Fehlerhafte Zahnimplantate: 7.000 EUR Schmerzensgeld

20.08.2014

Rechtsgebiete

Autoren

Rechtsanwalt

Christian Koch

MedizinrechtVerkehrsrecht
Landgericht verurteilt Zahnarzt wegen groben Behandlungsfehlers

Das Landgericht Dortmund hat einen Zahnarzt verurteilt, an meine Mandantin ein Schmerzensgeld in Höhe von 7.000 € zu zahlen. Die am 27.04.1952 geborene Mandantin ließ sich beim Beklagten nach Entfernung sämtlicher Zähne im Oberkiefer acht Implantate einsetzen, nämlich vier auf der linken und vier auf der rechten Oberkieferseite. Nach Einbringen der Implantate bildeten sich ein Abszess in regio 13, 14 und weitere Entzündungen bis hin zur Perforation der Kieferhöhle aus.

Sämtliche Implantate mussten von einem Nachbehandler wieder entfernt werden. Im Krankenhaus musste nach 3-wöchiger Antibiotikabehandlung der Defekt der Kieferhöhle wieder geschlossen werden. Die Implantate mussten nach Kieferaufbau und Knochenverpflanzung komplett neu eingesetzt werden. 

Ebenso hat die Kammer die Kosten für die Einholung eines Privatgutachtens in Höhe von 1.500 € für erstattungsfähig angesehen. Der Verlust von Implantaten sei ein typisches Behandlungsrisiko und stelle oftmals keinen Behandlungsfehler dar. Es sei deshalb nachvollziehbar, dass die Klägerin sich zunächst vor dem Prozess Rat durch einen Sachverständigen eingeholt habe, weil sie nicht rechtsschutzversichert gewesen sei. Der vom privaten Sachverständigen geltend gemachte Betrag in Höhe von 1.500,00 € sei auch angemessen.

Der Zahnarzt hat auch sämtliche materielle Folgeschäden und die außergerichtlichen Kosten für die anwaltliche Vertretung  (2,0 Geschäftsgebühr) zu erstatten.

(LG Dortmund, Urteil vom 07.05.2014, AZ: 4 O 154/12

Christian Koch, Fachanwalt für Medizinrecht

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Landgericht Dortmund Urteil, 07. Mai 2014 - 4 O 154/12

bei uns veröffentlicht am 07.05.2014

Tenor Der Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin (8.767,35 € (in Worten: achttausendsiebenhundertsiebenundsechzig 35/100 Euro) nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit dem 26.05.2012 zu zahlen sowie weitere außerge

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Tenor

Der Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin (8.767,35 € (in Worten: achttausendsiebenhundertsiebenundsechzig 35/100 Euro) nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit dem 26.05.2012 zu zahlen sowie weitere außergerichtliche Rechtsanwaltskosten in Höhe von 740,18 € nebst Zinsen in Höhe von fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit dem 07.12.2012.

Im Übrigen wird die Klage abgewiesen.

Die Kosten des Rechtsstreits tragen die Klägerin zu 29 % und der Beklagte zu 71 %.

Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar, für die Klägerin gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages. Der Klägerin bleibt nachgelassen, die Vollstreckung des Beklagten gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des aufgrund des Urteils vollstreckbaren Betrages abzuwenden, wenn nicht der Beklagte zuvor Sicherheit in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.


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