Landgericht Köln Urteil, 27. März 2014 - 86 O 81/13
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Gericht
Tenor
Die Klage wird abgewiesen.
Die Klägerin trägt die Kosten des Rechtsstreites.
Das Urteil ist gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des zu vollstreckenden Betrages vorläufig vollstreckbar.
1
Tatbestand:
2Die Beklagte ist eine eingetragene Genossenschaft und im Bereich Getränkegroßhandel/Logistik tätig. Die Mitglieder der Beklagten sind Getränkegroßhändler, die als Genossen von den Sonderkonditionen, die die Beklagte mit ihren Industriepartnern aushandelt, profitieren.
3Die Klägerin ist ein auf den Vertrieb von Getränken spezialisiertes Unternehmen mit Sitz in Hennef. Zunächst war die Klägerin als regionales Unternehmen tätig. Im Juni/Juli 2012 wurde die Klägerin rückwirkend zum 1.1.2012 von der U GmbH mit Sitz in Z übernommen. Gesellschafter der U GmbH, die sich als führendes Unternehmen in der Getränkelogistik bezeichnet, sind die Brauereien Y, X, P und die R Deutschland.
4Mit Schreiben des Vorstands der Beklagten vom 6.6.12 - Anlage K 4 – wurde der Klägerin mitgeteilt, dass der Ausschluss der Klägerin zum Ende des Jahres 2012 beabsichtigt sei und sie Gelegenheit zur Stellungnahme binnen 14 Tagen erhalte. Die Klägerin widersprach dem beabsichtigten Ausschluss mit Schreiben vom 20.6.12 -Anlage K 5 -.
5Mit Schreiben des alleinvertretungsberechtigten Vorstands der Beklagten vom 23.7.12 -Anlage K 6- wurde der fristlose Ausschluss, hilfsweise der Ausschluss zum 31.12.12 erklärt. Dagegen richtete sich die Klägerin mit an die Generalversammlung gerichteten Beschwerde vom 14.8.12 -Anlage K 7-.
6Unter dem 22.8.12 -Anlage K 8 – übersandte der Vorstand der Beklagten der Klägerin einen Entwurf über einen fristlosen, hilfsweise einen Ausschluss zum 31.12.2012 und gab der Klägerin Gelegenheit zur Äußerung binnen 14 Tagen.
7Mit ihrer Stellungnahme vom 4.9.12 - Anlage K 9- wies die Klägerin darauf hin, dass nach ihrer Ansicht keine Ausschlussgründe vorlägen.
8Der Vorstand der Beklagten erklärte gleichwohl mit Schreiben vom 6.9.2012, dass die Klägerin zum 31.12.12 aus der Beklagten ausgeschlossen werde -Anlage K 10 -.
9Dagegen richtet sich die Beschwerde der Klägerin vom 13.9.2012 - Anlage K 11 -.
10Die Beklagte lud daraufhin mit Fax vom 14.9.12 - K 11- zur Generalversammlung am 4.10.12 ein. In dieser Generalversammlung vom 4.10.12 wurde gemäß Protokoll- K 14 – die Beschwerde der Klägerin einstimmig mit 4 Stimmen abgelehnt und erklärt, dass der Ausschluss zum 31.12.12 erfolge. Das Protokoll der Generalversammlung wurde der Klägerin mit Schreiben vom 8.10.2012 übersandt.
11Mit Schreiben vom 11.10.2012 (Anlage K 5) teilte die Beklagte der Klägerin mit, dass diese vom Zeitpunkt der Absendung des Ausschlusses gem. § 9 Abs. 5 S. 2 der Satzung die Einrichtungen der Genossenschaft nicht mehr benutzen könne. Mit Schreiben vom 16.10.12 führte die Beklagte dazu aus, dass die für die Mitglieder geltenden Sonderkonditionen ab 1.11.2012 nicht mehr für die Klägerin gelten - Anlage K 16 -. Mit Schreiben vom 22.10.12 - Anlage K 17 –forderte die Klägerin, die Einrichtungen der Beklagten (insbesondere die Sonderkonditionen) mindestens bis zum 31.12.12 weiterhin nutzen zu können. Dies wurde von der Beklagten mit anwaltlichem Schreiben vom 8.11.12 - Anlage K 18 – zurückgewiesen.
12Mit weiterem Beschluss der Generalversammlung vom 27.5.2013 wurde die Beschwerde der Klägerin vom 14.8.2012 gegen das Schreiben des Vorstands vom 23.7.2012, mit dem sie fristlos, hilfsweise zum 31.12.2012 aus der Beklagten ausgeschlossen wurde, zurückgewiesen.
13Mit am 28.6.2012 eingegangener Klage begehrt die Kläger die Feststellung, dass sie weiter Mitglied der Beklagten ist, hilfsweise dass sie vom 8.10. bis 31.12.12 berechtigt war, die Einrichtungen der Beklagten zu nutzen. Zudem beantragt sie, die Beschlüsse der Gesellschafterversammlung (gemeint ist offensichtlich die Generalversammlung) vom 27.5.2013 für nichtig zu erklären.
14Sie hält den in der Generalversammlung vom 4.10.2012 gefassten Beschluss über den Ausschluss schon deshalb für nichtig, weil die H GmbH & Co. KG keine Einladung erhalten habe. Jedenfalls sei der Ausschluss nicht mit sofortiger Wirkung, sondern erst zum 31.12.12 erfolgt. Soweit § 9 Abs. 5 der Satzung bestimme, dass von der Absendung des Beschlusses an der Ausgeschlossene nicht mehr die Einrichtungen der Genossenschaft benutzen könne, liege darin ein Verstoß gegen § 68 Abs. 1 S. 2 GenG, nach dem ein Ausschluss nur zum Schluss des Kalenderjahres zulässig sei.
15Die Klägerin beantragt,
161.
17festzustellen, dass die Klägerin Mitglied der Y Logistik Getränke-Handels-Cooperations e.G. ist,
18hilfsweise
19festzustellen, dass die Klägerin in der Zeit vom 8.10.2012 bis 31.12.2012 berechtigt gewesen ist, die Einrichtungen der Beklagten zu nutzen
20sowie (sinngemäß)
212.
22die Beschlüsse der außerordentlichen Generalversammlung der Beklagten vom 27.5.2013 für nichtig zu erklären.
23Die Beklagte beantragt,
24die Klage abzuweisen.
25Die Beklagte hält den Ausschluss für wirksam.
26Die Anfechtungsfrist des § 51 Abs. 1 S. 2 GenG sei versäumt, so dass Gründe, die lediglich zu einer Anfechtbarkeit des Ausschlussbeschlusses führten, nicht mehr geltend gemacht werden könnten. Nichtigkeitsgründe - die mit der Feststellungsklage geltend gemacht werden können - lägen nicht vor.
27Es liege insbesondere kein Einberufungsmangel vor. Die Einberufung zur Generalversammlung vom 4.10.2012 habe nach § 23 Abs. 3 der Satzung durch unmittelbare Benachrichtigung sämtlicher Mitglieder in Textform zu erfolgen. Dies sei geschehen: Die Fa. H sei per Fax geladen worden, und zwar über den Anschluss der Klägerin. Denn die Fa. H habe mit Schreiben vom 24.8.2006 (Anlage B 1) ausdrücklich gebeten, postalischen Schriftwechsel über die Klägerin zu führen. Dieses Schreiben sei zwar an die Fa. Getränke A GmbH & Co. KG gerichtet gewesen; in deren Büroräumen erfolge aber die Verwaltung der Beklagten. In diesem Schreiben habe sie ferner auf die Telefon- und Faxnummern der Klägerin hingewiesen, über die sei zu erreichen sei. In der Folgezeit sei die Fa. H immer über die Klägerin geladen worden. Auch die Einladung zu der außerordentlichen Generalversammlung am 4.10.2012 an Herrn H sei über die Klägerin erfolgt (Faxprotokoll vom 14.9.2012, B 6). Die Beklagte bestreitet, dass Herr H Herrn C mehrfach aufgefordert habe, Schreiben nicht mehr über die Klägerin sondern unmittelbar an ihn zu richten.
28Die Ausschließung sei auch materiell rechtmäßig, da die Klägerin von der U GmbH übernommen worden sei. Deren Gesellschafter seien aber sämtlich Konkurrenten der Industriepartner der Beklagten, die ebenfalls Getränkeproduzenten sind. Bei einem Verbleib der Klägerin in der Genossenschaft würde die U GmbH Informationen darüber erhalten, welche Konditionen ihre Konkurrenten der Beklagten einräumten und welche Absätze und welche Provisionen erzielt werden. Zudem wollten die Industriepartner der Beklagten nicht die hinter der Klägerin stehende U GmbH alimentieren.
29Auch der Hilfsantrag sei unbegründet. Die Bestimmung der Satzung, dass ein Genosse ab der Benachrichtigung über die Ausschließung die Einrichtungen der Genossenschaft nicht mehr benutzen darf, verstoße nicht gegen § 68 Abs. 1 S. 2 GenG.
30Die Klägerin bestreitet die „Einladungspraxis“ der Beklagten. Die Fa. H sei nicht ordnungsgemäß über die Klägerin geladen worden. Das Schreiben vom 24.8.2006 sei an die Fa. Getränke A gerichtet worden. Zudem habe Herr H die Beklagte mehrfach vergeblich aufgefordert, für ihn bestimmte Telefaxe nicht an die Klägerin zu senden. Ab 2010 habe Herr H die Beklagte, namentlich Herrn C, mehrfach anlässlich diverser Versammlungen aufgefordert, Schreiben unmittelbar an seine Anschrift zu senden.
31Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird auf die gewechselten Schriftsätze nebst Anlagen Bezug genommen.
32Entscheidungsgründe:
33Die Klage hat insgesamt keinen Erfolg.
341.
35Die Klage auf Feststellung, dass die Klägerin weiterhin Mitglied der Beklagten ist, ist unbegründet.
36a.
37Als Anfechtungsklage ist die Klage bereits wegen Versäumung der Klagefrist unzulässig. § 51 Abs. 1 S. 2 GenG sieht für die Anfechtungsklage eine Monatsfrist vor, die nicht eingehalten ist. Der Beschluss der Generalversammlung vom 4.10.2012 ging der Klägerin spätestens am 15.10.2012 (Anlage K 15) zu; die erst am 27.6.2013 erhobene Klage war also verspätet.
38b.
39Die Klage hat auch als Nichtigkeits- bzw. Feststellungsklage keinen Erfolg.
40Die Versäumung der Ausschlussfrist der Anfechtungsklage ist nur dann im Ergebnis unschädlich, wenn mit Erfolg die Nichtigkeit des Beschlusses geltend gemacht wird (vgl. Fandrich in Pöhlmann/Fandrich, GenG, 4. Aufl. 2012, § 51 Rn. 16)
41Nichtigkeitsgründe in Bezug auf den Beschluss der Generalversammlung vom 4.10.2012 über die Ausschließung liegen indes nicht vor.
42Nichtig sind Beschlüsse, die gegen zwingende und sachlich unverzichtbare gesetzliche Vorschriften verstoßen, dem Wesen der eingetragenen Genossenschaft widersprechen oder durch ihren Inhalt gegen die guten Sitten verstoßen, also mit schweren bis schwersten Mängeln belastet sind (vgl. Beuthin, GenG, 15. Aufl. 2011, § 51 Rn. 4 unter Hinweis auf BGH ZIP 1996, 674 ff.).
43Es ist zwar anerkannt, dass schwere Einberufungsmängel bei der Generalversammlung die Nichtigkeit begründen können (vlgl. Beuthin a.a.O., Rn. 5).
44Vorliegend sind indes keine schwerwiegenden Fehler bei der Einberufung der Generalversammlung vom 4.10.2012 unterlaufen.
45Die Genossen und insbesondere die Fa. H wurden ordnungsgemäß per Fax zu der am 4.10.2012 erfolgten Generalversammlung eingeladen. Die Ladung des Genossen H per Fax über den Faxanschluss der Klägerin stellt dabei keinen schweren Einberufungsmangel dar. Denn die Fa. H, vertreten durch Herrn H, hatte bereits mit Schreiben vom 24.8.2006 mitgeteilt, dass sie telefonisch und per Fax über die Anschlüsse der Klägerin erreichbar sei.
46In diesem Zusammenhang ist es auch unerheblich, dass dieses Schreiben nicht ausdrücklich an die Beklagte adressiert war, sondern in Form eines Rundbriefs an eine nicht näher bezeichnete „Geschäftsführung“ gerichtet war. Denn unstreitig hat dieses Schreiben die Beklagte über die Fa. A erreicht. Entsprechend dieser Aufforderung erfolgte in den Folgejahren die Versendung von Einladungen und weiterer postalischer Verkehr zwischen der Beklagte und der Fa. H bzw. Herrn H immer über die Klägerin.
47Soweit die Beklagte nunmehr behauptet, Herr H habe die Beklagte mehrfach aufgefordert, für ihn bestimmte Faxe nicht über die Klägerin zu versenden, ist diese Behauptung schon ohne Substanz geblieben. Trotz eines Hinweises in der mündlichen Verhandlung vom 26.9.2013 (vgl. zu dem erteilten Hinweis die Ausführungen im Schriftsatz der Beklagten vom 14.1.2014, dort S. 4, Bl. 168) hat die Klägerin nicht näher vorgetragen, wann Herr H geäußert habe, dass Schreiben an seine eigene Adresse zu richten seien. Die Behauptung, Herr H habe beginnend ab Ende 2010 mehrfach Herrn C „anlässlich diverser Versammlungen“ aufgefordert, an ihn gerichtete Schreiben an seine eigene Anschrift zu senden, ist pauschal geblieben.
48Der Anspruch der Klägerin auf rechtliches Gehör vor der Entscheidung über den Ausschluss ist nicht verletzt worden, könnte aber im Übrigen auch nur mit der Anfechtungsklage geltend gemacht werden.
49Die Klägerin ist zu dem beabsichtigten Ausschluss in der erforderlichen Weise angehört worden. Bereits mit Schreiben vom 6.6.2012 wurde ihr Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Auch mit Schreiben vom 22.8.2012 wurde ihr erneut die Gelegenheit gegeben, sich zu dem beabsichtigten Ausschluss zu äußern. Schließlich hatte die Klägerin auch mit der von ihr eingelegten Beschwerde Gelegenheit, ihren Standpunkt darzulegen.
50Der Ausschließungsbeschluss ist auch inhaltlich nicht mit schweren bzw. schwersten Mängeln behaftet.
51Damit ist der Ausschluss der Klägerin aus der beklagten Genossenschaft wirksam mit Beschluss des Vorstands vom 6.9.2012 und Beschluss der Generalversammlung vom 4.10.2012 ausgeschlossen worden. Die Klage auf Feststellung, dass die Klägerin weiterhin Mitglied der Beklagten ist, ist daher unbegründet.
522.
53Die Klage hat auch mit dem Hilfsantrag keinen Erfolg.
54Die Klägerin war in der Zeit vom 8.10.2012 bis zum 31.12.2012 nicht berechtigt, die Einrichtungen der Beklagten zu nutzen, auch wenn der Ausschluss - wie im Schreiben des Vorstands und im Beschluss der Generalversammlung ausdrücklich klargestellt - erst zum 31.12.2012 erfolgte.
55Denn nach § 9 Abs. 5 Satz 2 der Satzung der Beklagten kann das ausgeschlossene Mitglied von der Absendung des Briefes über den Ausschließungsbeschluss nicht mehr die Einrichtungen der Genossenschaft benutzen. Das Protokoll der Generalversammlung ist am 8.10.2012 von der Beklagten an die Klägerin versandt worden.
56Die Regelung in § 9 Abs. 5 S. 2 der Satzung der Beklagten ist wirksam. Insbesondere verstößt sie nicht gegen § 68 Abs. 1 S. 2 GenG, der bestimmt, dass ein Ausschluss nur zum Schluss eines Geschäftsjahres zulässig ist. Die Mitgliedschaft in der Genossenschaft und die Berechtigung zur Nutzung der Einrichtung der Genossenschaft können unterschiedlich geregelt werden.
57Grund für die Regelung in § 68 Abs. 1 Satz 2 GenG ist der auch in §§ 65, 77 GenG zum Ausdruck kommende Grundgedanke des Genossenschaftsrechts. Danach endet die Mitgliedschaft für alle Fälle des Ausscheidens (auch etwa bei Tod des Mitglieds) mit dem Schluss des Geschäftsjahrs. Damit soll vor allem gewährleistet sein, dass im Zuge der Auseinandersetzung nicht jedes Mal für jeden einzelnen Ausscheidenden eine gesonderte Bilanz aufgestellt werden muss. Eine darüber hinausgehende Regelung enthält § 68 Abs. 1 S. 2 GenG nicht; insbesondere beinhaltet er kein Recht auf unbeschränkte Ausübung der mit der Mitgliedschaft verbundenen Rechte.
58Mit der Regelung in § 9 Abs. 5 Satz 2 der Satzung wird nicht der Zeitpunkt des Ausschlusses unzulässig vorverlegt, sondern es werden nur die Folgen der Verkündung des Ausschusses geregelt. Anderenfalls könnte auch bei besonders schwerwiegenden Verstößen die Nutzung von Einrichtungen nicht verhindert werden.
593.
60Auch in Bezug auf den Beschluss vom 27.5.2013 (Antrag zu 2.) hat die Klage keinen Erfolg. Für eine Nichtigkeitsklage betreffend die in der Generalversammlung vom 27.5.2013 gefassten Beschlüsse fehlt bereits das Rechtsschutzbedürfnis. Denn die Klägerin war bereits seit Ende 2012 nicht mehr Mitglied der Beklagten, so dass sie nicht anfechtungsberechtigt gem. § 51 Abs. 2 GenG ist. Einer Nichtigkeitsklage fehlt das Rechtsschutzbedürfnis, da die Klägerin wegen des wirksamen Ausschlusses nicht mehr von den Beschlüssen der Generalversammlung vom 27.5.2013 betroffen sein kann.
614.
62Die Klage war daher mit der Kostenfolge des § 91 abzuweisen. Die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit beruht auf § 709 ZPO.
63Streitwert: 160.000,- € (der Antrag zu 2. hat keinen Mehrwert gegenüber dem Hauptantrag zu 1.)
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(1) Die Gründe, aus denen ein Mitglied aus der Genossenschaft ausgeschlossen werden kann, müssen in der Satzung bestimmt sein. Ein Ausschluss ist nur zum Schluss eines Geschäftsjahres zulässig.
(2) Der Beschluss, durch den das Mitglied ausgeschlossen wird, ist dem Mitglied vom Vorstand unverzüglich durch eingeschriebenen Brief mitzuteilen. Das Mitglied verliert ab dem Zeitpunkt der Absendung der Mitteilung das Recht auf Teilnahme an der Generalversammlung oder der Vertreterversammlung sowie seine Mitgliedschaft im Vorstand oder Aufsichtsrat.
(1) Ein Beschluss der Generalversammlung kann wegen Verletzung des Gesetzes oder der Satzung im Wege der Klage angefochten werden. Die Klage muss binnen einem Monat erhoben werden.
(2) Zur Anfechtung befugt ist jedes in der Generalversammlung erschienene Mitglied, sofern es gegen den Beschluss Widerspruch zum Protokoll erklärt hat, und jedes nicht erschienene Mitglied, sofern es zu der Generalversammlung unberechtigterweise nicht zugelassen worden ist oder sofern es die Anfechtung darauf gründet, dass die Einberufung der Versammlung oder die Ankündigung des Gegenstandes der Beschlussfassung nicht ordnungsgemäß erfolgt sei. Ferner sind der Vorstand und der Aufsichtsrat zur Anfechtung befugt, ebenso jedes Mitglied des Vorstands und des Aufsichtsrats, wenn es durch die Ausführung des Beschlusses eine strafbare Handlung oder eine Ordnungswidrigkeit begehen oder wenn es ersatzpflichtig werden würde.
(2a) Die Anfechtung eines Beschlusses der Generalversammlung nach § 43b Absatz 1 Nummer 2 bis 4 kann nicht auf Verletzungen des Gesetzes oder der Mitgliederrechte gestützt werden, die auf technische Störungen der elektronischen Kommunikation zurückzuführen sind, es sei denn, der Genossenschaft ist Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorzuwerfen. Die Absätze 1 und 2 bleiben unberührt.
(3) Die Klage ist gegen die Genossenschaft zu richten. Die Genossenschaft wird durch den Vorstand, sofern dieser nicht selbst klagt, und durch den Aufsichtsrat, sofern dieser nicht selbst klagt, vertreten; § 39 Abs. 1 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden. Zuständig für die Klage ist ausschließlich das Landgericht, in dessen Bezirke die Genossenschaft ihren Sitz hat. Die mündliche Verhandlung erfolgt nicht vor Ablauf der im ersten Absatz bezeichneten Frist. Mehrere Anfechtungsprozesse sind zur gleichzeitigen Verhandlung und Entscheidung zu verbinden.
(4) Die Erhebung der Klage sowie der Termin zur mündlichen Verhandlung sind unverzüglich vom Vorstand in den für die Bekanntmachung der Genossenschaft bestimmten Blättern zu veröffentlichen.
(5) Soweit der Beschluss durch Urteil rechtskräftig für nichtig erklärt ist, wirkt dieses Urteil auch gegenüber den Mitgliedern der Genossenschaft, die nicht Partei des Rechtsstreits waren. Ist der Beschluss in das Genossenschaftsregister eingetragen, hat der Vorstand dem Registergericht das Urteil einzureichen und dessen Eintragung zu beantragen.
(1) Die Gründe, aus denen ein Mitglied aus der Genossenschaft ausgeschlossen werden kann, müssen in der Satzung bestimmt sein. Ein Ausschluss ist nur zum Schluss eines Geschäftsjahres zulässig.
(2) Der Beschluss, durch den das Mitglied ausgeschlossen wird, ist dem Mitglied vom Vorstand unverzüglich durch eingeschriebenen Brief mitzuteilen. Das Mitglied verliert ab dem Zeitpunkt der Absendung der Mitteilung das Recht auf Teilnahme an der Generalversammlung oder der Vertreterversammlung sowie seine Mitgliedschaft im Vorstand oder Aufsichtsrat.
(1) Ein Beschluss der Generalversammlung kann wegen Verletzung des Gesetzes oder der Satzung im Wege der Klage angefochten werden. Die Klage muss binnen einem Monat erhoben werden.
(2) Zur Anfechtung befugt ist jedes in der Generalversammlung erschienene Mitglied, sofern es gegen den Beschluss Widerspruch zum Protokoll erklärt hat, und jedes nicht erschienene Mitglied, sofern es zu der Generalversammlung unberechtigterweise nicht zugelassen worden ist oder sofern es die Anfechtung darauf gründet, dass die Einberufung der Versammlung oder die Ankündigung des Gegenstandes der Beschlussfassung nicht ordnungsgemäß erfolgt sei. Ferner sind der Vorstand und der Aufsichtsrat zur Anfechtung befugt, ebenso jedes Mitglied des Vorstands und des Aufsichtsrats, wenn es durch die Ausführung des Beschlusses eine strafbare Handlung oder eine Ordnungswidrigkeit begehen oder wenn es ersatzpflichtig werden würde.
(2a) Die Anfechtung eines Beschlusses der Generalversammlung nach § 43b Absatz 1 Nummer 2 bis 4 kann nicht auf Verletzungen des Gesetzes oder der Mitgliederrechte gestützt werden, die auf technische Störungen der elektronischen Kommunikation zurückzuführen sind, es sei denn, der Genossenschaft ist Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorzuwerfen. Die Absätze 1 und 2 bleiben unberührt.
(3) Die Klage ist gegen die Genossenschaft zu richten. Die Genossenschaft wird durch den Vorstand, sofern dieser nicht selbst klagt, und durch den Aufsichtsrat, sofern dieser nicht selbst klagt, vertreten; § 39 Abs. 1 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden. Zuständig für die Klage ist ausschließlich das Landgericht, in dessen Bezirke die Genossenschaft ihren Sitz hat. Die mündliche Verhandlung erfolgt nicht vor Ablauf der im ersten Absatz bezeichneten Frist. Mehrere Anfechtungsprozesse sind zur gleichzeitigen Verhandlung und Entscheidung zu verbinden.
(4) Die Erhebung der Klage sowie der Termin zur mündlichen Verhandlung sind unverzüglich vom Vorstand in den für die Bekanntmachung der Genossenschaft bestimmten Blättern zu veröffentlichen.
(5) Soweit der Beschluss durch Urteil rechtskräftig für nichtig erklärt ist, wirkt dieses Urteil auch gegenüber den Mitgliedern der Genossenschaft, die nicht Partei des Rechtsstreits waren. Ist der Beschluss in das Genossenschaftsregister eingetragen, hat der Vorstand dem Registergericht das Urteil einzureichen und dessen Eintragung zu beantragen.
(1) Die Gründe, aus denen ein Mitglied aus der Genossenschaft ausgeschlossen werden kann, müssen in der Satzung bestimmt sein. Ein Ausschluss ist nur zum Schluss eines Geschäftsjahres zulässig.
(2) Der Beschluss, durch den das Mitglied ausgeschlossen wird, ist dem Mitglied vom Vorstand unverzüglich durch eingeschriebenen Brief mitzuteilen. Das Mitglied verliert ab dem Zeitpunkt der Absendung der Mitteilung das Recht auf Teilnahme an der Generalversammlung oder der Vertreterversammlung sowie seine Mitgliedschaft im Vorstand oder Aufsichtsrat.
(1) Jedes Mitglied hat das Recht, seine Mitgliedschaft durch Kündigung zu beenden.
(2) Die Kündigung kann nur zum Schluss eines Geschäftsjahres und mindestens drei Monate vor dessen Ablauf in schriftlicher Form erklärt werden. In der Satzung kann eine längere, höchstens fünfjährige Kündigungsfrist bestimmt werden. Bei Genossenschaften, bei denen mehr als drei Viertel der Mitglieder als Unternehmer im Sinne des § 14 des Bürgerlichen Gesetzbuchs Mitglied sind, kann die Satzung zum Zweck der Sicherung der Finanzierung des Anlagevermögens für die Unternehmer eine Kündigungsfrist bis zu zehn Jahre bestimmen.
(3) Entgegen einer in der Satzung bestimmten Kündigungsfrist von mehr als zwei Jahren kann jedes Mitglied, das der Genossenschaft mindestens ein volles Geschäftsjahr angehört hat, seine Mitgliedschaft durch Kündigung vorzeitig beenden, wenn ihm nach seinen persönlichen oder wirtschaftlichen Verhältnissen ein Verbleib in der Genossenschaft bis zum Ablauf der Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann. Die Kündigung ist in diesem Fall mit einer Frist von drei Monaten zum Schluss eines Geschäftsjahres zu erklären, zu dem das Mitglied nach der Satzung noch nicht kündigen kann.
(4) Die Mitgliedschaft endet nicht, wenn die Genossenschaft vor dem Zeitpunkt, zu dem die Kündigung wirksam geworden wäre, aufgelöst wird. Die Auflösung der Genossenschaft steht der Beendigung der Mitgliedschaft nicht entgegen, wenn die Fortsetzung der Genossenschaft beschlossen wird. In diesem Fall wird der Zeitraum, während dessen die Genossenschaft aufgelöst war, bei der Berechnung der Kündigungsfrist mitgerechnet; die Mitgliedschaft endet jedoch frühestens zum Schluss des Geschäftsjahres, in dem der Beschluss über die Fortsetzung der Genossenschaft in das Genossenschaftsregister eingetragen wird.
(5) Vereinbarungen, die gegen die vorstehenden Absätze verstoßen, sind unwirksam.
(1) Mit dem Tod eines Mitglieds geht die Mitgliedschaft auf den Erben über. Sie endet mit dem Schluss des Geschäftsjahres, in dem der Erbfall eingetreten ist. Mehrere Erben können das Stimmrecht in der Generalversammlung nur durch einen gemeinschaftlichen Vertreter ausüben.
(2) Die Satzung kann bestimmen, dass im Falle des Todes eines Mitglieds dessen Mitgliedschaft in der Genossenschaft durch dessen Erben fortgesetzt wird. Die Satzung kann die Fortsetzung der Mitgliedschaft von persönlichen Voraussetzungen des Rechtsnachfolgers abhängig machen. Für den Fall der Beerbung des Erblassers durch mehrere Erben kann auch bestimmt werden, dass die Mitgliedschaft endet, wenn sie nicht innerhalb einer in der Satzung festgesetzten Frist einem Miterben allein überlassen worden ist.
(3) Der Tod des Mitglieds sowie der Zeitpunkt der Beendigung der Mitgliedschaft, im Falle des Absatzes 2 auch die Fortsetzung der Mitgliedschaft durch einen oder mehrere Erben, sind unverzüglich in die Mitgliederliste einzutragen. Die Erben des verstorbenen Mitglieds sind unverzüglich von der Eintragung zu benachrichtigen.
(4) Bei Beendigung der Mitgliedschaft des Erben gelten die §§ 73 und 75, im Falle der Fortsetzung der Mitgliedschaft gilt § 76 Abs. 4 entsprechend.
(1) Die Gründe, aus denen ein Mitglied aus der Genossenschaft ausgeschlossen werden kann, müssen in der Satzung bestimmt sein. Ein Ausschluss ist nur zum Schluss eines Geschäftsjahres zulässig.
(2) Der Beschluss, durch den das Mitglied ausgeschlossen wird, ist dem Mitglied vom Vorstand unverzüglich durch eingeschriebenen Brief mitzuteilen. Das Mitglied verliert ab dem Zeitpunkt der Absendung der Mitteilung das Recht auf Teilnahme an der Generalversammlung oder der Vertreterversammlung sowie seine Mitgliedschaft im Vorstand oder Aufsichtsrat.
(1) Ein Beschluss der Generalversammlung kann wegen Verletzung des Gesetzes oder der Satzung im Wege der Klage angefochten werden. Die Klage muss binnen einem Monat erhoben werden.
(2) Zur Anfechtung befugt ist jedes in der Generalversammlung erschienene Mitglied, sofern es gegen den Beschluss Widerspruch zum Protokoll erklärt hat, und jedes nicht erschienene Mitglied, sofern es zu der Generalversammlung unberechtigterweise nicht zugelassen worden ist oder sofern es die Anfechtung darauf gründet, dass die Einberufung der Versammlung oder die Ankündigung des Gegenstandes der Beschlussfassung nicht ordnungsgemäß erfolgt sei. Ferner sind der Vorstand und der Aufsichtsrat zur Anfechtung befugt, ebenso jedes Mitglied des Vorstands und des Aufsichtsrats, wenn es durch die Ausführung des Beschlusses eine strafbare Handlung oder eine Ordnungswidrigkeit begehen oder wenn es ersatzpflichtig werden würde.
(2a) Die Anfechtung eines Beschlusses der Generalversammlung nach § 43b Absatz 1 Nummer 2 bis 4 kann nicht auf Verletzungen des Gesetzes oder der Mitgliederrechte gestützt werden, die auf technische Störungen der elektronischen Kommunikation zurückzuführen sind, es sei denn, der Genossenschaft ist Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorzuwerfen. Die Absätze 1 und 2 bleiben unberührt.
(3) Die Klage ist gegen die Genossenschaft zu richten. Die Genossenschaft wird durch den Vorstand, sofern dieser nicht selbst klagt, und durch den Aufsichtsrat, sofern dieser nicht selbst klagt, vertreten; § 39 Abs. 1 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden. Zuständig für die Klage ist ausschließlich das Landgericht, in dessen Bezirke die Genossenschaft ihren Sitz hat. Die mündliche Verhandlung erfolgt nicht vor Ablauf der im ersten Absatz bezeichneten Frist. Mehrere Anfechtungsprozesse sind zur gleichzeitigen Verhandlung und Entscheidung zu verbinden.
(4) Die Erhebung der Klage sowie der Termin zur mündlichen Verhandlung sind unverzüglich vom Vorstand in den für die Bekanntmachung der Genossenschaft bestimmten Blättern zu veröffentlichen.
(5) Soweit der Beschluss durch Urteil rechtskräftig für nichtig erklärt ist, wirkt dieses Urteil auch gegenüber den Mitgliedern der Genossenschaft, die nicht Partei des Rechtsstreits waren. Ist der Beschluss in das Genossenschaftsregister eingetragen, hat der Vorstand dem Registergericht das Urteil einzureichen und dessen Eintragung zu beantragen.
Andere Urteile sind gegen eine der Höhe nach zu bestimmende Sicherheit für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Soweit wegen einer Geldforderung zu vollstrecken ist, genügt es, wenn die Höhe der Sicherheitsleistung in einem bestimmten Verhältnis zur Höhe des jeweils zu vollstreckenden Betrages angegeben wird. Handelt es sich um ein Urteil, das ein Versäumnisurteil aufrechterhält, so ist auszusprechen, dass die Vollstreckung aus dem Versäumnisurteil nur gegen Leistung der Sicherheit fortgesetzt werden darf.