Landgericht Nürnberg-Fürth Schlussurteil, 28. Okt. 2016 - 8 O 8282/15

published on 28.10.2016 00:00
Landgericht Nürnberg-Fürth Schlussurteil, 28. Okt. 2016 - 8 O 8282/15
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Tenor

1. Die Klage wird abgewiesen.

2. Die Klägerin und der Beklagte zu 1) tragen die Gerichtskosten je zur Hälfte. Die Klägerin trägt die außergerichtlichen Kosten der Beklagten zu 2). Der Beklagte zu 1) trägt die außergerichtlichen Kosten der Klägerin. Im übrigen haben die Parteien ihre Kosten selbst zu tragen.

3. Das Urteil ist für die Klägerin vorläufig vollstreckbar. Der Beklagte zu 1) kann die Vollstreckung der Klägerin durch Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des aufgrund des Urteils vollstreckbaren Betrags abwenden, wenn nicht die Klägerin vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 110 % des zu vollstreckenden Betrags leistet.

Das Urteil ist für die Beklagte zu 2) gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrags vorläufig vollstreckbar.

Beschluss

Der Streitwert wird auf 9.362,54 € festgesetzt.

Tatbestand

Die Parteien streiten noch zur Frage, ob die Beklagte zu 2) für die durch den Beklagten zu 1) erfolgte Beschädigung eines Fahrzeugs haftet.

Die Klägerin, ein Autovermietungsunternehmen, erhielt das streitgegenständliche Fahrzeug mit dem amtlichen Kennzeichen ... von der Eigentümerin, der ... aufgrund eines Nutzungsvertrags. Dieses Fahrzeug vermietete die Klägerin ihrerseits seit Mai 2013 an die ... Das Fahrzeug wurde hierbei vom Geschäftsführer der ... dem Zeugen ... genutzt. In der Schadensnacht vom 03. auf den 04.05.2013 mietete die ... ein Zimmer bei der Beklagten zu 2), die ein 5- Sterne Hotel betreibt, wobei der Zeuge ... im Hause der Beklagten zu 2) übernachtete.

Der Beklagte zu 1) ist aufgrund eines zwischen der Beklagten zu 2) und der ... bestehenden Dienstleistungsvertrags für die Beklagte zu 2) im Rahmen des nächtlichen Empfangs- und Rezeptionsdiensts tätig. Der Zeuge ... hinterließ am 04.05.2013 gegen 1:30 Uhr den Fahrzeugschlüssel an der Rezeption des von der Beklagten zu 2) betriebenen Hotels. Der Dienst habende Beklagte zu 1) beschädigte gegen 4 Uhr das klägerische Fahrzeug im Rahmen einer unerlaubten Schwarzfahrt, wobei am Fahrzeug ein Schaden in Höhe von 6.050,92 € netto sowie eine Wertminderung in Höhe von 2.400 € entstand. Desweiteren macht die Klägerin mit der vorliegenden Klage Sachverständigenkosten in Höhe von 886,62 €, eine Unkostenpauschale in Höhe von 25 €, ein Pauschalhonorar für Akteneinsicht in Höhe von 25 € und eine Aktenversendungspauschale in Höhe von 12 € geltend. Die ... trat ihre Ansprüche gegen die Beklagten an die Klägerin ab (Anlage K 4).

Die Klägerin hat mit Schreiben vom 19.08.2013 unter Fristsetzung zum 02.09.2013 Ansprüche gegenüber den Beklagten geltend gemacht. Mit Schreiben vom 02.09.2013 wies die Beklagte zu 2) die klägerischen Ansprüche zurück.

Die Klägerin behauptet, dass der Parkservice zum Standardservice des beklagten 5- Sterne Hotels gehöre. Die Klägerin meint, dass sie von der ... ermächtigt sei, die Rechte der Eigentümerin im eigenen Namen Dritten gegenüber geltend zu machen.

Eine Verteidigungsanzeige seitens des Beklagten zu 1) war nicht eingegangen, weshalb gegen diesen am 27.04.2016 Teil-Versäumnisurteil erlassen worden war. Die Beklagte zu 2) war dem Beklagten zu 1) im Wege der Nebenintervention beigetreten und hatte Einspruch gegen das Teil-Versäumnisurteil aufgrund der dortigen Kostenentscheidung eingelegt. Infolge der am 02.06.2016 erfolgten Berichtigung, hatte die Beklagte zu 2) mit Schriftsatz vom 15.07.2016 den Einspruch zurückgenommen.

Die Klägerin beantragt zuletzt:

Die Beklagte zu 2) wird verurteilt, an die Klägerin als Gesamtschuldner EUR 9.362,54 nebst Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssatz beginnend mit dem 22.09.2013 sowie vorgerichtliche Kosten in Höhe von EUR 37,00 zu zahlen.

Die Beklagte zu 2) beantragt:

Die Klage wird abgewiesen.

Die Beklagte zu 2) behauptet, dass sie grundsätzlich keinen Parkservice anbieten würde und der Beklagte zu 1) lediglich im Rahmen des Empfangsdienstes tätig wäre. Auch habe sie keine Kenntnis davon gehabt, dass der Beklagte zu 1) keinen Führerschein besitze. Die Beklagte zu 2) bestreitet, dass der Zeuge ... das Fahrzeug im Rahmen des geschlossenen Mietvertrags an Dritte habe überlassen dürfen. Die Beklagte zu 2) bestreitet die Aktivlegitimation der Klägerin hinsichtlich der der ... zustehenden Ansprüche.

Für die Einzelheiten des Parteivorbringens wird auf die gewechselten Schriftsätze und auf das Protokoll der mündlichen Verhandlung vom 23.09.2016 Bezug genommen. Die Akte der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Az: 706 Js 67394/13 wurde beigezogen. Das Gericht hat Beweis erhoben durch uneidliche Vernehmung des Zeugen ... Auf das Protokoll der mündlichen Verhandlung wird verwiesen.

Zur Ergänzung des Tatbestands wird auf die zwischen den Parteien gewechselten Schriftsätze samt Anlagen verwiesen.

Gründe

A. Die zulässige Klage ist gegenüber der Beklagten zu 2) unbegründet. Die Klägerin kann keine Zahlung von der Beklagten zu 2) verlangen.

I. Der Klägerin stehen keine Schadensersatzansprüche aufgrund der Nebenpflichtverletzung aus dem zwischen dem Zeugen ... und der Beklagten zu 2) geschlossenen Beherbergungsvertrags, für den als gemischter Vertrag keine eigene Rechtsgrundlage besteht (Palandt/Sprau, Einf. v. § 701 BGB, Rn. 3), zu. Die ursprünglich dem Zeugen ... als Geschäftsführer der ... zustehenden Ansprüche wurden durch eine wirksame Abtretungserklärung an die Klägerin abgetreten (Anlage K 4).

Auch ist die Klägerin in Folge der als Anlage K 1 vorgelegten Ermächtigung aktivlegitimiert. Ausweislich des vorliegenden Dokuments wurde die Klägerin ermächtigt die der ... als Eigentümerin gegenüber Dritten zustehenden Ansprüche in eigenem Namen geltend zu machen und Zahlung an sich selbst zu verlangen, woraus sich die Aktivlegitimation der Klägerin ergibt.

Somit kann die Klägerin die ursprünglich der ... aus dem geschlossenen Beherbergungsvertrag zustehenden Ansprüche, die bei der Beschädigung des Eigentums der ... entstanden sind, geltend machen.

II. Es liegt zwar eine Verletzung einer sich aus dem Beherbergungsvertrag ergebenden Nebenpflicht vor, die Beklagte zu 2) muss sich diese aber nicht gem. § 278 BGB zurechnen lassen.

1. Die Beklagte zu 2) stand mit dem Zeugen ... über dessen Beherbergungsvertrag in einem vertraglichen Verhältnis, wobei sie sich zur Erfüllung ihrer Vertragspflichten des Beklagten zu 1) bediente. Unproblematisch sind die von der Beklagten zu 2) eingesetzten Mitarbeiter, deren sie sich zur Erfüllung ihrer sich aus dem geschlossenen Vertrag ergebenden Verpflichtung bedient, als deren Erfüllungsgehilfen zu qualifizieren. Denn Erfüllungsgehilfe ist grundsätzlich, wer nach den rein tatsächlichen Umständen mit dem Willen des Schuldners bei der Erfüllung einer diesem obliegenden Verbindlichkeit als seine Hilfsperson tätig wird (BGH 13, 113; 98, 334; 100,122; 152, 383; st.Rspr.).

2. Im Zusammenhang mit diesem Vertrag muss sich die Beklagte zu 2) die durch ihren Mitarbeiter begangene Pflichtverletzung gem. § 278 BGB zwar grundsätzlich zurechnen lassen, vorliegend scheitert die Zurechnung jedoch an der selbstständigen unerlaubten Handlung des Beklagten zu 1). Gem. § 278 BGB hat der Schuldner für schuldhaftes Verhalten einer Hilfsperson einzustehen, soweit es in einem unmittelbaren sachlichen Zusammenhang mit den Aufgaben steht, die ihr im Hinblick auf die Vertragserfüllung zugewiesen waren (BGH, Urteil vom 21. Januar 1999, Az: III ZR 289/97).

3. Das Gericht ist aufgrund der durchgeführten Beweisaufnahme der Auffassung, dass seitens der Beklagten zu 2) ein Parkservice für Hotelgäste angeboten wird, auch wenn von keiner der beiden Parteien der maßgebliche Vertrag vorgelegt worden war, obwohl dies den Parteien mit richterlicher Verfügung vom 13.07.2016 aufgegeben worden war.

(a) Der Zeuge ... gab an, dass er regelmäßig, ungefähr 10- bis 15-mal im Jahr, im ... übernachte. Er konnte weiter sagen, dass immer wenn er im Hotel übernachtet auch nachts dort ein Parkservice angeboten wird. Nach seinen Angaben war es bis zum streitgegenständlichen Unfall üblich, dass „man die Schlüssel an der Rezeption abgibt und das Auto für einen geparkt wird“.

(b) Das Gericht verkennt hierbei nicht, dass der Zeuge ... auch ein Eigeninteresse am Ausgang des Rechtsstreits haben könnte, da er ursprünglich den Vertrag mit der Beklagten zu 2) geschlossen hatte. Auch war das beschädigte Fahrzeug vom Zeugen ... als Geschäftsführer der ... bei der Klägerin gemietet worden, sodass der Zeuge ... auch diesbezüglich ein Eigeninteresse verfolgen könnte. Das Gericht hat jedoch keine Anhaltspunkte an den Aussagen des Zeugen ... zu zweifeln. Dieser gab das Geschehen umfassend wieder und konnte sich selbst an Details noch erinnern, obwohl bereits eine erhebliche Zeitspanne vergangen war. Hierzu führte er aus, dass der streitgegenständliche Vorfall der „Gag in meiner Branche“ gewesen und ihm daher noch sehr gut in Erinnerung gewesen sei. Auch aufgrund des besonnenen und gewissenhaften persönlichen Eindrucks des Gerichts vom Zeugen ... vermag das Gericht seinen Angaben Glauben zu schenken.

(c) Eine solche Einschätzung vermag das Gericht auch aus den Gesamtumständen zu gewinnen. Denn zwischen den Parteien ist unstreitig, dass es sich um ein 5- Sterne-Hotel handelt, bei dem ein solcher Service durchaus möglich schient – anders als beispielsweise in einem 2- Sterne-Hotel. Da der Zeuge angegeben hat, ungefähr einmal monatlich in diesem Hotel zu übernachten und dass sodann sein Fahrzeug immer umgeparkt worden sei, so ist davon auszugehen, dass ein entsprechender Parkservice als „Service des Hauses“ angeboten wird.

4. Dennoch scheidet eine Haftung der Beklagten zu 2) aus, da der Parkservice zwar grundsätzlich von der Beklagten zu 2) angeboten wird, der Parkservice jedoch nicht zu dem Aufgabenbereich gehört, zu dem der Beklagte zu 1) von der Beklagten zu 2) bestimmt worden ist (vgl. BGH, NJW 1965, 1709).

a) Denn wie sich aus dem als Anlage B 1 vorgelegten Vertrag ergibt, war der Beklagte zu 1) zwar von der Beklagten zu 2) für Empfangs- und Rezeptionsdienste sowie Telefondienste eingesetzt worden, dass hierzu aber auch das Parken der Fahrzeuge gehören würde, lässt sich dem maßgeblichen Vertrag nicht entnehmen. Denn als Empfangs- und Rezeptionsdienst lässt sich das Begrüßen der Gäste und die Übergabe der Schlüssel fassen, jedoch nicht das Parken der Fahrzeuge. Dies muss vor allem vor dem Hintergrund gelten, dass das Hotel der Beklagten zu 2) auch unmittelbar vor dem Eingang über verschiedene Parkplätze verfügt und somit ein Wegfahren zur Nachtzeit nicht erforderlich wäre. Als reiner Empfangsdienst kann daher die bedeutsame Aufgabe des Parkens von möglicherweise auch luxuriösen Fahrzeugen nicht gesehen werden. Die „Gestellung von Empfangs-, Rezeptions- und Telefondienst“ zeigt vielmehr, dass für die Beklagte zu 2) die reine Anwesenheit einer Empfangsperson bei Ankunft der Gäste maßgeblich war. Weiterführende Tätigkeiten waren gerade nicht Inhalt des Vertrags mit der ... weshalb der Parkservice nicht als in den Aufgabenbereich des Beklagten zu 1) fallend angesehen werden kann. Deshalb war der von der Beklagten zu 2) binnen nachgelassener Schriftsatzfrist benannte Zeuge nicht mehr zu hören. Zwar war der Beklagte zu 1) möglicherweise im Rahmen der Rezeptionstätigkeit mit der Verwahrung der Fahrzeugschlüssel beauftragt. Jedoch ist davon auszugehen, dass das Gelangen an den Fahrzeugschlüssel dem Beklagten zu 1) aufgrund seiner Tätigkeit möglich war, die aber lediglich einen äußeren Zusammenhang mit seiner Rezeptionistentätigkeit darstellt. Da der Beklagte zu 1) nach Auffassung des Gerichts nicht durch die Beklagte zu 2) zum Parken der Fahrzeuge bestellt worden war, scheidet eine Zurechnung gem. § 278 BGB aus.

b) Auch konnte der Zeuge ... nicht angeben, dass die Durchführung des Parkservice auch in dem vom Beklagten zu 1) durchzuführenden Aufgabenbereich gehört. Insoweit war keine Kommunikation zwischen dem Beklagten zu 1) und dem Zeugen ... über das Verbringen des Fahrzeugs erfolgt (anders BGH, NJW 1965, 1709). Auch konnte der Zeuge nicht angeben, wann und von wem das Fahrzeug bei seinen früheren Aufenthalten bei der Beklagten zu 2) umgeparkt wurde. Er konnte nur angeben, dass das Fahrzeug bei seiner Abreise stets umgeparkt worden war. Soweit der Klägervertreter innerhalb einer nicht nachgelassenen Schriftsatzfrist auf die Aussage des Beklagten zu 1) verweist, vermag dies für den hiesigen Rechtsstreit keine Bindung zu bewirken. Denn die Erkenntnisse des Strafverfahrens binden das Zivilgericht nicht, dieses hat seine Überzeugung aus eigener Würdigung der vorgelegten Beweise zu gewinnen (BGH, NJW-RR 2005, 1024; BGH, NJW-RR 2013, 9).

c) Insoweit ist zu berücksichtigen, dass die Beschädigung aufgrund einer vorsätzlichen Agitation des Mitarbeiters der Beklagten zu 2) ausgeübt worden waren, der das Fahrzeug für eine Schwarzfahrt nutzte. Maßgeblich ist dabei, dass die Verfehlung des Mitarbeiters eine selbstständige unerlaubte Handlung darstellt, die mit der Vertragserfüllung nur in äußerem Zusammenhang steht und nicht in den alleinigen Umkreis desjenigen Aufgabenbereichs gehört, für dessen Wahrnehmung der Mitarbeiter letztlich von der Beklagten bestimmt worden war. Nur wenn die Tätigkeit in den Aufgabenkreis des Beklagten zu 1) fallen würde, würde die Beklagte zu 2) auch für strafbares Verhalten der von ihr eingesetzten Hilfspersonen zu haften. Das gilt selbst dann, wenn diese seinen Weisungen oder Interessen vorsätzlich zuwiderhandeln (Palandt/Grüneberg, § 278 BGB, Rn. 20 m.w.N.).

d) Somit kann festgestellt werden, dass der Mitarbeiter nur bei Gelegenheit der ihm von der Beklagten zu 2) übertragenen Tätigkeit die Beschädigung des Fahrzeugs verübt hat und kein innerer Zusammenhang mit der ihm übertragenen Aufgabe bestand (BGH, VersR 1981, 732). Der Beklagte zu 1) beging die Schwarzfahrt und somit die Beschädigung des Fahrzeugs nicht im Rahmen der ihm zugewiesenen Rezeptionstätigkeit und somit nicht „in Erfüllung“, sondern nur nur „bei Gelegenheit“ weshalb eine Haftung der Beklagten zu 2) auscheidet.

II. Der Klägerin steht auch kein Schadensersatzanspruch gegen die Beklagte zu 2) gem. § 701 II Nr. 1 BGB zu. Denn auch wenn es sich bei dem auf dem Hotelgelände geparkten Fahrzeug um eine eingebrachte Sache im Sinne des § 701 II Nr. 1 BGB handelt, so scheitert die Haftung der Beklagten zu 2) an dem in Abs. IV normierten Haftungsausschluss. Dieser sieht vor, dass die Ersatzpflicht sich nicht auf Fahrzeuge erstreckt, weshalb die Klägerin keine Zahlung für die Beschädigung des Fahrzeugs verlangen kann.

III. Auch ein Anspruch nach § 831 BGB kommt nicht in Betracht, da der Beklagte zu 1) nicht Verrichtungsgehilfe der Beklagten zu 2) war. Denn der Beklagte zu 1) war der Beklagten zu 2) durch den als Anlage B 1 vorgelegten Dienstleistungsvertrag überlassen worden. In einem solchen Verhältnis haftet der entleihende Unternehmer nur, wenn der verleihende Arbeitgeber keinen Einfluss auf die konkrete Verrichtung nehmen konnte, weil der Arbeitnehmer in das entleihende Unternehmen eingegliedert war (Palandt/Sprau, § 831 BGB, Rn. 6). Wie sich aus dem Vertrag ergibt, trägt die ... die unternehmerische Eigenverantwortung für das eingesetzte Personal und übt das alleinige Weisungsrecht aus. Von einer Eingliederung des Beklagten zu 1) in den Betrieb der Beklagten zu 2) ist aufgrund der alleine der ... obliegenden Weisungsmöglichkeit nicht auszugehen, weshalb dieser nicht als Verrichtungsgehilfe der Beklagten zu 2) anzusehen ist. Eine Haftung käme daher letztlich zwar gegenüber der ..., nicht aber gegenüber der Beklagten zu 2) in Betracht.

B. Die Kostenentscheidung ergeht für aufgrund von § 100 ZPO i.V.m. § 92 ZPO analog (vgl. Zöller/Herget, § 100 ZPO, Rn. 6). Hierbei waren die Kosten nach Maßgabe der Baumbach’schen Formel entsprechend zu quoteln.

Dem Beklagten zu 1), der seine Verteidigungsbereitschaft nicht angezeigt hatte, waren die hälftigen Gerichtskosten sowie die außergerichtlichen Kosten der Klägerin aufgrund des gegen ihn ergangenen Teil-Versäumnisurteils aufzuerlegen. Da die Klägerin gegenüber der Beklagten zu 2) unterlegen, aber gegenüber dem Beklagten zu 1) vollständig obsiegt hat, trägt die Klägerin die hälftigen Gerichtskosten sowie die außergerichtlichen Kosten der Beklagten zu 2). Die Beklagte zu 2) trifft keine Kostentragung.

C. Die Entscheidung zur vorläufigen Vollstreckbarkeit ergibt sich für die Beklagte zu 2) aus § 709 ZPO und für die Klägerin aus §§ 708 Nr. 11, 711 ZPO.

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Für vorläufig vollstreckbar ohne Sicherheitsleistung sind zu erklären:1.Urteile, die auf Grund eines Anerkenntnisses oder eines Verzichts ergehen;2.Versäumnisurteile und Urteile nach Lage der Akten gegen die säumige Partei gemäß § 331a;3.Urteile, dur

(1) Wenn jede Partei teils obsiegt, teils unterliegt, so sind die Kosten gegeneinander aufzuheben oder verhältnismäßig zu teilen. Sind die Kosten gegeneinander aufgehoben, so fallen die Gerichtskosten jeder Partei zur Hälfte zur Last. (2) Das Ger

Andere Urteile sind gegen eine der Höhe nach zu bestimmende Sicherheit für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Soweit wegen einer Geldforderung zu vollstrecken ist, genügt es, wenn die Höhe der Sicherheitsleistung in einem bestimmten Verhältnis zur

Annotations

(1) Ein Gastwirt, der gewerbsmäßig Fremde zur Beherbergung aufnimmt, hat den Schaden zu ersetzen, der durch den Verlust, die Zerstörung oder die Beschädigung von Sachen entsteht, die ein im Betrieb dieses Gewerbes aufgenommener Gast eingebracht hat.

(2) Als eingebracht gelten

1.
Sachen, welche in der Zeit, in der der Gast zur Beherbergung aufgenommen ist, in die Gastwirtschaft oder an einen von dem Gastwirt oder dessen Leuten angewiesenen oder von dem Gastwirt allgemein hierzu bestimmten Ort außerhalb der Gastwirtschaft gebracht oder sonst außerhalb der Gastwirtschaft von dem Gastwirt oder dessen Leuten in Obhut genommen sind,
2.
Sachen, welche innerhalb einer angemessenen Frist vor oder nach der Zeit, in der der Gast zur Beherbergung aufgenommen war, von dem Gastwirt oder seinen Leuten in Obhut genommen sind.
Im Falle einer Anweisung oder einer Übernahme der Obhut durch Leute des Gastwirts gilt dies jedoch nur, wenn sie dazu bestellt oder nach den Umständen als dazu bestellt anzusehen waren.

(3) Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Verlust, die Zerstörung oder die Beschädigung von dem Gast, einem Begleiter des Gastes oder einer Person, die der Gast bei sich aufgenommen hat, oder durch die Beschaffenheit der Sachen oder durch höhere Gewalt verursacht wird.

(4) Die Ersatzpflicht erstreckt sich nicht auf Fahrzeuge, auf Sachen, die in einem Fahrzeug belassen worden sind, und auf lebende Tiere.

Der Schuldner hat ein Verschulden seines gesetzlichen Vertreters und der Personen, deren er sich zur Erfüllung seiner Verbindlichkeit bedient, in gleichem Umfang zu vertreten wie eigenes Verschulden. Die Vorschrift des § 276 Abs. 3 findet keine Anwendung.

(1) Wer einen anderen zu einer Verrichtung bestellt, ist zum Ersatz des Schadens verpflichtet, den der andere in Ausführung der Verrichtung einem Dritten widerrechtlich zufügt. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Geschäftsherr bei der Auswahl der bestellten Person und, sofern er Vorrichtungen oder Gerätschaften zu beschaffen oder die Ausführung der Verrichtung zu leiten hat, bei der Beschaffung oder der Leitung die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet oder wenn der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt entstanden sein würde.

(2) Die gleiche Verantwortlichkeit trifft denjenigen, welcher für den Geschäftsherrn die Besorgung eines der im Absatz 1 Satz 2 bezeichneten Geschäfte durch Vertrag übernimmt.

(1) Besteht der unterliegende Teil aus mehreren Personen, so haften sie für die Kostenerstattung nach Kopfteilen.

(2) Bei einer erheblichen Verschiedenheit der Beteiligung am Rechtsstreit kann nach dem Ermessen des Gerichts die Beteiligung zum Maßstab genommen werden.

(3) Hat ein Streitgenosse ein besonderes Angriffs- oder Verteidigungsmittel geltend gemacht, so haften die übrigen Streitgenossen nicht für die dadurch veranlassten Kosten.

(4) Werden mehrere Beklagte als Gesamtschuldner verurteilt, so haften sie auch für die Kostenerstattung, unbeschadet der Vorschrift des Absatzes 3, als Gesamtschuldner. Die Vorschriften des bürgerlichen Rechts, nach denen sich diese Haftung auf die im Absatz 3 bezeichneten Kosten erstreckt, bleiben unberührt.

(1) Wenn jede Partei teils obsiegt, teils unterliegt, so sind die Kosten gegeneinander aufzuheben oder verhältnismäßig zu teilen. Sind die Kosten gegeneinander aufgehoben, so fallen die Gerichtskosten jeder Partei zur Hälfte zur Last.

(2) Das Gericht kann der einen Partei die gesamten Prozesskosten auferlegen, wenn

1.
die Zuvielforderung der anderen Partei verhältnismäßig geringfügig war und keine oder nur geringfügig höhere Kosten veranlasst hat oder
2.
der Betrag der Forderung der anderen Partei von der Festsetzung durch richterliches Ermessen, von der Ermittlung durch Sachverständige oder von einer gegenseitigen Berechnung abhängig war.

(1) Besteht der unterliegende Teil aus mehreren Personen, so haften sie für die Kostenerstattung nach Kopfteilen.

(2) Bei einer erheblichen Verschiedenheit der Beteiligung am Rechtsstreit kann nach dem Ermessen des Gerichts die Beteiligung zum Maßstab genommen werden.

(3) Hat ein Streitgenosse ein besonderes Angriffs- oder Verteidigungsmittel geltend gemacht, so haften die übrigen Streitgenossen nicht für die dadurch veranlassten Kosten.

(4) Werden mehrere Beklagte als Gesamtschuldner verurteilt, so haften sie auch für die Kostenerstattung, unbeschadet der Vorschrift des Absatzes 3, als Gesamtschuldner. Die Vorschriften des bürgerlichen Rechts, nach denen sich diese Haftung auf die im Absatz 3 bezeichneten Kosten erstreckt, bleiben unberührt.

Andere Urteile sind gegen eine der Höhe nach zu bestimmende Sicherheit für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Soweit wegen einer Geldforderung zu vollstrecken ist, genügt es, wenn die Höhe der Sicherheitsleistung in einem bestimmten Verhältnis zur Höhe des jeweils zu vollstreckenden Betrages angegeben wird. Handelt es sich um ein Urteil, das ein Versäumnisurteil aufrechterhält, so ist auszusprechen, dass die Vollstreckung aus dem Versäumnisurteil nur gegen Leistung der Sicherheit fortgesetzt werden darf.

Für vorläufig vollstreckbar ohne Sicherheitsleistung sind zu erklären:

1.
Urteile, die auf Grund eines Anerkenntnisses oder eines Verzichts ergehen;
2.
Versäumnisurteile und Urteile nach Lage der Akten gegen die säumige Partei gemäß § 331a;
3.
Urteile, durch die gemäß § 341 der Einspruch als unzulässig verworfen wird;
4.
Urteile, die im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen werden;
5.
Urteile, die ein Vorbehaltsurteil, das im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen wurde, für vorbehaltlos erklären;
6.
Urteile, durch die Arreste oder einstweilige Verfügungen abgelehnt oder aufgehoben werden;
7.
Urteile in Streitigkeiten zwischen dem Vermieter und dem Mieter oder Untermieter von Wohnräumen oder anderen Räumen oder zwischen dem Mieter und dem Untermieter solcher Räume wegen Überlassung, Benutzung oder Räumung, wegen Fortsetzung des Mietverhältnisses über Wohnraum auf Grund der §§ 574 bis 574b des Bürgerlichen Gesetzbuchs sowie wegen Zurückhaltung der von dem Mieter oder dem Untermieter in die Mieträume eingebrachten Sachen;
8.
Urteile, die die Verpflichtung aussprechen, Unterhalt, Renten wegen Entziehung einer Unterhaltsforderung oder Renten wegen einer Verletzung des Körpers oder der Gesundheit zu entrichten, soweit sich die Verpflichtung auf die Zeit nach der Klageerhebung und auf das ihr vorausgehende letzte Vierteljahr bezieht;
9.
Urteile nach §§ 861, 862 des Bürgerlichen Gesetzbuchs auf Wiedereinräumung des Besitzes oder auf Beseitigung oder Unterlassung einer Besitzstörung;
10.
Berufungsurteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten. Wird die Berufung durch Urteil oder Beschluss gemäß § 522 Absatz 2 zurückgewiesen, ist auszusprechen, dass das angefochtene Urteil ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckbar ist;
11.
andere Urteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten, wenn der Gegenstand der Verurteilung in der Hauptsache 1.250 Euro nicht übersteigt oder wenn nur die Entscheidung über die Kosten vollstreckbar ist und eine Vollstreckung im Wert von nicht mehr als 1.500 Euro ermöglicht.