Bayerischer Verwaltungsgerichtshof Beschluss, 22. Jan. 2019 - 22 ZB 18.1098

bei uns veröffentlicht am22.01.2019

Tenor

I. Der Antrag auf Zulassung der Berufung wird abgelehnt.

II. Der Kläger hat die Kosten des Zulassungsverfahrens zu tragen.

III. Der Streitwert des Zulassungsverfahrens wird auf 66.666 Euro festgesetzt.

Gründe

I.

Der Kläger war Alleingesellschafter und Geschäftsführer der I... Produktions GmbH. Das in seinem Eigentum stehende Betriebsgrundstück hatte er im Rahmen einer Betriebsaufspaltung diesem Unternehmen entgeltlich zur Nutzung überlassen, wobei er als „V... W... Verpachtungen“ firmierte.

Durch Bescheid vom 2. Dezember 2009 bewilligte die Regierung von Schwaben sowohl der I... Produktions GmbH als auch der Firma V... W... Verpachtungen eine Zuwendung bis zu einer Höhe von 250.000,00 € nach Maßgabe der Richtlinie zur Durchführung des bayerischen regionalen Förderungsprogramms für die gewerbliche Wirtschaft (BRF), damals anzuwenden in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. August 2008 (AllMBl S. 523).

Mit Schreiben vom 29. Dezember 2009 kündigte die Landesanstalt für Aufbaufinanzierung beiden Zuwendungsempfängern gegenüber die am nächsten Tag erfolgende Überweisung des Förderbetrages in voller Höhe an.

Am 1. September 2014 wurde über das Vermögen der I... Produktions GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet.

Nachdem die Regierung sowohl den Insolvenzverwalter der I... Produktions GmbH als auch den Kläger zu der Absicht angehört hatte, den Bescheid vom 2. Dezember 2009 mit Wirkung ab dem 1. September 2014 zu widerrufen, machte der Kläger mit Schreiben seiner Bevollmächtigten vom 31. Oktober 2014 geltend, der Betrieb laufe trotz der Insolvenz voll ausgelastet weiter. Der Insolvenzverwalter werde ihn an einen der Interessenten gut veräußern können; die geförderten Arbeitsplätze seien dauerhaft gesichert. In einem Schreiben vom 2. Dezember 2014 setzten die Bevollmächtigten des Klägers die Regierung davon in Kenntnis, dass der Insolvenzverwalter durch Kaufvertrag vom 20. November 2014 den gesamten aktiven Geschäftsbetrieb der I... Produktions GmbH im Rahmen eines Asset-Deals an ein (namentlich nicht benanntes) Tochterunternehmen der E... Capital AG veräußert habe. Die Zahlung des Kaufpreises und der Übergang des Unternehmens würden voraussichtlich im Januar 2015 nach erteilter Genehmigung durch den Gläubigerausschuss und durch das Insolvenzgericht erfolgen. Es stehe fest, dass alle geförderten Arbeitsplätze erhalten blieben.

Durch gesonderte Bescheide vom 12. August 2015 widerrief die Regierung zum einen gegenüber dem Insolvenzverwalter der I... Produktions GmbH, zum anderen gegenüber dem Kläger den Bescheid vom 2. Dezember 2009 mit Wirkung ab dem 1. September 2014 insoweit, als darin ein den Betrag von 183.334,00 € übersteigender Zuschuss bewilligt worden war, und verpflichtete den jeweiligen Adressaten, den Differenzbetrag von 66.666,00 € zu erstatten. Der Widerruf wurde auf Art. 49 Abs. 2a Satz 1 Nr. 1 BayVwVfG gestützt. Die nicht mehr zweckentsprechende Verwendung einer Zuwendung sei u. a. dann anzunehmen, wenn innerhalb der Bindungsfrist das Insolvenzverfahren über das Vermögen eines Zuwendungsempfängers eröffnet werde, so dass er gemäß § 80 Abs. 1 InsO das Verwaltungs- und Verfügungsrecht über das Betriebsvermögen verliere. Die I... Produktions GmbH könne die Zuwendung auch deshalb nicht mehr zweckentsprechend verwenden, weil sie mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens aufgelöst worden sei. Die Inanspruchnahme des Klägers rechtfertige sich aus seiner gesamtschuldnerischen Verantwortung für die Erfüllung des Zuwendungszwecks.

Im Verfahren über die Anfechtungsklage, die der Kläger gegen den ihn betreffenden Bescheid vom 12. August 2015 zum Verwaltungsgericht Augsburg erhoben hat, legte der Beklagte einen vom 15. November 2017 stammenden (Zwischen-)Bericht des Insolvenzverwalters vor. Danach endete die operative Betriebsführung der I... Produktions GmbH zum 1. Juli 2015; der Geschäftsbetrieb werde durch die neu gegründete I... Maschinenbau GmbH fortgeführt.

In der in diesem Rechtstreit am 20. März 2018 durchgeführten mündlichen Verhandlung beantragte der Kläger, den Insolvenzverwalter der I... Produktions GmbH und den Geschäftsführer der I... GmbH als Zeugen zum Beweis dafür zu vernehmen, dass die 62,75 Dauerarbeitsplätze nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens bzw. nach Übernahme durch die I... GmbH erhalten geblieben seien. Das Verwaltungsgericht lehnte diesen Beweisantrag durch in der Verhandlung verkündeten Beschluss mit der Begründung ab, die unter Beweis gestellten Tatsachen seien nicht entscheidungserheblich.

Die Klage selbst wies das Verwaltungsgericht durch Urteil vom 20. März 2018 als unbegründet ab.

Der Kläger beantragt, gestützt auf die Zulassungsgründe nach § 124 Abs. 2 Nr. 1, 2, 3 und 5 VwGO,

gegen das Urteil vom 20. März 2018 die Berufung zuzulassen.

Der Beklagte beantragt,

den Zulassungsantrag abzulehnen.

II.

Dem Antrag auf Zulassung der Berufung war nicht zu entsprechen, da sich aus den Darlegungen in der Antragsbegründungsschrift vom 12. Juni 2018 (vgl. zu ihrer Maßgeblichkeit § 124a Abs. 4 Satz 4, Abs. 5 Satz 2 VwGO) nicht ergibt, dass die Voraussetzungen der vom Kläger in Anspruch genommenen Zulassungsgründe vorliegen.

1. Die Ergebnisrichtigkeit des angefochtenen Urteils begegnet im Licht der Ausführungen in der Antragsbegründung keinen ernstlichen Zweifeln im Sinn von § 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO.

1.1 Der Kläger leitet solche Zweifel vor allem aus dem Umstand her, dass das Verwaltungsgericht den von ihm behaupteten und unter Beweis gestellten Fortbestand der nach dem Zuwendungsbescheid zu schaffenden bzw. zu erhaltenden Arbeitsplätze während der gesamten Bindungsfrist nicht zu seinen Gunsten gewertet hat. Das Verwaltungsgericht hat die Klage jedoch unabhängig davon zu Recht abgewiesen, ob dieses Vorbringen zutrifft oder nicht.

Das Urteil vom 20. März 2018 ist auf zwei die Entscheidung selbständig tragende Erwägungen gestützt. Zum einen vertritt das Verwaltungsgericht in Übernahme des diesbezüglichen Rechtsstandpunkts des Verwaltungsgerichts Würzburg (U.v. 25.1.2012 - W 6 K 11.411 - juris Rn. 51 ff.) und des Verwaltungsgerichts Regensburg (U.v. 12.2.2015 - RN 7 K 14.34 - juris Rn. 20) die Auffassung, bereits die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen des Zuwendungsempfängers bedeute eine Gefährdung des Fortbestands von Arbeitsplätzen, die nach dem Zuwendungsbescheid zu erhalten seien; schon diese Gefährdung sei als Zweckverfehlung im Sinn von Art. 49 Abs. 2a Satz 1 Nr. 1 BayVwVfG anzusehen (vgl. die Ausführungen in den Randnummern 26 bis 28 des angefochtenen Urteils). Zum anderen wurde die Klageabweisung damit begründet, dass die Zuwendungsempfänger mit der Beantragung der Förderung die Verpflichtung übernommen hätten, den Zuwendungszweck bis zum Ablauf der Bindungsfrist selbst zu erfüllen (Randnummer 25 des angefochtenen Urteils); seit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens seien sie dazu nicht mehr in der Lage gewesen (Randnummern 29 sowie 32 f. des angefochtenen Urteils). Der Kläger hat in der Begründung des Zulassungsantrags keine Gesichtspunkte vorgetragen, die geeignet sind, ernstliche Zweifel an der Richtigkeit jedenfalls dieses zweiten Argumentationsstrangs hervorzurufen.

Die angefochtene Entscheidung geht zutreffend davon aus, dass der rückwirkend zum 1. September 2014 ausgesprochene Teilwiderruf des Zuwendungsbescheids seine Rechtsgrundlage in der dritten Alternative des Art. 49 Abs. 2a Satz 1 Nr. 1 BayVwVfG findet. Die Rechtmäßigkeit der streitgegenständlichen behördlichen Maßnahme hängt danach davon ab, ob die gewährte finanzielle Leistung „nicht mehr für den in dem Verwaltungsakt bestimmten Zweck verwendet wird“.

Das Verwaltungsgericht hat den im Zuwendungsbescheid festgelegten Zweck der inmitten stehenden Subventionsgewährung nicht nur in der Sicherung von 51,75 vorhandenen und in der Schaffung von elf zusätzlichen Dauerarbeitsplätzen gesehen, die während der fünfjährigen Bindungsfrist (sie endete gemäß der Nummer 2 des Bescheids vom 2.12.2009 fünf Jahre nach dem Abschluss des Investitionszeitraums, der nach den Nummern 1 und 6 des gleichen Bescheids am 31.12.2010 auslief) ständig besetzt sein oder zumindest dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt angeboten werden mussten. Zu diesem in der Nummer 3 des Zuwendungsbescheids festgelegten Zweck der Subventionsgewährung tritt - wie das Verwaltungsgericht in der Randnummer 22 des angefochtenen Urteils festgehalten hat - jene weitere Zweckbestimmung hinzu, die in der Nummer 1 des Bescheids vom 2. Dezember 2009 zum Ausdruck gebracht wurde. Danach darf die Zuwendung nur zu dem Zweck einer Mitfinanzierung der förderfähigen Kosten in Höhe von 2.942.280,00 € für verschiedene bauliche und maschinelle Erweiterungsinvestitionen in der Betriebsstätte „der Firma I... Produktions GmbH“ verwendet werden.

Der Aussage des Verwaltungsgerichts, dass dem teilweise widerrufenen Zuwendungsbescheid zwei Förderzwecke zugrunde liegen, ist die Begründung des Zulassungsantrags nicht nur nicht in der erforderlichen substantiierten Weise entgegengetreten; sie trifft auch der Sache nach zu.

Das gewählte Förderinstrument des Investitionskostenzuschusses dient zwar, wie aus der Nummer 2.1.4 BRF folgt, der Schaffung neuer (sowie zusätzlich der Sicherung bestehender) Arbeitsplätze; hierin erschöpft sich seine Zweckbestimmung indes nicht. Gleichrangig sind daneben die in der Nummer 1 Sätze 1 und 3 BRF zum Ausdruck gebrachten regional- und strukturpolitischen Zielsetzungen sowie allgemein das Anliegen der Stärkung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft (Nummer 1 Satz 2 BRF).

Vor allem aber zeigt die Nummer 2.1 BRF, dass es dem Richtliniengeber nicht um die bloße Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen unabhängig davon zu tun ist, welches Wirtschaftssubjekt in diesem Sinn tätig wird. Diese Bestimmung macht die Förderfähigkeit vielmehr davon abhängig, dass das Investitionsvorhaben eines kleinen oder mittleren Unternehmens im Sinn des Anhangs I der Verordnung (EG) Nr. 800/2008 der Kommission vom 6. August 2008 zur Erklärung der Vereinbarkeit bestimmter Gruppen von Beihilfen mit dem Gemeinsamen Markt in Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag (allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung; ABl EU Nr. L 214 S. 3) inmitten steht. Die Tatsache, dass nach der Nummer 4.2 Satz 4 BRF Unternehmen, bei denen die mögliche Bezuschussung angesichts ihrer eigenen Finanzkraft wirtschaftlich nicht ins Gewicht fällt, im Regelfall von der Förderung ausgeschlossen sind, bestätigt zusätzlich, dass diese Richtlinie in maßgeblicher Hinsicht auch eine mittelstandspolitische Zwecksetzung verfolgt.

Die in der Nummer 4.2 Satz 2 und 3 BRF getroffenen Regelungen zeigen ebenfalls, dass die Förderfähigkeit wesentlich von „subjektiven“, die Beschaffenheit des antragstellenden Unternehmens betreffenden Merkmalen abhängt. Denn der Bewerber um eine Zuwendung nach dieser Richtlinie hat entsprechend seiner Vermögens-, Liquiditäts- und Ertragslage in angemessenem Umfang Eigen- oder nicht subventionierte Fremdmittel einzusetzen. Wenn die Richtlinie auf die Vorgabe einer starren Eigenkapitalquote verzichtet und sie stattdessen auf eine Mehrzahl von nur allgemein umschriebenen Parametern (Vermögen, Liquidität und Ertragslage; Erforderlichkeit einer „angemessenen“ Eigenbeteiligung) abstellt, deren Gewichtung zueinander zudem dem pflichtgemäßen Ermessen der Vollzugsbehörden überantwortet bleibt, so bestätigt dies die Notwendigkeit einer einzelfallorientierten, auf die Gegebenheiten beim jeweiligen Subventionsbewerber abstellenden Prüfung. Unabdingbar ist eine solche Prüfung vor allem aber im Hinblick darauf, dass „Unternehmen in Schwierigkeiten“ von der Förderung schlechthin ausgeschlossen sind (Abschnitt II Abs. 2 letztes Tiret BRF). Gleiches gilt, solange der Subventionsbewerber einem Rückforderungsverlangen der Europäischen Kommission hinsichtlich einer gewährten Beihilfe nicht nachgekommen ist (Abschnitt II Abs. 4 BRF).

Ein Teil dieser Regelungen ist unionsrechtlich zwingend geboten. Da staatliche Beihilfen unter den in Art. 107 Abs. 1 AEUV bezeichneten Voraussetzungen mit dem Binnenmarkt unvereinbar sind, ist nach Art. 108 Abs. 3 Satz 1 AEUV die Kommission von jeder beabsichtigten Einführung oder Umgestaltung einer Beihilfe zu unterrichten, sofern nicht eine Subventionsgewährung inmitten steht, die durch eine gemäß Art. 108 Abs. 4 i.V.m. Art. 109 AEUV erlassene Verordnung von der Notifizierungspflicht freigestellt wurde. Die vorerwähnte Verordnung (EG) Nr. 800/2008 stellte eine solche Freistellungsregelung dar. Sie wurde mit Wirkung ab dem 1. Juli 2014 durch die Verordnung (EU) Nr. 651/2014 der Kommission vom 17. Juni 2014 zur Feststellung der Vereinbarkeit bestimmter Gruppen von Beihilfen mit dem Binnenmarkt in Anwendung der Artikel 107 und 108 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (ABl EU Nr. L 187 S. 1, berichtigt ABl EU Nr. L 283 S. 65), geändert durch die Verordnung (EU) 2017/1084 der Kommission vom 14. Juni 2017 (ABl EU Nr. L 156 S. 1), ersetzt (vgl. Art. 57 und 59 der Verordnung (EU) Nr. 651/2014). Da die Verordnung (EU) Nr. 651/2014 nach ihrem Art. 58 Nr. 1 auch für vor ihrem Inkrafttreten gewährte Einzelbeihilfen gilt, sofern sie alle Voraussetzungen dieser Verordnung (ausgenommen Art. 9) erfüllen, stellt der Verwaltungsgerichtshof im weiteren Fortgang dieses Beschlusses vorrangig auf diese Verordnung ab.

Auch nach ihr kommt der Frage, ob es sich bei dem Empfänger einer Beihilfe um ein kleines oder mittleres Unternehmen im Sinn des Anhangs I zur Verordnung (EU) Nr. 651/2014 handelt, Bedeutung sowohl für die Zulässigkeit einer Beihilferegelung als solcher als auch für die Rechtmäßigkeit der konkret gewährten Einzelbeihilfe (vgl. Art. 3 der Verordnung (EU) Nr. 651/2014) zu, da für die Subventionierung kleiner und mittlerer Unternehmen besondere, im Kapitel III Abschnitt 2 dieser Verordnung zusammengefasste Bestimmungen gelten. Vor allem aber schließt Art. 1 Nr. 4 Buchst. c der Verordnung (EU) Nr. 651/2014 Beihilfen für Unternehmen in Schwierigkeiten von beiden sich aus Art. 3 der Verordnung ergebenden Rechtswirkungen der Freistellung grundsätzlich aus; noch kategorischer galt das nach Art. 1 Abs. 6 Buchst. c der Verordnung (EG) Nr. 800/2008. Ein „Unternehmen in Schwierigkeiten“ steht nach Art. 2 Nr. 18 Buchst. c der Verordnung (EU) Nr. 651/2014 immer dann inmitten, wenn es Gegenstand eines Insolvenzverfahrens ist; Art. 1 Abs. 7 Unterabs. 1 Buchst. c der Verordnung (EG) Nr. 800/2008 begnügte sich sogar mit dem Vorliegen der Voraussetzungen eines solchen Verfahrens.

Das teilweise aus dem Unionsrecht folgende, in darüber hinausgehendem Umfang aber auch vom nationalen Richtliniengeber statuierte Gebot, die Subventionsgewährung an die Erfüllung von in der Person des Zuwendungsempfängers liegenden Voraussetzungen zu knüpfen, kommt im Wortlaut derjenigen beiden Regelungen zum Ausdruck, durch die die Zweckbestimmung der verfahrensgegenständlichen Subvention im Zuwendungsbescheid festgelegt wurde. Denn sowohl nach der Nummer 1 als auch nach der Nummer 3 des Bescheids vom 2. Dezember 2009 dient die Zuschussgewährung ausdrücklich der Förderung von Investitionen (Nummer 1) bzw. der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen (Nummer 3) in der Betriebsstätte „der Firma I... Produktions GmbH“.

Die eingangs der Nummer 3 aufscheinende Formulierung, Zweck der Förderung sei „insbesondere“ die Schaffung und der Erhalt von Arbeitsplätzen nach Maßgabe der im Anschluss daran im Einzelnen getroffenen Festsetzungen, verdeutlicht gleichfalls, dass der Beklagte mit der Subventionsgewährung nicht ausschließlich ein arbeitsmarktpolitisches Anliegen verfolgt hat. Angesichts der Bedeutung, die der Erfüllung des Subventionszwecks gerade durch das auf seine Förderungsfähigkeit hin geprüfte Unternehmen sowohl nach dem Unionsrecht als auch nach der hier anzuwendenden Förderrichtlinie zukommt, kann aus dem Wort „insbesondere“ nicht hergeleitet werden, der daneben bestehenden „mittelstandspolitischen“ Zwecksetzung der Zuwendung komme nur nachrangige Bedeutung zu. Jedenfalls in derartigen Fällen ist deshalb in Übereinstimmung mit dem Oberverwaltungsgericht des Landes Sachsen-Anhalt (B.v. 20.1.2011 - 1 L 77/10 - juris Rn. 9) für eine Unterscheidung danach, ob ein durch den Zuwendungsbescheid verfolgter „Primär-“ oder ein „sonstiger“ Zweck verfehlt wurde, kein Raum. Vielmehr ist es „zur ordnungsgemäßen Zweckerfüllung ... erforderlich, dass der Zweck und die mit der Zuwendung verbundenen Auflagen und Bedingungen durch den Zuwendungsempfänger selbst und nicht - zufällig - durch einen am gesamten Subventionsverfahren unbeteiligten Dritten erfüllt werden“ (VG Greifswald, U.v. 13.7.2000 - 4 A 1665/96 - juris Rn. 34, ergangen ebenfalls zu der Fallgestaltung, dass einer von mehreren zueinander im Verhältnis von Besitz- und Betriebsunternehmen stehenden Zuwendungsempfängern nach Erhalt der Förderung insolvent geworden ist, die bescheidsgemäß zu erhaltenden Arbeitsplätze jedoch aufgrund der Betriebsfortführung durch einen Dritten während der gesamten Bindungsfrist fortbestanden).

Unmittelbar aus den dargestellten rechtlichen Vorgaben und ihrer bescheidstechnischen Umsetzung in Verbindung mit den konkreten Gegebenheiten des vorliegenden Einzelfalles folgt, dass die Regierung den Zuwendungsbescheid vom 2. Dezember 2009 zweifelsfrei zu Recht mit Wirkung ab dem Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen eines der beiden Subventionsempfänger widerrufen und das Verwaltungsgericht die hiergegen gerichtete Klage zutreffend als unbegründet abgewiesen hat.

In Übereinstimmung mit dem Verwaltungsgericht (vgl. einerseits die Randnummern 31 f., andererseits die Randnummer 33 des angefochtenen Urteils) erscheint es angezeigt, bei der Erörterung der Frage, ob die erhaltene Leistung ab der Eröffnung des Insolvenzverfahrens nicht mehr für jeden der im Zuwendungsbescheid festgelegten Zwecke verwendet wurde, zwischen dem Zeitraum, während dessen die (wesentlichen) Vermögenswerte der I... Produktions GmbH bereits an ein anderes Unternehmen übergangen waren (1.1.1), und der Phase zu unterscheiden, während derer noch der Insolvenzverwalter den Betrieb weitergeführt hat (1.1.2).

1.1.1 Sowohl nach dem (Zwischen-)Bericht des Insolvenzverwalters vom 15. November 2017 als auch nach den Angaben des Klägers ist es noch vor dem Ablauf der am 31. Dezember 2015 endenden Bindungsfrist zu einer Veräußerung des Betriebsvermögens bzw. wesentlicher Teile hiervon und zur Weiterführung des Geschäftsbetriebs durch das Erwerberunternehmen gekommen. Den divergierenden Angaben über den Firmennamen dieses Unternehmens kommt ebenso wenig Entscheidungserheblichkeit zu wie der unterschiedlichen Darstellung darüber, wann die vorangegangene Betriebsführung durch den Insolvenzverwalter geendet hat; ausschlaggebend ist allein, dass es - auch nach der Darstellung im (Zwischen-)Bericht vom 15. November 2017 - bereits vor dem hier maßgeblichen Beurteilungszeitpunkt (dem Tag der Bekanntgabe des Widerrufs- und Rückforderungsbescheids vom 12.8.2015) zur Fortsetzung des Geschäftsbetriebs durch das Erwerberunternehmen gekommen ist.

Bezogen auf die von da an bis zum Ablauf der Bindungsfrist verstrichene Zeitspanne war der Beklagte zu einem Widerruf des Zuwendungsbescheids schon deshalb berechtigt, weil sich das Erwerberunternehmen trotz eines dahingehenden ausdrücklichen Hinweises der Regierung (vgl. Blatt 299 der Behördenakte) nicht dazu bereit erklärt hatte, sich daraufhin überprüfen zu lassen, ob es selbst die (subjektiven) Fördervoraussetzungen erfüllte. Nicht festgestellt werden konnte aus diesem Grund namentlich, ob es sich bei ihm um ein kleines oder mittleres Unternehmen im Sinn des Anhangs I zur Verordnung (EU) Nr. 651/2014 handelt. Gleiches gilt für die Frage, ob es nach seiner Vermögens-, Liquiditäts- und Ertragslage sowie seiner Finanzkraft (Nummer 4.2 Satz 2 und 4 BRF) zum Kreis der „förderungswürdigen Unternehmen“ im Sinn der Nummer 3.1 BRF gehörte.

Sollte aus Art. 107 ff. AEUV herzuleiten sein, dass Mitgliedstaaten der Europäischen Union eine Beihilfe, die sie aufgrund einer Regelung bewilligt haben, die von einer Verordnung im Sinn von Art. 108 Abs. 4, Art. 109 AEUV erfasst wird und die der Kommission deshalb nicht angezeigt zu werden brauchte, dann zwingend zurückfordern müssen, wenn diese Subvention nunmehr einem Unternehmen zugutekommt, bei dem sich wegen fehlender Kooperationsbereitschaft nicht aufklären lässt, ob die Voraussetzungen für eine Freistellung nach der Verordnung (EU) Nr. 651/2104 vorliegen, so wäre der Widerruf der Zuwendung - bezogen auf denjenigen innerhalb der Bindungsfrist liegenden Zeitraum, während dessen die bezuschussten Vermögensgüter in die Nutzung des Erwerberunternehmens gelangt sind - alternativlos gewesen. Sollte das Unionsrecht eine solche Vorgehensweise nicht gebieten, entspräche eine sich auf diese Phase beziehende Aufhebung des Bewilligungsbescheids jedenfalls dem Gebot, dass die Rechtsordnung der Mitgliedstaaten so auszulegen und zu vollziehen ist, dass die Effektivität des Unionsrechts nicht beeinträchtigt wird (vgl. zu diesem Rechtsgedanken u. a. Art. 197 Abs. 1 AEUV). Denn auch wenn es nicht das Erwerberunternehmen, sondern die Zuwendungsempfänger sind, die die Förderung zurückzuerstatten haben, so wird durch eine solche Vorgehensweise doch möglichen Verfälschungen des Wettbewerbs innerhalb des Binnenmarkts vorgebeugt, die sich ggf. daraus ergeben, dass ein Unternehmen in den Genuss eines Subventionsvorteils gelangt, bei dem die Erfüllung der Voraussetzungen des Art. 107 Abs. 2 und 3 AEUV nicht feststeht. Muss der Zuwendungsempfänger nämlich den Subventionsvorteil (anteilig) zurückgewähren, so verringert dies seine Bereitschaft, bezuschusste Wirtschaftsgüter unter Weitergabe des Subventionsvorteils (d.h. zu nicht marktgerechten Konditionen) an den Erwerber zu veräußern. Reduziert wird aus dem gleichen Grund die Gefahr, dass ein Unternehmen durch den verbilligten Erwerb subventionierter Wirtschaftsgüter vom Zuwendungsempfänger indirekt aus öffentlichen Mitteln gefördert wird, ohne dass es selbst die im nationalen Recht festgelegten subjektiven Fördervoraussetzungen erfüllt.

1.1.2 Bezogen auf die Zeitspanne der Weiterführung des Geschäftsbetriebs der I... Produktions GmbH durch den Insolvenzverwalter war der Widerruf des Zuwendungsbescheids deshalb rechtmäßig, weil bereits im maßgeblichen Beurteilungszeitpunkt feststand, dass es zu keinem Erhalt der Arbeitsplätze durch das geförderte Unternehmen während der gesamten Bindungsfrist kommen würde. Denn bereits im Schreiben seiner Bevollmächtigten vom 2. Dezember 2014 hat der Kläger die Regierung davon in Kenntnis gesetzt, dass am 20. November 2014 der gesamte aktive Geschäftsbetrieb der I... Produktions GmbH veräußert worden sei; der Vollzug der Vermögensübertragung stehe zu Beginn des Jahres 2015 an. Zwar könnte aus dem (Zwischen-)Bericht des Insolvenzverwalters vom 15. November 2017 zu folgern sein, dass sich der tatsächliche Vermögensübergang noch etwas verzögert hat; aus dieser Unterlage geht jedoch ebenfalls hervor, dass es noch vor dem maßgeblichen Beurteilungszeitpunkt nicht zu einer Sanierung und Weiterführung des insolvent gewordenen Unternehmens, sondern zu dessen Abwicklung durch einen Verkauf seiner (wesentlichen) Vermögenswerte gekommen ist. In einer solchen Fallgestaltung kann ersichtlich keine Rede davon sein, das Insolvenzverfahren habe erfolgreich dem Zweck gedient, den Fortbestand eines überschuldeten oder zahlungsunfähig gewordenen Unternehmens zu sichern und ihm einen wirtschaftlichen Neuanfang zu ermöglichen. Aus dem gleichen Grund konnte im maßgeblichen Beurteilungszeitpunkt nicht davon gesprochen werden, es bestehe die konkrete Aussicht auf eine Sanierung der I... Produktions GmbH und auf einen Fortbestand aller zu erhaltenden Arbeitsplätze in diesem Unternehmen selbst. Die Voraussetzungen, im Hinblick auf die es der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in seinem Beschluss vom 28. September 2015 (22 ZB 15.1018 - NVwZ 2016, 628 Rn. 16) hat dahinstehen lassen, ob allein die Eröffnung und Durchführung eines Insolvenzverfahrens ausreicht, um einen Zuwendungsbescheid nach Art. 49 Abs. 2a Satz 1 Nr. 1 BayVwVfG in rechtmäßiger Weise zu widerrufen, waren im vorliegenden Fall mithin nicht erfüllt.

1.2 Die außerdem erhobene Rüge, der Widerruf des Zuwendungsbescheids sei unverhältnismäßig, wurde in der Antragsbegründung ausschließlich darauf gestützt, dass die Tatbestandsvoraussetzungen der dritten Alternative des Art. 49 Abs. 2a Satz 1 Nr. 1 BayVwVfG nicht erfüllt gewesen seien. Da diese Behauptung nach dem Vorgesagten nicht zutrifft, steht dem Kläger auch unter diesem Blickwinkel kein Anspruch auf Zulassung der Berufung zu.

1.3 Nicht durchdringen kann der Kläger ferner mit dem Vorbringen, die ihm im Bescheid vom 2. Dezember 2009 auferlegte Verpflichtung, elf Arbeitsplätze neu zu schaffen, habe er mit Zustimmung der Regierung bereits vor dem 23. Januar 2009 erfüllt. Dahinstehen kann, ob diese nicht belegte Behauptung in tatsächlicher Hinsicht zutrifft. Sollte dies der Fall sein, wäre der Beklagte nämlich nicht gehalten gewesen, von einem Teilwiderruf des Zuwendungsbescheids ganz abzusehen oder ihn nur in eingeschränkterem Umfang auszusprechen, als das geschehen ist. Ebenso wie es in dem freien, nur durch das Willkürverbot eingeschränkten Ermessen des Beklagten steht, ob er eine wirtschaftliche Maßnahme oder Betätigung überhaupt finanziell bezuschusst, so obliegt es innerhalb der Grenzen des Willkürverbots ausschließlich ihm, darüber zu befinden, wie lange der Zuwendungsempfänger einen aus der Sicht der vollziehenden Gewalt förderungswürdigen Zustand (hier: den Fortbestand einer bestimmten Zahl von Arbeitsplätzen) aufrechterhalten muss. Von diesem Ermessen hat die Regierung in nicht zu beanstandender Weise dergestalt Gebrauch gemacht, dass die Länge der Bindungsfrist in der Nummer 2 des Bescheids vom 2. Dezember 2009 auf „fünf Jahre nach Abschluss des Investitionszeitraumes“ festgelegt wurde. Dass der Investitionszeitraum am 31. Dezember 2010 endete, folgt aus den diesbezüglichen Aussagen in den Nummern 1 und 6 des Bescheids. Auch in dem von ihm unterzeichneten Verwendungsnachweis (Blatt 269 der Behördenakte) hat der Kläger im Übrigen als Zeitpunkt des Vorhabensabschlusses den 31. Dezember 2010 angegeben.

2. Die von ihm behaupteten besonderen tatsächlichen und rechtlichen Schwierigkeiten der Rechtssache (§ 124 Abs. 2 Nr. 2 VwGO) leitet der Kläger ausschließlich aus dem Umstand her, dass die zu schaffenden bzw. zu erhaltenden Arbeitsplätze auch während der Zeit der Weiterführung des Geschäftsbetriebs durch den Insolvenzverwalter sowie nach der Übernahme durch das erwerbende Unternehmen in unverminderter Zahl fortbestanden hätten. Da dieser Umstand nach dem Vorgesagten - für sich genommen - nicht ausreicht, um die Rechtswidrigkeit des Widerrufs darzutun, zu diesem Zweck vielmehr ein Erhalt dieser Arbeitsplätze entweder durch die Adressaten des Förderbescheids selbst oder durch ein Unternehmen erforderlich wäre, das nachweislich ebenfalls die subjektiven Zuwendungsvoraussetzungen erfüllt, reicht der Hinweis auf den bloßen Fortbestand der im Bescheid vom 2. Dezember 2009 festgesetzten Zahl von Arbeitsplätzen während der Bindungsfrist nicht aus, um dem Kläger einen Anspruch auf Zulassung der Berufung nach § 124 Abs. 2 Nr. 2 VwGO zu verschaffen.

3. Die Darlegungen in der Antragsbegründung lassen ferner nicht erkennen, dass die Voraussetzungen des Zulassungsgrundes nach § 124 Abs. 2 Nr. 3 VwGO erfüllt sind. Mit der Frage, „ob die bloße Eröffnung des Insolvenzverfahrens die Annahme des Tatbestandes des Art. 49 Abs. 2a Satz 1 Nr. 1 Var. 3 VwGO [gemeint erkennbar: BayVwVfG] rechtfertigt“, hat der Kläger zwar - wie das von Rechts wegen erforderlich ist - eine konkrete Themenstellung bezeichnet, die er als grundsätzlich bedeutsam ansieht. Es fehlen jedoch vor allem Ausführungen dazu, warum diese Frage im vorliegenden Verfahren klärungsfähig ist. Dies wäre nur der Fall, wenn sie für das Verwaltungsgericht entscheidungserheblich war und sie sich auch in einem Berufungsverfahren in entscheidungserheblicher Weise stellen würde (vgl. zu diesem Erfordernis und dem sich hieran knüpfenden Darlegungsgebot z.B. Happ in Eyermann, VwGO, 15. Aufl. 2019, § 124 Rn. 37 sowie § 124a Rn. 72). Diesbezügliche Darlegungen erübrigten sich umso weniger, als das angefochtene Urteil die Klageabweisung nicht nur auf den Gesichtspunkt der bereits mit einer Eröffnung des Insolvenzverfahrens eintretenden Gefährdung zu erhaltender Arbeitsplätze, sondern zusätzlich mit der nicht mehr möglichen Erreichung des weiteren Subventionszwecks durch die Zuwendungsempfänger begründet hat, und dieser zweite Argumentationsstrang die getroffene Entscheidung selbständig trägt.

Nur ergänzend ist vor diesem Hintergrund festzuhalten, dass der Kläger auch die behauptete grundsätzliche Bedeutung der von ihm aufgeworfenen Rechtsfrage nicht in einer den Anforderungen des § 124a Abs. 4 Satz 4, Abs. 5 Satz 2 VwGO genügenden Weise dargelegt hat. Hierzu hätte es des Aufweises bedurft, dass diese Frage in der Rechtsprechung, in der Verwaltungspraxis oder zumindest im juristischen Schrifttum uneinheitlich beantwortet wird, oder dass an der hierzu gegebenen Antwort im Licht darzustellender tatsächlicher oder rechtlicher Umstände nicht mehr festgehalten werden kann, weswegen es im Interesse der Rechtseinheit oder der Fortbildung des Rechts einer obergerichtlichen oder höchstrichterlichen Entscheidung hierzu bedarf (vgl. z.B. Happ in Eyermann, VwGO, 15. Aufl. 2019, § 124 Rn. 36 und 38). Hierzu verhält sich die Antragsbegründung indes nicht. Der bloße Hinweis darauf, dass es der Bayerische Verwaltungsgerichtshof im Beschluss vom 28. September 2015 (22 ZB 15.1018 - NVwZ 2016, 628 Rn. 16) wegen der auch seinerzeit fehlenden Entscheidungserheblichkeit dieser Frage offen lassen konnte, in welchem Sinn sie zu beantworten ist, reicht zur Darlegung der erforderlichen Klärungsbedürftigkeit nicht aus.

4. Das der angefochtenen Entscheidung vorausgehende gerichtliche Verfahren leidet an keinem Mangel im Sinn von § 124 Abs. 2 Nr. 5 VwGO. Das Verwaltungsgericht hat den in der mündlichen Verhandlung gestellten Beweisantrag zu Recht als entscheidungsunerheblich abgelehnt, da allein der bloße Erhalt der im Zuwendungsbescheid festgesetzten Zahl von Arbeitsplätzen während der gesamten Bindungsfrist der Bejahung der Rechtmäßigkeit des Teilwiderrufs des Zuwendungsbescheids nicht entgegensteht. Hinzukommen müsste nach dem Vorgesagten vielmehr, dass diese Arbeitsplätze durch die auf ihre Förderungswürdigkeit hin geprüften Zuwendungsempfänger, mindestens aber durch ein Unternehmen vorgehalten wurden, das die subjektiven Förderungsvoraussetzungen ebenfalls erfüllte.

5. Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 2 VwGO, die Streitwertfestsetzung auf § 52 Abs. 3 Satz 1 GKG.

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(1) Gegen Endurteile einschließlich der Teilurteile nach § 110 und gegen Zwischenurteile nach den §§ 109 und 111 steht den Beteiligten die Berufung zu, wenn sie von dem Verwaltungsgericht oder dem Oberverwaltungsgericht zugelassen wird. (2) Die B

Verwaltungsgerichtsordnung - VwGO | § 124a


(1) Das Verwaltungsgericht lässt die Berufung in dem Urteil zu, wenn die Gründe des § 124 Abs. 2 Nr. 3 oder Nr. 4 vorliegen. Das Oberverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden. Zu einer Nichtzulassung der Berufung ist das Verwaltungsgericht nic

Insolvenzordnung - InsO | § 80 Übergang des Verwaltungs- und Verfügungsrechts


(1) Durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens geht das Recht des Schuldners, das zur Insolvenzmasse gehörende Vermögen zu verwalten und über es zu verfügen, auf den Insolvenzverwalter über. (2) Ein gegen den Schuldner bestehendes Veräußerungsve

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Bayerischer Verwaltungsgerichtshof Beschluss, 22. Jan. 2019 - 22 ZB 18.1098 zitiert oder wird zitiert von 1 Urteil(en).

Bayerischer Verwaltungsgerichtshof Beschluss, 22. Jan. 2019 - 22 ZB 18.1098 zitiert 1 Urteil(e) aus unserer Datenbank.

Bayerischer Verwaltungsgerichtshof Beschluss, 28. Sept. 2015 - 22 ZB 15.1018

bei uns veröffentlicht am 28.09.2015

Tenor I. Der Antrag auf Zulassung der Berufung wird abgelehnt. II. Die Beigeladene trägt die Kosten des Antragsverfahrens. III. Der Streitwert für das Antragsverfahren wird auf 35.500 Euro festgesetzt. Gründ

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(1) Durch die Eröffnung des Insolvenzverfahrens geht das Recht des Schuldners, das zur Insolvenzmasse gehörende Vermögen zu verwalten und über es zu verfügen, auf den Insolvenzverwalter über.

(2) Ein gegen den Schuldner bestehendes Veräußerungsverbot, das nur den Schutz bestimmter Personen bezweckt (§§ 135, 136 des Bürgerlichen Gesetzbuchs), hat im Verfahren keine Wirkung. Die Vorschriften über die Wirkungen einer Pfändung oder einer Beschlagnahme im Wege der Zwangsvollstreckung bleiben unberührt.

(1) Gegen Endurteile einschließlich der Teilurteile nach § 110 und gegen Zwischenurteile nach den §§ 109 und 111 steht den Beteiligten die Berufung zu, wenn sie von dem Verwaltungsgericht oder dem Oberverwaltungsgericht zugelassen wird.

(2) Die Berufung ist nur zuzulassen,

1.
wenn ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils bestehen,
2.
wenn die Rechtssache besondere tatsächliche oder rechtliche Schwierigkeiten aufweist,
3.
wenn die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,
4.
wenn das Urteil von einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder
5.
wenn ein der Beurteilung des Berufungsgerichts unterliegender Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.

(1) Das Verwaltungsgericht lässt die Berufung in dem Urteil zu, wenn die Gründe des § 124 Abs. 2 Nr. 3 oder Nr. 4 vorliegen. Das Oberverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden. Zu einer Nichtzulassung der Berufung ist das Verwaltungsgericht nicht befugt.

(2) Die Berufung ist, wenn sie von dem Verwaltungsgericht zugelassen worden ist, innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Urteils bei dem Verwaltungsgericht einzulegen. Die Berufung muss das angefochtene Urteil bezeichnen.

(3) Die Berufung ist in den Fällen des Absatzes 2 innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollständigen Urteils zu begründen. Die Begründung ist, sofern sie nicht zugleich mit der Einlegung der Berufung erfolgt, bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Die Begründungsfrist kann auf einen vor ihrem Ablauf gestellten Antrag von dem Vorsitzenden des Senats verlängert werden. Die Begründung muss einen bestimmten Antrag enthalten sowie die im Einzelnen anzuführenden Gründe der Anfechtung (Berufungsgründe). Mangelt es an einem dieser Erfordernisse, so ist die Berufung unzulässig.

(4) Wird die Berufung nicht in dem Urteil des Verwaltungsgerichts zugelassen, so ist die Zulassung innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Urteils zu beantragen. Der Antrag ist bei dem Verwaltungsgericht zu stellen. Er muss das angefochtene Urteil bezeichnen. Innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollständigen Urteils sind die Gründe darzulegen, aus denen die Berufung zuzulassen ist. Die Begründung ist, soweit sie nicht bereits mit dem Antrag vorgelegt worden ist, bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Die Stellung des Antrags hemmt die Rechtskraft des Urteils.

(5) Über den Antrag entscheidet das Oberverwaltungsgericht durch Beschluss. Die Berufung ist zuzulassen, wenn einer der Gründe des § 124 Abs. 2 dargelegt ist und vorliegt. Der Beschluss soll kurz begründet werden. Mit der Ablehnung des Antrags wird das Urteil rechtskräftig. Lässt das Oberverwaltungsgericht die Berufung zu, wird das Antragsverfahren als Berufungsverfahren fortgesetzt; der Einlegung einer Berufung bedarf es nicht.

(6) Die Berufung ist in den Fällen des Absatzes 5 innerhalb eines Monats nach Zustellung des Beschlusses über die Zulassung der Berufung zu begründen. Die Begründung ist bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Absatz 3 Satz 3 bis 5 gilt entsprechend.

(1) Gegen Endurteile einschließlich der Teilurteile nach § 110 und gegen Zwischenurteile nach den §§ 109 und 111 steht den Beteiligten die Berufung zu, wenn sie von dem Verwaltungsgericht oder dem Oberverwaltungsgericht zugelassen wird.

(2) Die Berufung ist nur zuzulassen,

1.
wenn ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils bestehen,
2.
wenn die Rechtssache besondere tatsächliche oder rechtliche Schwierigkeiten aufweist,
3.
wenn die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,
4.
wenn das Urteil von einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder
5.
wenn ein der Beurteilung des Berufungsgerichts unterliegender Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.

Tenor

I.

Der Antrag auf Zulassung der Berufung wird abgelehnt.

II.

Die Beigeladene trägt die Kosten des Antragsverfahrens.

III.

Der Streitwert für das Antragsverfahren wird auf 35.500 Euro festgesetzt.

Gründe

I.

Die Industrie- und Bauprofile S. GmbH (Zuwendungsempfängerin) beantragte beim Beklagten eine Förderung zwecks Erweiterung ihres Betriebs, wodurch 175 vorhandene Dauerarbeitsplätze gesichert und weitere 27 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden sollten (Antrag vom 27.9.2006 mit Anlagen, Behördenakte Bl. 2 ff., 25).

Mit Zuwendungsbescheid vom 26. Juni 2007 i. d. F. der Änderungsbescheide vom 21. November 2007, 29. Mai 2008 und 5. November 2009 (Behördenakte Bl. 107 ff., 145 ff., 163 ff., 194 ff.) gewährte die Regierung von N. der Zuwendungsempfängerin eine Zuwendung bis zur Höhe von 355.000 Euro im Wege der Anteilsfinanzierung. Der Investitionszeitraum wurde zuletzt auf die Zeit vom 9. Oktober 2006 bis 2. Oktober 2008 festgesetzt; die Bindungsfrist sollte fünf Jahre ab Ende des Investitionszeitraums dauern. Die Zuwendungsempfängerin wurde zur Beachtung der beigefügten Besonderen Nebenbestimmungen für Zuwendungen an die gewerbliche Wirtschaft (BNZW) als verbindlicher Bestandteil des Bescheids verpflichtet. Nach Nr. 1 der Bescheidsbestimmungen war die Zuwendung zweckgebunden zur „Mitfinanzierung der förderfähigen Kosten… für Maßnahmen zur Erweiterung der Betriebsstätte“; nach Nr. 2 war Zweck der Förderung „insbesondere, dass entsprechend den Angaben im Antrag und auf dem Beiblatt ‚Arbeitsplätze‘ durch die mitfinanzierten Maßnahmen in der Betriebsstätte… 175 Dauerarbeitsplätze gesichert und 27 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden und ständig besetzt“ seien; „nach Abschluss der geförderten Maßnahme beträgt die Zahl der in der Betriebsstätte… vorhandenen Dauerarbeitsplätze insgesamt 202.“ Unter Verzicht auf Rechtsbehelfe erkannte die Zuwendungsempfängerin die Bestimmungen des Zuwendungsbescheids als rechtsverbindlich an (Behördenakte Bl. 156). Die Beigeladene übernahm eine selbstschuldnerische Bürgschaft gegenüber dem Beklagten für die Rückzahlung der Zuwendung zuzüglich Zinsen und Kosten für den Fall, dass gegen die Zuwendungsempfängerin ein Widerrufsbescheid ergehe und diese den Rückforderungsbetrag nicht innerhalb von vier Wochen ab dessen Bestandskraft zurückbezahle; die Regierung sei nicht verpflichtet, sich zunächst an etwaige andere Befriedigungsmöglichkeiten zu halten, bevor sie die Bürgin in Anspruch nehme (Behördenakte Bl. 157). Der Zuwendungsbetrag wurde in voller Höhe von 355.000 Euro ausbezahlt.

Nach Vorlage des Verwendungsnachweises, in dem sie die Sicherung von 175 und die Schaffung von 27 Dauerarbeitsplätzen mitgeteilt hatte (Verwendungsnachweis vom 25.6.2009, Behördenakte Bl. 172/173), geriet die Zuwendungsempfängerin in Zahlungsschwierigkeiten, wie sie dem Beklagten am 15. Mai 2013 mitteilte (ebenda, Bl. 222). Über ihr Vermögen wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und der Kläger zum Insolvenzverwalter bestellt (AG P., B. v. 29.7.2013 und B. v. 1.10.2013 - IN 246/13, ebenda Bl. 223 ff., 243 ff.). Er teilte auf Anhörung zum beabsichtigten Widerruf des Zuwendungsbescheids mit, der Geschäftsbetrieb sei verkauft und vom Investor zum 23. November 2013 übernommen worden, 160 Arbeitsplätze in der Betriebsstätte seien damit gerettet worden, so dass die Zuwendung nicht und vor allem nicht in voller Höhe widerrufen werden dürfe (Behördenakte Bl. 294 ff.).

Daraufhin widerrief die Regierung mit streitgegenständlichem Bescheid vom 3. Dezember 2013 den Zuwendungsbescheid mit Wirkung für die Vergangenheit in voller Höhe (Nr. 1 des Bescheids) und stellte fest, dass der zu erstattende Rückforderungsbetrag 355.000 Euro beträgt und zu verzinsen ist (Nr. 2). Der Widerruf stütze sich auf Art. 49 Abs. 2a Nr. 1 BayVwVfG in Verbindung mit Nr. 7.2.2 BNZW. Der Zuwendungsbescheid werde mit Wirkung für die Vergangenheit widerrufen, weil die Leistung nicht oder nicht mehr für den im Verwaltungsakt bestimmten Zweck verwendet werde, da die Zuwendung der Erhaltung und Sicherung von insgesamt 202 Dauerarbeitsplätzen diene, eine dauerhafte Sicherung aber mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens entfallen sei. Nicht erst der Abbau der Arbeitsplätze sondern bereits die drastische Verschlechterung der finanziellen Verhältnisse der Zuwendungsempfängerin gefährde den Bestand der Arbeitsplätze. Die Fortführung des Betriebs in der Insolvenz stelle keine dauerhafte Sicherung dar; durch den Betriebsübergang auf den Investor seien die Dauerarbeitsverhältnisse auf diesen nach § 613a BGB übergegangen und bei der Zuwendungsempfängerin weggefallen. Da der Erwerber nicht in das Zuwendungsverhältnis eingetreten sei, könne er die Arbeitsplätze nicht zuwendungsbezogen sichern; zudem könne die Zuwendungsempfängerin ihre geförderten Wirtschaftsgüter nicht mehr eigenbetrieblich nutzen. Der Widerruf werde im Ermessenswege mangels gegenteiliger besonderer Gründe durch den vollständigen Widerruf des Zuwendungsbescheids ausgeübt, denn der Investor könne als außerhalb des Zuwendungsverhältnisses stehender Dritter den Zuwendungszweck rechtlich nicht erfüllen, die Zuwendungsempfängerin wegen des Betriebsübergangs sachlich nicht. Das Insolvenzverfahren hindere den Widerruf nicht, weil die Grundsätze der sparsamen Mittelbewirtschaftung zumindest die Möglichkeit einer anteiligen Erlangung des Rückforderungsbetrags rechtfertigten. Eine sachlich oder zeitlich begrenzte Rückforderung (pro rata temporis) komme nicht in Betracht, da die Zuwendungsempfängerin kein berechtigtes Interesse hieran habe; eine nur teilweise Rückforderung würde nur die anderen Insolvenzgläubiger bei der quotalen Verteilung der Insolvenzmasse begünstigen, aber nicht die Zuwendungsempfängerin entlasten.

Gegen den Widerrufsbescheid hat der Kläger Klage erhoben, welche das Verwaltungsgericht mit Urteil vom 12. Februar 2015 abgewiesen hat.

Die Beigeladene hat die Zulassung der Berufung beantragt und macht ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils geltend.

Der Beklagte beantragt die Antragsablehnung; der Kläger hat keinen Antrag gestellt.

Wegen der Einzelheiten wird Bezug genommen auf die Gerichts- und die beigezogenen Behördenakten.

II.

Der Antrag auf Zulassung der Berufung bleibt ohne Erfolg, da sich aus den insoweit maßgeblichen Darlegungen der Beigeladenen in ihrer Antragsbegründung (§ 124a Abs. 4 Satz 4, Abs. 5 Satz 2 VwGO) nicht ergibt, dass die Voraussetzungen des von ihr allein geltend gemachten Zulassungsgrunds ernstlicher Zweifel an der Richtigkeit der erstinstanzlichen Entscheidung im Sinn von § 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO vorliegen.

Solche Zweifel bestehen dann, wenn gegen die Richtigkeit des Urteils nach summarischer Prüfung gewichtige Gesichtspunkte sprechen. Davon ist immer dann auszugehen, wenn ein einzelner tragender Rechtssatz oder eine erhebliche Tatsachenfeststellung mit schlüssigen Gegenargumenten in Frage gestellt wird und wenn sich nicht ohne nähere Prüfung die Frage beantworten lässt, ob die Entscheidung möglicherweise im Ergebnis aus einem anderen Grund richtig ist (Kopp/Schenke, VwGO, 18. Aufl. 2012, § 124 Rn. 7 m. w. N.). Diese schlüssigen Gegenargumente müssen gemäß § 124a Abs. 4 Satz 4 VwGO innerhalb offener Frist vorgebracht werden. Der Rechtsmittelführer muss konkret darlegen, warum die angegriffene Entscheidung aus seiner Sicht im Ergebnis falsch ist. Dazu muss er sich mit den entscheidungstragenden Annahmen des Verwaltungsgerichts konkret auseinandersetzen und im Einzelnen dartun, in welcher Hinsicht und aus welchen Gründen diese Annahmen ernstlichen Zweifeln begegnen (BVerfG, B. v. 8.12.2009 - 2 BvR 758/07 - NVwZ 2010, 634/641; Happ in Eyermann, VwGO, 14. Aufl. 2014, § 124a Rn. 62 f.). Die Beigeladene hat solche Zweifel nicht dargelegt.

1. Soweit die Beigeladene vorträgt, entgegen der Auffassung des Verwaltungsgerichts seien die Voraussetzungen des Art. 49 Abs. 2a Satz 1 Nr. 1 BayVwVfG sachlich nicht erfüllt, hat sie keine ernstlichen Zweifel dargelegt.

Insoweit macht sie geltend, das Verwaltungsgericht habe vorliegend nicht berücksichtigt, dass der Zuwendungszweck durch den Fortbestand der Arbeitsplätze durch den Insolvenzverwalter vorübergehend sowie durch den Erwerber des Betriebs dauerhaft sachlich erfüllt werde und der Zuwendungszweck durch das Insolvenzverfahren nicht verfehlt worden sei. Dies trifft nicht zu.

Der Zuwendungszweck ergibt sich nach den Feststellungen des Verwaltungsgerichts hinreichend deutlich aus dem bestandskräftigen Zuwendungsbescheid vom 26. Juni 2007. Danach war die Zuwendung zweckgebunden dafür bestimmt, dass „175 Dauerarbeitsplätze gesichert und 27 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden“. Diese Sicherung sei jedoch in Folge der in der Stellung des Insolvenzantrags und der Veräußerung des Betriebs an den Investor zu Tage getretenen finanziellen Schwierigkeiten der Zuwendungsempfängerin nicht mehr gegeben gewesen (Urteil S. 5 f.). Der Investor habe schließlich auch nur 160 Mitarbeiter übernommen (Urteil S. 6). Das Vorbringen der Beigeladenen zieht dies im Ergebnis nicht ernstlich in Zweifel.

Der Zuwendungszweck lag nicht in erster Linie in der Förderung der Betriebsstätte, sondern in der damit erwarteten dauerhaften Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in einer strukturschwachen Region. Dies kam in der sachlichen Verbindung von Nr. 1 und Nr. 2 der Bescheidsbestimmungen zum Ausdruck, wonach Zweck der Förderung insbesondere sei, „dass entsprechend den Angaben im Antrag und auf dem Beiblatt ‚Arbeitsplätze‘ durch die mitfinanzierten Maßnahmen in der Betriebsstätte 175 Dauerarbeitsplätze gesichert und 27 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden und ständig besetzt“ seien, so dass „nach Abschluss der geförderten Maßnahme… die Zahl der in der Betriebsstätte… vorhandenen Dauerarbeitsplätze insgesamt 202“ betrage. Dies galt für die gesamte Bindungsfrist von fünf Jahren ab Ende des Investitionszeitraums (vgl. Zuwendungsbescheid vom 26.6.2007 i. d. F. vom 5.11.2009, Behördenakte Bl. 108, 194 ff.). Die Arbeitsplatzsicherung war somit nicht Neben-, sondern Hauptzweck der Zuwendung; daneben waren die geförderten Maßnahmen zur Erweiterung der Betriebsstätte kein von diesem Zuwendungszweck unabhängiger weiterer Zuwendungszweck, sondern dem Zweck der Arbeitsplatzschaffung und -sicherung untergeordnet. Ganz entscheidend war damit jedenfalls, dass in der Betriebsstätte die Zielzahl an Dauerarbeitsplätzen gesichert und geschaffen und ständig, d. h. mindestens bis zum Ablauf der fünfjährigen Bindungsfrist, besetzt wird.

Dieser Zuwendungszweck ist - wie bei Erlass des Bescheids vom 3. Dezember 2013 bereits feststand - vollständig (und nicht nur teilweise) verfehlt worden, weil das Zuwendungsziel sachlich und rechtlich nicht mehr erreicht werden konnte. Sachlich liegt die Zahl von 160 Dauerarbeitsplätzen nach dem Betriebsübergang deutlich unter der durch die Zuwendung angestrebten Zahl von 202 Dauerarbeitsplätzen und sogar noch unter der vor Beginn der Förderung bestehenden Zahl von 175 Dauerarbeitsplätzen (vgl. Antrag vom 27.9.2006 mit Anlagen, Behördenakte Bl. 25). Zeitlich dauerte die Verpflichtung der Zuwendungsempfängerin bis zum Ablauf der Bindungsfrist, die fünf Jahre nach Auszahlung des letzten Teilbetrags der Zuwendung endete. Da diese Restauszahlung mit Wertstellung zum 23. November 2009 erfolgte, dauerte die Bindungsfrist bis zum 23. November 2014 (ebenda Bl. 207, 213 f.). Da der Betriebsübergang zum 23. November 2013 aber nur mit 160 Arbeitsplätzen erfolgte (Behördenakte Bl. 294 ff.), lief die Bindungsfrist noch ein weiteres Jahr, ohne dass der Zuwendungszweck der Schaffung von Dauerarbeitsplätzen für mindestens fünf Jahre noch erreicht wurde.

Ob allein die Eröffnung und Durchführung eines Insolvenzverfahrens den Widerruf eines Zuwendungsbescheids gestattet, auch wenn dieses Verfahren dem Bestandsschutz des Betriebs - im Einzelfall auch dem Erhalt der Arbeitsplätze der Beschäftigten - und einem wirtschaftlichen Neuanfang dient (vgl. zu § 12 GewO BVerwG, U. v. 15.4.2015 - 8 C 6.14 - Rn. 26), kann offen bleiben. Im vorliegenden Fall liegen - wie ausgeführt - zusätzliche Umstände vor, die es rechtfertigen, den Zuwendungszweck als nicht mehr erreichbar anzusehen.

2. Soweit die Beigeladene sinngemäß Ermessensfehler bei der Entscheidung über den Widerruf geltend macht, ergeben sich solche aus ihren Darlegungen nicht.

Wie das Verwaltungsgericht ausgeführt hat, ergeben die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit im Umgang mit öffentlichen Mitteln, dass der Widerruf in Fällen der Zweckverfehlung die Regel ist (vgl. BVerwG, U. v. 16.6.1997 - 3 C 22.96 - BVerwGE 105, 55/58; BVerwG, U. v. 26.2.2015 - 3 C 8/14 - juris Rn. 17; BayVGH, B. v. 15.11.1999 - 22 ZB 99.3009 - BA S. 3). Gründe für einen Widerruf und eine Rückforderung nur pro rata temporis, welche die Bewilligungsbehörde bei ihrer Entscheidung nicht oder fehlerhaft berücksichtigt hätte, liegen jedenfalls nach der Antragsbegründung nicht vor.

Die Beigeladene macht geltend, dass die Zuwendungsempfängerin bis zum Betriebsübergang ihre Verpflichtungen aus der Zuwendung erfüllt habe, so dass jedenfalls der vollständige Widerruf unverhältnismäßig sei. Allenfalls sei eine Rückforderung pro rata temporis angemessen. Zwar ist der Beigeladenen darin beizupflichten, dass die Restlaufzeit der Bindungsfrist von einem Jahr (zum Zeitpunkt des Betriebsübergangs) gegenüber dem bereits abgelaufenen Teil der Bindungsfrist von fünf Jahren verhältnismäßig kurz ist. Auch hätte die Zuwendungsempfängerin ab Ablauf der Bindungsfrist wirtschaftlich völlig frei über den Zuwendungsgegenstand verfügen und ihn veräußern können. Die Regierung und das Verwaltungsgericht haben dies aber nicht übersehen. Die Regierung hat mit Billigung durch das Verwaltungsgericht ausgeführt, die Zuwendungsempfängerin habe kein vernünftiges und insbesondere kein überwiegendes Interesse an einer lediglich zeitanteiligen Rückforderung. Sie erlange durch eine Reduzierung der Forderung keinen Vorteil, denn die Höhe der Forderung sei lediglich entscheidend für die Quote, welche in einem Insolvenzverfahren aus der dann festgestellten Insolvenzmasse zugesprochen werde. Eine Reduzierung des Rückforderungsbetrags käme nur den anderen Insolvenzgläubigern zugute, was nicht Sinn und Zweck einer Rückforderung pro rata temporis sei (Bescheid vom 3.12.2013, Behördenakte Bl. 337). Dies trifft insofern zu, als das Insolvenzverfahren ohnehin das gesamte Vermögen erfasst, das dem Schuldner zur Zeit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gehört und das er während dieses Verfahrens erlangt, also die sog. Insolvenzmasse (§ 35 InsO). Diese dient insgesamt der Befriedigung der Insolvenzgläubiger, die einen zur Zeit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründeten Vermögensanspruch gegen den Schuldner haben (§ 38 InsO), und ist daher für den Schuldner so oder so verloren. Eine höhere Forderung zugunsten eines Gläubigers bewirkt lediglich eine niedrigere Quote zulasten aller Gläubiger, gefährdet wegen des bereits erfolgten Betriebsübergangs aber auch nicht den Erhalt der fortbestehenden Arbeitsplätze oder sonstiger schutzwürdiger Interessen der Zuwendungsempfängerin. Die Beigeladene ist diesen Erwägungen in der Begründung ihres Zulassungsantrags nicht entgegengetreten. Sie hat sich zudem vor Erlass des Widerrufsbescheids als entscheidungserheblichem Zeitpunkt für die Beurteilung der Sach- und Rechtslage trotz Kenntnis des beabsichtigten Widerrufs nicht gegenüber der Regierung geäußert.

Dass der vollständige Widerruf rechtswidrig wäre, weil der Beklagte ohnehin (nur) die Beigeladene aus der Bürgschaft in Anspruch zu nehmen beabsichtigt und der Ausgang des Insolvenzverfahrens hierfür gleichgültig ist, hat die Beigeladene nicht dargelegt. Im Gegenteil ist der vollständige Widerruf der Zuwendung zugleich Voraussetzung für eine Inanspruchnahme der Bürgschaft in diesem Umfang und damit für eine Rückführung der verlorenen Zuwendung an die Staatskasse. Dafür geht der ersatzweise aus der Bürgschaft befriedigte Rückzahlungsanspruch auf die Beigeladene über (vgl. § 774 Abs. 1 Satz 1 BGB) und sie erhält einen Befriedigungsanspruch im Umfang der Gläubigerquote. Gründe, weshalb in Abweichung von dieser gesetzlichen Risikoverteilung zwischen Gläubiger, Schuldner und Bürge hier das Risiko des teilweisen oder völligen Zahlungsausfalls der Zuwendungsempfängerin von der Allgemeinheit statt von der aus einem eigenen wirtschaftlichen Interesse als Konzernmutter mit der Bürgschaft engagierten Beigeladenen getragen werden sollte, sind weder dargelegt noch sonst ersichtlich.

Kosten: § 154 Abs. 2 VwGO.

Streitwert: Der Streitwert bemisst sich nach § 52 Abs. 1, § 47 Abs. 1 GKG. Dass vorliegend die Beigeladene Rechtsmittelführerin ist, kann nach § 47 Abs. 2 Satz 1 GKG zu keinem höheren Streitwert führen, da der Streitwert eines Rechtsmittelverfahrens bei unverändertem Streitgegenstand grundsätzlich auch dann mit dem Streitwert des ersten Rechtszugs identisch ist, wenn nicht der erstinstanzliche Kläger, sondern wie hier ein Beigeladener Rechtsmittelführer ist (vgl. BayVGH, B. v. 20.3.2015 - 22 CS 15.58; BayVGH B. v. 13.7.2015 - 22 ZB 15.1330 - Rn. 15; BVerwG, B. v. 9.11.1988 - 4 B 185.88 - NVwZ-RR 1989, 280).

(1) Gegen Endurteile einschließlich der Teilurteile nach § 110 und gegen Zwischenurteile nach den §§ 109 und 111 steht den Beteiligten die Berufung zu, wenn sie von dem Verwaltungsgericht oder dem Oberverwaltungsgericht zugelassen wird.

(2) Die Berufung ist nur zuzulassen,

1.
wenn ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils bestehen,
2.
wenn die Rechtssache besondere tatsächliche oder rechtliche Schwierigkeiten aufweist,
3.
wenn die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,
4.
wenn das Urteil von einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder
5.
wenn ein der Beurteilung des Berufungsgerichts unterliegender Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.

(1) Das Verwaltungsgericht lässt die Berufung in dem Urteil zu, wenn die Gründe des § 124 Abs. 2 Nr. 3 oder Nr. 4 vorliegen. Das Oberverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden. Zu einer Nichtzulassung der Berufung ist das Verwaltungsgericht nicht befugt.

(2) Die Berufung ist, wenn sie von dem Verwaltungsgericht zugelassen worden ist, innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Urteils bei dem Verwaltungsgericht einzulegen. Die Berufung muss das angefochtene Urteil bezeichnen.

(3) Die Berufung ist in den Fällen des Absatzes 2 innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollständigen Urteils zu begründen. Die Begründung ist, sofern sie nicht zugleich mit der Einlegung der Berufung erfolgt, bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Die Begründungsfrist kann auf einen vor ihrem Ablauf gestellten Antrag von dem Vorsitzenden des Senats verlängert werden. Die Begründung muss einen bestimmten Antrag enthalten sowie die im Einzelnen anzuführenden Gründe der Anfechtung (Berufungsgründe). Mangelt es an einem dieser Erfordernisse, so ist die Berufung unzulässig.

(4) Wird die Berufung nicht in dem Urteil des Verwaltungsgerichts zugelassen, so ist die Zulassung innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollständigen Urteils zu beantragen. Der Antrag ist bei dem Verwaltungsgericht zu stellen. Er muss das angefochtene Urteil bezeichnen. Innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollständigen Urteils sind die Gründe darzulegen, aus denen die Berufung zuzulassen ist. Die Begründung ist, soweit sie nicht bereits mit dem Antrag vorgelegt worden ist, bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Die Stellung des Antrags hemmt die Rechtskraft des Urteils.

(5) Über den Antrag entscheidet das Oberverwaltungsgericht durch Beschluss. Die Berufung ist zuzulassen, wenn einer der Gründe des § 124 Abs. 2 dargelegt ist und vorliegt. Der Beschluss soll kurz begründet werden. Mit der Ablehnung des Antrags wird das Urteil rechtskräftig. Lässt das Oberverwaltungsgericht die Berufung zu, wird das Antragsverfahren als Berufungsverfahren fortgesetzt; der Einlegung einer Berufung bedarf es nicht.

(6) Die Berufung ist in den Fällen des Absatzes 5 innerhalb eines Monats nach Zustellung des Beschlusses über die Zulassung der Berufung zu begründen. Die Begründung ist bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Absatz 3 Satz 3 bis 5 gilt entsprechend.

Tenor

I.

Der Antrag auf Zulassung der Berufung wird abgelehnt.

II.

Die Beigeladene trägt die Kosten des Antragsverfahrens.

III.

Der Streitwert für das Antragsverfahren wird auf 35.500 Euro festgesetzt.

Gründe

I.

Die Industrie- und Bauprofile S. GmbH (Zuwendungsempfängerin) beantragte beim Beklagten eine Förderung zwecks Erweiterung ihres Betriebs, wodurch 175 vorhandene Dauerarbeitsplätze gesichert und weitere 27 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden sollten (Antrag vom 27.9.2006 mit Anlagen, Behördenakte Bl. 2 ff., 25).

Mit Zuwendungsbescheid vom 26. Juni 2007 i. d. F. der Änderungsbescheide vom 21. November 2007, 29. Mai 2008 und 5. November 2009 (Behördenakte Bl. 107 ff., 145 ff., 163 ff., 194 ff.) gewährte die Regierung von N. der Zuwendungsempfängerin eine Zuwendung bis zur Höhe von 355.000 Euro im Wege der Anteilsfinanzierung. Der Investitionszeitraum wurde zuletzt auf die Zeit vom 9. Oktober 2006 bis 2. Oktober 2008 festgesetzt; die Bindungsfrist sollte fünf Jahre ab Ende des Investitionszeitraums dauern. Die Zuwendungsempfängerin wurde zur Beachtung der beigefügten Besonderen Nebenbestimmungen für Zuwendungen an die gewerbliche Wirtschaft (BNZW) als verbindlicher Bestandteil des Bescheids verpflichtet. Nach Nr. 1 der Bescheidsbestimmungen war die Zuwendung zweckgebunden zur „Mitfinanzierung der förderfähigen Kosten… für Maßnahmen zur Erweiterung der Betriebsstätte“; nach Nr. 2 war Zweck der Förderung „insbesondere, dass entsprechend den Angaben im Antrag und auf dem Beiblatt ‚Arbeitsplätze‘ durch die mitfinanzierten Maßnahmen in der Betriebsstätte… 175 Dauerarbeitsplätze gesichert und 27 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden und ständig besetzt“ seien; „nach Abschluss der geförderten Maßnahme beträgt die Zahl der in der Betriebsstätte… vorhandenen Dauerarbeitsplätze insgesamt 202.“ Unter Verzicht auf Rechtsbehelfe erkannte die Zuwendungsempfängerin die Bestimmungen des Zuwendungsbescheids als rechtsverbindlich an (Behördenakte Bl. 156). Die Beigeladene übernahm eine selbstschuldnerische Bürgschaft gegenüber dem Beklagten für die Rückzahlung der Zuwendung zuzüglich Zinsen und Kosten für den Fall, dass gegen die Zuwendungsempfängerin ein Widerrufsbescheid ergehe und diese den Rückforderungsbetrag nicht innerhalb von vier Wochen ab dessen Bestandskraft zurückbezahle; die Regierung sei nicht verpflichtet, sich zunächst an etwaige andere Befriedigungsmöglichkeiten zu halten, bevor sie die Bürgin in Anspruch nehme (Behördenakte Bl. 157). Der Zuwendungsbetrag wurde in voller Höhe von 355.000 Euro ausbezahlt.

Nach Vorlage des Verwendungsnachweises, in dem sie die Sicherung von 175 und die Schaffung von 27 Dauerarbeitsplätzen mitgeteilt hatte (Verwendungsnachweis vom 25.6.2009, Behördenakte Bl. 172/173), geriet die Zuwendungsempfängerin in Zahlungsschwierigkeiten, wie sie dem Beklagten am 15. Mai 2013 mitteilte (ebenda, Bl. 222). Über ihr Vermögen wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und der Kläger zum Insolvenzverwalter bestellt (AG P., B. v. 29.7.2013 und B. v. 1.10.2013 - IN 246/13, ebenda Bl. 223 ff., 243 ff.). Er teilte auf Anhörung zum beabsichtigten Widerruf des Zuwendungsbescheids mit, der Geschäftsbetrieb sei verkauft und vom Investor zum 23. November 2013 übernommen worden, 160 Arbeitsplätze in der Betriebsstätte seien damit gerettet worden, so dass die Zuwendung nicht und vor allem nicht in voller Höhe widerrufen werden dürfe (Behördenakte Bl. 294 ff.).

Daraufhin widerrief die Regierung mit streitgegenständlichem Bescheid vom 3. Dezember 2013 den Zuwendungsbescheid mit Wirkung für die Vergangenheit in voller Höhe (Nr. 1 des Bescheids) und stellte fest, dass der zu erstattende Rückforderungsbetrag 355.000 Euro beträgt und zu verzinsen ist (Nr. 2). Der Widerruf stütze sich auf Art. 49 Abs. 2a Nr. 1 BayVwVfG in Verbindung mit Nr. 7.2.2 BNZW. Der Zuwendungsbescheid werde mit Wirkung für die Vergangenheit widerrufen, weil die Leistung nicht oder nicht mehr für den im Verwaltungsakt bestimmten Zweck verwendet werde, da die Zuwendung der Erhaltung und Sicherung von insgesamt 202 Dauerarbeitsplätzen diene, eine dauerhafte Sicherung aber mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens entfallen sei. Nicht erst der Abbau der Arbeitsplätze sondern bereits die drastische Verschlechterung der finanziellen Verhältnisse der Zuwendungsempfängerin gefährde den Bestand der Arbeitsplätze. Die Fortführung des Betriebs in der Insolvenz stelle keine dauerhafte Sicherung dar; durch den Betriebsübergang auf den Investor seien die Dauerarbeitsverhältnisse auf diesen nach § 613a BGB übergegangen und bei der Zuwendungsempfängerin weggefallen. Da der Erwerber nicht in das Zuwendungsverhältnis eingetreten sei, könne er die Arbeitsplätze nicht zuwendungsbezogen sichern; zudem könne die Zuwendungsempfängerin ihre geförderten Wirtschaftsgüter nicht mehr eigenbetrieblich nutzen. Der Widerruf werde im Ermessenswege mangels gegenteiliger besonderer Gründe durch den vollständigen Widerruf des Zuwendungsbescheids ausgeübt, denn der Investor könne als außerhalb des Zuwendungsverhältnisses stehender Dritter den Zuwendungszweck rechtlich nicht erfüllen, die Zuwendungsempfängerin wegen des Betriebsübergangs sachlich nicht. Das Insolvenzverfahren hindere den Widerruf nicht, weil die Grundsätze der sparsamen Mittelbewirtschaftung zumindest die Möglichkeit einer anteiligen Erlangung des Rückforderungsbetrags rechtfertigten. Eine sachlich oder zeitlich begrenzte Rückforderung (pro rata temporis) komme nicht in Betracht, da die Zuwendungsempfängerin kein berechtigtes Interesse hieran habe; eine nur teilweise Rückforderung würde nur die anderen Insolvenzgläubiger bei der quotalen Verteilung der Insolvenzmasse begünstigen, aber nicht die Zuwendungsempfängerin entlasten.

Gegen den Widerrufsbescheid hat der Kläger Klage erhoben, welche das Verwaltungsgericht mit Urteil vom 12. Februar 2015 abgewiesen hat.

Die Beigeladene hat die Zulassung der Berufung beantragt und macht ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils geltend.

Der Beklagte beantragt die Antragsablehnung; der Kläger hat keinen Antrag gestellt.

Wegen der Einzelheiten wird Bezug genommen auf die Gerichts- und die beigezogenen Behördenakten.

II.

Der Antrag auf Zulassung der Berufung bleibt ohne Erfolg, da sich aus den insoweit maßgeblichen Darlegungen der Beigeladenen in ihrer Antragsbegründung (§ 124a Abs. 4 Satz 4, Abs. 5 Satz 2 VwGO) nicht ergibt, dass die Voraussetzungen des von ihr allein geltend gemachten Zulassungsgrunds ernstlicher Zweifel an der Richtigkeit der erstinstanzlichen Entscheidung im Sinn von § 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO vorliegen.

Solche Zweifel bestehen dann, wenn gegen die Richtigkeit des Urteils nach summarischer Prüfung gewichtige Gesichtspunkte sprechen. Davon ist immer dann auszugehen, wenn ein einzelner tragender Rechtssatz oder eine erhebliche Tatsachenfeststellung mit schlüssigen Gegenargumenten in Frage gestellt wird und wenn sich nicht ohne nähere Prüfung die Frage beantworten lässt, ob die Entscheidung möglicherweise im Ergebnis aus einem anderen Grund richtig ist (Kopp/Schenke, VwGO, 18. Aufl. 2012, § 124 Rn. 7 m. w. N.). Diese schlüssigen Gegenargumente müssen gemäß § 124a Abs. 4 Satz 4 VwGO innerhalb offener Frist vorgebracht werden. Der Rechtsmittelführer muss konkret darlegen, warum die angegriffene Entscheidung aus seiner Sicht im Ergebnis falsch ist. Dazu muss er sich mit den entscheidungstragenden Annahmen des Verwaltungsgerichts konkret auseinandersetzen und im Einzelnen dartun, in welcher Hinsicht und aus welchen Gründen diese Annahmen ernstlichen Zweifeln begegnen (BVerfG, B. v. 8.12.2009 - 2 BvR 758/07 - NVwZ 2010, 634/641; Happ in Eyermann, VwGO, 14. Aufl. 2014, § 124a Rn. 62 f.). Die Beigeladene hat solche Zweifel nicht dargelegt.

1. Soweit die Beigeladene vorträgt, entgegen der Auffassung des Verwaltungsgerichts seien die Voraussetzungen des Art. 49 Abs. 2a Satz 1 Nr. 1 BayVwVfG sachlich nicht erfüllt, hat sie keine ernstlichen Zweifel dargelegt.

Insoweit macht sie geltend, das Verwaltungsgericht habe vorliegend nicht berücksichtigt, dass der Zuwendungszweck durch den Fortbestand der Arbeitsplätze durch den Insolvenzverwalter vorübergehend sowie durch den Erwerber des Betriebs dauerhaft sachlich erfüllt werde und der Zuwendungszweck durch das Insolvenzverfahren nicht verfehlt worden sei. Dies trifft nicht zu.

Der Zuwendungszweck ergibt sich nach den Feststellungen des Verwaltungsgerichts hinreichend deutlich aus dem bestandskräftigen Zuwendungsbescheid vom 26. Juni 2007. Danach war die Zuwendung zweckgebunden dafür bestimmt, dass „175 Dauerarbeitsplätze gesichert und 27 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden“. Diese Sicherung sei jedoch in Folge der in der Stellung des Insolvenzantrags und der Veräußerung des Betriebs an den Investor zu Tage getretenen finanziellen Schwierigkeiten der Zuwendungsempfängerin nicht mehr gegeben gewesen (Urteil S. 5 f.). Der Investor habe schließlich auch nur 160 Mitarbeiter übernommen (Urteil S. 6). Das Vorbringen der Beigeladenen zieht dies im Ergebnis nicht ernstlich in Zweifel.

Der Zuwendungszweck lag nicht in erster Linie in der Förderung der Betriebsstätte, sondern in der damit erwarteten dauerhaften Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in einer strukturschwachen Region. Dies kam in der sachlichen Verbindung von Nr. 1 und Nr. 2 der Bescheidsbestimmungen zum Ausdruck, wonach Zweck der Förderung insbesondere sei, „dass entsprechend den Angaben im Antrag und auf dem Beiblatt ‚Arbeitsplätze‘ durch die mitfinanzierten Maßnahmen in der Betriebsstätte 175 Dauerarbeitsplätze gesichert und 27 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden und ständig besetzt“ seien, so dass „nach Abschluss der geförderten Maßnahme… die Zahl der in der Betriebsstätte… vorhandenen Dauerarbeitsplätze insgesamt 202“ betrage. Dies galt für die gesamte Bindungsfrist von fünf Jahren ab Ende des Investitionszeitraums (vgl. Zuwendungsbescheid vom 26.6.2007 i. d. F. vom 5.11.2009, Behördenakte Bl. 108, 194 ff.). Die Arbeitsplatzsicherung war somit nicht Neben-, sondern Hauptzweck der Zuwendung; daneben waren die geförderten Maßnahmen zur Erweiterung der Betriebsstätte kein von diesem Zuwendungszweck unabhängiger weiterer Zuwendungszweck, sondern dem Zweck der Arbeitsplatzschaffung und -sicherung untergeordnet. Ganz entscheidend war damit jedenfalls, dass in der Betriebsstätte die Zielzahl an Dauerarbeitsplätzen gesichert und geschaffen und ständig, d. h. mindestens bis zum Ablauf der fünfjährigen Bindungsfrist, besetzt wird.

Dieser Zuwendungszweck ist - wie bei Erlass des Bescheids vom 3. Dezember 2013 bereits feststand - vollständig (und nicht nur teilweise) verfehlt worden, weil das Zuwendungsziel sachlich und rechtlich nicht mehr erreicht werden konnte. Sachlich liegt die Zahl von 160 Dauerarbeitsplätzen nach dem Betriebsübergang deutlich unter der durch die Zuwendung angestrebten Zahl von 202 Dauerarbeitsplätzen und sogar noch unter der vor Beginn der Förderung bestehenden Zahl von 175 Dauerarbeitsplätzen (vgl. Antrag vom 27.9.2006 mit Anlagen, Behördenakte Bl. 25). Zeitlich dauerte die Verpflichtung der Zuwendungsempfängerin bis zum Ablauf der Bindungsfrist, die fünf Jahre nach Auszahlung des letzten Teilbetrags der Zuwendung endete. Da diese Restauszahlung mit Wertstellung zum 23. November 2009 erfolgte, dauerte die Bindungsfrist bis zum 23. November 2014 (ebenda Bl. 207, 213 f.). Da der Betriebsübergang zum 23. November 2013 aber nur mit 160 Arbeitsplätzen erfolgte (Behördenakte Bl. 294 ff.), lief die Bindungsfrist noch ein weiteres Jahr, ohne dass der Zuwendungszweck der Schaffung von Dauerarbeitsplätzen für mindestens fünf Jahre noch erreicht wurde.

Ob allein die Eröffnung und Durchführung eines Insolvenzverfahrens den Widerruf eines Zuwendungsbescheids gestattet, auch wenn dieses Verfahren dem Bestandsschutz des Betriebs - im Einzelfall auch dem Erhalt der Arbeitsplätze der Beschäftigten - und einem wirtschaftlichen Neuanfang dient (vgl. zu § 12 GewO BVerwG, U. v. 15.4.2015 - 8 C 6.14 - Rn. 26), kann offen bleiben. Im vorliegenden Fall liegen - wie ausgeführt - zusätzliche Umstände vor, die es rechtfertigen, den Zuwendungszweck als nicht mehr erreichbar anzusehen.

2. Soweit die Beigeladene sinngemäß Ermessensfehler bei der Entscheidung über den Widerruf geltend macht, ergeben sich solche aus ihren Darlegungen nicht.

Wie das Verwaltungsgericht ausgeführt hat, ergeben die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit im Umgang mit öffentlichen Mitteln, dass der Widerruf in Fällen der Zweckverfehlung die Regel ist (vgl. BVerwG, U. v. 16.6.1997 - 3 C 22.96 - BVerwGE 105, 55/58; BVerwG, U. v. 26.2.2015 - 3 C 8/14 - juris Rn. 17; BayVGH, B. v. 15.11.1999 - 22 ZB 99.3009 - BA S. 3). Gründe für einen Widerruf und eine Rückforderung nur pro rata temporis, welche die Bewilligungsbehörde bei ihrer Entscheidung nicht oder fehlerhaft berücksichtigt hätte, liegen jedenfalls nach der Antragsbegründung nicht vor.

Die Beigeladene macht geltend, dass die Zuwendungsempfängerin bis zum Betriebsübergang ihre Verpflichtungen aus der Zuwendung erfüllt habe, so dass jedenfalls der vollständige Widerruf unverhältnismäßig sei. Allenfalls sei eine Rückforderung pro rata temporis angemessen. Zwar ist der Beigeladenen darin beizupflichten, dass die Restlaufzeit der Bindungsfrist von einem Jahr (zum Zeitpunkt des Betriebsübergangs) gegenüber dem bereits abgelaufenen Teil der Bindungsfrist von fünf Jahren verhältnismäßig kurz ist. Auch hätte die Zuwendungsempfängerin ab Ablauf der Bindungsfrist wirtschaftlich völlig frei über den Zuwendungsgegenstand verfügen und ihn veräußern können. Die Regierung und das Verwaltungsgericht haben dies aber nicht übersehen. Die Regierung hat mit Billigung durch das Verwaltungsgericht ausgeführt, die Zuwendungsempfängerin habe kein vernünftiges und insbesondere kein überwiegendes Interesse an einer lediglich zeitanteiligen Rückforderung. Sie erlange durch eine Reduzierung der Forderung keinen Vorteil, denn die Höhe der Forderung sei lediglich entscheidend für die Quote, welche in einem Insolvenzverfahren aus der dann festgestellten Insolvenzmasse zugesprochen werde. Eine Reduzierung des Rückforderungsbetrags käme nur den anderen Insolvenzgläubigern zugute, was nicht Sinn und Zweck einer Rückforderung pro rata temporis sei (Bescheid vom 3.12.2013, Behördenakte Bl. 337). Dies trifft insofern zu, als das Insolvenzverfahren ohnehin das gesamte Vermögen erfasst, das dem Schuldner zur Zeit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gehört und das er während dieses Verfahrens erlangt, also die sog. Insolvenzmasse (§ 35 InsO). Diese dient insgesamt der Befriedigung der Insolvenzgläubiger, die einen zur Zeit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens begründeten Vermögensanspruch gegen den Schuldner haben (§ 38 InsO), und ist daher für den Schuldner so oder so verloren. Eine höhere Forderung zugunsten eines Gläubigers bewirkt lediglich eine niedrigere Quote zulasten aller Gläubiger, gefährdet wegen des bereits erfolgten Betriebsübergangs aber auch nicht den Erhalt der fortbestehenden Arbeitsplätze oder sonstiger schutzwürdiger Interessen der Zuwendungsempfängerin. Die Beigeladene ist diesen Erwägungen in der Begründung ihres Zulassungsantrags nicht entgegengetreten. Sie hat sich zudem vor Erlass des Widerrufsbescheids als entscheidungserheblichem Zeitpunkt für die Beurteilung der Sach- und Rechtslage trotz Kenntnis des beabsichtigten Widerrufs nicht gegenüber der Regierung geäußert.

Dass der vollständige Widerruf rechtswidrig wäre, weil der Beklagte ohnehin (nur) die Beigeladene aus der Bürgschaft in Anspruch zu nehmen beabsichtigt und der Ausgang des Insolvenzverfahrens hierfür gleichgültig ist, hat die Beigeladene nicht dargelegt. Im Gegenteil ist der vollständige Widerruf der Zuwendung zugleich Voraussetzung für eine Inanspruchnahme der Bürgschaft in diesem Umfang und damit für eine Rückführung der verlorenen Zuwendung an die Staatskasse. Dafür geht der ersatzweise aus der Bürgschaft befriedigte Rückzahlungsanspruch auf die Beigeladene über (vgl. § 774 Abs. 1 Satz 1 BGB) und sie erhält einen Befriedigungsanspruch im Umfang der Gläubigerquote. Gründe, weshalb in Abweichung von dieser gesetzlichen Risikoverteilung zwischen Gläubiger, Schuldner und Bürge hier das Risiko des teilweisen oder völligen Zahlungsausfalls der Zuwendungsempfängerin von der Allgemeinheit statt von der aus einem eigenen wirtschaftlichen Interesse als Konzernmutter mit der Bürgschaft engagierten Beigeladenen getragen werden sollte, sind weder dargelegt noch sonst ersichtlich.

Kosten: § 154 Abs. 2 VwGO.

Streitwert: Der Streitwert bemisst sich nach § 52 Abs. 1, § 47 Abs. 1 GKG. Dass vorliegend die Beigeladene Rechtsmittelführerin ist, kann nach § 47 Abs. 2 Satz 1 GKG zu keinem höheren Streitwert führen, da der Streitwert eines Rechtsmittelverfahrens bei unverändertem Streitgegenstand grundsätzlich auch dann mit dem Streitwert des ersten Rechtszugs identisch ist, wenn nicht der erstinstanzliche Kläger, sondern wie hier ein Beigeladener Rechtsmittelführer ist (vgl. BayVGH, B. v. 20.3.2015 - 22 CS 15.58; BayVGH B. v. 13.7.2015 - 22 ZB 15.1330 - Rn. 15; BVerwG, B. v. 9.11.1988 - 4 B 185.88 - NVwZ-RR 1989, 280).

(1) Gegen Endurteile einschließlich der Teilurteile nach § 110 und gegen Zwischenurteile nach den §§ 109 und 111 steht den Beteiligten die Berufung zu, wenn sie von dem Verwaltungsgericht oder dem Oberverwaltungsgericht zugelassen wird.

(2) Die Berufung ist nur zuzulassen,

1.
wenn ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils bestehen,
2.
wenn die Rechtssache besondere tatsächliche oder rechtliche Schwierigkeiten aufweist,
3.
wenn die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,
4.
wenn das Urteil von einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder
5.
wenn ein der Beurteilung des Berufungsgerichts unterliegender Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.

(1) In Verfahren vor den Gerichten der Verwaltungs-, Finanz- und Sozialgerichtsbarkeit ist, soweit nichts anderes bestimmt ist, der Streitwert nach der sich aus dem Antrag des Klägers für ihn ergebenden Bedeutung der Sache nach Ermessen zu bestimmen.

(2) Bietet der Sach- und Streitstand für die Bestimmung des Streitwerts keine genügenden Anhaltspunkte, ist ein Streitwert von 5 000 Euro anzunehmen.

(3) Betrifft der Antrag des Klägers eine bezifferte Geldleistung oder einen hierauf bezogenen Verwaltungsakt, ist deren Höhe maßgebend. Hat der Antrag des Klägers offensichtlich absehbare Auswirkungen auf künftige Geldleistungen oder auf noch zu erlassende, auf derartige Geldleistungen bezogene Verwaltungsakte, ist die Höhe des sich aus Satz 1 ergebenden Streitwerts um den Betrag der offensichtlich absehbaren zukünftigen Auswirkungen für den Kläger anzuheben, wobei die Summe das Dreifache des Werts nach Satz 1 nicht übersteigen darf. In Verfahren in Kindergeldangelegenheiten vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit ist § 42 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 3 entsprechend anzuwenden; an die Stelle des dreifachen Jahresbetrags tritt der einfache Jahresbetrag.

(4) In Verfahren

1.
vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit, mit Ausnahme der Verfahren nach § 155 Satz 2 der Finanzgerichtsordnung und der Verfahren in Kindergeldangelegenheiten, darf der Streitwert nicht unter 1 500 Euro,
2.
vor den Gerichten der Sozialgerichtsbarkeit und bei Rechtsstreitigkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz nicht über 2 500 000 Euro,
3.
vor den Gerichten der Verwaltungsgerichtsbarkeit über Ansprüche nach dem Vermögensgesetz nicht über 500 000 Euro und
4.
bei Rechtsstreitigkeiten nach § 36 Absatz 6 Satz 1 des Pflegeberufegesetzes nicht über 1 500 000 Euro
angenommen werden.

(5) Solange in Verfahren vor den Gerichten der Finanzgerichtsbarkeit der Wert nicht festgesetzt ist und sich der nach den Absätzen 3 und 4 Nummer 1 maßgebende Wert auch nicht unmittelbar aus den gerichtlichen Verfahrensakten ergibt, sind die Gebühren vorläufig nach dem in Absatz 4 Nummer 1 bestimmten Mindestwert zu bemessen.

(6) In Verfahren, die die Begründung, die Umwandlung, das Bestehen, das Nichtbestehen oder die Beendigung eines besoldeten öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses betreffen, ist Streitwert

1.
die Summe der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen, wenn Gegenstand des Verfahrens ein Dienst- oder Amtsverhältnis auf Lebenszeit ist,
2.
im Übrigen die Hälfte der für ein Kalenderjahr zu zahlenden Bezüge mit Ausnahme nicht ruhegehaltsfähiger Zulagen.
Maßgebend für die Berechnung ist das laufende Kalenderjahr. Bezügebestandteile, die vom Familienstand oder von Unterhaltsverpflichtungen abhängig sind, bleiben außer Betracht. Betrifft das Verfahren die Verleihung eines anderen Amts oder den Zeitpunkt einer Versetzung in den Ruhestand, ist Streitwert die Hälfte des sich nach den Sätzen 1 bis 3 ergebenden Betrags.

(7) Ist mit einem in Verfahren nach Absatz 6 verfolgten Klagebegehren ein aus ihm hergeleiteter vermögensrechtlicher Anspruch verbunden, ist nur ein Klagebegehren, und zwar das wertmäßig höhere, maßgebend.

(8) Dem Kläger steht gleich, wer sonst das Verfahren des ersten Rechtszugs beantragt hat.