Aufenthaltsrecht für Hochqualifizierte
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Nach § 19 AufenthG können hoch qualifizierte Ausländer in besonderen Fällen eine Niederlassungserlaubnis erhalten. Hierzu muss die Bundesagentur für Arbeit nach § 39 zustimmen; es sei denn, durch Rechtsverordnung nach § 42 oder zwischenstaatliche Vereinbarung ist bestimmt, dass die Niederlassungserlaubnis auch ohne Zustimmung der Bundesagentur nach § 39 erteilt werden kann. Erteilungsbedingung ist die Integration in die hiesigen Lebensverhältnisse und die Sicherung des Lebensunterhalts ohne Inanspruchnahme von staatlicher Hilfe. Als „hoch qualifiziert“ gelten:
1. Wissenschaftler mit besonderen fachlichen Kenntnissen,
2. Lehrpersonen in herausgehobener Funktion oder wissenschaftliche Mitarbeiter in herausgehobener Funktion oder
3. Spezialisten und leitende Angestellte mit besonderer Berufserfahrung, die ein Gehalt in Höhe von mindestens der Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung erhalten.
Wenn Sie als ausländischer Wissenschaftler, Spezialist oder Angestellter mit besonderer Berufserfahrung eine solche Aufenthaltsgenehmigung benötigen, übernehmen wir für Sie gerne den bürokratischen Aufwand.
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Aufenthaltsgesetz - AufenthG 2004 | § 19 ICT-Karte für unternehmensintern transferierte Arbeitnehmer
(1) Eine ICT-Karte ist ein Aufenthaltstitel zum Zweck eines unternehmensinternen Transfers eines Ausländers. Ein unternehmensinterner Transfer ist die vorübergehende Abordnung eines Ausländers
- 1.
in eine inländische Niederlassung des Unternehmens, dem der Ausländer angehört, wenn das Unternehmen seinen Sitz außerhalb der Europäischen Union hat, oder - 2.
in eine inländische Niederlassung eines anderen Unternehmens der Unternehmensgruppe, zu der auch dasjenige Unternehmen mit Sitz außerhalb der Europäischen Union gehört, dem der Ausländer angehört.
(2) Einem Ausländer wird die ICT-Karte erteilt, wenn
- 1.
er in der aufnehmenden Niederlassung als Führungskraft oder Spezialist tätig wird, - 2.
er dem Unternehmen oder der Unternehmensgruppe unmittelbar vor Beginn des unternehmensinternen Transfers seit mindestens sechs Monaten und für die Zeit des Transfers ununterbrochen angehört, - 3.
der unternehmensinterne Transfer mehr als 90 Tage dauert, - 4.
der Ausländer einen für die Dauer des unternehmensinternen Transfers gültigen Arbeitsvertrag und erforderlichenfalls ein Abordnungsschreiben vorweist, worin enthalten sind: - a)
Einzelheiten zu Ort, Art, Entgelt und zu sonstigen Arbeitsbedingungen für die Dauer des unternehmensinternen Transfers sowie - b)
der Nachweis, dass der Ausländer nach Beendigung des unternehmensinternen Transfers in eine außerhalb der Europäischen Union ansässige Niederlassung des gleichen Unternehmens oder der gleichen Unternehmensgruppe zurückkehren kann, und
- 5.
er seine berufliche Qualifikation nachweist.
(3) Die ICT-Karte wird einem Ausländer auch erteilt, wenn
- 1.
er als Trainee im Rahmen eines unternehmensinternen Transfers tätig wird und - 2.
die in Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 bis 4 genannten Voraussetzungen vorliegen.
(4) Die ICT-Karte wird erteilt
- 1.
bei Führungskräften und bei Spezialisten für die Dauer des Transfers, höchstens jedoch für drei Jahre und - 2.
bei Trainees für die Dauer des Transfers, höchstens jedoch für ein Jahr.
(5) Die ICT-Karte wird nicht erteilt, wenn der Ausländer
- 1.
auf Grund von Übereinkommen zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und Drittstaaten andererseits ein Recht auf freien Personenverkehr genießt, das dem der Unionsbürger gleichwertig ist, - 2.
in einem Unternehmen mit Sitz in einem dieser Drittstaaten beschäftigt ist oder - 3.
im Rahmen seines Studiums ein Praktikum absolviert.
(6) Die ICT-Karte wird darüber hinaus nicht erteilt, wenn
- 1.
die aufnehmende Niederlassung hauptsächlich zu dem Zweck gegründet wurde, die Einreise von unternehmensintern transferierten Arbeitnehmern zu erleichtern, - 2.
sich der Ausländer im Rahmen der Möglichkeiten der Einreise und des Aufenthalts in mehreren Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu Zwecken des unternehmensinternen Transfers im Rahmen des Transfers länger in einem anderen Mitgliedstaat aufhalten wird als im Bundesgebiet oder - 3.
der Antrag vor Ablauf von sechs Monaten seit dem Ende des letzten Aufenthalts des Ausländers zum Zweck des unternehmensinternen Transfers im Bundesgebiet gestellt wird.
(7) Diese Vorschrift dient der Umsetzung der Richtlinie 2014/66/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014 über die Bedingungen für die Einreise und den Aufenthalt von Drittstaatsangehörigen im Rahmen eines unternehmensinternen Transfers (ABl. L 157 vom 27.5.2014, S. 1).