung der Belange der Beteiligten sachdienlich ist. Auf Antrag kann das Gericht bis zum Erlaß des neuen Verwaltungsakts eine einstweilige Regelung treffen, insbesondere bestimmen, daß Sicherheiten geleistet werden oder ganz oder zum Teil bestehen bleiben und Leistungen zunächst nicht zurückgewährt werden müssen. Der Beschluß kann jederzeit geändert oder aufgehoben werden. Eine Entscheidung nach Satz 1 kann nur binnen sechs Monaten seit Eingang der Akten der Behörde bei Gericht ergehen.

(4) Kann neben der Aufhebung eines Verwaltungsakts eine Leistung verlangt werden, so ist im gleichen Verfahren auch die Verurteilung zur Leistung zulässig.

(5) Soweit die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, spricht das Gericht die Verpflichtung der Verwaltungsbehörde aus, die beantragte Amtshandlung vorzunehmen, wenn die Sache spruchreif ist. Andernfalls spricht es die Verpflichtung aus, den Kläger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu bescheiden.

(1) Über die Zulassung zu den einzelnen Prüfungsabschnitten entscheidet das Landesprüfungsamt.

(2) Der Antrag auf Zulassung zu einem Prüfungsabschnitt ist schriftlich in der vom Landesprüfungsamt vorgeschriebenen Form zu stellen und muß für den Ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung bis zum 10. Januar oder bis zum 10. Juni dem Landesprüfungsamt zugegangen sein. Der Antrag auf Zulassung zum Zweiten und Dritten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung muß dem Landesprüfungsamt bis zu dem von ihm jeweils bekanntgegebenen Termin zugegangen sein.

(3) Dem Antrag auf Zulassung zum Ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung sind beizufügen

1.
die Geburtsurkunde, bei Verheirateten auch die Eheurkunde,
2.
der Nachweis der Hochschulzugangsberechtigung, bei Zeugnissen, die außerhalb des Geltungsbereiches dieser Verordnung erworben worden sind, auch der Anerkennungsbescheid der zuständigen Behörde,
3.
der Nachweis über die Famulatur (Anlage 7), oder in Fällen des § 3 Abs. 3 die entsprechenden Nachweise,
4.
der Nachweis über ein Studium der Pharmazie von zwei Jahren,
5.
die Bescheinigungen über die regelmäßige und erfolgreiche Teilnahme an den Veranstaltungen zu den in der Anlage 1 zu Buchstaben A bis D angeführten Stoffgebieten nach dem Muster der Anlage 2.
6.
(weggefallen)

(4) Dem Antrag auf Zulassung zum Zweiten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung sind beizufügen

1.
das Zeugnis über das Bestehen des Ersten Abschnitts der Pharmazeutischen Prüfung (Anlage 10),
2.
der Nachweis über ein Studium der Pharmazie von mindestens vier Jahren,
3.
die Bescheinigungen über die regelmäßige und erfolgreiche Teilnahme an den Veranstaltungen zu den in der Anlage 1 zu Buchstaben E bis I angeführten Stoffgebieten nach dem Muster der Anlage 2,
4.
die Bescheinigung über das in Anlage 1 Buchstabe K vorgeschriebene Wahlpflichtfach nach dem Muster der Anlage 3.
5.
(weggefallen)

(5) Dem Antrag auf Zulassung zum Dritten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung sind beizufügen

1.
die Zeugnisse über das Bestehen des Ersten und Zweiten Abschnitts der Pharmazeutischen Prüfung (Anlage 10),
2.
der Nachweis über die praktische Ausbildung (Anlage 5),
3.
der Nachweis über die Teilnahme an den begleitenden Unterrichtsveranstaltungen (Anlage 6).

(6) Soweit die in Absatz 3 Nr. 4 und 5 sowie die in Absatz 4 Nr. 2 bis 4 genannten Nachweise dem Antrag noch nicht beigefügt werden können, sind sie in einer vom Landesprüfungsamt zu bestimmenden Frist nachzureichen. Hat der Prüfungsbewerber bei der Meldung zum Dritten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung die praktische Ausbildung nach § 4 Abs. 1 noch nicht abgeschlossen, so hat er eine vorläufige Bescheinigung des für die Ausbildung Verantwortlichen vorzulegen, aus der hervorgeht, daß er die Ausbildung bis zu dem voraussichtlichen Prüfungstermin abschließen wird. Die endgültige Bescheinigung nach dem Muster der Anlage 5 ist unverzüglich nach Erhalt nachzureichen; sie muß dem Landesprüfungsamt spätestens zum Beginn des Dritten Abschnitts der Pharmazeutischen Prüfung vorliegen.

(7) Sind Anhaltspunkte dafür gegeben, daß beim Prüfungsbewerber ein Grund vorliegt, der zur Versagung der Approbation als Apotheker wegen Fehlens einer der Voraussetzungen des § 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 oder 3 der Bundes-Apothekerordnung führen würde, so kann das Landesprüfungsamt die Vorlage weiterer Unterlagen, insbesondere ärztlicher Zeugnisse oder eines Führungszeugnisses, verlangen. Die besonderen Belange behinderter Prüflinge sind zur Wahrung ihrer Chancengleichheit bei Durchführung der Prüfungen zu berücksichtigen.

(1) Die Anfechtung muss in den Fällen der §§ 119, 120 ohne schuldhaftes Zögern (unverzüglich) erfolgen, nachdem der Anfechtungsberechtigte von dem Anfechtungsgrund Kenntnis erlangt hat. Die einem Abwesenden gegenüber erfolgte Anfechtung gilt als rechtzeitig erfolgt, wenn die Anfechtungserklärung unverzüglich abgesendet worden ist.

(2) Die Anfechtung ist ausgeschlossen, wenn seit der Abgabe der Willenserklärung zehn Jahre verstrichen sind.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.

(1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs.

(2) Urteile auf Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen können nur wegen der Kosten für vorläufig vollstreckbar erklärt werden.

Für vorläufig vollstreckbar ohne Sicherheitsleistung sind zu erklären:

1.
Urteile, die auf Grund eines Anerkenntnisses oder eines Verzichts ergehen;
2.
Versäumnisurteile und Urteile nach Lage der Akten gegen die säumige Partei gemäß § 331a;
3.
Urteile, durch die gemäß § 341 der Einspruch als unzulässig verworfen wird;
4.
Urteile, die im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen werden;
5.
Urteile, die ein Vorbehaltsurteil, das im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen wurde, für vorbehaltlos erklären;
6.
Urteile, durch die Arreste oder einstweilige Verfügungen abgelehnt oder aufgehoben werden;
7.
Urteile in Streitigkeiten zwischen dem Vermieter und dem Mieter oder Untermieter von Wohnräumen oder anderen Räumen oder zwischen dem Mieter und dem Untermieter solcher Räume wegen Überlassung, Benutzung oder Räumung, wegen Fortsetzung des Mietverhältnisses über Wohnraum auf Grund der §§ 574 bis 574b des Bürgerlichen Gesetzbuchs sowie wegen Zurückhaltung der von dem Mieter oder dem Untermieter in die Mieträume eingebrachten Sachen;
8.
Urteile, die die Verpflichtung aussprechen, Unterhalt, Renten wegen Entziehung einer Unterhaltsforderung oder Renten wegen einer Verletzung des Körpers oder der Gesundheit zu entrichten, soweit sich die Verpflichtung auf die Zeit nach der Klageerhebung und auf das ihr vorausgehende letzte Vierteljahr bezieht;
9.
Urteile nach §§ 861, 862 des Bürgerlichen Gesetzbuchs auf Wiedereinräumung des Besitzes oder auf Beseitigung oder Unterlassung einer Besitzstörung;
10.
Berufungsurteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten. Wird die Berufung durch Urteil oder Beschluss gemäß § 522 Absatz 2 zurückgewiesen, ist auszusprechen, dass das angefochtene Urteil ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckbar ist;
11.
andere Urteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten, wenn der Gegenstand der Verurteilung in der Hauptsache 1.250 Euro nicht übersteigt oder wenn nur die Entscheidung über die Kosten vollstreckbar ist und eine Vollstreckung im Wert von nicht mehr als 1.500 Euro ermöglicht.

In den Fällen des § 708 Nr. 4 bis 11 hat das Gericht auszusprechen, dass der Schuldner die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung oder Hinterlegung abwenden darf, wenn nicht der Gläubiger vor der Vollstreckung Sicherheit leistet. § 709 Satz 2 gilt entsprechend, für den Schuldner jedoch mit der Maßgabe, dass Sicherheit in einem bestimmten Verhältnis zur Höhe des auf Grund des Urteils vollstreckbaren Betrages zu leisten ist. Für den Gläubiger gilt § 710 entsprechend.

(1) Die Beteiligten können vor dem Verwaltungsgericht den Rechtsstreit selbst führen.

(2) Die Beteiligten können sich durch einen Rechtsanwalt oder einen Rechtslehrer an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz, der die Befähigung zum Richteramt besitzt, als Bevollmächtigten vertreten lassen. Darüber hinaus sind als Bevollmächtigte vor dem Verwaltungsgericht vertretungsbefugt nur

1.
Beschäftigte des Beteiligten oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens (§ 15 des Aktiengesetzes); Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse können sich auch durch Beschäftigte anderer Behörden oder juristischer Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse vertreten lassen,
2.
volljährige Familienangehörige (§ 15 der Abgabenordnung, § 11 des Lebenspartnerschaftsgesetzes), Personen mit Befähigung zum Richteramt und Streitgenossen, wenn die Vertretung nicht im Zusammenhang mit einer entgeltlichen Tätigkeit steht,
3.
Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer, Personen und Vereinigungen im Sinne der §§ 3a und 3c des Steuerberatungsgesetzes im Rahmen ihrer Befugnisse nach § 3a des Steuerberatungsgesetzes, zu beschränkter geschäftsmäßiger Hilfeleistung in Steuersachen nach den §§ 3d und 3e des Steuerberatungsgesetzes berechtigte Personen im Rahmen dieser Befugnisse sowie Gesellschaften im Sinne des § 3 Satz 1 Nummer 2 und 3 des Steuerberatungsgesetzes, die durch Personen im Sinne des § 3 Satz 2 des Steuerberatungsgesetzes handeln, in Abgabenangelegenheiten,
3a.
Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer, Personen und Vereinigungen im Sinne der §§ 3a und 3c des Steuerberatungsgesetzes im Rahmen ihrer Befugnisse nach § 3a des Steuerberatungsgesetzes, zu beschränkter geschäftsmäßiger Hilfeleistung in Steuersachen nach den §§ 3d und 3e des Steuerberatungsgesetzes berechtigte Personen im Rahmen dieser Befugnisse sowie Gesellschaften im Sinne des § 3 Satz 1 Nummer 2 und 3 des Steuerberatungsgesetzes, die durch Personen im Sinne des § 3 Satz 2 des Steuerberatungsgesetzes handeln, in Angelegenheiten finanzieller Hilfeleistungen im Rahmen staatlicher Hilfsprogramme zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie, wenn und soweit diese Hilfsprogramme eine Einbeziehung der Genannten als prüfende Dritte vorsehen,
4.
berufsständische Vereinigungen der Landwirtschaft für ihre Mitglieder,
5.
Gewerkschaften und Vereinigungen von Arbeitgebern sowie Zusammenschlüsse solcher Verbände für ihre Mitglieder oder für andere Verbände oder Zusammenschlüsse mit vergleichbarer Ausrichtung und deren Mitglieder,
6.
Vereinigungen, deren satzungsgemäße Aufgaben die gemeinschaftliche Interessenvertretung, die Beratung und Vertretung der Leistungsempfänger nach dem sozialen Entschädigungsrecht oder der behinderten Menschen wesentlich umfassen und die unter Berücksichtigung von Art und Umfang ihrer Tätigkeit sowie ihres Mitgliederkreises die Gewähr für eine sachkundige Prozessvertretung bieten, für ihre Mitglieder in Angelegenheiten der Kriegsopferfürsorge und des Schwerbehindertenrechts sowie der damit im Zusammenhang stehenden Angelegenheiten,
7.
juristische Personen, deren Anteile sämtlich im wirtschaftlichen Eigentum einer der in den Nummern 5 und 6 bezeichneten Organisationen stehen, wenn die juristische Person ausschließlich die Rechtsberatung und Prozessvertretung dieser Organisation und ihrer Mitglieder oder anderer Verbände oder Zusammenschlüsse mit vergleichbarer Ausrichtung und deren Mitglieder entsprechend deren Satzung durchführt, und wenn die Organisation für die Tätigkeit der Bevollmächtigten haftet.
Bevollmächtigte, die keine natürlichen Personen sind, handeln durch ihre Organe und mit der Prozessvertretung beauftragten Vertreter.

(3) Das Gericht weist Bevollmächtigte, die nicht nach Maßgabe des Absatzes 2 vertretungsbefugt sind, durch unanfechtbaren Beschluss zurück. Prozesshandlungen eines nicht vertretungsbefugten Bevollmächtigten und Zustellungen oder Mitteilungen an diesen Bevollmächtigten sind bis zu seiner Zurückweisung wirksam. Das Gericht kann den in Absatz 2 Satz 2 Nr. 1 und 2 bezeichneten Bevollmächtigten durch unanfechtbaren Beschluss die weitere Vertretung untersagen, wenn sie nicht in der Lage sind, das Sach- und Streitverhältnis sachgerecht darzustellen.

(4) Vor dem Bundesverwaltungsgericht und dem Oberverwaltungsgericht müssen sich die Beteiligten, außer im Prozesskostenhilfeverfahren, durch Prozessbevollmächtigte vertreten lassen. Dies gilt auch für Prozesshandlungen, durch die ein Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht oder einem Oberverwaltungsgericht eingeleitet wird. Als Bevollmächtigte sind nur die in Absatz 2 Satz 1 bezeichneten Personen zugelassen. Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse können sich durch eigene Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt oder durch Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt anderer Behörden oder juristischer Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse vertreten lassen. Vor dem Bundesverwaltungsgericht sind auch die in Absatz 2 Satz 2 Nr. 5 bezeichneten Organisationen einschließlich der von ihnen gebildeten juristischen Personen gemäß Absatz 2 Satz 2 Nr. 7 als Bevollmächtigte zugelassen, jedoch nur in Angelegenheiten, die Rechtsverhältnisse im Sinne des § 52 Nr. 4 betreffen, in Personalvertretungsangelegenheiten und in Angelegenheiten, die in einem Zusammenhang mit einem gegenwärtigen oder früheren Arbeitsverhältnis von Arbeitnehmern im Sinne des § 5 des Arbeitsgerichtsgesetzes stehen, einschließlich Prüfungsangelegenheiten. Die in Satz 5 genannten Bevollmächtigten müssen durch Personen mit der Befähigung zum Richteramt handeln. Vor dem Oberverwaltungsgericht sind auch die in Absatz 2 Satz 2 Nr. 3 bis 7 bezeichneten Personen und Organisationen als Bevollmächtigte zugelassen. Ein Beteiligter, der nach Maßgabe der Sätze 3, 5 und 7 zur Vertretung berechtigt ist, kann sich selbst vertreten.

(5) Richter dürfen nicht als Bevollmächtigte vor dem Gericht auftreten, dem sie angehören. Ehrenamtliche Richter dürfen, außer in den Fällen des Absatzes 2 Satz 2 Nr. 1, nicht vor einem Spruchkörper auftreten, dem sie angehören. Absatz 3 Satz 1 und 2 gilt entsprechend.

(6) Die Vollmacht ist schriftlich zu den Gerichtsakten einzureichen. Sie kann nachgereicht werden; hierfür kann das Gericht eine Frist bestimmen. Der Mangel der Vollmacht kann in jeder Lage des Verfahrens geltend gemacht werden. Das Gericht hat den Mangel der Vollmacht von Amts wegen zu berücksichtigen, wenn nicht als Bevollmächtigter ein Rechtsanwalt auftritt. Ist ein Bevollmächtigter bestellt, sind die Zustellungen oder Mitteilungen des Gerichts an ihn zu richten.

(7) In der Verhandlung können die Beteiligten mit Beiständen erscheinen. Beistand kann sein, wer in Verfahren, in denen die Beteiligten den Rechtsstreit selbst führen können, als Bevollmächtigter zur Vertretung in der Verhandlung befugt ist. Das Gericht kann andere Personen als Beistand zulassen, wenn dies sachdienlich ist und hierfür nach den Umständen des Einzelfalls ein Bedürfnis besteht. Absatz 3 Satz 1 und 3 und Absatz 5 gelten entsprechend. Das von dem Beistand Vorgetragene gilt als von dem Beteiligten vorgebracht, soweit es nicht von diesem sofort widerrufen oder berichtigt wird.

(1) In Verfahren vor den Gerichten der Verwaltungs-, Finanz- und Sozialgerichtsbarkeit ist, soweit nichts anderes bestimmt ist, der Streitwert nach der sich aus dem Antrag des Klägers für ihn ergebenden Bedeutung der Sache nach Ermessen zu bestimmen.

(2) Bietet der Sach- und Streitstand für die Bestimmung des Streitwerts keine genügenden Anhaltspunkte, ist ein Streitwert von 5 000 Euro anzunehmen.

(3) Betrifft der Antrag des Klägers eine bezifferte Geldleistung oder einen hierauf bezogenen Verwaltungsakt, ist deren Höhe maßgebend. Hat der Antrag des Klägers offensichtlich absehbare Auswirkungen auf künftige Geldleistungen oder auf noch zu erlassende, auf derartige Geldleistungen bezogene Verwaltungsakte, ist die Höhe des sich aus Satz 1 ergebenden Streitwerts um den Betrag der offensichtlich absehbaren zukünftigen Auswirkungen für den Kläger anzuheben, wobei die Summe das Dreifache des Werts nach Satz 1 nicht übersteigen darf. In Verfahren in Kindergeldangelegenheiten vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit ist § 42 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 3 entsprechend anzuwenden; an die Stelle des dreifachen Jahresbetrags tritt der einfache Jahresbetrag.

(4) In Verfahren

1.
vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit, mit Ausnahme der Verfahren nach § 155 Satz 2 der Finanzgerichtsordnung und der Verfahren in Kindergeldangelegenheiten, darf der Streitwert nicht unter 1 500 Euro,
2.
vor den Gerichten der Sozialgerichtsbarkeit und bei Rechtsstreitigkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz nicht über 2 500 000 Euro,
3.
vor den Gerichten der Verwaltungsgerichtsbarkeit über Ansprüche nach dem Vermögensgesetz nicht über 500 000 Euro und
4.
bei Rechtsstreitigkeiten nach § 36 Absatz 6 Satz 1 des Pflegeberufegesetzes nicht über 1 500 000 Euro
angenommen werden.

(5) Solange in Verfahren vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit der Wert nicht festgesetzt ist und sich der nach den Absätzen 3 und 4 Nummer 1 maßgebende Wert auch nicht unmittelbar aus den gerichtlichen Verfahrensakten ergibt, sind die Gebühren vorläufig nach dem in Absatz 4 Nummer 1 bestimmten Mindestwert zu bemessen.

(6) In Verfahren, die die Begründung, die Umwandlung, das Bestehen, das Nichtbestehen oder die Beendigung eines besoldeten öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses betreffen, ist Streitwert

1.
die Summe der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen, wenn Gegenstand des Verfahrens ein Dienst- oder Amtsverhältnis auf Lebenszeit ist,
2.
im Übrigen die Hälfte der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen.
Maßgebend für die Berechnung ist das laufende Kalenderjahr. Bezügebestandteile, die vom Familienstand oder von Unterhaltsverpflichtungen abhängig sind, bleiben außer Betracht. Betrifft das Verfahren die Verleihung eines anderen Amts oder den Zeitpunkt einer Versetzung in den Ruhestand, ist Streitwert die Hälfte des sich nach den Sätzen 1 bis 3 ergebenden Betrags.

(7) Ist mit einem in Verfahren nach Absatz 6 verfolgten Klagebegehren ein aus ihm hergeleiteter vermögensrechtlicher Anspruch verbunden, ist nur ein Klagebegehren, und zwar das wertmäßig höhere, maßgebend.

(8) Dem Kläger steht gleich, wer sonst das Verfahren des ersten Rechtszugs beantragt hat.