KI trifft Kanzleialltag: So erstellen Sie SEO-starken Kanzlei-Content

originally published: 29.06.2025 13:08, updated: 30.06.2025 14:20
KI trifft Kanzleialltag: So erstellen Sie SEO-starken Kanzlei-Content
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Author’s summary by ra.de Redaktion

💡 Übrigens: Wenn Sie die beschriebenen Methoden ausprobieren und eigene juristische Beiträge, Urteilsbesprechungen oder praxisnahe Rechtstipps verfassen, können Sie diese nicht nur auf Ihrer eigenen Kanzleiwebsite nutzen – sondern auch auf ra.de veröffentlichen. Dort haben Sie die Möglichkeit, Ihre Inhalte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, mit passenden Rechtsgebieten zu verknüpfen und Ihr Fachprofil zu stärken.

Online sichtbar werden – ohne Agentur und Marketingstudium

Juristische Expertise ist Ihre Kernkompetenz. Doch was nützt das beste Wissen, wenn potenzielle Mandanten Ihre Kanzlei nicht finden? Die Antwort liegt in digitaler Sichtbarkeit – und die entsteht durch suchmaschinenoptimierte Inhalte, die echte Fragen verständlich beantworten.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie aus juristischem Material – etwa Urteilen oder Gesetzesvorhaben – mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz systematisch hochwertigen, auffindbaren und vertrauenswürdigen Content erstellen. Dabei kommt es nicht auf originelle Sprachkunst an, sondern auf Struktur, Klarheit und Relevanz.

Der SchlĂĽssel: Ein klar formulierter Auftrag an die KI

Damit Sie von Ihrer KI nicht generische Texte bekommen, sondern juristisch präzise und suchmaschinenfreundliche Inhalte, braucht es einen gut durchdachten Prompt. Dieser sollte Folgendes beinhalten:

  • Ihr Fachgebiet und Kanzleistandort (z. B. Familienrecht in Leipzig)

  • Art des Ausgangsmaterials (z. B. Urteil des BGH vom [Datum])

  • Zielgruppe (z. B. private Mieter:innen, Arbeitgeber, Senioren)

  • Ziel des Beitrags (z. B. Orientierung fĂĽr Betroffene, Kommentierung, FAQ)

Außerdem sollten zwei frei zugängliche Google-Leitfäden beigefügt werden:

  1. „Hilfreiche, vertrauenswürdige, nutzerorientierte Inhalte erstellen“

  2. „Startleitfaden zur Suchmaschinenoptimierung (SEO)“

Diese geben der KI eine inhaltliche und technische Orientierung – was Sie später an besseren Rankings und verständlicheren Texten merken werden.

Beispielhafte Umsetzung 

Stellen Sie sich vor, Ihre Kanzlei möchte ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Probezeitkündigung für Arbeitnehmer:innen aufbereiten. Ihr KI-Prompt könnte wie folgt lauten:

"Bitte erstelle einen verständlichen Blogartikel für die Website meiner Kanzlei für Arbeitsrecht in Berlin. Zielgruppe sind Arbeitnehmer:innen, die nach einer Kündigung während der Probezeit rechtliche Fragen haben. Grundlage ist das beigefügte Urteil vom BAG. Nutze außerdem die Google-Leitfäden zur SEO-Optimierung."

Das Ergebnis sollte wie folgt aufgebaut sein:

  • Eine klare, suchfreundliche Ăśberschrift: z. B. „Probezeit-KĂĽndigung: Wann lohnt sich der Gang zum Anwalt?“

  • Ein kurzer, empathischer Einstieg: „GekĂĽndigt in der Probezeit? Sie sind nicht allein – aber oft besser gestellt als Sie denken.“

  • Verständliche Erklärung des Falls: „Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden, dass…“

  • Konkrete Handlungstipps: „So reagieren Sie richtig – Fristen beachten, Gespräch suchen, Beratung nutzen.“

  • Antworten auf häufige Fragen: „Bekomme ich trotzdem Arbeitslosengeld?“ / „Muss die KĂĽndigung begrĂĽndet werden?“

  • Call-to-Action: „Sie sind betroffen? Wir beraten Sie zeitnah und kompetent. Jetzt Termin sichern.“

Rechtlich und technisch auf sicherem Boden

Der große Vorteil: Urteile und Gesetzestexte sind amtliche Werke (§ 5 UrhG) und dürfen ohne urheberrechtliche Bedenken verwendet werden. Kommentarliteratur oder Fachartikel sollten hingegen nicht eingebunden werden.

Was die KI-Kennzeichnung betrifft: Solange Sie den Text redaktionell prüfen und freigeben, entfällt gemäß EU-Verordnung die Pflicht zur Kennzeichnung. Die Verantwortung liegt – wie auch bei Schriftsätzen – weiterhin bei Ihnen.

SEO ist gut – GEO ist besser

Suchmaschinenoptimierung (SEO) bleibt wichtig. Doch immer mehr Nutzer lassen sich direkt von Chatbots wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity informieren. Wer dort als Quelle genannt wird, erhält Sichtbarkeit auf einem neuen Level.

Deshalb: Denken Sie beim Schreiben nicht nur an Google, sondern auch an generative Suchsysteme („GEO“ = Generative Engine Optimization). Was hier zählt: Klarheit, Fachlichkeit, Vertrauenswürdigkeit.

Ihre nächsten Schritte

  1. Wählen Sie ein aktuelles Urteil oder Gesetzesvorhaben aus Ihrem Fachgebiet.

  2. Formulieren Sie einen individuellen Prompt mit Zielgruppe, Zielsetzung und Perspektive.

  3. Hängen Sie die beiden Google-SEO-PDFs an.

  4. Lassen Sie die KI arbeiten – und prüfen Sie den Text redaktionell.

  5. Veröffentlichen Sie den Beitrag auf Ihrer Website – gerne auch zweisprachig!

Fazit: KI kann Juristendeutsch – wenn Sie ihr sagen wie

Mit einem klugen Prompt, etwas redaktioneller Sorgfalt und juristischem Sachverstand wird Ihre Kanzleiwebsite zur digitalen Visitenkarte mit echtem Nutzwert – für Suchmaschinen, für Chatbots und vor allem für Ihre künftigen Mandanten.

Und keine Sorge: Auch wenn der Content digital erzeugt wird – die Kompetenz dahinter bleibt analog – Ihre.

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(1) Gesetze, Verordnungen, amtliche Erlasse und Bekanntmachungen sowie Entscheidungen und amtlich verfaßte Leitsätze zu Entscheidungen genießen keinen urheberrechtlichen Schutz. (2) Das gleiche gilt für andere amtliche Werke, die im amtlichen Intere