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Streitig ist, ob und in welcher Höhe den Antragstellern in den Streitjahren 1995 - 2003 Einkünfte aus Kapitalvermögen zuzurechnen sind.
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Die verheirateten Antragsteller sind kroatische Staatsbürger. Sie hatten in den Streitjahren ihren Wohnsitz in X / Deutschland und wurden zusammen zur Einkommensteuer veranlagt. Der Antragsteller war mit 90 % am Stammkapital der GmbH mit Sitz in Y / Deutschland beteiligt, deren Geschäftsführer er war.
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Nach den Ermittlungen der Steuerfahndungsstelle des Finanzamts - FA - , deren Ergebnisse in dem steuerlichen Prüfungsbericht vom 23.3.2005 zusammengefasst sind, sollen den Antragstellern in den Streitjahren folgende Zinsen aus ausländischen Kapitalanlagen zugeflossen sein, die sie in ihren deutschen Steuererklärungen nicht erklärt haben:
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Nach den Feststellungen der Steuerfahndung unterhielten die Antragsteller seit den sechziger Jahren im ehemaligen Jugoslawien Devisenkonten, die in Deutscher Mark - DM - und Schweizer Franken - SFR - geführt wurden. Während der Kriegszeit - Anfang der neunziger Jahre - wurden die Konten eingefroren. Der aus den Kriegswirren entstandene selbständige Staat Kroatien erkannte die Fremdwährungskonten seiner Bürger als eigene Staatsschulden an. Ab Mitte 1995 wurden die eingefrorenen Guthaben in jeweils 20 gleichen Raten halbjährlich zurückbezahlt. Auf das Kapital erfolgte eine Verzinsung von 5 %.
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Bei der von der Steuerfahndung durchgeführten Durchsuchung wurden Kontoauszüge und Schreiben der Bank 1 aufgefunden (s. Beweismittelordner - BwO - Band 2 Register 33), aus denen sich ergibt, dass für die Antragsteller und deren Tochter "C" am 30.6.1995 folgende - zunächst eingefrorene - Devisenguthaben bestanden:
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Kontonummer |
Konto-Inhaber |
Bestand 30.06.1995 |
K1 |
Antragsteller |
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K2 |
Antragsteller |
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K3 |
Antragstellerin |
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K4 |
Tochter C |
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Die erste Ratenzahlung des Staates Kroatien floss im August 1996. Weitere Raten- und Zinszahlungen wurden halbjährlich bis in das Jahr 2001 geleistet. Im Juli des Jahres 2001 erfolgte - entgegen dem ursprünglichen Tilgungsplan - eine vollständige Freigabe der Restguthaben auf den Konten der Antragsteller und deren Tochter. Die zu diesem Zeitpunkt noch ausstehenden Beträge wurden in einer Summe getilgt und dem Konto des Antragstellers gutgeschrieben. Am 13.07.2001 wurde das gesamte Guthaben auf die Bank 2 in Basel transferiert.
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Der Prüfer vertrat die Auffassung, dass den Antragstellern bei einer Verzinsung der eingefrorenen Guthaben mit 5 % - einschließlich der Zinsen für das Guthaben der Tochter C - folgende Zinserträge zuzurechnen seien:
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Kontoinhaber |
Konto-Nr. |
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Antragsteller |
K1 |
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51.714,90 |
Antragsteller |
K1 |
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28.073,50 |
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Schweizer |
DM-Angabe |
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Devisen |
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Antragstellerin |
K2 |
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19.908,36 |
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Tochter |
K3 |
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10.770,18 |
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Auf die Zinsberechnung des FA in der Anlage 5 und die Zusammenstellung der erzielten Zinsen in der Anlage 1 des steuerlichen Prüfungsberichts vom 23.3.2005 sowie die im BwO Band 2 im Register 33 abgelegten Kontoauszüge und Schreiben der Bank 1 über die eingefrorenen Konten mit den Nummern …K1, …K2, … K3 sowie die Zinszahlungen wird ergänzend Bezug genommen.
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Bei der Bank 3 wurden auf den Namen des Antragstellers weitere Konten geführt, über die der Antragsteller frei verfügen konnte:
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Kontonummer |
Konto-Inhaber |
Bestand 30.06.1995 |
K5 |
Antragsteller |
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K5 |
Antragsteller |
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2. Festgeldanlage Kroatien
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Nach den Feststellungen der Steuerfahndung hat der Antragsteller die freigestellten Beträge der Devisenkonten und die hierauf gezahlten Zinsen in der Zeit vom 23.8.1996 bis Juli 2001 regelmäßig in Kroatien angelegt. Die Verträge über die Festgelddevisenanlagen wurden - wie sich den von der Steuerfahndung beschlagnahmten Unterlagen entnehmen lässt - von dem Antragsteller in eigenem Namen abgeschlossen und auf den für den Antragsteller eingerichteten Festgelddevisenkonten geführt. Nur er war nach den Bestimmungen der Festgeldverträge berechtigt, über die aus der Anlage erzielten Zinsen zu verfügen. Auf die Aufstellung der in den Streitjahren von dem Antragsteller durchgeführten Festgeldanlagen in der Anlage 1 des steuerlichen Prüfungsberichts vom 23.3.2005 und die in dem BwO Band 2 in den Registern 1 bis 27 nach Kontonummern abgelegten Verträge, die der Antragsteller in eigenem Namen mit der Bank 1 über die Festgelddevisenanlagen abgeschlossen hat, wird ergänzend Bezug genommen.
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Die aus den Festgeldanlagen erwirtschafteten Zinsen sind nach Auffassung des FA dem Antragsteller wirtschaftlich wie folgt zuzurechnen:
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Nach den Ermittlungen der Steuerfahndung hatte der Antragsteller im Juli 2001 7.271.191,72 DM als Festgeld angelegt. Die Laufzeit dieser Kapitalanlage belief sich auf drei Jahre (vom 13.6.2000 bis 13.6.2003), die Verzinsung betrug 8,15 % (s. Schreiben der Bank 1 vom 14.6.2000, BwO 2 - Register 17 Blatt 1 und Festgeldanlagevertrag vom 13.6.2000, BwO 2 - Register 17 Blatt 2). Dem Antragsteller sind nach den Ermittlungen des FA hieraus im Veranlagungszeitraum - VZ - 2003 weitere Zinsen in Höhe von 908.977 EUR zugeflossen, die er in seiner Einkommensteuererklärung nicht erklärte.
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3. Kapitalerträge Schweiz
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Das FA vertritt in seinem Prüfungsbericht die Auffassung, dass von dem Antragsteller in der Schweiz Kapitalerträge erzielt worden seien, die er in seinen Einkommensteuererklärungen nicht erklärt habe. Der Antragsteller habe sowohl geschäftliche als auch private Bankkontakte zur Bank 2 in der Schweiz unterhalten. Zwar wurden bei der Durchsuchung weder Kontoauszüge noch andere Aufzeichnungen aufgefunden, die Aufschluss über Art und Höhe der vorhandenen Kapitalanlagen geben könnten. Aus dem übrigen Schriftverkehr sei jedoch zu entnehmen, dass bei dieser Bank dem Antragsteller zuzurechnende Konten schon seit mindestens 1989 bestanden hätten, da für eine gewerbliche Immobilie bei der Bank 2 ein Darlehen in Höhe von 1.000.000 DM aufgenommen worden sei (GdbR K-P, Objekt ZI und II). Zudem existiere ein Schreiben des Antragstellers vom 28.8.1998, in dem dieser auf die langjährige Zusammenarbeit mit der Bank 2 Bezug nehme. Aus einer handschriftlichen Notiz des Antragstellers könne geschlossen werden, dass dieser am 19.5.1999 privates Kapital in Höhe von mindestens 2.655.000 DM bei der Bank 2 angelegt habe. Von diesem Geld seien nachweislich zwei Beträge in Höhe von 1,5 Mio DM und 645.136 DM nach Kroatien transferiert und bei der kroatischen Hausbank des Antragstellers angelegt worden (Konto-Nr. xxx). Auch die Fa. GmbH habe zumindest ein Konto bei der Bank 2 unterhalten. Danach stehe dem Grunde nach eindeutig fest, dass der Antragsteller über Kapitalvermögen in der Schweiz verfügt habe.
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Ausgehend von der handschriftlichen Notiz des Antragstellers vom 19.5.1999 legte das FA der Besteuerung - ausgehend von einem Kapital in Höhe von 2.655.000 DM mit einer Verzinsung von 2,4 % - geschätzte Zinsen in folgender Höhe zugrunde:
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4. Liechtensteinische Stiftung
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Die Steuerfahndung beschlagnahmte bei dem Antragsteller Unterlagen und Schriftverkehr über eine Stiftung liechtensteinischen Rechts namens O (BwO 1 Register 1). Nach den Feststellungen des Prüfers waren Treuhänder der Stiftung VG in, Liechtenstein. Das Vermögen der O-Stiftung war bei der Bank 2 (Schweiz) in Basel angelegt worden. Wirtschaftlich Berechtigte des Vermögens waren nach Auskunft der Bank 2 vom 20.8.2004 (s. Anlage K 6) die kroatischen Staatsbürger P und N D.
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Das FA vertritt in seinem Prüfungsbericht vom 23.3.2005 die Auffassung, es sei aufgrund der vorliegenden Unterlagen davon auszugehen, dass es sich bei der O Stiftung um eine Familienstiftung handele, deren Vermögen und Erträge tatsächlich dem Antragsteller zuzurechnen seien. Kontoauszügen und einer Gutschriftanzeige sei zu entnehmen, dass der Stiftung von dem Schweizer Konto des Antragstellers am 19.5.1999 ein Betrag in Höhe von 1.011.882 DM zugeflossen sei. Der Antragsteller habe in seinem Schreiben vom 1.2.2001 die Bank 1 aufgefordert, von seinem privaten Konto 1.600.000 DM auf das Konto der O Stiftung zu überweisen. Die von dem Antragsteller gewählte Formulierung " … bitte ich sie, mir die Summe … zukommen zu lassen" weise darauf hin, dass es sich nicht um eine Zuwendung an eine Stiftung im klassischen Sinne gehandelt habe. Der dritte Zufluss sei am 20.7.2001 in Höhe von 1.085.000 EUR (= 2.122.075 DM) erfolgt. Auch dieser Betrag betreffe den Kapitalstamm des Antragstellers in Kroatien.
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Am 1.8.2001 habe die Fa. GmbH von der Bank 2 einen Kredit in Höhe von 1.955.430 DM erhalten. Die Absicherung dieses Kredits sei durch Barmittel des Antragstellers erfolgt. Hierzu sei am 13.7.2001 ein Betrag in Höhe von 1.085.000 EUR (= 2.122.075 DM) von der kroatischen Bank 1 auf das Konto der O Stiftung transferiert worden. Dies belege, dass der Antragsteller auch nach der Übertragung des Geldes in vollem Umfang frei über das Vermögen der O Stiftung habe verfügen können. Auf die Kontoauszüge der Bank 2 über das für die O Stiftung geführte Konto im BwO 1 Register 1 wird ergänzend Bezug genommen.
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Die O Stiftung sei nicht mit Stiftungen deutschen Rechts vergleichbar, da sie keinen wohltätigen Zweck erfüllt habe. Es habe auch keine unwiderrufliche Vermögensübertragung stattgefunden. Nach deutschem Recht würden derartige Stiftungen mit ihren Erträgen dem inländischen Steuerrecht unterliegen. Das Einkommen der Familienstiftung sei nach den für juristische Personen geltenden Vorschriften (§ 8 Abs. 3 S. 1 KStG) zu ermitteln. Die sich dabei ergebenden Beträge seien in einem zweiten Schritt nach § 15 Abs. 1 Außensteuergesetz - AStG - dem Antragsteller in folgender Höhe zuzurechnen.
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Nach dem Prüfungsbericht vom 23.3.2005 ergeben sich danach insgesamt folgende Kapitalerträge, die nach Auffassung des FA den Antragstellern zuzurechnen sind:
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Zinserträge Kroatien |
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Antragsteller (DM-Konten) |
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Festgeldträger Kroatien Ast |
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Zinserträge Kroatien |
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Antragsteller (SFR-Konten) |
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Zinserträge Astin. |
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Zinserträge Tochter "C" |
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Erträge Schweiz |
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Hinzurechnung § 15 AStG |
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Vor Prüfung |
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Nach Prüfung |
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Zinserträge Kroatien |
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Antragsteller (DM-Konten) |
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Festgelderträge Kroatien |
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Antragsteller |
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Zinserträge Kroatien |
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Antragsteller (SFR-Konten) |
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Zinserträge Astin. |
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Zinserträge Tochter "C" |
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Erträge Schweiz |
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Hinrzurechnung § 15 AStG |
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Vor Prüfung |
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Nach Prüfung |
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Hinsichtlich der Einnahmen aus Kapitalvermögen ergeben sich dadurch folgende Änderungen:
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Auf die weiteren Ausführungen des Prüfungsberichts vom 23.3.2005 wird ergänzend Bezug genommen.
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Das FA folgte den Prüfungsfeststellungen und erließ jeweils mit Datum vom 2.5.2005 für die Streitjahre 1995 - 1997 sowie 2000 - 2003 gemäß § 164 Abs. 2 der Abgabenordnung - AO - geänderte Einkommensteuerbescheide und für den VZ 1998 einen gemäß § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 AO und für den VZ 1999 einen gemäß § 173 Abs. 1 Nr. 1 AO geänderten Einkommensteuerbescheid. Die Bescheide wurden in der Folgezeit aus das Streitverfahren nicht berührenden Gründen teilweise geändert.
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Über die hiergegen von den Antragstellern am 19.5.2005 eingelegten Einsprüche hat das FA bisher nicht entschieden.
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Die von den Antragstellern beantragte Aussetzung der Vollziehung wurde vom FA mit Schreiben vom 1.7.2005 abgelehnt.
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Die Antragsteller beantragen mit Schreiben vom 19. Oktober 2005 nunmehr die gerichtliche Aussetzung der Vollziehung, zu deren Begründung sie im Wesentlichen Folgendes vortragen lassen:
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1. Guthaben in Kroatien und Festgeldanlagen
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Sie bestreiten nicht, dass die von dem FA in seinem Prüfungsbericht genannten Konten und Guthaben bei der Bank 1 und Bank 3 bestanden. Diese Guthaben seien jedoch - mit Ausnahme des Guthabens der Tochter - aufgrund eines bestehenden Treuhandvertrages nicht den Antragstellern sondern Herrn PDV als Treugeber zuzurechnen.
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Herr D sei kroatischer Staatsbürger und wohnhaft in K. Der Antragsteller habe bereits Mitte der achtziger Jahre treuhänderisch für Herrn D Guthaben verwaltet. Hintergrund sei, dass Herr D aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit erhebliche Einnahmen erzielt habe, deren Umfang und Herkunft jedoch unbekannt bleiben sollten. Dies sei im damaligen sozialistischen Jugoslawien nicht gewährleistet gewesen. Außerdem sei jugoslawischen Staatsbürgern, die ihren Wohnsitz in Jugoslawien und nicht im Ausland gehabt hätten, ein Transfer der Guthaben ins Ausland untersagt gewesen. Dies habe nicht für den Antragsteller gegolten, da dieser in Deutschland ansässig gewesen sei.
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Am 3.2.1992 hätten der Antragsteller und Herr D einen schriftlichen Treuhandvertrag abgeschlossen, der als Anlage K 1 vorgelegt wurde. In dessen Präambel unter Ziff. 1 sei das zu verwaltende Vermögen ausreichend konkretisiert worden. Durch die Bezugnahme auf das Geldvermögen "bei den Banken in der Schweiz und in Kroatien" werde deutlich, dass es sich um die Versorgung und Verwaltung von Geldvermögen gehandelt habe. Dass dieses Vermögen eindeutig feststellbar sei, werde durch die Aussage des Zeugen D in dessen Einvernahmeprotokoll vom 10.10.2005 (Anlage K 3) belegt. Aufgrund der politischen Verhältnisse sei es zum damaligen Zeitpunkt notwendig gewesen, dass sich die Vertragsparteien nicht abschließend auf ein festes Konto konzentrierten, um das Geldvermögen transferierbar zu machen und um flexibel vorgehen zu können.
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Der Antragsteller habe als Treuhänder Anlageentscheidungen über die auf der Bank 1 befindlichen Mittel in Absprache mit Herrn D getroffen. Dass hinsichtlich der Durchführung des Treuhandverhältnisses kein Schriftwechsel existiere, stehe dessen Anerkennung nicht entgegen. Nach der Einvernahme des Treugebers D seien die Absprachen mündlich erfolgt. Es sei weder einer Akte noch den Aussagen der Beteiligten zu entnehmen, dass der Treuhänder seiner vertraglich geschuldeten Unterrichtungspflicht nicht nachgekommen sei. Der Treuhandvertrag sei demnach auch tatsächlich wie vereinbart durchgeführt worden.
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2. Liechtensteinische Stiftung
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Am 23. November 1999 habe Herr D gemeinsam mit seiner Ehefrau die O-Stiftung in Liechtenstein gegründet. Alleinige wirtschaftlich Berechtigte seien die Gründer der Stiftung gewesen. Dies werde durch das als Anlage K 6 vorgelegte Schreiben der Bank 2 bestätigt. Auf das Konto der Stiftung seien von dem Antragsteller sämtliche Herrn D zuzurechnenden Guthaben überwiesen worden. Ausgenommen hiervon sei lediglich das Guthaben der Tochter der Antragsteller in Höhe von 731.180 DM gewesen.
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Die Schätzung der angeblich vom Antragsteller in der Schweiz erzielten Zinsen sei rechtswidrig. Das FA habe keine Beweise dafür, dass am 19.5.1999 auf der Bank 2 tatsächlich ein Guthaben in Höhe von 2.655.000 DM bestanden habe.
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Auf die Schriftsätze der Bevollmächtigten der Antragsteller vom 19.10.2005, 20.2.2006 und 4.7.2006 wird ergänzend Bezug genommen.
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Die Antragsteller beantragen, die Vollziehung der Einkommensteuerfestsetzungen für die VZ 1995 - 2003 in Höhe der auf den Prüfungsfeststellungen vom 23.3.2005 beruhenden Steuererhöhungen sowie die Verlustfeststellungsbescheide 2000 und 2001 auszusetzen.
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Das FA beantragt, den Antrag abzuweisen.
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1. Guthaben in Kroatien und Festgeldanlagen
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Die Guthaben in Kroatien sowie die Festgeldanlagen seien den Antragstellern zuzurechnen. Der vorgelegte Treuhandvertrag erfülle keine der vom BFH geforderten Kriterien und sei somit nicht anzuerkennen, da er das zu verwaltende Vermögen in keiner Weise konkretisiere.
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Vielmehr seien bei der Durchsuchung der Steuerfahndung Unterlagen beschlagnahmt worden, welchen die gesamten Abläufe und Vorgänge um die streitigen Geldanlagen entnommen werden könnten. Auf die BwO Band 1 und 2 werde verwiesen.
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Es seien bei der Durchsuchung keine Unterlagen aufgefunden worden, die auf ein Treuhandverhältnis schließen ließen. Die von der Tochter der Antragsteller als eigenes Vermögen geltend gemachten Teilbeträge seien aus den Unterlagen nicht nachvollziehbar.
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Das sog. Einvernahmeprotokoll über die Aussage des Herrn D vom 10.10.2005 entfalte keine Beweiskraft. Der Schweizer Notar habe lediglich die Anwesenheit der genannten Personen beglaubigt und das, was Herr D zu Protokoll gegeben habe, in einer Urkunde aufgenommen.
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Zudem seien alle Vermögensverfügungen, Schreiben und Aufstellungen im Zeitraum von 1996 bis 2002 vom Antragsteller in einer Weise abgefasst worden, die nur den Schluss zulasse, dass es sich um sein Vermögen gehandelt habe (z. B. BwO 2 Register Nr. 16 Bl. 4). So werde in den von der Steuerfahndung aufgefundenen Vermögensaufstellungen des Antragstellers zwischen dem Vermögen von "Vater, Mutter und C" unterschieden.
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2. Liechtensteinische Stiftung
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Zwar sei die Stiftung von den Eheleuten D errichtet worden. Das Stiftungskapital stamme jedoch aus dem Vermögen des Antragstellers. Im Jahr 2001 seien zwei Beträge (797.615 EUR und 1.085.000 EUR) von der Bank 1 auf das Schweizer Konto der Stiftung überwiesen worden (BwO 1 Register Nr. 10 Bl. 6, 10, 34). Das Vermögen der Stiftung sei später als Sicherheit für ein Darlehen an die GmbH verpfändet worden. Hieraus sei zu schließen, dass ein Treuhandverhältnis mit dem Antragsteller als Treugeber bestanden habe.
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Auf die Schriftsätze des FA vom 30.12.2005, 31.3.2006 und 2.8.2006 wird ergänzend Bezug genommen.
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Dem Finanzgericht haben bei seiner Entscheidung folgende vom FA für die Antragsteller geführten Akten vorgelegen:
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8 Bände Einkommensteuerakten für die Streitjahre, ein Band Rechtsbehelfsakten, ein Band Betriebsprüfungsakten und zwei Beweismittelordner.
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