Landgericht Essen Teil-Versäumnis- und Schlussurteil, 28. Nov. 2013 - 18 O 130/13
Tenor
Der Beklagte wird verurteilt, an den Kläger 9.320,23 Euro nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit dem 15.02.2013 zu zahlen.
Im Übrigen wird die Klage abgewiesen.
Die Kosten des Rechtsstreits tragen der Kläger zu 49 % und die Beklagte zu 51 %.
Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar.Dem Kläger bleibt nachgelassen, die Vollstreckung der Beklagten durch Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des aufgrund des Urteils vollstreckbaren Betrages abzuwenden, wenn nicht die Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.
1
Tatbestand:
2Die Parteien streiten um Ansprüche aus einem Steuerberatervertrag.
3Der Kläger ist Steuerberater und wurde von der Beklagten gemäß Vertrag vom 13.10.2011 zur Erbringung der dort genannten Steuerberaterleistungen beauftragt. Dem Steuerberatungsvertrag – wobei wegen Einzelheiten auf die Ablichtung Bl. 95 ff. d.A. Bezug genommen wird – lag eine „Anlage zum Steuerberatungsvertrag“ bei, in welcher die Einzelheiten der Vergütung geregelt wurden.
4Der Kläger macht im Einzelnen folgende Gebühren geltend:
5Für die im Juni 2012 erledigte laufende Buchhaltung und Führung der Lohnkonten sowie Fertigung der Lohnabrechnungen berechnete der Kläger mit Rechnung Nr. 201200272-10585 insgesamt 362,95 Euro (vgl. Bl. 31 d.A.). Auf diese Rechnung zahlte die Beklagte einen Betrag in Höhe von 345,63 Euro.
6Mit weiterer Rechnung Nr. 201200464-10585 (vgl. Bl. 80 – 81 d.A.) berechnete der Kläger den Jahresabschluss für das Jahr 2010, die Gewerbesteuererklärung für 2010, die Umsatzsteuererklärung und Körperschaftssteuererklärung für das Jahr 2010. Nach Abzug eines Vorschusses in Höhe von 5.000 Euro berechnete er hierfür noch 5.448,30 Euro. Die Beklagte zahlte auf diese Rechnung 3.500 Euro, so dass der Kläger hieraus noch eine Forderung in Höhe von 1.948,30 Euro geltend macht.
7Mit weiterer Rechnung Nr. 201200496-10585 (vgl. Bl. 35 d.A.) berechnete der Kläger insgesamt 362,95 Euro für die laufende Buchhaltung und Führung der Lohnkonten sowie Fertigung der Lohnabrechnungen für die Monate Oktober, November und Dezember 2012.
8Für die Prüfung der Körperschaftssteuerbescheide für die Veranlagungszeiträume 2009 und 2010 sowie die Durchführung eines Rechtsbehelfsverfahrens berechnete der Kläger mit Rechnung Nr. 201200560-10585 (vgl. Bl. 37 – 38 d.A.) insgesamt 871,79 Euro.
9Für die laufende Buchhaltung, Führung der Lohnkonten und Erstellung der Lohnabrechnung im Januar 2013 berechnete der Kläger mit Rechnung Nr. 201300038-10585 (vgl. Bl. 39 d.A.) 505,75 Euro.
10Ferner wurden durch den Kläger im Januar 2013 noch zwei Steuerbescheide des Beklagten geprüft, wofür der Kläger mit Rechnung Nr. 201300006-10585 (vgl. Bl. 40 d.A.) 65,69 Euro berechnete.
11Zuletzt erstellte der Kläger für die Beklagte den Jahresabschluss für das Jahr 2011, die Gewerbesteuererklärung, Umsatzsteuererklärung und Körperschaftssteuererklärung für das Jahr 2011 und stellte mit Kostennote Nr. 201300050-10585 insgesamt 13.864,69 Euro in Rechnung (vgl. Bl. 41-42 d.A.).
12Der Kläger meint, es könne dahinstehen, ob die mit der Beklagten getroffene Vereinbarung über die Vergütung den Anforderungen des § 4 StBGebV genüge. Die jeweiligen Obersätze des Gebührenrahmens seien nicht überschritten, so dass keine „höhere als die gesetzliche Vergütung“ im Sinne des § 4 StBGebV geltend gemacht werde.
13Der Kläger hat im Mahnverfahren auch vorgerichtliche Anwaltsgebühren und Auslagen in Höhe von 20 Euro geltend gemacht.
14Er beantragt zuletzt,
15die Beklagte zu verurteilen, an ihn 18.371,05 Euro nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem jeweiligen Basiszinssatz seit Rechtshängigkeit (15.02.2013) zu zahlen.
16Für die Beklagte ist in der mündlichen Verhandlung vom 28.11.2013 niemand erschienen.
17Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird auf die vorbereitenden Schriftsätze der Parteien, die Niederschrift der mündlichen Verhandlung vom 28.11.2013 und die Entscheidungsgründe Bezug genommen.
18Entscheidungsgründe:
19Die zulässige Klage ist nur teilweise begründet.
20I.
21Nachdem die Beklagte die mündliche Verhandlung vom 28.11.2013 versäumt hat, war das tatsächliche Vorbringen des Klägers als zugestanden anzunehmen. Soweit es den Klageantrag rechtfertigte, war nach dem Antrag zu erkennen, im Übrigen war die Klage abzuweisen, § 331 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 ZPO.
22II.
23Der Anspruch des Klägers gegen die Beklagte auf Zahlung von Vergütungen folgt aus §§ 611 Abs. 1, 675 Abs. 1 BGB i.V.m. mit den Vorschriften der StBGebV.
24Danach steht dem Kläger hinsichtlich der abgerechneten Einzelleistungen bei den jeweiligen Positionen maximal die Mittelgebühr zu.
25Aus der „Anlage zum Steuerberatungsvertrag“ kann der Kläger keine die Mittelgebühr nach der Steuerberatergebührenverordnung übersteigende Rahmengebühr verlangen. Die Vereinbarung der Parteien über die geschuldete Vergütung ist gemessen an § 4 StBGebV unwirksam, weil es bereits an der Bezeichnung „Vergütungsvereinbarung“ fehlt.
26Mangels formwirksamer Vergütungsvereinbarung kann der Kläger daher allenfalls ein Honorar unter Berücksichtigung der jeweiligen Mittelgebühr als die „angemessene Vergütung“ verlangen.
27Unter Berücksichtigung der bisher geltenden obergerichtlichen Rechtsprechung (vgl. OLG Hamm, NJW-RR 1999, Seite 510; OLG Düsseldorf, NJW-RR 2005, Seite 1152, 1154; Brandenburgisches Oberlandesgericht, Urteil vom 26.11.2009, Az.: 12 U 2/09 - zit. nach juris -) trug der Steuerberater im Sinne des § 315 BGB uneingeschränkt die Darlegungs- und Beweislast für die Billigkeit jeder dieMindestgebühr überschreitende Gebührenbestimmung. Nach neuerer Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts Hamm (vgl. u.a. Hinweisbeschluss vom 21.10.2011, Az.: 25 U 15/11) kann der Steuerberater nunmehr grundsätzlich die für den Durchschnittsfall angemessene Mittelgebühr ohne weitere Darlegung beanspruchen.
28Auf Grundlage dieser Rechtsprechung vertritt die Kammer die Auffassung, dass der Steuerberater alle Tatsachen darlegen und beweisen muss, die eine Abrechnung oberhalb der gesetzlichen Mittelgebühren rechtfertigen. Hieraus folgt auch, dass eine Gebührenvereinbarung im Sinne des § 4 StBGebV dann zu treffen ist, wenn die angemessene Vergütung, also die jeweiligen Mittelgebühren, überschritten wird. Denn es würde dem Sinn und Zweck des § 4 Abs. 1 StBGebV zuwider laufen, wenn der Steuerberater ohne Einhaltung jeglicher aus der Norm folgenden Voraussetzungen eine Gebührenvereinbarung treffen könnte, die abweichend von den für das Steuerberaterhonorar geltenden Grundsätzen der Darlegungs- und Beweislast eine Vereinbarung der gesetzlich vorgesehenen Höchstgebühren zulassen würde.
29Für den Mandanten wäre in diesem Fall auch nicht nachvollziehbar, ob die mit dem Steuerberater vereinbarte Vergütung noch angemessen ist. Denn das materielle Steuerrecht ist für den Laien so wenig nachvollziehbar, dass er ohne genaue Darlegung auch die Steuerberatervergütung nicht nachvollziehen kann.
30Etwas anderes folgt nach Auffassung der Kammer auch nicht ohne weiteres aus dem Beschluss des BGH vom 07.05.2013 (Az.: IX ZA 1/13). Der BGH hat in diesem Prozesskostenhilfeverfahren ausgeführt: „Ob die angefochtene Entscheidung zu § 4 StBVV (K 2, K 4, K 5, K 8, K 11 und K 14) in jedem Punkt richtig ist, kann dahinstehen. Jedenfalls fehlt es insoweit an der erforderlichen Obersatzabweichung. Nur solche Gebührenvereinbarungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform die, bezogen auf die jeweilige Angelegenheit, einen die gesetzliche Vergütung übersteigenden Honoraranspruch des Steuerberaters begründen soll (BGH, Urteil vom 21. September 2000 –IX ZR 437/09, WM 2000, 2435).“
31Mangels weitergehender Begründung zur „Obersatzabweichung“ und im Hinblick auf die Bezugnahme des BGH auf seine Entscheidung vom 21.09.2000 vermag die Kammer diesem Beschluss nicht zu entnehmen, dass der Bundesgerichtshof seine Rechtsprechung dahingehend zu ändern beabsichtigte, dass nur im Falle einer Obersatzabweichung bei einer Honorarvereinbarung der Steuerberater die Tatbestandsmerkmale des § 4 StBGebV bzw. StBVV einzuhalten sind. Denn die in Bezug genommene Entscheidung vom 21.09.2000 verhält sich nicht zu der Frage einer Mittel- oder Obersatzabweichung im Hinblick auf § 4 Abs. 1 StBGebV bzw. StBVV, so dass dem o.g. Beschluss keine Klarstellung seitens des BGH hinsichtlich der hier streitentscheidenden Frage entnommen werden kann.
32Unter Berücksichtigung dessen sind im Einzelnen nachfolgende Gebühren begründet und einforderbar:
33Rechnung Nr. 201200272-10585
34Hieraus werden keine Gebühren verlangt, vielmehrberechnet der Kläger zweimalige Rücklastschriftgebühren.
3517,32 Euro
36Rechnung Nr. 201200464-10585 (Bl. 32 – 33)
37Position 1 - 5.000,00 Euro
38Position 2 104,40 Euro
39Position 3 (gekürzt auf Mittelgebühr) 2.885,00 Euro
40Position 4 (gekürzt auf Mittelgebühr) 807,80 Euro
41Position 5 (gekürzt auf Mittelgebühr) 807,80 Euro
42Position 6 (gekürzt auf Mittelgebühr) 461,60 Euro
43Position 7 692,40 Euro
44Position 8 129,20 Euro
45Position 9 224,60 Euro
46Position 10 224,60 Euro
47Position 11 105,20 Euro
48Position 12 20,00 Euro
49netto 1.462,60 Euro
50Umsatzsteuer 277,89 Euro
51brutto 1.740,49 Euro
52hierauf gezahlt 3.500,00 Euro
53offen: - 1.759,51 Euro
54Rechnung Nr. 201200496-10585 (Bl. 34 d.A.)
55Position 1 (gekürzt auf Mittelgebühr) 105,60 Euro
56Position 2 105,00 Euro
57Position 3 20,00 Euro
58netto 230,60 Euro
59Umsatzsteuer 43,81 Euro
60brutto 274,41 Euro
61Rechnung Nr. 201200538-10585 (Bl. 35 d.A.)
62Position 1 (gekürzt auf Mittelgebühr) 106,60 Euro
63Position 2 105,00 Euro
64Position 3 20,00 Euro
65netto 230,60 Euro
66Umsatzsteuer 43,81 Euro
67brutto 274,41 Euro
68Rechnung Nr. 201200587-10858 (Bl. 36 d.A.)
69Position 1 (gekürzt auf Mittelgebühr) 106,60 Euro
70Position 2 105,00 Euro
71Position 3 20,00 Euro
72netto 230,60 Euro
73Umsatzsteuer 43,81 Euro
74brutto 274,41 Euro
75Rechnung Nr. 201200560-10585 (Bl. 37-38 d.A.)
76Position 1 23,00 Euro
77Position 2 23,00 Euro
78Position 3 60,60 Euro
79Position 4 606,00 Euro
80Position 5 20,00 Euro
81netto 732,60 Euro
82Umsatzsteuer 139,19 Euro
83brutto 871,79 Euro
84Rechnung Nr. 201300038-10585 (Bl. 39 d.A.)
85Position 1 (Tabelle und Rahmengebühr nicht angegeben) 0,00 Euro
86Position 2 (gekürzt auf Mittelgebühr) 211,20 Euro
87Position 3 20,00 Euro
88netto 231,20 Euro
89Umsatzsteuer 43,39 Euro
90brutto 275,13 Euro
91Rechnung Nr. 201300006-10585 (Bl. 40 d.A.)
92Position 1 (§ 13 StBGV nicht angegeben) 0,00 Euro
93Position 2 (wie Position 1) 0,00 Euro
94Position 3 (keine einforderbare Hauptleistung) 0,00 Euro
950,00 Euro
96Rechnung Nr. 201300050-10585
97Position 1 139,20 Euro
98Position 2 (gekürzt auf Mittelgebühr) 3.602,50 Euro
99Position 3 (gekürzt auf Mittelgebühr) 1.008,70 Euro
100Position 4 (gekürzt auf Mittelgebühr) 1.008,70 Euro
101Position 5 (gekürzt auf Mittelgebühr) 576,40 Euro
102Position 6 864,60 Euro
103Position 7 105,20 Euro
104Position 8 105,20 Euro
105Position 9, ist ohne Erläuterung zweimal abgerechnet 0,00 Euro
106Position 10 224,60 Euro
107Position 11 20,00 Euro
108netto 7.655,10 Euro
109Umsatzsteuer 1.454,47 Euro
110brutto 9.109,57 Euro
111Gesamtsumme: 9.320,23 Euro.
112Der Anspruch auf Zahlung von Verzugszinsen folgt ab dem 15.02.2013 aus §§ 288, 291 BGB, 696 Abs. 3 ZPO.
113Die Entscheidungen über Kostenlast und Vollstreckbarkeit folgen aus §§ 92 Abs. 1 Satz 1, 708 Ziffer 2, 708 Ziffer 11, 711 ZPO.
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(1) Aus einer Vereinbarung kann der Steuerberater eine höhere als die gesetzliche Vergütung nur fordern, wenn die Erklärung des Auftraggebers in Textform abgegeben ist. Ist das Schriftstück nicht vom Auftraggeber verfasst, muss
- 1.
das Schriftstück als Vergütungsvereinbarung oder in vergleichbarer Weise bezeichnet sein, - 2.
das Schriftstück von anderen Vereinbarungen mit Ausnahme der Auftragserteilung deutlich abgesetzt sein und darf nicht in der Vollmacht enthalten sein.
(2) Ist eine vereinbarte Vergütung unter Berücksichtigung aller Umstände unangemessen hoch, so kann sie im Rechtsstreit auf den angemessenen Betrag bis zur Höhe der sich aus dieser Verordnung ergebenden Vergütung herabgesetzt werden.
(3) In außergerichtlichen Angelegenheiten kann eine niedrigere als die gesetzliche Vergütung unter den Formerfordernissen des Absatzes 1 vereinbart werden. Sie muss in einem angemessenen Verhältnis zu der Leistung, der Verantwortung und dem Haftungsrisiko des Steuerberaters stehen.
(4) Der Steuerberater hat den Auftraggeber in Textform darauf hinzuweisen, dass eine höhere oder niedrigere als die gesetzliche Vergütung in Textform vereinbart werden kann.
(1) Beantragt der Kläger gegen den im Termin zur mündlichen Verhandlung nicht erschienenen Beklagten das Versäumnisurteil, so ist das tatsächliche mündliche Vorbringen des Klägers als zugestanden anzunehmen. Dies gilt nicht für Vorbringen zur Zuständigkeit des Gerichts nach § 29 Abs. 2, § 38.
(2) Soweit es den Klageantrag rechtfertigt, ist nach dem Antrag zu erkennen; soweit dies nicht der Fall, ist die Klage abzuweisen.
(3) Hat der Beklagte entgegen § 276 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 nicht rechtzeitig angezeigt, dass er sich gegen die Klage verteidigen wolle, so trifft auf Antrag des Klägers das Gericht die Entscheidung ohne mündliche Verhandlung; dies gilt nicht, wenn die Erklärung des Beklagten noch eingeht, bevor das von den Richtern unterschriebene Urteil der Geschäftsstelle übermittelt ist. Der Antrag kann schon in der Klageschrift gestellt werden. Eine Entscheidung ohne mündliche Verhandlung ist auch insoweit zulässig, als das Vorbringen des Klägers den Klageantrag in einer Nebenforderung nicht rechtfertigt, sofern der Kläger vor der Entscheidung auf diese Möglichkeit hingewiesen worden ist.
(1) Aus einer Vereinbarung kann der Steuerberater eine höhere als die gesetzliche Vergütung nur fordern, wenn die Erklärung des Auftraggebers in Textform abgegeben ist. Ist das Schriftstück nicht vom Auftraggeber verfasst, muss
- 1.
das Schriftstück als Vergütungsvereinbarung oder in vergleichbarer Weise bezeichnet sein, - 2.
das Schriftstück von anderen Vereinbarungen mit Ausnahme der Auftragserteilung deutlich abgesetzt sein und darf nicht in der Vollmacht enthalten sein.
(2) Ist eine vereinbarte Vergütung unter Berücksichtigung aller Umstände unangemessen hoch, so kann sie im Rechtsstreit auf den angemessenen Betrag bis zur Höhe der sich aus dieser Verordnung ergebenden Vergütung herabgesetzt werden.
(3) In außergerichtlichen Angelegenheiten kann eine niedrigere als die gesetzliche Vergütung unter den Formerfordernissen des Absatzes 1 vereinbart werden. Sie muss in einem angemessenen Verhältnis zu der Leistung, der Verantwortung und dem Haftungsrisiko des Steuerberaters stehen.
(4) Der Steuerberater hat den Auftraggeber in Textform darauf hinzuweisen, dass eine höhere oder niedrigere als die gesetzliche Vergütung in Textform vereinbart werden kann.
(1) Soll die Leistung durch einen der Vertragschließenden bestimmt werden, so ist im Zweifel anzunehmen, dass die Bestimmung nach billigem Ermessen zu treffen ist.
(2) Die Bestimmung erfolgt durch Erklärung gegenüber dem anderen Teil.
(3) Soll die Bestimmung nach billigem Ermessen erfolgen, so ist die getroffene Bestimmung für den anderen Teil nur verbindlich, wenn sie der Billigkeit entspricht. Entspricht sie nicht der Billigkeit, so wird die Bestimmung durch Urteil getroffen; das Gleiche gilt, wenn die Bestimmung verzögert wird.
(1) Aus einer Vereinbarung kann der Steuerberater eine höhere als die gesetzliche Vergütung nur fordern, wenn die Erklärung des Auftraggebers in Textform abgegeben ist. Ist das Schriftstück nicht vom Auftraggeber verfasst, muss
- 1.
das Schriftstück als Vergütungsvereinbarung oder in vergleichbarer Weise bezeichnet sein, - 2.
das Schriftstück von anderen Vereinbarungen mit Ausnahme der Auftragserteilung deutlich abgesetzt sein und darf nicht in der Vollmacht enthalten sein.
(2) Ist eine vereinbarte Vergütung unter Berücksichtigung aller Umstände unangemessen hoch, so kann sie im Rechtsstreit auf den angemessenen Betrag bis zur Höhe der sich aus dieser Verordnung ergebenden Vergütung herabgesetzt werden.
(3) In außergerichtlichen Angelegenheiten kann eine niedrigere als die gesetzliche Vergütung unter den Formerfordernissen des Absatzes 1 vereinbart werden. Sie muss in einem angemessenen Verhältnis zu der Leistung, der Verantwortung und dem Haftungsrisiko des Steuerberaters stehen.
(4) Der Steuerberater hat den Auftraggeber in Textform darauf hinzuweisen, dass eine höhere oder niedrigere als die gesetzliche Vergütung in Textform vereinbart werden kann.
BUNDESGERICHTSHOF
beschlossen:
Gründe:
- 1
- Die Voraussetzungen für die Bewilligung von Prozesskostenhilfe liegen nicht vor. Die beabsichtigte Rechtsverfolgung bietet keine hinreichende Aussicht auf Erfolg (§ 114 Satz 1 ZPO).
- 2
- Gründe, die Revision zuzulassen, sind nicht gegeben (§ 543 Abs. 2 ZPO).
- 3
- Ob die angefochtene Entscheidung zu § 4 StBVV (K 2, K 4, K 5, K 8, K 11 und K 14) in jedem Punkt richtig ist, kann dahinstehen. Jedenfalls fehlt es insoweit an der erforderlichen Obersatzabweichung. Nur solche Gebührenvereinbarungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform, die, bezogen auf die jeweilige Angelegenheit, einen die gesetzliche Vergütung übersteigenden Honoraranspruch des Steuerberaters begründen sollen (BGH, Urteil vom 21. September 2000 - IX ZR 437/99, WM 2000, 2435). Dem ist das Berufungs- gericht im Ergebnis gefolgt, wenn es im Hinweisbeschluss ausführt, dass die mit der Klage geforderte Vergütung nicht höher als die gesetzliche Vergütung ist.
- 4
- Grundsätzliche Rechtsfragen wirft der Rechtsstreit nicht auf. Anhaltspunkte für eine Verletzung von Verfahrensgrundrechten sind nicht ersichtlich.
Vorinstanzen:
LG München I, Entscheidung vom 17.02.2012 - 4 O 11929/11 -
OLG München, Entscheidung vom 10.12.2012 - 15 U 962/12 -
(1) Aus einer Vereinbarung kann der Steuerberater eine höhere als die gesetzliche Vergütung nur fordern, wenn die Erklärung des Auftraggebers in Textform abgegeben ist. Ist das Schriftstück nicht vom Auftraggeber verfasst, muss
- 1.
das Schriftstück als Vergütungsvereinbarung oder in vergleichbarer Weise bezeichnet sein, - 2.
das Schriftstück von anderen Vereinbarungen mit Ausnahme der Auftragserteilung deutlich abgesetzt sein und darf nicht in der Vollmacht enthalten sein.
(2) Ist eine vereinbarte Vergütung unter Berücksichtigung aller Umstände unangemessen hoch, so kann sie im Rechtsstreit auf den angemessenen Betrag bis zur Höhe der sich aus dieser Verordnung ergebenden Vergütung herabgesetzt werden.
(3) In außergerichtlichen Angelegenheiten kann eine niedrigere als die gesetzliche Vergütung unter den Formerfordernissen des Absatzes 1 vereinbart werden. Sie muss in einem angemessenen Verhältnis zu der Leistung, der Verantwortung und dem Haftungsrisiko des Steuerberaters stehen.
(4) Der Steuerberater hat den Auftraggeber in Textform darauf hinzuweisen, dass eine höhere oder niedrigere als die gesetzliche Vergütung in Textform vereinbart werden kann.
(1) Eine Geldschuld ist während des Verzugs zu verzinsen. Der Verzugszinssatz beträgt für das Jahr fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz.
(2) Bei Rechtsgeschäften, an denen ein Verbraucher nicht beteiligt ist, beträgt der Zinssatz für Entgeltforderungen neun Prozentpunkte über dem Basiszinssatz.
(3) Der Gläubiger kann aus einem anderen Rechtsgrund höhere Zinsen verlangen.
(4) Die Geltendmachung eines weiteren Schadens ist nicht ausgeschlossen.
(5) Der Gläubiger einer Entgeltforderung hat bei Verzug des Schuldners, wenn dieser kein Verbraucher ist, außerdem einen Anspruch auf Zahlung einer Pauschale in Höhe von 40 Euro. Dies gilt auch, wenn es sich bei der Entgeltforderung um eine Abschlagszahlung oder sonstige Ratenzahlung handelt. Die Pauschale nach Satz 1 ist auf einen geschuldeten Schadensersatz anzurechnen, soweit der Schaden in Kosten der Rechtsverfolgung begründet ist.
(6) Eine im Voraus getroffene Vereinbarung, die den Anspruch des Gläubigers einer Entgeltforderung auf Verzugszinsen ausschließt, ist unwirksam. Gleiches gilt für eine Vereinbarung, die diesen Anspruch beschränkt oder den Anspruch des Gläubigers einer Entgeltforderung auf die Pauschale nach Absatz 5 oder auf Ersatz des Schadens, der in Kosten der Rechtsverfolgung begründet ist, ausschließt oder beschränkt, wenn sie im Hinblick auf die Belange des Gläubigers grob unbillig ist. Eine Vereinbarung über den Ausschluss der Pauschale nach Absatz 5 oder des Ersatzes des Schadens, der in Kosten der Rechtsverfolgung begründet ist, ist im Zweifel als grob unbillig anzusehen. Die Sätze 1 bis 3 sind nicht anzuwenden, wenn sich der Anspruch gegen einen Verbraucher richtet.
Eine Geldschuld hat der Schuldner von dem Eintritt der Rechtshängigkeit an zu verzinsen, auch wenn er nicht im Verzug ist; wird die Schuld erst später fällig, so ist sie von der Fälligkeit an zu verzinsen. Die Vorschriften des § 288 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2, Abs. 3 und des § 289 Satz 1 finden entsprechende Anwendung.