Amtsgericht Ahaus Beschluss, 08. Sept. 2016 - 12 F 101/16
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Gericht
Tenor
Die Anträge des Antragstellers werden zurückgewiesen.
Der Antragsteller trägt die Kosten des Verfahrens.
Die Entscheidung ist sofort wirksam.
1
Gründe:
2I.
3Die Antragstellerin macht gegen die Antragsgegnerin Elternunterhaltsansprüche für den Zeitraum Dezember 2015 bis Januar 2016 aus übergegangenem Recht geltend.
4Die Antragsgegnerin ist die Tochter von Frau B F, geb. am XXXX. Diese lebt seit dem 12.12.2011 in dem Seniorenpflegeheim „C“ in P. Die Heimkosten übersteigen das Einkommen der Frau F. Die ungedeckten Kosten trug die Antragstellerin in Form der Gewährung von Sozialhilfe gemäß dem SGB XII. Dies waren im Monat Dezember 2015: 1.108,91 €, im Januar 2016: 1.104,96 € und im Februar 2016: 892,14 €. Die Rechtswahrungsanzeige datiert vom 14.03.2013.
5Der Ehemann der Frau F, Herr I F, wohnt seit April 2012 selbst in einem Pflegeheim. Zunächst war er im Pflegeheim C in C1 untergebracht worden, weil in P kein Platz frei war. Nach ca. 3 Monaten zog er in dasselbe Pflegeheim in P, in dem auch Frau F lebt. Herr F leidet unter Demenz in fortgeschrittenem Stadium.
6Die Eheleute F hatten dem Zeugen C2 in der Vergangenheit Generalvollmacht erteilt. Mit Beschluss vom 13.09.2013 wurde eine Tochter der Eheleute F, die Zeugin I1, zur Betreuerin von Frau F bestellt. Diese leidet nach dem Attest der Ärztin B1 vom 03.08.2016 u.a. an einem Zustand nach Hirnstamminfarkt und einer zunehmenden dementiellen Entwicklung.
7Herr F ist Eigentümer eines mit einem Erbbaurecht belasteten Grundstückes. Der Erbbauzins beträgt 454,00 € pro Monat. Erbbauberechtigter ist der Zeuge C2, der mit einer verstorbenen Tochter der Eheleute F verheiratet war und den Eheleuten F das auf dem Grundstück befindliche Haus abgekauft hatte. Das Erbbaurecht hat eine Laufzeit von 99 Jahren und wurde im April 2005 bestellt. Wegen der Einzelheiten der Erbbaurechtsbestellung wird auf die notarielle Urkunde des Notars F1 vom 27.04.2005 (Bl. 143ff. d.A.) Bezug genommen. Das Grundstück hat unter Berücksichtigung des Erbbaurechts einen Verkehrswert iHv 208.500,00 €. Diesbezüglich wird auf das Gutachten der kommunalen Bewertungsstelle des Kreises Steinfurt, Bl. 141f. d.A. Bezug genommen. Herr F erhält von der Antragstellerin ebenfalls Sozialhilfe zur Deckung der sein Einkommen übersteigenden Heimkosten. Aufgrund des in Form des Grundstückes vorhandenen Vermögens wurde ihm die Sozialhilfe aber lediglich darlehensweise gewährt. Zur Sicherung der Darlehensforderung ließ sich Antragstellerin eine Grundschuld in Höhe von 85.000,00 € in das Grundbuch eintragen.
8Von April 2013 bis einschließlich November 2015 zahlte die Antragsgegnerin an die Antragstellerin monatlich Elternunterhalt für Frau F in geforderter Höhe.
9Die Antragsgegnerin war im streitbefangenen Zeitraum leistungsfähig zur Zahlung von monatlichem Elternunterhalt in Höhe von 340,00 €. Im Dezember 2015 stellte sie die Zahlungen ein.
10Frau F hat noch vier weitere Töchter, von denen nur eine, die Zeugin L, leistungsfähig war.
11Am 02. Mai 2016 feierten die Eheleute gemeinsam ihre Diamantene Hochzeit.
12Die Antragstellerin behauptet, die Eheleute F würden bereits seit November 2011 dauerhaft getrennt leben. Der Zeuge C2 hatte dies mit Schreiben vom 24.05.2012 (Bl. 48 d.A.) gegenüber der Antragstellerin erklärt und am 10.11.2015 telefonisch nochmals bestätigt. Frau F sei geistig „voll auf der Höhe“ und lehne das Zusammenleben mit ihrem Ehemann vollständig ab. Dies gehe auch aus der schriftlichen Stellungnahme der Frau F vom 28.06.2016 (Bl. 98f. d.A.) hervor. Deshalb seien sie im Pflegeheim in getrennten Zimmern untergebracht. Herr F sei nur nach P verlegt worden, damit sich die Zeugin I1 leichter um beide Eltern kümmern könne. Aufgrund ihrer katholischen Erziehung wolle Frau F die Fassade einer Ehe aufrechterhalten. Nur aus diesem Grund sei die Diamantene Hochzeit gefeiert worden. Das Grundstück sei aufgrund der Belastung mit einem Erbbaurecht außerdem nicht verwertbar, die Grundschuld sei nicht belastbar, das Darlehen wäre am freien Markt nicht gewährt worden.
13Die Antragstellerin beantragt,
14die Antragsgegnerin zur Zahlung von rückständigem Elternunterhalt für den Zeitraum Dezember 2015 bis Februar 2016 in Höhe von insgesamt 1020,00 € nebst Zinsen hieraus in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit dem 27.02.2016 zu zahlen.
15Die Antragsgegnerin beantragt,
16die Anträge zurückzuweisen.
17Sie ist der Ansicht, Herr F sei seiner Ehefrau Frau F gegenüber zum Familienunterhalt verpflichtet und müsse dazu auch sein Vermögen in Form des Grundstückes einsetzen. Solange die Heimkosten beider Eheleute aus diesem Vermögen gedeckt werden könne, gehe dies einer Verpflichtung ihrerseits zur Zahlung von Elternunterhalt vor. Zumindest müsse die Antragstellerin der Frau F die Sozialhilfe ebenfalls darlehensweise gewähren. Der Bezug von Einzelzimmern durch die Eheleute F im Pflegeheim sei lediglich den unterschiedlichen Bedürfnissen der Eheleute aufgrund altersbedingter und krankheitsbedingter Einschränkungen geschuldet.
18Das Gericht hat Beweis erhoben durch Vernehmung der Zeugen Frau F, Herr C2, Frau I1 und Frau L. Wegen des Ergebnisses der Beweisaufnahme wird auf die Protokolle zur mündlichen Verhandlung vom 10.08.2016 und 18.08.2016 Bezug genommen.
19Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird auf die wechselseitigen Schriftsätze der Verfahrensbevollmächtigten sowie auf die Protokolle zur mündlichen Verhandlung vom 10.08.2016 und 18.08.2016 Bezug genommen.
20II.
21Die Anträge sind zwar zulässig, aber unbegründet.
22Das erkennende Gericht ist gemäß § 232 Abs. 3 FamFG iVm § 12 ZPO für das Verfahren örtlich zuständig. Die Antragsgegnerin hat ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Bezirk des erkennenden Gerichts.
23Die Antragstellerin hat keinen Anspruch gegen die Antragsgegenerin auf Zahlung von Elternunterhalt aus übergegangenem Recht in Höhe von 1020,00 € für den Zeitraum Dezember 2015 bis Februar 2016.
24Zwar wäre ein etwaiger Anspruch gem. § 94 SGB XII bis zur Höhe gewährten Sozialhilfe auf die Antragstellerin übergegangen. Die Höhe des errechneten Unterhaltsbetrages in Höhe von 340,00 € pro Monat ist außerdem zwischen den Beteiligten für den geltend gemachten Zeitraum unstreitig.
25Jedoch hat Frau F gegen ihren Ehemann Herrn F einen vorrangigen Anspruch auf Familienunterhalt gem. §§ 1360, 1360a BGB. Danach sind Eheleute einander verpflichtet, durch ihre Arbeit und mit ihrem Vermögen die Familie angemessen zu unterhalten. Solange die ungedeckten Heimkosten beider Eheleute aus dem Vermögen des Herrn F gedeckt werden können, kommt eine Inanspruchnahme der Kinder wegen Elternunterhalts aus übergegangenem Recht nicht in Betracht.
26Die Eheleute F leben nicht dauerhaft getrennt iSd § 1567 BGB. Danach leben Ehegatten getrennt, wenn zwischen Ihnen keine häusliche Gemeinschaft mehr besteht und ein Ehegatte sie erkennbar nicht herstellen will, weil er die eheliche Lebensgemeinschaft ablehnt. Allein aus dem Nichtbestehen der häuslichen Gemeinschaft ergibt sich ein Getrenntleben von Ehegatten nicht. Eine eheliche Lebensgemeinschaft kann auch dann bestehen, wenn die Ehegatten einvernehmlich eigenständige Haushalte unterhalten. Auch die dauerhafte stationäre Aufnahme eines Ehegatten in einem Pflegeheim führt für sich genommen nicht zur Trennung der Ehegatten. Der von den Ehegatten vollzogenen räumlichen Trennung kann dann nicht die Bedeutung eines Trennungswillens zugemessen werden. Will ein Ehegatte dennoch die Trennung iSd § 1567 BGB herbeiführen, bedarf es hierzu einer entsprechenden Äußerung oder eines sonstigen für den anderen Ehegatten erkennbaren Verhaltens, dass unmissverständlich den Willen zum Ausdruck bringt, die eheliche Lebensgemeinschaft nicht weiterführen zu wollen (BGH NJW 2016, 2122).
27Die Antragstellerin hat nicht bewiesen, dass Frau F gegenüber ihrem Ehemann unmissverständlich die Ablehnung der ehelichen Lebensgemeinschaft zu erkennen gegeben hat.
28Die schriftlich und telefonisch durch den Zeugen C2 gegenüber der Antragstellerin gemachten Erklärungen sind nicht ausreichend. Eine Trennungsabsicht kann nur durch einen Ehegatten selbst geäußert werden.
29Die von Frau F am 28.06.2016 unterschrieben Erklärung (Bl. 98 d.A.) beweist keine Trennung der Eheleute. Frau F war zu diesem Zeitpunkt geistig bereits durch eine dementielle Entwicklung und einem Zustand nach Hirnstamminfarkt beeinträchtigt, wie aus dem Attest der Ärztin B1 vom 03.08.16 (Bl. 132f. d.A.) hervorgeht. Dafür spricht auch, dass bereits seit 2013 eine Betreuung für Frau F besteht. Es kann daher nicht davon ausgegangen werden, dass sie den kompliziert formulierten Text verstanden hat.
30Frau F wurde durch das Gericht als Zeugin vernommen, verweigerte jedoch nach entsprechender Belehrung die Aussage gem. § 383 Abs. 1 Nr. 3 ZPO. Hierzu war sie als Mutter der Antragsgegnerin berechtigt. Das Gericht hatte den Eindruck, dass Frau F die ihr in einfachen Worten erteilte Belehrung verstanden hat. Es bedarf daher keine Entscheidung darüber, ob Frau F kognitiv zu einer Zeugenaussage in der Lage gewesen wäre.
31Die vom Zeugen C2 getätigte Aussage, dass Frau F in der Vergangenheit zu ihrem Ehemann gesagt habe: „Hätte ich dich doch nie kennengelernt“, und dass sie ihm gegenüber geäußert habe: „Wäre er doch besser in C geblieben“, beweist nicht, dass Frau F sich von ihrem Ehemann getrennt hat. Daraus lässt sich kein unmissverständlicher Wille entnehmen, die eheliche Lebensgemeinschaft nicht fortführen zu wollen. Der Zeuge bekundete zudem, dass für Frau F eine Scheidung aufgrund ihrer katholischen Prägung garantiert nicht in Betracht käme. Dies spricht dafür, dass Frau F an der Ehe festhalten möchte. Der Zeuge erklärte außerdem, dass Frau F ihm gegenüber nie geäußert habe, dass sie an der Ehe nicht mehr festhalten will. Eine solche Äußerung müsste zudem gegenüber dem Ehegatten erfolgen.
32Auch die Aussage der Zeugin I1 beweist nicht, dass eine Trennung der Eheleute erfolgt ist. Allein die Aussage, dass Frau F das Verhalten ihres Ehemannes unangenehm sei, dass sie mal von Trennung gesprochen habe, oder nicht mit ihrem Mann an einem Tisch sitzen möchte, ist, die Wahrheit dieser Aussage unterstellt, nicht ausreichend. Ein unmissverständlicher Wille, die eheliche Lebensgemeinschaft nicht weiterführen zu wollen, lässt sich daraus nicht entnehmen. Dies gilt auch für die Bekundung der Zeugin, Frau F habe ihrem Ehemann gesagt, kein gemeinsames Zimmer mit ihm beziehen zu wollen. Dies lässt sich mit dem Ruhebedürfnis der Frau F und den demenzbedingten Unruhezuständen des Herrn F erklären. Zudem ist es keine Seltenheit, dass Eheleute auch ohne Trennungsabsicht getrennte Schlafzimmer haben. Die Zeugin bekundete, dass Frau F großen Wert auf die Feier der Diamantenen Hochzeit gelegt habe, wegen der Außenwirkung. Auch dies spricht eher dafür, dass Frau F an der Ehe festhalten will.
33Auf die Aussage der gegenbeweislich benannten Zeugin L kommt es somit nicht mehr an. Diese bekundete, dass ihre Eltern nie Trennungsabsichten bekundet hätten.
34Herr F leidet unstreitig unter Demenz in fortgeschrittenem Stadium und kann daher zur Frage der Trennung der Eheleute nicht befragt werden. Er ist aus diesem Grund von keiner Seite als Zeuge benannt worden.
35Der Anspruch auf Familienunterhalt richtet sich ausnahmsweise auf Zahlung einer Geldrente, wenn ein Ehegatte stationär pflegebedürftig ist. Voraussetzung ist die Leistungsfähigkeit des Unterhaltschuldners (BGH, aaO).
36Da Herr F ebenfalls stationär pflegebedürftig ist, und sein Einkommen zur Deckung eigener Pflegekosten benötigt, kommt ein Anspruch auf Zahlung einer Geldrente aus dem laufenden Einkommen des Herrn F hier nicht in Betracht. Ein Ehegatte ist jedoch im Rahmen des Familienunterhaltes auch zum Einsatz seines Vermögens verpflichtet, sofern dies der Billigkeit entspricht (OLG Nürnberg, FamRZ 2008, 788). Herrn F ist es zumutbar, das noch vorhandene Grundstück auch zur Deckung der Heimkosten seiner Ehefrau einzusetzen.
37In der Vergangenheit wurde bereits Vermögen der Eheleute zur Deckung von Heimkosten beider Eheleute verwendet. Dies geht aus dem Schreiben der Antragstellerin vom 16.03.2016 (Bl. 44 d.A.) hervor. Warum das noch vorhandene Grundstück nur zur Deckung der Heimkosten von Herrn F, nicht aber zur Deckung der Heimkosten von Frau F eingesetzt werden sollte, ist nicht ersichtlich. Herr F benötigt das Grundstück auch nicht zur Sicherstellung seines eigenen Lebensunterhaltes. Da die tatsächliche Lebenserwartung der Eheleute F nicht eingeschätzt werden kann, ist es Herrn F zumutbar, sein Vermögen zum jetzigen Zeitpunkt für seinen eigenen Unterhalt und auch für den Unterhalt seiner Ehefrau einzusetzen. In weitere Zukunft wird dann vielleicht die öffentliche Hand die ungedeckten Heimkosten tragen müssen.
38Das Grundstück ist zu verkaufen. Der Verkehrswert liegt bei über 200.000,00 €. Dieser Betrag reicht aus, um die Heimkosten für beide Eheleute für mehrere Jahre zu decken.
39Dass das Grundstück nicht verwertbar wäre, ist nicht ersichtlich. Das Wertgutachten hat die Belastung mit einem Erbbaurecht wertmäßig berücksichtigt. Der Erbbauzins ist relativ hoch, so dass ein Kauf trotz des Erbbaurechts für Anleger/Investoren attraktiv sein kann. Es ist nicht ersichtlich, dass die Betreuerin der Eheleute überhaupt versucht hat, das Grundstück zu verkaufen. Jedenfalls kommt aber eine darlehensweise Gewährung der Sozialhilfe, wie auch bei Herrn F praktiziert, in Betracht. Der Vortrag der Antragstellerin, die Grundschuld wäre nicht belastbar und am freien Markt wäre ein solches Darlehen nicht gewährt worden, ist unerheblich. Wenn die Antragstellerin für Herrn F die Sozialhilfe darlehensweise gewährt, hat sie dies auch für seine Ehefrau zu tun, zumindest bis die Summe der beiden Eheleuten gewährten Sozialhilfe die Höhe der eingetragenen Grundschuld erreicht. Denn die Antragstellerin ist ja bei der Darlehensgewährung an Herrn F davon ausgegangen, dass ein Darlehen zumindest bis zu dieser Höhe durch den Wert des Grundstückes abgesichert ist. Der hier in Rede stehende Rückstand in Höhe von 1.020,00 € kann problemlos durch die bestehende Grundschuld gesichert werden.
40Da ein Anspruch auf die Hauptforderung nicht besteht, ist auch der Zinsantrag zurückzuweisen.
41Die Nebenentscheidungen beruhen auf §§ 116 Abs. 3, 243 Abs. 1 Nr. 1 FamFG.
42Rechtsbehelfsbelehrung:
43Gegen diesen Beschluss ist das Rechtsmittel der Beschwerde gegeben, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes 600 Euro übersteigt oder wenn das Gericht des ersten Rechtszugs die Beschwerde zugelassen hat. Beschwerdeberechtigt ist derjenige, dessen Rechte durch den Beschluss beeinträchtigt sind. Die Beschwerde ist bei dem Amtsgericht - Familiengericht - Ahaus, Sümmermannplatz 1 - 3, 48683 Ahaus schriftlich in deutscher Sprache durch einen Rechtsanwalt einzulegen.
44Die Beschwerde muss spätestens innerhalb eines Monats nach der schriftlichen Bekanntgabe des Beschlusses bei dem Amtsgericht - Familiengericht - Ahaus eingegangen sein. Die Frist beginnt mit der schriftlichen Bekanntgabe des Beschlusses, spätestens mit Ablauf von fünf Monaten nach Erlass des Beschlusses. Fällt das Ende der Frist auf einen Sonntag, einen allgemeinen Feiertag oder Sonnabend, so endet die Frist mit Ablauf des nächsten Werktages.
45Die Beschwerde muss die Bezeichnung des angefochtenen Beschlusses sowie die Erklärung enthalten, dass Beschwerde gegen diesen Beschluss eingelegt wird. Sie ist zu unterzeichnen.
46Darüber hinaus muss der Beschwerdeführer einen bestimmten Sachantrag stellen und diesen begründen. Die Frist hierfür beträgt zwei Monate und beginnt mit der schriftlichen Bekanntgabe des Beschlusses, spätestens mit Ablauf von fünf Monaten nach Erlass des Beschlusses. Innerhalb dieser Frist müssen der Sachantrag sowie die Begründung unmittelbar bei dem Beschwerdegericht - Oberlandesgericht Hamm, Heßlerstr. 53, 59065 Hamm - eingegangen sein.
47Dem Anwaltszwang unterliegen nicht Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse sowie Beteiligte, die durch das Jugendamt als Beistand vertreten sind.
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Annotations
(1) Ausschließlich zuständig ist
- 1.
für Unterhaltssachen, die die Unterhaltspflicht für ein gemeinschaftliches Kind der Ehegatten betreffen, mit Ausnahme des vereinfachten Verfahrens über den Unterhalt Minderjähriger, oder die die durch die Ehe begründete Unterhaltspflicht betreffen, während der Anhängigkeit einer Ehesache das Gericht, bei dem die Ehesache im ersten Rechtszug anhängig ist oder war; - 2.
für Unterhaltssachen, die die Unterhaltspflicht für ein minderjähriges Kind oder ein nach § 1603 Abs. 2 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs gleichgestelltes Kind betreffen, das Gericht, in dessen Bezirk das Kind oder der Elternteil, der auf Seiten des minderjährigen Kindes zu handeln befugt ist, seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat; dies gilt nicht, wenn das Kind oder ein Elternteil seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland hat.
(2) Eine Zuständigkeit nach Absatz 1 geht der ausschließlichen Zuständigkeit eines anderen Gerichts vor.
(3) Sofern eine Zuständigkeit nach Absatz 1 nicht besteht, bestimmt sich die Zuständigkeit nach den Vorschriften der Zivilprozessordnung mit der Maßgabe, dass in den Vorschriften über den allgemeinen Gerichtsstand an die Stelle des Wohnsitzes der gewöhnliche Aufenthalt tritt. Nach Wahl des Antragstellers ist auch zuständig
- 1.
für den Antrag eines Elternteils gegen den anderen Elternteil wegen eines Anspruchs, der die durch Ehe begründete gesetzliche Unterhaltspflicht betrifft, oder wegen eines Anspruchs nach § 1615l des Bürgerlichen Gesetzbuchs das Gericht, bei dem ein Verfahren über den Unterhalt des Kindes im ersten Rechtszug anhängig ist; - 2.
für den Antrag eines Kindes, durch den beide Eltern auf Erfüllung der Unterhaltspflicht in Anspruch genommen werden, das Gericht, das für den Antrag gegen einen Elternteil zuständig ist; - 3.
das Gericht, bei dem der Antragsteller seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, wenn der Antragsgegner im Inland keinen Gerichtsstand hat.
Das Gericht, bei dem eine Person ihren allgemeinen Gerichtsstand hat, ist für alle gegen sie zu erhebenden Klagen zuständig, sofern nicht für eine Klage ein ausschließlicher Gerichtsstand begründet ist.
(1) Hat die leistungsberechtigte Person für die Zeit, für die Leistungen erbracht werden, nach bürgerlichem Recht einen Unterhaltsanspruch, geht dieser bis zur Höhe der geleisteten Aufwendungen zusammen mit dem unterhaltsrechtlichen Auskunftsanspruch auf den Träger der Sozialhilfe über. Der Übergang des Anspruchs ist ausgeschlossen, soweit der Unterhaltsanspruch durch laufende Zahlung erfüllt wird. Der Übergang des Anspruchs ist auch ausgeschlossen, wenn die unterhaltspflichtige Person zum Personenkreis des § 19 gehört oder die unterhaltspflichtige Person mit der leistungsberechtigten Person vom zweiten Grad an verwandt ist. Gleiches gilt für Unterhaltsansprüche gegen Verwandte ersten Grades einer Person, die schwanger ist oder ihr leibliches Kind bis zur Vollendung seines sechsten Lebensjahres betreut. § 93 Abs. 4 gilt entsprechend.
(1a) Unterhaltsansprüche der Leistungsberechtigten gegenüber ihren Kindern und Eltern sind nicht zu berücksichtigen, es sei denn, deren jährliches Gesamteinkommen im Sinne des § 16 des Vierten Buches beträgt jeweils mehr als 100 000 Euro (Jahreseinkommensgrenze). Der Übergang von Ansprüchen der Leistungsberechtigten ist ausgeschlossen, sofern Unterhaltsansprüche nach Satz 1 nicht zu berücksichtigen sind. Es wird vermutet, dass das Einkommen der unterhaltsverpflichteten Personen nach Satz 1 die Jahreseinkommensgrenze nicht überschreitet. Zur Widerlegung der Vermutung nach Satz 3 kann der jeweils für die Ausführung des Gesetzes zuständige Träger von den Leistungsberechtigten Angaben verlangen, die Rückschlüsse auf die Einkommensverhältnisse der Unterhaltspflichtigen nach Satz 1 zulassen. Liegen im Einzelfall hinreichende Anhaltspunkte für ein Überschreiten der Jahreseinkommensgrenze vor, so ist § 117 anzuwenden. Die Sätze 1 bis 5 gelten nicht bei Leistungen nach dem Dritten Kapitel an minderjährige Kinder.
(2) Der Anspruch einer volljährigen unterhaltsberechtigten Person, die in der Eingliederungshilfe leistungsberechtigt im Sinne des § 99 Absatz 1 bis 3 des Neunten Buches oder pflegebedürftig im Sinne von § 61a ist, gegenüber ihren Eltern wegen Leistungen nach dem Siebten Kapitel geht nur in Höhe von bis zu 26 Euro, wegen Leistungen nach dem Dritten und Vierten Kapitel nur in Höhe von bis zu 20 Euro monatlich über. Es wird vermutet, dass der Anspruch in Höhe der genannten Beträge übergeht und mehrere Unterhaltspflichtige zu gleichen Teilen haften; die Vermutung kann widerlegt werden. Die in Satz 1 genannten Beträge verändern sich zum gleichen Zeitpunkt und um denselben Vomhundertsatz, um den sich das Kindergeld verändert.
(3) Ansprüche nach Absatz 1 und 2 gehen nicht über, soweit
- 1.
die unterhaltspflichtige Person Leistungsberechtigte nach dem Dritten und Vierten Kapitel ist oder bei Erfüllung des Anspruchs würde oder - 2.
der Übergang des Anspruchs eine unbillige Härte bedeuten würde.
(4) Für die Vergangenheit kann der Träger der Sozialhilfe den übergegangenen Unterhalt außer unter den Voraussetzungen des bürgerlichen Rechts nur von der Zeit an fordern, zu welcher er dem Unterhaltspflichtigen die Erbringung der Leistung schriftlich mitgeteilt hat. Wenn die Leistung voraussichtlich auf längere Zeit erbracht werden muss, kann der Träger der Sozialhilfe bis zur Höhe der bisherigen monatlichen Aufwendungen auch auf künftige Leistungen klagen.
(5) Der Träger der Sozialhilfe kann den auf ihn übergegangenen Unterhaltsanspruch im Einvernehmen mit der leistungsberechtigten Person auf diesen zur gerichtlichen Geltendmachung rückübertragen und sich den geltend gemachten Unterhaltsanspruch abtreten lassen. Kosten, mit denen die leistungsberechtigte Person dadurch selbst belastet wird, sind zu übernehmen. Über die Ansprüche nach den Absätzen 1, 2 bis 4 ist im Zivilrechtsweg zu entscheiden.
Die Ehegatten sind einander verpflichtet, durch ihre Arbeit und mit ihrem Vermögen die Familie angemessen zu unterhalten. Ist einem Ehegatten die Haushaltsführung überlassen, so erfüllt er seine Verpflichtung, durch Arbeit zum Unterhalt der Familie beizutragen, in der Regel durch die Führung des Haushalts.
(1) Der angemessene Unterhalt der Familie umfasst alles, was nach den Verhältnissen der Ehegatten erforderlich ist, um die Kosten des Haushalts zu bestreiten und die persönlichen Bedürfnisse der Ehegatten und den Lebensbedarf der gemeinsamen unterhaltsberechtigten Kinder zu befriedigen.
(2) Der Unterhalt ist in der Weise zu leisten, die durch die eheliche Lebensgemeinschaft geboten ist. Die Ehegatten sind einander verpflichtet, die zum gemeinsamen Unterhalt der Familie erforderlichen Mittel für einen angemessenen Zeitraum im Voraus zur Verfügung zu stellen.
(3) Die für die Unterhaltspflicht der Verwandten geltenden Vorschriften der §§ 1613 bis 1615 sind entsprechend anzuwenden.
(4) Ist ein Ehegatte nicht in der Lage, die Kosten eines Rechtsstreits zu tragen, der eine persönliche Angelegenheit betrifft, so ist der andere Ehegatte verpflichtet, ihm diese Kosten vorzuschießen, soweit dies der Billigkeit entspricht. Das Gleiche gilt für die Kosten der Verteidigung in einem Strafverfahren, das gegen einen Ehegatten gerichtet ist.
(1) Die Ehegatten leben getrennt, wenn zwischen ihnen keine häusliche Gemeinschaft besteht und ein Ehegatte sie erkennbar nicht herstellen will, weil er die eheliche Lebensgemeinschaft ablehnt. Die häusliche Gemeinschaft besteht auch dann nicht mehr, wenn die Ehegatten innerhalb der ehelichen Wohnung getrennt leben.
(2) Ein Zusammenleben über kürzere Zeit, das der Versöhnung der Ehegatten dienen soll, unterbricht oder hemmt die in § 1566 bestimmten Fristen nicht.
(1) Zur Verweigerung des Zeugnisses sind berechtigt:
- 1.
der Verlobte einer Partei; - 2.
der Ehegatte einer Partei, auch wenn die Ehe nicht mehr besteht; - 2a.
der Lebenspartner einer Partei, auch wenn die Lebenspartnerschaft nicht mehr besteht; - 3.
diejenigen, die mit einer Partei in gerader Linie verwandt oder verschwägert, in der Seitenlinie bis zum dritten Grad verwandt oder bis zum zweiten Grad verschwägert sind oder waren; - 4.
Geistliche in Ansehung desjenigen, was ihnen bei der Ausübung der Seelsorge anvertraut ist; - 5.
Personen, die bei der Vorbereitung, Herstellung oder Verbreitung von periodischen Druckwerken oder Rundfunksendungen berufsmäßig mitwirken oder mitgewirkt haben, über die Person des Verfassers, Einsenders oder Gewährsmanns von Beiträgen und Unterlagen sowie über die ihnen im Hinblick auf ihre Tätigkeit gemachten Mitteilungen, soweit es sich um Beiträge, Unterlagen und Mitteilungen für den redaktionellen Teil handelt; - 6.
Personen, denen kraft ihres Amtes, Standes oder Gewerbes Tatsachen anvertraut sind, deren Geheimhaltung durch ihre Natur oder durch gesetzliche Vorschrift geboten ist, in Betreff der Tatsachen, auf welche die Verpflichtung zur Verschwiegenheit sich bezieht.
(2) Die unter Nummern 1 bis 3 bezeichneten Personen sind vor der Vernehmung über ihr Recht zur Verweigerung des Zeugnisses zu belehren.
(3) Die Vernehmung der unter Nummern 4 bis 6 bezeichneten Personen ist, auch wenn das Zeugnis nicht verweigert wird, auf Tatsachen nicht zu richten, in Ansehung welcher erhellt, dass ohne Verletzung der Verpflichtung zur Verschwiegenheit ein Zeugnis nicht abgelegt werden kann.
(1) Das Gericht entscheidet in Familiensachen durch Beschluss.
(2) Endentscheidungen in Ehesachen werden mit Rechtskraft wirksam.
(3) Endentscheidungen in Familienstreitsachen werden mit Rechtskraft wirksam. Das Gericht kann die sofortige Wirksamkeit anordnen. Soweit die Endentscheidung eine Verpflichtung zur Leistung von Unterhalt enthält, soll das Gericht die sofortige Wirksamkeit anordnen.